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Extorts Changeover

Ein erpresster Seitenwechsel (Shinichi&Ran)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, ich halte mich am Anfang wie immer kurz und wünsche euch nur:
Viel Vergnügen beim Lesen!^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, vielleicht habt ihr ja schon eine Ahnung durch die Kapitelüberschrift, was in diesem Kapitel vorkommen wird^^ Na von welchem Geheimnis ist schon während der ganzen Serie die Rede??? xDDD

Einfach lesen ;-) Und ich wünsche viel Spaß dabei :-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich sag erstmal nichts dazu und wünsche euch an dieser Stelle nur kurz:
Viel Spaß beim Lesen ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Äh ... Ja xD Ich werde immer erst am Ende des Kapitels gesprächig, und außerdem seid ihr bestimmt auch nicht begeistert, wenn ich euch so lange vom Lesen aufhalte, also fasse ich mich an dieser Stelle wieder kurz :-D

Viel Vergnügen beim Lesen (vielleicht auch Schmachten und Schwärmen *lol*) ;-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich will euch nicht länger aufhalten und sage an dieser Stelle nur:
Ganz viel Spaß beim Lesen!^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Am Anfang fasse ich mich wie immer ganz kurz; ihr musstest jetzt eh so viele Jahre darauf warten (*schlechtes Gewissen hat*), da möchte ich euch nicht länger aufhalten :-)
Wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen ^__^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Passend zum Kapitel: http://www.youtube.com/watch?v=32D0M08zPw8 (»Ai’s Theme«) Komplett anzeigen

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Antidote


 

Kapitel 1:

ANTIDOTE

Das Gegengift


 

Es war ein frischer, sonniger Apriltag. Die Vögel, die von ihrem Ausflug in den Süden zurückgekehrt waren, zwitscherten und sangen ihre schönsten Lieder. Der schleichende Wind wehte frisch durch die Straßen Tokyos und ließ die wachsenden, weißen Kirschblüten, die an den Bäumen hingen, leicht erzittern, bis sich einige Blüten von den Ästen lösten und elegant zu Boden glitten. Zumindest die Natur sprach dafür, dass es ein friedlicher, harmonischer Tag werden würde.
 

Doch nicht jeder ließ sich von der besonnenen Ruhe, die dieser Frühlingstag ausstrahlte, anstecken.

Ein kleiner Junge, der eine dicke Brille trug, mit einem blauen Anzug gekleidet war und rot–weiße Turnschuhe trug, rannte hektisch die Hauptstraße entlang und bog in die nächste Gasse ab. So schnell, wie ihn seine kurzen Beine tragen konnten, näherte er sich immer weiter Professor Agasas Haus. Die Strecke kam ihm so viel länger vor als sonst. Obwohl seine Ausdauer allmählich nachließ und er kaum noch Luft bekam, verminderte er sein Tempo nicht.
 

»Ai hat es geschafft! Das Gegengift ist hergestellt!«
 

Immer wieder hörte er diesen Satz von seinem langjährigen Nachbarn. Doch egal, wie oft er diesen Satz in seinen Gedanken abrief – er konnte es immer noch nicht so richtig begreifen, obwohl er ja als berühmter Detektiv nicht gerade der Begriffsstutzigste war. Hier ging es nämlich nicht um einen Fall, sondern um Emotionen. Und die konnte man nicht analysieren oder gar lösen.

Wie lange musste er nun schon auf diesen Moment warten?

Die Antwort hätte er selbst im Schlaf geben können: Zwei Jahre. Zwei verdammte Jahre war es nun schon her, seit ihm Gin das Gift Apoptoxin 4869 eingeflößt hatte.

Zwei Jahre war er nun schon in diesem Kinderkörper gefangen. Zwei Jahre voller Trauer, Leid, Sehnsucht und Schmerz. Für ihn und vor allem … für sie. Das war das Allerschlimmste: Sie bei ihrem Leid zusehen zu müssen und absolut nichts dagegen unternehmen zu können. Er konnte ihre Tränen nicht mehr länger ertragen. Vor allem nicht, weil er der Grund dafür war. Er wollte und konnte sie nicht mehr länger anlügen und hinter das Licht führen. Zwar war das zu ihrem eigenen Schutz – und das redete er sich als Rechtfertigung auch immer wieder selbst ein, damit das mit seinem eigenen Gewissen vereinbar war – doch trotzdem war es ihm mit der Zeit zunehmend schwerer gefallen, sie im Unwissen zu lassen.

Ran …

Sobald er wieder groß wurde, dann würde er ihr alles erzählen. Die ganze Wahrheit. Denn … er liebte sie. Ihm blieb gar keine andere Wahl, denn er wollte keine Geheimnisse mehr vor ihr haben. Nie wieder.
 

Endlich war er angekommen. Es schien, als wäre eine ganze Ewigkeit vergangen. Nun stand er vor der riesigen Tür. Aus der Perspektive eines Drittklässlers kam ihm die Tür noch viel größer vor. Damit könnte es aber schon sehr bald vorbei sein. Er begann, sogar ein wenig zu zittern. Er, der eigentlich in jeder Situation einen kühlen Kopf behalten konnte, zitterte nun vor Aufregung.
 

Was wäre, wenn das Gift nicht seine gewünschte Wirkung zeigte? Denn auch ein Gegengift war schließlich ein Gift, und wie jedes Gift oder selbst einfaches Medikament war mit Risiken verbunden.

Doch die Zukunft weiterhin in einem Körper zu verbringen, der immer zehn Jahre jünger sein würde als er tatsächlich war, war für ihn auch keine Option. Unter diesen Umständen musste er einfach dieses Risiko eingehen.
 

Nachdem er seine wirren Gedanken sortiert hatte, betätigte er schließlich die Klingel und wartete ungeduldig darauf, dass ihm Professor Agasa oder Ai aufmachte. Vor ihm geschah alles in Zeitlupe; so unrealistisch und virtuell, als passierte das alles hier gar nicht. Doch es war kein Traum. Diesmal nicht.

Endlich wurde die Tür geöffnet. Conan schaute auf und sah Professor Agasa lächelnd vor sich stehen. »Hallo Shinichi, komm rein!« Dann trat er beiseite, damit Conan eintreten konnte, was er auch sofort tat, nachdem er den Professor ebenfalls begrüßt hatte.

Dort stand sie: Ai, in der Hand eine kleine blau–weiße Kapsel haltend. Auf den Lippen ihr bekanntes, sarkastisches Grinsen.

Der kleine Junge ging langsam auf sie zu. »Haibara, ist das wirklich …« Er stoppte und fixierte die Kapsel neugierig.

Ai lächelte und klärte ihn auf: »Ja, das ist das Gegengift. Aber es wäre wohl nicht besonders fair, wenn ich sie dir einfach so geben würde, ohne dich davor mit den Nebenwirkungen vertraut zu machen. So ganz ohne Risiko ist diese ganze Sache natürlich nicht, wie du dir sicher schon denken konntest. Das wäre ja dann doch zu einfach und …« Doch Conan fiel ihr barsch ins Wort: »Jetzt schieß schon los mit den Risiken!« Das Letzte, was er jetzt nötig hatte, war der Zynismus seiner Leidensgenossin.

Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet? Und jetzt, wo die Lösung seines Problems, die Quelle zu seinem wahren Ich, in so greifbarer Nähe war, konnte er sich kaum noch kontrollieren vor jeglichen Empfindungen, die gnadenlos auf ihn einstürzten.

Ai hielt kurz inne, sah ihn mit einem kühlen Blick an und ihre Miene wurde nun ernst: »Nach der Einnahme könntest du ins Gras beißen. Das sollte dir bewusst sein. Die Gefahr, dass du dabei draufgehen könntest, liegen 50 zu 50. Ich habe meinen Versuchsmäusen alle, nachdem sie mit dem APTX 4869 geschrumpft worden sind, das Gegenmittel gegeben. Die Hälfte ist innerhalb einer Stunde gestorben, und die andere Hälfte tobt gerade, in ursprünglicher Größe, in meinem Käfig herum.

Mit einer langfristigen Verwandlung ist immer ein großes Restrisiko verbunden. Das lässt sich leider nicht vermeiden.

Ich an deiner Stelle würde mir das also dreimal überlegen, ob du sie wirklich einnehmen sollst oder nicht.«

Und so überreichte sie ihm ohne ein weiteres Wort die Kapsel. Conan musterte sie misstrauisch. Dass diese Angelegenheit sicher nicht reibungslos verlaufen konnte, damit hatte er ja bereits gerechnet. Dennoch hätte er sich ein etwas geringeres Sterberisiko gewünscht, denn fünfzig Prozent waren für seinen Geschmack schon recht hoch. »Vielen Dank, Haibara. Ich werde dann wohl doch noch ein paar Nächte darüber schlafen. Wir sehen uns!«

Nach diesen Worten drehte er sich um und verließ Professor Agasas Haus. Er hörte noch, wie der Professor ihm besorgt hinterherrief, dass er ihnen Bescheid geben sollte, sollte er sich dazu entschließen, das Gegengift zu nehmen. Darauf winkte Conan seinem ehemaligen Nachbarn nickend zu und setzte sein zuverlässigstes Lächeln auf.

Doch sofort, nachdem er sich wieder umgedreht hatte, bekam seine Miene wieder einen ernsten, nachdenklichen Ausdruck.

Sein ursprünglicher Körper war nun eigentlich nur noch ein paar Atemzüge von ihm entfernt. Er müsste theoretisch nur das Gegengift schlucken, welches er gerade in der Hand hielt, und schon würde er entweder ein achtzehnjähriger Teenager sein … oder mausetot.

Diese Entscheidung, für die jeder normale Mensch eigentlich viele Nächte bräuchte, hatte er eigentlich schon längst gefällt in Gedanken: Er würde das Gegengift schlucken trotz des Risikos, dass er dadurch vielleicht sogar sein Leben verlieren könnte. Er musste jedes Risiko eingehen, denn es kam für ihn nicht infrage, dass er für immer in einen zehn Jahre jüngeren Körper herumlaufen musste. Wie würde dann bitte die Zukunft aussehen?

Ran würde außerdem nicht ewig auf ihn warten, und das durfte er auch gar nicht von ihr verlangen. Es war schon bitter genug, wenn dadurch sein Leben zerstört wurde – Ran trug am wenigsten Schuld daran und sie sollte ihr Leben weiterleben und es genießen können.

Doch nun folgte ein neuer Gedankenumschwung, und genau der Gedanke an Ran ließ ihn nun doch an seiner Entscheidung zweifeln: Wenn er sterben würde, dann hätte sie ganz umsonst auf ihn gewartet. Dann würde er sie zwangsläufig verlassen müssen, und diesmal endgültig ohne Zurück. Und er war sich sicher, dass sie ihm das sicher niemals verzeihen würde.

Nein, er durfte nicht sterben. Er musste zu ihr zurück und sie endlich glücklich machen. Zwar würde er niemals all ihre Trauer und Tränen wiedergutmachen können, aber sein Bestes würde er geben, damit es ihr gut ging und sie glücklich war.

Er hatte ihr versprochen, dass er wiederkommen würde. Und er war einer, der seine Versprechen immer hielt. Er hatte nicht vor, irgendetwas daran zu ändern.

Conan seufzte tief.

Die schwierigste Entscheidung seines Lebens stand ihm nun bevor.
 

Nach einiger Zeit kam er bei der Detektei Mori an. Er schloss die Tür auf und ging hinein. »Ran, Onkelchen, ich bin wieder da!«, rief er. Augenblicklich lief Ran auf den kleinen Jungen zu und sah ihn vorwurfsvoll an. »Wo warst du? Und wieso bist du so schnell weggelaufen? Es ist schon 20 Uhr abends. Du darfst dich doch um die späte Uhrzeit nicht ganz alleine auf der Straße aufhalten! Wer weiß, was alles hätte passieren können!«, tadelte sie ihn streng, dabei die Hände in die Hüften gestemmt. Conan sah schuldbewusst zu Boden. »Es tut mir Leid, Ran. Ich wollte nur unbedingt kurz zum Professor«, entschuldigte er sich kleinlaut und setzte seinen Hundeblick auf. Der Hundeblick hatte schon immer funktioniert – sowohl als Shinichi als auch als Conan. Und seine langjährige Wirkung verfehlte er auch diesmal nicht.

Ran konnte ohnehin nie sehr lange böse auf den kleinen Jungen sein, den sie inzwischen wie ihren kleinen Bruder betrachtete. Sie lächelte ihn deutlich milder an und zog ihm die Jacke aus. »Ist schon gut, aber das nächste Mal musst du mir Bescheid sagen, wenn du irgendwohin willst und du gehst auch bitte nicht mehr so spät alleine raus. Hast du verstanden?« Sie hing seine Jacke auf und ging anschließend in die Küche. »Komm, bevor das Essen kalt wird.« Sie setzte sich auf einen Stuhl und wartete auf Conan, der ihr gegenüber Platz nahm.

»Lass es dir schmecken!«, wünschte sie ihm fröhlich. Auch Conan fing an zu essen, nachdem er ihr ebenfalls einen guten Appetit gewünscht hatte.

Die ganze Zeit kreisten seine Gedanken um das Gegengift.

Unauffällig lugte er zu ihr hinüber. Sie bemerkte davon nichts und aß genüsslich weiter.

Ach Ran … Sie war das Allerwichtigste für ihn. Sein Ein und Alles. Nur wegen ihr fiel ihm seine Entscheidung so unglaublich schwer.

Zusammengefasst: Wenn er das Gift nicht nähme, hätte er wenigstens die Gewissheit, noch am Leben zu bleiben. Mal von der minimalen Wahrscheinlichkeit, er könnte wegen etwas anderem das Zeitliche segnen, abgesehen.

Dann konnte er immer noch in Rans Nähe bleiben, sie beschützen und sich mit eigenen Augen vergewissern können, dass es ihr gut ging. Auf der anderen Seite müsste er sich wohl mit dem Gedanken anfreunden, ihr nie wieder als Shinichi Kudo in die Augen sehen zu können. Und da es dann auch sichere Gewissheit war, dass er niemals Shinichi werden konnte, müsste er sie wohl oder übel loslassen, damit sie ihr wohlverdientes Glück finden konnte.

Zwar würde er auch als Conan irgendwann erwachsen werden, aber dennoch würden sie stets zehn Jahre voneinander trennen. Und dann würde er ihr dabei zusehen müssen, wie sie dann früher oder später in die Arme eines anderen rannte.

Ein Vorstellung, die nicht zu ertragen war.

Und im Falle der Einnahme des Gegengiftes eröffneten sich auch wieder zwei Möglichkeiten: Erster Weg wäre, dass er sofort sterben könnte, und dann durfte er Ran höchstens vom Himmel aus zusehen. Doch auch das Beste könnte geschehen: Die Rückverwandlung fände problemlos statt und einer glücklichen Zukunft stünde nichts mehr im Weg, sobald die Schwarze Organisation endlich zerschlagen war.
 

»Conan? Conan, hörst du mich?!« Ran wedelte schon eine ganze Weile vor Conans Gesicht herum, und erst jetzt bemerkte er, dass sie mit ihm sprach, obwohl er ja in seinen Gedanken ironischerweise pausenlos bei ihr war. »Ja, was hast du eben gesagt?«, fragte er verlegen nach. Darauf seufzte Ran nur tief und meinte: »Conan, was ist nur heute mit dir los? Zuerst verschwindest du, ohne ein Wort zu sagen, und jetzt hörst du mir nicht einmal mehr zu, wenn ich mit dir rede. Das sieht dir überhaupt nicht ähnlich. Soll ich mir ernsthafte Sorgen machen?« Sie sah ihm besorgt in die Augen. Mit den Augen, in denen er jedes Mal versinken könnte.

»Äh, es ist nichts, Ran! Wirklich, glaub mir!«, stotterte Conan mit einem aufgesetzten Lächeln. Ran durchschaute sein Spiel zwar sofort, doch beließ es dann dabei. Es hatte ja sowieso keinen Zweck, ewig erfolglos zu versuchen, aus ihm etwas rauszuquetschen. Außerdem aßen sie noch.

Als sie fertig wurden, stand Ran auf und räumte das Geschirr weg, bevor sie sich dem Abwasch widmete. Conan stellte sich neben sie und half ihr, indem er das Geschirr mit einem Tuch abtrocknete.

Ran lächelte ihn dankbar an, doch ihre aufflammende Neugier ließ sie einfach nicht los. Was hatte der Kleine nur vor ihr zu verbergen? »Conan … Möchtest du mir nicht endlich sagen, was los ist?«, dachte sie sich in wachsender Sorge um ihn.

Conan beobachtete sie unbemerkt und nahm natürlich Notiz davon, dass sie sich immer noch um ihn sorgte.

Es tut mir leid, dass du jetzt auch noch Kummer wegen meiner zweiten Identität hast … Aber bald werde ich wieder bei dir sein … als Shinichi Kudo … Hoffe ich zumindest.

Er lächelte dabei traurig. Er betete, dass er sein Versprechen ihr gegenüber halten konnte und davor nicht sterben musste.

Und dann wurde es ihm schlagartig klar: Er musste den Schritt wagen, damit sie endlich glücklich werden konnte. Er konnte sie so auf zwei Arten glücklich machen: Entweder mit seiner Anwesenheit als sein wahres Ich oder … mit seinem Tod. Dann musste sie wenigstens nicht mehr auf ihn warten und sich falsche Hoffnungen machen; konnte endlich wieder anfangen richtig zu leben … und glücklich sein, wenn auch ohne ihn.

Dieser Gedanke schmerzte ihn zwar sehr, aber er tröstete sich mit dem Gedanken: »Solange du glücklich bist, bin ich es auch … Egal auf welchem Weg: Ich werde immer bei dir sein und auf dich aufpassen.«

»Du, Ran? Schauen wir uns noch einen Film an, bevor wir ins Bett gehen?«, fragte er sie fröhlich. Ran, die ihm einfach nie eine Bitte abschlagen konnte, antwortete: »Natürlich. Alles, was du willst, mein Kleiner.«

Und so gingen die beiden ins Wohnzimmer, schalteten den Fernseher ein und schauten sich einen Film an. Doch beide konnten sich nicht so richtig auf den Film konzentrieren und grübelten über ganz andere Dinge nach.

Plötzlich spürte Conan auf seiner Schulter etwas. Rans Kopf. Sie war eingeschlafen.

Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, und das brauchte er ausnahmsweise auch gar nicht zu tun. Ganz langsam und vorsichtig legte er ihren Kopf auf einen Kissen, schaltete den Fernseher aus und lief mucksmäuschenstill nach oben. Dort holte er sich eine Decke, kam wieder zurück, legte sich neben sie und deckte sie beide zu. Er wurde ganz rot, als sich ihre Gesichter nun ganz nahe waren. Normalerweise hatte er nicht den Mumm dazu, doch die womöglich letzten Tage in seinem Leben wollte er nur mit ihr verbringen und keine Sekunde mehr von ihrer Seite weichen. Deswegen hatte er die Gelegenheit auch gleich beim Schopfe gepackt. Wer weiß, ob er in Zukunft überhaupt noch eine Chance dafür bekam?

Und so traute er sich langsam auch, sich an sie zu kuscheln. Ihm war so wunderbar warm. Er konnte ihren sonnigen, ruhigen Atem spüren und hören. Doch so beruhigend war es dann doch wieder nicht, denn in ihm kochte es förmlich. Sein Herzschlag wurde spürbar schneller, sein Bluthochdruck stieg leicht an und ließ sein Blut schneller in seine Venen pochen. Die Hormone spielten mal wieder verrückt.

Genau aus diesem Grund dauerte es eine ganze Weile, bis auch er endlich im Reich der Träume gelandet war.
 

Am nächsten Morgen machte Ran langsam verschlafen ihre Augen auf. Als Erstes sah sie Conan, der seelenruhig an ihrer Seite schlief. Bei diesem Anblick konnte sie nicht anders als zu schmunzeln. »Ach Conan …«, flüsterte sie lächelnd und strich ihm zärtlich über sein dunkelbraunes Haar, aber so, dass er nicht davon wach wurde.

Nach ein paar Minuten stand sie vorsichtig und so geräuschlos wie möglich auf, ging ins Bad und machte sich fertig für den neuen Tag.

Conan wachte allmählich ebenfalls auf und machte kurz darauf auch seine Augen auf. Er gähnte herzhaft und streckte sich, als auch schon seine Liebste ins Wohnzimmer zurückkam. »Guten Morgen, Conan! Wir sind wohl beide auf der Couch eingeschlafen. Hast du gut schlafen können?«, fragte sie lächelnd. Conan errötete ein bisschen und antwortete etwas peinlich berührt: »Ja, ich habe sehr gut geschlafen. Und du?« Ran bejahte freundlich mit einem kurzen Nicken. »Also, du gehst jetzt ins Bad und machst dich fertig, während ich Frühstück für uns mache, einverstanden?« »Ja!«, antwortete Conan brav und ging ins Bad, nicht ahnend, was jeden Moment Schreckliches geschehen würde …

Kidnapping


 

Kapitel 2:

KIDNAPPING

Die Entführung


 

****Rückblick****

Am nächsten Morgen machte Ran langsam verschlafen ihre Augen auf. Als Erstes sah sie Conan, der seelenruhig an ihrer Seite schlief. Bei diesem Anblick konnte sie nicht anders als zu schmunzeln. »Ach Conan …«, flüsterte sie lächelnd und strich ihm zärtlich über sein dunkelbraunes Haar, aber so, dass er nicht davon wach wurde.

