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Nur mit Dir

Yuriy x Mariah
von

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Glücklicher Geburtstag

Seit sie ihre Augen heute Morgen aufgeschlagen hatte, war sie mega gut gelaunt. Ihre Kleine hatte sie nicht nur die Nacht ruhig schlafen lassen, sondern blieb auch sonst relativ gelassen. Als würde sie bemerken, dass heute ein besonderer Tag für ihre Mutter wäre.
 

Mutter. Sie hatte sich an dieses Wort immer noch nicht ganz gewöhnt. Ihre Gefühle in dieser Hinsicht waren seltsam, aber nicht negativ gemeint. Eher immer noch befremdlich. Auf eine schöne Art und Weise.
 

Das einzige was sie ein bisschen traurig stimmt war, dass Yuriy schon in der Früh das Haus verlassen hatte. Noch bevor sie wach wurde. Sie wusste zwar, dass er Lee und Gary am Flughafen abholen musste, aber dass er klang und heimlich abgehauen war, machte sie schon ein wenig mürrisch. Sie liebte es einfach neben ihm aufzuwachen. Wenn sie seine warme Hand auf ihrem Bauch spürte und sie seinen Atem bemerkte. Es gab ihr einfach das Gefühl von Sicherheit. Auch wenn es ihr manchmal zu viel wurde.
 

Je weiter die Schwangerschaft fortschritt, umso anhänglicher wurde er. Zum Beginn hatte das ja schon angefangen, was sich aber relativ schnell gelegt hatte. Aber... es fing wohl nun wieder an.

Es war ihr schon oft unangenehm, aber gesagt hatte sie bis dato noch nie etwas dagegen. War ja auch manchmal... süß, wenn er so auf sie fixiert war und er sich um seine Mädels sorgte. Aber manchmal war es auch einfach zu viel des Guten.
 

Sie erinnerte sich noch gut von vor ein paar Tagen, als sie in der Firma ein Paket angenommen hatte, das etwas größer ausfiel. Es waren eigentlich nur Kuscheltiere, die gespendet worden waren. Nichts was schwer zu tragen war. Aber als er das gesehen hatte, hatte er ihr das Paket aus den Armen gerissen und sie wie ein rohes Ei behandelt.
 

Und dann hatte er ihr eröffnet, dass es ihm lieber wäre, wenn sie sich vom Arzt krankschreiben lassen würde, bis ihr Mutterschutz begann. Sie fiel aus allen Wolken, um ehrlich zu sein. Sie war alles andere als krank, meine Güte! Sie war nur im 5. Monat schwanger und ihr ging es schließlich gut dabei. Der Mutterschutz würde erst sechs Wochen vor dem errechneten Termin beginnen. Was sollte sie also die restlichen Wochen bis dahin tun? Daheim herumsitzen, Schwangerschaftsbücher wälzen und Däumchen drehen?!
 

Natürlich geigte sie ihm ihre Meinung. Sie war schließlich noch nie auf den Mund gefallen und es endete in einem kleinen Streit. Normal, wenn zwei Personen, die beide temperamentvoll und stur waren, aneinander gerieten.

Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, mochte sie es mit ihm zu streiten. So paradox das auch klang.
 

Im Endeffekt gab sie jedoch ein wenig klein bei und sie fanden den Kompromiss, dass sie den Bürokram erledigen würde in nächster Zeit und dass sie Hiromi ein wenig zur Hand ging, wenn diese beim Sortieren des Archives Hilfe bräuchte.
 

Damit war das Thema erst einmal wieder vom Tisch gewesen. Mit Sicherheit würde er diese Sache wieder ansprechen, je näher die Deadline kam. Das wusste sie. Aber darüber wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Sie würde jetzt ganz entspannt sich fertig machen und Hiromi treffen.
 

Sie hatte vor etwa einer halben Stunde angerufen und gesagt, dass sie ihr Geburtstagsgeschenk schon jetzt bekommen sollte und nicht erst später, wenn all die anderen da waren. Mariah war etwas konfus, weil sie damit nicht gerechnet hatte und sich auch darauf keinen Reim machte.

