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Auch Eis kann brennen, wenn es auf Feuer trifft

...und kann lernen sich daran zu wärmen
von

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Du machst mir das Leben ganz schön schwer.

Ich trat, wie bisher jeden Morgen, in das Esszimmer. Mokuba nahm gerade Platz und stellte seinen Teller mit seinem Frühstück vor sich auf den Tisch ab.

"Morgen Süßer."

"Morgen Hübsche."

Langsam entwickelte sich da wohl ein Spiel zwischen uns beiden. Allerdings war er wieder allein. Kein Seto weit und breit in Sicht.

- Wahrscheinlich mal wieder in der Kaiba Corporation. Na ja. -

Ich machte mir mein Frühstück und ließ mich ebenfalls am Tisch nieder. Wir kauten zufrieden vor uns hin und Mokuba war schon fast fertig, als plötzlich Seto aus seinem Schlafzimmer trat. Perfekt gestielt und vollkommen munter. Ich war leicht erstaunt. Also war er gar noch gar nicht bei der Arbeit. Er sollte doch nicht tatsächlich mal etwas länger geschlafen haben? Aber anderseits wusste ich auch nicht, wann genau er ins Bett gegangen war.

Er hielt seinen Kopf gesenkt und mit großen Schritten ging er etwas in Gedanken versunken direkt auf die Küche zu, wohl um sich einen Kaffe zu machen. War vermutlich ohne seinen ersten Schluck Kaffee in der Früh nicht ansprechbar.

Mokuba hatte die Schritte gehört, sich kurz nach hinten umgedreht und als er Seto erkannt hatte, gab er ein "Guten Morgen großer Bruder" von sich.

Seto stand gerade an der Küchentheke, als er die Begrüßung seines Bruders hörte und hob automatisch den Blick.

Mit meiner Teetasse in der Hand, die ich gerade zum Mund führen wollte, sah ich freundlich lächelnd zu ihm hinüber und nachdem er mir mehr oder weniger fast schon direkt gegenüberstand blickten wir uns kurz in die Augen.

"Morgen." Gab Seto ruhig von sich, dann allerdings senkte er wieder den Kopf, um sich wieder um seinen Kaffee zu kümmern.

- Huch, das ist doch richtig nett. Fast könnte man glauben, er hat mich tatsächlich auch damit gemeint. Seto wird doch nicht wirklich umgänglich werden? Also wahrscheinlich muss man ihn doch nur besser kennen lernen. -

"Morgen Seto."

Er blickte nicht noch einmal auf. Aber ich war dennoch zufrieden. Wahrscheinlich war es nur Zufall gewesen, dass er mich bei seiner Begrüßung angesehen hatte, aber irgendwie gefiel mir der Gedanke besser, dass er auch mir einen guten Morgen gewünscht hatte. Es war eine nette Vorstellung, dass Seto einfach nur zu allen Menschen abweisend war, bis er sie langsam kennen gelernt hatte, also bis er richtig warm mit ihnen geworden war. Das war doch ein schöner Gedanke. Dann bestand nämlich noch durchaus Hoffnung, dass wir uns noch besser miteinander verstehen könnten.

Wir frühstückten zu Ende. Seto nippte schweigend an seinem Kaffee und dann machten wir alle auf den Weg in unsere Arbeitstätten, bzw. Schule.
 

Es war kurz vor fünf Uhr, als ich wieder zu Hause ankam

Ich trat in die Wohnung ein und ließ die Tür leise ins Schloss fallen. Ich hielt einen Moment inne und vernahm auf einmal leises Tippen auf einer Tastatur.

"Hallo, ich bin wieder da."

Ich rief fröhlich einfach auf gut Glück in das Apartment, in der Hoffnung, die Person, die dort arbeitete würde sich über die Begrüßung freuen und nicht ärgern. Sprich, ich hoffte es war nicht Seto, der sich bei seiner Arbeit gestört fühlte. Wenn er es war, dann würde ich wahrscheinlich eh keine Antwort kommen.

"Hallo Sarah, ich bin im Wohnzimmer."

Irgendwie war ich fast erleichtert, dass es 'nur' Mokuba war. Seto hätte vermutlich doch verstimmt auf meinen unbedachten Ruf reagiert.

Was war da nur in mich gefahren? Es war schon fast wie ein Reflex gewesen. Ich hätte besser nachdenken sollen. Freundlichkeit in allen Ehren, aber ich wohnte immer noch bei Seto Kaiba, dem seine Arbeit heilig war und keine Störung wünschte. So freundlich sie auch von mir gemeint gewesen sein mochte.

Ich machte mich mit gemütlichen Schritten auf ins Wohnzimmer, doch umso näher ich kam, desto verwunderter wurde ich. Wo war denn Mokuba? Er hatte doch gesagt, er wäre im Wohnzimmer. Aber weit und breit keine Spur von ihm. Ich fand ihn nicht auf der Couch sitzend vor, wie ich es eigentlich erwartet hatte.

Sehr seltsam. War er aufgestanden und in die Küche gegangen? Ich warf einen kurzen Blick nach Links während ich noch näher an die Couch herantrat. Nein, weder in der Küche noch im Esszimmer war eine Spur von Mokuba zu entdecken. Aber aus unerfindlichen Gründen, wurde das Tippen immer lauter, je näher ich dem Wohnzimmer kam.

Schließlich erreichte ich die Rückenlehne der weißen Couch und sah mich leicht irritiert um.

"Ach da bist du...Mensch und ich hab mich schon gewundert."

Mokuba drehte den Kopf nach hinten und sah gleichzeitig nach oben.

Er saß nicht auf dem Sofa, er saß davor auf dem Boden. Er hatte sich mit dem Rücken an die Sitzfläche angelehnt und der Laptop, auf dem er die ganze Zeit schrieb, stand direkt vor seiner Nase auf dem Couchtisch. Die Beine hatte er unter den Tisch ausgestreckt und schien es sich sehr bequem gemacht zu haben.

Nun lächelte er mich breit an.

"Hallo."

Ich erwiderte sein Lächeln.

"Was machst du?"

"Hausaufgaben."

"Schon wieder?"

"Jeden Tag wieder."

"Ach so..." Ich setzte ein absichtlich überaus beeindrucktes Gesicht auf, um zu zeigen, wie sehr mich diese für mich absolut neue Erkenntnis doch überraschte. Dann, unvermittelt, lächelte ich wieder sanft. "Was machst du denn für Hausaufgaben?"

"Ich muss für den Informatikkurs für Fortgeschrittene ein Programm schreiben."

"Ehrlich?"

Mokuba nickte. Ich lehnte mich etwas über die Rückenlehne hinweg und betrachtete den flachen Bildschirm. Tatsächlich. Ich erkannte die üblichen Codes und Befehle die verwendet wurden, um ein Programm zu erstellen. Nun, ich war natürlich nicht gerade das Informatikgenie wie manch andere, Seto Kaiba zum Beispiel, aber ich kannte mich doch ein wenig damit aus. In meiner Arbeit war es schließlich auch hin und wieder von Nöten ein Programm zu schreiben, um eine besonders ausgefallene Präsentation oder aufwendigen Klientenwunsch zu gestalten. Da musste man auch als Werbedesignerin selbst Hand anlegen. Unsere Firma war eben noch lang nicht groß genug um dafür eigenes Personal einstellen zu können. Jeder von uns musste in gewisser Weiße ein Allroundgenie sein und die unterschiedlichsten Aufgaben erledigen können. Das war einfach nötig, wenn wir Erfolg haben wollten. Deswegen kannte ich mich auch begrenzt mit dem erstellen eines Programms aus.

"Ach das fällt dir doch bestimmt nicht schwer, oder? Das schaffst du doch mit Links. Hast dir sicherlich schon den einen oder anderen Trick von deinem Bruder abgeschaut, oder?"

Mokuba rieb sich kurz die Nase und lächelte verhalten.

"Kann man so sagen."

"Wo ist Seto überhaupt?" Ich warf einen raschen Blick zur geschlossenen Bürotür hinüber. "Ist er da oder noch in der Kaiba Corporation?"

"Noch in der Firma. Aber ich denke er kommt bald. Hat er zumindest gesagt, als er vorhin angerufen hat."

"Ach so ist das."

Er nickte kurz zur Betätigung.

Ich lächelte und richtete mich wieder auf. Mokuba blickte kurz auf seinen Laptop, drehte dann aber wieder seinen Kopf zu mir herum und sah mich beherzt an.

"Sarah?"

"Ja?"

"Setzt du dich zu mir. Es ist so öde, wenn man ganz alleine rumhockt und arbeiten muss."

"Aber ich sollte noch was für die Arbeit tun und muss am Computer arbeiten."

"Das passt doch. Setz dich her und wir hacken beide auf unseren Laptops herum."

