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Nur mit Dir

Yuriy x Mariah
von

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Chinesische Weisheiten

Lächelnd und immer wieder mal kichernd blätterte sie in einem Taschenbuch. Las nur wenige Zeilen, um danach den Kopf zurückzulehnen und darüber nachzudenken, bevor sie es als empfehlenswert betrachtete. Wieder schwang ihr Kopf zurück zum Buch und las die nächste Idee.
 

Wie Sergej auf die Idee kam ihr ein solches Taschenbuch zu schenken, wusste sie immer noch nicht, aber es war zum Totschießen. Yuriy fand es hingegen überhaupt nicht witzig, als sein Freund ihr zum Geburtstag das hier schenkte.
 

„100 Dinge, wie man einen werdenden Vater in den Wahnsinn treiben kann“
 

Es waren nur kleine Ideen, aber sicherlich testenswert. Wie zum Beispiel: „Ändere jede Sekunde deine eigene Meinung. Lasse vielleicht einmal eine, oder zwei Minuten Zeit vergehen, nur um dich wieder umzuentscheiden. Schiebe es danach einfach auf deine Hormone.“
 

Wenn sie alleine daran dachte, wenn sie das Kinderzimmer einrichten würden. Ja. Das würde ihren Freund sicherlich zum Ausrasten bringen, würde sie ständig ihre Meinung ändern.
 

Oder auch: „Mache deine Übelkeit zu deinem Komplizen. Unterrichte dem werdenden Vater, was du riechen kannst und was nicht. Obwohl es überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. Mache ihn dann einfach dafür verantwortlich, warum du das Auto vollgekotzt hast. Als Schwangere kannst du nichts dafür, wenn sich dein Wohlbefinden ändert.“
 

Nun, das konnte sie wohl nicht mehr in Betracht ziehen. Die Übelkeit war komplett verschwunden mittlerweile. Aber es war eine gute Idee, keine Frage. Yuriy wäre ausgetickt, sobald es um sein Auto ginge. Vielleicht hätte sie auch skrupel gehabt, das so umzusetzen. Immerhin fuhr er sie nun fast zu jedem Termin in die Frauenarztpraxis und diesen Luxus wollte sie sich nicht selbst zerstören.
 

Einen Vorschlag nahm sie sich sogar fest vor, diesen umzusetzen.
 

„Erinnere ihn ständig an den errechneten Termin und zähle ihm auf, was er all die nächsten Jahre vergessen kann. Nachts mit den Kumpels um die Häuser ziehen kann er definitiv knicken.“
 

Ihre Mundwinkel wurden breiter den je. Vielleicht könnte sie damit ihn ein klein wenig leiden lassen, für all das, was sie in den letzten Monaten durchmachen musste.
 

„Mariah, schnall dich lieber wieder an. Wir landen gleich.“, riss die Stimme ihres Bruders sie aus ihren Gedanken.
 

„Oh. Jep.“, kam es nur aus ihrem Mund.
 

Schnell legte sie das Buch beiseite und schnallte sich an. Es war ein wenig schwierig gewesen, als sie in das Flugzeug eingestiegen war. Den Gurt auf ihren Umfang einzustellen war eine halbe Doktorarbeit. Aber jetzt nur ein Klacks.
 

Sie sah aus dem Fenster und lächelte noch viel breiter. Wie lange hatte sie die Wälder unter ihnen nun nicht mehr gesehen? Zweieinhalb Jahre. Es kam ihr vor, wie eine Ewigkeit. Wenn man ständig nur Moskau vor Augen hatte, war das wohl einfach nicht anders zu beschreiben.
 

Sie freute sich so sehr, dass Yuriy es erlaubt hatte, nachdem Hiromi sich auch bereit erklärte, sie zu begleiten und sie zusammen mit Lee und Gary zurückflog. So waren noch mehr Personen um sie herum, die auf sie ein Auge warfen.
 

Auch wenn Yuriy selbst noch am Moskauer Flughafen tausendmal erwähnt hatte, dass sie anrufen sollte, sobald sie gelandet war und auch sonst anrufen sollte, wenn etwas wäre. Er war und blieb eben übervorsichtig.
 

Sie war froh ein paar Tage Yuriys Argusaugen auszuweichen, dennoch vermisste sie ihn jetzt schon. Es war eben nicht einfach. Sie lebten ja schon so lange zusammen, hatten sich jeden Tag gesehen und gesprochen. Ihn jetzt einige Tage nicht zu sehen, fühlte sich komisch an.
 