Nach ein paar Minuten stand sie vorsichtig und so geräuschlos wie möglich auf, ging ins Bad und machte sich fertig für den neuen Tag.

Conan wachte allmählich ebenfalls auf und machte kurz darauf auch seine Augen auf. Er gähnte herzhaft und streckte sich, als auch schon seine Liebste ins Wohnzimmer zurückkam. »Guten Morgen, Conan! Wir sind wohl beide auf der Couch eingeschlafen. Hast du gut schlafen können?«, fragte sie lächelnd. Conan errötete ein bisschen und antwortete etwas peinlich berührt: »Ja, ich habe sehr gut geschlafen. Und du?« Ran bejahte freundlich mit einem kurzen Nicken. »Also, du gehst jetzt ins Bad und machst dich fertig, während ich Frühstück für uns mache, einverstanden?«

»Ja!«, antwortete Conan brav und ging ins Bad, nicht ahnend, was jeden Moment Schreckliches geschehen würde …

****Rückblick****
 

Ran machte summend Frühstück, als sie plötzlich ein Schlossknacken wahrnahm. Sie hörte sofort auf mit der Essensvorbereitung und wagte es nicht einmal mehr zu atmen. Denn das war unmöglich ihr Vater. Er war mit Kommissar Megure auf Geschäftsreise und würde erst in ein paar Tagen wiederkommen. Ran bekam es mit der Angst zu tun, als sie schnelle Schritte von mindestens zwei Personen vernahm, die sich immer weiter näherten. Wer war das? Wer drang gerade in ihr Haus ein?

Ganz langsam und mit möglichst wenigen Geräuschen schlich sie zur Tür. Mit einem Ruck machte sie sie auf und wurde leichenblass. Vor ihr stand ein großer schwarz gekleideter Mann mit sehr langen, blonden Haaren und eiskalten grünen Augen. Obwohl Ran fast das Herz stehen blieb vor Schreck, fasste sie sich schnell wieder und ging tapfer in Kampfstellung. Sie war nicht umsonst inzwischen die Karatemeisterin Japans! Von so einem Typen ließ sie sich doch nicht unterkriegen!

Doch plötzlich spürte sie einen harten Schlag auf den Hinterkopf und fiel sofort bewusstlos zu Boden. Ein anderer Mann, der auch komplett schwarz gekleidet war und eine dunkle Sonnenbrille trug, hatte sich unbemerkt hinter ihr geschlichen und sie mit einer Eisenstange von hinten hart auf den Kopf getroffen.

»Kommt dir diese Szene nicht bekannt vor?«, fragte der große Blonde seinen Kollegen mit seinem hämischen Grinsen. »Klar. Genau so hast du ihrem Freund auch die Eisenstange übergebraten«, erwiderte Wodka ebenfalls grinsend. »Na dann los; raus hier, bevor der Kleine noch kommt!«, befahl Gin und lief schnell hinaus, nachdem er Ran über seine Schulter geworfen hatte. Wodka hinterließ noch einen Brief, bevor er ihm nachrannte.
 

Conan wusch sich gerade die Hände, als er abrupt einen lauten Knall hörte. Sofort schoss Ran ihm in den Kopf. Sein Instinkt verriet ihm, dass sie sich gerade in großer Gefahr befand.

»Ran!«, schrie er, öffnete die Tür und rannte so schnell wie es ihm nur möglich war in die Küche. Dort sah er die Blutflecke auf dem Teppich und einen weißen Umschlag. Er ahnte das Schlimmste, griff sofort nach dem Brief und riss ihn auf. Der Oberschülerdetektiv im Miniformat verlor nicht viel Zeit und ließ seinen Blick gleich zum Absender runterwandern, und da bestätigte sich sein Verdacht: Gin und Wodka.

Er holte tief Luft und merkte erst da, dass er die letzten Minuten seinen Atem unbewusst angehalten hatte. Er konnte alles noch gar nicht realisieren, doch trotzdem reagierte er schnell, denn er hatte keine Sekunde mehr zu verlieren: Er holte sein Skateboard und sprintete die Treppen hinunter. »Ran … Wenn ich nur ein bisschen früher gekommen wäre, dann wäre das alles nicht passiert. Verdammt!«, machte er sich Vorwürfe.

Als er draußen angekommen war, sah er gerade noch, wie ein schwarzer Porsche rasend um die Ecke bog. Conan stellte sich blitzschnell auf sein Skateboard und fuhr dem Auto hinterher. Ran werdet ihr nicht bekommen! Niemals! Diesmal entkommt ihr mir nicht! Verlasst euch drauf!

Es war schon schlimm genug, dass er dank den beiden seit zwei Jahren als Knirps herumlaufen musste, und jetzt wollten sie ihm auch noch das Wichtigste nehmen? So weit würde es nicht kommen. Das würde er nicht zulassen.

Das Auto bog wieder nach rechts ab. Conan reagierte schnell und tat es dem Auto gleich. Doch er musste mit Entsetzen feststellen, dass der schwarze Porsche nach der Abbiegung plötzlich nirgends mehr zu entdecken war. Viel zu viele Autos tummelten sich auf der Hauptstraße. Conan suchte verzweifelt nach dem Auto, richtete seinen Blick alle paar Sekunden in jede Himmelsrichtung, doch ohne Erfolg. So unglaublich es auch klang: Das Auto, in dem Ran sich befand, war wie vom Erdboden verschluckt!

Er wollte schon ansetzen und einfach in eine beliebige Richtung laufen, doch erkannte schnell, dass es keinen Sinn hatte. Sie hatten höchstwahrscheinlich bereits die Stadt hinter sich gelassen.

Der kleine Oberschülerdetektiv sank atemlos auf die Knie. Er konnte immer noch nicht so richtig glauben, was sich vor einigen Minuten ereignet hatte.

Ran wurde entführt, und er hatte es nicht geschafft, sie zu retten. Er war nicht einmal im Stande, die Frau seines Herzens zu beschützen. Er war ein Versager. Ein hoffnungsloser Versager.

Seine Augen wurden ganz leer und verloren jeglichen Glanz. Die Augen waren der Spiegel der Seele, und so sah es dementsprechend in seiner Seele aus. Leer und glanzlos. »Verdammter Mist!«, fluchte er lauf und schlug mit der Faust mit aller Kraft gegen den harten Asphalt. Dass seine zusammengeballte Hand zu bluten begann, war ihm in diesem Moment so ziemlich egal. So wie auch die Tatsache, dass es nun zu regnen begann.

»Ihr werdet sie nicht bekommen. Niemals. Ich werde dich da rausholen, Ran«, hauchte er nach einer Weile mit neuer Entschlossenheit. Sein Kampfgeist war zurück, als er sich wieder erhob. Er kramte denn Brief heraus und las ihn sich nun komplett durch, denn vorhin hatte er ja lediglich die letzten drei Worte am Ende des Briefes, ›Gin und Wodka‹, erblickt.
 

Hey, kleiner Meisterdetektiv!
 

Da bist du überrascht, was? Ja, wir kennen deine wahre Identität, Conan Edogawa, oder sollten wir doch lieber sagen: Shinichi Kudo?

Wir haben deine kleine Geliebte in unserer Gewalt, und wenn du sie jemals wiedersehen willst, dann komm morgen um Mitternacht zu dem Ort, wo wir dir das angeblich tödliche Gift eingeflößt haben. Falls du nicht kommen solltest, knallen wir die Kleine ab. Inzwischen müsstest du uns gut genug kennen, um zu wissen, dass wir nicht nur leere Drohungen austeilen. Und komme nicht auf die brillante Idee, die Bullen zu verständigen oder zu sonstigen Tricks zu greifen. Das wird weder dir noch deiner Freundin gut bekommen.
 

Morgen um 12 Uhr Mitternacht! Wir erwarten dich.

Gin und Wodka
 

Nachdem Conan die Zeilen durchgelesen hatte, wiederholte er dies noch einige Male. In seinem Gehirn begann es zu rattern.

Definitiv würde er morgen am vereinbarten Treffpunkt erscheinen. Doch worüber er nachdachte, war, ob er als Conan oder doch als Shinichi kommen sollte?

Als Shinichi wäre es natürlich mehr von Vorteil, dann könnte er sich nämlich viel besser verteidigen, und die Chance, mit Ran von dort zu entkommen, war natürlich um einiges höher als mit Conans Körper. Doch was wäre, wenn er nach der Einnahme des Gegengiftes das Zeitliche segnete?

Er schüttelte verärgert den Kopf und fuhr sich überfordert durch die Haare. Als toter Oberschüler konnte er Ran ja kaum retten, und so würde auch sie ihm sehr schnell ins Jenseits folgen.

Warum kam er auch erst jetzt darauf? Sein Scharfsinn litt wohl ziemlich bei diesem enormen emotionalen Stress, was er selbst von sich noch gar nicht gekannt hatte. Bis heute.

Auf die Hilfe von Professor Agasa, Ai und Heiji musste er verzichten, denn er wollte nicht noch mehr Unschuldige in diese Geschichte verwickeln und sie damit alle in Gefahr bringen. Das musste er alleine schaffen. Außerdem würde ihre Hilfe in diesem Fall eh nichts bringen.

Nun hieß es wohl Abwarten. Aber er konnte doch nicht die ganze Zeit rumstehen und gar nichts tun. In so einem Zustand würde er früher oder später noch wahnsinnig werden, wenn er es denn nicht schon längst war.

Niedergeschlagen schleppte er sich zu der Detektei zurück. Da Kogoro ja mit Kommissar Megure unterwegs war, war Conan alleine zu Hause. Zum Glück, denn so ersparte er sich einige unangenehme Erklärungen. Gerade jetzt, wo er doch selbst ganz benommen und deprimiert wegen des Vorfalls war, wäre er sicher nicht fähig gewesen, einem so schwierigen Mann wie Kogoro zu erklären, dass seine geliebte Tochter entführt worden war.

Conan setzte sich auf die Couch und starrte hoch zur Decke. Er brauchte einen sehr guten Plan, wenn er Ran retten wollte. Auch wenn es ihm gerade besonders schwerfiel, in so einer schweren Situation einen fehlerfreien Plan auszuhecken.

Wieso hatten seine Erzfeinde auch ausgerechnet Ran mit in diesen Fall verwickelt? Sie hatte doch wohl am allerwenigsten damit etwas zu tun gehabt.

Doch insgeheim kannte er den Grund schon, wollte sich das aber nicht eingestehen. Wollte sich nicht offen vor Augen halten, dass er der Grund war. Sie stand ihm einfach zu nahe. Sie war das Mädchen, das er liebte. Und deswegen war sie für die Schwarze Organisation auch die idealste Geisel, um ihn herzulocken und ein für alle Mal aus dem Weg zu schaffen. Natürlich handelte es sich dabei um eine Falle und sie hatten sicher nicht vor, ihn lebend wieder davonkommen zu lassen, aber er hatte keine andere Wahl. Er musste zum abgemachten Zeitpunkt am Treffpunkt erscheinen. Sonst wäre Rans Leben verloren. Irgendwie musste er es so hinbiegen, dass sie Ran laufen ließen und sich mit ihm zufriedengeben würden.

Verzweifelt legte er seine Hand auf seine Stirn. Die Tatsache, dass seine Liebe es war, die schuld an dieser ganzen Misere war, traf ihn tiefer, als er je zugeben wollte. Seine Liebe zu ihr. Wenn er sie nicht lieben würde; sich von ihr abgewendet oder sie sich nicht einmal kennengelernt hätten, dann wäre das alles nicht passiert. So schmerzlich diese Vorstellung auch war: Dann hätte Ran glücklich und in Frieden leben können.

Doch nun war dies nicht mehr möglich.

Alles wegen ihm, seinem gefährlichen Kampf gegen das Verbrechen und seinen eigenen Gefühlen.

Alles wegen seiner Schwäche.

Detection


 

Kapitel 3:

DETECTION

Enthüllung


 

****Rückblick****

Doch insgeheim kannte er den Grund schon, wollte sich das aber nicht eingestehen. Wollte sich nicht offen vor Augen halten, dass er der Grund war. Sie stand ihm einfach zu nahe. Sie war das Mädchen, das er liebte. Und deswegen war sie für die Schwarze Organisation auch die idealste Geisel, um ihn herzulocken und ein für alle Mal aus dem Weg zu schaffen. Natürlich handelte es sich dabei um eine Falle und sie hatten sicher nicht vor, ihn lebend wieder davonkommen zu lassen, aber er hatte keine andere Wahl. Er musste zum abgemachten Zeitpunkt am Treffpunkt erscheinen. Sonst wäre Rans Leben verloren. Irgendwie musste er es so hinbiegen, dass sie Ran laufen ließen und sich mit ihm zufriedengeben würden.

Verzweifelt legte er seine Hand auf seine Stirn. Die Tatsache, dass seine Liebe es war, die schuld an dieser ganzen Misere war, traf ihn tiefer, als er je zugeben wollte. Seine Liebe zu ihr. Wenn er sie nicht lieben würde; sich von ihr abgewendet oder sie sich nicht einmal kennengelernt hätten, dann wäre das alles nicht passiert. So schmerzlich diese Vorstellung auch war: Dann hätte Ran glücklich und in Frieden leben können.

Doch nun war dies nicht mehr möglich.

Alles wegen ihm, seinem gefährlichen Kampf gegen das Verbrechen und seinen eigenen Gefühlen.

Alles wegen seiner Schwäche.

****Rückblick****
 

Langsam öffnete Ran ihre Augen. Zumindest versuchte sie es. Sie konnte nämlich überhaupt nichts erkennen, sodass sie glaubte, ihre Augen noch gar nicht geöffnet zu haben. Nachdem sie wiederholt geblinzelt und sich vergewissert hatte, dass es tatsächlich so stockdunkel in dem Raum war, fragte sie sich nun, wo sie sich befand.

Erst jetzt spürte sie unheimlich brennende Schmerzen am Hinterkopf und ein leises Stöhnen entwich ihrer Kehle. Nun merkte sie auch, dass ihre Arme und Beine mit einem Seil zusammengebunden waren und versuchte sofort, sich zu befreien. Erfolglos.

Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an diese Dunkelheit. Nun erkannte sie einige Grundrisse. Sie saß in einem mittelgroßen, fast leeren Raum. Außer ihr war niemand hier zu sehen. Vor ihr stand ein einziger Stuhl. Mehr Möbel befanden sich hier nicht.

Wo war sie? Und warum hatte man sie hergebracht?

Schlagartig kam die Erinnerung zurück. Verschwommen erschienen die Bilder des Vorfalls wieder vor ihrem geistigen Auge.

Ein fremder Mann war in die Detektei eingedrungen. Als sie ihn erwischt hatte und außer Gefecht setzen wollte, hatte sie dann auf dem Hinterkopf einen harten Schlag bekommen, worauf sofort alles schwarz um sie herum wurde. Bis dahin konnte sie sich erinnern. Bestimmt war da noch ein Komplize, der sie von hinten niedergeschlagen hatte.

Conan! Ein Schreck durchzuckte sie. Ob mit ihm alles in Ordnung war? Ob die Männer wohl auch ihm etwas angetan hatten?

Plötzlich hörte sie Schritte, die sich dem Raum, in dem sie sich gerade befand, immer näherte. Sie biss entschlossen ihre Zähne zusammen. Wenn sie Conan wirklich etwas angetan hatten, dann durften sie aber etwas erleben!

Quietschend öffnete sich die Tür. Vereinzelte Lichtstrahlen schienen durch die Tür in die finstere Kammer. Ran wurde so sehr geblendet, dass sie die Augen zusammenkneifen musste. Kurz darauf erblickte sie den schwarzgekleideten Mann, der nun einige Meter vor ihr stand. Sie erschrak, als der Mann ihr verdammt bekannt vorkam, obwohl sie sein Gesicht nicht genau erkennen konnte. Das gleißende Licht erhellte ja lediglich seinen Hinterkörper. Doch diese Gestalt; diese langen Haare … Alarmiert weitete Ran ihre Augen. Diesen Mann hatte sie schon einmal gesehen. Es war der Einbrecher, der sich unbemerkt Zutritt in ihr Haus geschafft hatte!

»W- Was wollen Sie von mir?«, fragte Ran. Sie hielt es für besser, ihn noch nicht auf Conan anzusprechen. Denn wer weiß, vielleicht hatten sie ja Conan gar nicht bemerkt? Da war es denkbar ungünstig, wenn sie ihn auch noch darauf aufmerksam machte, dass sich im Haus noch ein Kind befunden hatte.

Obwohl ihre Stimme stark zitterte, verstand Gin sie trotzdem. »Ah, du bist also schon wach«, stellte er mit seiner rauen Stimme fest.

»Was wollen Sie von mir?!«, wiederholte Ran ihre Frage nachdrücklich und sah Gin in die Augen, so gut es ging. Da er die Tür wieder zugeschlossen hatte und sie sich wieder an die Dunkelheit gewöhnte, konnte sie allmählich auch seine Gesichtskonturen erkennen. Das war der Mann, der in der Detektei war. Zweifelsohne.

Als Ran ihm länger in die Augen sah, fühlte sie sich immer unbehaglicher. Diese Kaltblütigkeit ließ das Blut in ihren Adern gefrieren. Noch nie hatte sie in ihrem Leben so kalte Augen gesehen. In ihrem Leben war sie zwar schon oft Mördern begegnet und hatte sie teilweise sogar gekannt oder kennengelernt, doch keine dieser Augen war so abgrundtief bösartig wie die Augen, die gerade fixierend auf ihr ruhten.

Gin setzte sich auf den nebenstehenden Stuhl hin und antwortete: »Um es kurz zu fassen: Du dienst uns als Geisel. Wir brauchen dich, um eine bestimmte Person hierher zu locken.«

Ran hatte aufmerksam zugehört. Eine schreckliche Vorahnung überkam intuitiv das braunhaarige Mädchen und sie fragte mutig weiter nach: »U- Und wen genau wollen Sie herlocken?«

Gin grinste spöttisch. »Willst du es wirklich wissen? Nun gut, ich verrate es dir. Aber nur, weil du so süß bist: Es handelt sich dabei um Shinichi Kudo

Nach diesen letzten zwei Worten fiel Ran aus allen Wolken.

Ihre Sinne versagten ihr; schalteten sich automatisch aus.

Shinichi … Nein, das durfte nicht wahr sein. Das war ein Traum. Ein ganz schrecklicher Albtraum!

»A- A- Aber warum?! Was hat er Ihnen getan?«, stotterte sie nach schier endloser Zeit fassungslos. Gin antwortete darauf gelassen: »Du stellst eindeutig zu viele Fragen, meine Kleine. Aber nun gut, ich werde dir auch diese Frage beantworten: Weil er unseren Geschäften in die Quere gekommen ist. Er hat etwas gesehen, was er nicht hätte sehen dürfen. Außerdem versucht er, unsere Organisation zu zerschlagen; ist dabei erstaunlich hartnäckig und immer auf einem Weg, der uns gefährlich werden könnte. Und glaub mir: Keiner, der etwas mit uns zu tun hat, aber nicht auf unserer Seite steht, hat bisher überlebt.

Deshalb habe ich ihm damals auch kurzerhand ein Gift eingeflößt, aber erst vor Kurzem haben wir erfahren, dass er es überlebt hat. Das können wir ihn natürlich nicht durchgehen lassen. Ich bin mir sicher, dass du uns da verstehen kannst.«

Ran weitete ihre Augen. »Ei- Ein Gift?!« Gin hob eine Augenbraue, doch verstand sehr schnell und lehnte sich genüsslich zurück. »Ach, du weißt es noch nicht? Also hat dir dein Lover gar nichts verraten. Weder über das Gift, noch darüber, dass …« Doch plötzlich flog die Tür wieder auf und ein rundlicher Mann mit einer rabenschwarzen Sonnenbrille und einem gleichfarbigen Hut trat ein. »Der Boss möchte dich sprechen«, sagte er zu Gin. »Und auf die Kleine hier werde ich aufpassen.«

Gin stand schnaubend au, und Wodka setzte sich auf den Stuhl, auf den Gin gerade noch gesessen hatte.

»Ach, du weißt es noch nicht? Also hat dir dein Lover gar nichts verraten. Weder über das Gift, noch darüber, dass …«

Dieser Satz wiederholte sich immer und immer wieder in ihren Gedanken.

Was hatte er damit gemeint? Unwillkürlich kam ihr die schleichende Vermutung, dass sie mit ihren zahlreichen Verdächtigungen der Vergangenheit recht gehabt haben könnte. Wenn das wahr war, dann …

Ran sah zu dem etwas korpulenten Mann hinüber. »Was hatte das Gift bei Shinichi Kudo bewirkt? Wissen Sie das zufällig?«, fragte sie ihn zögernd. Wodka drehte sich langsam zu ihr um. »Was es bewirkt hatte? Welches Gift meinst du?« Kurz darauf ging ihm offensichtlich ein Licht auf. »Ach, du meinst bestimmt das Gift, das Kudo eigentlich um die Ecke bringen sollte. Du weißt es also noch nicht. Okay, ich verrate es dir. Es ist ja nichts dabei.« Im Vergleich zu seinem Vorgesetzten stand er noch schneller Rede und Antwort und rückte gleich mit der Sprache heraus: »Das Gift hat deinen Freund geschrumpft.«

Für Ran brach nun endgültig eine ganze Welt zusammen.

Das war … unglaublich.

Genau, unglaublich war der treffende Ausdruck dafür.

Diese Geschichte hatte einfach nichts Reales an sich. Gar nichts, als wäre diese ganze Story aus einem Fantasy-Film entsprungen.

