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Sarcastic Drug

Geteiltes Leid ist halbes Leid
von

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Suitcase-Problems / Two Animals

19.Kapitel
 

Ryoji Takizawa, ein erfolgreicher Journalist der Asanichi, war zeitgleich auf dem Weg zu seiner Arbeit. Er hatte Spätdienst in der Redaktion und war volle 20 Minuten zu spät, darum beeilte er sich etwas. Seit dem Vorfall mit seiner Schwester (Wild Adapter Band 3) war ihm oft langweilig und er sehnte sich nach Abwechslung. Er hatte kein richtiges Ziel mehr. So freute es ihn auch, dass Tokitoh hin und wieder mal vorbeischaute. Allerdings war er schon 3 Wochen nicht mehr da gewesen. Ryojis Zeitgefühl war sehr gut und er spührte es, wenn irgendwas nicht mehr seinen gewohnten Rythmus ging. Aber jetzt hatte er andere Sorgen, denn sein Chef hasste Unpünktlichkeit. Ryoji war schon mehrfach wegen solcher und anderer kleiner Delikte aufgefallen und sein Arbeitsplatz war trotz seiner exzellenten Arbeit nicht sehr sicher. Doch wie es der Zufall wollte, sah er zufällig, wie Jun Sekiya, der Führer des Tojo-Clans, sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit einem ihm bekannten Mann traf.

„Das ist doch Yurimov, der alte Gauner!“, murmelte der Journalist und grübelte. Nach fünf Sekunden wechselte er unauffällig die Straßenseite, da er eine coole Story witterte, die zusätzlich eine Ausrede für seine Verspätung sein könnte. In der Tat war es reichlich ominös, was Karim Yurimov und Jun Sekiya da machten. Der Führer des Tojo-Clans hatte einen schwarzen Koffer bei sich und der bulgarische Mann mit dem auffälligen Igelhaarschnitt, den Ryoji liebevoll den ‚Freak’ nannte, hatte einen braunen Koffer. Den braunen Koffer.

„Hey, was stehen sie hier so rum?“, fragte ein kleines Kind, was mit seiner Mutter durch die Stadt ging und den tatsächlich etwas merkwürdig hinter einem Laternenpfahl stehenden Journalisten sah. Jun Sekiya drehte sich um und sah Ryoji in die Augen. Er nahm die Brille ab und putzte beide Gläser, ehe er sie wieder aufsetzte. Ryoji verzog keine Miene und erwiderte den Blick des blonden Twens, der ein so hohes Tier in einem der mächtigsten Drogenclans war.

„Hey, was willst du hier, Takizawa?“, fragte Karim und ging, an Jun vorbei, zu dem Journalisten.

„Ich beobachte die Tauben auf der Straße!“, meinte Takizawa und grinste flach. Der Bulgare schaute ihn finster an und baute sich vor ihm auf. Da er keine 1,70m groß war, machte er dem Journalisten allerdings keine große Angst.

„Ach bitte, was soll das denn werden?“, fragte Ryoji und schubste seinen ehemaligen Arbeitskollegen aus dem Weg, um sich Jun Sekiya zuzuwenden. „Ich kenne sie! Habe sie irgendwo schonmal gesehen! …Sie werden gesucht, nicht wahr?“

„Ich? Gesucht? …Lustig! Ich habe keine Geburtsurkunde, meine Existenz ist unbekannt! Wie soll ich da gesucht werden?“

„Ach nein… verraten!“, säuselte Ryoji und notierte sich alles auf einem kleinen Notizblock. „Und was machen sie hier?“

„Wollen sie mich verarschen? Wer sind sie?“, fragte Jun und guckte ernst.

„Das ist ein Reporter!“, sagte Karim mit seinem bulgarischen Akzent und stellte sich drohend hinter den Journalisten.

„Ich war Reporter! Das leidige Interviewen von langweiligen Politikern ging mir aber irgendwann auf die Nerven, nun schreibe ich Berichte und sowas!“

„Ha, ein Pressefutzi…!“, sagte Jun Sekiya in ruhigem Ton und guckte finster. „machen sie, dass sie weg kommen und zwar schnell!“

Doch ehe Ryoji irgendwas machen konnte, kamen zwei Dealer der Izumokai über die Straße auf die drei zugelaufen.

„Her damit, der Koffer gehört uns!“, sagte der eine in einem barschen Ton und versuchte Karim den Koffer zu entreißen.

„Oho, das könnte spannend werden… was wohl in dem Koffer ist…!?“, murmelte Ryoji und drehte sich um, um alles gut im Blick zu haben.