"Das geht nicht...Seto will nicht, dass ich hier draußen arbeite. Er hat gestern gesagt, ich soll das lieber in meinem Zimmer machen."

"Ach was. Das geht schon in Ordnung. Setz dich zu mir."

"Ich muss dabei aber auch telefonieren. So ne Art Telefonkonferenz. Das stört dich doch bei deinen Hausaufgaben."

"Nee, das bin ich schon von Seto gewohnt."

"Ach so macht ihr das gewöhnlich...Du sitzt bei ihm im Büro und machst Hausaufgaben, während er arbeitet..."

"Schon. Machen wir oft so."

"Aber weil er jetzt nicht da ist hockst du hier alleine rum?"

"Nicht mehr lange, wenn du dich endlich zu mir setzt."

Ich musste lächeln. Obwohl ich eigentlich doch lieber auf Setos Anweisung gehört hätte, konnte ich Mokuba einfach nichts abschlagen.

"Ist gut."

Ich gab ein kleines Seufzen von mir, und verschwand noch kurz in meinem Zimmer, um die Wurzel allen Übels zu holen. Den USP-Stick. Der war überhaupt erst der Grund, warum ich nach Hause gekommen war und jetzt eine Telefonkonferenz mit Hiroko nötig war. Ich hatte zwar gestern schön brav all meine eingegebenen Daten und Entwürfe darauf gespeichert, doch war ich leider so schusselig gewesen und hatte ihn in heute Früh hier liegen lassen, anstatt den Stick mitzunehmen. Zwar hatte ich dennoch in der Arbeit weiter designen können, aber jetzt waren diese Daten einfach notwendig.

Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück und ließ mich auf die Couch fallen. Nun saß ich senkrecht zu Mokuba, der immer noch am Boden saß und lustlos auf seinem Computer herumtippte. Ich betrachtete kurz sein Profil, dann holte ich meinen Laptop, mein Handy und mein Headset aus meiner Tasche heraus und machte es mir etwas bequemer auf meinen Sitz. Ich steckte mir das Headset ins Ohr, hatte meinen Laptop auf meinen Knien gebettet, übertrug die Daten vom Stick und öffnete rasch die benötigen Programme.

Dann wählte ich die Nummer im Büro und meine Telefonkonferenz mit Hiroko begann. Wir machten das öfters so, wenn ich mal von zu Hause aus arbeiten wollte oder musste. Sie hatte dieselben Programme wie ich auf ihrem Computer geöffnet und so konnten wir gleichzeitig unsere Ideen eingeben und betrachten. Telefone und Computer...eine überaus nützliche Erfindung.
 

Mit schweren Schritten betrat er die Wohnung und als er von Weitem Sarah auf der Couch sitzen sah steuerte er direkt auf das Wohnzimmer zu.

/Wo sie ist, kann Mokuba wohl nicht weit weg sein./

Er trat am anderen Ende der Couch hinzu, so dass er sich einen gesamten Überblick über das Geschehen hier verschaffen konnte.

Doch ihm bot sich ein seltsames Bild. Mokuba saß am Boden und tippte auf seinem Laptop herum, der vor ihm auf dem gläsernen Tisch stand und Sarah saß direkt in seinem Blickfeld und tippte ebenfalls auf ihrem Computer herum.

/Was ist denn hier los?/

Es war einfach ein seltsamer Anblick, wie die beiden so dasaßen, völlig vertieft in ihrer Arbeit, sich anscheinend von nichts anderem ablenken lassend.

Er machte einen Schritt nach vorne und erst jetzt sah sein Bruder kurz von seinem Laptop auf.

"Hallo großer Bruder."

Doch schon drehte den wieder weg und wandte sich seinem Computer zu. Offensichtlich war dieser interessanter.

Nun ließ er sich auf der Couch nieder, so dass Mokuba Rechts zu seinen Füßen saß, der schon wieder auf seinem Computer herumtippte. Mit einem schnellen Blick auf den Bildschirm erkannte er, dass sein Bruder gerade ein Programm schrieb.

/Wahrscheinlich Hausaufgaben./

Seine Gedanken wurden von einem leisem "Hmhm" unterbrochen. Er wandte den Kopf mehr nach Rechts und sah zu Sarah hinüber. Erst jetzt bemerkte er, dass sie ein Headset trug und wohl gerade mit jemanden sprach. Wieder ein "Hmhm."

Sie hatte ihren Blick nachdenklich auf den Bildschirm ihres Laptops gerichtet und gab hin und wieder etwas ein, oder fuhr mit der Maus herum.

"Hmhm, ja."

Mokuba schien das alles nicht zu interessieren. Er war wohl viel zu sehr mit seinem Programm beschäftigt.

Nun neigte er sich mehr zurück und lehnte seinen Rücken an der bequemen Couch an. Er schlug das rechte Bein über das Linke und ließ zu, dass sich sein Körper etwas entspannte. Seinen Blick wandte er jedoch nicht von Sarah ab.

Es war einfach unglaublich. Er spürte, wie sich langsam die Wut in ihm breit machte. Umso länger er das mit ansehen musste, desto mehr steigerte sich diese.

Das war doch wirklich nicht zu glauben.

Es war nicht einmal nur, dass sie hier saß und arbeitete. Nein, obwohl das allein auch schon genügt hätte, um ihn wütend zu machen. Es war viel mehr die Tatsache, dass sie hier saß, arbeitete und telefonierte. Aber es ärgerte ihn nicht, dass sie das alles tat, nein, es ärgerte ihn maßlos, dass sie das tat und ihn dabei ignorierte.

Sie saß auf seiner Couch, in seiner Wohnung, er hatte sich gerade zu ihnen gesetzt und sie ignorierte ihn! Sie war nur damit beschäftigt sich mit ihrem Gesprächspartner zu unterhalten. Sie hatte nicht einmal den Kopf gehoben, als er Platz genommen hatte. Sie nahm ihn überhaupt nicht wahr und das war es, was ihn wirklich aus der Fassung brachte.

Niemand beachtete ihn einfach nicht oder nahm keine Notiz von ihm. Er war der Seto Kaiba, den man schlicht weg nicht ignorierte. Wie konnte sie es da wagen?

Sie war in seinem Haus und würdigte ihn keines Blickes. Bisher hatte sie sich immer zu benehmen gewusst, aber das hier machte ihn nun wirklich ungehalten.

Niemand ignorierte ihn einfach so. Und sie sollte das so wieso nicht tun. Sie nicht. Das gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sie das tat.

Das würde er ihr schon noch verständlich machen.
 

Einen kurzen Moment überlegte er, ob er zu ihr hinüber gehen sollte, ihr das Headset aus dem Ohr ziehen und den Computer mit einer raschen Handbewegung zuklappen sollte, um ihr mit einem seiner berüchtigten einschüchternden Blicken zu verdeutlichen, dass er ihr Verhalten nicht im Geringsten billigen konnte oder wollte.

Doch dann wurde ihm bewusst, dass diese Reaktion nun wirklich nicht seiner würdig war. Er hatte es nicht nötig, Taten sprechen zu lassen, nicht wenn er sie verbal, mit gut gewählten Worten zurechtweisen konnte. Damit würde er seine geistige Stärke beweisen können. Er benötigte keine körperlichen Demonstrationen um seine Überlegenheit deutlich zu machen, nein, dafür reichte eine mündliche Maßregelung. Er würde ihr mit einer erlesenen Wortwahl seine Meinung kundtun und Sarah ihr Fehlverhalten aufzeigen.

Aber vorerst blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr dabei zuzusehen, wie sie ihre Arbeit tat, seine Regel ignorierte, keine Notiz von ihm nahm und musste aufgrund fehlender akustischer Ablenkung im Raum ihrem Gespräch zuhören.
 

"Gut, dann versuchen wir es mal so..." Er sah, wie sie mit der Maus über den Bildschirm zog "dreh das dritte Kästchen um 20 ° und zieh mal das erste nach unten." Sie führte anscheinend ihre Ausführungen zeitgleich mit ihrem Gesprächspartner durch. "Na wie findest du das?" Eine Pause. "Hm, ja das meine ich aber auch." Pause. "Hmhm...Ja...aber wenn wir..." Wieder eine kurze Stille. "Nein, das habe ich schon gesehen. Wir fügen den Titelspruch dann einfach weiter in der Mitte ein...Meinst du? Warte ich schau mal." Sie tippte etwas ein und bewegte wieder ihre integrierte Maus. "Nein Hiroko das geht. Ich hab´s gerade ausprobiert. Nimm eine vierer Schriftgröße und pass es mit dem Umschaltbefehl an den Textfluss an. Über die Farbe allerdings können wir uns noch ein wenig streiten." Kurze Stille, dann ein kurzes Auflachen. "Ja ich weiß, aber das geht schon." Immer noch lächelte sie. Diese Hiroko hatte wohl vorhin einen überaus amüsanten Witz gemacht. "Also dann, speichern wir mal die ganze Sache und legen den Werbevorschlag morgen dem Chef vor. Ich denke er wird schon damit zufrieden sein...ein zwei Änderungen vielleicht noch, aber im Großen und Ganzen..." Das Lächeln wurde breiter. "Ja, das nächste Mal denke ich ganz bestimmt an den USP-Stick, keine Sorge. Ich bin auch nicht so scharf auf diese ständigen Telefonbesprechungen." Angestrengtes Zuhören. "Ja...hmhm."

