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Zerbrochene Freundschaft

Kapitel 51
von

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Robin: Discussion

Blinzelnd trete ich aus dem dämmrigen Unterdeck hinaus ins Freie, während meine Augen sich langsam an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnen. Ein leises Lächeln legt sich auf meine Lippen, als ich über mir den wolkenlosen Himmel sehe, und freudig halte ich mein Gesicht der warmen Sonne entgegen. Seltsamerweise habe ich das Gefühl, dass ihre Strahlen auch mein Herz mit Licht erfüllen. Und mit einem Mal sehe ich alles mit völlig sorgenfreien Augen, als würde die Sonne prophezeien wollen, dass das Schicksal am Ende noch alles zum Guten wenden wird.

„Für die Weiterfahrt reicht das Bramsegel aus. Die anderen sollen die Männer einholen. Und sag Smittie, er soll längsseits zur Insel beidrehen.“

Die geschäftige Stimme des Kapitäns reißt mich aus meiner leisen Verzückung heraus, und lässt mich zu der Dreiergruppe an der Reling blicken. Der schwarze Umhang, der im Rhythmus des Windes flattert, ist wie ein magischer Blickfang, da er das Gesamtbild mit seiner dunklen Farbe zu dominieren scheint. Ansonsten ist bis auf den roten Haarschopf nichts weiter von dem Kapitän zu erkennen, der in seinem Profil zu mir steht. Demonstrativ lehnt zu seiner rechten Seite sein Vizekommandeur mit dem Rücken an der Reling in lässiger Haltung, wobei die Arme vor der Brust verschränkt und die Füße gekreuzt sind. Obwohl der Kopf leicht gesenkt ist, sehe ich, dass Ben Beckman seine Augen geschlossen hat. Auf den ersten Blick hätte man meinen können, er sei eingeschlafen. Doch beim genaueren Hinsehen erkenne ich, dass der Zigarillo in seinem Mundwinkel auf- und abwippt.

Der Dritte im Bunde ist ein schmächtiger Seemann, dessen vernarbter Körper trotz allem von einigen Schlachten zu berichten weiß. Obwohl ich bisher keinen direkten Kontakt zu ihm hatte, wofür ich auch keinen Grund gesehen habe, vermute ich, dass er die Position des Bootsmannes besetzt. Seit ich mich auf dem Schiff befinde, habe ich ihn nie etwas anderes tun sehen, als Befehle des Kapitäns an die Mannschaft weiterzugeben und für die Instandhaltung der Schiffsausrüstung zu sorgen. Und sein Wort scheint auch einiges an Gewicht unter der Besatzung zu haben, als er in diesem Augenblick mit kräftiger Stimme, die man ihm nicht zutrauen würde, die Befehle des Kapitäns über das ganze Deck brüllt.

Mit einem Mal ist das ganze Schiff von einer regen Betriebsamkeit erfüllt, als ein Dutzend Männer sofort alles stehen und liegen lassen. Jeder ist mit seiner ihm eigenen Aufgabe bestens vertraut, wodurch sie wie in einem eingespielten Team ihrer Arbeit nachgehen. Einige klettern auf die Masten, um die Segel dort zu befestigen, während die Anderen zugleich diese erst an Tauen hochziehen.

Als ich gemächlichen Schrittes auf Shanks und seinen Vize zugehe, merke ich, wie das Schiff sich langsam neigt und sich gegen den Druck der Wellen drängt. An solch einem plötzlichen Schaukeln und ruckartigen Winkelneigungen gewohnt, passe ich augenblicklich meine Bewegungen dem Schiff an.

„Guten Morgen“, begrüßt mich Shanks mit einem zufriedenen Unterton in der Stimme, als ich mich zu ihnen an die Reling geselle, und ich antworte ihm nur mit einem Lächeln. Aus den Augenwinkeln heraus bemerke ich, dass Ben meinen Gruß lediglich mit einem kurzen Nicken erwidert. Ich vermag nicht zu sagen, ob er über meine Reserviertheit ein wenig pikiert ist, da seine steinerne Miene überhaupt keine Gefühlsregung preisgibt. Doch momentan ist meine Aufmerksamkeit auf die unförmigen und schemenhaften Umrisse einer Insel gerichtet, die sich weit am Horizont in hellen grauen Tönen vom blauen Hintergrund des Himmels abzeichnet. Musternd betrachte ich daraufhin Shanks´ Gesicht, dessen Augen unverwandt auf der Insel liegen. Seine angespannten Züge zeugen von einer hohen Konzentriertheit. Ich kann es förmlich vor mir sehen, wie die Gedanken voller unbeantworteter Fragen nur so durch seinen Kopf rasen.