Aber sie hinterfragte es nicht weiter. Sie war einfach gespannt darauf, was Hiromi vor hatte. Sie sollte sie in der Stadt treffen. Vielleicht durfte sie sich ja etwas aussuchen? Sie hatte sich nie groß dazu geäußert, was sie sich zum Geburtstag wünschte. Sie hätte auch gar nicht gewusst, was sie darauf antworten sollte. Im Endeffekt machte es sie schon glücklich, wenn ihre Freunde und Familie bei ihr waren, an diesem besonderen Tag.
 


 

Angekommen auf dem Roten Platz, welches der Treffpunkt war, schaute sich Mariah fragend nach der Braunhaarigen um. Sie zog ihre leichte Jacke fester um sich. Auch wenn es recht angenehm war, wollte sie nicht so offenkundig mit ihrem Schwangerschaftsbauch herumlaufen. Man wusste schließlich nie, wen man begegnete. Vor allem wollte sie keine Journalisten auf sich ziehen, die seit der Beginn ihrer Beziehung zu dem Rothaarigen, ein gewisses Interesse an ihr hegten.
 

„Hey.“, kam es hinter ihr und die Rosahaarige drehte sich zu der Stimme um, „Alles gute zum Geburtstag!“, sagte sie zudem gleich und fiel ihr um die Arme.
 

„Danke, Hiromi.“, erwiderte sie und drückte ihre beste Freundin fest an sich, bevor sie diese losließ, „Also... welche Überraschung hast du für uns?“
 

„Uns?“, fragte sie leicht verwirrt nach.
 

„Na... uns...“, lachte sie und legte eine Hand auf ihren etwas dickeren Bauch.
 

„Sie ist noch nicht mal auf der Welt und du redest schon in der Mehrzahl.“
 

„Natürlich.“, lächelte sie weiter.
 

Sie seufzte und schüttelte nur leicht den Kopf.
 

„Komm mit. Kai und ich haben lange überlegt und wir haben auch Yuriy ausgefragt, aber dein Russe hat sich ja schwer zurück gehalten.“, sagte sie und ging voraus, während Mariah ihr folgte.
 

„Hat er, ja?“
 

„So ziemlich. Es wäre kein Wunder, wenn er selbst keine Ahnung hatte. Habt ihr darüber überhaupt geredet?“
 

„Nicht wirklich... er kennt meine Standartantwort. Vielleicht hat er deswegen nicht nachgebohrt.“
 

„Mir würden tausend Sachen einfallen, die man mir schenken könnte.“
 

„Ja, das glaube ich dir sofort und Kai würde auch alles besorgen, was dein Herz begehrt.“
 

„Was soll dass denn heißen?“
 

„Auch wenn Kai sehr penibel aufs Geld achtet, wenn er dich glücklich machen kann mit etwas, ist ihm der Preis egal.“
 

„Ich glaube...“, sagte sie leise und blieb kurz stehen, „... er hat immer noch ein schlechtes Gewissen, wegen damals.“
 

„Immer noch?“, fragte sie nach und blieb an ihrer Seite ebenfalls stehen.
 

„Mhm...“, nickte sie und ging weiter, „Auch wenn ich ihm das längst verziehen habe. Sonst wäre ich ja nicht mit ihm zusammen.“
 

„Denkst du denn... manchmal daran zurück?“
 

Mariah fragte vorsichtig nach. Sie wusste, dass das damals kein leichtes Thema für Hiromi war. Immerhin hatte sie die Braunhaarige erlebt in der Zeit, als Kai verschwand und sie mit ihren Gefühlen zurückließ. Sie waren damals bei Emily gewesen in New York, als sie ihr davon erzählte.
 