Wie konnte man sich nur so unterhalten? Ständig nur Ja und Hmhm! Konnten Frauen denn keinen vollständigen Satz zustande bringen? Wenn sie miteinander telefonierten, dann sollten sie doch einfach klipp und klar sagen, was sie wollten und nicht stundenlang um das Thema herumreden. Frauen...Er würde wohl nie verstehen, was sie zu so einem ineffektiven Telefonierverhalten trieb. Er hielt seine Gespräche grundsätzlich knapp und präzise. Das zeugte von Produktivität.

"Also ich muss jetzt Schluss machen, wir sehen uns morgen...Ja, wünsche ich dir auch...Ja, mach´s gut...Genau...Bis morgen."

/Verdammt noch mal, wenn man sich schon Verabschieden muss, dann gefälligst einfach nur 'Aufwiderhören' und Hörer aufknallen. So schwer kann das doch wirklich nicht sein. Frauen!/

Jetzt, immer noch lächelnd, beendete sie das Telefonat miz einem Knopfdruck und zog sich das Headset herunter. Mit einigen schnellen Handbewegungen gab sie wohl noch einige Befehle ein und speicherte die Daten. Dann endlich schloss sie den Laptop und sah auf. Direkt in sein gefährlich angespanntes Gesicht. Sein Blick würde wohl alles sagen, da brauchte er bestimmt nicht mehr viel dazu zu äußern und schon würde sie sich ängstlich bei ihm entschuldigen. Ein überaus befriedigender Gedanke.
 

Endlich war ich fertig. Immer noch über Hirkos letzte Bemerkung lächelnd hob ich den Kopf und sah zu Mokuba hinüber. Doch ich sah etwas ganz anderes, was mich überaus verwunderte. Seto war da.

- Wann ist der denn gekommen? Und wie lange sitzt er denn schon da? Ich habe ihn überhaupt nicht bemerkt. -

"Hallo Seto."

- Wieso schaut er denn so? Irgendwie richtig beängstigend. Ich glaube ich habe seinen Blick noch nie so verachtend und abweisend gesehen. Und irgendwie sieht sein Gesicht sehr...angespannt aus. So, als würde er mit aller Macht versuchen einen Gefühlsausbruch zu verhindern. -

Er saß völlig regungslos da und fixierte mich einfach nur mit seinem Blick. Langsam wurde mir richtig mulmig zu Mute. Ich sah ihn leicht verwundert an.

- Warum sagt er denn nichts? Was ist denn los? -

Plötzlich wurde ich mir wieder meines Laptops bewusst, der noch immer auf meinen Oberschenkeln lag.

- Ach du Scheiße! -

In meinem Kopf herrschte einige Sekunden gähnende Leere.

"Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass du deine Arbeit in deinem Zimmer erledigen sollst?"

Seine Stimme war nicht spöttisch, eher drohend.

Jetzt konnte ich mir auch gut vorstellen warum. Nun war mir klar, warum er mich so anstarrte und warum seine Stimme so unheimlich klang. Schließlich hatte ich gegen seine Hausregel verstoßen, die er mir doch erst am gestrigen Abend mitgeteilt hatte. Also sollte ich mich ja wohl noch daran erinnern können.

Der Blick, der mich jetzt nach seinen Worten traf, passte perfekt zu seiner Stimme. Eine Mischung aus Arroganz, Überheblichkeit und Verärgerung. Ihm passte es eindeutig nicht, dass ich mich gegen seine ausdrückliche Anweisung widersetzt hatte. Zugegebner maßen nicht ganz freiwillig, denn wer konnte schon diesem herzerweichenden Blick Mokubas widerstehen?

"Nun ja..." Ich war überaus verlegen. Was sollte ich ihm das nur erklären? Ich musste es einfach versuchen. "Also ich habe Mokuba gefragt, ob es ihn stören würde, wenn ich nebenbei etwas arbeite während ich ihm Gesellschaft leiste...Und nachdem du nicht da warst...und er nichts dagegen hatte, dachte ich es wäre für dieses eine Mal in Ordnung..."

Irgendwie war es schon eine Ausrede, aber ich musste mich doch schließlich auf irgendeine Art und Weise rechtfertigen.

Setos Miene veränderte sich nicht wirklich. Sie blieb trotz meiner Erklärung genauso ausdruckslos wie zuvor.

"Stimmt, großer Bruder. Ich hab gesagt, es wäre kein Problem."

Kam mir Mokuba zur Hilfe, ohne allerdings den Blick von seinem Bildschirm zu lösen. Er sah keinen von uns beiden an, sondern beschäftigte sich nur mit seinem Laptop. Aber anscheinend konnte er problemlos sowohl unserem Gespräch zuhören, als auch gleichzeitig tippen.

Seto gab ein "Hm" von sich und ließ seinen Blick nun wieder zu Mokubas Bildschirm hinüber wandern.

Da er anscheinend nichts mehr dazu ergänzen wollte, war diese Diskussion wohl damit beendet. Seto hatte mich zurechtgewiesen und er schien sich nun mit meiner und Mokubas Erklärung zufrieden zu geben. Dieses Thema schien für ihn beendet zu sein.

Mir sollte es nur Recht sein. Es war mir sowieso sehr unangenehm, dass ich derartig gegen Setos Regel verstoßen hatte. Ich wollte ihm doch nicht unnötig zur Last fallen, wenn er mich schon hier wohnen ließ.

Dennoch war ich überrascht. Nach dem Blick, den er mir zuvor zugeworfen hatte, hätte ich eigentlich etwas viel Schlimmeres erwartet. Wenigstens eine ordentliche Standpauke. Aber nichts dergleichen. Überaus seltsam. Lag es vielleicht daran, dass Mokuba mir zu Hilfe geeilt war? Ihn würde Seto doch niemals anschnauzen. Es war einfach sehr seltsam, aber ich würde bestimmt nicht weiter auf dem Thema herumhacken. Ich war schließlich froh, so glimpflich davon gekommen zu sein.
 

Ich entschloss mich den Laptop so schnell wie möglich in meinem Zimmer verschwinden zu lassen, um nicht doch noch Setos Unwillen heraufzubeschwören. Rasch klemmte ich mir meinen tragbaren Computer unter den Arm, ergriff mit meiner Hand Headset und Handy und stand mit einer fliesenden Bewegung auf. Die beiden Herren ignorierten das einfach mal vollkommen. Von mir aus. Ich hatte heute schon genug Setos Aufmerksamkeit erregt.

Ich machte einen Schritt vorwärts und hatte eigentlich vor um den Couchtisch herum zu gehen, da ich weder Mokuba noch Seto von ihrem Platz hochscheuchen wollte um vorbeikommen zu können, doch dabei fiel mein Blick auf den Bildschirm des Kleinen.

Ich trat einen Schritt näher und beugte mich über den am Boden sitzenden Mokuba und las mir rasch die Zeile durch, die mir so ins Auge gesprungen war. Seto hatte die ganze Zeit wortlos die Arbeit seines Bruders verfolgt, doch nun nahm ich ihm durch meinen Köper etwas die Sicht.

Ich steckte den Finger aus und zeigte Mokuba die Zeile, die mir aufgefallen war. Erst jetzt registrierte er, dass ich mich in sein Programm vertieft hatte, denn er sah mich überrascht von unten her an.

"Du Mokuba, wenn du da ein Betacode eingibst, dann läuft das Programm später schneller?"

"Wo?"

Er sah wieder auf den Bildschirm und ich tippte kurz mit meinem Zeigefinger auf die betreffende Stelle.

"Da. Wenn du der Zeile den Befehl mit eckigen Klammern umfasst und dann den Betacode anhängst, dann vermeidest du dass dir nachher das Programm verreckt, weil es zu viele Bytes hat. Es läuft dann einfach schneller."

Mokuba gab ein nachdenkliches "Hm" von sich.

Ich lächelte und richtete mich wieder auf. Der Kleine fuhr mit der Maus zur entsprechenden Stelle hoch und besah sich den von ihm eingegeben Befehl dort in der Zeile noch mal genauer.

