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Borderline

von

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Der Raum war vollkommen verlassen, als Ekwin und Chino eintraten. Schummriges Zwielicht herrschte vor. An der linken Wand standen ein Bücherregal, zwei verlassene Tresen und mehrere ärmliche Blumenkübel, die vergeblich versuchten eine etwas wohnlichere Atmosphäre zu schaffen. Im hinteren Teil war eine Trennwand eingezogen, links waren jede Menge Kisten wirr eingelagert und rechts stand ein altes Sofa. Die gesamte rechte Wand entlang standen Stühle verteilt und ein länglicher Tisch wartete darauf, das man ihn benutzte. In Höhe der Eingangs, ebenfalls noch auf der rechten Seite waren weitere Kisten und einige Säcke gestapelt. Einige von ihnen setzten schon Staub an, so als habe man sie hier zwischengelagert und anschließend einfach vergessen. „Und hier meinst du, dass wir jemanden finden, der uns helfen kann?“ Skeptisch blickte Ekwin sich im Raum um und dann zu seinem Freund. Der Raum wirkte verlassen, und schon längere Zeit nicht mehr benutzt. Sogar Chino wirkte jetzt verunsichert. „Merkwürdig. Sonst sind hier lungern doch normalerweise immer Helper oder wenigstens der ein oder andere GM herum.“ – „GM?“ Ekwin sah Chino fragend an. „Game-Master. Die sind so was wie Schlichter und Richter in einer Person.“ – „Aha?!“ So wirklich konnte sich Ekwin darunter nichts vorstellen, doch er verzichtete auf weiteres Nachfragen. „Hier hinten.“ – „Hö?“ Das war eine fremde Stimme gewesen. „Ekwin? Was ist?“ – „Hast du die Stimme nicht gehört?“ – „Welche Stimme?“ – „Da war eine Stimme“, beharrte Ekwin, obwohl Chino ihn jetzt schon wieder so merkwürdig ansah. „Komm her zu mir.“ – „Da, schon wieder.“ Diesmal trat Chino direkt vor Ekwin, und legte seine Hände auf dessen Schultern. Mit sorgenvollem Blick sah er ihn an. „Hier ist niemand. Ich höre nichts.“ Doch Ekwin schüttelte den Kopf. „Die Stimme sagt, ich soll zu ihr kommen, nach da hinten.“ Er zeigte in Richtung des alten Sofas. Chino seufzte. „Wenn du meinst. Aber du wirst sehen, dass wir ganz alleine sind.“ Er nahm seine Hände wieder herunter und trat soweit zur Seite, das Ekwin weiter in den Raum treten konnte. Man merkte, das es ihm schwer fiel. „Komm alleine.“ – „Die Stimme sagt, ich soll alleine kommen, und du kannst sie wirklich nicht hören?“ – „Nein, und mir gefällt das ganze nicht. Ich denke wir sollten jetzt gehen.“ Plötzlich hatte Chino sein Schwert in der Hand. Ekwin schüttelte mit dem Kopf. „Ich will wissen, wer da etwas von mir möchte.“ – „Dann gehst du aber nicht alleine. Was auch immer hier passiert, ich lass dich nicht alleine.“ Gemeinsam traten sie tiefer in den Raum hinein. „Ts, ts, ts, wie töricht, aber auch niedlich. Nun, wenn du nicht freiwillig gehen willst, müssen wir halt ein wenig nachhelfen.“ – „Die Stimme meint…“ – „Ich weiß“, fiel ihm Chino ins Wort. „Diesmal habe ich es auch gehört.“

