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Zwei Gesichter

von

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Neue Familie und alte Erinnerungen

Kapitel 1
 

„Komm schon Kou! Steig aus und räum deine Koffer aus dem Auto, schließlich willst du doch nicht hier drin übernachten oder? Also, mach schon! Außerdem musst du Chiyo noch begrüßen! Hopp hopp!“, drängelte der Vater seinen Sohn, der per tout nicht aus dem Auto aussteigen wollte und aus Protestgründen die Hände vor der Brust verschränkt hatte und schmollend in die andere Richtung aus dem Fenster starrte.
 

Heute morgen waren sie abgereist und hatten das leere Haus zurückgelassen. Hätte Koun keinen Stolz gehabt, hätte er sicher geheult. Das Haus jedoch werden sie höchstwahrscheinlich behalten und als Ferienwohnsitz verwenden. Hatte ihm sein Vater zumindest gesagt und nun versuchte dieser ihn dazu zu bewegen, sein neues ‚Heim’ inklusive ‚Familie’ zu begutachten. Kou schnaubte verächtlich und funkelte zornig aus dem Fenster. Einen Teufel würde er tun. Soll ihn sein Vater doch aus dem Auto tragen, er würde sich nicht rühren.
 

Seufzend gab der ältere Mann auf und ging ohne sein aufbrausendes Mitbringsel zum Haus, wo ihn bereits eine strahlende Chiyo, die in der Tür stand, erwartete. Er begrüßte seine Liebste mit einem Kuss und einer Umarmung.

„Hallo Seijo, Schatz!“, begrüßte sie ihn lächelnd.

„Hallo Chiyo, Liebes! Wie geht es dir?“, fragte er ebenfalls lächelnd und gab ihr einen kleinen Kuss.

„Mir geht’s ganz gut und dir?“, fragte sie zurück und lächelte ihn immer noch strahlend an.

„Auch gut! Nur ein bisschen erschöpft von der Reise!“, sagte er und streckte sich kurz.
 

„Apropos! Wo ist denn dein Sohn? Ist der nicht mitgekommen?“, fragte Chiyo und ein verwirrter und fragender Ausdruck machte dem Lächeln platz.

„Tja… Das ist mein momentanes Problem! Ihm ist es etwas schwer gefallen, aus dem Haus seiner Mutter auszuziehen und er nimmt mir das wohl ziemlich übel, dass wir zu dir ziehen und jetzt weigert er sich, auch nur einen Schritt vors Auto zu setzen!“, seufzte der Mann und warf einen kurzen reumütigen Blick zum Auto.

„Ach so ist das! Was machen wir denn da?“, sie stich sich gedankenverloren mit Daumen und Zeigefinger übers Kinn.

„Ich hab’s! Soll ich vielleicht Kai rufen und ihn bitten, den Kleinen aus dem Auto zu holen?“, lächelte sie nun wieder.

„Einen Versuch wär’s wert und außerdem kenn ich deinen Sohn auch noch nicht!“, lächelte Seijo zurück.
 

Sie ging ins Haus und rief den Namen ihres Sohnes.

„Ach ja, bevor ichs vergesse! Du weißt doch, dass Kai stumm ist oder?“, fragte sie ihren Gefährten und dieser nickte.

„Ja das hast du mir schon gesagt, aber das macht nichts! Ich werd die Zeichensprache schon lernen!“, lächelte er und diesmal nickte Chiyo.

„Aber ja! Ist ja nicht so schwer!“, meinte sie und beide hörten eine Tür ins Schloss fallen.

„Er kommt schon!“, sagte sie und schaute wieder kurz Richtung Auto.
 

Nun konnten sie schon Schritte hören und wendeten sich dem Inneren des Hauses zu, wo ein hoch gewachsener junger Bursche auf sie zukam.

Er war schlank, dennoch muskulös; hatte lange, auf einen Zopf zusammengebundene, dunkelblonde Haare und wie ein Diamant glänzende, tiefblaue Augen mit dunkelblauen Schattierungen. Kai hatte einen hellen Teint, aber dennoch etwas dunkler als Koun. Die weite Hose und das mindestens drei Mal zu große Shirt ließen ihn ein bisschen ungepflegt und schlaksig wirken.
 