Ich machte mich unterdessen daran nun endgültig aus dem Wohnzimmer zu gehen und endlich meine Sachen in mein Zimmer zu bringen.

Ich spürte kurz Setos Blick auf mir ruhen, doch als ich im Vorbeigehen zu ihm hinsah, betrachtete dieser schon wieder Mokubas Laptop.

Rasch verschwand ich in meinem Raum und legte meine technischen Errungenschaften auf dem Schreibtisch ab und trat wieder hinaus ins Esszimmer.

Ich machte mich auf in die Küche um meinen Durst nach einer erfrischenden Cola zu stillen.

"He, du hattest Recht."

"Klar hatte ich Recht."

"Jetzt läuft´s tatsächlich besser."

"Hab ich doch gesagt."

Ich musste lächeln und schloss mit diesem fröhlichen Schmunzeln und der Cola Dose in der Hand den Kühlschrank.

Mokuba hatte nur leicht den Kopf nach hinten verdreht um mir die Worte besser zurufen zu können, doch sein Blick wich keinen Augenblick von seinem Bildschirm.

Endlich ließ ich das kühle Getränk meine Kehle hinunter laufen.

Mit langsamen Schritten trat ich an die beiden Brüder heran, die mir beide den Rücken zugewandt hatten.

Seto auf der Couch sitzend und wie immer auffallend still, sowie Mokuba, der am Boden saß und wirklich nur Augen für sein Programm zu haben schien.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon fast viertel vor Sieben war.

"Wie sieht es denn mit Abendessen aus? Soll ich etwas kochen?"

Seto drehte den Kopf und leicht den Oberkörper nach mir um und sah mich mit einem mir schon bekannten Gesichtsaudruck an. Es war der Gleiche wie der, als ich ihm Tee angeboten hatte.

Ich hatte die Couch fast schon erreicht und stellte mich nun Setos überaus aufbauendem Blick.

"Kochen? Du willst kochen?"

Es war unüberhörbar, was er mit dieser Frage eigentlich ausdrücken wollte: 'Ich bin sicher du willst uns alle vergiften. Ich bezweifle nämlich ernsthaft, dass du kochen kannst.'

Ich hatte aber keine Lust mit ihm zu diskutieren, da ich heute schon so gut weggekommen war, also lenkte ich diplomatisch ein. Ich musste nicht unbedingt kochen. Ersparte mir wenigstens Arbeit.

"Von mir aus können wir auch Essen kommen lassen oder ins Restaurant gehen. Das ist mir egal. Ich muss nicht kochen, aber irgendwas sollten wir dann trotzdem essen."

Setos Miene blieb ausdruckslos. Man konnte nicht erkennen, was er gerade dachte, oder wie er auf meinen Vorschlag reagieren würde...Wenn überhaupt.

Doch jetzt meldete sich Mokuba zu Wort und unterbrach die anhaltende Stille und somit den Blickkontakt zwischen Seto und mir.

"Also ich..."

Er riss sich doch tatsächlich von seinem Computer los, rappelte sich hoch und setzte sich verkehrt herum auf die Couch. Also so, das er mir sein Gesicht zugewandt hatte und sein Oberkörper an die Rückenlehne berührte.

"Also ich hätte schon Hunger."

Ich trat näher an ihn heran und lehnte mich von der anderen Seite gegen das Sofa. Wir waren nun nur durch die Couchlehne getrennt. Mokuba schien mir etwas sagen zu wollen, denn er sah mir mit einem auffordernden Blick direkt ins Gesicht.

Seto betrachtete seinen Bruder aufmerksam von der Seite. Mich würdigte er mal wieder keines Blickes. War wohl doch noch etwas sauer, wegen des Vorfalls vorhin, mit dem Laptop.
 

Mokuba beugte sich weiter vor und kam ihrem Gesicht ganz nahe. Sie beugte sich ebenfall mehr nach vorne und nun konnte er sehen, wie sein Bruder ihr etwas in ihr linkes Ohr zu flüstern schien.

Mit leicht gerunzelter Stirn beobachtete er das Schauspiel.

/Was haben die beiden denn zu flüstern?/

Das gefiel ihm nicht unbedingt...Nein, eigentlich überhaupt nicht. Nun, er hatte schon bemerkt, dass sich Mokuba und Sarah durchaus gut verstanden, aber jetzt diese Heimlichtuerei. Misstrauisch beäugte er diese Szene.

Mokuba flüsterte ihr etwas zu, ihr Gesichtsausdruck zeigte angestrengte Konzentration und ihr Blick war abwesend nach vorne gerichtet. Sie konzentrierte sich einzig und allein darauf die geflüsterten Worte seines Bruders zu verstehen.

/Was muss er ihr denn zuflüstern? Haben die beiden jetzt schon Geheimnisse miteinander? Was kann schon so geheim sein, dass ich es nicht hören darf?/

Zu seinem eigenen Ärger stellte er fest, dass er sich ausgeschlossen fühlte. Das es ihm nicht gefiel, dass die beiden so vertraut miteinander umgingen und ihn dabei nicht mit einbezogen.

Und da war er wieder der leichte Zorn.

/Wo war der bitteschön vorher, als ich sie zurechtweisen wollte? Da hätte ich diesen Zorn gebraucht. Aber von einem Augenblick zum anderen war er vollkommen verflogen. Lag das jetzt daran, dass Mokuba ihrer Erklärung bestätigt hat, oder weil sie mich so verlegen angesehen hat? Ich meine, man konnte ja eindeutig sehen, dass es ihr peinlich und unangenehm war, dass sie verstanden hat, dass sie Mist gebaut hat...Aber eigentlich hatte ich doch vor sie zu maßregeln. Aber auf einmal war die ganze Wut weg. Ich hatte gar keine Lust mehr sie zusammenzustauchen. Toll, aber jetzt ist sie wieder da. Dieser unterdrückte Zorn. Wo war der vorhin bitte? Was soll ich jetzt damit?/

Doch auch wenn es ihm noch so ungelegen kam, es gefiel ihm einfach nicht, ausgeschlossen zu werden. Auch wenn es noch so albern in seinen Gedanken klang, ihn mehr an ein Kleinkind erinnerte, er wollte nicht ignoriert werden. Er wollte miteinbezogen werden. Es ging hier schließlich um seinen Bruder.

/Idiotische Tuschelei!/
 

Also Mokuba seinen Kopf wieder zurückzog, musste ich einfach leicht lächeln. Jetzt war alles klar. Ich hatte also doch den richtigen Eindruck von dem Kleinen gehabt. Er war wirklich ein intelligenter und ziemlich gerissener Kerl.

Nun war ich mir vollkommen sicher, dass die Aktion mit dem 'du' und dem 'Sie' an meinem ersten Tag eindeutig geplant gewesen war. Er hatte sich absichtlich so dumm gestellt um Seto und mich dazu zu bringen uns zu duzen.

- Kleiner durchtriebener Mokuba! -

Ich konnte mir das Grinsen einfach nicht verkneifen. Er hatte es faustdick hinter den Ohren und wusste genau, wie er die Menschen um sich herum manipulieren konnte.

Aber ihm konnte man nicht wirklich böse sein. Nicht bei diesem schelmischen Gesichtsaudruck, den er mir jetzt zuwarf. Außerdem meinte er es wohl meistens nur gut mit den Leuten und wollte sie nicht hintergehen...Sondern nur in die richtige Richtung lenken.

Ich beschloss einfach mal auf sein Spiel einzugehen. Konnte ja nicht schaden.

Also stimmte ich mit einem leichten Kopfnicken zu. Sofort wurde unser beider Miene ernster und das wissende Lächeln verschwand.

Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass Seto uns beobachte.

- Tja, aber da müssen wir jetzt alle durch. -

"Also ich fände es super, wenn du kochen würdest Sarah. Das hast du mir schließlich auch versprochen."

Ich sah in Mokubas forderndes Gesicht.

"Tja, ich würde gerne für dich kochen, aber..." Ich warf einen raschen Seitenblick zu Seto hinüber, um dem Kleinen zu verdeutlichen, welche Bedenken ich hatte und sah dem Jungen dann wieder nachdenklich an. "...wenn Seto nicht möchte, dass...."

"Ach was, Seto ist das bestimmt auch recht, nicht wahr großer Bruder?"

Damit drehte Mokuba seinen Kopf zu ihm herum und bedacht ihn mit einem derartig strahlenden und selbstsicheren Blick, dass dieser wohl kaum noch mit 'Nein, Mokuba, ich will ganz bestimmt nicht, dass sie für uns kocht' antworten konnte.

Man sah Seto kaum an, dass er überrascht oder überrumpelt war, aber ein kleines Aufblitzen seiner Augen verriet ihn. Mokuba ließ ihm ja nun wirklich keine andere Möglichkeit mehr, als so zu antworten, wie es sich der Kleine vorgestellt hatte.