„Wie groß ist die Insel?“, frage ich ihn schließlich, da der Anblick auch mein Bewusstsein auf die vor uns liegenden Aufgaben lenkt. Obwohl uns das Ziel die ganze Zeit über klar vor Augen lag, waren die letzten Wochen an Bord eher von einer gewissen Unbeschwertheit geprägt. Jeder hatte versucht sich geistig und körperlich mit etwas Anderem zu beschäftigen, als sich mit Was-wäre-wenn-Fragen auseinanderzusetzen. Jeder weiß, dass solche Gedanken nur zu wilden Spekulationen führen, die die Moral der Männer in die Tiefe gerissen hätte. Doch jetzt, wo wir unser Reiseziel erreicht haben, ist die Zeit der Sorglosigkeit vorüber. Jetzt ist Sorgfalt gefragt. Denn jeder falsche Schritt kann nicht nur das Leben von Ruffy und Lysop gefährden, sondern auch unser eigenes.

„Mit dem Schiff braucht man etwa drei oder vier Tage, bis man sie umrundet hat“, antwortet Shanks bereitwillig, nachdem er kurz über meine Frage nachgedacht hat.

„Und wie verläuft die Kommunikation?“

„Über Teleschnecken, wie es bei den einzelnen Marinestützpunkten halt üblich ist. Wir können also davon ausgehen, dass das Gefängnis sofort Alarm schlägt, wenn wir erwischt werden. Aber bis die Unterstützung eintrifft – abgesehen von den Soldaten, die sich eventuell im Dorf befinden –, dürfte es wohl eine geraume Weile dauern.“

„Von was für eine Dauer reden wir hier genau?“

Sein Mund verzieht sich zu einem belustigten Lächeln, während er sich nachdenklich immer wieder über das Kinn streift. Dann aber spitzt er die Lippen, spreizt die Finger weit auseinander und zuckt mit den Achseln, als könnte er mir keine Antwort geben.

„Na ja, es kommt darauf an, wie das Wetter ist und über welchen Weg die Unterstützung kommt. Ich meine, wird ein Trupp über die Straßen losgeschickt, oder bemannen sie doch eher ein Schiff? Zwar tendiere ich zum Letzteren, aber so wirklich kann ich die Frage nicht beantworten. Ich weiß nicht einmal, ob Schiffe um die Insel herum patrouillieren.“

„Also müssen wir derzeitig davon ausgehen, dass die angeforderte Hilfe nur wenige Augenblicke später eintreffen kann.“

Erheitert schaue ich dabei zu, wie Shanks einmal tief einatmet und seinen Mund zu einer Erwiderung öffnet. Aber nach einigen Sekunden atmet er hörbar aus, ohne ein Wort herauszubringen. Stattdessen sinken seine Schultern nieder und sein Gesicht verzieht sich zu einer zerknirschten Grimasse.

„Eure Schiffe sind doch bestimmt gut bewaffnet, oder?“

Ein verständnisloser Blick trifft mich und ahnungslos nickt Shanks langsam mit dem Kopf, als ich plötzlich aus den Augenwinkeln eine Bewegung ausmache. Mit einem Male völlig abgelenkt durch das Geschehen und den knirschenden Geräuschen, schaue ich Zorro verwirrt dabei zu, wie er ein Wasserfass zwischen mir und Shanks schiebt, wodurch ich mich dazu genötigt fühle ein paar Schritte zurückzutreten. Sichtlich zufrieden mit seinem Ergebnis setzt er sich anschließend obenauf auf die geschlossene Öffnung und beginnt damit den schwarzen Lack von Yubashilis Klinge mit einem Tuch zu reinigen. Auch Shanks und Ben zeigen sich sichtlich irritiert über das kommentarlose Verhalten, während ich mich nur mit Mühe wieder ins Gespräch einfinden kann und dabei versuche den ihm eigenen herben Geruch zu ignorieren, den Zorro verströmt.

