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Zerbrochene Freundschaft

Kapitel 51
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich entschuldige mich vorab schon einmal für dieses Kapitel. So wirklich zufrieden bin ich nicht damit - beim Durchlesen fühlt es sich irgendwie holperig an. Auch habe ich das Gefühl, es nicht geschafft zu haben Ruffys Gefühle so richtig eingefangen zu haben. Nun ja, im Augenblick werde ich wohl daran nichts ändern können - hängt vielleicht mit meiner derzeitig miesen Laune zusammen; oder daran, dass ich mit meinen Gedanken schon weiter in der Geschichte bin bzw. ich noch mit mir hadere, wie ich die Geschichte weiter verlaufen lasse.
Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen, und hoffe, dass es euch dennoch gefällt
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Ruffy: Friendship

„Na ja, immerhin haben sie miteinander geredet“, räuspert sich Ace neben mir, dem ich einen eher etwas ungläubigen Blick zuwerfe. „Was ja schon wesentlich mehr ist, als das, was sie in den letzten Tagen getan haben.“

„Ja, aber ich befürchte, dass die Sache dadurch wohl nur noch schlimmer geworden ist.“

Ace und ich hatten uns unter den Orangenbäumen zurückgezogen, um ein wenig über Dieses und Jenes zu reden, als wir plötzlich und ungewollt Zeugen des Disputs zwischen Nami und Sanji wurden. Da der Wind schon die ganze Zeit über in unsere Richtung weht, wurden ihre Worte dabei unweigerlich zu uns herüber getragen. Obwohl es sicherlich sehr unhöflich von uns war, dass wir uns nicht bemerkbar gemacht haben, so war es doch sicherlich die richtige Entscheidung von uns gewesen. Eine Einmischung unsererseits hätte bestimmt zu einer Unterbrechung der Aussprache geführt, die zwischen den beiden schon längst überfällig war, - und die leider nicht gerade zum erhofften Erfolg geführt hat. Mit einem großen Unbehagen denke ich an das Gespräch zurück und es beschleicht mich das Gefühl, dass sich vieles unter ihnen ereignet hat, von dem wir anderen – Lysop, Chopper und ich – keine Ahnung hatten. Zu viel angestaute Wut … Enttäuschung … Hoffnung … Angst – so vieles scheint sich bei ihnen angesammelt zu haben, das nun ans Tageslicht drängt.

„Nicht unbedingt“, spricht Ace mit einem leicht unbekümmerten Tonfall weiter. „Zumindest wissen die beiden jetzt, woran sie einander sind … mehr oder weniger, jedenfalls.“

Seine letzten Worte werden von einem nichts sagenden Achselzucken begleitet, beinahe so, als wüsste er nicht wirklich, was er von der ganzen Sache halten soll. Ich zumindest weiß es nicht, denn so wirklich scheint zwischen Sanji und Nami immer noch nichts geregelt zu sein. Bedenkt man den Gesprächsverlauf so hat es lediglich Anschuldigungen, Vorwürfe und halbherzige Erklärungsversuche gegeben. Ein klärendes Gespräch dagegen sieht in meinen Augen ganz anders aus. Ein jeder sagt, was einem an dem anderen nicht passt oder gefällt und man versucht am Ende eine Lösung oder zumindest einen Kompromiss für das Problem zu finden. In diesem Fall aber … stecken beide immer noch in der Wand fest, in die sich beide hineinmanövriert haben. Gefangen in der Vergangenheit … mit denselben Problemen … mit denselben Hindernissen … immer vor sich her schreitend, ohne auch nur einen Schritt nach vorn zu machen.

„Dadurch wird es aber nicht besser, Ace“, antworte ich ihm schließlich mit einem leichten Kopfschütteln. „Nami hat ganz bewusst Zwietracht zwischen ihnen gesät. Ob sie jetzt wusste, dass zwischen Robin und Sanji nichts gelaufen ist oder nicht, ist dabei völlig egal.“

Leise Enttäuschung breitet sich in meinem Inneren aus, hätte ich so was von Nami nicht gedacht. Freunde gegeneinander auszuspielen – auch wenn man sich nichts Schlimmes dabei denkt – bedeutet einen großen Vertrauensbruch. Und gerade das ist es, was mir Sorgen bereitet und meinen Magen zu einem Knäuel Unbehagen zusammenwachsen lässt. Wie groß ist der Schaden, den sie damit angerichtet hat? Wie groß ist die Kluft jetzt zwischen ihr und Sanji? Vertrauen ist die Grundlage … die Basis … einer jeden Freundschaft, aber auch der Liebe. Hat Nami dies alles nun zunichte gemacht? Alles zerstört, was sie mit Sanji jemals miteinander verbunden hat?