Und das alles spielte sich nun tatsächlich in der Realität ab?

»Ge- Geschrumpft?!«, wiederholte sie stockend.

Also doch: Ihre Verdächtigungen waren somit alle richtig gewesen.

Wodka schien schon zu ahnen, worüber sie nachdachte und bestätigte ihre Mutmaßung mit einem Nicken. »Na, endlich einen Geistesblitz bekommen? Conan Edogawa ist Shinichi Kudo!«, höhnte er.

Auch, wenn sie dies oft geglaubt hatte, war es doch wie ein Schlag ins Gesicht für Ran, diese Tatsache so laut und deutlich bestätigt zu bekommen. Schockiert starrte sie zu Boden.

Zwar war sie sich einige Male ziemlich sicher gewesen, dass Shinichi und Conan ein und dieselbe Person sein könnten, doch jedes Mal waren wie aus heiterem Himmel Sachen gekommen, die ihren Verdacht wieder zerstreut hatten. Sachen, die eindeutige Beweise dafür waren, dass sie mit ihrer Vermutung völlig falsch gelegen hatte.

Zum Beispiel, als sie das allererste Mal diesen Verdacht gehegt hatte: Zwar erschien es ihr ziemlich paradox und unsinnig, doch sie hatte sich nur auf die verblüffende Ähnlichkeit zwischen den beiden Identitäten fixiert. Und genau in dem Moment, als sie Conan zur Rede stellen wollte, hatte das Telefon geklingelt, und wer hatte angerufen? Shinichi!

Irgendjemand musste seine Stimme imitiert haben. Das war ja nicht unmöglich, wenn man jetzt zum Beispiel an den Meisterdieb Kaito Kid dachte.

Heutzutage war doch alles möglich. Wenn sogar ein Gift existierte, dass Menschen schrumpfen konnte, dann war doch eine Stimmenimitation der reinste Kindergarten dagegen.

Und damals, beim Schultheater, waren Conan und Shinichi gleichzeitig am selben Ort gewesen ! Shinichi war der Echte, da war sie sich absolut sicher. Sie kannte ihn schon seit dem Sandkasten. Ihn konnte sie nicht verwechseln. Immerhin hatte sie sofort gewusst, dass der verkleidete Heiji nicht Shinichi sein konnte.

Sie hatte einfach ein Gespür dafür. Vielleicht war es ihre weibliche Intuition.

Dagegen kam Conan ihr in dieser Zeit schon merkwürdig vor. Er war so ruhig und abweisend; einfach so anders als sonst. Irgendwie … zurückgezogen.

Jetzt wusste sie, dass diese Ereignisse keinesfalls Zufälle waren. Jemand hatte es darauf angelegt und wollte mit allen Mitteln verhindern, dass sie hinter diese Geheimnis kam. Und sie konnte sich auch schon denken, wer es war. Schließlich war sie nicht auf den Kopf gefallen.

Wieso hast du mich angelogen, Shinichi? Warum nur? Wieso hast du mir nicht schon von Anfang an die Wahrheit gesagt? Ich hätte dich doch mit aller Kraft unterstützt. Wieso hast du dich mir nicht einfach anvertraut?

Langsam quollen Tränen aus ihren Augen. Sie ließ sie zu. Nun hatte sie endgültig keine Kraft mehr, um stark zu sein. Es war ihr egal, wenn sie in diesem Moment schwach war. Es war ihr alles egal. Einfach alles. Shinichi hatte sie angelogen, und das war ja der beste Beweis dafür, dass er ihr nicht vertraute. Früher, als sie noch klein waren, hatten sie keine Geheimnisse voreinander gehabt. Sie hatten sich jede Kleinigkeit erzählt, waren immer offen zueinander gewesen und konnten über alles reden.

Diese Zeiten waren nun vorbei. Jetzt war alles anders.

Wut, Trauer, Enttäuschung und jetzt sogar Freude – alles kam in ihr hoch. Sie wusste noch nicht einmal, ob sie wütend auf Shinichi oder enttäuscht von ihm sein sollte. Wahrscheinlich beides. Gleichzeitig war sie doch sehr erleichtert, dass sie nun endlich genau wusste, wo er war, und vor allem, wer er war. Und das Wichtigste war natürlich: Sie konnte endlich mit Sicherheit sagen, dass es ihm die ganze Zeit über gut gegangen war.

Doch im nächsten Moment ergriffen abermals die anderen negativen Gefühle die Oberhand. Sie weinte immer mehr, bis sie irgendwann schließlich in einen tiefen, unruhigen Schlaf fiel, der keinesfalls erholsam für sie war.

Destiny


 

Kapitel 4:

DESTINY

Ihr Leben – Schicksal?


 

****Rückblick****

Wieso hast du mich angelogen, Shinichi? Warum nur? Wieso hast du mir nicht schon von Anfang an die Wahrheit gesagt? Ich hätte dich doch mit aller Kraft unterstützt. Wieso hast du dich mir nicht einfach anvertraut?

Langsam quollen Tränen aus ihren Augen. Sie ließ sie zu. Nun hatte sie endgültig keine Kraft mehr, um stark zu sein. Es war ihr egal, wenn sie in diesem Moment schwach war. Es war ihr alles egal. Einfach alles. Shinichi hatte sie angelogen, und das war ja der beste Beweis dafür, dass er ihr nicht vertraute. Früher, als sie noch klein waren, hatten sie keine Geheimnisse voreinander gehabt. Sie hatten sich jede Kleinigkeit erzählt, waren immer offen zueinander gewesen und konnten über alles reden.

Diese Zeiten waren nun vorbei. Jetzt war alles anders.

Wut, Trauer, Enttäuschung und jetzt sogar Freude – alles kam in ihr hoch. Sie wusste noch nicht einmal, ob sie wütend auf Shinichi oder enttäuscht von ihm sein sollte. Wahrscheinlich beides. Gleichzeitig war sie doch sehr erleichtert, dass sie nun endlich genau wusste, wo er war, und vor allem, wer er war. Und das Wichtigste war natürlich: Sie konnte endlich mit Sicherheit sagen, dass es ihm die ganze Zeit über gut gegangen war.

Doch im nächsten Moment ergriffen abermals die anderen negativen Gefühle die Oberhand. Sie weinte immer mehr, bis sie irgendwann schließlich in einen tiefen, unruhigen Schlaf fiel, der keinesfalls erholsam für sie war.

****Rückblick****
 

Conan stand nun an dem dunklen Ort, wo alles angefangen hatte. Ungeduldig wartete er bereits auf seine Erzfeinde. Um ihn herum war keine Menschenseele zu sehen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es punktgenau 23:55 Uhr war. Nur noch fünf Minuten.

Hoffentlich ging es Ran gut. Er hoffte so sehr, dass ihr nichts Schlimmeres zugestoßen war.

Auf einmal hörte er hinter sich ein Geräusch und drehte sich sofort um. Gin trat aus der Dunkelheit hervor. »Wo ist Ran?«, fragte Conan ihn sofort und sah seinem Gegenüber ernst in die Augen. Sein Hass, der in den letzten Stunden bis ins Unermessliche gestiegen war, war kaum noch zu zügeln. »Wenn ihr ihr auch nur ein Haar gekrümmt habt, dann …«, fing er zähneknirschend an, doch Gin fiel ihm ins Wort. »Was dann?! Willst du uns etwa ernsthaft drohen, Kleiner? Dies würde ich dir dringend abraten, oder hast du schon vergessen, dass wir deine Kleine in unserer Gewalt haben?«

Erleichterung machte sich in ihm breit. Gut, also hatten sie ihr wohl höchstwahrscheinlich noch nichts getan«.

Er verstand sich selbst nicht. Sonst war er doch stets der Ruhige, der immer einen kühlen Kopf bewahrte und den nichts und niemanden aus der Fassung bringen konnte. Derjenige, der unter anderem dank dieses Charakterzuges von allen bewundert wurde.

Was war mit ihm geschehen? Was hatte ihn so verändert, dass er schon gegen seine Natur handelte?

Die Sorge um Ran, die drohte, ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben?

Definitiv.
 

»Dass das nur eine Falle war, brauche ich dir ja nicht zu sagen. Ich werde dich jetzt endgültig um die Ecke bringen. Heute ist es in dieser Gegend menschenleer und das ›Tropical Land‹ hat geschlossen. Also werden wohl nicht sehr viele meinen Schuss hören können. Außerdem hat es etwas … Nostalgisches, findest du nicht auch? Es an dem Ort zu beenden, wo alles angefangen hat« Nach diesen Worten zückte er eine Pistole aus der Innentasche seines Mantels und hielt sie direkt auf den kleinen Detektiven gerichtet.

Conan hatte inzwischen seine Kühnheit wiedergefunden und machte sich bereit. Von Angesicht zu Angesicht standen sich die beiden gegenüber. Das war es dann wohl. Er konnte nur noch versuchen, diesem Schuss aus nächster Nähe auszuweichen.

»Leb wohl, Meisterdetektiv …«, sagte Gin leise.

Conan begab sich in die Stellung. Der Killer wollte gerade schon abdrücken, als plötzlich sein Handy klingelte. Sofort ging Gin ran. Es musste wohl ein sehr wichtiger Anruf sein.

»Verstanden, Boss!« Somit war das kurze Telefonat vorbei und er legte knurrend auf. Mit seinen kalten grünen Augen blickte er wieder zu Conan runter. »Ich darf dich leider noch nicht ins Jenseits befördern. Dafür darfst du jetzt aber mit mir mitkommen.« Nach dieser Ankündigung packte er Conan unsanft am Kragen und ging mit ihm zu seinem pechschwarzen Porsche.

Conan blieb ganz ruhig und ließ alles über sich ergehen, denn er wusste: Gin würde ihn zu Ran bringen, oder zumindest in ihre Nähe. Das war ja schon einmal ein entscheidender Schritt. Doch kaum als er sich versah, spürte er einen harten Schlag am Genick und er wurde in ein schwarzes Nichts getaucht.
 

»Wo ist sie?«, fragte Conan, als Gin ihn innerhalb eines großen Gebäudes zu irgendeinem ihm noch unbekannten Ort führte. Ihm dröhnte noch gewaltig der Kopf von dem eisenharten Schlag.

Als er vor ein paar Minuten wieder zu sich gekommen war, hatte er sich bereits in dem Versteck seiner schlimmsten Feinde befunden. Er hatte also keinen blassen Schimmer, wo sie gerade waren. Waren sie überhaupt noch in Japan?

Doch es wäre auch unsinnig, Gin diese Frage zu stellen. Schließlich hatten sie es darauf angelegt, dass er nicht erfuhr, wo sich ihr Versteck befand. Nur deswegen hatte er ihn auch ohnmächtig geschlagen.

»Wir sind gleich da. Du wirst sie bald wiedersehen. Aber ob ein Wiedersehen unter solchen Umständen so romantisch ist?«, antwortete Gin sarkastisch und machte eine weitere Tür auf. Conans Herz schlug immer schneller.

Würden sie es überleben? Würde er Ran aus den Fängen dieser schrecklichen Männer befreien können? Und was, wenn er es nicht schaffte? Dann wäre alles seine Schuld. Wegen ihm wurde sie doch erst in diese Sache mitreingezogen.

Aber soweit wollte er gar nicht denken. Soweit durfte er gar nicht erst denken.

Unweigerlich kamen ihm alte Erinnerungen hoch, die er mit Ran erlebt hatte.

Der Tag, an dem sie sich das erste Mal getroffen hatten.
 

Es war ein schöner sonniger Tag vor fünfzehn Jahren.

Die damals noch kleine dreijährige Ran saß auf dem Sandkasten und baute sich konzentriert eine Sandburg. Sie schöpfte ihren roten Eimer voll mit dem hellbraunen Sand, drehte ihn geschickt um und stellte ihn umgekehrt fest auf den Sandboden. Vorsichtig hob sie den Eimer hoch, und siehe da: Der Sand hatte die Form des Eimers angenommen und stand voller Pracht und Schönheit da. Ihre großen Kugelaugen strahlten. Endlich stand ihre Burg. Jetzt noch ein paar Fenster und ein Tor hineinbuddeln und dann war ihr Werk fertig.

Motiviert, dass es wenigstens mit dem Außenbau endlich funktioniert hatte, machte sie sich an die Details. Gerade als sie das Tor mit ihren zarten Händen glätten wollte, da sie es schließlich schon geschafft hatte, es zu durchbuddeln, schoss ein Fußball direkt in ihre schöne, fast fertige Sandburg hinein.

»Hey!«, rief die kleine Ran ziemlich verärgert und schaute auf. Ein kleiner Junge, etwa in ihrem Alter, kam angerannt und stellte sich vor sie.

»Tut mir echt leid! Das war keine Absicht! Ich bau mit dir eine neue Sandburg als Wiedergutmachung, okay?«, entschuldigte er sich etwas außer Puste. Nachdem sie ihn etwas finster angesehen hatte, nickte sie dann und lächelte wieder freudig. Sie war schon damals eine friedliche Seele gewesen und hatte Streit so gut es ging vermieden. Vor allem, wenn man ihr gleich so ein Versöhnungsangebot unterbreitete, hatte sie keinen Grund mehr, weiter böse zu sein.

Der Junge lächelte erleichtert und setzte sich neben sie. »Ich bin übrigens Shinichi. Und wie ist dein Name?«, stellte er sich vor.

Sie lächelte ihn weiter freundlich an. »Ich heiße Ran.«
 

Seitdem hatten sie zusammen gelacht, zusammen geweint, sich gegenseitig in schweren Zeiten unterstützt, sich gegenseitig Mut gegeben … Sie hatten einfach alles gemeinsam durchgemacht. Alles zusammen durchgestanden und gemeistert.

Sollte das jetzt alles einfach so auf einen einzigen Schlag vorbei sein? Nein, so weit durfte es einfach nicht kommen! Womit hatten sie das verdient? Konnten sie nicht einmal glücklich sein? Musste es immer etwas geben, was ihrem Glück im Weg stand? Warum konnten sie nicht genauso glücklich sein wie jedes andere gewöhnliche Paar?

War das ihr Schicksal? Wollte Gott es so? Aus welchem Grund? Weshalb war das Leben so ungerecht zu ihnen? Hatten sie wirklich schon so viele Sünden begangen? Während andere ihr Glück in die Welt hinausschreien konnten, mussten sie beide schreckliches Leid ertragen. Und das schon seit so langer Zeit.

Warum? Warum nur …?

Diese Fragen hatte er sich in der Vergangenheit schon oft gestellt, aber nie war er auf eine Antwort gekommen.

Ran hatte wirklich etwas Besseres verdient als ihn. Ihn, der nur dazu fähig war, sie in Gefahr zu bringen. Das war sein größtes Talent. Sollte letztendlich sie dafür bezahlen, dass er so ein gefährliches Leben führte?

Menschen suchten nach der Liebe, um sich geborgen zu fühlen und um Liebe und Schutz zu erhalten. Um sich zu wärmen, wenn ihnen kalt war. Um eine starke Schulter zu haben, auf die sie sich jederzeit verlassen konnten. Eine starke Schulter, nicht eine, die sofort umkippte, wenn man sich nur leicht dagegen lehnte. Um über alles reden zu können, wenn man jemandem das Herz ausschütten möchte und zu wissen, dass derjenige einem jederzeit zuhören würde.

Um einfach nur glücklich zu sein.

Doch das alles konnte sie bei ihm nicht finden.

Er schenkte ihr keine Geborgenheit, sondern Einsamkeit. Von ihm bekam sie keine Wärme, sondern Kälte und Enttäuschung. Er gewährte ihr keinen Schutz, sondern nur Gefahr. Er brachte ihr kein Glück und keine Freude, sondern nur Pech und Trauer.

Nichts anderes konnte er ihr bieten.

Er, der sie so lange sitzen gelassen hatte. Er, der nie da war, wenn sie ihn wirklich brauchte. Jedenfalls nicht als er selbst; nicht als derjenige, den sie gerne bei sich gehabt hätte.

Er empfand grenzenlose Liebe für sie, doch was war Liebe ohne Wärme? Was war Liebe, wenn man die andere Hälfte des eigenen Ichs, die bessere Hälfte eines Menschen, nie traf, oder ihn nicht als den Liebsten ansah? Was war Liebe ohne Geborgenheit und Schutz? Was war Liebe ohne das Gefühl, sich immer auf den anderen verlassen zu können?

Was war das für eine Liebe?

Eine zum Scheitern verurteilte Liebe.

Eine Liebe ohne jegliche Hoffnung auf eine glückliche Zukunft.

Ihre Liebe …

Die Liebe zwischen Shinichi Kudo und Ran Mori.

Wie eine Rose, die verwelken wird, bevor sie überhaupt angefangen hat, richtig zu erblühen.
 

Schlagartig wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er abermals grob am Kragen gepackt wurde und in einen abgedunkelten Raum reingeschmissen wurde. Fluchend hielt er sich den Kopf. Sein ohnehin schon schmerzender Kopf brannte durch den kleinen Sturz nur noch mehr und förderte nicht gerade sein Wohlbefinden.

Gin schloss die Tür zu. Es war vollkommen dunkel und vor allem unheimlich still.

Nein. Nein, er hörte etwas … Was war das? Ein … klagendes Wimmern.

»R– Ran?«

Conversation Between Lovers


 

Kapitel 5:

CONVERSATION BETWEEN LOVERS

Gespräch unter Liebenden


 

****Rückblick****

Schlagartig wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er abermals grob am Kragen gepackt wurde und in einen abgedunkelten Raum reingeschmissen wurde. Fluchend hielt er sich den Kopf. Sein ohnehin schon schmerzender Kopf brannte durch den kleinen Sturz nur noch mehr und förderte nicht gerade sein Wohlbefinden.

Gin schloss die Tür zu. Es war vollkommen dunkel und vor allem unheimlich still.

Nein. Nein, er hörte etwas … Was war das? Ein … klagendes Wimmern.

»R– Ran?«

****Rückblick****
 

Ran schrak aus ihrem Halbschlaf auf, als die Tür aufging und … tatsächlich Conan in den Kerker geworfen wurde. War das möglich oder spielten ihre Augen ihr gerade einen Streich?

»C– Conan? Bist du das?«, fragte sie mit schwacher Stimme. Der Raum war so totenstill, dass man selbst ihre momentan so piepsig klingende Stimme vernehmen konnte.

Conan schaltete das kleine Licht an seiner Uhr an und hielt Ausschau nach Ran. Da dieser Kerker einen recht geringen Flä-cheninhalt besaß, dauerte es auch nicht lang, bis sein Blick schließlich auf ihr ruhte. Bei dem Anblick seiner Freundin er-starrte er regelrecht. So hatte er sie noch nie gesehen.

Eigentlich müsste er froh sein, sie endlich wiedergefunden zu haben, und das war er natürlich auch, doch gleichzeitig musste er den Schock seines Lebens verkraften.

Wie ein Häufchen Elend saß sie in der Ecke. Ihre Haare hingen ihr über das Gesicht, welches in diesem Moment gequält und blass aussah, soweit man es durch ihre langen, braunen Haare erkennen konnte. Ihre Kleider, die sie gerade trug, waren ver-dreckt, zum Teil zerrissen. Wahrscheinlich stammten diese Risse von der gewaltsamen Abschleppung zu diesem grauenhaften Ort.

Diesen entsetzlichen Anblick würde er wohl nie wieder in sei-nem Leben vergessen können. Wie sehr er wohl auch versuchen würde, dieses Bild irgendwann aus seinem Gedächtnis zu ver-bannen: Es würde wohl für immer und ewig wie ein Brandmal darin eingebrannt sein.

Als sie direkt in die Augen des kleinen Meisterdetektivs blickte, lief es ihm ein weiteres Mal innerhalb von Bruchteilen weniger Sekunden eiskalt den Rücken runter, denn in ihren Augen war so eine unbeschreibliche Leere zu entdecken; so eine unendliche Trauer, Enttäuschung und grenzenloser Schmerz. All der Glanz war aus ihren sonst so lebhaften Augen gewichen. Dunkle Ringe unter diesen leblosen Augen unterstrichen dieses schreckliche Bild.

Die furchtbare Illustration des Verlustes. Des Verlustes der Le-bensfreude. Freude, die die Menschen am Leben erhält. Wenn man diese Lebensfreude, diese Lebenslust, verliert, ist man in-nerlich, seelisch und psychisch praktisch schon gestorben. Wenn man erst einmal so einen Zustand erreicht hat, dann hat das ganze Leben keinen Sinn mehr; dann lebt man nur noch körperlich, nur mit der Hülle, denn innerlich war alles leer. Un-endliche Leere.

Wie sie nun auch in ihren Augen widergespielt wurde. Er hatte gehofft, diesen Blick niemals in ihren Augen sehen zu müssen, doch offensichtlich wurden auch hier seine Gebete nicht erhört.

Sofort rannte Conan auf sie zu und stützte seine entführte Freundin. »Ran, ist alles in Ordnung mit dir? Wir kommen hier heil raus. Das verspreche ich dir!«, versuchte er ihr so motivie-rend wie möglich neuen Lebensmut einzuflößen und löste die Fesseln aus ihren Armen und Beinen.

Als sie endlich frei war, lehnte sich Ran erschöpft, aber auch er-leichtert, endlich von den Fesseln befreit zu sein, gegen die kalte Wand, bedankte sich bei ihm und schloss keuchend ihre Augen.