Verrückt irgendwie. Nie wollte sie sich von einem Mann so abhängig machen lassen. Was sie im großen und ganzen ja auch nicht war. Er machte sich ja nur Sorgen um sie und um das Kind. Das würde sicherlich wieder abnehmen. Seine Fürsorge war wie schon einmal erwähnt, lästig aber auch liebenswert zu betrachten.
 

„In wenigen Minuten erreichen wir Peking. Bitte bleiben sie Angeschnallt, verstauen sie alle Habseligkeiten und stellen sie ihre Mobilgeräte auf den Flugmodus um.“, hallte es durch die Gänge der Freisprechanlage und Mariah grinste nur noch breiter.
 


 

Home Sweet Home.
 

Das waren die einzigen drei Wörter, die ihr einfielen, als sie die kleine Hütte von Lee und Meister Tao entdeckte. Alles sah noch genauso aus, wie sie es verlassen hatte und doch war die Stimmung etwas anders. Früher wenn sie um diese Mittagszeit hier war, wuselte Meister Tao immer in seinem Garten umher und pflegte seine Teebäume. Aber der Garten sah so verlassen aus, dass es ihr zugleich bewusst wurde, wieso sie nach China zurückkam.
 

Hiromi trat an ihre Seite und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie sagte nichts, aber ihrem Blick zu urteilen, wusste sie ganz genau, was der Rosahaarigen durch den Kopf ging.
 

Gary nahm sich ihre Taschen an und verstaute sie in der Hütte, als Kevin schon herausgestürmt kam. Überschwänglich wie eh und je zog er Mariah in eine Umarmung und redete wie ein Wasserfall auf sie ein.
 

„Jetzt lass sie erst einmal ankommen.“, zischte Lee, der an ihnen vorbei ging und dabei Kevin am Kragen packte, um diesen von ihr zu ziehen.
 

Widerwillig ließ er von ihr ab und zuckte schuldbewusst mit den Schultern, bevor er sich wieder abwandte und erneut im Haus verschwand. Sie war sichtlich überrascht über Kevins Freude sie wiederzusehen. Er war einer derjenigen gewesen, der es nie so richtig verstand, wieso sie nach Russland gegangen war. Nur mit der Zeit hatte er es akzeptiert. Nicht zu letzt, da Lee es war, der die Beziehung zwischen Yuriy und seiner Schwester den Segen gab.
 

„Komm schon. Du solltest dich ein bisschen ausruhen.“, sagte Hiromi.
 

„Ausruhen? Ich fühl mich fit, wie noch nie. Außerdem... möchte ich gerne zuerst zu Meister Tao. Deswegen bin ich doch hier.“
 

Hiromi sah besorgt aus, was Mariah sichtlich auffiel.
 

„Meinst du nicht... du solltest langsam machen?“
 

„Nein. Ich kann es nicht noch länger aufschieben.“, sagte sie und holte tief Luft, „Ich schaff das schon.“
 

„Na gut.“
 

Damit war die Sache geklärt. Nach der langen Abwesenheit, betrat sie die kleine Hütte, in der sie aufgewachsen war. Sah Lee in der Küche herumwuseln und Kevin, wie er den Tisch deckte. Mariah legte ihre Hand auf den Türrahmen und sah zu ihrem Bruder.
 

„Lee... meinst du... ich kann gleich mit... mit ihm reden?“
 

„Ehm... weiß nicht. Kevin, ist er wach?“
 

„Ja, so halb. Er sitzt im Teezimmer. Meditieren. Zumindest... versucht er es.“, murmelte der Grünhaarige.
 

„Okay. Dann... geh ich mal.“, sagte sie und verließ die beiden bereits wieder, als sie noch sah, wie Hiromi in die Küche trat.
 

Vermutlich um den beiden zu helfen.
 

Sie ging langsam den Flur entlang. Sie hatte sich keinen Plan zurechtgelegt, wenn sie ehrlich war. Wusste auch nicht, wie sie ihm gegenübertreten konnte. Lee hatte ihr auf dem Hinflug einiges erzählt über ihn. Sie wollte sich nicht davon beeinflussen lassen, aber dennoch machte es ihr ein wenig Angst.
 

Die Tür zum Teezimmer bestand nur aus geknüpften Seilen, so dass sie einfach hindurch schlüpfen konnte. Mariah lächelte sanft, als sie Meister Tao im Schneidersitz vor sich sitzen sah, den Rücken zu ihr gewandt.
 