„Yurimov, die sind von der Izumokai, überlass sie mir!“, mischte sich Jun Sekiya ein und bewegte sich blitzschnell nach vorne, geschwind hinter den Dealer, um ihm ein Messer vor die Kehle zu halten. „Wenn dir dein Leben lieb ist, vergisst du besser, was du gesehen hast! Leichen bringen Ärger!“

Der Dealer versuchte sich dem Griff des schlaksigen Mannes zu entreißen, aber es gelang nicht und er fügte sich um ein Haar eine Schnittwunde am Hals zu.

„Das ist kein normales Brotmesser!“, sagte Ryoji und grinste Jun an. „Waffenbesitz ist strafbar!“

„Und? Wer sagt mir das?“, erwiderte der Angesprochene.

„Nur ein unbedeutender Journalist…!“

„Der Mann ist Profi, wir sollten ihn ausschalten!“, sagte Karim und nahm den Koffer jetzt in die schwächere linke Hand, damit er die rechte für eine eventuelle Auseinandersetzung mit dem anderen Izumokai-Dealer frei hatte. Takizawa rutschte ein spöttisches Lachen heraus. Der Bulgare war ihm damals schon immer hinterhergehinkt und trotz seines exzentrischen Charakters und seiner ordinären Frisur machte er nicht den Eindruck, dass er Bäume ausreißen würde, wenn ihm wer quer käme. So duckte sich Ryoji, rammte ihm flink seine Schulter in die Seite und entriss ihm den Koffer, um ihn auf der Stelle zu öffnen und den Inhalt aus Versehen rausfallen zu lassen, damit auch Jeder sehen konnte, was sich darin befand. Was rausfiel war ein großes Päckchen und eine Menge 500-Yen-Scheine, die Sanada für den Notfall zurückgelegt hatte. Karim wusste das und hatte dementsprechend mehr von Jun gefordert, der darauf bestanden hatte, dass das Geld in dem Koffer blieb. Das Päckchen hatte er nicht geöffnet.

„Hrg, du Schwein!“, rief er und holte einen Schlagstock aus seiner Weste.

„Na wer wird denn gleich? …Das war doch nur ein Versehen!“, sagte der Journalist und hielt abwinkend die Hände nach vorne, mit dem linken Auge auf das Geld schauend. Ja, er verschwendete tatsächlich einen Gedanken daran, sich etwas von dem Geld zu nehmen und die vier verschrobenen Kerle alleine zu lassen, aber dann siegte doch die Sucht nach guten Storys und vielleicht auch seine Vernunft und er blieb an Ort und Stelle.

„Verdammt, um den kümmern wir uns später!“, herrschte Jun den Bulgaren an, der Ryoji angreifen wollte und stärkte seinen Griff um den Hals des Dealers. Dass der braune Koffer zu Boden gegangen war, hatte er noch gar nicht gemerkt. Einige Leute wurden jetzt auf die Situation aufmerksam und ein Mann versuchte tatsächlich, sich einen der Scheine zu nehmen, was er sich dann aber anders überlegte, als Karim ihn anfunkelte. Er konnte durchaus bedrohlich wirken, aber es war eine Sache der Ernsthaftigkeit, die er manchmal einfach nicht ausstrahlte. Ryoji war jedenfalls richtig bei Laune und dachte nicht im Entferntesten an seinen Chef, der ihn wohlmöglich anschreien würde, ihn aber auch für seine Superstory gratulieren könnte, die er nebenbei auf seinem Notizblock vorbereitete, was Karim förmlich zur Weißglut trieb. Ryoji hatte den Bulgaren damals schon immer nicht ernst genommen und das auch demonstrativ gezeigt.

„Hältst dich für cool, was?“, fragte er mit seinem wohl ausgeprägtesten Akzent, den man selbst mit einem Computer nicht so einfach hinkriegen würde. Takizawa antwortete nicht und ging zwei Schritte zurück um nicht Gefahr zu laufen, in den Radius von Karims Schlagstock zu kommen. Trotzdem konnte er nicht aufhören, seinen früheren Arbeitskollegen zu ärgern: „Hey, dir wachsen ja schon graue Haare… seit wann das denn?“

Karim war 33 Jahre alt und seine Haare ein Gemisch aus Schwarz und grau. Auch sein markantes Gesicht erinnerte eher an einen Übervierzigjährigen. Unter seiner offenen Weste trug er ein olivgrünes Shirt, auf dem in Kursivschrift ‚Don’t worry be happy’ stand. Er gab schon eine lustige Erscheinung ab und das fand sicher nicht nur Ryoji, denn zwei Frauen, die sich dem Schauplatz genähert hatten, schauten den Bulgaren argwöhnisch an. Dem platzte jetzt die Hutschnur und er vergaß die letzten Worte seines Verbündeten Jun Sekiya. Er machte zwei Schritte auf Takizawa zu und fuchtelte mit seinem Schlagstock rum, aber der Jorunalist wich gekonnt im Rückwärtsschritt aus und grinste dabei etwas hämisch.

