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Und wenn alles nur ein dummer Fehler war?

Ein Engel ist auch nur ein Mensch
von

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Kapitel 7
 

Asrael wollte nun sehen, wie das Zusammentreffen der ganzen Familie verlief. Außerdem musste er nachsehen, ob die Heilung von Oscar ausreichend war. Er wollte nicht schon wieder einen Fehler begehen und diesmal ordentlich vorgehen.

Er war rechtzeitig da, die Kutsche fuhr gerade vor und die beiden Damen kamen aus dem Haus, um sie zu begrüßen. Wie Asrael erkannte waren alle soweit in Ordnung, so dass er sich wenigstens für den Moment keine Gedanken machen musste.
 

Nach einer tränenreichen Begrüßung folgte ein großes Abendessen, zu dem natürlich auch Alain, als Gast, eingeladen war. Er wollte am nächsten Tag weiter, um sich ein Stück Land zu kaufen.

Nach dem Essen waren alle sehr schnell auf ihren Zimmern verschwunden, die lange Reise hatte viel Kraft gekostet.
 

Oscar war sehr froh, als sie sich endlich mit einem einfachen Nachthemd bekleidet, ins Bett legen konnte.

Es war Alles so merkwürdig gewesen, dass ihr André wieder lebte und sehen konnte, ihr Vater ihr verzieh und anscheinend nichts gegen ihre Verbindung mit André hatte, und sie jetzt, nur wenige hundert Meter vom Strand, in Dieppe war und sich hier auskurieren konnte.

Oscar war zwar noch nicht dazu gekommen ihrer Mutter über ihre Gefühle zu André zu erzählen, aber wie es schien würde sie das auch nicht brauchen.

Das Erste, was ihr auffiel, als sie das Zimmer betrat, war eine große Schachtel auf ihrem Bett. Sie hatte den Inhalt lange betrachtet und konnte sich inzwischen ein Lächeln nicht mehr verkneifen bei der Vorstellung es in der nächsten Zeit, wenn sie wieder gesund wäre, zu tragen.

In der Schachtel befand sich ein von Rose Bertin geschneidertes Hochzeitskleid in einem ähnlichen Schnitt, wie Oscars Kleid damals auf dem Ball, auf dem sie mit Fersen tanzte, allerdings war es schneeweiß und rosenförmig mit Diamanten bestickt.

Diese Schachtel ruhte nun zusammen mit ihrem Inhalt im Schrank. Ihre Mutter hatte also etwas geahnt, aber danken wollte sie ihr am nächsten Tag, jetzt wollte sie nur noch schlafen.

Da klopfte es an die Tür. Zuerst wollte Oscar einfach so tun als würde sie bereits schlafen, statt dessen aber sagte sie: "Herein." " ich hoffe ich habe dich nicht geweckt!", entschuldigte sich André, währen er zur Tür hereinkam.

Obwohl Oscar sich gerade noch so auf ihr Bett gefreut hatte, freute sie sich jetzt noch vielmehr darüber, dass André gekommen war, und so erwiderte sie: "Nein, ich habe mich gerade erst hingelegt; aber ich bin sehr froh, dass du hier bist!"

André setzte sich zu ihr auf die Bettkante und nahm ihre Hand. Sie schauten sich einfach nur an und sagten nichts.

"Ich liebe dich!", flüsterte Oscar dann, die Mühe hatte die Augen offen zu halten.

"Ich liebe dich auch, mein tapferer Engel.", gab André mit einem Lächeln zurück, und sagte dann:"Ich glaube ich sollte besser gehen, damit du dich endlich ausruhen kannst. Gute Nacht!"

Er erhob sich und wollte gehen, nachdem er ihr einen Kuss zum Abschied gegeben hatte, aber Oscar ließ seine Hand nicht los. Er sah sie fragend an.

Oscar hatte Angst, dass sie, würde sie jetzt allein schlafen, immer wieder in ihren Träumen sähe, wie André in ihren Armen starb. Morgen früh hätte sie wieder nicht gewusst, ob diese Wunder wirklich wahr war, oder nur ein Streich ihrer Fantasie, und deshalb fragte Oscar: "Könntest du hier bei mir bleiben? ... ... ... ...