„Um ehrlich zu sein... vielleicht eins oder zweimal. Ich hab mich immer gefragt, wie mein Leben jetzt wäre, wenn er damals schon zu mir, gestanden hätte und er nicht abgehauen wäre.“
 

„Und auf welches Ergebnis bist du gekommen?“
 

„Auf gar keines. Ich kann es mir einfach nicht so richtig vorstellen. Vielleicht... wären wir in Japan geblieben, hätten uns da ein Leben aufgebaut. Ich hätte in Tokio studiert und er... keine Ahnung. Ich weiß nicht.“
 

„Ihr wärt sicher auch dann glücklich gewesen.“
 

„Ja, das auf jeden Fall. Aber... es ist gut so, wie es gekommen war.“
 

„Mit all dem hin und her und dem Stress?“
 

„Ja,... man muss es auch von der anderen Seite betrachten. Wenn er nicht nach Russland gegangen wäre, würde ich jetzt nicht hier leben und... wir wären vor zweieinhalb Jahren nicht nach China geflogen. Somit hättest du Yuriy nie auf diese Weise kennengelernt.“, lächelte sie verschmilzt, „Immerhin war der Urlaub auf meinen Mist gewachsen.“, kicherte sie.
 

„Touché.“, grinste sie, „Du glaubst also an Schicksal?“
 

„Definitiv.“, grinste sie ebenso, „Deswegen ist es egal, was damals war. Alles hat seinen Weg gefunden. Irgendwie.“
 

„Du solltest ihm das mal sagen.“, sagte sie, „Es sei denn, du willst weiter von ihm reich beschenkt werden.“, lachte sie und schubste sie spielerisch.
 

„Ha, ha, ha.“
 

Mariah musste lauter lachen, auf Hiromis Reaktion. Sie konnte sich so einen Satz auch einfach nicht verkneifen.
 

„Vielleicht solltest du Yuriy mal sagen, dass er nicht so viel Geld ausgeben soll.“
 

„Nützt nichts.“, sagte sie, als sie sich von ihrem Lachanfall erholt hatte, „Er ist ein Dickschädel. Haben gestern Abend vor dem Laptop zusammen gesessen und uns Möbel angeschaut. Regale, Kommoden, Kinderbetten. Der Preis für den Wickeltisch waren wir uns einig. Das war aber auch das einzige.“
 

„Und der Rest?“
 

„Übertrieben teuer. Er will nur das Beste, hat er gesagt. Dabei ist es nicht mal gesagt, dass das Teuerste auch das Beste ist.“, seufzte sie, „Allein das Gitterbett... da gab es so viel schönere Varianten, die sogar billiger waren und er pocht auf so ein Gestell, bei dem man auf einer Seite das Gitter herunterschieben kann. Das selbe Bett gibt es auch ohne das und es ist eben mal 200 Rubel günstiger.“
 

„Ich glaube... er braucht einfach eine Aufgabe. Du hast die größte Last und er will was für dich machen. Für euch. Lass ihn einfach sich austoben.“
 

„Kann er ja, aber bitte nicht an unserem Budget.“
 

Plötzlich blieb Hiromi stehen und Mariah sah auf das Geschäft, wovor sie nun standen.
 

„Was wollen wir hier?“, fragte die Rosahaarige sie fragend an.
 

„Was macht man wohl beim Fotografen?“, stellte sie eine Gegenfrage.
 

„Fotos.“, kam es kurz angebunden von ihr und Hiromi nickte.
 

„Jetzt kann ich ja ehrlich sein... Wir haben letzte Woche mit Lee telefoniert.“
 

„Ihr habt mit meinem Bruder telefoniert? Wie-“
 

„Lass mich ausreden, Mariah.“, fiel sie ihr ins Wort, „Er meinte, du hast früher schon gerne Fotos von allem gehabt und du liebst es schließlich auch in Fotoalben herumzuwühlen. Also... dachten wir, es wäre was schönes, auch diese Zeit festzuhalten.“
 

„Ich versteh es nicht so ganz...“, murmelte das Geburtstagskind sichtlich verwirrt.
 