„Ah da bist du ja!“, sagte seine Mutter lächelnd, als ihr Sohn neben ihr zum Stehen kam. Er hatte einen neutralen Gesichtsausdruck und schaute seiner Mutter tief in die Augen.

„Hast du etwa noch geschlafen?“, fragte sie ihn ungläubig und er antwortete mit einem ‚Ja und das ziemlich gut’ - Blick.

„Sorry Großer! Aber bevor ichs vergesse, dass da ist Seijo Itshashiba, mein neuer Lebenspartner und dein Ziehvater!“, sagte sie freundlich und deutete mit einer höflich wirkenden Geste auf den ein Stück neben ihr stehenden Mann.

Kai drehte sich um und schaute sich Seijo genau an. Minuten vergingen, bis er ihm schlussendlich die Hand reichte und dieser nahm sie froh und erleichtert zugleich an, denn er hätte nicht gedacht, dass der Junge ihn so schnell akzeptierte.
 

„Nun zu unserem kleinen Problem!“, sagte Chiyo und ihr Sohn wendete sich wieder seiner Mutter zu.

„Dein Stiefbruder weigert sich das Auto zu verlassen und da wollte ich dich fragen, ob du vielleicht nicht mal versuchen könntest, ich dazu zu bewegen auszusteigen!“, sagte sie und schaute ihrem Sohn in die Augen.

Dieser zog eine Braue hoch und bedachte sie mit einem ‚Das ist aber nicht dein Ernst’ - Blick.

„Doch das ist es! Bitte sei so lieb!“, sagte sie freundlich und ihr Sohn blickte kurz zum Auto, indem sein neuer Bruder saß und stur aus dem Fenster in die andere Richtung schaute.

Kai seufzte lautlos und ging langsam zum Auto, um seinem Bruderherz einen kleinen Besuch abzustatten.
 

„Sag mal Chiyo-Schatz, wie machst du das, dass du auf Anhieb weißt, was er dir sagen möchte, so ganz ohne Zeichensprache?“, fragte Seijo verwirrt und schaute dabei seine Liebste an.

„Weißt du, er ist was ganz besonderes! Ich bin nicht die Einzige, die das kann! Einige aus seiner Clique können das ebenso! Aber er entscheidet ganz alleine, wen er in seinen Augen lesen lässt und wen nicht! Wenn er dir genug vertraut, wirst auch du die Zeichensprache nicht mehr brauchen und jedes einzelne Wort in seinen Augen lesen können!“, lächelte sie und schaute Richtung Auto.
 

Kai war inzwischen vorne angekommen und besah sich einmal der Person, die drin saß.

„Sturer, leicht sauer werdender Typ mit ein bisschen zu übertrieben zerstrubbelten Haaren…“, ging es dem Langhaarigen durch den Kopf.

„Er will immer seinen Willen durchsetzten, doch in diesem Fall steckt einfach tiefe Trauer hinter der Fassade des Schmollenden…“, er musterte den im Auto sitzenden nochmals, beugte sich dann ein Stück vor und klopfte sachte an die Scheibe.
 

Koun war gerade tief in Gedanken versunken gewesen und zuckte deswegen umso heftiger in sich zusammen, als es plötzlich an der Autoscheibe klopfte. Er blickte in tiefblaue, glänzende Augen, die ihn sofort gefangen nahmen und in seinen Bann zogen. Sein Herz begann schneller zu schlagen und er glaubte, dieser Bursche, der ihn da so intensiv ansah, könnte in sein tiefstes Inneres blicken und seine kompletten Gedanken lesen.

In seinen Augen konnte er sehen, wie der Fremde ihm bedeutete aus den Auto zu kommen. Die Worte ‚Mach schon, steig aus’ konnte er in den Seen aus Blau sehen und er folgte ihnen. Mit zitternden Händen umschloss er den Griff der Tür und öffnete diese. Der junge Bursche trat beiseite, um ihn hinauszulassen und dies tat er auch. Langsam stieg er aus und sein Blick glitt über das Haus, zu seinem Vater, dessen Freundin und schlussendlich wieder zu dem Langhaarigen, der ihn so in seinen Bann gezogen hatte.
 