„Also“, beginne ich mit leiser Stimme und suche in meinen Gedanken nach dem Plan, der mir seit einiger Zeit durch den Kopf geht, und diesen mit den neuen Informationen kombiniere. „Ich halte es eh für angebracht, wenn wir als kleine Gruppe auf die Insel gehen, sobald wir wissen, wie wir Ruffy und Lysop befreien können. Das bedeutet, dass der Großteil der Männer auf den Schiffen zurückbleibt. Wenn also Marineschiffe zur Unterstützung herbeieilen, können die Männer sie unter Beschuss nehmen.“

„Das klingt zwar gut, aber noch steht nicht fest, dass eine kleine Gruppe ausreicht“, mischt sich Ben zum ersten Mal ins Gespräch ein, wobei seine Stimme alles andere als unfreundlich klingt, wie es seine Worte vielleicht vermuten lassen würden. „Vielleicht sind wir am Ende doch gezwungen, einen Großangriff zu starten. Doch bevor wir uns darüber Gedanken machen können, müssen wir uns wohl oder übel noch ein wenig in Geduld üben, bis wir Whitebeard gefunden haben. Er kann uns vielleicht weitere Informationen geben, die für uns hilfreich sind.“

„Das steht selbstverständlich außer Frage. Aber ich empfinde es nicht als Falsch, wenn man sich vorab schon einmal Gedanken über einen möglichen Lösungsweg macht“, entgegne ich lächelnd.

„Nur zu gerne würde ich mir euren Vorschlag anhören“, erwidert Shanks, dessen braune Augen interessiert auffunkeln, wodurch sein freundlicher Blick sich intensiviert.

„Das Abwassersystem – vorausgesetzt, dass Gefängnis verfügt über ein solches System.“

„Eine Kanalisation?“, hakt Shanks mit angewiderter Miene nach, wobei sein Lächeln jetzt ein wenig gequält wirkt.

„Zugegeben, ich kann mir auch einen angenehmeren Weg vorstellen. Aber ich glaube – oder zumindest könnte ich es mir gut vorstellen –, dass die Wachen diesem möglichen Fluchtweg weniger Beachtung schenken als den Anderen.“

„Klingt plausibel“, wendet sich Ben erklärend an seinen Kapitän, der mittlerweile seine Unterarme auf der Reling verschränkt hat und sich nun auf ihnen abstützt. Tief in Gedanken versunken blickt Shanks daraufhin nach Winters Island. Ich tue es ihm gleich. Doch anstatt sich weiterhin auf den Plan zu konzentrieren, drehen sich meine Gedanken jetzt vielmehr um Zorro. Während des ganzen Gespräches über hat er sich mit der Reinigung seines Katanas beschäftigt. Kein Stocken seiner Bewegungen und kein unkontrollierbares Zucken seiner Muskeln haben mir Aufschluss darüber gegeben, was in seinem Kopf vor sich geht.

Denn du gehörst mir, verdammt noch mal! Mir, hast du verstanden?

Noch immer werde ich wütend, wenn ich an diese herablassenden Worte zurückdenke. Aber auf der einen Seite verstehe ich ja seinen Ausbruch. Wir haben mit dem unerwarteten Wiedersehen die einmalige Chance erhalten, alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, um damit einen zweiten, und somit auch letzten Versuch eines Neuanfangs zu starten. Und nach diesem Neuanfang sehnen wir beide uns, da sich unsere Gefühle füreinander in all der Zeit nicht geändert haben, sondern vielmehr stärker und größer geworden sind. Und umso größer ist nun auch die Angst vor einem erneuten Scheitern, zumal wir nach wie vor immer noch mit denselben Problemen zu kämpfen haben.

Es war vorbei … und es hat auch keine Zeichen der Versöhnung gegeben. Was erwartest du also von mir, dass ich sage? Dass es mir Leid tut? Dass ich es bereue?

Ich bin so dumm … so dumm! Warum habe ich die Diskussion nicht einfach beendet? Es hätte doch nur wenige Worte gebraucht, um es ihm zu erklären. Stattdessen aber habe ich es darauf ankommen lassen! Habe ihn provoziert … ihn herausgefordert! Warum war ich nur so stur? Warum wollte ich ihn mit allen Mitteln dazu bringen, dass er es mir sagt? Tief in meinem Inneren habe ich doch gewusst, wie er reagieren wird.

„Käpt´n, ein Schiff auf neun Uhr!“

Seufzend kehre ich in die Wirklichkeit zurück und blicke fragend hinauf zum Krähennest. Obwohl das Gebrüll des Ausgucks über das ganze Deck schalt, sind seine Bewegungen ruhig und kontrolliert, woraus ich schließe, dass wir uns in keiner unmittelbaren Gefahr befinden. Auch Shanks scheint derselben Meinung zu sein, als er und sein Vize gemächlich auf die andere Seite des Decks schlendern. Lediglich Zorro und ich bleiben zurück.

