Epilog
Epilog
Die Mond schickte sein kaltes Licht hinab auf die Erde, beleuchtete schwach den feuchten Boden, der langsam begann zu trocknen. Die Regenwolken hatten sich nach Tagen endlich verzogen und vereinzelt hörte man bereits das Zwitschern der Vögel in den Bäumen.
Das Meer rauschte sanft in seinen Wogen, wurde auf und ab getragen von einem seichten Wind, der an den Bäumen rüttelte, die nassen Blätter sanft umgarnte, als würde er mit ihnen spielen.
Der Strand war vollkommen leer, wirkte müde und einsam, während nur ein paar Fußspuren von Leben zeugten, dich sich meterweit durch den Sand schlängelten.
Haruka wanderte einsam am Strand entlang, liebte es den noch etwas kühlen, nassen Sand zwischen ihren Zehen zu spüren, das schwache Kribbeln.
Der Wind zog durch ihr Haar, kühl und dennoch angenehm. Das leise Rauschen des Meeres klang in ihren Ohren und ein paar Wassertropfen spritzen zu ihr hinüber.
Das salzige Nass schwabbte am Ufer auf und ab und färbte den sonst so hellen Sand dunkler.
Die Blonde musste immer wieder an Hotaru denken, konnte das kleine Mädchen nicht aus ihrem Kopf verdrängen, konnte es noch immer nicht fassen.
Haruka dachte an ihren eigenen Tot daran dass man sie zurück geholt hatte, fragte sich, warum niemand Hotaru zurück holte, warum es da keine Macht gab, die ein kleines unschuldiges Leben wieder brachte.
Sie dachte an die Beerdigung, sie hatte es nicht geschafft ans Grab zu gehen, hatte alles aus der Entfernung beobachtet, still und allein. Sie hatte Michiru gemustert, wie sie am Grab stand, wie sie weinte, wie eine zarte traurige Blume, so zerbrechlich und so rein, dennoch der Anblick der schönen Türkishaarigen hatte in ihr ein Gefühl der Schuld erweckt, dass sich schmerzlich in ihr Herz schlich.
Immer wieder musste sie auf das weiße kleine Grab starren, dass so unscheinbar gewirkte hatte, am liebsten hätte sie den Himmel angefleht, dass er dieses junge Leben doch zurück brachte.
Die kühle Nacht umfing sie, wie der kalte Tot. Der Tag, er hatte sie müde gemacht, das Licht der Sonne, wie das schwache Leuchten der Laternen in einer dunklen Gruft.
Das Ufer des Meeres lag vor ihr, wirkte ,manchmal so still und die Nacht, wie ein dunkler Schatten, der unheilvoll am Himmel lang zog.
Haruka ließ sich in den Sand sinken, spürte die Kälte und die Nässe, dir durch ihren Körper zu kriechen begann, sie erzittern ließ.
Ihr Körper fühlte sich noch immer so schwach an, so müde und dennoch fand sie keine Ruhe, keinen Schlaf, wie zur Ruhelosigkeit gezwungen.
Manchmal wünschte sie sich einfach ein zu schlafen, nie wieder auf zu wachen, alles einfach vergessen, doch das konnte sie nicht.
Sie blickte auf das weite dunkle Meer, dass im langsam schwindenden Mondlicht schwach funkelte und sie fühlte sich, als würde sie mit einem alten Schiff übers dunkle Meer segeln, traurig und einsam, das Herz so schwer.
Der Wind , schleudert das kleine Boot auf dem Meere hin und her, bringt es bedrohlich zum wanken, treulos, wild und es scheint als würden alle Segel reißen.
Ihrhr ganzes trauriges Leben, schien wie ein dunkler Traum, der sie auf der Erde hielt. Sie wünschte sich endlich auf zu wachen, nicht mehr auf den dunklen Schwingen dahin zu schweben, sondern auf Wolken samtig weiß und endlich frei zu sein, wie eine einsame Taube im milden Wind.
Unterdessen sah Michiru Haruka aus der Ferne zu, wollte einfach Abstand halten, die Blonde nicht stören, wollte selbst dem Rauschen des Meeres zu höre, dem Pfeifen des Windes und nachdenken.
Die Mond am Firmament, schien, der einzige der sie sah, sie beobachtete und mit ihm funkelten die Sterne.
Sie sah Haruka nach, dachte an die Tage, als sie zusammen am Strand spazieren gingen, mit Hotaru.
Die Türkishaarige konnte noch immer die kleinen Kinderfußspuren im Sand sehen, als hätte der Wind sie nie verweht.
Michiru hatte das Gefühl egal wie glücklich alles irgendwann um sie herum scheinen würde, ihr Herz würde für immer traurig sein, wie zum Weinen verdammt.
Sie stand da, beobachtete den Mond, schaute zu Haruka, schaute aufs Meer und alles sah irgendwie unbekümmert aus, obwohl es das nicht war.
Michiru ließ sich auf einen Stein am Strand sinken, seine kalte Oberfläche, kühlte ihren ganzen, aufgebrachten, hitzigen Körper.
Sie beobachtete die Umgebung, versuchte zu vergessen, doch sie konnte nicht. Ihre Augen sahen hinauf zu den Klippen, sahen Wald und lange Felder. Die Bäume standen da, wie Pfeile im dunkeln, die im Wind wiegten, kurz vor dem Abschuss und insgeheim wünschte sich Michiru jemand schösse sie tot.
Sie versuchte den Gedanken zu verdrängen, sah zu Haruka und die Blonde sah sie an und im Mondschein war es, als würde eine Träne auf ihren blassen Wangen funkeln, die langsam hinab tropfte in den kalten, feuchten Sand und in ihm versank.
Und der Wind pfiff leise,
strich sanft übers Meer,
trauerte auf seine Weise,
sein Herz so schwer.
Die Nacht neigte sich träge ihrem Ende zu.
Die Sonne stieg langsam und golden empor.
Der Mond, verkroch sich in stiller, einsamer Ruh,
aus Furcht vor dem Tag, als hätte er Angst davor.
Und von all dem blieb nur ein schnöder Schein.
Es gab nur den neuen Tag, das neue Sein.
Das Meer rauschte traurig, wie das Weinen eines Kindes,
doch es blieb nichts weiter, als eine Träne des Windes.