„Zum Donnerwetter nochmal!“, hörte er den Führer des Tojo-Clans hinter Karim schreien und sofort hörte der wieder auf, mit seinem Schlagstock rumzufuchteln. Stattdessen ging er zu ihm und schlug aus Wut dem Dealer der Izumokai, den Jun immer noch im Schwitzkasten hatte, die Zähne raus.

„Uaaaarrrrgh!“ , brüllte er laut, riss die Fäuste in die Höhe und starrte den anderen Dealer an. Er war wirklich eine Mischung aus Mensch und Tier, so wie er jetzt da stand. Brüllte wie ein Löwe, was dank seinem schrägen Akzent aber ziemlich ins Lächerliche gezogen wurde, riss wie ein Gorilla die Arme hoch und fletschte die Zähne wie… eine Hexe? Nein, seine Zähne sahen vielleicht noch schlimmer aus als laut Klischee die Zähne einer Hexe. Ekelerregend gelb, mit zahlreichen Löchern übersehen und zwei sogar abgebrochen.

„Ach du scheiße!“, rief Ryoji und sah den Bulgaren erstaunt an. Damals waren dessen Zähne noch halbwegs im normalen Bereich gewesen, als sie zusammen arbeiteten. Aber als Interviewer bzw. Kameramann sollte man auch nicht allzu abartig daherkommen.
 

Er hatte die Treppe hinter sich gelassen und betrat nun den Eingangsraum des dritte Stockes. Den Schal immer noch vor dem Gesicht und die Brille nicht aufgesetzt, sah er in dem gelben Nebel, der beim Aufmachen der Tür sofort in den Raum strömte, etwas wie ein Terrorist aus, aber er wollte sowieso nicht wie ein freundlicher Passant wirken. Er wollte einfach nur den dritten Kämpfer von Team AAA kampfunfähig machen, für die Disc das Geld kriegen und dann mit Tokitoh nach Hause gehen. Er erwartete Jakuro im Team AAA, weil der damals noch am meisten Interesse gezeigt hatte, aber es könnte genau genommen jeder x-beliebige Mann aus Japan auf ihn warten. Frauen waren in dem Game zumindest nicht erlaubt. Als sich der Nebel etwas lichtete, musste er sofort einem Schuss ausweichen, der auf ihn abgefeuert wurde.

„Rück die Disc raus oder du musst sterben!“, rief Tokitoh und ging etwas in die Hocke, um im Falle eines Schusswechselns Schutz hinter dem Tisch mit den Monitoren zu finden. Makoto erkannte die Stimme und horchte auf. Er wollte gerade was sagen, als ein weiterer Schuss ihn zu einem Sprung auf den Boden zwang.

„Was machst du hier?“, nuschelte er hinter seinem Schal hervor. Leider erkannte Tokitoh seine Stimme nicht und verstand auch nicht was er sagte. Ein weiter Schuss fiel und traf Makoto am Handgelenk. Normalerweise hätte Makoto sofort angegriffen und seinen Feind kampfunfähig gemacht, aber er wollte seinen Freund nicht verletzen. Er nahm in aller Eile den Schal ab und rief laut „TOKITOH!“. Der Genannte zuckte zusammen und stockte.

„Kubo-chan?“, fragte er nach ein paar Sekunden Stille.

„Uffz!“, ließ der nur verlauten und stand wieder auf, um seinem Freund in die Augen zu schauen. Er setzte wieder die Brille auf, die ihn freundlicher wirken ließ und kratzte sich am Kopf.

„Was machst du in dem Team?“, fragte Tokitoh empört.

„Ach, ist eine lange Geschichte…!“

„Erzähl!“

„Ich wurde anscheinend reingelegt… und das mir!“

„Reingelegt? Von wem denn?“

Makoto dachte an Junichi, der wohl noch zusammengekrümmt im zweiten Stock liegen musste. Er hatte tatsächlich Gedanken wie Folter oder Mord im Kopf.

„Gehen wir nach Hause?“, fragte Tokitoh, der das Game völlig vergaß.