Ich habe Angst!" Sie spürte wie ihre Wangen anfingen rot zu werden. Sie musste völlig lächerlich aussehen, dachte sie bei sich.

André war sofort bewusst, wie schwer es Oscar gefallen haben musste so etwas auszusprechen. Sie war immer tapfer, mutig und kämpferisch, da passte so etwas wie Angst nicht dazu.

"Du brauchst keine Angst haben! Wenn du möchtest bleibe ich natürlich hier!", er wollte sich wieder auf die Bettkante setzten, als Oscar sagte: "Aber so kannst du doch nicht schlafen:" Daraufhin hob sie die Bettdecke an und rutschte im Bett ein Stück zurück.

Im ersten Moment schaute André ziemlich verdutzt, aber als er das bezaubernde Lächeln seiner Oscar sah, entledigte er sich seiner Schuhe und kroch zu ihr unter die Decke. Sie kuschelte sich an ihn und spürte noch, wie er sie umarmte, dann war Oscar auch schon zufrieden eingeschlafen. Auch André schlief bald darauf ein, zufriedener denn je.
 

Am nächsten Morgen wollte Madame de Jarjayes nach ihrer Tochter sehen und öffnete vorsichtig die Tür, um sie nicht aufzuwecken. Als sie nun das Zimmer betrat wurde ihr schlagartig klar, dass sie wohl eine ganz angenehme Nacht verbracht haben musste. Nachdem sich die erste Überraschung gelegt hatte, lag ein leichtes Grinsen auf ihrem Gesicht. - Also konnten eine noch so strenge militärische Erziehung nicht verhindern, dass die Gefühle einen Weg fanden - Sie war sehr glücklich über diese Tatsache und hoffte, dass ihre Tochter nun endlich ihren Weg gefunden hatte glücklich zu werden. Sie war gerade dabei das Zimmer wieder zu verlassen, als André erwachte.

Erst im zweiten Moment merkte er, dass sich noch jemand außer ihm und Oscar im Zimmer befand. Etwas erschrocken setzte er sich auf und sah Oscars Mutter. Er lief sofort knallrot an und bekam kein Wort über die Lippen.

Madame de Jarjayes kannte André fast genauso gut wie ihre eigene Tochter. Er war schon immer etwas schüchtern gewesen, und jetzt in so einer heiklen Situation konnte sie seinen Gesichtsausdruck durchaus verstehen, schließlich wusste er nicht, dass ihr bereits alles klar war. Und vor allem nicht, dass es ihr auch noch sehr recht war. Natürlich er war kein Adliger, aber einen besseren Mann hätte sie sich für ihre Tochter nicht wünschen können. Er ließ ihr die Freiheit, die sie brauchte, und wusste mit ihr in den schwierigsten Situationen umzugehen. Außerdem war er der zuverlässigste Mann den sie jemals kennengelernt hatte.

Somit sagte sie dann: "Guten Morgen, André! Du brauchst nicht so erschrocken zu schauen, mir ist schon länger klar, dass sich vieles ändern wird. Außerdem könnte ich mir keinen besseren Schwiegersohn vorstellen. Du weißt ich habe bereits fünf, und keinen von ihnen kenne ich wirklich. Eigentlich warst du ja schon seit deinem Einzug damals ein Familienmitglied. Ich freue mich sehr, für euch Beide!"

André war zuerst sehr erstaunt und wollte seinen Ohren fast nicht glauben, aber er wusste, dass Oscars Mutter so etwas nicht einfach so sagte. "Ich danke Euch!", mehr wusste er nicht zu erwidern.

Sie nickte ihm zu und wollte gehen, da fiel ihr noch etwas ein, und so sagte sie lächelnd: "Das Frühstück ist fertig! Und ich glaube Sophie sucht dich. Wenn du deiner Großmutter keinen Herzinfakt bescheren möchtest, solltest du vielleicht besser gleich runter kommen. Sophie würde bestimmt etwas anders reagieren als ich."

"Ja, da haben Sie wohl recht. Ich komme sofort.", antwortete André nun auch mit einem Lächeln.

Darauf verließ Oscars Mutter den Raum und ging zufrieden.



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