„Jetzt warte doch erst einmal ab, was noch kommt. Du musst den beiden schon ein wenig Zeit geben. So schnell lassen sich die Differenzen auch nicht aus der Welt schaffen.“

„Wie viel Zeit soll ich den beiden denn noch geben? Sie haben es in den letzten vergangenen Jahren schon nicht geschafft zueinander zu finden. Warum sollte es jetzt auf einmal anders sein?“

„Zorro und Robin haben sich doch schließlich auch wieder zusammengerauft. Und die beiden sind nicht gerade für ihre Redseligkeit bekannt.“

„Die beiden sind aber nicht hier“, wende ich energisch ein. Und man kann sie wohl kaum mit Nami und Sanji vergleichen, füge ich in Gedanken noch hinzu. Sie gehen ganz anders an die Dinge heran … vorsichtiger … bedächtiger … sich genau überlegend, was man sagt, ohne allzu viel von sich preis zu geben. Und darin hatte in der Vergangenheit wohl auch ihr Problem gelegen.

Chopper hatte mich bereits darin eingeweiht, wie das Wiedersehen zwischen den Vieren verlaufen ist. Zumindest zwischen Zorro und Robin scheint es Hoffnung auf ein gutes Ende zu geben. Doch es sind bereits mehrere Wochen vergangen, seit man von den beiden zuletzt was gehört hatte. Vielleicht war es anfänglich die Freude über das Wiedersehen, dass die beiden wieder zueinander geführt hatte. Oder die Erinnerungen an die Vergangenheit.

„Woher willst du wissen, dass dem heute immer noch so ist?“

„Mensch, Ruffy. Wo ist bloß das Vertrauen in deine Mannschaft geblieben?“

Kopfschüttelnd blickt Ace mich an und für einen kurzen Augenblick huscht eine Spur von Traurigkeit über sein Gesicht. Beschämt sehe ich zur Seite.

„Auf Winters Island“, antworte ich ihm trocken, die Worte bereits aussprechend, kaum dass sie mir auf der Zunge liegen. Viel gebe ich damit von mir preis, öffne ihm mein Inneres … zeige ihm, was das Gefängnis mir angetan hat. Die ständigen Quälereien der Soldaten … die täglichen Prügeleien und Schläge, die ich immer und immer wieder von ihnen bekam … die Demütigungen und Foltereien, die ich tatenlos erdulden musste – sie alle haben meine Seele in Stücke gerissen … in tausend Einzelteile zerlegt … meine Träume und Ziele ins Wanken gebracht … mein Selbst aufs Tiefste erschüttert.

„Aber willst du dich wirklich davon unterkriegen lassen?“, fragt er mich mit einem verstehenden Blick, als wüsste er genau, wovon er redet.

„Du hast doch überhaupt keine Ahnung“, entgegne ich leise, wobei ich seinem stechenden Blick tunlichst ausweiche. Eine tiefe, grenzenlose Schuld drückt mir schwer auf die Schultern. Ich habe stets mein Vertrauen in die Fähigkeiten meiner Freunde gesetzt, alles zu meistern, was sich ihnen in den Weg stellt. Kämpfen … ja, das können sie … gegen einen Gegner, den sie auch sehen können. Doch gegen sich selbst sind sie machtlos … stehen sich dabei selbst im Weg.

Aber ich bin nicht anders!

Ich habe tatenlos mit angesehen, wie alles um mich herum den Bach runter ging. Habe nicht in die Probleme meiner Freunde eingegriffen … stand ihnen nicht zur Seite und reichte ihnen eine helfende Hand. Rücksichtslos habe ich mein Ding durchgezogen, ungeachtet dessen, was die Folgen und Konsequenzen waren … ungeachtet dessen, wie meine Freunde dazu standen.

„Vielleicht habe ich die wirklich nicht. Aber ich weiß, dass ihr im Augenblick eine harte und schwierige Zeit durchmacht. Und gerade jetzt ist es umso wichtiger, dass du deine Freunde unterstützt und ihnen hilfst. Du bist nicht nur ihr Käpt´n, sondern auch ihr Freund - vergiss´ das nicht.“

Stumm lasse ich die Worte auf mich niederprasseln, während Ace mich aufmerksam beobachtet. Aus Augen, die deutlich besagen, das Thema endlich auf sich beruhen zu lassen, entgegne ich seinen Blick.