„Das Geld ist mir egal… wir können wohl gehen!“, antwortete Makoto und zerbrach die Disc, die er sich vorher von Nobuto genommen hatte und warf die beiden Teile weg.

„Du hattest unsere Disc schon?“, fragte Tokitoh überrascht. „Dann hättest du ja gar nicht hochkommen brauchen…!“

„Ach nicht? Muss man nicht alle drei Gegner besiegen?“, fragte Makoto, der von Junichi so gut wie gar keine Daten über das Bus Game gekriegt hatte.

„Oh gott, ich hätte dich fast erschossen…!“, wechselte Tokitoh das Thema, da er wusste, dass der Braunhaarige ungerne Fehler machte und noch weniger gerne darauf angesprochen wurde.

„Du machst Sachen!“

Die beiden verharrten ein paar Minuten in dem Raum und dachten nach, während sie sich in die Augen schauten. Makoto ließ sich wieder sinken und setzte sich an die Wand, bevor er sich eine Zigarette drehte. Doch die Ruhe war nicht von Dauer.

„Argh!“, rief Tokitoh plötzlich und hielt sich den Arm. Er riss sich den Handschuh von der Hand und fiel auf die Knie. Makoto sprang sofort auf und ging zu ihm hin, um die Hand festzuhalten, die außer Rand und Band schien. Dann passierte etwas, was er nicht für möglich gehalten hätte; Tokitoh riss sich von Makotos Griff los, schlitzte ihn mit der rechten Hand die Kleidung auf und schrie laut auf. Makoto wollte sich in Sicherheit bringen, aber er bekam ein weiteres Mal Tokitohs Kralle ab, die sich dieses Mal in seine Haut bohrte und ein kleines Stück Fleisch herausriss. Es blutete und Makoto krabbelte rückwärts zurück zur Wand. Er nahm seine frisch gedrehte und angezündete Zigarette, die er vorher fallen gelassen hatte, in die Hand und wartete förmlich darauf, dass das Tokitoh-Monster auf ihn zukam, um ihn den Gnadenstoß zu geben. Tatsächlich kam Tokitoh, blind vor Wut und fern von menschlichen Gedanken, fuhr seine Kralle aus und ging in die Bücke, um Makoto besser treffen zu können. Der Brillenträger nutzte diese Aktion, um seine Zigarette in Tokitohs linke Wange zu bohren. Der Schwarzhaarige schreckte zurück und jaulte auf, was aber auch mehr einem Schreien gleich kam.

„Verdammt, was ist nur los?“, fragte sich Makoto im Inneren und machte eine Seitwärtsrolle um einem weiteren Angriff auszuweichen. Aber Tokitoh rannte zum Fenster und sprang schreiend raus.

„Wie ein Tier!“, dachte Makoto und seine Augen weiteten sich. Er dachte kurz nach und dann kam er drauf. „Das Giftgas! Natürlich, das W.A. reagiert mit manchen Bakterien!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SamAzo
2007-03-25T18:24:06+00:00 25.03.2007 20:24
Haha.. da bin ich wieder... dein liebster Kommischreiber ^^
(und wenn das nicht dann doch wenigstens dein treuster *g*)

Also, ich würde jemanden unbekannten, der mich scheinbar beobachtet, auch sagen das ich keine Geburtsurkunde hab und genaugenommen garnicht existiere..
*g*

Ich glaube ich hab ein kleines Verständniss - Problem:
Sekiya hatte einen schwarzen Koffer, Yurimov einen braunen.
Unser Jurnalistenfreund schnappt sich den von Yurimov.
Dann das:
"Es waren bloß 60000 Yen, die er Karim für den braunen Koffer zahlen wollte, aber in kleinen 100-Yen-Noten, sodass es wie ziemlich viel aussah."
Aber das Geld war laut dir doch im braunen Koffer...
Also warum ist das Geld in dem Koffer der damit gekauft werden soll?
__
Das Makoto die Disk von Nobuto genommen hat hättest du auch früher schreiben können..
*mich grade gewundert habe das er die hat*

Arg.. moment..
Tokitoh sagt am Anfang:
"Rück die Disc raus oder du musst sterben!"
aber dann als er weiß das es Makoto ist und sich mit ihm unterhält sagt er:
„Du hattest unsere Disc schon?“

Aber genug davon..
Hat mir gut gefallen.. vor allem Tokitohs reaktion auf das Gas...
Jetzt wüsste ich natürlich zu gerne was als nächstes kommt..
also schreib weiter, aber fix


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