Immer diese Klopperei!
(Anm. d. Aut.: Ich entschuldige mich schon mal im Voraus bei allen Inu Yasha Fans! Dieses Kapitel war eigentlich gar nicht geplant gewesen, aber es ist mit mir durchgegangen *g*. Die FF hat sich selbstständig gemacht und ist mir davongaloppiert; das ist mir noch nie passiert. Gomen nasai! Aber ich mag es einfach zu gerne wenn die beiden sich zoffen hihihi! Ich habe nur irgendwie die Befürchtung diese FF driftet allmählich ins groteske ab. Hoffentlich gefällt sie euch auch weiterhin. Ein dickes Dankeschön an alle meine treuen Leser! Viel Spaß beim Lesen!)
Inzwischen haben Kagome und Sango ihr Werk fast beendet. Gerade wringen die beiden die letzten Tropfen aus den Kleidungsstücken. Kopfschüttelnd betrachtet Kagome die Stoffbahnen in ihrer Hand aus der später wieder die Unterbekleidung gewunden wird. "Hättest du dir jemals träumen lassen, dass wir mal Sesshomarus Unterwäsche waschen würden?", wendet sie sich schließlich an Sango. Die Dämonenjägerin schüttelt gerade ein letztes Mal den weißen Hakama aus. "Nein!", antwortet sie, "Hättest du dir jemals träumen lassen, dass das überhaupt mal aus diesem Grund nötig sein würde?"
Kagome und Sango schauen sich an. Einen laaangen Moment sagt keine von beiden ein Wort. Doch dann verziehen sich ihre Mienen zu einem schadenfrohen Grinsen. "Neeeiiin!!!" kommt es wie aus einem Munde von den beiden und dann geben sie endlich ihrem so lange aufgestauten Bedürfnis nach und brechen in haltloses Gelächter aus, bis ihnen die Tränen in die Augen schießen.
"Oh man!", wischt sich Kagome schließlich die Lachtränen aus den Augen, "Ich glaube wir sollten besser so langsam zurückgehen. Wer weiß was unseren beiden Spezialisten inzwischen sonst noch einfällt?" "Das wage ich mir lieber gar nicht vorzustellen", kichert Sango noch immer, "Vielleicht haben sie inzwischen ja ein weiteres, schönes Spiel gefunden und sind ganz einmütig damit zugange." "Schön wärs ja!", Kagome schüttelt schmunzelnd den Kopf, "Aber so wie ich die beiden kenne, sollten wir damit besser nicht rechnen. Wahrscheinlich gehen sie sich inzwischen schon wieder an die Gurgel. Den beiden ist echt nicht zu helfen!"
Nun packen die Mädchen die nassen Kleidungsstücke zusammen und machen sich auf den Weg zurück zu ihrem Lager. Jedoch schon von weitem dringen verdächtige Geräusche an ihre Ohren. Kagome seufzt vernehmlich auf, als sie die Lichtung betreten und aus der Ferne das Lager erspähen. Shippo und Rin sitzen auf dem Felsbrocken neben der Feuerstelle und verfolgen mit äußerster Faszination wie die beiden Brüder sich gerade eng ineinander verschlungen auf dem Boden wälzen, wobei Inu Yasha gerade damit beschäftigt ist, Sesshomaru mit dessen Pelzstola zu erdrosseln. Dieser hingegen bemüht sich unterdessen seinen Bruder permanent auf Armlänge von sich entfernt zu halten. Der gesamte Prozess ist mit fortwährendem Gezeter und Gemecker verbunden.
"Siehst du, was hab ich dir gesagt!", seufzt Kagome, "Die zwei kann man keine fünf Minuten aus den Augen lassen." Sango nickt zustimmend. Ohne die beiden raufenden jungen Männer weiter zu beachten, schreiten die beiden Frauen an ihnen vorbei und beginnen nun in aller Seelenruhe auf einer improvisierten Wäscheleine die nassen Kleidungsstücke neben dem Feuer aufzuhängen.