„Ah da bist du ja! Hat dich Kai doch zur Vernunft bringen können?“, hörte er seinen Vater sagen, doch er blickte immer noch zu dem Jungen, mit diesen tiefblauen Augen.

„Kai? Ist das etwa mein Stiefbruder?“, schwirrte es Koun durch den Kopf, aber diesmal konnte er die Antwort nicht in den Augen seines Gegenüber lesen.

Sein Vater und dessen Freundin kamen zu ihnen und Chiyo trat zu ihm.

„Ich bin Chiyo Kaso und das ist mein Sohn Kail Akuma Kaso, dein Stiefbruder!“, sagte sie freundlich und reichte dem immer noch leicht verwirrten Koun ihre Hand.

Dieser kam nun endlich zurück in die Realität, löste sich von den Augen seines Bruders und reichte seiner Stiefmutter nun ebenfalls die Hand.

„Mein Name ist Koun Itshashiba! Sehr erfreut!“, sagte er, schüttelte ihre Hand und Chiyo lächelte ihn warm an.
 

„Nun kommt doch rein! Kai wird dir dein Zimmer zeigen Koun, dann kannst du ja deine Koffer reintragen!“, sagte Chiyo und bedeutete den beiden Neuankömmlingen, einzutreten. Seijo trat an die Seite seiner Liebsten und Kou zögerte, bevor er hinter Kai herging, der ihm mit einer kurzen Geste bedeutete, ihm zu folgen. Sie gingen eine Treppe hoch und den Gang rechts nach vor, bis Kai vor einer Tür stehen blieb und sie aufmachte. Beide gingen ins Zimmer, wobei Kou hinter seinem Bruder eintrat.
 

Kou ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen und er musste feststellen, dass es eigentlich sehr einladend aussah. Es war in einem hellen zartblau gestrichen; hatte sogar vier Fenster; ein großes Doppelbett; einen großen Kasten; eine kleine Bar ganz hinten im Raum und am Ende kam er zu dem Entschluss, dass er sich hier sicher gut einleben würde. Doch bevor er seinen Rundblick beendete, blieb er an der Wand hinter dem Bett mit seinem Blick hängen. Diese Wand zierte ein großes schwarzes, chinesisches Zeichen, dessen Bedeutung er aber leider nicht kannte.
 

Nun wanderte sein Blick wieder zu seinem neuen Bruder, der etwas gelangweilt und leicht schläfrig aus dem Fenster sah. Er folgte seinem Blick und bemerkte erst jetzt den Balkon und die wundervolle Aussicht. Langsam ging er zum Fenster, öffnete es und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Die transparenten Vorhänge schwangen leicht im Wind und die Haare des Burschen ebenfalls.

„Muss man dem Kerl lassen, dieser Anblick hat schon was für sich! Wie er da so steht mit seinen strubbeligen Haaren, der engen Hose und dem ärmellosen Shirt!“, dachte Kai und betrachtete das Schauspiel vor sich.
 

„Sag mal Kai, ich hoff ich darf dich so nennen…“, begann der Strubbelhaarige und als keine Antwort kam, wendete er sich seinem neuen Bruder zu. Dieser schaute ihn nur mit einem unidentifizierbaren Blick an und nickte dann auf seine Frage kurz.

„…findest du es denn ok, wenn deine Mutter wieder einen neuen Mann hat?“, setzte er seinen vorher begonnenen Satz fort und schaute seinem Bruder tief in die Augen.

Dieser machte keine Anstalten auch nur in irgendeiner Weise zu antworten und so drehte sich Koun wieder von ihm weg.

„Is ja auch egal!“, er lächelte bitter und nach ein paar Sekunden setzte er sich in Bewegung und ging an seinem Bruder mit einem „Hol nur meine Koffer“ vorbei und verschwand Richtung Treppe.
 

