Zum Inhalt der Seite



-

Autor:  HasiAnn


Das hier is n Jammer-Weblog. Also, alle die es nicht interessiert, lesen das auch nicht und kommentieren es nicht.

Spoiler


Es is unfair. Es is einfach unfair, was die Psyche mit mir macht. Es ist unfair und zum kotzen und ich weiß nich, was ich dagegen tun soll, außer in die apotheke zu rennen und mir Antidepressiva zu kaufen. Aber wie krank is sowas? Nur weil man allein mit der Last nich mehr klarkommt. Schon bei Klausuren und Prüfungen hab ich Depressionen bekommen. Damit bin ich immer eher so lapidar umgegangen. Eigentlich geht's mir ja gut, ich hab n schönes Leben, Depressionen kriegen nur Leute, denen es wirklich so richtig schlecht geht und die mit ihrem Leben nichts mehr anzufangen wissen udn die weder ein noch aus wissen. Aber das ist Quatsch. Depressionen kriegen schon kleine Kinder, die gerade ind ie Schule gekommen sind und denen an den Kopf geknallt wird, dass sie die erste Klasse niemals schaffen, wenn sie sich weiter so dumm anstellen. Ich weiß nich mehr, wann genau ich mein erste Depression hatte, aber ich hab sie ganz sicher vor irgend ner Klausur bekommen. Das äußert sich jedes mal aufs neue in diesem beklemmenden Gefühl, nichts tun zu können, hilflos und machtlos zu sein. Als wäre man gefesselt und geknebelt und könnte sich nicht mehr bewegen. Die Motivation fehlt auf der ganzen Linie. Man weiß, man muss noch tausend Dinge tun und tut man sie nicht, wird einem früher oder später der Arsch deswegen aufgerissen. Lernt man jetzt nicht für die Prüfung, schafft man den Stoff nicht, man fällt durch die Prüfung, schafft den Abschluss nicht, landet auf der Straße und aus isses mit der Zukunft. Und dieses Wissen führt dazu, dass man noch weniger tun kann. Man traut sich überhuapt nicht mehr auch nur einen Finger noch zu rühren. Man sitzt nur bewegungslos da, bemitleidt sich und seine Situation und hasst sich dafür, dass man den Zeitplan nicht einhält. Ein Teufelskreis. Je mehr man sich hasst, um so weniger kann man tun und je weniger man tut um so mehr hasst man sich. Und die verdammte Zeit drängt und drängt und drängt. Meistens hab ich dann auch einfach nix mehr getan, mich nur ins Bett gelegt und geheult oder irgendwas sinnloses gemacht. Dieser tägliche Zwang, produktiv zu sein, ist zum Kotzen. Ich mein, wo zwingt uns die Gesellschaft denn nur rein? Was soll denn der Scheiß? Ich versteh's nich. Man muss jeden verdammten Tag tadellos funktionieren. Selbst wenn man krank ist oder wenn man keine Lust hat oder wenn man erschöpft ist oder wenn man tausend Tage davor sich schon den Buckel wund gearbeitet hat und am Ende ist. man muss funktionieren. Ich hab während ner Prüfungsphase eine Depression nach der anderen bekommen und das kann's doch nu echt nich sein. Ist diese Welt denn wirklich so zum kotzen? Is sie so verdreht? Ist die Realität so verzerrt? Soll das das wahre Leben sein, die wirklich Welt, in der man leben und für die man kämpfen soll? Eine Welt, die von einem dauerhafte Perfektion und Fehlerlosigkeit verlangt. Eine Welt, die einem keinen Fehler verzeiht und jeden Fehler schlimm bestraft. Eine welt, die einem keinen Platz zum atmen oder verschnaufen lässt. Man hetzt nur von Termin zu Termin, darf nichts vergessen und nichts verkacken und wenn man am Ende seiner Kräfte ist, interessiert das absolut niemanden. Und wenn ich jetzt schon sehe, dass kleine Kinder in der Grundschule - DER GRUNDSCHULE - an Depressionen und Stress leiden, dann frage ich mich wirklich absolut ernsthaft, ob wir nich echt eine total bescheuerte, kranke Welt geschaffen haben und uns damit am laufenden Band selbst