Plötzlich ließ ein lautes Brüllen die Wände erbeben und Staub und Dreck aus den Deckenbalken herabregnen. Mit einem Mal sahen sich die beiden Abenteurer einem riesigen Monster mit Hörnern, welches auf zwei Hufen lief und in den Klauen eine ewig lange Sichel hielt, gegenüber. „Scheiße, die Gewitterziege. Lauf Ekwin! Nichts wie raus hier, bevor es bemerkt, das wir hier sind.“ – ‚Na als ob sie es JETZT nicht bemerkt haben dürfte,’ dachte Ekwin noch, bevor er sich schnell umdrehte und zusammen mit Chino zur Tür wollte, doch schon nach wenigen Schritten stockte er. Dort stand ein Bollwerk von diesen ‚Gewitterziegen’ in kleinerer Ausführung und starrten sie finster an. „Benutz einen B-Wing.“ – „Hä?“ Ekwin verstand nicht schnell genug, und das kostete ihn fast das Leben. Nur das beherzte Eingreifen von Chino verhinderte, das er durch die herabsausende XXL-Sichel irgendein Körperteil, wenn nicht sogar sein Leben, verlor. Dafür aber knirschte es ekelhaft laut, als die Sichel auf Chinos Rüstung traf, daran entlang ritzte und schließlich eine schwache Stelle fand. Chino stöhnte auf, bevor sie Beide zu Boden gingen. „Schau an, unser kleiner Held. Opfert sich für seinen besten Freund. Ist das nicht süß.“ Chino lastete schwer auf Ekwin, so dass er nur seinen Kopf und die Arme bewegen konnte. Er verdrehte den Hals soweit, das er dahin sehen konnte, woher die Stimme kam.

Auf dem alten Sofa saß ein Mann in einem weißen Gewand mit langen, lila Haaren, Teufelsohren und einem Narrenhut auf dem Kopf. Er schaute die Beiden mit einem kalten Lächeln an. „Was meinst du? Was soll das ganze hier? Hilf mir lieber,“ forderte Ekwin ihn auf, doch der Mann blieb sitzen und sein Lächeln wurde noch böser. Ekwin sah ein, das er von dem wohl keine Unterstützung erhalten würde, und versuchte nun Chino von sich runter zu wälzen. Doch der Knight in seiner Rüstung war zu schwer, und seine Ausrüstung unerreichbar. Hilflos musste Ekwin mit ansehen, wie die gigantische Ziege erneut die Sense hob und diese auf sie hinabsausen ließ. ‚Das war’s dann wohl,’ dachte Ekwin noch während er auf den Schmerz wartete und in ein tiefes schwarzes Loch fiel. „Ups, Bapho war wohl doch etwas zu heftig für die Beiden.“

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‚Was vormals eins ist nun zerbrochen. Die Teile verstreut, doch die Gefahr nicht gebannt. Mehr den je ist die Zukunft in Gefahr. Wenn der Quell nicht schnell wird gefunden, ist alles was wir kennen schon bald Vergangenheit.’

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Sam erbrach sich. Ganz ohne Vorwarnung und mitten auf den rechten Teil des Armaturenbrettes. „Hey Mann! Mein Auto!“ Bob stieg voll in die Eisen, so das nur die Gurte verhinderten, dass Sam erneut nach vorne flog. Das sie dabei ein Stück weit in seine Haut einschnitten, bekam er gar nicht mehr mit. Bewusstlos war er auf dem Sitz zusammengesunken und nun verhinderten die Gurte, das er zusammensank.

Hastig fasste Bob an Sams Hals und versuchte mit den Fingern dessen Halsschlagader zu ertasten. Danach zog er ein Augenlid nach oben, doch dort war nur noch das Weiße zu sehen. „Scheiße, Scheiße, Scheiße, der Boss bringt mich um. Warum habe ich nicht darauf bestanden, dass er sich doch noch Untersuchen lässt, und wie bekomme ich den Dreck jetzt wieder aus meinen Sitzen raus…“ Gehetzt blickte Bob sich um. Sie waren im Studentenviertel der Stadt. Hier brauchte er nicht unbedingt darauf zu hoffen, das er Hilfe auftreiben konnte. Reihe an Reihe drängten sich die Hochhäuser an die Straße. ‚Ruhig Bob, konzentrier dich.’ Das Institut lag näher als das nächste Krankenhaus. Es sollte wohl nicht anders sein. Was war mit dem Jungen geschehen, und ob es eine Spätfolge von dem Stoß war? Er musste schnell handeln, nicht nur seine Anstellung stand auf einmal auf dem Spiel, sondern auch der Atem von Sam ging mit einem Mal nur noch stoßweise und er war leichenblass.

Bob fasste einen Entschluss und trat das Gaspedal voll durch. Auf dem Weg zum Institut ignorierte er fast jede gängige Verkehrsregel und es mochte schon fast an ein Wunder grenzen, das sie unversehrt am Campus ankamen.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SweeneyLestrange
2007-06-08T18:20:30+00:00 08.06.2007 20:20
Wow die FF wird immer besser^^
Ich werde versuchen so schnell wie möglich weiterzulesen.
lg -Hakura


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