„Willst du dich wirklich von ihnen abwenden?“, fragt er mich schließlich, wobei er seine Stirn zu einem missbilligenden Runzeln verzieht. „Sie sind alle – wirklich alle! – extra hierher gekommen, um deinen Arsch zu retten. Und du dankst es ihnen, indem du ihnen den Rücken zukehrst?“

Ich mache Anstalten aufzustehen, als Ace mit einem unnachgiebigen Griff mein Handgelenk umfasst. Fest beiße ich die Zähne aufeinander, und halte mich noch so gerade eben davon ab, ihm eine runterzuhauen.

„Du enttäuscht mich, Ruffy!“, zischt er mir plötzlich zu, das Gesicht zu einer Maske der Wut verzogen. „Das bist nicht mehr du, der da redet. Nur Schwächlinge verhalten sich so wie du. Und genau das bist du – ein kleiner, feiger Schwächling, der es überhaupt nicht verdient der ‚König der Piraten’ zu werden!“

„Aber siehst du denn nicht, was um mich herum geschieht?“

Sämtliche Zurückhaltung fallen lassend, schreie ich ihn an … voller Wut und Verzweiflung in der Stimme.

„Alles um mich herum zerfällt zu Staub. Lysop ist nur noch ein Phantom – ein Schatten seiner selbst – wenn er denn überhaupt noch am Leben ist. Nami und Sanji sind nicht in der Lage sich zu versöhnen. Sie sind ja nicht einmal in der Lage vernünftig miteinander zu reden. Und die Zukunft … die Zukunft sieht so aus, als wenn jeder wieder für sich allein seiner Wege gehen wird.

Du redest die ganze Zeit von meiner Crew. Aber welche Crew, frage ich dich? Wo soll diese Crew sein, von der du da redest? Ich kann es dir sagen … ich kann dir sagen, wo sie ist – in der Vergangenheit! Genau dort wirst du sie finden – und nicht in der Gegenwart!“

„Das stimmt nicht, Ruffy. Wir sind nämlich hier – bei dir.“

Überrascht drehe ich mich um und sehe Chopper, Sanji und Nami vor mir stehen. Heiße Röte schießt mir ins Gesicht, als mir klar wird, dass sie alles mit angehört haben. Schuldbewusst blicke ich zur Seite, da ich dem traurigen Ausdruck in Choppers Augen nicht länger standhalten kann. Ich komme mir vor, als hätte ich ihm eigenhändig das Herz herausgerissen und wäre darauf herumgetrampelt. Und wahrscheinlich habe ich dies auch getan.

„Du bist nicht der Einzige, der unter dieser Zerrissenheit leidet“, redet Chopper leise weiter, so dass ich mich anstrengen muss ihn zu verstehen. „Doch ich habe Vertrauen, dass sich alles noch zum Guten wenden wird. Und das solltest du auch tun!“

„Aber wie?“, frage ich ihn mut- und kraftlos. „Wie soll ich darauf vertrauen, wenn ich doch nur eine tiefe Schwärze vor mir sehe?“

„Indem du einfach nur uns vertraust“, antwortet Sanji an Choppers Stelle. Doch seine Augen ruhen nicht gedankenverloren auf mir, sondern liegen auf Nami, als wären die Worte nur an sie gerichtet. Und vielleicht sind sie das auch – ein Fünkchen Hoffnung … ein leises Versprechen … auf ein gutes Ende.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Stoechbiene
2012-02-13T17:48:21+00:00 13.02.2012 18:48
Es gibt wohl nichts schlimmeres, als wenn der Captain das Vertrauen in seine Mannschaft verliert, schließlich stellt er die Verbindung zwischen den einzelnen Crewmitgliedern dar und gibt an in welche Richtung die Reise geht. Aber obwohl dem so ist, scheint wenigstens die Crew nicht ihr Vertrauen in ihn verloren zu haben. Und Ace wird ihm schon den Kopf waschen ;)
Von:  fahnm
2012-02-04T21:05:58+00:00 04.02.2012 22:05
Hammer Kapi^^
Von:  HathorCat
2012-02-04T18:06:02+00:00 04.02.2012 19:06
ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, diese FF wieder gefunden zu haben *-*
ich hatte die FF (evtl. auf einer anderen seite?) bis zum dritten kapi gelesen und gehofft sie würde weitergehen..
bis heute.. da habe ich sie wiederentdeckt und sofort verschlungen *-*
ich bin begeistert von deiner FF, da diese schwierigkeiten verdammt gut geschildert werden, und es auch zeigt, dass sie sich nicht so einfach lösen lassen und das worte auch viel kaputt machen
es schmerzt auch, die einzelnen freunde zu sehen und ihre veränderungen.. echt hart, wenn selbst chopper auf einmal so ernst ist o.o


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