Desinteressiert von dem ganzen Geschehen um mich herum, wende ich mich wieder dem Meer zu. Es ist das erste Mal seit Tagen, dass ich es mal wieder so ruhig in der Sonne glitzernd dahin treiben sehe. Nur vereinzelt erblicke ich einige verlorenwirkende Eisschollen.

„Irgendwas beschäftigt dich … und das hat nichts mit uns zu tun“, murmelt Zorro leise, ohne seine Arbeit dabei zu unterbrechen. Stattdessen streckt er demonstrativ sein Katana aus und betrachtet den schwarzen Stahl, in dessen Klinge sich die Sonnenstrahlen reflektieren.

Obwohl es ebenfalls auch das erste Mal seit Tagen ist, dass er wieder mit mir spricht, so ruft seine Stimme keinerlei Überraschung oder Erstaunen in mir hervor. In der Vergangenheit ist es nicht gerade selten vorgekommen, dass wir des Öfteren die Gegenwart des anderen einfach nur still genossen haben. Und trotz des Streites und seinen letzten mahnenden Worten, wodurch wir die Nächte nicht mehr gemeinsam verbringen, hat Zorro sich immer in meiner Nähe aufgehalten. Egal, wo ich war … ob nun an Deck, in der Kombüse oder im Mannschaftsraum … ich brauchte mich nur umzudrehen, schon fiel mein Blick auf ihn.

„Was macht dich so sicher?“, entgegne ich mit neutraler, aber ebenso leiser Stimme. Meinen Blick halte ich dabei weiterhin auf das Meer gerichtet und begnüge mich damit ihn nur aus den Augenwinkeln heraus zu beobachten.

„Ich kenne dich. Du denkst nicht gerne über deine Gefühle nach, wenn jeder dich sehen kann.“

„So, wie du nicht gerne über deine Gefühle sprichst?“

Die Herausforderung in den Worten mildere ich mit einem leisen Lächeln ab, ungeachtet, ob er es bemerkt oder nicht. Aber meine Erheiterung ist jedoch ernst gemeint, da der Sinn hinter den Äußerungen zeigt, wie ähnlich wir beide uns sind. Wir verlassen uns lieber auf unseren Kopf, anstatt auf unsere Herzen zu hören. Logik und Verstand statt Gefühle.

„Ich bin nicht Sanji“, antwortet Zorro mit einem tiefen Seufzer, woraufhin ich dann doch ein wenig mitleidig zu ihm schaue. Ruhig sitzt er da, während er nur vor sich hinstarrt und Yubashili gedankenverloren auf seinen Knien hält. Schmerz und Widerwillen sind aus seinen Worten deutlich herauszuhören, wodurch mir bewusst wird, wie schwer es ihm gefallen sein muss, sie auszusprechen.

„Glaubst du wirklich, dass ich Sanji will?“

„Wie soll ich sonst dein Verhalten deuten?“

Nun endlich blickt er zu mir auf. Ein wenig überrascht nehme ich die Härte seiner Gesichtszüge wahr und die Entschlossenheit in seinen wachen Augen. Und mit einem Male verstehe ich, dass ich den Krieger in ihm vor mir sehe. Eine tiefe Traurigkeit überkommt mich, als ich mit unendlicher Klarheit erkennen muss, dass er meint, um mich kämpfen zu müssen.

„Dann kennst du mich nicht so gut, wie du glaubst“, antworte ich ihm schließlich leise und mit einem traurigen Kopfschütteln. „Wenn ich wirklich Sanji wollte, glaubst du, dann wäre ich jetzt hier bei dir? Glaubst du, ich hätte dann mit dir geschlafen … nur wenige Stunden nach unserem Wiedersehen?“

„Was weiß ich?“, murmelt Zorro in Gegenwehr. Der Kampf mit seinen Gefühlen und seinem Verstand zeichnet sich deutlich in seinem Gesicht ab. In diesem Augenblick fühle ich mich in eine andere Zeit zurückversetzt. Ich sehe mich selbst, wie ich vor einigen Jahren nachts allein an Deck der Flying Lamb gestanden hatte. Damals war es mir genauso ergangen wie Zorro. Damals konnte ich nicht glauben, dass man mich … den Teufel von Ohara … lieben könnte. Ein Leben lang war ich allein gewesen. Es hatte niemanden gegeben, der mich getröstet hat … dem ich mich hatte anvertrauen können … den ich lieben konnte. Denn Liebe hatte es in meinen Augen nicht gegeben. Liebe war für mich ein Mythos … eine trügerische Hoffnung auf Glück und Geborgenheit … ein leeres Versprechen, das sich Mann und Frau gaben.