»So ein Versprechen sollte man jemandem nicht so leichtfertig geben, wenn man sich nicht sicher ist, es auch halten zu können. Im Grunde genommen sollte man nie Versprechungen geben. Niemand kann mit Gewissheit sagen, dass er am vereinbarten Zeitpunkt oder Ort erscheinen wird oder dass er etwas wie abgemacht erledigen wird. Niemand hat die Gewissheit zu sagen, dass er das ganz sicher schaffen wird.

Der Tod kann jeden überall treffen. Und das Ironische dabei ist ja, dass sie nicht einmal schuld daran sind, wenn sie ihr Ver-sprechen gebrochen haben.

Viele Menschen hantieren so leichtfertig mit Versprechungen, obwohl sie selbst wissen, dass sie dies nicht mit hundertprozen-tiger Sicherheit halten können. Versprechungen sollte man nicht brechen. Ich mag keine Menschen, die einfach etwas ins Leere versprechen und es letztendlich doch nicht halten können.«

Eine Gänsehaut durchfuhr Conans Haut. Entgeistert sah er in die Augen Rans. Er konnte nicht glauben, was sie gerade gesagt hatte. Und ihre Stimme klang so leer, so monoton … so gleich-gültig und teilnahmslos. Als ob nur ihre körperliche Hülle ge-sprochen hatte.

So hatte er sie noch nie erlebt. Im Grunde genommen wusste er gar nicht, dass so eine schwarzseherisch gestimmte Seite von ihr überhaupt existierte. Und so ein Zustand auch nur einmal an ihr gesehen zu haben … Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Dessen war er sich bewusst.

»Es wird alles gut. Du kannst mir vertrauen!«, versuchte er sie, selbst am Rande der Verzweiflung, zu beruhigen und strich ihr unbewusst zärtlich über die Stirn. In Zeitlupe öffnete das Ent-führungsopfer ihre Augen und blickte direkt in das tiefe Blau des Ozeans. Diese Augen … Warum war sie nur so lange so blind und dumm gewesen?

»Kann ich das wirklich? Nachdem du mich so lange angelogen hast?«, stieß sie kaum hörbar aus. Ihre Stimme klang immer noch sehr kraftlos. Doch Conan verstand jedes einzelne Wort und jeden einzelnen Ton aus ihrem Mund.

Schockiert riss er seine Augen auf. Ein einziger Gedanke schoss ihm durch den Kopf: »Sie weiß es! Sie weiß alles!«

Langsam senkte er den Kopf. Es war soweit. Die Zeit der Wahrheit war gekommen. Er ballte seine Hände zu Fäusten vor lauter Anspannung.

»H– Hast du es von unseren Feinden erfahren?«, fragte er dann kleinlaut und schuldbewusst zu Boden blickend. Schuldbewusst war das richtige Wort. Er war sich jeder Schuld bewusst. Auch, wenn es zu ihrem Besten gewesen war, war das keine Rechtfertigung dafür, dass er sie jahrelang angelogen hatte. Und wie man an dieser verzwickten Situation, in der sie sich gerade befanden, erkennen konnte, hatte die ganze Lügerei ohnehin nichts gebracht.

Außerdem machte die Tatsache, dass selbst Gin und Wodka ehrlicher zu ihr waren als er, die Sache nicht gerade besser aus seiner Sicht.

Als Ran langsam mit dem Kopf nickte, machte er eine kurze Pause und überlegte, wie er sich am besten an diese Sache her-antasten sollte. Doch in Anbetracht der Lage versuchte er, diesen Moment doch auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben: »Kann ich dir das auch ein anderes Mal erklären? Bitte. Wir sollten jetzt eher darüber nachdenken, wie wir hier wieder heil rauskommen.«

Niedergeschlagen, aber bestimmt schüttelte Ran den Kopf. »Ein Ausbruch von hier ist unmöglich. Direkt vor der Tür ist immer jemand, der uns bewacht. Wir sind außerdem in einem Kerker und um uns herum sind Steinwände. Selbst wenn wir es schaf-fen sollten, die Wände zu durchbrechen, können wir uns doch keinen Weg durch die Erde hindurchgraben. Es besteht nur die Möglichkeit, denjenigen, der uns aufmacht, zu überwältigen. Bis dahin … kannst du mir die Wahrheit erzählen, falls es mit hoher Wahrscheinlichkeit doch nicht klappt und sich keine andere Möglichkeit mehr ergibt. Ich habe eine wahre Erklärung verdient, Shinichi. Ich möchte nicht dumm sterben«, erklärte sie überraschend sachlich.

Conan betrachtete sie lange und schluckte schwer. Sie hatte recht. In jeglicher Hinsicht.

Auch, wenn er liebend gern einen anderen Platz für dieses Ge-spräch ausgesucht hätte, konnte er sich nun nicht mehr davor drücken. Er wollte es auch gar nicht mehr. Als sie ihn in seiner momentanen Gestalt mit seinem wahren Namen ansprach, wurde ihm seltsam warm und kalt ums Herz. Das war nun die letzte Bestätigung, dass sie es nun tatsächlich wusste. Er holte tief Luft.

»Bitte hör mir gut zu und unterbrich mich nicht, Ran. Es ist wirklich eine sehr komplizierte Geschichte und ich will dir er-klären, warum ich so handeln musste, auch wenn ich es kei-nesfalls selbst wollte. Du glaubst nicht, wie oft ich schon kurz davor war, dir einfach nur die ganze Wahrheit zu offenbaren. Aber ich habe mich immer wieder dagegen entschieden. Zu un-serem Besten«, fing er an und erzählte nun die ganze Geschichte …

Die Geschichte, die er ihr nun schon so lange verheimlichen musste, um sie damit nicht in Gefahr zu bringen.

Die Geschichte, die den beiden so viel Schmerz und Leid zuge-fügt hatte.

Die Geschichte, die das Leben der beiden total auf den Kopf ge-stellt hatte.

Die Geschichte, die ihr Leben nun komplett verändert hatte.

Die Geschichte, die auch in ihrer Zukunft bedeutende Auswir-kungen auslösen würde.

Die Geschichte, die ganz bestimmt nicht in Vergessenheit geraten würde, so lange sie lebten.

War das Schicksal? War es wirklich bestimmt gewesen; dieser kleine Vorfall im ›Tropical Land‹, welcher alles so aus den Fugen geraten lassen hatte?

Warum war ihre Liebe nur so kompliziert? Warum konnten sie nicht einfach in einer ganz normalen Welt leben? In einer Welt ohne Schwierigkeiten und Probleme? In einer Gesellschaft, in der sie für den Rest ihres Lebens glücklich sein konnten? Warum durften das andere, aber sie nicht? Warum mussten sie leiden, und andere nicht? Was hatten sie verbrochen, dass sie so hart bestraft werden mussten? War das etwa die Gerechtigkeit des Lebens?

Conan erwähnte auch das Gegengift und wie es wirken würde. Sogar bei seinen Gefühle machte er keinen Halt und redete offen mit Ran darüber, wie schrecklich es für ihn war, sie so leiden sehen zu müssen und wie grausam es war, ihre Tränen zu sehen und nichts dagegen unternehmen zu können. Auch offenbarte er ihr, dass er oft so verzweifelt gewesen war, dass er die ganze Lügerei über Bord werfen wollte. Doch für ihre Sicherheit hatte er die Situation immer weiter ausgehalten, weiter mit ihr gelitten und ihr beigestanden. Das Mindeste, was er damals für sie tun konnte.

Doch eines ließ Conan im Hintergrund. Eine gewisse Tatsache hielt er noch im Verborgenen, denn dies kam ihm noch nicht über die Lippen. Die berühmten drei magischen Worte. Die Worte, die all seine Gefühle für Ran beschreiben konnten – nein, falsch! Mit bloßen Worten konnte er seine wahren Gefühle, die er für sie hegte, niemals zeigen. Es war unmöglich, alles in Worte zu packen, doch er wusste: Sobald sie diese drei Worte aus seinen Lippen hörte, würde sie verstehen, ganz genau verstehen, was er für sie empfand.
 

Der geschrumpfte Shinichi machte nach seiner ausführlichen Erklärung eine Pause und schwieg, um seiner Sandkasten-freundin die nötige Zeit zu geben, alles zuerst einmal zu ver-dauen. Er hatte Angst vor ihrer Reaktion. Angst, dass sie ihn hassen könnte. Er würde das sogar verstehen. Er würde wohl genauso reagieren und genauso wütend sein. Er war auch schon wütend auf sich selbst. Wütend auf sein Handeln und seine Entscheidungen.

Trotzdem war er erleichtert, ihr endlich alles gestanden zu ha-ben. Eine gewaltige Last fiel von seinen Schultern. Tonnen-schweres Gewicht wurde wieder leicht wie eine Feder.

Gespannt und zugleich ängstlich blickte er zu der braunhaarigen Oberschülerin, die er so sehr liebte; wollte durch ihre Augen entschlüsseln, wie sie sich in dieser momentanen Situation fühlte. Bedauerlicherweise konnte er diesen Ausdruck nicht zuordnen. Sollte er sie vielleicht doch ganz direkt fragen, was ihr gerade durch den Kopf ging? Oder sie ihre eigenen Gedanken doch erst einmal selbst zuordnen lassen und ihr Zeit geben? Zeit, die sie brauchte für so eine wichtige Antwort?

Zumindest wirkte sie nicht mehr so lethargisch wie noch vor seiner Erzählung.

»Shinichi …«, meldete sich Ran flüsternd zu Wort und schaute zu ihm hinauf. »Ich …« Doch da fiel ihr ihr Freund ins Wort. »Bevor du noch etwas sagst, hör mich bitte kurz weiter an. Ich muss dir unbedingt etwas sagen.« In letzter Sekunde hatte er sich doch dafür entschieden, ihr jetzt an Ort und Stelle seine Gefühle zu gestehen, denn er wusste nicht, wann er das nächste Mal die Gelegenheit dazu bekommen würde, geschweige denn ob er diese Chance überhaupt noch bekam.

»Ran, ich … werde jetzt das Gegenmittel schlucken. Ich will es dir … in meiner wahren Gestalt sagen. Dafür nehme ich jedes Risiko in Kauf.« Dabei sah er ihr tief in die Augen. Bevor Ran überhaupt etwas darauf erwidern konnte, nahm er das Mittel aus seiner Hosentasche und schluckte es ohne weiterem Zögern. Er wollte ihr seine Gefühle nicht in der Gestalt eines achtjährigen Kindes offenbaren. Er wollte, dass es eine der wichtigsten Momente in ihrem und seinem Leben wurde, und wenigstens dieser Moment sollte etwas Besonderes werden. Wenn er daran sterben sollte, dann war das sein Schicksal und das war es ihm auch wert. Diesen Tod würde er in Kauf nehmen. Auch der Tod hatte seinen Preis, und für diesen Anlass zahlte er sogar gerne diesen hohen Preis.

Auch, wenn es ihm eigentlich gar nicht ähnlich sah. Der normale Shinichi wäre niemals dieses Risiko eingegangen, sondern hätte die beiden erst einmal rausgeholt.

Denn was wäre, wenn er jetzt sterben würde? Dann wäre auch Ran verloren.

Doch sein Verstand war wie vernebelt.

»Shinichi!«, rief sie angsterfüllt. Sie ahnte bereits, dass das Risiko dieses Gegenmittels nicht zu unterschätzen war.

»Ich …«, erwiderte Conan leise, bevor er plötzlich einen ste-chenden Schmerz in der Brust spürte, der ihm nur zu bekannt war. Das Atmen fiel ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn … Ein letztes Mal blickte er sie mit schmerzverzerrten, aber zugleich auch auf-munternden Augen an, bevor er bewusstlos in ihre Arme fiel.
 

Er wusste nicht, wie viel Zeit verging, als er allmählich wieder zu sich kam. Ihm war warm und kalt zugleich und er empfand immer noch leichte Schmerzen im Brustbereich. Der Tod fühlte sich bestimmt angenehmer an, also schien er noch am Leben zu sein. Mit einem Schlag macht er die Augen auf und spürte Rans Arme um sich. Auch, wenn er sie aufgrund der Dunkelheit kaum erkennen konnte, wusste er sofort, dass es sie war.

»Sh– Shinichi …«, flüsterte sie halb fassungslos, halb erleichtert. Sie konnte es kaum begreifen, was sich gerade direkt vor ihren Augen abgespielt hatte. Er hatte ihr also wirklich die Wahrheit gesagt. Conan und Shinichi waren tatsächlich ein und dieselbe Person.

Nicht, dass sie jemals ernsthaft an der Wahrheit seiner Erzählung gezweifelt hatte, doch trotzdem war es ihr wohl nicht zu verübeln, dass sie schon dachte, dass diese Geschichte ziemlich verrückt war. Menschen, die aufgrund eines Giftes um zehn Jahre verjüngt werden können – welcher normale Mensch würde so einer Geschichte Glauben schenken? Schließlich lebten sie in der Realität und nicht in irgendeinem Fantasy- oder Science Fiction–Film.

Der Beweis, dass es so etwas doch tatsächlich gab, lag nun in ihren Armen: ihr verschollen geglaubter Shinichi. Und das war definitiv kein Traum. Er sah noch besser aus, als sie ihn in Erinnerung hatte. Sogar noch reifer und männlicher. Endlich war er wieder da.
 

»Du bist wieder … der Alte«, brachte sie endlich raus und war den Tränen nahe. Ihre Augen schimmerten vor Glanz.

Als auch er das realisierte, war er mehr als nur erleichtert. Das Gegenmittel hatte gewirkt, und selbst wenn es auch nur für ei-nen Moment war, wo er seinen ursprünglichen Körper zurück hatte und lebendig war – es reichte.

Kurz warf er einen prüfenden Blick zu sich herab. Zum Glück hatte der Professor ihm einen Anzug erfunden, welches sich au-tomatisch seiner Größe anpasste. Schon vor langer Zeit hatte Professor Agasa sich das ausgedacht. Immerhin waren seine bisherigen kurzfristigen Rückverwandlungen öfters recht spon-tan gewesen. Dann noch immer wieder schnell in andere Sachen zu schlüpfen war ziemlich umständlich, dachte sich der Professor. Jetzt war Shinichi ihm auch sehr dankbar dafür, denn dadurch hatte er Ran und sich einen ziemlich peinlichen Moment erspart.

»Ran, also was ich dir sagen wollte …«, setzte er an und stellte freudig fest, dass er wieder seine wahre erwachsene Stimme be-saß, und das ohne Stimmentransposer. Shinichi setzte sich langsam auf, rückte näher an sie heran und blickte ihr ganz tief in die Augen.

Es war zwar ziemlich dunkel, was wohl auch daran lag, dass Shinichi die Taschenlampe, die in seine Armbanduhr integriert war, nicht eingeschaltet hatte, doch sie spürten die Gegenwart des anderen trotzdem, und da sich ihre Gesichter nun ganz nahe waren, konnten sie auch die Augen des anderen erkennen.

»Ich wollte es dir schon vor sehr langer Zeit sagen, aber ich habe mich nie getraut. Du kennst mich ja: Für andere ein Moralist, aber wenn es um meine eigenen Gefühle geht, schweige ich wie ein Grab.« Er lächelte kurz, wurde jedoch sofort wieder ernst. »Du warst mir schon immer total wichtig. Schon als wir uns kennengelernt haben. Schnell hast du dich zu meiner besten Freundin und engsten Vertrauten entwickelt, und es hat auch nicht lange gedauert, bis ich … na ja, mehr als nur freundschaft-liche Gefühle für dich entwickelt habe. Das hat bei mir bereits im Grundschulalter angefangen. Und als ich mich dann in Conan verwandelt habe und jeden Tag in deiner Gegenwart sein durfte, da habe ich dann erst recht gemerkt, dass du mir mehr bedeutest als alles andere.

Ran, was ich dir damit eigentlich sagen will: Ich … Ich liebe dich. Mehr, als du dir vorstellen kannst«, gestand er ihr schließlich seine jahrelange Liebe.

Ran schwieg zunächst. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Und erst recht nicht mit so einer wunderschönen, rüh-renden Liebeserklärung. Es kam ihr so unecht vor. Viel zu schön, um wirklich wahr zu sein. Doch das war es. Nachdem sie dies endlich realisiert hatte, bildete sich ein mildes, überglückliches Lächeln auf ihren Lippen. »Ich liebe dich auch, Shinichi.«

Langsam näherten sich ihre Gesichter noch mehr. Sie spürten bereits den heißen Atem des anderen sanft ihr Gesicht entlang-streifen, bis sich ihre Lippen endlich trafen. Erst verschmolzen sie zu einem zaghaften Kuss, bevor er sich sehr schnell zu einem leidenschaftlichen innigen Zungenspiel entwickelte.

Wie lange haben sie auf diesen Augenblick warten müssen?

Ein warmes, angenehmes Gefühl durchströmte ihre Körper und ließ sie alles um sich herum vergessen. Zumindest für diese wenigen Minuten war die Welt in Ordnung.

Als sie sich nach einer geraumen Zeit voneinander gelöst hatten, waren sie einfach nur glücklich. Endlich hatten sie Gewissheit. Endlich wussten sie, was der jeweils andere empfand. Auch, wenn Shinichi es als Conan schon länger wusste: Man konnte es nicht damit vergleichen. Es war anders, ein Liebesgeständnis direkt von jemandem zu hören als es nur indirekt her-auszubekommen.

Ran kuschelte sich glücklich an ihren Liebsten und schloss ihre Augen. Endlich hatte sie ihren Shinichi wieder. Zwar hatte sie sich ihr Wiedersehen und vor allem ihr Zusammenkommen etwas anders erträumt – bei einem Candle-Light-Dinner oder an einem anderen romantischeren Ort als gefangen in einem Kerker – doch das Wichtigste war doch, dass sie sich liebten und zusammen waren. Und diesmal hoffentlich endgültig.

Schweigend saßen sie nun an die Wand gelehnt und genossen still die Nähe des anderen, bis sie irgendwann vor lauter Er-schöpfung einschliefen. In den letzten Stunden war doch sehr viel passiert, und diese Geschehnisse hatten beide ziemlich mitgenommen.
 

Die Tür ging laut auf. Sofort schreckten sie aus dem schlum-mernden Schlaf hoch. Hellwach verfolgten sie das Geschehen und blickten zur Tür. Es war Gin. Entsetzt fragten sie sich, was nun folgen würde, denn sie wussten: Es war ausnahmslos alles möglich, und gewiss nichts Gutes.

Sie wollten aufstehen und sich ihm stellen, um aus dieser Anstalt zu flüchten, doch sie spürten sofort, dass sie keine Energie mehr dafür hatten. Viel zu schwach und erschöpft waren sie von den Ereignissen der letzten Stunden.

Gin schritt wortlos auf sie zu und packte Ran am Arm, bevor er sie zu sich zog und den Raum verlassen wollte. Jegliche Versu-che Rans, sich dagegen zu wehren, schlugen fehl. Shinichi rea-gierte schnell, erhob sich mit aller Kraft und rannte ihm hinter-her, doch Wodka kam seinem Vorgesetzten zu Hilfe und hielt den Oberschülerdetektiven ab, indem er ihn achtlos zurück in den Kerker warf. In diesem schwachen Zustand war er seinem Feind natürlich nicht gewachsen.

»Ran!«, schrie er sich die Seele aus dem Leib. Er hörte nur noch, wie Ran ebenfalls ängstlich seinen Namen rief, als die Tür ins Schloss fiel. Der Ort wurde mit einem Mal wieder dunkel, still und kalt.

A Lonely Escape


 

Kapitel 6:

A LONELY ESCAPE

Die einsame Flucht


 

****Rückblick****

Die Tür ging laut auf. Sofort schreckten sie aus dem schlum-mernden Schlaf hoch. Hellwach verfolgten sie das Geschehen und blickten zur Tür. Es war Gin. Entsetzt fragten sie sich, was nun folgen würde, denn sie wussten: Es war ausnahmslos alles möglich, und gewiss nichts Gutes.

Sie wollten aufstehen und sich ihm stellen, um aus dieser Anstalt zu flüchten, doch sie spürten sofort, dass sie keine Energie mehr dafür hatten. Viel zu schwach und erschöpft waren sie von den Ereignissen der letzten Stunden.

Gin schritt wortlos auf sie zu und packte Ran am Arm, bevor er sie zu sich zog und den Raum verlassen wollte. Jegliche Versu-che Rans, sich dagegen zu wehren, schlugen fehl. Shinichi rea-gierte schnell, erhob sich mit aller Kraft und rannte ihm hinter-her, doch Wodka kam seinem Vorgesetzten zu Hilfe und hielt den Oberschülerdetektiven ab, indem er ihn achtlos zurück in den Kerker warf. In diesem schwachen Zustand war er seinem Feind natürlich nicht gewachsen.

»Ran!«, schrie er sich die Seele aus dem Leib. Er hörte nur noch, wie Ran ebenfalls ängstlich seinen Namen rief, als die Tür ins Schloss fiel. Der Ort wurde mit einem Mal wieder dunkel, still und kalt.