„Nín hao Zhu Tao.“
 

Er rührte sich keinen Zentimeter, wusste gar nicht, ob er sie überhaupt gehört hatte. Dennoch trat sie heran und setzte sich zu ihm an die Seite. Die Stille war angenehm, wie sie fand. Vor ihm sah sie dann auch noch Räucherstäbchen, die einen ebenso aromatisierten Duft abgaben. Sie lächelte, als im selben Moment die, rauchige, leicht gebrochene Stimme ihres Sitznachbars erklang.
 

„Nín hao Mariah.“
 

Sie erkannte, dass er weiterhin die Augen geschlossen hatte.
 

„Wie... geht es euch?“, fragte sie vorsichtig und verschränkte nervös ihre Finger ineinander.
 

„Wie das Blau am Himmel.“
 

Also gut, runzelte sie die Stirn. Der alte Mann hatte schon immer gerne in Rätseln gesprochen. Im selben Moment spürte sie eine Bewegung in ihrem Bauch und wie von selbst legte sie ihre rechte Hand auf die Bauchdecke.
 

„Sie wird, wie du.“, vernahm sie Taos Stimme abermals und sie sah auf.
 

Er hatte seinen Kopf zu ihr gewandt und lächelte sie sanftmütig an.
 

„Wie... ich?“, fragte sie nach.
 

„Deine Mutter... war wie ein Wirbelwind in den Dünen. Laut und... laut und...“
 

Mariah bemerkte, wie ihm plötzlich die Worte fehlten. Doch sie gab ihm die Zeit, die er benötigte, um sich zu sammeln.
 

„... laut und stürmisch. Du bist, wie sie und eure Tochter wird dieses Erbe weitertragen. Da bin ich mir sicher.“
 

Kurz dachte sie an das Fotoalbum, dass ihr Lee gegeben hat. Sie war gewollt danach zu fragen, aber ließ es dann doch in ihrem Hinterkopf verschwinden. Tao hatte sicherlich seine Gründe, wieso er es so lange verschwiegen hatte. Und es gab viel wichtigeres...
 

„Wie... wie war Mama denn, als...“, sie wusste nicht, wie sie es sagen sollte.
 

Bisher hatte sie darüber noch nie sprechen wollen. Es war auch nie von belang gewesen. Aber seit sie schwanger war, war alles irgendwie anders geworden. Sie machte sie seitdem sie das Album durchstöberte allgemein viel mehr Gedanken um die Vergangenheit. Manchmal kamen auch Zweifel.
 

„Wie war Mama, als sie mit mir schwanger war?“
 

„Du fragst dich... ob sie Ängste hatte?“
 

Sie nickte sachte. Besser hätte er es nicht sagen können.
 

„Die hatte sie. Sicher. Es... war eine schwierige Zeit damals. Die Gegend war nicht sicher und die Gier der unterbelichteten Menschen waren zu groß.“, sagte er und schaute das erste Mal auf seine Finger herab, „Wir haben oft geredet. Erzählte... mir von den Dingen, die sie mit die erleben wollte. Die sie sich mit dir wünschte.“
 

„Ich... hab manchmal Angst. Ob ich alles richtig mache, oder... wenn ich damit nicht zurecht komme.“, sprudelte es dann aus ihr heraus, „Ich habe keinen Vergleich. Mama ging von uns, da habe ich noch nicht einmal gewusst, wer sie eigentlich war.“
 

„Mariah...“, hauchte Tao und drehte seinen Körper näher zu dem ihren, „Angst zu haben ist okay. Es ist... ein Gefühl, dass uns beschützt. Dennoch... solltest du es nicht zu deinem Lebensinhalt machen. Du bist nicht alleine. Du hast deinen Bruder, Kevin und Gary an deiner Seite und auch-“
 

„Yuriy.“, hauchte sie lächelnd.
 

„Ich habe die Verbindung zwischen dir und ihm schon lange bevor du es gesehen hast, wahrgenommen.“, murmelte er dann und sie sah zu ihm auf, „Alles was geschehen war, sollte so passieren. Und... soll ich dir ein Geheimnis verraten?“
 

Sie nickte und er rückte seinen Kopf ganz nah an ihr Ohr, nur um ihr folgendes mitzuteilen...
 