„Ich und Kai haben ein Schwangerschaft-Fotoshooting für dich gebucht.“
 

„W-was? Hiromi...“, hauchte sie und sah sie verwundert, aber auch freudig an.
 

„Yuriy weiß auch Bescheid und kommt später dazu. Er holt ja Gary und Lee ab.“
 

„Er wusste das?!“
 

„Jap. Ich bin begeistert, dass er die Klappe gehalten hat. Dachte, ihm rutscht etwas raus.“
 

„Er hat kein Sterbenswörtchen davon gesagt.“, sagte sie geschockt, fing sich aber sofort wieder, „Hiromi... das... wir... machen also jetzt Fotos?“
 

„Du machst Fotos. Das ist das beste Fotostudio in ganz Moskau. Gute Bewertungen, schöne Fotos.“, lächelte sie warmherzig.
 

„Danke...“, hauchte sie und umarmte Hiromi überschwänglich...
 

Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Die Fotografin war wirklich sehr freundlich gewesen, als sie die ersten Fotos alleine machte. Dennoch war sie ein bisschen befangen in der Situation. Früher war sie offener gewesen, wenn auch misstrauisch, aber seit sie schwanger war, war da das Gefühl, dass sie noch mehr aufpasste. War das eine Art, Beschützerinstinkt? Oder doch eher Muttergefühle, die in ihr zu wachsen schien? Genau wusste sie das nicht.
 

Trotzdem taute sie auf, besonders, als tatsächlich ihr Freund dazu kam. Im ersten Moment dachte sie, dass Lee auch dabei wäre, aber er hatte erwähnt, dass er die beiden daheim abgesetzt hatte, bevor er wieder zurück in die Stadt fuhr.

Dazu hatte er geflüstert, dass er das mit niemanden teilen wollte, was auf ihrem Gesicht ein zaghaftes Lächeln hervorrief. Sein besitzergreifendes Verhalten fand sie genauso süß, wie seine Sorge um ihre Gesundheit.
 

Fast über zwei Stunden waren sie dabei viele verschiedene Fotos zu machen, aus vielen verschiedenen Perspektiven. Eines fand sie besonders schön. Ihr Bauch war im Fokus und seine Hand, wie ihre lagen um ihren Bauchnabel herum. Allein die Idee der Fotografin war goldwert, aber umso schöner wurde das Bild, da ihre Tochter sich ebenso zu Wort meldete. In dem Moment, bevor der Auslöser kam, hatte sie ihren Fuß gegen ihre Bauchdecke gedrückt und auf der Kamera konnte man ihren Abdruck mehr als deutlich sehen.
 

Mariah war überglücklich über Hiromis und Kais Überraschungsgeschenk. Darauf wäre sie niemals alleine gekommen.
 

Man könnte sagen, es war Mariahs schönster Geburtstag in all den Jahren. Sie hatte alles was sie brauchte, alles was sie wollte. Selbst Lee war besonders ergriffen von dem Moment. Zum allerersten Mal sah er seine Schwester in ihrem Umstand. Sie hatte sich ja einige Szenarios ausgemalt, die alles andere als friedfertig ausgesehen haben. Aber wieder einmal überraschte er sie.
 

Er sah so glücklich aus und zufrieden. Er hatte ja auch genug Zeit gehabt, sich mit dem Familienzuwachs anzufreunden. Ihr wäre es vermutlich immer noch lieber gewesen, er hätte es persönlich erfahren, aber vielleicht... war es auch gut so, wie es schlussendlich gekommen war. So gab es an diesem Tag keinen Streit oder ähnliches.

Lee hatte sich damit arrangiert und er akzeptierte den Weg seiner Schwester, den sie mit Yuriy gehen wollte.
 

Mariah war... sie konnte es nicht so recht beschreiben. Glücklich traf es schon, aber viel mehr als das. Lächelnd war sie gerade dabei die Reste des Abendessens in den Kühlschrank zu verstauen, als sie ihren Bruder im Augenwinkel wahrnahm.
 

„Was gibt’s?“, fragte sie, ohne hinzuschauen und stellte eine Plastikbox in die unterste Schublade des Kühlschranks.
 