Aber dann ist Ruffy in mein Leben getreten … und Zorro. Und auf einmal sehnte sich mein Herz nach dieser Nähe, von der die Liebe immer sprach, aber mein Verstand hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Und nun sehe ich dasselbe Schauspiel bei Zorro. Auch er kann nicht so wirklich daran glauben, dass man ihn lieben könnte, obwohl sein Herz ihm etwas anderes sagt.

„Vielleicht hast du es wegen der guten, alten Zeit getan? Oder weil du dich mit Sanji vorher gestritten hast? Vielleicht hast du es aber wirklich nur wegen des Porneglyphs getan?“

Die Herabwürdigung meines Charakters quittiere ich mit einem leisen Lächeln, obwohl ich einen kurzen Stich des Schmerzes verspüre. Aber insgeheim weiß ich, dass Zorro die Worte nicht ernst meint, da sie lediglich aus einem Bemühen heraus resultieren, eine Erkenntnis aus seinen widersprüchlichen Gefühlen zu finden.

„Weißt du, was Sanji zu mir gesagt hat, als wir das letzte Mal miteinander geschlafen hatten?“, frage ich ihn mit fester Stimme und ignoriere dabei den Schmerz, der bei meinen Worten über sein Gesicht huscht. „’Ich glaube, ich liebe dich’. Genau das hat er zu mir gesagt. Wenn ich es darauf angelegt hätte … wenn ich ihn in seinen Worten bestärkt hätte … hätte ich ihn haben können. Aber stattdessen bin ich vor ihm weggelaufen. Zum einem, weil ich seine Gefühle nicht erwiderte, und zum anderen, weil ich Angst hatte, dass es unsere Freundschaft zerstören würde.

Und um deine Frage endlich zu beantworten, ob ich es bereue, kann ich nur ‚Nein’ sagen. Nichts davon, was ich in diesem einen Jahr getan habe, bereue ich. Ich weiß, dass ich dich damit verletze – mehr als mich selbst –, aber ich kann es nicht. Ich war am Tiefpunkt meines Lebens angelangt, und die einzige Stütze, die ich hatte, war Sanji. Wir haben uns gegenseitig getröstet und uns Halt gegeben. Wenn wir das nicht getan hätten, wären wir elendig zugrunde gegangen. Selbst wenn du ihn als Ersatz für dich ansiehst, mit Liebe hatte es überhaupt nichts zu tun … rein gar nichts. Ich tat es aus eigenem Selbstschutz, weil ich nicht wieder diese Leere spüren wollte.“

Kraftlos stütze ich mich nach meinen letzten Worten an der Reling ab und blicke leeren Blickes über das Wasser. Im Moment gibt es für mich nichts weiter mehr zu sagen. Jetzt liegt es an Zorro, seine Schlüsse aus dem Gesagten zu ziehen und zu handeln. Obwohl die einzige Frage darin besteht, ob er die Vergangenheit akzeptieren kann, umso schwerer ist die Entscheidung. Innerlich sammle ich bereits langsam die nötige Kraft für den alles entscheidenden Moment – wann auch immer dieser kommen mag. Im Augenblick jedenfalls lasse ich ihn mit seinen Gedanken in Ruhe und beschäftige mich mit meinen eigenen, als ich nach Winters Island blicke.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  NaxLu
2010-09-04T19:21:46+00:00 04.09.2010 21:21
Heeeeeeeeey da sist so Geil geworden
cih Freu mich schon wenn es weiter geht
und ich Hoffe das alles wieder Gut wird
mit Zorro und Robin und Nmai und Sanji
natürlich auch mit denn anderen

LG NaxLu
Von:  cookie_monster
2010-07-05T19:24:58+00:00 05.07.2010 21:24
also ich bin neu auf dein ff zugestoßen und habe es in einem ruck alles gelesen
ich finds einfach nur GEIL das muss ich aber jetzt sagen ^^ wie du die gefühle von der crew so übermittelst finde ich klasse und die ideen ...einfach spitze (Y) mach weiter so und beglücke uns mit weiteren chap. :D
Von:  fahnm
2010-04-18T00:55:29+00:00 18.04.2010 02:55
Klasse kapi!^^
Bin schon aufs nächste gespannt.


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