„Das haben mir unsere Vorfahren geflüstert. Und sie haben sich noch nie geirrt.“, kicherte er nun und zog seinen Kopf zurück, „Über Vergangenes mache Dir keine Sorge, dem Kommenden wende Dich zu.“
 

„Trotzdem... vermisse ich sie.“
 

„Das brauchst du doch gar nicht, Mariah. Sie ist immer da.“, sagte er leise und hob seine Hand, um diese auf die Stelle ihres Herzes zu legen, „Genau hier. Denk immer daran.“
 

Sie lächelte erneut und zog nun beide Hände über ihren Bauch.
 

„Malika wird dir immer den richtigen Weg weisen. Tief in deinem Inneren wusstest du es bereits. Alles andere... andere...“, seine Augenlider zuckten und er schien nun völlig den Faden verloren zu haben.
 

„Meister Tao?“, fragte sie nach, als er den Mund auf und zu machte, und dennoch kein Laut über seine Lippen kam.
 

„Oh. Ich muss... den Tee gießen. Bevor die grünen Gnome mir wieder alles wegfressen.“, sagte er urplötzlich, stand auf und ließ Mariah verstört zurück.
 

Was zum Geier...?!
 

Sie schaute ihm hinterher und kam nicht auf einen grünen Zweig, was das nun sollte. Irgendetwas wollte er sagen und dann... kam er von ihrem doch sehr vertrauten Gespräch auf Tee und Gnome?!
 

„Ist merkwürdig, oder?“, hörte sie Kevin und ihre Augen klarten auf.
 

Sie sah den Grünhaarigen nun in der Tür stehen.
 

„Ehm... ist er immer so?“
 

„Die meiste Zeit. Der alte Kauz war ja früher schon nicht von dieser Welt, aber seit das angefangen hatte, überhaupt nicht mehr zu lesen.“, sagte er und setzte sich zu ihr, an die Stelle, an die zuvor noch Tao gesessen hatte, „Jetzt geht er rüber zu den Teebäumen, starrt sie Stundenlang an, bewegt sich keinen Millimeter und dann geht er etwas essen. Ist jeden Tag dasselbe.“
 

„Wie lang geht das schon so?“
 

„Mhm... drei Monate? Ungefähr. Der Arzt aus dem Dorf meinte, dass es... eine Art Demenz sein könnte. Das er sich an etwas erinnert, diese aber völlig verzerrt sein könnten und er deswegen so komisch sich artikuliert.“
 

„Hm.“
 

„Auch... hat er gesagt, dass er ihm nicht mehr viel Zeit gibt.“, sagte er dann leise, „Vielleicht... noch eins-zwei Monate.“
 

„Aber so... fit auf den Beinen ist er ja noch.“
 

„Oh ja. Und wie. Er läuft achtmal zum Briefkasten und wieder zurück. Am Tag.“, sagte Kevin und verdeutlichte seine Aussage noch mehr damit, „Immer zur selben Uhrzeit. Kann man sogar abstoppen.“
 

Mariah seufzte. Wie sich das alles so schnell ändern konnte, war unfassbar.
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken, Mariah. Sei... lieber glücklich darüber, dass ihr euch beide nocheinmal gesehen habt und er... seine kleine Enkelin wenigstens ein bisschen kennenlernen konnte.“
 

„Ja... da hast du Recht.“, erwiderte sie sanft.
 

„Na los, komm. Ich habe deine Leibspeise vorbereitet. Extra frisch auf dem Markt besorgt. Das ganze war echt nicht billig und ich möchte es nicht kalt werden lassen.“, grinste nun Kevin, stand auf und hielt ihr die Hand hin, „Hab auch genug besorgt. Immerhin musst du für zwei Essen.“
 

„Für zwei?!“, zischte sie beleidigt, nahm aber dennoch seine Hand an, so dass er sie hochziehen konnte, „Das ist ein Aberglaube, Kevin.“
 

„Mir egal. Du isst einfach zwei Portionen, damit das ganze sich auch lohnt.“, grinste er und sie verpasste ihm einen Schlag auf den Hinterkopf, „Auaa...“
 


 

- - -
 

Ruhig lag sie auf ihrem Futon Bett. Die Matratze war recht hart, was sie in dem Moment hasste. Früher mochte sie das, aber jetzt, in dem sie fast auf den 6. Monat zuging war das ein hartes Unterfangen. Sie hatte eh schon Rückenschmerzen in manchen Situationen und da käme eine weiche Matratze um einiges besser an. Wenn auch ungesünder.
 