„Tisch ist abgeräumt. Die warten alle nur noch auf dich.“
 

„Ich komm gleich.“, sagte sie und wollte nur noch schnell das Brot einpacken, als Lee an ihre Seite trat.
 

„Lass das doch Yuriy machen. Es ist dein Geburtstag.“
 

„Wenn ich das Yuriy machen lasse, liegt alles kreuz und quer. Ich brauch Ordnung, sonst finde ich morgenfrüh gar nichts mehr.“, sagte sie und hörte ihn seufzen.
 

„Nur für einen Moment.“, sagte er und drückte die Tür des Kühlschranks vor ihrer Nase zu.
 

„Ey!“
 

„Hier.“, sagte er jedoch und schob ein Geschenk in ihre Hand.
 

„Du musst dich auch ständig vordrängeln. Kann das nicht warten, bis-“
 

„Nein. Kann es nicht. Ich habe gerne meinen ganz persönlichen Moment mit meiner Schwester.“, grinste er, „Mach schon auf.“
 

Sie seufzte ergebungsvoll und lehnte sich an die Küchenzeile, während sie das Geschenkpapier vorsichtig an den Seiten aufriss. Sie bemerkte Lees gelbe Augen auf ihr, als sie ein lederartiges Buch aus dem Papier herausholte. Kurz stockte sie, als sie den Einband aufschlug, nur dass ihr Mund nun halb offen stand.
 

„Lee... das... sind Mama und Papa.“, hauchte sie und betrachtete das Foto in der Mitte der ersten Seite.
 

Lächelnd, glücklich in den Armen haltend. Ihre Garderobe ließ nur darauf schließen, dass es sich hier entweder um ihre Verlobung oder gar Hochzeit handeln musste. Kurz sah sie zu ihm Bruder, der sie jedoch nur weiter angrinste, bevor er sich neben sie an die Küchenzeile stellte.
 

„Blätter weiter.“
 

Sie tat einfach das, wonach er verlangte und sie hätte fast quiekend auf gekeucht, als noch weitere Fotos ihr entgegen strahlten. Mal waren zwei oder drei auf einer Seite. Unordentlich eingeklebt worden, aber immer mit einer Zeile dazugeschrieben. Oft standen Daten dabei, wie Tag und Jahr und daneben noch eine kleinere Anekdote. Alles Fotos, ihrer Eltern, die sie in ihrem Leben so früh verloren hatte.
 

„Ich hab... das in Taos Sachen gefunden, als ich sein Zimmer mal ausgemistet habe. Er wollte es dir... eigentlich zu deiner Hochzeit schenken. Aber... da dass ja noch kein Thema für dich zu sein scheint und er... nicht mehr so viel Zeit hat, dachte ich, es sei gut, wenn du es jetzt bekommst.“
 

„Lee... ich... ich hab nicht mal gewusst, dass solche Fotos existieren.“, hauchte sie und blätterte unverfroren weiter.
 

„Ich auch nicht. Ich hatte nur das eine... das, was du auch kennst. War genauso überrascht, wie du. Meister Tao hatte das all die Jahre vor uns versteckt.“
 

Sie wusste auf welches Foto er anspielte. Es war recht unspektakulär. Ihre Eltern standen zusammen im Garten, während ihre Mutter mit der Gießkanne die Beete goss und ihr Vater die Äste des zu groß geratenen Nashi-Birne kürzte.

Es war das einzige Bild, dass sie von ihren Eltern hatte. Trug es, seitdem sie es hatte, auch immer bei sich, im Geldbeutel. Demnach sah es auch schon aus. Zerknittert und die Farben waren lange schon ausgewaschen.
 