****Rückblick****
 

»W- Was wollen Sie von mir?«, fragte Ran laut, und doch hielt sie sich aus Angst etwas zurück. Sie saß gefesselt auf einem Stuhl. Direkt gegenüber saß höchstwahrscheinlich der Boss dieser finsteren Organisation. Graue, gefühlskalte Augen schauten sie durch blonde Strähnen hindurch, die ihm mitten auf sein kantiges Gesicht fielen, durchdringend an. Der Ausdruck in seinem Gesicht ließ nichts durscheinen. Keinerlei Mimik oder Gefühlsregung war zu sehen. Sein Blick war so emotionslos und leer, dass es Rans Blut in den Adern gefrieren ließ. Der Mann hinter dem Schreibtisch war kein Japaner – eher ein Amerikaner mittleren Alters. Ein großer Mann – das konnte sie trotz seiner momentanen Sitzposition erkennen. Er schien sehr durchtrainiert und muskulös zu sein, doch dies verbarg sich unter einem schwarzen eleganten Anzug, wie ihn alle Männer hier trugen. An seiner rechten Hand hielt er zwischen Zeigefinger und Mittelfinger eine Zigarette, inhalierte tief und pustete den stinkenden Rauch direkt in ihr Gesicht aus. Diese kniff die Augen zusammen und musste stark husten von dem Rauch. Ihre Augen begannen durch die Schärfe des Rauches zu tränen. Das war nicht bloß eine Zigarette. Normalen Zigarettenrauch kannte sie durch ihren Vater. Der Geruch war süßlich und intensiver.

Abrupt stand der Drahtzieher auf. Das Herz der Gefangenen rutschte ihr in die Hose. Jede kleinste Bewegung seinerseits ließ sie innerlich vor Angst zusammenzucken. Bei jedem dieser Kerle empfand sie so eine Furcht. Vor allem bei diesem Mann. Er hatte so eine entsetzlich negative unmenschliche Aura, so dass sie am liebsten davongelaufen wäre, wenn sie gekonnt hätte. Denn eines wusste sie mit hundertprozentiger Sicherheit: Dieser Mann ging über Leichen, ohne dabei mit der Wimper zu zucken.

»Willst du mal? Im Leben sollte man alles einmal ausprobiert haben. Das Leben ist sowieso schon kurz genug«, ertönte seine raue, kratzige Stimme direkt hinter ihr. Blitzschnell drehte sie ihren Kopf zu ihm. Sie war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass er nun direkt hinter ihr stand.

Ganz ruhig bot er ihr seinen Joint an, doch das Mädchen mit den langen hellbraunen Haaren reagierte nicht darauf.

Sie war doch nicht von allen guten Geistern verlassen und würde sein Angebot annehmen. So weit käme es noch. Niemals würde sie sich so jemandem unterordnen. Sie war stark. Sowohl physisch als auch mental. Sie war kein schwaches Mädchen.

»Ich habe dich etwas gefragt und verlange gefälligst eine Antwort von dir!« Brutal steckte er der wehrlosen Ran den Joint in den Mund. Von einer Sekunde auf die andere war er richtig wütend geworden. Seine Stimme war so laut geworden, dass sie bereits da vor Schreck zusammengezuckt war.

Sofort spuckte sie geschockt die Zigarette aus. Tränen der Verzweiflung schossen in ihre blauen Augen. Durch diese Aktion waren mit einem Mal ihr ganzer Stolz und ihr gesamtes Selbstbewusstsein, welche sie sich ihr ganzes Leben lang aufgebaut hatte, gebrochen.

Shinichi, hilf mir bitte …

Das war der einzige Gedanke, der ihr in diesem Moment noch Halt und Kraft gab, stark zu sein und es auch zu bleiben.

Auf einmal spürte sie eine große, kalte Hand unter ihrem Kinn. Sie wehrte sich nicht; ließ ihre Augen geschlossen und es geschehen, als die Hand ihr Gesicht zu dem Peiniger führte.

»Hmm, du gefällst mir. Optisch genau mein Typ, nur an deiner unschuldigen Art müssen wir noch arbeiten. Ich stehe nämlich eher auf böse Mädchen«, hörte sie seine lüsterne Stimme sagen, bevor er wieder von ihr abließ. »Ich habe heute meinen großzügigen Tag und mache dir ein Angebot, das du nicht ablehnen solltest, wenn du willst, dass dein Liebster lebend hier rauskommt«, fing das Oberhaupt der Schwarzen Organisation an und fuhr sich durch seinen kurzen Blondschopf.

Ran wurde hellhörig, öffnete sofort ihre Augen und sah ihm erwartungsvoll in die Augen. Bestrebt, auf alles gefasst zu sein.
 

Shinichi saß, immer noch unter Schock stehend, auf dem kalten Boden. Nachdem er erfolglos versucht hatte, sich irgendeine Strategie einfallen zu lassen, von hier rauszukommen, um Ran zu retten, saß er nun verzweifelt auf dem Boden und hielt sich den Kopf. Er hatte auch, untypisch für ihn, so lange gegen die Tür eingeschlagen und rumgebrüllt mit der Hoffnung, dass sie sein Geschrei nerven könnte und die Tür aufmachen würden. Vergeblich.

Was machten sie nur mit Ran? Warum sie? Er war es doch, den sie wollten! Oh Gott, hoffentlich taten sie ihr nichts. Das würde er sich niemals verzeihen können.
 

Durch ein lautes Schlossknacken und dem Lichtspalt, der den Kerker ein wenig aufhellte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sofort richtete er sich mühsam auf. Nach wie vor tat ihm alles weh.

Ernst und doch mit der Hoffnung in den Augen, Ran unversehrt wiederzusehen, schaute er auf. Doch leider wurde seine Hoffnung keine Wirklichkeit, denn vor ihm stand eine junge Frau, die einen schwarzen Blazer und dazu einen passenden rabenschwarzen Rock trug. Platinblonde, gewellte lange Haare umspielten geschmeidig ihr schmales, amerikanisches Gesicht. Sie schaute ihn mit einem abschätzigen Blick durch die blauen Augen an.

Es war keine Geringere als Vermouth.

»So sieht man sich also wieder«, sagte sie mit scharfer und zugleich weiblicher Stimme. Sie befahl ihm durch eine eindeutige Handbewegung, zu ihr zu kommen. Shinichi, der keine andere Wahl hatte, tat wie ihm geheißen. Er spielte mit den Gedanken, sie zu überwältigen, doch Vermouth durchschaute seinen Plan schnell und richtete warnend eine Pistole auf ihn. »Ja nicht auf falsche Gedanken kommen«, mahnte sie mit einem gefährlichen Grinsen. Widerwillig senkte Shinichi seinen Blick.

Kurz darauf wurden ihm die Augen verbunden und seine Hände gefesselt, bevor sie diesen düsteren Ort verließen. Wenn sie ihr die Augen verband, konnte das doch nur heißen, dass sie ihn nach draußen bringen wollte, oder? Warum sonst sollte sie das tun? Schließlich sollte er ja nicht erfahren, wo sich ihr Versteck befand. Hätten sie vor, ihn um die Ecke zu legen, hätte es ihnen ja egal sein können.

»Wo ist Ran?«, fragte er die Amerikanerin sofort, nachdem er merkte, dass sie das Gebäude verlassen hatten und nun unter freiem Himmel standen.

Vermouth setzte ein schelmisches Grinsen auf. »Vergiss die Kleine! Sie hat sich dazu entschlossen, sich uns anzuschließen. Ihr ist ein friedliches Leben wohl nicht mehr aufregend genug«, antwortete sie amüsiert.

»Nein, das ist eine Lüge! Ran würde niemals so etwas tun!«, unterbrach er sie völlig aufgebracht, war jedoch total hilflos.

Die Frau mit den langen blonden Haaren näherte sich seinem Ohr und hauchte: »Bist du dir da wirklich sicher?«

Er wollte schon bejahen, doch im nächsten Moment spürte er eine Nadel, die in seinen Arm hineinstach. Die unausweichliche Dunkelheit übermannte ihn.
 

Hoch über ihnen blickte Ran traurig aus dem Fenster und beobachtete das Geschehen traurig. Sehnsüchtig legte sie ihre Hände auf die Fensterscheibe. Eine stumme Träne verließ ihre Augen. Sie würde ihn wohl niemals wiedersehen. Aber das war sogar das Beste für ihn.

Vermouth verfrachtete den bewusstlosen Shinichi ins Auto, stieg in den Fahrersitz ein und fuhr los. Das war‘s. Aber wenigstens hatte sie sich mit eigenen Augen vergewissern können, dass er aus diesem schrecklichen Ort hinausgeschafft worden war. Wenigstens er.

Ihr Blick galt dem Boden, als sie sich schwermütig auf den Stuhl zubewegte, der gegenüber von dm Boss dieses kriminellen Bundes stand.

»Okay, dein Möchtegerndetektiv ist in Sicherheit. Bist du nun zufrieden?«, drängte der Mann, der vor ihr saß und deutete auf das Blatt vor ihr.

Ein Vertrag. Wenn sie ihn unterschrieb, dann gab es kein Zurück mehr. Dann würde sie ihr komplettes Leben umschmeißen und es endgültig hinter sich lassen.

Ihr bisheriges Leben … vergessen.

Ihr altes Ich vergessen.

Vergessen, dass sie Ran Mori war.

Eine vollständig andere Identität annehmen.

Und auch die Menschen, die in ihrem Leben wichtig waren, musste sie … vergessen.

Alle ihre Freunde.

Heiji und Kazuya.

Sonoko, ihre allerbeste Freundin.

Ihre Mutter.

Ihren Vater.

Und auch ihn.

Shinichi.

Er war nicht nur in ihrem Leben gewesen, er war ihr Leben gewesen und war es immer noch, aber jetzt … musste sie alles vergessen. Für sie alle.

Einfach nur vergessen

Sie stand vor der Entscheidung ihres Lebens, und doch hatte sie sich eigentlich schon längst entschieden. Sie hatte schon längst zugesagt. Wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, würden sowohl sie als auch alle ihre geliebten Personen nicht mehr allzu lange zu leben haben, und genau das durfte sie nicht zulassen. Dann würde sie Shinichi erst recht nicht mehr wiedersehen, und allein diese Vorstellung zerfraß sie noch mehr als der Gedanke, nun für die Bösen arbeiten zu müssen.

Denn auf diesem Wege bestand wenigstens eine klitzekleine Chance, dass sie sich irgendwann wieder begegnen würden. Dieser Gedankengang machte ihr Mut. Mut, das alles hier durchzustehen.

Es war ihr egal. Egal, wenn sie jetzt nun auf der dunklen Seite stand. Egal, dass sie nun offiziell auf verschiedenen Seiten kämpften. Sie wollte nur eins: Ihn irgendwann wiedersehen.

Ganz langsam, jedoch mit einem entschlossenen Blick, griff Ran nach dem anthrazitfarbenen Kugelschreiber, der vor ihr lag, drückte leicht ans Ende des Stiftes, damit aus dem anderen Ende eine goldene Mine herauslugte. Damit bewegte sie sich auf das schwarz bedruckte weiße Papier zu.
 

»Ran!«, brüllte Shinichi und riss sich aus der Bewusstlosigkeit. Kerzengerade saß er da und versuchte verzweifelt, zu Atem zu kommen. Er befand sich in seinem Schlafzimmer. Alles schien so friedlich, so normal, so alltäglich zu sein.

War alles etwa nur ein Traum gewesen? Wie war das möglich?

Der Braunhaarige stand auf und suchte sein Zimmer nach Hinterlassungen des Geschehens ab. Er war sich hundertprozentig sicher, dass alles kein Traum gewesen war, so sehr er es sich auch wünschte. Dafür war das Erlebnis viel zu real gewesen. Außerdem hatte er seinen ursprünglichen Körper wieder, und das war Beweis genug, das alles bittere Realität gewesen war, was er erlebt hatte.

Sein Blick blieb auf seinem Schreibtisch stehen. Dort lag ein weißes Briefpapier mit königsblauer Tinte beschriftet. Ohne lange nachzudenken griff er danach und untersuchte zunächst das gesamte Blatt. Der Brief war höchstwahrscheinlich in aller Eile geschrieben worden. Trotzdem war die geschwungene Schrift beachtlich ordentlich und schön. Nachdem er das Äußerliche näher analysiert hatte, widmete er sich dem Kern, dem Inhalt des Geschriebenen. So konzentriert wie es in seiner momentanen Lage nur ging, las er sich alles Wort für Wort durch, und mit jedem gelesenen Satz spiegelte seine Miene eine höhere Stufe des blanken Entsetzens wider.

Nachdem er die Zeilen zu Ende gelesen hatte, ließ der fassungslose Shinichi den Brief achtlos fallen und sackte zusammen. Wie paralysiert starrte er wieder auf das weiße Blatt Papier.

Unkontrolliert und pausenlos schlug er mit der Faust gegen den Fußboden und Tränen der Verzweiflung rannen seine Wangen hinunter, nachdem er richtig realisiert hatte, was er gerade durch diesen Brief erfahren hatte.

»Nein, Ran! Bitte nicht …«, schluchzte er und wollte es nicht wahrhaben. Er konnte die Wahrheit nicht ertragen. Er wollte sie nicht akzeptieren … geschweige denn einfach so hinnehmen.

Niemals.

Bitter Verity


 

Kapitel 7:

BITTER VERITY

Die bittere Wahrheit


 

****Rückblick****

Nachdem er die Zeilen zu Ende gelesen hatte, ließ der fassungslose Shinichi den Brief achtlos fallen und sackte zusammen. Wie paralysiert starrte er wieder auf das weiße Blatt Papier.

Unkontrolliert und pausenlos schlug er mit der Faust gegen den Fußboden und Tränen der Verzweiflung rannen seine Wangen hinunter, nachdem er richtig realisiert hatte, was er gerade durch diesen Brief erfahren hatte.

»Nein, Ran! Bitte nicht …«, schluchzte er und wollte es nicht wahrhaben. Er konnte die Wahrheit nicht ertragen. Er wollte sie nicht akzeptieren … geschweige denn einfach so hinnehmen.

Niemals.

****Rückblick****
 

Hello Silver Bullet!
 

Ich erzähle dir nun die ganze Wahrheit, denn vorhin habe ich dir nur die halbe Wahrheit gesagt.

Es stimmt, dass deine Freundin sich dazu entschieden hat, sich uns anzuschließen, aber das alles tat sie nur, um dich zu retten. Der Boss scheint Gefallen an ihr gefunden zu haben und hat ihr ein Ultimatum gestellt: Entweder sollte sie Mitglied unserer Schwarzen Organisation werden und damit deine Freiheit garantieren, oder ihr würdet beide umgebracht werden, und wer weiß, welche Menschen in eurer Umgebung unsere Bande noch umgebracht hätte, denn euer Tod hätte bestimmt zur Folge gehabt, dass eure Freunde euch suchen würden und möglicherweise an unser Versteck kommen könnten.

Sie hat sich natürlich für die erste Möglichkeit entschieden. Ihr war es egal, was mit ihr geschehen würde. Sie wollte nur, dass du in Sicherheit bist. Sie ist wirklich ein wahrer Engel.

Ich kann dir nicht sagen, was für einen Job sie in unserer Organisation übernehmen wird. Ob schmutzige Männergelüste befriedigen oder eiskalt Menschen umbringen. Auf jeden Fall wird sie ein Mitglied von uns sein und sie wird keine Chance haben, sich wieder von uns zu lösen. Denn diejenigen, die uns verlassen, werden ihr ganzes Leben lang von uns verfolgt, bis sie getötet werden aufgrundVerrats an unsere Organisation.
 

Ein neues Leben hat für sie angefangen. Sie muss vergessen, wer sie einmal war. Du wirst sie wahrscheinlich nie mehr wiedersehen.
 

Vermouth
 

Shinichi rappelte sich allmählich wieder auf. Was sollte er jetzt machen? Er wusste nach wie vor nicht, wo sich ihr Versteck befand. Ihm blieb eigentlich keine andere Wahl, als von vorne anzufangen und wieder Nachforschungen über sie anzustellen, aber jetzt als Shinichi. Bestimmt würde es auf diese Art um einiges einfacher werden.
 

Mit leeren Augen betrachtete Ran ihre Unterschrift. Nun war es vorbei mit ihrem friedlichen Leben; mit ihrer warmherzigen, mitfühlenden und netten Person. Alles war vorbei. Sie war nicht mehr Ran Mori. Ran existierte nicht mehr.

Von nun an hieß sie Angel
 

»Das ist ja furchtbar!«, stöhnte Professor Agasa auf, nachdem er die Geschichte gehört hatte. Die kleine, unschuldige Ran, die er fast schon genauso lange kannte wie Shinichi, nun ein Mitglied der Schwarzen Organisation?

Shinichi saß ihm gegenüber; niedergeschlagen und den Blick zu Boden gerichtet.

»Das sieht echt schlecht aus«, kommentierte Ai die Situation so kühl wie immer. Doch das war nur eine Fassade. Rans offene Warmherzigkeit hatte nämlich selbst sie berührt. Noch nie zuvor war sie so einer liebevollen Person begegnet. Dass es ausgerechnet sie treffen musste, war mal wieder die Ungerechtigkeit des Lebens. Andererseits war sie auch nur in diese Situation hineingeraten, weil sie nun einmal so war, wie sie war: Sie war jemand, die ihre eigenen Wünsche immer hinten anstellte und ihr das Wohlbefinden anderer immer wichtiger war als ihr eigenes. »Je länger sie in diese Organisation eingeschleust wird, desto mehr wird sie sich verlieren; denn ihre Seele wird von Tag zu Tag mehr verschmutzt werden. Natürlich ist sie stark, aber sie wird sich nicht gegen die Organisation wehren können und ist ihnen total ausgeliefert. Das größte Problem ist ja: Sie wird sich nicht mal wehren wollen, weil sie ganz genau weiß, dass sie dann dich ausschalten werden. Das gehörte schließlich zum teuflischen Pakt: Dass sie dein Leben verschonen, wenn sie sich ihnen anschließt.«

»Aber warum ausgerechnet Ran?«, fragte Shinichi mit leiser Stimme.

»Das liegt doch klar auf der Hand. Sie wollen dich außer Gefecht setzen. Sie wollen dich brechen. Der Tod ist nämlich viel zu gnädig. Du sollst leiden und an gebrochenem Herzen qualvoll untergehen. Eigentlich sieht ihnen das gar nicht ähnlich, aber in dem Fall …

Umbringen müssen sie dich ja auch gar nicht, denn da Ran ja bei ihnen ist, wirst du sie in Ruhe lassen und ihren Machenschaften nicht in die Quere kommen. Schließlich weißt du ja, dass sie dann ihr etwas antun könnten, und so ein Risiko würdest du niemals eingehen. Somit haben sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Sie haben ein neues Mitglied, welches ihr aus Liebe zu dir treu ergeben ist und dich haben sie auch elegant aus dem Weg geräumt, ohne sich die Hände schmutzig machen zu müssen.«

Professor Agasa hörte ihr ebenfalls aufmerksam zu und rief dabei entrüstet: »Aber das können sie doch nicht machen!« Auch ihn nahm die Sache ziemlich mit. Ran war so ein liebes Mädchen. Sie war für ihn wie ein Enkelkind.

»Oh doch Professor. Sie sind zu allem fähig, um das zu bekommen, was sie wollen«, erwiderte Ai mit einem traurigen Ausdruck.

Sie dachte daran zurück, wie sie ihr selbstlos das Leben gerettet hatte. Sie hatte so ein großes Herz und konnte keiner Fliege etwas zuleide tun, wenn es nicht um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Mitmenschen ging. Und nun … sollte sie zu einer eiskalten Killerin ausgebildet werden? Was konnten sie nur tun, um das zu verhindern?
 

Shinichi schaute auf. In seinem Blick war auf einmal pure Entschlossenheit zu sehen, gemischt mit dem tiefen Hass zu den Männern, die ihr das Liebste genommen hatten.

»Ich werde die Organisation zerschlagen. Ich werde Ran befreien. Koste es, was es wolle.«
 

Rans Schuss traf fast genau die Mitte der Schießscheibe.

»Wow Angel, du scheinst ja ein Naturtalent zu sein«, lobte Vermouth Ran, die direkt neben ihr stand. »Hast du etwa schon Erfahrung darin?«

»Nein, ich schieße eigentlich das erste Mal«, gab Ran als ehrliche Antwort und war selbst verblüfft, dass sie jetzt schon so gut schießen konnte. Mit dem Gewicht des Gewehrs hatte sie ohnehin keine Probleme dank ihrer Muskelkraft, die sie sich beim jahrelangen Karatetraining angeeignet hatte. Doch das Gefühl, eine richtige Mordwaffe in Händen zu halten, war natürlich noch fremd und es würde sicher noch eine Zeit dauern, bis sie sich daran gewöhnen konnte.

Die blonde Frau sah sie mit einem Hauch von Mitgefühl an, was Ran wunderte. So sehr, dass sie sich nicht sicher war, sich vielleicht doch verguckt zu haben.

»Sei tapfer … Du schaffst das schon. I count on you«, sagte die ältere Frau und tätschelte ihren Kopf leicht, bevor sie den Raum verließ. Ran blickte ihr konfus hinterher.

I count on you. Ich verlasse mich auf dich.

Was meinte sie denn damit?
 

Die Zeit verging. Ran durchlief weiter ihre Ausbildung zur Profikillerin und Shinichi versuchte mit all seiner Macht, so viele Fälle wie möglich zu lösen, um irgendwo oder irgendwie wieder auf die Spur der Schwarzen Organisation zu kommen. Doch er machte dies nicht mehr so souverän und selbstsicher wie früher. Er genoss den Triumph, einen Mordfall wieder gelöst zu haben, nicht mehr so wie damals. Er wollte einfach nur so schnell wie möglich den Fall gelöst haben und danach aus der Bildfläche verschwinden.

Mit jedem Tag, an dem er wieder erfolglos versucht hatte, etwas über seine Erzfeinde herauszufinden, starb ein kleiner Teil seiner Seele. Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, was sie mit ihr machten; wie sie versuchten ihren Willen zu brechen und sich selbst zu vergessen. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was für skrupellose Methoden sie anwenden könnten.