Währenddessen geht die Keilerei neben ihnen weiter. "Na warte, ich werd dir helfen!", schimpft Inu Yasha grade. "Wenn du mir helfen willst, dann lass meinen Pelz los!", meckert Sesshomaru leicht gurgelnd zurück. "Nicht bevor du deinen Fuß aus meinem Bauch nimmst", keift es zurück. "Lass du zuerst los!" "Keine Chance, du Mistkerl!" "Aua! Nicht so fest !" "Hey, hör auf zu treten!"
Kagome beißt die Zähne zusammen. Auf ihrer Stirn beginnen mehrere kleine Zornäderchen zu schwellen. Doch das Gezanke geht weiter. "Lass mich endlich los, verdammt noch mal!" "Du hältst mich doch fest!" "Zum letzten Mal: Lass los!" "Dann haust du mich bloß!" "Hast es ja auch verdient!" "Hab ich gar nicht!" "Hey, lass mein Ohr los!" "Au! Nicht so doll!" "Ich werd gleich noch viel doller ziehen, wenn du nicht endlich loslässt!" "Autsch! Das ziept!" "Selber Schuld!" "Schon gut, ich sag ihr ja nix!" "Und das soll ich dir glauben?" "Ja!" "Sicher?" "Ja... vielleicht! ...Auuu!" "Na warte!" "Lass los, sonst sag ich's wirklich!" "Das lässt du sein!" "Kagome, weißt du waaas? ...Hey... ich krieg... keine Luft!" "Halt endlich die Klappe!"
Nun reicht es Kagome endgültig. Mit einem flammenden Blick macht sie auf dem Absatz kehrt und wendet sich den beiden Kampfhähnen zu. An ihrem Gesichtsausdruck gemessen müsste der Wetterdienst unverzüglich eine Orkanwarnung rausgeben. Und da geht auch schon das Gewitter hernieder: "Ihr zwei hört jetzt auf der Stelle mit diesem Blödsinn auf!!! Wenn ihr euch nicht in fünf Sekunden wieder eingekriegt habt, dann werdet ihr mich kennen lernen und ich garantiere euch, das wird euch nicht gefallen! Also auseinander und haltet die Klappeeee!!!"
Völlig verstört haben Inu Yasha und Sesshomaru mitten in der Bewegung innegehalten. Inu Yashas eine Hand hält Sesshomarus Haare fest während die andere die Schlaufe um seinen Hals zuzuziehen versucht. Sesshomarus Fuß hat sich in Inu Yashas Magengrube gebohrt um ihn auf Abstand zu halten während er mit der Hand eines von Inu Yashas Ohren gepackt hat und bis eben nach besten Möglichkeiten daran gezerrt hat. Beide bedenken jetzt Kagome mit einem leicht dümmlichen Blick.
"Er hat angefangen!", beeilt sich Sesshomaru rasch zu behaupten. "Stimmt gar nicht!", zetert Inu Yasha zurück, "Er ist Schuld! Du musst mir glauben, Kagome!" Kagome hat die Augen geschlossen, aber ihre Hände sind zur Faust geballt und ihre Schultern sind angespannt. "Wenn du noch ein Wort sagst, nur noch ein Wort... dann werde ich auch ein Wort sagen. Es ist besser wenn du meine Geduld nicht überstrapazierst!"
Verdattert und etwas ratlos guckt Inu Yasha sie an: "Äh... aber..." Kagomes Augen fliegen auf. Hinter ihren Pupillen brodeln kleine Vulkane. "Ich hab dich gewarnt!", kommt es gefährlich, "SITZ!" Augenblicklich wird Inu Yasha zu Boden gerissen. Zum Glück für seinen Bruder lässt er dabei den Pelz und die Haarsträhnen los. Verblüfft betrachtet Sesshomaru seinen niedergestreckten Bruder. Doch Kagome ist noch viel zu sehr in Rage um es dabei bewenden zu lassen.
"Du... SITZ... bist... SITZ... einfach... SITZ... unerträglich... SITZ...! Kannst du... SITZ... dich... SITZ... nicht einmal... SITZ... im Leben... SITZ... benehmen... SITZ...? Wer nicht... SITZ... hören will... SITZ... muss... SITZ... eben... SITZ... fühlen... SITZ...! Und nun SIIIITZ!"