„Warum? Ich... meine,... er wusste doch, wie wichtig uns das gewesen wäre.“
 

„Keine Ahnung. Ich wollte ihn ja fragen, aber er kann sich nicht mehr so gut artikulieren, also hab ich nicht nachgebohrt.“
 

Sie blätterte wortlos weiter. Wusste gar nicht so recht, was sie noch dazu sagen sollte. Sie hatte mit allem gerechnet, aber die Überraschungen heute würden sich wohl noch weiterhin gegenseitig ausstechen. Erst das Shooting von Kai und Hiromi und jetzt das von Lee, oder Meister Tao. Wie auch immer.
 

„Meister Tao muss das vorbereitet haben, aber... blättere mal noch weiter nach hinten.“
 

„Okay.“, murmelte sie nur und blätterte eins, zwei, drei Seiten weiter, bevor sie stoppte, „Das sind Mei und Lian.“, lächelte sie auf einmal.
 

„Garys Idee.“, sagte Lee zugleich, „Ich fand die Idee super. Du hast sie ja auch schon ewig nicht mehr gesehen.“
 

„Sie sind so groß geworden.“, lächelte sie und fuhr sanft mit ihren Fingern über die Fotos ihrer... Ziehkinder?
 

Konnte man das so sagen? Sie waren ihr auf jeden fall so wichtig, wie ihr ungeborenes Kind. Hatte für die beiden gesorgt und sich ihre Probleme angenommen. Sie gehörten einfach zur Familie. Ob Blutsverwandt oder nicht, war hier nicht von belang.
 

„Gary ist fast jeden Tag bei ihnen und manchmal, kommen sie auch zum Essen. Helfen ein bisschen in Meister Taos Kräutergarten aus.“
 

„Danke Lee. Wirklich. Das ist mir wirklich viel wert.“, lächelte sie und war kurz davor sogar zu weinen.
 

Sie war in letzter Zeit eh schon so nah am Wasser gebaut gewesen. Waren wohl einfach die Hormone schuld. Aber es waren zumindest keine traurigen Tränen, sondern welche, die sie freute.
 

„Nicht dafür, Mariah. Ich hätte zwar auch gerne ein paar Fotos von Mum und Dad, aber-“
 

„Ich kann dir Abzüge machen. Ganz sicher geht das.“, sagte sie sofort.
 

„Reiß sie bloß nicht raus. Meister Tao hat sich extrem viel Mühe gegeben.“
 

„Dann... scanne ich sie ein und lass sie dir per Mail zukommen. Das geht bestimmt.“
 

„Mach, was du nicht lassen kannst. Hauptsache du machst es nicht kaputt.“
 

Sie schubste ihn spielerisch und er lachte, bevor er sich von der Küchenzeile abstieß.
 

„Na los. Du kannst den Rest auch noch später machen, wenn du es Yuriy schon nicht anvertrauen kannst. Ich hatte meinen Moment. Jetzt kann ich es den anderen gewissenlos überlassen.“, grinste er und trat vor sie.
 

„Aber nur... weil du es bist.“, lächelte sie und ließ sich mitziehen.
 

Das Fotoalbum ihrer Eltern fest im Arm haltend.


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: So viel zum Thema: "Ich weiß nicht, wann ich hier weiter schreibe." Das waren die Worte vor... einer Stunde in der Kommentar-Antwort auf die-in-darkness Kommentar XD

Ja. Ich hab mich einfach mal drangesetzt und... den Hänger, den ich hatte, gelöst. Ja. Wie schnell so etwas geht :P
Vielleicht hab ich mich auch ein bisschen zu sehr unter Druck gesetzt, weil ich nämlich die selbe Panik hatte wie Hiromi zuvor: "Was schenkt man?!" Bzw. in meiner Situation. "Wem, lasse ich was schenken?"

Ich wollte es zumindest genauer beschreiben, als damals bei der Hauptstory zu Yuriy/Mariah. Da habe ich es nur am Rande erwähnt und bin da nicht so genau drauf eingegangen, da es auch meistens aus Yuriys Sicht beschrieben worden war und der sich null dafür interessiert hat.

