Ruhe vor dem Sturm
Er schaute aus dem großen Fenster hinaus in die unendliche Nacht, welche durchsetzt war von funkelnden Diamanten.
Oberflächlich betrachtet waren es nur helle Punkte, umgeben von der Schwärze des Universums, doch manchmal neigte er dazu eine Schönheit in diesen Konstellationen zu suchen. Das Licht, welches soeben in seine Pupillen fiel, war schon Jahrmillionen alt.
Wohlige Stille umgarnte ihn, bettete den Blutgebadeten in Unschuld. Der Henker war da.
Sternenbilder? Bah! Das waren Faseleien kläglicher Menschen.
Manipulation der Wahrheit, ohne etwas verändern zu müssen war den Schwachen vorbehalten, die Angst vor Taten und Konsequenzen hatten und sich ihre Welt zurechtträumten.
Und somit verbannte er diese Gedanken aus seinem Kopf. Er hatte die Mittel, er musste nicht träumen, um die Welt zu verändern. Regungslosigkeit kehrte zurück, Vorbereitung für das Schlachten.
Die Ruhe vor dem Sturm, einem leidenschaftlichen Orkan, der alles hinwegraffen wird, vom kleinsten Kind bis hin zur letzten Raketenbasis.
Aufsässig, das hatte Vater gesagt. In Wahrheit war es eine Probe, er war ja nicht dumm.
Das Töten gehört zum Leben, es ist ein Teil der Evolution. Die Menschen, im höchsten Anflug von Selbstbetrug und Größenwahn hatten versucht, diesen natürlichen Kreislauf von töten und getötet werden zu durchbrechen. Der Erfolg war sehr kurzweiliger Natur. Nach vielen Tausend Jahren der blutigen und selbstzersetzenden Suche hatten sie ein System entdeckt, das die Meinungen der Starken und der Schwachen im gleichen Maße vereinigte und gedacht, das Ende der Jagd erreicht zu haben, dabei waren sie in einer Sackgasse.
Das war wider der Natur, Toleranz konnte nicht die Basis von Veränderung sein, und Stagnation bedeutete, sich nicht an die veränderten Bedingungen anzupassen und führte damit unweigerlich zum Tod.