Oft war er schon an der Grenze angelangt. Oft dachte er sich, dass er das nicht mehr länger aushalten konnte. Doch er schaffte es immer wieder, sich aufzurappeln und weiterzumachen. Nur für sie. Denn wenn er aufgab, wäre sie wirklich endgültig verloren und keiner würde sie jemals wieder da rausholen können.

Inzwischen waren auch Rans Eltern, Kogoro Mori und Eri Kisaki, in diese Geschichte eingeweiht. Natürlich, schließlich waren sie ihre Eltern. Sie hatten das Recht, die Wahrheit zu erfahren. Kogoro war ausgerastet, als er erfahren hatte, dass seine über alles geliebte Tochter nun in den Fängen einer gefährlichen Verbrecherorganisation war, und hatte ihm einen saftigen Kinnhaken verpasst. Shinichi hatte sich nicht dagegen gewehrt. Erstens war er sein potenzieller Schwiegervater, und gegen ihn würde er niemals die Hand erheben, zumal er jegliche Art von direkter Gewalt vermied. Zweitens verstand er Kogoros Reaktion nur zu gut, denn schließlich war er war ja an allem schuld. Er war sogar dankbar, dass er dafür bestraft worden war und hatte den Schmerz wehrlos zugelassen. Wenigstens etwas, denn keine Strafe dieser Welt war in Anbetracht dessen, was Ran wegen ihm nun erleiden musste, angemessen.

Inzwischen wussten es fast alle: Die Polizeiinspektion, darunter auch Kommissar Megure, Inspektor Sato und Takagi, aber auch das FBI mit Jodie, James und weitere Mitglieder. Natürlich auch Heiji, Kazuha und Sonoko.

Alle wussten davon und unterstützten ihn, wo sie nur konnten. Bisher leider ohne Erfolg.

Der Frühling neigte sich dem Ende entgegen. Der Herbst folgte, in Zeitlupentempo war es aber auch mit ihm vorbei und selbst der Winter war bald Vergangenheit.

Ein ganzes Jahr ging vorüber. Ein Jahr, welches sowohl für Shinichi als auch für Ran wie eine Ewigkeit vorkam.

Verifications


 

Kapitel 8:

VERIFICATIONS

Prüfungen


 

****Rückblick****

Inzwischen waren auch Rans Eltern, Kogoro Mori und Eri Kisaki, in diese Geschichte eingeweiht. Natürlich, schließlich waren sie ihre Eltern. Sie hatten das Recht, die Wahrheit zu erfahren. Kogoro war ausgerastet, als er erfahren hatte, dass seine über alles geliebte Tochter nun in den Fängen einer gefährlichen Verbrecherorganisation war, und hatte ihm einen saftigen Kinnhaken verpasst. Shinichi hatte sich nicht dagegen gewehrt. Erstens war er sein potenzieller Schwiegervater, und gegen ihn würde er niemals die Hand erheben, zumal er jegliche Art von direkter Gewalt vermied. Zweitens verstand er Kogoros Reaktion nur zu gut, denn schließlich war er war ja an allem schuld. Er war sogar dankbar, dass er dafür bestraft worden war und hatte den Schmerz wehrlos zugelassen. Wenigstens etwas, denn keine Strafe dieser Welt war in Anbetracht dessen, was Ran wegen ihm nun erleiden musste, angemessen.

Inzwischen wussten es fast alle: Die Polizeiinspektion, darunter auch Kommissar Megure, Inspektor Sato und Takagi, aber auch das FBI mit Jodie, James und weitere Mitglieder. Natürlich auch Heiji, Kazuha und Sonoko.

Alle wussten davon und unterstützten ihn, wo sie nur konnten. Bisher leider ohne Erfolg.

Der Frühling neigte sich dem Ende entgegen. Der Herbst folgte, in Zeitlupentempo war es aber auch mit ihm vorbei und selbst der Winter war bald Vergangenheit.

Ein ganzes Jahr ging vorüber. Ein Jahr, welches sowohl für Shinichi als auch für Ran wie eine Ewigkeit vorkam.

****Rückblick****
 

Die Augen des Mannes verloren augenblicklich den Glanz, als ein Schuss mitten ins Herz sein Leben tragisch, aber wenigstens schnell beendete. Ein keuchender Atemzug entwich seiner Kehle. Sein letzter.

Nun hatte wieder ein Unschuldiger die Welt der Lebenden verlassen. Wahrscheinlich sogar einen Ehemann und Vater, sodass sie wieder eine unschuldige Frau zur Witwe und noch unschuldigere Kinder zu Waisen gemacht hatten.

Ran versuchte, sich ihr Mitleid nicht anmerken zu lassen, denn sie war nicht alleine mit Vermouth. Da die anderen Kollegen noch in ihrer Gegenwart waren, musste sie wieder die Maske der eiskalten Killerin anlegen. Und das, obwohl sie am liebsten losgeheult hätte. Auch nach einem Jahr Mitgliedschaft dieser Organisation konnte sie sich immer noch nicht an den Anblick gewöhnen. Immer noch gingen diese Bilder nicht spurlos an ihr vorbei.

Wie konnte man nur so schrecklich sein? Zwar war sie öfters in Mordfälle verwickelt, doch sogar zusehen zu müssen, wie jemand einen anderen umbrachte und miterleben zu müssen, wie die Menschen einen qualvollen Tod starben …

Daran würde sie sich niemals anfreunden können. Niemals würde sie das tolerieren können. Nie im Leben.

Sie warf einen Blick zu Vermouth hinüber, die ihren Revolver immer noch in der Hand hielt. Rauch qualmte daraus hervor. Die Amerikanerin erwiderte ihren Blick mit unergründlicher Miene.

Vermouth. Die einzige Frau aus der Organisation, die … ja, die irgendwie doch ein Herz besaß. Auch, wenn sie Leute umbrachte. Sie war anders als der Rest. Sie war … immer noch ein Mensch. Ein Mensch, die durch unglückliche Umstände in die schiefe Bahn geraten war, aber nicht wirklich zu der Organisation dazugehörte. Jedenfalls nicht mit Herz und Seele.

Zwar hatte sie es Ran noch nie offenbart, doch Ran war sich sicher, dass es so war. Alles sprach dafür.

Zum Beispiel auch, dass Ran dank Vermouth noch nie jemanden aktiv umbringen musste.

»Beschmutze deine Seele nicht. Vermeide das, so lange du kannst. Dafür ist sie viel zu rein; deine Seele.«

Seit Vermouth diesen einen Satz bei ihrem ersten Auftrag gesagt hatte, wusste Ran, dass sie tief in ihrem Inneren nur eine traurige, depressive und einsame Frau war. Darüber gesprochen hatten sie jedoch nie, denn sie konnten sich nie sicher sein, nicht belauscht oder beobachtet zu werden. Außerdem konnte Ran ihr trotz dieser Anzeichen nicht vertrauen. Sie konnte niemandem in dieser düsteren Unterwelt vertrauen. Schon seit sie den Vertrag unterschrieben hatte, war sie ganz auf sich allein gestellt. Musste lernen, stark zu sein. Für das Leben aller, die sie liebte. Für ihre Familie. Für ihre Freunde. Und … für Shinichi. Alleine aus diesem Grund hatte sie sich ihnen angeschlossen. Nur deswegen.

Doch eines Tages bekam sie einen Auftrag, der ihr all den Sinn ihres Handelns raubte. Der ihr all den Sinn ihres Lebens nahm.
 

»Du bist ja nun schon seit fast genau einem Jahr ein treues Mitglied bei uns und … du schlägst dich wirklich ziemlich gut. Dennoch haben wir immer noch das Gefühl, dir noch nicht wirklich trauen zu können. Du musst nur noch eine letzte Prüfung bestehen. Diese eine Prüfung zu deinem einjährigen Jubiläum. Wenn du sie bestanden hast, dann wirst du ein vollwertiges Mitglied sein. Wenn du dich jedoch weigerst, weißt du, was passiert. Alle Leute, die dir nahestehen, werden getötet. Und du wirst alles mitansehen müssen: Wie jeder Einzelne nach und nach vor deinen Augen stirbt. Und am Ende wird dir das Gleiche blühen. Qualvoll, langsam und schmerzhaft.«

Ran verdrehte ihre Augen. Sie war nun schon so lange hier gefangen, dass sie sich an solche kalten Worte gewöhnt hatte und sich davon nicht mehr einschüchtern ließ. Auch nicht vom Boss höchstpersönlich, der nun direkt vor ihr saß. Und sie verhielt sich ihm gegenüber nur so respektlos, weil … er es so wollte. Seit sie ihn instinktiv mit einem Karateschlag von sich gestoßen hatte, als er sie plötzlich angefasst hatte, stand er nun sozusagen darauf, dass sie sich ihm gegenüber so aufsässig verhielt. Das war aber auch nur bei ihr so, dass er das mochte. Und ihr war das nur zu recht. Sie hatte nicht das geringste Verlangen danach, freundlich zu ihm zu sein. Freundlich zu dem Kopf dieser kranken Truppe.

»Was soll ich tun?«, fragte sie einschneidend.

»Töten. Und diesmal machst du das ganz alleine. Aber denke bloß nicht, dass wir nicht wissen, ob du es tust oder nicht. Wir sehen alles, was du machst«, ertönte die kehlige Stimme des Bosses.

Rei schluckte kaum merklich. Sie hatte im Laufe des letzten Jahres gelernt, ihre wahren Emotionen zu verbergen. So war selbst nach dieser Verkündung ihre Miene steif und zeigte keinerlei Regung. So, als ob ihr jemand gerade gesagt hätte, dass sie Einkaufen gehen sollte. »Das war’s schon?«, fragte sie mit fester Stimme und zauberte ein perfektes, kaltes Grinsen auf die Lippen.

»Nicht ganz. Du sollst nicht irgendwen töten. Bring den hier für mich um die Ecke.« Er kramte ein Foto hervor und legte es auf den Tisch.

Ran beugte sich etwas vor und erstarrte. Das Blut in ihren Adern begann schlagartig zu gefrieren und sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

Auf dem Foto war derjenige abgebildet, für den sie diesen gefährlichen Weg überhaupt gegangen war. Er war der Grund, warum sie sich auf dieses Spiel überhaupt eingelassen hatte. Sein Leben war es, welches für sie wichtiger gewesen war als ihre Seele.

Shinichi.
 

Shinichi sah, wie aus einem brennenden Haus eine schwarze Gestalt wegrannte. Das war sicherlich der Brandstifter!

Er reagierte schnell und nahm ohne zu zögern die Verfolgung auf. Dank seiner sportlichen Ausdauer, die er sich unter anderem durch diverse Verbrecherjagden zu Eigen gemacht hatte, hielt er problemlos mit der Person Schritt. »Sofort stehen bleiben!«, brüllte er der Person hinterher. Und zu seiner Überraschung blieb der Verbrecher auch tatsächlich stehen, sodass Shinichi schnell bremsen musste, um ihn nicht umzurennen. Mit einem Meter Abstand blieb er vor der Person stehen, die ihm den Rücken zugedreht hatte. Von der Größe her müsste es sogar eine Frau sein. Misstrauisch beäugte der Detektiv sie von oben bis unten. Warum kam ihm diese Gestalt nur so bekannt vor?

Als sich die Frau umdrehte, wich jegliche Farbe aus seinem Gesicht. Das durfte nicht wahr sein.

»Ran!«, rief er erschrocken aus und wollte auf sie zulaufen und sie in den Arm nehmen, um wirklich realisieren zu können, dass es sich dabei tatsächlich um sie handelte. Doch er blieb augenblicklich in seiner Bewegung verharren, als sie plötzlich eine Waffe auf ihn richtete. Ihre Miene war eiskalt. Ihre Augen hatten jegliche Wärme und Mitgefühl verloren. Das waren die Augen eines Killers. Die Augen eines Mitglieds der Schwarzen Organisation.

Plötzlich bildete sich ein selbstgefälliges Grinsen auf ihren Lippen. »Deine Stunde hat geschlagen, Meisterdetektiv Shinichi Kudo.«
 

Schreiend schlug Shinichi seine Augen auf. Er lag schweißgebadet im Bett. Sein Rücken, sein ganzer Körper fühlte sich erhitzt an. Seine Haare klebten an seiner Stirn und waren pitschnass vom Schweiß. Was für ein … schrecklicher Traum. Doch was ihm wirklich Angst einjagte, war die Tatsache, dass dieser Traum so realistisch war; so glaubwürdig. Und er musste sich wieder einmal eingestehen, dass dieser Traum theoretisch gar nicht einmal so weit von der Realität abweichen könnte.

Ran war nun definitiv ein Mitglied der Schwarzen Organisation. Oder? Oder hatten sie sie vielleicht schon … Nein! Nein, daran wollte er gar nicht erst denken! Nein, dann war sogar die Gewissheit, dass sie Mitglied dort war, einfacher zu ertragen.

Ein ganzes Jahr war es nun her. Warum hatte er in dieser Zeit einfach keine Spur zur Organisation finden können? Warum nur? Er gab sich alle erdenkliche Mühe und löste jeden Fall, von dem er etwas mitbekam und stellte in der restlichen Zeit Nachforschungen an. Nie hatte er auch nur eine einzige ruhige Minute gehabt; ernährte sich gerade noch so, um einen klaren Kopf zu behalten und schlief nur ein, wenn sein Körper es völlig übermüdet nicht mehr zuließ, wach zu bleiben.

Es war zum Verzweifeln. Doch Aufgeben kam für ihn nicht in Frage, denn er wusste: Ab dem Zeitpunkt, wo er die Hoffnung verlor, war Ran endgültig verloren. Und das konnte, wollte und durfte er nicht zulassen. Diese Tatsache führte er sich immer und wieder vor Augen, um neue Kraft zu schöpfen.

Die Tür ging auf. Das musste Professor Agasa sein. Seit der Entführung kam sein langjähriger Nachbar immer wieder vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Auch, wenn Shinichi dies nicht so offen zeigte, weil ihm nicht danach zumute war, war er ihm sehr dankbar dafür. »Guten Morgen Pro-«, wollte er ihn freundlich begrüßen, als er sich aufsetzte. Doch bei dem Anblick, der sich ihm bot, hielt er erstarrt inne.

An der Tür stand nicht der korpulente Professor, sondern eine ganz andere Person.

Die Person, die er seit einem Jahr versuchte, zu retten.

Die Person, die ihm mehr bedeutete als alles andere.

Die Person, die er von ganzem Herzen liebte.

»Ran«, brachte er lediglich ein leises Hauchen zu Stande.

No Way Out?


 

Kapitel 9:

NO WAY OUT?

Kein Ausweg?


 

****Rückblick****

Die Tür ging auf. Das musste Professor Agasa sein. Seit der Entführung kam sein langjähriger Nachbar immer wieder vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Auch, wenn Shinichi dies nicht so offen zeigte, weil ihm nicht danach zumute war, war er ihm sehr dankbar dafür. »Guten Morgen Pro–«, wollte er ihn freundlich begrüßen, als er sich aufsetzte. Doch bei dem Anblick, der sich ihm bot, hielt er erstarrt inne.

An der Tür stand nicht der korpulente Professor, sondern eine ganz andere Person.

Die Person, die er seit einem Jahr versuchte, zu retten.

Die Person, die ihm mehr bedeutete als alles andere.

Die Person, die er von ganzem Herzen liebte.

»Ran«, brachte er lediglich ein leises Hauchen zu Stande.

****Rückblick****
 

Nun stand sie vor ihm. Komplett in Schwarz gekleidet mit einem schwarzen Bleistiftrock, einem schwarzen Blazer und schwarzen Pumps. Ihre Miene verriet nichts. Keine Kälte, keine Mordlust; allerdings auch keine Wärme oder gar Liebe. Absolut nichts konnte er in ihrem nach wie vor wunderschönen Gesicht ablesen. Und das, obwohl er sehr gut darin war, die Gedanken seines Gegenübers zu erraten. Aber Ran ließ nichts durchscheinen. Seit wann war sie so … undurchschaubar? Sie war nicht mehr die Alte – zumindest das erkannte er auf dem ersten Blick.

Das Jahr in der Organisation hatte sie sichtbar geprägt. Von der fröhlichen, ausgelassenen Ran, die besonnen in den Tag hineinlebte, war nichts mehr übrig geblieben.

Sie war nun kein Mädchen mehr, sondern eine reife Frau. Eine Frau, die jegliche Lebensfreude vor langer Zeit verloren hatte. Die ihr altes Ich längst zurückgelassen hatte. Von der nur noch eine Hülle übrig geblieben war.

Sein Blick wanderte zu ihr runter. In der rechten Hand hielt sie einen Revolver. Einen Walther PPK. Zwar hatte sie ihn nicht auf ihn gerichtet, sondern ließ ihn schlaff an ihrer Hand herunterhängen, doch warum hielt sie überhaupt eine Waffe?

Alle Fragen, die ihm in den Kopf schossen, erschienen ihm jedoch nebensächlich.

Die Hauptsache war, dass sie wohlauf und am Leben war. Und das zeigte er ihr auch, indem er seine Fassung wiederfand und ruhig aussprach: »Gott sei Dank. Du bist am Leben, Ran.«

Sie zuckte kaum merklich zusammen. In seiner Gegenwart fiel es ihr unglaublich schwer, ihre kalte Fassade aufrechtzuerhalten. Oder besser ausgedrückt: Sie war gar nicht in der Lage, die Fassade überhaupt aufrechtzuerhalten in seiner Nähe. Hinzu kam, dass er sie bei ihrem echten Namen nannte und so sanft mit ihr sprach, als wäre nichts Schlimmes vorgefallen. Sie hatte ihren eigenen Namen bereits so lange nicht mehr gehört, dass er ihr fast schon fremd vorkam. Dennoch klang er aus seinen Lippen so vertraut. Seit einem Jahr wurde sie ausschließlich ›Angel‹ genannt. Als ob Ran Mori vor einem Jahr aufgehört hätte zu existieren.

Doch in dem Moment, als sie Shinichi sah, begann die alte Ran zu erwachen aus ihrem monatelangen Tiefschlaf. Vor allem die Tatsache, dass er sie nicht mit Fragen oder gar Vorwürfen überhäufte, sondern einfach nur froh war, dass sie überhaupt noch am Leben war. Allein das ließ alles in ihr zusammenfallen.

Sie traute sich gar nicht erst, ihm in die Augen zu sehen, sondern starrte verbittert zu Boden.

Shinichi schluckte. Was sollte er jetzt tun? Er konnte ihre Reaktion einfach nicht mehr abschätzen. Würde sie es zulassen, wenn er aufstand, auf sie zuging und sie in den Arm nahm? Wahrscheinlich nicht. Und dennoch war sie doch immer noch … Ran. Seine Ran.

Er tastete sich Schritt für Schritt voran. »Wie … Geht es dir gut?«, fragte er vorsichtig.

Ran blickte hoch. Ihr Blick verriet verborgene Verzweiflung. »Wie soll es mir schon gehen? Seit einem Jahr bin ich ein Mitglied der Schwarzen Organisation. Ich gehöre zur Verbrecherszene. Zu eine der gefährlichsten Mafia dieser Welt. Und ich bin dieser Gruppe nur beigetreten, um meiner Familie, meiner Freunde und vor allem dir das Leben zu retten. Und anscheinend habe ich meinen Job so gut gemacht, dass der Chef nun denkt, dass ich wirklich mit Leib und Seele dabei bin und hat mich jetzt zu meiner letzten Prüfung geschickt«, erklärte sie ihm leise und sah runter zu ihrer Waffe.

Shinichis Herz verkrampfte sich nach jedem Satz immer weiter. Er konnte sich nicht annähernd vorstellen, was sie durchgemacht haben musste. Jeden Tag auf’s Neue in der Gegenwart dieser Leute zu verbringen war wie ein Kampf auf Leben und Tod – und das ein ganzes Jahr lang. Vor allem auch die Hoffnung aufgeben zu müssen, jemals wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Denn das hatten sie ihr mit Sicherheit eingetrichtert. Ihr Mut war beispiellos. Doch gleichzeitig wuchs sein Hass gegen die Schwarze Organisation dadurch nur noch weiter bis ins Unermessliche. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste er gar nicht, dass das überhaupt noch im Bereich des Möglichen war. Wie die letzte Prüfung aussah, konnte er sich längst denken. »Sie wollen, dass du mich tötest, oder?«, schlussfolgerte er in einem kühlen Ton. »Und ansonsten bist du dran mit deiner Familie, hab ich recht?« Als ein Nicken ihrerseits folgte, schwieg er zunächst, bis er Sekunden darauf die Stille wieder unterbrach: »Sie haben dir aber nichts getan, oder?«

Ran verwirrte seine Reaktion. Er wusste nun von ihrer Mission und fragte sie trotzdem munter, ob sie ihr etwas getan hatten? Hatte er sich etwa schon damit abgefunden, sich von ihr töten zu lassen, damit sie nicht sterben musste? Nein, das sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Er würde sicher kämpfen wollen. Kämpfen um ihr wohlverdientes Glück.

Sie schüttelte den Kopf. »Nein, sie haben mir nichts getan. Zumindest nicht so, wie du denkst. Sie haben nur … mein Leben zerstört«, erklärte Ran, und das war auch die Wahrheit.

Sie hatten sie nie geschlagen oder gar vergewaltigt. Das war ihr zum Glück erspart geblieben. Außerdem war sie nicht ohne Grund die Karatemeisterin des Landes.