"Hm." War deshalb das einzige, was von Seto kam.

Wirklich, Mokuba hatte ganze Arbeit geleistet. Ich musste mir ein aufsteigendes Grinsen verkneifen.

- Armer Seto. Mit so einem gerissenen Bruder hat man es aber auch echt schwer. -

"Siehst du, mein Bruder hat nichts dagegen. Also bitte koch was für uns."

Ich lächelte Mokuba an.

"Geht in Ordnung."

Damit machte ich mich auf den Weg in die Küche, immer noch vor mich hin lächelnd und ich wusste auch schon ganz genau was ich kochen würde. Woher? Nun, neben anderen Kleinigkeiten hatte Mokuba mir das ins Ohr geflüstert.

"Kannst du ein Rindfleischgericht machen? Das ist nämlich Setos Lieblingsessen."

Seto saß noch etwas irritiert auf der Couch und schien immer noch nicht ganz verstanden zu haben, wie es nun dazu gekommen war, dass er sein Einverständnis gegen seinen Willen gegeben hatte.
 

Leise vor mich hin summend begann ich das Essen für uns zuzubereiten. Es würde schon noch ungefähr eine halbe Stunde dauern, bis alles fertig sein würde, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es sich lohnen würde.

Vielleicht würde es Seto ja wieder besänftigen, wenn es sein Lieblingsessen gab. Also bemühte ich mich diesmal besonders gut zu kochen und nicht mit den Gewürzen auszurutschen oder etwas anbrennen zu lassen.

Ich war fleißig mit dem Kochen beschäftigt, Mokuba arbeitete noch ein wenig an seinem Programm, hatte sich dazu jetzt allerdings auf die Couch gesetzt und auch Seto hatte seinen Laptop herausgeholt, woher er den auch immer so schnell her hatte, und schien ebenfalls an irgendeinem Programm zu arbeiten.

Im Großen und Ganzen...allgemeine Ruhe und Harmonie. Nur das leise Tippen auf Tastatur und das stetige Köcheln des Essens auf dem Herd, nebst meinen Schnittarbeiten am Gemüse auf dem Holzbrett erfüllte die Wohnung.

Auch wenn keiner etwas sprach, ich fühlte mich momentan sehr wohl. Irgendwie machte es den Eindruck, als wären im Augenblick alle zufrieden, sogar Seto.

Selbst wenn er arbeitete, ich bekam den Eindruck, dass es ihm einfach gefiel, neben seinen Bruder zu sitzen und so doch irgendwie Zeit mit ihm zu verbringen. Er war in seiner Nähe und das schien beiden Brüdern zu genügen und zu gefallen.

Deswegen war ich auch nicht sonderlich überrascht, dass Seto seine Arbeit hier im Wohnzimmer erledigte und nicht in seinem Büro. Aber schließlich war da ja auch kein Mokuba.

Mir gefiel das Bild von Friede und Einklang der sich mir bot.
 

Mit einem "Essen ist in fünf Minuten fertig" riss ich die Brüder aus ihrer Arbeit. Beide hoben überrascht den Kopf.

Sie schienen so in ihren Programmen vertieft gewesen zu sein, das ihnen gar nicht aufgefallen war, wie schnell die Zeit vergangen war.

Mokuba klappte mit einem "Super, endlich. Ich sterbe gleich vor Hunger" seinen Laptop zu und sprang von der Couch, um mir auch schon zu Hilfe zu eilen. Er sprintete die paar Schritte ihn neuer Bestzeit zu mir herüber und nahm auch schon die ihm von mir entgegengereichten Teller in Empfang, um damit den Tisch zu decken.

Seto vertiefte sich allerdings wieder kurz in seine Arbeit. Er wollte wohl nicht bei den Vorbereitungen helfen. Aber das war ja nichts Neues für mich.

"So, jetzt können wir essen."

Ich ging mit dem Topf hinüber zum Tisch, an dem Mokuba schon ungeduldig und anscheinend wirklich ziemlich ausgehungert wartete.

Seto erhob sich nun und bequemte sich dazu ebenfalls am Tisch platz zu nehmen.

Mit einem Lächeln begrüßte ich ihn, doch seine Miene war wie auch sonst steif.

Ich häufte jeden von uns einige Löffeln meines Meisterwerks auf den Teller. Ja, ich hatte mir wirklich Mühe gegeben und obwohl ich dieses Gericht noch nicht oft gekocht hatte, fand ich, dass es mir dafür doch recht gut gelungen war. Man konnte es ohne Risiko für Leib und Leben verzehren.

Seto beäugte das Essen auf seinem Teller. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass er es nicht wegen seines Aussehens, Geruch oder sonst etwas kritisieren wollte. Er war einfach überrascht. Man konnte sehen, wie seine Gesichtszüge einen kleinen Moment entgleisten und er erstaunt das Essen vor sich musterte. Mir war klar, dass er auf den ersten Blick erkannt hatte, dass es sich hierbei um sein Lieblingsgericht handelte. Ich konnte es ihm fast schon ansehen, wie er sich selbst die Frage stellte wieso ich auf die Idee gekommen war ausgerechnet dieses Gericht zu kochen.

Doch sofort fing er sich wieder und sein Gesicht wurde erneut ausdruckslos.

Ohne noch etwas zu sagen oder einen Kommentar abzugeben begann er zu essen. Ich schielte ein wenig zu ihm hinüber um ihn bei seinem ersten Bissen zu beobachten. Doch direkt dabei anstarren, wollte ich dann lieber doch nicht. Trotzdem war ich einfach neugierig, wie ihm mein Selbstgekochtes Essen schmeckte. Aber ich erwartete nicht wirklich Lob von ihm. Das wäre schon sehr außergewöhnlich für einen Seto Kaiba.

Doch leider verzog er beim Essen keine Miene. Sein Gesicht blieb weiterhin vollkommen ausdruckslos. Ich hatte also keine Ahnung was er von dem Essen hielt.

- Schade...na wenigstens spuckt er es nicht wieder aus. Also muss er es doch für genießbar halten. -

Mokuba hingeben gab seine Meinung dafür umso lauter kund.

"Hey, das schmeckt echt super. Toll gemacht Sarah."

Ich lächelte ihn freudig an.

"Danke."

"Ich glaube du solltest öfters kochen."

Ich seufzte theatralisch.

"Oh je, worauf hab ich mich da nur eingelassen?"

Mokuba und ich lachten beide kurz und widmeten uns dann wieder unserem Essen. Seto aß in aller Ruhe und weiterhin kommentarlos weiter.
 

Wir waren schon fast fertig und ich konnte mit einem kleinen Lächeln feststellen, dass Seto diesmal doch mehr als sonst gegessen hatte, da richtete Mokuba das Wort an seinen Bruder.

- Also schmeckt es ihm wohl doch gut. Das find ich gut. Denn wenn es ihm nicht schmecken würde, dann würde er wohl kaum für seine Verhältnisse so viel essen. Das ist echt super. Friedensangebot Seto? Hast du mir jetzt die Sache von vorhin verziehen? -

"Du Seto, wir wollten uns gleich die neue DVD ansehen, die ich mir besorgt habe, du schaust doch mit, oder?"

Ich hob überrascht den Kopf.

- Wir wollten eine DVD schauen? Gut, dass ich halt noch überhaupt nichts davon weiß. Mokuba! Du bist echt hinterlistig. Aber trotzdem mag ich dich...oder sogar deswegen? Hm...-

Seto sah seinen Bruder nachdenklich an, doch dieser ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen.

"Du kannst deine Arbeit auch später noch machen, oder morgen. Heute schauen wir den Film, okay?"

Wieder dieser Blick seitens Mokubas. Seto lächelte seinen kleinen Bruder an. Nein, er kam wohl auch nicht gegen diesen kleinen Kerl an.

"In Ordnung Mokuba."

"Super."

Ich musste lächeln. Beide schienen zufrieden zu sein. Aber jetzt musste ich mich schon zu Wort melden.

"Also weißt du Mokuba, ich fände es toll, wenn du mich auch fragen würdest, ob ich mitschauen will."

Setos drehte schnell seinen Kopf zu mir hinüber und blickte mich überrascht an. Er hatte angenommen, dass Mokuba und ich das schon ausgemacht hatten, dass wir gleich noch Fernsehen wollten und nun so was!

Der Kleine grinste.

"Ach was Sarah, dich brauch ich doch nicht zu fragen. Du wirst einfach mit eingeplant und dann passt das schon."

Ich machte einen übertriebenen Schmollmund und mit trotziger Stimme antwortete ich ihm.

"Ich will aber auch gefragt werden."