Während Inu Yasha bei jedem weiteren "SITZ" tiefer in den Erdboden gerammt wird, verfolgen die anderen dieses Schauspiel nur mit ziemlich verwunderten Blicken. Schließlich ist die Sitzattacke verhallt und ein betretenes Schweigen legt sich über die Lichtung. Nur aus dem Loch dringt noch ein schwaches: "Au......!"
Groß bestaunen Sango und Shippo die hanyou-förmige Grube. "Nicht zu fassen!", staunt Shippo, "Sie wird echt immer kreativer!" "Das war fast schon ein bisschen gemein!", nickt Sango. Steif klopft Kagome sich die Hände ab: "Das wird ihm hoffentlich eine Lehre sein!"
Plötzlich ertönt hinter ihnen eine überraschte Stimme: "Was ist denn hier los?" Die Anwesenden drehen sich um. Es ist Miroku. Gerade ist er wieder auf der kleinen Lichtung gelandet. Hinter sich auf dem Rücken der Katzendämonin hat er den Rucksack verstaut. "Nur eine kleine Streitschlichtere!", beantwortet Sango seine Frage. Shippo grinst. "Sechzehn mal ,Sitz'! Ein neuer Rekord!"
Gemächlich steigt Miroku ab. "Ich hoffe es ist noch ein bisschen von ihm übrig, dieses Ding hier ist nämlich echt schwer!" Damit wuchtet er den prallen Beutel von Kiraras Rücken herunter. Im selben Moment purzelt noch eine weitere Gestalt vom Rücken der Katzendämonin, die anschließend wieder auf Kätzchengröße zusammenschrumpft. Unsanft kullert die krötenähnliche Gestalt ins Gras. Rin schaut verwundert auf: "Jaken! Bist du auch mitgekommen?"
Sesshomarus kleiner Gehilfe bemüht sich unterdessen, rasch wieder auf die Beine zu kommen. "Ich hab ihn einfach mitgebracht", erklärt Miroku, "Er kam mir ein bisschen hilflos vor, so ganz alleine." "Was heißt hier hilflos?", empört Jaken sich, "Ich bin überhaupt nicht hilflos! Schwächliche Menschen wie ihr, haben sich da gar kein Urteil anzumaßen! Ich war früher ein Fürst über eine ganze Koboldarmee. Es gab mal eine Zeit da zitterte man bereits wenn man nur meinen Namen hörte. Also erwarte ich ein bisschen mehr Respekt, verstanden?"
"Jaken?", meint Rin nun verwundert, "Was hast du denn da im Gesicht? Du bist ja ganz braun um den Mund?" Sekunden später läuft Jaken knallrot an. Miroku grinst verschmitzt. "Ich hab ihn vorhin dabei erwischt, wie er sich ungeniert über deinen Schokoriegelvorrat hergemacht hat. Gerade als ich dort ankam, steckte er bis zur Hälfte in deinem Rucksack und hatte beide Backen voller Schokolade." Einheitliches Grinsen ist die Folge.
Kagome zwinkert. "Und ich dachte du magst diesen ,Dreck' nicht." Jakens Gesicht hat nun auffallend Ähnlichkeit mit einer überreifen Tomate. Doch schon eine Sekunde später verwandelt sich die peinliche Röte in entsetzte Blässe. Er hat Sesshomaru entdeckt!
"Oh nein! Was habt ihr mit meinem Herren gemacht? Er ist entblößt! Ihr habt ihm seine Würde genommen! Seinen Stolz! Seine Gravität! Seine Grandezza! Seine Dignität! Oh, mein Herr, was für eine Schande!" Aufgelöst stürzt er auf Sesshomaru zu.
Kagome und die anderen sehen sich nur verunsichert an. "Hab ihr einen Schimmer wovon er redet?", fragt Kagome die anderen, doch Miroku und Sango schütteln nur ebenso verständnislos den Kopf. Ihre Blicke wandern wieder zu dem fassungslosen, kleinen Diener Sesshomarus hinüber, der nun mit einem mittleren Anflug von Panik an der improvisierten Beinkluft seines Herren herumfummelt und verdächtig nahe am Rande eines hysterischen Anfalls herumtänzelt. "Hoffentlich kriegt er jetzt keinen Herzinfarkt", murmelt Kagome.