„Seine Stimme ist tief, dennoch ein bisschen weiblich und doch höher, als meine es wäre; eine schlanke, aber dennoch muskulöse Figur und kristallblaue Augen! Vielleicht ist es doch nicht so schlimm, einen neuen Bruder und Vater zu bekommen! Zu meiner Mum sagte ich zwar immer, dass es ok sei, aber irgendwie wollte ich es doch nicht! Wie’s scheint, hab ich mich geirrt!“, dachte der Langhaarige und verschwand aus seinem ehemaligen Zimmer. Hier hatte er früher noch gewohnt, bevor ES passiert ist.

Langsam ging er um die Ecke und schloss die Tür hinter seinen eigenen vier Wänden.
 

Koun hingegen lud seine Koffer aus dem Auto und schleppte sie die Treppe hoch in sein Zimmer. Dort ließ er sie erstmal achtlos in einer Ecke stehen und warf sich aufs Bett. Seine Gedanken schweiften sofort, wie von Zauberhand gelenkt, zurück zu seinem neuen Bruder. Warum hatte dieser nie ein Wort gesagt? Mochte er ihn nicht? Oder konnte er etwa nicht sprechen? Das hätte man ihm doch gesagt, oder?
 

Allein die langen, blonden Haare und die tiefblauen Augen mit den dunklen Schattierungen waren eine Welt für sich. So tiefgründige und wunderschöne Augen hatte er noch nie zuvor bei jemandem gesehen und er hatte schon viele Leute kennengelernt. Bitte, bei seinem Beruf, wie könnte es auch anders sein? Aber das Bild im Ganzen war schon beeindruckend. Die langen Beine und dennoch so schmale Hüften, seine Brust und sein Hals, umspielt von den langen, dunkelblonden Haaren, sein Gesicht so fein geschnitten wie das einer Frau und dennoch mit so scharfen und geprägten Zügen darauf, wie nur ein Mann sie haben kann.
 

Seufzend drehte sich Kou zur Seite, um aus dem Fenster sehen zu können. Mysteriös und unnahbar war dieser Mensch, dass wusste er nach seiner bisherigen Einschätzung schon. Er würde sich sein Vertrauen hart erarbeiten müssen, auch das stand bereits fest.
 

Abermals seufzte er tief und da er ein leicht nervöser Mensch war, der nicht stillsitzen konnte, was wiederum von seinem Beruf kam, stand er auf und begann seine Sachen aus den Koffern im Kasten oder sonst wo, zu verstauen. Lange brauchte er nicht dafür, denn er war flink und seine Finger hatten da schon einiges an Übung. Abermals betrachtete er den Raum und sein Blick blieb an dem Zeichen an der Wand hängen. Gesehen hatte er es schon mal, dass wusste er, aber der Bedeutung konnte er sich nicht mehr entsinnen und er ließ es bleiben, darüber nachzugrübeln.
 

Der restliche Tag verlief ziemlich ruhig und er hielt sich die meiste Zeit in seinem neuen Zimmer auf, um auf dem Balkon zu sitzen und in den wolkenverhangenen Himmel hinaufzustarren und nachzudenken. Seine ganzen Freunde hatte er zurückgelassen, obwohl, wenn er genau nachdachte, hatte er nie wirklich enge Freunde gehabt. Er vertraute niemanden, außer ein paar Ausnahmen und er wollte es auch nicht. Beziehungen hatte er sowieso nie angefangen, denn er interessierte sich weder für Frauen, noch für Männer so wirklich.
 

Seid diesem einen Vorfall schon gar nicht mehr. Das war wahrlich eine schwere Zeit gewesen und damals hatte er sich geschworen, niemals, aber auch wirklich niemals mehr eine Person an sich heran zulassen. Weder aktiv, sprich sexuell, noch passiv, sprich Vertrauen, Freundschaft usw.. Allein die Erinnerung an dieses Arschloch ließ wieder unbändige Wut und Trauer in ihm aufsteigen. Wie konnte dieser Bastard es nur wagen, ihn so auszunutzen! Erst von wegen ‚Ich liebe dich mein Schatz’ und dann? Ja dann hatte er ihm wehgetan, ihn befleckt, erniedrigt und gebrochen.

Sein Vater weiß bis heute nichts davon, ihm hatte er gesagt, er wäre in eine Schlägerei verwickelt worden.