Hier... will ich das ausbreiten. Aber auch wurde hier jetzt nur Kai/Hiromis Geschenk und das von Lee und Gary beschrieben. Im nächsten Kapitel auf jeden fall, wird dazu noch etwas hinzugefügt. Wollte ich eigentlich hier schon ausarbeiten, aber ich finde den Abschluss mit dem Fotoalbum in ihren Armen, einfach als rund und passend.

Deswegen, belassen wir das vorerst so :)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und freue mich auf Rückmeldung!
Ma gucken, wie lange ich brauch fürs nächste.

Liebe Grüße & bleibt alle gesund <3
Eure Katie :3
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  die-in-darkness
2021-02-02T09:50:51+00:00 02.02.2021 10:50
Hallöööööchen~ na dann ging aber flott jetzt mit dem nächsten Kapitel^^

Manchmal braucht man nur etwas oder jemanden der einen den richtigen Grund gibt zum Weiterschreiben oder für die richtigen Ideen xD Geht mir momentan nicht anders^^
Ganz ehrlich bin ich etwas gerührt, dass ich ne Widmung in deiner FF bekommen hab *////*

Zum eigentlichen Grund warum ich hier eigentlich schreiben sollte:
Dein Kapitel fand ich sehr toll! Auf ein Fotoshooting wäre ich gar nicht gekommen, aber Hiromi ist ja wirklich einiges zu zu trauen. Geniale Idee, vor allem, dass Yuriy sich den Moment nicht nehmen lassen wollte und es ohne 'Zuschauer' wollte kommt ihm recht nah ^^
Erst dachte ich noch, dass Lee dabei sein wird...wie sone Art Geschwistershoot mit Babybauch und Yuriy dazu oder so^^"
Aber das ist super gelöst :)
Ich finde es auch gar nicht schlimm, dass du das Kapitel so enden lässt. Manche Sachen brauchen eben mehrere Kapitel bis sie auf den Punkt kommen^^
(Meine FF ist bereits bei 80 Kapiteln und könnte gefühlt nochmal so viele schreiben....... ö.ö")

Also wirklich ich freue mich, dass du so flott warst mit deiner FF^^

Liebe Grüße

-die-^^
Antwort von: KatieBell
03.02.2021 06:37
Hallo, ja mega flott. Ich bin wieder Feuer und Flamme für die Story XD
Auch wenn es noch verdammt viel ist. Ich schreibe ja immer so häppchenweise vor. Und unterteile dass dann in Kapiteln. Also so richtiger Leitfaden... alles akribisch. Du willst nicht wissen, wie der rote Faden, in Form eines Txt Dokument aussieht XD
Überall Stichpunkte und Zeitangaben, (Schwangerschaftswoche inkl. damit ich das auch zeitlich gut abpassen kann) Alter, der Protagonisten, andere Daten, Wer ist wo gerade auf der Welt, etc. pp.

Auf jedenfall kann ich sagen, dass die Story echt noch ein Mammut-Projekt wird! So wie bei dir, obwohl... 80 Kapitel, nee, so viel dann doch nicht. Aber treffen wir uns so in der Mitte davon ;)

Ich hab auch gestern reingelesen, aber... ich weiß gar nicht mehr, wo ich aufgehört hatte das ganze zu verfolgen... Ich kam so gar nicht klar und muss die Story wohl nochmal von Vorne anfangen. Sonst steige ich da nicht durch. x'D / Mal sehen, wann ich die Zeit dazu finde. Dazu brauch ich Ruhe!

Jedenfalls, das neue Kapitel ist ja schon da, morgen folgt daraufhin das nächste. Das übernächste Kapitel, steht in den Startlöchern, ist aber noch nicht fertig. Ansonsten... ja. Mal schauen. Wahrscheinlich wird dann erst nächste Woche was Neues kommen. Übers Wochenende widme ich mich dann doch eher wieder meiner Zweitbeschäftigung: Dem Streamen auf Twitch :P ~> Werbung !

Freu mich immer so rießig, von dir zu lesen <3 Da macht das Schreiben doppelt so viel Spaß ♥
Liebe Grüße
Katie :3



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