Was war nur los? Sie kannten sich nun schon fast ihr ganzes Leben; hatten sich kurz vor der langen, räumlichen Trennung sogar geküsst und sich gegenseitig ihre Liebe gestanden. Und nun standen sie sich gegenüber und redeten wie zwei Fremde miteinander. Die Distanz zwischen ihnen war beinahe unerträglich.

»Wenigstens das«, flüsterte er etwas erleichtert und biss sich leicht auf die Unterlippe. Wie konnte er sich ihr am besten annähern? Wollte sie das überhaupt? Er wollte sie keineswegs noch weiter von sich wegstoßen. Was sollte er nur tun? Gab es überhaupt etwas, was er tun konnte?

»Ran … Wir können flüchten. Wir können dich in den Zeugenschutzprogramm aufnehmen und …«, versuchte er sie zu einer Flucht zu ermutigen, doch sie fiel ihm prompt ins Wort.

»Es gibt für mich keinen Weg. Glaub mir. Ich kenne ihre Strategien und ihre Vorgehensweise. Ein Zeugenschutzprogramm wird mich auch nicht retten können, denn selbst dort arbeiten einige von ihnen. Sie werden mich überall wiederfinden. Ich werde in ewiger Flucht vor ihnen leben müssen.«

»Dann müssen wir uns ihnen stellen!«, entschied Shinichi unbeirrt und ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde es nicht zulassen, dass die Typen auch noch ihre Zukunft zerstörten. Schlimm genug, dass sie ihr 365 Tage ihres Lebens geraubt hatten. Bis hier und nicht weiter!

Vor Wut biss er seine Zähne zusammen, bis sie anfingen zu knirschen.

Traurig schüttelte die Brünette ihren Kopf. »Wir haben überhaupt keine Chance gegen sie. Und ich … habe überhaupt keine Perspektive mehr. Ich kann nicht mehr zurück, und nach vorne kann ich auch nicht mehr sehen. Ich befinde mich gerade auf einer fast kaputten Brücke, das bei jeder Bewegung definitiv einstürzen wird. Egal, ob ich vor oder zurückgehe: Ich werde in die Tiefe stürzen.« Vereinzelte Tränen hatten sich in ihre Augen gesammelt. »Shinichi, ich habe gestohlen und geraubt. Ich habe erpresst und Leute als Geisel genommen. Ich habe sogar … Menschen indirekt getötet. Ich stand daneben und hab zugesehen, wie sie eiskalt ermordet worden sind. Für mich gibt es kein Zurück mehr«, schoss es verzweifelt aus ihr raus. Ihre Stimme bebte sowie auch ihr Körper. Nun ließ sie ihrer Verzweiflung der letzten Monate erstmals freien Lauf, fiel auf die Knie und weinte verbittert. Doch als sie hörte, wie sich ihr Schritte näherten, hob sie abwehrend ihre Hand. »Komm mir nicht zu nahe. Ich bin nicht mehr die, die du kennst. Ich gehöre zur Schwarzen Organisation. Ich … bin böse«, sprach sie mit erschreckender Monotonie aus. »Du darfst mir nicht vertrauen. Ich bin nicht mehr Ran, sondern Angel.«

»Nein«, sagte er, und die Entschiedenheit in seiner Stimme verwunderte sie. »Du bist und bleibst Ran. Meine Ran, die ich seit der Grundschule liebe und verehre. Selbst wenn du aktiv gemordet hättest, bleibst du trotzdem meine Ran«, flüsterte er gebrochen und sah ihr tief in die Augen.

Lange starrte sie ihn lediglich stumm an. Seine Worte berührten die tiefste Faser ihres Herzens. Sie war voll und ganz ergriffen von ihm. Und dann war es soweit: Endlich bildete sich nach so langer Zeit ein wahres Lächeln auf ihren Lippen. Das sanfte Lächeln der echten Ran. So lange hatte sie nicht mehr von Herzen gelächelt, dass sie geglaubt hatte, es verlernt zu haben. Doch dem war zum Glück nicht so. Shinichi hatte ihr ihr Lächeln zurückgeschenkt. »Bitte tauch unter. Rette auch alle anderen; unsere Familie und Freunde. Über euch wissen sie zu wenig; euch werden sie nicht finden, solange ich nicht bei euch bin und ihr euch von der Öffentlichkeit fernhaltet«, riet sie ihm ein letztes Mal.

»Was hast du vor?«, fragte Shinichi sofort alarmiert. Eine Spur von Angst schwang in seiner Stimme mit. So, wie sie diesen Satz sagte, klang es schwer nach Abschied. Er befürchtete schon das Schlimmste, wollte es aber nicht wahrhaben.

Deprimiert schüttelte sie den Kopf. »Für mich gibt es keinen anderen Weg mehr. Ich kann nicht bei dir bleiben. Das würde dich nur in Gefahr bringen. Aber ich will auch auf keinen Fall zurück zur Organisation, und damit ist mein Todesurteil gesprochen«, erklärte sie leise und hob ihre Waffe in Zeitlupentempo hoch. »Ich habe mich schon dazu entschieden, als mir dieser Auftrag auferlegt wurde. Für mich kam es nie in Frage, diesen Auftrag auszuführen. Aber … ich wollte dich noch ein letztes Mal sehen, bevor ich aus diesem Leben scheide. Mich vergewissern, dass du mir verzeihst, auch wenn ich es nicht verdient habe.«

Es war wie ein Schlag in sein Gesicht. »Nein!«, schrie er, doch traute sich auch nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Denn Ran hatte die Waffe bereits an ihrer Schläfe. Eine falsche Bewegung und sie würde sicher abdrücken. Er versuchte, ganz vorsichtig auf sie einzureden wie auf ein geblendetes, ängstliches Tier, dass jeden Moment weglaufen könnte: »Bitte. Das kannst du mir nicht antun. Das ist keine Lösung. Wir werden es schon gemeinsam schaffen, bitte Ran!«

»Ich habe schon genug Sünden begangen; da macht es nichts aus, wenn ich auch noch diese letzte Sünde begehe. Für mich ist es schon zu spät.

Für mich gibt es keinen anderen Ausweg mehr. Über mich wissen sie schon viel zu viel und mich würden sie immer finden, egal wo ich bin. Ich werde in ewiger Flucht leben, und so ein Leben möchte ich euch allen nicht zumuten. Und ich will auch kein Leben, wo ich nicht an deiner Seite sein kann. Und den Tod habe ich verdient. Ich habe schon so viele Morde gesehen, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Habe es einfach … zugelassen. Das ist Beihilfe zum Mord.« Sie kniff verzweifelt die Augen zusammen, als sie an die zahlreichen, schrecklichen Momente zurückdachte. »Wenn ich jetzt zurückkehre und rauskommt, dass ich dich nicht getötet habe, werden sie erst recht euch alle auf brutalste Weise töten und dann mich, um mir ihre Macht zu demonstrieren.

Aber wenn dann öffentlich wird, dass ich gestorben bin … vielleicht belassen sie es dann dabei. Denn sich an mir rächen können sie sich nicht mehr. Und dich werden sie auch in Ruhe lassen, weil du so richtig leiden sollst aufgrund des Verlustes durch mich.

Aber du wirst darüber hinwegkommen, ja? Lebe bitte weiter … für mich.« Eindringlich sah sie ihn an und fuhr schnell fort. »Das ist der einzige Weg, damit ihr noch entkommen könnt.

Aber du musst schnell genug reagieren – denn höchstwahrscheinlich werden wir gerade beobachtet.«

Eine Träne tropfte über ihre Wange und ein letztes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. »Irgendwann sehen wir uns wieder. Ich hoffe aber nicht zu bald. Bitte führe mir zuliebe ein glückliches Leben. Ich werde dich immer lieben und auf dich warten, so wie ich es dir versprochen habe.«

Ein Schuss ertönte … und unmittelbar danach ein Schrei.

In The Final Stages


 

Kapitel 10:

IN THE FINAL STAGES

Letzte Schritte ...


 

****Rückblick****

»Wenn ich jetzt zurückkehre und rauskommt, dass ich dich nicht getötet habe, werden sie erst recht euch alle auf brutalste Weise töten und dann mich, um mir ihre Macht zu demonstrieren.

Aber wenn dann öffentlich wird, dass ich gestorben bin … vielleicht belassen sie es dann dabei. Denn sich an mir rächen können sie sich nicht mehr. Und dich werden sie auch in Ruhe lassen, weil du so richtig leiden sollst aufgrund des Verlustes durch mich.

Aber du wirst darüber hinwegkommen, ja? Lebe bitte weiter … für mich.« Eindringlich sah sie ihn an und fuhr schnell fort. »Das ist der einzige Weg, damit ihr noch entkommen könnt.

Aber du musst schnell genug reagieren – denn höchstwahrscheinlich werden wir gerade beobachtet.«

Eine Träne tropfte über ihre Wange und ein letztes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. »Irgendwann sehen wir uns wieder. Ich hoffe aber nicht zu bald. Bitte führe mir zuliebe ein glückliches Leben. Ich werde dich immer lieben und auf dich warten, so wie ich es dir versprochen habe.«

Ein Schuss ertönte … und unmittelbar danach ein Schrei.

****Rückblick****
 

»Ah, da bist du ja endlich, Angel. Und, hast du den Auftrag zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt?«, fragte der Boss, als die junge, brünette Frau sein Büro betreten hatte.

Ein kaltes Lächeln legte sich auf Rans Lippen. »Alles erledigt«, antwortete sie knapp.

»Das ging ja schneller, als ich erhofft hatte. Wie hast du das denn geschafft, wenn ich fragen darf?«, fragte der Boss scharf nach.

»Er hat mir einfach blind vertraut. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Sonst noch etwas?« Ohne dass er es bemerkte, ließ sie eine winzige Kapsel auf den Stuhl liegen, an die sie sich kurz gelehnt hatte. »Ich würde mich gerne noch ein bisschen fertigmachen. Danach können wir meinetwegen auf meine feste Mitgliedschaft anstoßen.«
 

Die Anspannung war Shinichi deutlich anzusehen, als er im Wagen etwas fernab des Verstecks der Organisation saß und abhörte, was Ran mit dem Boss beredete. Auch Kommissar Megure und die Inspektoren Sato und Takagi hörten mit, während einige andere Polizeiwägen hinter ihnen standen.

Ran machte ihren Job außerordentlich gut, doch das änderte nichts daran, dass er vor Sorge fast umkam. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn und seine linke Hand hatte fest das Polster des Sitzes umklammert. Wäre seine rechte Schulter nicht einbandagiert gewesen, hätte auch seine rechte Hand das Polster festgehalten.
 

»Shinichi!«, schrie Ran erschrocken auf, als ein Schuss ihn streifte und anschließend die Waffe in ihrer Hand traf, sodass sie im hohen Bogen scheppernd auf den Boden fiel.

»Eigentlich wollte ich nur die Waffe wegschießen. Warum musstest du auch unbedingt im Weg stehen?«, ertönte eine Stimme, die vor allem Ran nur zu gut kannte.

»Vermouth?!« Doch sofort widmete sie sich wieder Shinichi, der verletzt am Boden kniete. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie besorgt und schaute sich seine Wunde an, deren Blutung er mit der Hand zu stoppen versuchte. Zum Glück blutete die Wunde nicht besonders stark. »Ja, es ist nicht so schlimm – nur ein Streifschuss«, versuchte er sie zu beschwichtigen.

Natürlich hatte er Vermouth entdeckt und wollte sich vor Ran schmeißen, um sie zu beschützen. Er hätte ja nicht ahnen können, dass sie ihr nur die Waffe aus der Hand wegschießen wollte.

»Trotzdem musst du sofort ins Krankenhaus«, meinte Ran alarmiert und wollte schon aufstehen und zum Telefon laufen, doch Shinichi hielt sie mit der anderen Hand fest. »Warte, das hat noch Zeit«, keuchte er und sah misstrauisch zu Vermouth. »Was willst du hier?«

Die Platinblonde grinste leicht. »Ich sollte euch beschatten, um sicherzugehen, dass Angel auch wirklich ihren Job macht. Zumindest glaubt das die Organisation.« Sie wandte sich Ran zu. »Und dein Freund hat recht. Es ist keine Lösung, wenn du dich umbringst. Diese ohnehin schon hoffnungslose Welt wäre nur um einen wahren Engel ärmer.« In ihrer Stimme lag fast schon so etwas … Warmes. So paradox es auch war.

»Also bist du … auf unserer Seite? Hab ich also tatsächlich mit meiner Vermutung recht, dass du irgendwie doch zu den Guten gehörst?«, fragte Ran sie mit leiser Hoffnung, während sie Shinichi liebevoll stützte.

Ein fast melancholischer Ausdruck trat in die Augen der ehemaligen Feindin. »Auf der guten Seite bin ich schon lange nicht mehr. Die Welt und Gott meinten es schon früh nicht gut mit mir. Ich habe keine rosige Kindheit und Jugend gehabt, und um mich an Gott zu rächen, habe ich alles getan, was nicht seinen Idealen entsprach. Denn er hat mir das genommen, was mir am liebsten war.

Doch damals, in New York, habt ihr mir erstmals gezeigt, dass es doch noch Gutes auf dieser Welt gibt. Dass nicht alle Menschen so schrecklich sind. Und ab diesem Zeitpunkt begann ich umzudenken.

Und an der Organisation liegt mir nicht viel. Ich bin ihr nur beigetreten, weil ich einen Sinn im Leben gesucht und gebraucht habe. Doch diese Entscheidung habe ich schnell bereut. Leider kann man diese Organisation nicht lebend verlassen.

Durch euch wurden mir die Augen endgültig geöffnet. Und seit ich weiß, dass der kleine Conan Edogawa in Wahrheit der Meisterdetekiv Shinichi Kudo ist, habe ich begonnen, Hoffnung zu schöpfen. Dass du derjenige sein könntest, der die Organisation zerschlagen kann und ich endlich meine Ruhe vor ihnen habe. Dass du der ›Silver Bullet‹ bist«, erklärte Vermouth ihre wahren Absichten und verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Ich habe auch schon einen Plan«, berichtete sie anschließend und unterbreitete ihnen ihr Vorhaben.

»Nein! Das werden wir nicht machen; das ist viel zu gefährlich!«, wandte Shinichi sofort ein und schüttelte vehement den Kopf.

Ran sah ihn eindringlich an. »Shinichi; vertrau mir. Ich schaffe das schon!«, versuchte sie auf ihn einzureden, doch Shinichi war nicht zu besänftigen.

»Nein, ich lasse es nicht zu, dass du noch mal einen Fuß da reinsetzt«, hielt er stur an seinem Standpunkt fest. Unbeeindruckt schaute er hoch zu Vermouth, die nun direkt vor ihnen stand und zu ihnen herabblickte.

»Sie ist nicht mehr das schwache Mädchen von damals. Sie ist in der Zeit zu einer starken und selbstbewussten Frau herangereift. Vertrau ihr. Sie wird es schaffen. Da bin ich mir sicher.«
 

Und nun saß er wie auf glühenden Kohlen im Auto und wartete, dass Ran heil die Höhle des Löwen verließ. Verrückt vor Sorge fuhr er sich immer wieder durch das dunkelbraune Haar. Dann sah er auf und warf einen Blick zum nebenstehenden Auto, in dem Vermouth saß und seinen Blick zuversichtlich erwiderte.

Sie hatte sich in der Zwischenzeit der Polizei freiwillig gestellt und heute würde es für lange Zeit das letzte Mal sein, wo sie sozusagen noch in Freiheit war. Die Polizei machte hier nur eine Ausnahme, weil sie diejenige war, die ihnen in diesem Fall neben Ran am behilflichsten sein konnte.

Vermouth hatte erkannt, dass sie erst einmal ihre gerechte Strafe absitzen musste, um danach wieder ganz von vorne anfangen zu können. Das war die einzig richtige Entscheidung gewesen.
 

Als sie plötzlich gebannt nach vorne starrte, folgte er beunruhigt ihrem Blick und erkannte … Ran. Unversehrt. Alleine. Gott sei Dank! Als sie mit einem Daumen nach oben signalisierte, dass die Luft rein war, stieg die Mehrheit der Polizisten aus und rannte in das Gebäude, wo sich alle Mitglieder bereits im Tiefschlaf befanden durch die Kapseln, die sie heimlich überall verteilt hatte.

Auch Shinichi stieg aus, doch anstatt den Polizisten nachzulaufen, sprintete er zu Ran. »Gott sei Dank bist du wohlauf!«, rief er und atmete erleichtert aus, als sie endlich wohlbehütet in seinen Armen lag.

»Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass ich es schaffe«, gab sie triumphierend von sich. Shinichi lachte darauf nur heiter und dachte daran zurück, welche Ängste er alleine bei der Vorstellung durchlitten hatte, sie alleine dort reingehen zu lassen.

Arm und Arm traten sie zu Vermouth, die sich immer noch im Auto befand und sie angrinste. »Das hast du gut gemacht, Angel. Ich habe aber auch nichts anderes von dir erwartet. Ich bin wirklich stolz auf dich.« Der Ausdruck in ihrem Gesicht hatte fast schon etwas Mütterliches.

»Wir schulden dir so einiges. Vielen Dank für alles«, bedankte sich Shinichi mit einem zaghaften Lächeln bei ihr.

Ran nickte darauf zustimmend. »Ja, vor allem mir hast du das Leben gerettet. Danke, dass du immer für mich da warst. Ohne dich hätte ich dieses Jahr nie durchgestanden. Und nur dank dir habe ich lediglich eine Bewährungsstrafe bekommen«, sprach sie anerkennend und verbeugte sich höflich vor ihr.

Vermouth verstand sofort, was sie damit meinte: Denn sie hatte es ja nie zugelassen, dass Ran jemanden tötete. Dafür war ihre Seele viel zu rein; wenn nicht sogar die reinste Seele, die sie kannte. Vermouth lächelte. »Es gibt schon genügend kaputte Seelen auf dieser Welt. Ich musste deine reine Seele einfach vor jeglicher Unsittlichkeit bewahren.«

Gegenseitig lächelten sich die Drei an, bevor sich Shinichi und Ran anstrahlten.

Es war endlich vorbei. Die Schwarze Organisation war Geschichte. Und sie durften endlich so leben, wie sie es sich immer gewünscht hatten: Seite an Seite.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, das erste Kapitel ...^_^
Oh ja, dieses Kapitel ist nun tatsächlich schon fast sieben Jahre alt ... Hab sie eben nochmal inzwischen das dritte Mal überarbeitet und hab immer noch sehr viele Fehler und unglückliche Formulierungen gefunden O.O (aktuell vom 18.05.2013 xD) Gott, die sind ja fast schon peinlich! >_< Ja ja, wie man sich in einigen Jahren doch verändern kann in Sachen Schreibstil etc. ^^''
Ich finde auch eure Kommis zum Kapitel echt toll, also wenn ich mich heute für dieses unbearbeitete Kapitel bewertet hätte, dann wäre das Urteil echt ziemlich schlecht ausgefallen xDDD

Na ja, wie dem auch sei, ich hab sie nun überarbeitet und hoffe, dass sich nun nicht mehr soo viele Fehler versteckt haben und ich die meisten gefunden habe^_^

Joa, zum Kapitel selbst: An dieser Stelle endet sie wirklich sehr mit einem vielversprechend Satz, und ich hoffe, ich kann euren Ansprüchen im nächsten Kapitel gerecht werden :-)

Natürlich freue ich mich immer wieder auf neue Leser! ;-)

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So! Schluss! xD
Für mich war das einfach eine ideale Stelle, um dieses Kapitel zu beenden, findet ihr nicht auch? ;-) Übrigens: Das war nicht ironisch gemeint, ich meine, die Stelle war doch keineswegs spannend oder gemein, oder? ^_^

Ja, was soll ich sagen ...^^'
Vielleicht noch am Ende: Der arme Conan ist schon so verzweifelt, dass er sich fast schon wünscht, Ran gar nicht erst kennengelernt zu haben ... Er glaubt zwar, dass diese Vorstellung für sie sehr schön ist; für ihn ist diese Vorstellung jedoch schmerzhafter als alles andere. Ich glaube, man kann daran auch sehen, wie sehr er sie lieben muss (finde ich zumindest ^_^) und er sich nun verantwortlich fühlt; alles wegen seinen Gefühlen ...Und durch seinen gefährlichen Lebensstil war es ja auch vorherzusehen, dass so etwas früher oder später passiert >.<
Wie mies muss sich der arme Kerl fühlen, dass er nun denkt, dass seine Geliebte wegen ihm nun in Lebensgefahr schwebt ... *seufz*
Ja, diese Stelle fand ich am emotionalsten an diesem Kapitel, aber auch die Leere in seinem Herzen, als er den schwarzen Porsche aus den Augen verloren hatte.