"Wozu denn? Du sagst doch sowieso ja."

Ich intensivierte den Schmollmund und meinen trotzigen Blick.

"Ich will trotzdem gefragt werden!"

Mokuba seufzte übertrieben.

"Also gut...Sarah, willst du mit uns zusammen DVD schauen?"

Von einer Sekunde zur anderen lächelte ich vergnügt.

"Klar will ich."

Mokuba verdrehte die Augen, aber grinste nun ebenfalls.

Seto hingegen hatte sich wieder seinem fast leeren Teller zugewandt und dachte sich wohl seinen Teil über unser Verhalten.
 

Endlich waren wir fertig und machten uns daran den Tisch abzuräumen. Ich wollte meinen Augen nicht trauen, als ich sah, wie Seto zu seinem Teller griff und mit diesen doch tatsächlich in die Küche ging, um ihn in die Spülmaschine zu stellen. Einfach unglaublich. Er ging gerade wieder zurück ins Esszimmer, ob er nun vorgehabt hatte weiteres Geschirr abzuräumen um uns zu helfen, oder ob er sich doch nur wieder auf die Couch im Wohnzimmer niederlassen wollte um sich erneut seinem Laptop zu widmen, erfuhr ich leider nie. Denn als er gerade halb aus der Küche getreten war hörte ich das aufdringliche Läuten eines Telefons. Seto hob einen Augenblick überrascht den Kopf, sah zu seinem Büro hinüber, dann auf seine Uhr und eilte letztendlich mit großen und zügigen Schritten in sein Arbeitszimmer, um das dort klingelnde Telefon abzunehmen. Im Vorbeigehen gab er der Tür einen Stoß, so dass sie hinter im durch den Schwung leise ins Schloss fiel. Er wollte wohl in Ruhe telefonieren.

Mit einem kurzen Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es kurz vor acht war.

- Hoffentlich nicht schon wieder irgendwelche schlechten Nachrichten, dass er in die Kaiba Corporation kommen soll um einen Fehler auszubügeln. Das wäre echt beschissen. Mokuba freut sich doch schon so auf den Videoabend. Und Seto doch auch. Wenn er heute schon wieder sein Versprechen brechen muss...ich glaub nicht, dass das den beiden gut tun würde...Hoffentlich dauert das Gespräch nicht zu lange. -

Mokuba und ich räumten weiter den Tisch ab, während ich immer wieder leicht sorgenvolle Blicke zur Bürotür hinüber warf.

Um noch ein bisschen Zeit schinden zu können, damit wir uns nicht jetzt schon der großen Frage stellen mussten, ob Seto wieder absagen musste, schlug ich Mokuba vor Popkorn zu machen. Schließlich gehört zu einem anständigen Film einfach Popkorn dazu.

Er war hellauf begeistert und schien für den Moment vergessen zu haben, dass sein Bruder vielleicht gleich in die Firma fahren könnte.

Vielleicht tat er auch nur so. Aber ich tat mein Bestes um ihn abzulenken.

So brachten wir die nächsten zehn Minuten rum, doch nun standen wir da mit einer vollen Schüssel süßem Popkorn und warteten eigentlich nur darauf, dass sich die Bürotür öffnete und Seto sein Urteil verkündete.

Wir setzten uns auf die Couch und...warteten. Was blieb uns auch anders übrig?

- Bitte Seto, komm doch endlich. Wie lang dauert das denn noch? Jetzt lass uns doch nicht so lange im Unklaren. Komm raus und sag, dass es nichts Wichtiges war, dass du selbstverständlich mit uns fernsehen wirst. -

Endlich, endlich öffnete sich die Bürotür und Seto trat heraus. Er sah sich kurz um und entdeckte uns auf der Couch.

Ich bemerkte, dass er seinen Mantel ausgezogen hatte und nun wieder nur in Schwarz gekleidet herumlief. Bei dem Anblick entglitt mir ein erleichterter Seufzer.

- Wenn er den ausgezogen hat, dann bleibt er wohl da. Gott sei dank. -

Mit großen Schritten kam er zu uns herüber und ließ sich auf das Sofa nieder. Direkt neben mich, da es sich Mokuba in die Ecke bequem gemacht hatte und somit nur noch zu dessen Linken Plätze auf der Couch frei waren. Ich drehte den Kopf leicht nach links und lächelte Seto an. Gott sei dank konnte er bleiben.

"War´s was Wichtiges?"

Sein Blick wanderte zu meinen Augen. "Nicht wirklich."

Ich nickte ihm leicht zu und wand meinen Kopf wieder Mokuba zu.

"Wir haben extra auf dich gewartet großer Bruder. Also dann...los geht's."

Damit hob er die gewaltige Fernbedienung an und schaltet sowohl Fernseher als auch DVD Player ein.

Der Film begann. Ich entsann mich wieder der Popkornschüssel auf meinem Schoß und bot Seto nun davon an.

"Möchtest du?" Ich hielt ihm die Schüssel entgegen.

Er warf einen kurzen Blick von dem Plasmafernseher zu dem Inhalt der Schüssel und schüttelte dann den Kopf.

Na gut. Mokuba hingegen machte sich jetzt bemerkbar und verlangte nach dem Popkorn. Ich stellte die Schüssel zwischen uns, so dass wir beide sie gut erreichen konnten, da Seto ja offensichtlich keine Lust darauf hatte.

Schweigen und vor uns hin kauend, nun wenigstens die meisten von uns, sahen wir uns den Film an.

Und wieder herrschte eine gewisse Art von Harmonie.
 

Der Film war zu Ende. Spannend war er auf jeden Fall gewesen, aber auch lang.

Seto stand auf und ging mit ruhigen Schritten in die Küche. Ich hörte, wie der Kühlschrank geöffnet wurde, einige Flaschen dabei klirrten und nach kurzer Stille wurde die Tür wieder geschlossen. Er hatte sich anscheinend etwas daraus geholt. Wahrscheinlich etwas zu trinken.

Mokuba war mittlerweile ebenfalls aufgestanden und streckte sich genüsslich. Er reckte die Arme in die Höhe, spannte seine Muskeln an und gab ein ächzendes Geräusch von sich. Doch nun drehte er sich herum und sah zur Küche hinüber.

"Seto?" Er zog den Namen ungewöhnlich in die Länge und sein Tonfall war äußerst bittend.

- Was ist denn nun los? -

"Nein."

Ich drehte mich um und sah zu Seto hinüber, der gerade mitten in der Küche stand, eine Flasche Wasser in der Hand hielt und gerade einen Schluck hatte daraus nehmen wollen.

"Seto bitte."

"Nein."

Er war nicht abweisend aber dennoch bestimmt.

- Worum geht es hier denn überhaupt? -

"Aber ich habe morgen erst später Schule. Weil doch mein Lehrer krank ist."

"Ich habe nein gesagt Mokuba."

"Ach Seto bitte. Jetzt sei doch nicht so."

"Es bleibt dabei: Nein. Also bitte geh jetzt ins Bett."

Mokuba machte ein überaus enttäuschtes Gesicht und nuschelte leise.

"Wenn es sein muss."

- Ahh, jetzt ist alles klar. Tja Kleiner, es ist schon fast elf Uhr. Schlafenszeit. -

Er schien es auch eingesehen zu haben, dass es keinen Zweck mehr hatte mit Seto darüber zu diskutieren, ob er länger aufbleiben durfte. Sein Bruder würde wohl nicht nachgeben.

Noch einmal seufzte er resigniert.

Da waren wohl alle Kinder beziehungsweise Jugendlichen gleich. Sie wollten prinzipiell nicht ins Bett und versuchten grundsätzlich etwas auszuhandeln. Nur bei Seto biss Mokuba auf Granit. Da half nicht einmal sein berüchtigter, flehender Blick.

Nun wandte sich der Kleine mir zu und ein Lächeln zierte sein Gesicht. Etwas müde sah er aber doch schon aus. Ich sah interessiert von meinem Platz auf der Couch sitzend zu ihm hoch.

"Kommst du noch mal und sagst mir gute Nacht?"

Ich sah ihn mit großen Augen an.

"Ist das dein Ernst?"

"Warum nicht?"

"Junge, du bist 12 Jahre alt! Soll ich dir vielleicht auch noch eine Gutenachtgeschichte vorlesen und dich dann noch zudecken?"

Mokuba grinste. "Warum nicht?"

Nun musste ich ebenfalls lächeln und schüttelte leicht den Kopf über den Kleinen.

"War nur ein Witz Sarah. War aber cool dein entsetztes Gesicht zu sehen. Das war es echt wert."

Er beeilte sich nun in sein Zimmer zu kommen, um dem Kissen zu entkommen, dass ich drohend auf ihn gerichtet und beinahe schon nach ihm geschmissen hatte.