Nein! Nie wieder würde er jemanden ins Vertrauen ziehen, nie wieder jemanden von sich etwas preisgeben, nie wieder lieben.
 

Als es dann schließlich Abend wurde und er seinen Namen in Verbindung mit den Worten ‚Es gibt Abendessen’ hörte, stand er auf, streckte sich und ging langsam nach unten in den Raum, wo sie ihre Mahlzeiten zu sich nahmen.

„Na, Kou? Hast du dich in deinem Zimmer schon eingelebt? Hast dich ja den ganzen Tag nicht blicken lassen!“, lächelte ihm Chiyo entgegen und er lächelte etwas matt zurück.

„Ja hab ich! Es ist wirklich sehr schön und die Aussicht ist umwerfend!“, sagte er und wendete sich wieder seinem Essen zu.

„Das freut mich!“, sagte sie und tat es ihm gleich.

Er hatte keinen großen Hunger, deswegen war er als erstes fertig und schaute sich derweilen im Raum um, wo sein Blick auf ein paar Fotos fiel. Da er sie von seinem momentanen Standpunkt aus nicht genau erkennen konnte, nahm er sich vor, sie in den kommenden Tagen mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
 

„Ach ja Kai!“, der angesprochene hob seinen Kopf und schaute zu seiner Mutter.

„Wann musst du denn heute arbeiten?“, fragte sie ihn so nebenbei und räumte den Tisch ab, da alle bereits mit dem Essen fertig waren.

„Um 20:00 Uhr!“, sagte er indem er ein paar Gesten der Zeichensprache vollführte.

„Ah ok! Dann hast du ja noch Zeit! Is ja erst 18:00 Uhr!“, sagte sie lächelnd und ging in die Küche, um das Geschirr, dass sie auf ein Tablett gestellt hatte, abzuwaschen.

„Arbeiten? Was arbeitet er wohl?“, fragte sich Kou und sprach es auch gleich aus.

„Kai? Was arbeitest du denn?“, fragte er den Langhaarigen, der ihn nun anblickte und abermals mit seinen kristallenen Augen fesselte. Doch statt irgendetwas der gleichen zu tun, sah er seinen Bruder nur an.
 

„Ich versteh schon Zeichensprache! Kannst ruhig so antworten, außer du willst mir nicht antworten!“, seufzte Kou und blickte seinen Bruder fest an. Er hatte mitbekommen, dass dieser nicht sprechen konnte.

Der Blonde bedeutete ihm mit einem „Geht dich nichts an“, dass er nicht weiterfragen sollte und stand auf, um den Raum in Richtung seines Zimmers zu verlassen. Koun seufzte und starrte auf den nun leeren Platz.

„Kou?“, fragte sein Vater leise und dieser sah auf.

„Ja?“, erwiderte er und schaute seinen Vater an.

„Was hat er gesagt und woher kannst du überhaupt die Zeichensprache?“, fragte sein Vater vorsichtig, dem das Temperament seines Sohnes sehr wohl bekannt war und dieses leicht dazu neigte, sofort ins Gegenteil umzuschwingen.

„Das…“, er machte die selbe Geste wie sein Bruder vorhin, „…heißt soviel wie ‚geht dich nichts an’ und woher ich das kann? Ein Kunde von mir hat mir das beigebracht! Besser gesagt einer seiner Freunde!“, antwortete Koun neutral und stand nun ebenfalls auf, um in sein Zimmer zu gehen.
 

Dort angekommen nahm er sich eine Decke und setzte sich abermals auf den Balkon. Ja, dieser ‚Freund’ von dem Kunden von ihm, der ihm das beigebracht hatte, war der Bastard gewesen, der ihm sein Herz gebrochen hatte. Ryuichi. Er war die erste und einzige große Liebe gewesen. Hätte er ihn nicht so zugerichtet, würde er wahrscheinlich immer noch mit ihm zusammen sein. Mit diesem Abschaum von einem Kerl.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-09-14T18:12:16+00:00 14.09.2008 20:12
Scheiße, ist Kai geil!
Der ist so unnahbar!!!
*ihn knuddel*
Gut, du weißt schon, dass ich ihn mag, aber was solls!
XD


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