Aber zugleich wissen wir ja, dass Conan nie seine Nerven verliert :-) Er hat sich ja immer wieder fassen können, nur ganz am Ende lasse ich es vielleicht nicht so durchscheinen - doch sein Verstand wird ihn schon auffangen und er wird sich wieder aufrappeln können (hoffen wir's ... xD)

Also, bitte lasst mich an euren Reaktionen durch eure Kommentare teilnehmen :-) Würde mich sehr freuen^^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo, nun ist auch dieses Kapitel überarbeitet worden! :-) (aktueller Stand: 19. Mai 2013)

Ja, wie mies muss sich Ran wohl in dieser Situation fühlen ... Sie fühlt sich einfach nur belogen, betrogen und es wird ihr auch schwer fallen, jemals wieder jemanden ihr Vertrauen zu schenken (jedenfalls kommt es ihr im Moment so vor), also dies war gewiss auch schon eines der Höhepunkte dieser Fanfic gewesen. Denn die Wahrheit ist ja nun ans Licht gekommen :-D

Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel ebenfalls gut gefallen :-) Über ein Feedback von eurer Seite würde ich mich wie immer natürlich riesig freuen ^___^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nachwort


So, hier endet offiziell das vierte Kapitel! :-)
Ein fieses Ende, ich weiß :-) Aber das nächste Kapitel ist sowieso schon hochgeladen ^_^

Ja, mein Kommentar zu diesem Kapitel ...
Die Gedanken von Conan beziehungsweise von Shinichi haben mich persönlich sehr mitgenommen. Da fragt er sich praktisch ja auch, warum Menschen nach der Liebe suchen. Ich finde, dieses Thema hat Parallelen mit der Realität (mir persönlich gefällt es schon, wenn solch philosophische Fragen oder andere Tatsachen sich aus Geschichten mit der Realität schneiden ... Das hat so etwas Unheimliches und Mysteriöses an sich, dass die jeweilige Geschichte im wahren Leben spielen könnte ...
Okay, ich laber gerade Schwachsinn *lach*.
Die Antwortmöglichkeiten aus diesem Kapitel spiegeln meine eigenen Sichtweisen wider; damit habe ich also genau meine Ansicht, meine Definition von „Liebe“ vertreten :-)

Ach ja, und die Idee mit dem ersten Treffen und darauffolgendem Kennenlernen ... Die ist mir sehr spontan gekommen xDD Hab diese Stelle noch während der Anwesenheit meiner Freundin eingefügt (und ich kann ja eigentlich nur alleine gut schreiben xD), aber bei ihr kann man sich schon sehr konzentrieren; sie gibt ja dabei keinen einzigen Mucks von sich ;-).
Es sollte mit einer kleinen Auseinandersetzung beginnen und sich auch im Sandkasten abspielen (inspiriert durch den Begriff „Sandkastenfreunde“ xDD) ^___^ Ich finde die Vorstellung mit den zwei Kleinen einfach so süß :-)

Und ja, ob es sich um die Person in der Zelle wirklich um Ran handelt?^^ Das wird im nächsten Kapitel aufgedeckt ;-)

Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel ebenfalls gut gefallen ^__^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So!^^

Okay, was habe ich diesmal so zu sagen ...
Dieses Kapitel hebt sich durch seine Länge natürlich schon etwas von den bisherigen Kapiteln ab. Es war ja auch ein wichtiges Kapitel dieser Fanfic und ist es sicherlich auch wert, sich länger damit zu beschäftigen :-D
Wahrscheinlich war dies eines der emotionalsten Szenen dieser Geschichte. Weiß auch gar nicht, was ich großartig sagen soll; denn alles, was ich da gedacht habe, ist durch das Kapitel vertreten worden ;-) Es gibt eigentlich kaum etwas hinzuzufügen xDD

Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen :-)

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So!!!! ^__^

Wieder sind wir beim Ende angelangt^_^
Zum Kapitel:
Ja, das war auch ein sehr entscheidendes Kapitel in dieser Fanfic.
Ran hat die härteste Entscheidung ihres Lebens getroffen.Ihr könnt euch sicher gut vorstellen, wie sie sich in dieser Situation gefühlt haben muss ... Praktisch gedrängt zu werden zu dieser Entscheidung, weil sie keine andere Wahl gehabt hat. Was tut man nicht alles für den Mann, den man liebt ... Vor allem für Shinichi <3 *seufz* Ja ja, das ist die wahre Liebe! *__* xD
Okay, okay, ich höre ja schon auf :-)

Wer den Brief verfasst hat und was drin steht, wird im nächsten Kapitel aufgedeckt werden :-)

Bis zum nächsten Mal hoffentlich!^^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, nach vier (O_O) Jahren geht es nun endlich weiter mit meiner Geschichte >.< Es tut mir wirklich leid, dass ich euch so lange habe warten lassen … Ich muss wirklich zugeben, dass ich die Fanfiction total außer Augen verloren habe ;_; Und ihr bestimmt auch :-(
Aber ich werde mich wirklich bemühen, nun weiterzumachen und endlich mal zu einem Ende zu kommen; immerhin habe ich ja den gesamten Verlauf schon längst im Kopf, und es wird doch erst jetzt richtig spannend! ^_^
Bin wieder auf den Geschmack von „Detektiv Conan“ gekommen, als ich mir letztens die „London“-Folgen angesehen habe; war sooo toll, vor allem die Szene zwischen Shinichi und Ran *___________*

Na ja, ich hör mal lieber auf, so viel zu labern, sonst drifte ich noch total ab^^‘

Noch zu diesem Kapitel:
Ja, es ist leider ziemlich kurz geraten, aber ich musste es einfach an dieser Stelle beenden, weil das, was danach passiert, wieder in ein neues Kapitel musste ^_^

Bis zum nächsten Mal meine Lieben!^^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Boah, mein erstes Kapitel nach mittlerweile wieder neun Monaten O___O
Meine Güte, wie die Zeit doch immer vergeht! >__<
Diesmal werde ich aber wirklich dranbleiben und bis zum Schluss durchschreiben; habe die Fanfic ja nur hinten angestellt, weil ich mich meinem größeren Fanfic-Projekt („Growing Rose Of Love“) widmen wollte, was ich ja nun endlich beendet habe :-D
Also kann ich euch schon garantieren, dass es von nun an nicht mehr so lange dauern wird; vorrausichtlich wird es sowieso nur noch wenige Kapitel geben; dann wäre auch diese Fanfic an ihrem Ende angelangt (und das wird dann auch mal höchste Zeit, schließlich habe ich die Fanfic 2006 angefangen - ach du grüne Neune! >.<) :-D

Ich hoffe, ihr bleibt noch bis zum Schluss dabei und euch hat dieses Kapitel gefallen!

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh, endlich ist nun auch dieses Kapitel, wohl sicher auch ein großer, wenn nicht sogar DER Höhepunkt dieser Fanfic, geschrieben! :-)
Diese Szene hatte ich auch schon von Anfang an im Kopf gehabt und habe es mir zum Glück aufgeschrieben (die Idee hatte ich 2006 gehabt, und das ist ja nun doch schon eine ganze Weile her^^‘), sonst wäre sicher das eine oder andere Detail flöten gegangen^^‘

Ja, das Kapitel hat nun an einer ziemlich gemeinen Stelle aufgehört; das ist mir schon bewusst >.< xD Aber da das nächste Kapitel bereits das letzte sein wird, sollte doch noch ein bisschen Spannung in die Geschichte rein und ich hoffe sehr, dass es mir damit ein bisschen gelungen ist ^_^

Ich hoffe, ihr seid auch im finalen Kapitel noch dabei und würde mich riesig über das eine oder andere Feedback von euch freuen! ^_^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Joa, das war das Ende meiner kleinen Fanfic :-)
Ich hoffe, es hat euch einigermaßen gefallen; auch wenn das jetzt am Ende richtig schnell ging irgendwie >__< Wusste aber einfach nicht, wie ich das noch mehr ausbauen sollte, und ganz ehrlich gesagt wollte ich die Fanfic auch endlich zu Ende schreiben; schließlich lungert sie hier ja schon seit 2006 unvollendet hier herum >.> xD

Auch, wenn es doch ziemlich schnell ging, hoffe ich, dass auch der Schluss und das Happy Ende gut gefallen hat und ich euch damit nicht vollends enttäuscht habe! :-)

Über einen Abschluss-Kommentar wäre ich euch total dankbar und würde mich unheimlich darüber freuen ^__^

Dann bis demnächst, meine Lieben; denn das wird sicherlich nicht meine letzte Fanfic gewesen sein :-D Bin nämlich wieder total im Shinichi&Ran-Fieber und habe auch schon bereits eine weitere Shinichi&Ran-Fanfic geschrieben, die ich auch bald veröffentlichen werde :-) Würde mich riesig, euch da wieder begrüßen zu dürfen ^__^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (92)
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Von: abgemeldet
2016-03-16T21:51:59+00:00 16.03.2016 22:51
Ok... Ja guuuut... Das ging jetzt aber schnell... Irgendwie habe ich jetzt erwartet, dass ein Sniper sie vom Fenster aus erschießt oder so... Das war ja jetzt schon beinah zu einfach! Aber umso besser für Ran und Shinichi... Die haben ihr Glück ja auch verdient!
Konstruktive Kritik: Vergleich solltest du mal versuchen die Enden deiner Fanfics mehr auszuformulieren, sie wirken oft ein bisschen plötzlich oder abgehakt.
Antwort von:  Lina_Kudo
25.03.2016 12:09
Hallo nochmal! ^_^
Ja, meine Enden sind wirklich sehr abrupt; die meisten Enden von meinen „Detektiv Conan“-Fanfics gefallen mir nicht so …^^‘ Es ist nämlich oftmals so, dass ich zum Ende hin irgendwie in Zeitdruck gerate und sie so schnell wie möglich zu einem Ende bringen möchte. Oder dass mittendrin Jahre vergangen sind und ich mich dazu zwinge, endlich ein Ende hinzubekommen (das war ja explizit hier der Fall, wo ja sieben Jahre dazwischen gelegen sind …^^‘ Ich wollte endlich die Fanfic abschließen, weil ich ja aus Prinzip niemals eine Fanfic abbrechen würde :D). Aber ich werde mich bemühen, mir ganz viel Zeit zu lassen
Ich danke dir für die konstruktive Kritik und werde sie mir zu Herzen nehmen und warte lieber ab, bevor ich mit Gewalt ein Ende herzaubere, nur damit ich zu einem Abschluss komme :)

Ganz liebe Grüße
Deine Lina
Von: abgemeldet
2016-03-16T21:40:17+00:00 16.03.2016 22:40
Nein. NEIN. NEEEEEIIIIIIN! Dislike!
Keine gute Idee! Ran darf nicht sterben! Ich akzeptiere es nicht! Niemals! Und wenn ich eine Fanfiction zu dieser Fanfiction schreiben muss um es zu ändern!
Aber irgendwas sagt mir auch, dass du Ran nicht so einfach sterben lassen würdest...
Antwort von:  Lina_Kudo
25.03.2016 12:09
Hallöchen! ^_^

Hihi, wie toll, dass du da wieder so mitfiebern konntest! *___*
Eine Fanfic zu einer Fanfic – das wäre irgendwie cool … xD Vor allem bei verdammt guten Fanfics, die aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen abgebrochen worden sind, würde das durchaus Sinn machen … xD
Hihi, inzwischen weißt du ja schon, wie es ausgeht. :D
Von: abgemeldet
2016-03-16T21:29:29+00:00 16.03.2016 22:29
Ohhhhhhhhmg.
OMG!
Wie jetzt?
Ran?
Noch ein Traum?
Etwa?
Lass ihn am Leben! Obwohl... Wenn sie Shinichi umbringen soll... Das schafft sie sowieso nicht... -.- hoffe ich zumindest...
Antwort von:  Lina_Kudo
25.03.2016 12:09
Hallo nochmal! :D

Ja, dass Ran es mal über’s Herz bringt, Shinichi umzubringen … Das halte ich auch für ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn es Fanfics geben sollte, wo sie es doch tut, dann sind sie schon verdammt OOC geraten …^^‘ Und ich persönlich halte nichts von OOC, also braucht man zumindest bei mir wohl keine Angst zu haben, dass das passiert … :D
Von: abgemeldet
2016-03-16T21:07:44+00:00 16.03.2016 22:07
Uhhhhh...
Irgendwie ist der Kerker schon eine sehr passende Kulisse... Aktion, Shinichi! Befreie deine Prinzessin aus den Fängen des Bösen! Wie auch immer er das schaffen soll, ich hoffe er hat genügend Glück und Ideen, ich hab nämlich keine Ahnung wie es weitergehen könnte - die beiden sind so gut wie tot. Aber sie sterben ja nicht, ODER ETWA DOCH?!
Bin gespannt... XD
Antwort von:  Lina_Kudo
25.03.2016 12:09
Hey,
hihi, ja, der Kerker – sehr klischeehaft!^^‘
Sehr schön, wie du so fieberhaft mitgerätselt hast – freut mich sehr und vielen Dank dir für die liebe Rückmeldung und dass du mich an deinen Gedanken hast teilhaben lassen! ^_^
Von: abgemeldet
2016-03-16T20:39:37+00:00 16.03.2016 21:39
Oha...dann mal los, Conan...
Verspricht ja schon mal, eine spannende Geschichte zu werden...
Aber um mal wieder meine Vorausseherischen Kommentare zu schreiben: NEIN, er stirbt nicht.
Und NEIN, sie stirbt auch nicht.
Und WEHE wenn doch!
Ok, vielleicht hab ich's jetzt ein bisschen übertrieben...
Aber trotzdem... WEHE! ;)
Von: abgemeldet
2016-03-16T20:39:34+00:00 16.03.2016 21:39
Oha...dann mal los, Conan...
Verspricht ja schon mal, eine spannende Geschichte zu werden...
Aber um mal wieder meine Vorausseherischen Kommentare zu schreiben: NEIN, er stirbt nicht.
Und NEIN, sie stirbt auch nicht.
Und WEHE wenn doch!
Ok, vielleicht hab ich's jetzt ein bisschen übertrieben...
Aber trotzdem... WEHE! ;)
Antwort von:  Lina_Kudo
25.03.2016 12:08
Und nochmal ich! :D
Ich danke dir. :)
Hihi, das nenne ich mal eine Ansage! :D Hehe, „Extorts Changeover“ war meine erste richtige Fanfiction überhaupt – da konnte ich es natürlich gleich dreimal nicht über das Herz bringen, es mit einem traurigen Ende enden zu lassen … :D

Ich danke dir natürlich auch für diesen Kommentar! :)

Liebe Grüße, dir schöne Feiertage und hoffentlich lesen wir ganz bald wieder voneinander! :D
Deine Lina
Von:  KagomeKizu
2014-09-09T20:26:03+00:00 09.09.2014 22:26
Sehr schöne Geschichte, Conan ist einfach nur knuffig!
Bin schon total gespannt was da gleich noch passieren wird und wie die FF weiter geht.

Mg Kagomechen ☺️
Von:  Rigel
2014-04-12T04:27:58+00:00 12.04.2014 06:27
Hi,

komme leider erst jetzt dazu, deine FF zu lesen >__<. Eine wirklich tolle Geschichte, vor allem mit der Information im Hinterkopf, das es eine deiner ersten war. Spannend, romantisch und schön zu lesen. Und das obwohl ich eigentlich kein besonders großer Detektiv Conan-Fan bin. Werd' jetzt auch mal deine anderen FF's durchstöbern! ¤__¤
Antwort von:  Lina_Kudo
13.04.2014 00:16
Hallo Rigel! :-D

Welch eine Überraschung, dass ich zu dieser doch etwas älteren Fanfic noch neue Leser dazugewinne *_* Deswegen habe ich mich auch ganz besonders über deinen Kommentar gefreut, wofür ich mich hiermit ganz herzlich bei dir bedanken möchte! :-)
Ja, das war wirklich meine erste Fanfic sozusagen (die allererste ist eine grottenschlechte Crossover-Fanfic, die so schlecht ist, dass ich sie gar nicht als richtige Fanfic ansehe^^' xD), und daher freut es mich wirklich sehr, dass dir diese Fanfic gefällt! :-D
Die Idee zu dieser Fanfic hatte ich ja schon mit 13 gehabt, und damals habe ich die Idee noch nicht sooo schön und in die Tiefe durchdacht wie jetzt, fast neun Jahre später (wäre ja schlimm, wenn dem nicht so wäre^^') :-D
Und noch eine Überraschung: Dass dir die Fanfic so gut gefällt, obwohl du ja kein großer "Detektiv Conan"-Fan bist ... Wow! *__* Ich danke dir für deine lieben Worte und freue mich, dass du vorhast, dir auch meine anderen Fanfics anzuschauen und hoffe, dass auch dort dich die eine oder andere Geschichte ansprechen wird! :-)

Bis bald, hoffe ich :-)
Ganz liebe Grüße
Lina ^_^
Von:  -Sorvana-
2014-01-01T22:14:01+00:00 01.01.2014 23:14
Hallo Lina:)
Heute kam ich mal in den genuss deiner Shinichi & Ran Story:)
Sie hat mir wahnsinnig gut gefallen, ich habe niemals damit gerechnet das Ran zu der schwarzen Männern wechseln würden um Shinichi zu retten. Das diese dann aber nach einem Jahr wollte, dass sie ihn umbrachten. War für mich komisch.
Ich meine wenn sie ihn tatsächlich getötet hätte, hätte Ran doch nichts mehr gehalten. Oder sehe ich das falsch?
Sie hat das doch alles nur für Shinichi gemacht, damit dieser frei war.

Wie auch immer Vermouth, war schon immer etwas anders. Schon in der Serie und dort möchte ich sie von der Mitgliedern, zusammen mit Gin am meisten.
Ja, ich steh auf böse Männer xD
Wie auch immer, deine Ideen waren sagenhaft*_*
Und sehr gut umgesetzt.
Ja, am Ende war es tatsächlich etwas schnell, aber das macht ja nichts. Du hast dennoch alles wunderbar beschrieben.
Die Gefühle und die Siutation, waren so als wäre man hautnah dabei:)

Ich bin froh das ich heute mal die Zeit gefunden habe deinen FF zu lesen und ich werde es immer wieder tun, wie auch bei Growing Rose Of Love (hoffendlich war ich jetzt so helle und hab mich verschrieben, wäre peinlich)

Ja, ich bin schon auf deine anderen gespannt. Jedoch erwarte nicht zuviel von mir, ich lass alles mit Weile angehen, statt mit Eile^^
Aber deine anderen FF nehme ich mir auch noch vor:)
Das wirst du dann mindestens dann herausfinden, wenn ein Kommentar geschrieben würde:)

Also dann, bis zum nächsten mal.
Und vorallem ein schönes neues Jahr, ich hoffe du hast gefeiert?^^

LG Sorvana
Antwort von:  Lina_Kudo
04.01.2014 03:03
Sorvana! *__*

Welch eine tolle Überraschung, dass ich auch hier ein Kommentar von dir lesen darf *///*
Vielen lieben Dank; es freut mich riesig, dass du nun auch noch mit meinen „Detektiv Conan“-Fanfics begonnen hat! >////<

Freut mich riesig, dass sie dir gefallen hat! :-D Mir selbst gefällt diese Fanfic nämlich überhaupt nicht mehr^^‘ xD Sie ist sozusagen meine allererste Fanfic gewesen (die wirklich erste zähle ich gar nicht dazu, weil sie zu grottenschlecht war xD); ich habe sie mit 13 geschrieben ... Damals habe ich natürlich noch nicht so verzwickt gedacht; so sind sicher auch Lücken vorhanden und von der Logik nicht ganz passende Zusammenhänge^^‘ Furchtbar einfach >.< Aber die Fanfic rauslöschen wollte ich auch nicht, allein schon wegen der Kommentare^^‘ Schließlich haben sich die Leser ja auch die Zeit dafür genommen :-)

Und du hast Recht: Sie haben sie unter dem Vorwand, Shinichi nicht umzubringen, überhaupt dazu gebracht, sich ihnen anzuschließen. Aber Ran hat ihren Job anscheinend so gut gemacht, dass sie überzeugt waren, dass sie nun wirklich zu ihnen gehörte und wollten daher einen Beweis: Nämlich, dass sie Shinichi umbringen sollte^^‘
Zugegeben, das klingt schon sehr unglaubwürdig und suspekt; was Besseres ist mir aber damals nicht eingefallen^^‘ xDDDD

Vermouth ist auch mein Liebling von der BO :-) Sonst mag ich niemanden dort xDD

Ja, am Ende wollte ich diese doofe Fanfic nach so vielen Jahren endlich schnell zu einem Ende bringen, deswegen ging es da wohl auch ziemlich schnell^^‘ xDD

Ich bin echt froh und positiv überrascht, dass dir die Fanfic dennoch gefallen hat! Vielen Dank, dass du dir wieder die Zeit genommen hast, sie zu lesen und zu kommentieren! <3
Ja sicher, nimm dir alle Zeit der Welt mit den Fanfics :-) Ich freue mich einfach nur, wenn ich wieder etwas von dir zu lesen bekomme <3

Und ja, ich habe sehr gut reingefeiert :-) War zu Hause bei meiner Familie, so gegen 23 Uhr sind noch ein paar sehr gute Freunde von mir vorbeigekommen und wir haben gemeinsam reingefeiert; es war echt total schön :-D
Wie hast du reingefeiert? ^^

Ganz liebe Grüße :-)
Lina
Antwort von:  -Sorvana-
04.01.2014 03:16
Mal so mal so. Das heißt, ich sahs hin und wieder bei meinem Freunden, aber auch an meinem PC weil ich mir vorgenommen habe ein FF zu beenden xD War aber dennoch cool^^
Von:  SakuraHatake90
2013-11-24T23:03:07+00:00 25.11.2013 00:03
hammer bei kapi 9 hab ich geheult weil ich dachte ran ist tot und dann kommt sowas echt super geschrieben und jetzt gehts zu deiner nächsten ff
Antwort von:  Lina_Kudo
25.11.2013 22:24
Hey SakuraUchiha90 :-D

Wie schön, wieder etwas von dir lesen zu dürfen *_*
Vielen lieben Dank für deine liebe Rückmeldung! Freue mich sehr, dass dir auch diese Geschichte so gut gefallen hat! :-D
Und wünsche dir natürlich viel Spaß bei der nächsten Fanfic! *_* :-D

Ganz liebe Grüße
Lina


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