Schon fast im Gang verschwunden drehte er sich nochmals um und steckte mir kurz die Zunge raus. Immer nach dem Motto: 'Hier bin ich in Sicherheit, hier erwischt du mich eh nicht mehr mit deinem Kissen'.

Ich streckte ihm im Gegenzug meine Zunge entgegen.

- Was der kann, kann ich schon lange. -

Doch Mokuba lächelte nur noch breiter und rief noch ein lautes "Gute Nacht allerseits" durch die Wohnung und verschwand dann in seinem Zimmer.
 

Vor mich hin lächelnd legte ich das Kissen wieder zurück auf seinen Platz auf der Couch und stricht den Stoff mit meinen Fingern wieder glatt.

Ich spürte wie das Polster neben mir unter einem neuen Gewicht etwas nachgab. Ich hob den Kopf, blickte nach Links und sah, dass Seto sich wieder neben mich auf die Couch gesetzt hatte.

Er betrachtete mich aufmerksam und schien mich irgendwie leicht zu mustern. Also würde er versuchen etwas an mir zu entdecken, was auf den ersten äußeren Blick nicht zu erkennen war. Sein Blick war einfach sehr forschend und ausnahmsweise nicht abweisend.

Ich sah ihm leicht verwundert in seine Augen und verfolge deren leichte Bewegungen.

Dann endlich schien er mich genug beäugt zu haben, denn sein Blick heftete sich nun wieder an meinen Augen fest.

"Du bist wirklich äußerst merkwürdig."

Seine Stimme war ruhig und eher nachdenklich als spöttisch.

"Wie meinst du das?"

"Du legst ein seltsames Verhalten meinem Bruder gegenüber an den Tag. Ziemlich kindisch um genau zu sein."

"Ach davon sprichst du ...ja, hm...nun, ich bringe ihn damit zum Lachen - und er mich auch."

Seto schien kurz nachdenklich während er mir in meine Augen sah. Offensichtlich war es ihm auch schon aufgefallen, dass Mokuba und ich immer viel miteinander scherzten. Fast glaubte ich ein wenig Wehmut in seinem Gesicht lesen zu können. Wahrscheinlich sehnte er sich auch danach so ausgelassen mit seinem kleinen Bruder umgehen zu können. Aber er war einfach zu sehr Geschäftsmann, als das er sich so kindisch hätte benehmen können.

"Du würdest gerne mehr Zeit mit deinem Bruder verbringen können, nicht wahr?"

"Ich habe eine erfolgreiche Firma zu leiten und wenn sie weiterhin an der Spitze bleiben soll, muss ich auch etwas dafür tun."

"Und das fordert viel von deiner Aufmerksamkeit."

"Ich habe Unmengen von Arbeit für die Kaiba Corporation zu erledigen. So ist das nun mal."

"Du versucht dann wohl alles bis zur Perfektion zu erfüllen, oder?"

"Deine Annahme zeigt deine logische Denkungsweise auf. Deine Worte liegen in der Tat nicht weit von der Wahrheit entfernt."

"Du willst also in allem was du tust der Beste sein?"

"Ich bin in allem was ich tue der Beste."

Ein überaus selbst überzeugtes, aber kaltes Lächeln lag auf seinen Lippen.

"Verstehe."

Er sah mir forschend ins Gesicht, als wolle er herausfinden, ob ich es abwertend gemeint hatte. Doch ich sah ihm nur mit ernster Miene an.

"Perfektionismus kann auch sehr anstrengend sein. Egal was man tut, oder geleistet hat, man hat immer das Gefühl, man könnte es noch besser machen. Man kommt eigentlich nie wirklich zur Ruhe."

"Manchmal ist das aber einfach von Nöten."

"Im geschäftlichen Bereich?"

"Zum Beispiel. Ich kann noch so qualifizierte und hoch motivierte Mitarbeiter anstellen, dennoch geht ständig irgendetwas schief und aus einem unerfindlichen Grund bin immer ich der einzige, der diese Probleme lösen kann. Man kann sich eben in dieser Welt doch nur auf sich selbst verlassen."

Tja, was sollte ich darauf schon erwidern? Ich war natürlich ganz anderer Meinung, aber wenn Seto dieser Überzeugung war, dann würde ich mich hüten und ihm nun einen altklugen Vortrag halten, dass man sich sehr wohl auch auf andere Menschen verlassen und ihnen vertrauen konnte. Aber das würde zu weit gehen. Dazu hatte ich nun wirklich kein Recht. Wenn das seine Meinung war, dann würde ich das eben so akzeptieren.

Meine einzige Reaktion auf seinen Kommentar bestand also daraus, dass ich leicht mit den Achseln zuckte, aber nichts weiter dazu sagte.

Ich ließ meinen Blick nachdenklich über die Wohnzimmermöbel gleiten.

- Nun, worüber könnten wir noch reden? -

Da fiel es mir wieder ein. Ich hatte es doch fast schon vergessen. Das wäre aber nicht gut angekommen. Wirklich nicht. Das musste ich jetzt noch hinter mich bringen.

Ich sah ihn wieder an, allerdings war ich dabei etwas verlegen.

"Ach Seto...wegen der Sache vorhin, mit dem Computer...es tut mir Leid." Ich senkte kurz den Blick und dachte rasch über meine nächsten Worte nach. Ich wollte ihm noch sagen, dass ich mich in Zukunft immer an seine Regeln halten wollte, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen würde. Ich sah in wieder an und wollte gerade den Mund öffnen, doch er kam mir zuvor.

"Schon gut." Er deutete eine abwinkende Handbewegung an. "Von mir aus kannst du in solchen Ausnahmenfällen hier draußen arbeiten...wenn du sonst damit in deinem Zimmer bleibst."

Ich lächelte ihn glücklich an. Er war nicht mehr wütend wegen dem Vorfall.

"Danke."

Seto gab nur noch ein kleines "Hm" von sich, aber das war mehr als genug. Er war mir gerade unheimlich entgegengekommen.

Kurz herrschte Stille zwischen uns. Ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren und Seto noch auf die Nerven gehen, also beschloss ich mich zurückzuziehen.

"Ich werde wohl besser das Zeug hier zusammenräumen."

Ich griff nach der Popkornschüssel und beugte mich leicht nach vorne um aufzustehen.

"Das kann auch Yura machen. Sie kommt sowieso morgen."

Ich sah überrascht zu ihm hinüber. Einen kurzen Augenblick bekam ich den Eindruck, dass er nicht wollte, dass ich schon ging und damit unser Gespräch beendete. Aber nur für einen Moment.

Sein Blick ruhte wie immer auf mir, aber aus irgendeinem Grund war er immer noch nicht abweisend geworden. Ich lehnte mich wieder ein Stück zurück und sah ihn direkt in seine meeresblauen Augen.

"Das ist nicht unbedingt meine Art. Wenn ich Unordnung gemacht habe, dann räume ich das auch selber wieder weg."

Ich lächelte und zuckte leicht mit den Schultern. So war ich nun mal.

Doch irgendwie hatten mich seine Worte doch dazu bewegt noch nicht zu gehen. Stattdessen glaubte ich nun ihm Sitzen das von vorhin verstreute Popkorn von der Couch zurück in die Schüssel. Musste ja nicht sein, dass sich irgendjemand darauf setzte und damit die Polster ruinierte. Ich spürte, dass Seto meinen Bewegungen mit den Augen folgte.

Ich hob den Blick wieder und hielt ihm lächelnd die noch halb volle Popkornschüssel entgegen.

"Magst du vielleicht doch noch etwas? Wäre schade darum."

Demonstrativ nahm ich mir ein Stück und steckte es mir in den Mund. Mit aufforderndem Blick und genüsslich kauend sah ich ihn an.

"Ich mag das Zeug nicht besonders."

Ich musste schmunzeln.

"Aber Rindfleisch?"

Er hob eine Augenbraue und sah mich fragend an. Daraufhin musste ich nur noch mehr lächeln. Er fragte sich, woher ich das so genau wusste.

"Mokuba hab es mir vorhin gesagt. Er hat mich gefragt, ob ich das kochen könnte, weil es dein Lieblingsgericht ist."

Seto drehte den Kopf nach Links und verdrehte leicht den Oberkörper. Er sah zu Mokubas Zimmertür hinüber, aber da sie zu weit im Gang war, konnte er sie von seinem Platz aus nicht sehen. Außerdem war Mokuba eh schon im Bett, so dass er sowieso keinen Blick auf ihn hätte erhaschen können.

Er brachte sich nach einigen Sekunden intensivem Blickkontakt mit dem Gang wieder in normale Stellung und sah mich an.

"Daher also. Mokuba muss sich aber auch in alles einmischen."