schikanieren, entkräften, zerstören und vernichten. Es ist allgemein bekannt, dass jedes Lebewesen einen natürlichen Fressfeind hat. Und ich finde es geradezu ironisch, dass des menschen einziger natürlich Fressfeind er selbst ist. wir vernichten uns selbst durch Kriege, durch Regeln, durch Normen, nur moralische Grundsätze, durch psychische Krankheiten, die wir auslösen, durch körperliche Krankheiten, die wir auslösen, durch die ganze machtgeilheit und Machtbesessenheit, durch Habgier, durch Religion, durch Gesetze, einfach durch alles, was Menschen je erschaffen haben, um das Leben und die Welt zu kontrollieren. Warum hören wir eigentlich nicht auf Gott, der nur sagt, liebt einander und liebt mich. Punkt. Wo is n da n Problem? Ich versteh's nicht. Wenn man ein zusammenleben einfach nur auf gegenseitiger Liebe, Respekt und Rücksichtname errichten würde, dann wäre rundum viel mehr Vertrauen und nich so ne abgefuckte Scheiße. Ständiges MIsstrauen führt dazu, das alles überprüft und kontrolliert werden muss, sodass sich jeder beobachtet vorkommt und unter Druck gesetzt fühlt. Das ist doch verdammter Bullshit!! Aber so isses halt mit der Machtbesessenheit von Menschen. Wirft man einem Hund ein Stück Fleisch hin, wird der auch nicht zögern es zu fressen. Und wittert ein mensch ein klein wenig Macht oder Geld, ist sein erster Impuls auch sofort, das an sich zu reißen, in sicherheit zu bringen und alle anderen zu verdächtigen, es ihm wieder wegnehmen zu wollen. Menschen sind kranke Idioten!!!
Mich macht es kaputt. Mehr denn je. Und ich will's langsam nich mehr wahrhaben, dass ich die ganze Zeit für dieses beschissene leben, was mich nur krank und fertig macht, gekämpft und angestrengt habe. Was seh ich denn in meiner ZUkunft? Noch mehr Depression. Noch mehr Schmerzen und Druck und Fehler und Konsequenzen. Wahrscheinlich lohnt es sich wirklich Psychologe zu werden, weil genau das die ultimative Marktlücke wird. So wie heutzutage jeder einen Anwalt hat, wird irgendwann jeder einen privaten Psychologen haben, nur um noch irgendwie mit der Welt fertig zu werden.
Ich ertrag das bald nich mehr. Echt nich. Ich bin nich zum ersten mal an diesem Punkt. Und selbst wenn ich dieses Tief hier wieder überstehe, kommt irgendwann ein neues, das weiß ich jetzt schon. Und mich beschleicht das ungute Gefühl, dass es von mal zu mal schlimmer wird. Ich hasse diese Machtlosigkeit. Ich hasse dieses Leben und ich hasse diese verdrehte, kranke Welt.
Das einzige, was mich noch hoffen lässt, ist, dass ich einen Plan für die Zukunft habe, in der ich vielleicht wieder so glücklich werden kann, wie in der Zeit, als ich zwei wunderschöne Jahre lang mein leben komplett selbst bestimmen konnte. ich werd diese Zeit niemals vergessen und ich werde dafür kämpfen, diesen Zustand wieder herstellen zu können. Alles unter Dach und Fach, finanzielle Unabhängigkeit, eine wundervolle Arbeit, die mein Leben bereichert und ausfüllt, einen lieben Menschen an meiner Seite, der das alles mit mir teilt, eine Wohnung am stadtrand in der Nähe eines Waldes oder einer Grünfläche. Ich sehne den Tag so sehr herbei. Das ist meine einzige Hoffnung und mein einziger Lichtblick, aber ich weiß nicht, ob ich die Kraft aufbringen kann, bis dahin zu kommen. Jeden Tag aufzustehen, aus dem Fenster zu sehen und diese schreckliche, triste, graue, trostlose, alles vernichtende Welt zu sehen, die keine Fehler verzeiht und einen runterzieht, selbst wenn man alles richtig macht, macht mich eifnach nur krank und raubt mir alle Motivation, für irgendwas oder irgendjemanden zu kämpfen.



Bitte nicht weiterempfehlen.


Zum Weblog