HasiAnn: Hasi-Log

Als Kind wollte ich unbedingt Performer werden, mit einer Girlband Musikstücke aufnehmen, auf der Bühne stehen, singen, tanzen, die Leute unterhalten. Aber mehr als Auftritte mit einem Tanz-Ensemble und Chor ist es nicht geworden. Bis heute. Ich hab mir die Frage gestellt, wenn man einen dummen, sinnlosen Kindheitstraum so viele Jahre mit sich zerrt und ihn niemals vergessen kann, war er dann wirklich dumm und sinnlos? Oder hat er seine Daseinsberechtigung und es lohnt sich, daran vielleicht doch nochmal herumzufummeln?

Wenn man als selbstständiger Zeichner nur noch damit beschäftigt ist, von Arzt zu Arzt zu rennen, stellt man sich irgendwann die Frage, ob es überhaupt so sinnvoll ist, sich ständig aus seiner Comfort Zone zu puschen. Was ist ein gesundes Mittelmaß seine Grenzen zu überschreiten, ohne Körper und Psyche dabei kaputt zu machen? Die AniMC2024 war eine gute Convention in Chemnitz um das herauszufinden.

Ich schlepp die Zeichenblockade jetzt schon eine ganze Weile mit mir herum. Sie war immer mal da, dann wieder nicht, dann wieder doch. Seit März 2023 ist sie aber sehr hartnäckig und ich hab beschlossen, jetzt ist es an der Zeit, herauszufinden, woher sie kommt. 

Ich war auf der Halloween Convention in Chemnitz. Seit diesem Jahr hadere ich sehr mit meinem OC(Original Character)-Sortiment und sehe mich in dem Meer aus durchstartenden Fanartists ein wenig verloren. So geht es nicht nur mir, sondern auch anderen meiner OC-Art-Kollegen.  Meine Antwort darauf und wie ich allgemein die Halloween Con fand, seht ihr in diesem Video.

Die Fernakademie Hamburg (btw no Sponsoring) hat mich vor eine Menge Herausforderungen gestellt und ich wollte euch auf diese Reise des Fernstudiums gern mitnehmen. Mein Anspruch war es, jeden Tag eine Übung zu machen. Aber manchmal waren die Übungen der Studienhefte so zahlreich, dass ich sie mit dieser Frequenz in dem Bearbeitungszeitraum nicht geschafft hätte, sodass ich am Tag auch mal zwei oder drei Übungen gemacht habe. Teilweise waren auch Übungen dabei, bei denen ich Essays oder Gedankengänge schreiben oder einfach nur nach Referenzen recherchieren musste, was sich für ein Zeichenübungsvideo nicht so richtig eignet. Aber pi Mal Fensterkreuz habe ich in 100 Tagen 100 Zeichenübungen gemacht, so it evened out a little bit.

Ich war auf der Nihonbashi in Kassel. Eine Menge gewollter und ungewollte Dinge sind passiert. Am Anfang ist noch alles gut, in der Mitte wird's sehr dramatisch und das ganze Ende besteht aus einer Chaosstory mit der deutschen Bahn.

Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie ich als Zeichner es nicht mehr hinkriege, mich fürs Zeichnen zu begeistern. Jedes Mal, wenn ich mich hinsetze, um was zu zeichnen, ist es, als äre eine Wand zwischen mit und dem Papier. Hab ich meinen Zeichnen-Skill verloren? 

Was passiert, wenn man 24 Stunden lang allen Input weglässt? Laut Theorie sollen in der ersten Phase alle Gedanken zum Vorschein kommen, die man so mit sich herum trägt. Dann soll sehr viel Langeweile kommen. Und dann soll etwas grundlegend Wichtiges kommen, von dem ich denke, dass ich es auf meiner Reise der künstlerischen Selbstfindung dringend brauchen werde. 

Meine Reise in die künstlerische (?!?) Selbstfindung (?!?) führte mich zur Buchmesse in Leipzig. Neben einer Menge Spaß mit Misu, Lena und Visro, stellte mich diese Buchmesse aber auch vor eine unerwartete Herausforderung. 

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich ein Künstler bin oder jemals einer war. Also gehe ich auf eine Reise, um das herauszufinden. ... eine ziemlich chaotische Reise, von der ich nicht weiß, was dabei rauskommt. Ich hab mich an einer Fern-Uni eingeschrieben, eine neue Kamera fürs Videotagebuch gekauft, mein Tamagotchi angeschmissen, einen Fischstäbchen-A++sch gebacken und meine erste Kunst-Prüfung eingereicht. Was das alles bringen soll, um den Künstler in mir zu finden? Keine Ahnung.