Sie drehte sich auf die Seite und versuchte die Schmerzen im Kreuz auszublenden. Ihre Arme lagen vor ihrem Gesicht und ihre Augen fingen das Armband an ihrem linken Handgelenk ein. Sie fing an zu lächeln, als sie mit ihrer anderen Hand die kleinen silbernen Katzenanhänger betrachtete.
 

Sie hatte ja keine Ahnung davon gehabt, was Yuriy für ihren Geburtstag besorgt hatte. Eigentlich hatte sie ihm eine Woche zuvor, mal angesprochen darauf, dass sie nichts bräuchte und er ja auch alle Kosten auf sich nahm. Das wäre schon genug. Aber er konnte es eben nicht lassen. Umso gerührter war sie gewesen, als er am Abend, als alle anderen schon schliefen ihr eine Schatulle übergab, in dem dieses Armband lag.
 

Katzen. Noch deutlicher konnte er die Beziehung zwischen ihnen wohl einfach nicht beschreiben. Es passte. Definitiv. Er verglich sie immerhin schon immer mit einer Katze, die ihm gerne öfters die Augen auskratzen wollte.
 

Kurz kicherte sie, als sie daran denken musste, was er dazu gesagt hatte. Er könne heute wohl nicht mit den Geschenken, der anderen mithalten. Oh, wie falsch er damit lag. Auch wenn das Fotoshooting und das Album echt eine Überraschung waren und auch die Lektüre, die sie von Sergej bekam, witzig fand. Würde Yuriys Geschenk immer, egal was es war, an erster Stelle stehen. Weil es von Herzen kam. Von dem Menschen, den sie am allermeisten liebte und der sie liebte. Mit all ihren Macken. Wie zum Beispiel ihre Vorliebe für chinesisches Essen, was ihm sicherlich schon zum Hals raushing. Aber es dennoch jedes Mal in Kauf nahm, nur um sie glücklich zu stimmen.
 

Allein schon deswegen, dass es nicht einfach nur ein Armband war, mit ein paar Katzenfiguren daran, sondern auch mit einer Gravur versehen. Er sagte, es sei Echtsilber, aber mehr wollte sie nicht wissen. Nicht wie viel es gekostet hatte und nicht, wie viel er alleine für die Gravur bezahlt hatte. Sonst würde sie sich nur wieder aufregen.
 

Sanft strich sie mit dem Finger über die Rillen und lächelte in die Dunkelheit.
 

»Ne veka kotyatki« - Für die Ewigkeit, Kätzchen
 

Gott. Damit hatte er sich wirklich selbst übertroffen. Wenn irgendjemand noch einmal sagte, dass ihr Russe nicht romantisch sein könnte, dann würde sie die Krallen tatsächlich ausfahren. Auch wenn er es selbst nie zugeben würde. Ein Grund, wieso er ihr Geschenk erst gab, als sie alleine waren. Diese Momente teilte er eben nicht mit anderen. Und es war okay so. Das waren eben Augenblicke, für die sie ihn liebte. Unendlich und für immer.
 

Sie seufzte und drehte sich auf die andere Seite. Fasste mit ihrer rechten Hand an ihre Seite und fühlte die leere, kalte Seite. Was würde sie jetzt dafür geben, sich an seinen Rücken zu kuscheln. Sie musste ihn unbedingt morgenfrüh anrufen. Seine Stimme wieder hören. Sie hatte förmlichen Heimweh nach ihm.
 

Kaum als der Gedanke zu Ende gedacht war, trat ihre Kleine ihren Fuß nach außen.
 

„Ja, du vermisst Papa auch...“, murmelte sie und legte ihre Handinnenfläche auf die gewölbte Stelle ihres Bauches, „Wir rufen ihn morgen an. Versprochen.“, hauchte sie leise, bevor sie ihre Augen schloss und versuchte endlich zu schlafen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu, da bin ich schon wieder. Ich muss sagen, dafür dass ich das Kapitel so noch gar nicht angefangen hatte, ging es doch ganz gut runter. Wie Butter, würde Meister Tao sagen ;)


Das nächste Kapitel ist sogar auch schon fertig! War es die ganze Zeit eigentlich... mir haben nur dieses Kapitel und das davor gefehlt x'D

Egal. Ich werde es dann "morgen" hochladen.
Freue mich sehr auf eure Rückmeldung auf dieses Kapitel.

Eure Katie :3
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