Ich lehnte mich mit dem linken Ellenbogen an der Rückenlehne an und stützte meinen Kopf auf meine Hand, während ich Seto zulächelte.

"Er hat eben einen eigensinnigen Willen und ein ausgeprägtes Talent mit Leuten umzugehen und sie dazu zu bringen, das zu tun, was er möchte."

"Das ist allerdings wahr."

"Ich kann jedenfalls diesem bittenden Blick nie widerstehen."

Er blickte an mir vorbei und ein kurzes Lächeln überzog sein Gesicht.

"Ich auch nicht unbedingt."

Ich lachte kurz auf. Ja, Mokuba konnte man wirklich nicht widerstehen. Seto sah mich nun wieder direkt an.

"Wo hast du eigentlich das Programmieren gelernt?"

"Du meinst wegen dem Befehl vorhin?"

"Den kennen eigentlich nur Profis."

"Oh, ich bin bestimmt kein besonders toller Informatiker, aber in meiner Firma müssen wir auch hin und wieder Programme schreiben, natürlich keine so schwierigen wie bei dir. Und da wir keine eigenen Leute dafür haben, machen wir das eben selber. Jeder von uns kann, wenn auch nur begrenzt, eigene Programme schreiben...Was den Trick angeht, den hat mir mal ein Computerass gezeigt. Er hat mir damals ein paar Tipps gegeben und wie man sieht kann man die immer wieder gut gebrauchen."

"Hm."

Mir fiel auf einmal auf, dass sich unser Gespräch auf erstaunlich Art und Weise verändert hatte. Es war einfach...lockerer geworden. Ich suchte nicht mehr krampfhaft nach geeigneten Worten um einigermaßen gebildet zu klingen und auch Seto war von seiner bisher förmlichen Redensweise abgekommen. Irgendwie unterhielten wir uns jetzt wesentlich ungehemmter. Ein erstaunlich befreiendes Gefühl. Ich hatte nicht gewusst, dass ich immer so unter Anspannung gestanden hatte, wenn ich mich bisher mit Seto unterhalten hatte.

Er fühle sich wohl so ähnlich, das konnte man an seiner Körperhaltung erkennen. Natürlich saß er neben meiner doch recht lässigen Sitzart etwas steif auf der Couch, aber mir war aufgefallen, dass er sich während wir uns unterhielten immer weiter entspannt hatte und sich mehr in die Kissen gelehnt hatte. Auch er hatte wohl an Anspannung verloren und fühlte sich lockerer.

Endlich fühlte ich mich in seiner Gegenwart nicht mehr so unwohl. Endlich konnten wir fast schon normal miteinander sprechen. Ich genoss das richtig.

Und ich wurde mutiger.

"Hast du den Fehler eigentlich wieder hinbekommen? Ich meine den, weswegen du vor zwei Tagen noch in die Kaiba Corporation fahren musstest?"

Einen Augenblick verfinsterte sich sein Blick.

- Uh, hab ich jetzt was Falsches gesagt? Mist. Sarah, du musst auch immer das falsche Thema raussuchen. -

Doch sofort wurde sein Ausdruck wieder entspannter.

"Ich musste dafür zwar unzählige Stunden alles nochmals am Computer überarbeiten, aber ja, ich hab´s geschafft."

"Ärgerlich so was, oder?"

"Du sagst es. Ich hätte auch gerne darauf verzichtet mir die Nächte mit überflüssiger Arbeit um die Ohren zu schlagen."

"Kann ich mir denken. Aber nachdem das jetzt wieder ausgebügelt ist und du die Vertragssache bestimmt auch gut hinter dich gebracht hast, wirst du jetzt wohl etwas mehr Ruhe haben."

"Hm, ich hoffe es zumindest."

Ich lächelte. Ja, vielleicht hatte er jetzt wieder mehr Zeit für Mokuba und konnte mehr mit ihm unternehmen oder einfach nur mit ihm zusammen sein.

"Gibt es schon Nachricht von dem Schadensgutacher?"

Ich legte den Kopf leicht schief.

"Also bei mir hat sich noch niemand gemeldet. Aber sie haben auch gesagt, dass es wohl eine Woche dauernd wird. Ein paar Tage haben sie also noch."

"Ich hoffe, dass der Bericht gut ausfallen wird."

Ich senkte kurz den Blick. Wollte er mich wirklich so schnell wie möglich loswerden? Na ja, anderseits war ich auch eine Fremde, die unter seinem Dach wohnte und mit der er auskommen musste.

"Ja, das hoffe ich auch."

Aber da war dann immer noch die Frage wie es weiter gehen sollte. Eigentlich hatte Seto mir ja nur die 'Aufenthaltsgenehmigung' von einer Woche in seiner Wohnung gegeben.

"Selbstverständlich kannst du die nötigen Wochen hier wohnen bleiben, bis deine Wohnung wieder bezugsfähig ist. Und falls nicht, nun dann kannst du von mir aus auch solange bleiben, bis du etwas Neues gefunden hast."

Als hätte er meine Gedanken gelesen.

Ich lächelte ihn glücklich an.

"Danke, das ist sehr nett von dir."

"Hm." Er zuckte leicht mit den Schultern. Seto liebte wohl das kleine 'Wort' "Hm". Aber es klang dennoch freundlich.

Ich konnte ein Gähnen nicht mehr unterdrücken. Rasch hielt ich mir die Hand vor den Mund und drehte den Kopf leicht zur Seite. Man hatte schließlich Manieren.

"Verzeihung...Macht es dir etwas aus, wenn ich jetzt ins Bett gehe? Ich bin wohl doch auch schon recht müde."

Er schüttelte leicht mit dem Kopf. Also stand ich auf und brachte die Popkornschüssel schnell in die Küche, entleerte den Inhalt und stellte sie in die Spülmaschine.

Ich warf einen Blick zur Couch hinüber. Seto hatte schon wieder seinen Laptop auf den Schoß und schien ihn gerade hochzufahren.

"Gute Nacht Seto."

"Gute Nacht."

Mich hätte es fast umgehauen. Zwar hatte er sich nicht umgedreht und mich dabei angesehen, aber...Er hatte mir gerade eine gute Nacht gewünscht. ER!

Vor mich hin lächelnd verschwand ich in meinem Zimmer.

- Heute morgen erst dieser Gruß, dann dass Gespräch und jetzt wünscht er mir gute Nacht. Wahnsinn. Man kann sich tatsächlich mit ihm unterhalten. Und er war richtig nett während der Unterhaltung. Er hat mir sogar angeboten hier bleiben zu können. Ganz ohne Spott in der Stimme. He, dann werden die nächsten Wochen bestimmt gar nicht so anstrengend wie ich befürchtet habe. Wer hat eigentlich behauptet Seto Kaiba wäre eiskalt und abweisend? Höchstens auf den ersten Blick. Aber er kann doch auch ganz nett sein. -

Mit einem rundum zufriedenen Gefühl schlief ich ein.
 

Er betrachtete den flackerten Bildschirms seines Laptops. Er sah auf das Programm, dass er eigentlich noch bearbeiten wollte, aber dennoch ließ seine Konzentration immer wieder nach und seine Gedanken schweiften ab. Zu dem Gespräch gerade eben. Nein, eigentlich eher zu Sarah.

Sie war vollkommen anders als all die Leute die er sonst kannte. Sie war nicht hinterhältig und berechnend wie die Geschäftsleute. Sie war aber auch genauso wenig wie die meisten Frauen, die er kannte, die ihn ständig anhimmelten und an ihm klebten, weil sie sich eine Beziehung mit ihm erhofften. Sie war nicht eingebildet oder hatte etwas Zickiges an sich. Er hatte es wohl wirklich noch nie mit so einer ehrlichen und dabei vollkommen natürlichen Person zu tun gehabt. Und schon gar nicht mit so einer Frau.

Er merkte einfach, dass er nicht wusste, wie er auf diese Art reagieren sollte. Er konnte ihre Aktionen oder Antworten nie vorher erahnen und wurde dann jedes Mal wieder von ihr überrascht. Er konnte sich weder auf sie einstellen, noch sich auf ihr Handeln vorbereiten. Das führte dann ständig dazu, dass er in diesen Situationen völlig instinktiv agierte und meistens ein für ihn untypisches Verhalten an den Tag legte. Es lag einfach an ihrer Art. Er wusste nicht wie er darauf reagieren sollte.

Es war eine vollkommen neue Situation für ihn. Jedes Mal wenn sie aufeinander trafen fragte er sich schon im vornherein, was sie nun schon wieder tun würde, wie sie ihn erstaunen würde. Welches unerwartete Benehmen ihrerseits ihn wieder dazu bringen würde spontan darauf reagieren zu müssen. Meistens überraschte er sich dann selbst mit seinem eigenen Verhalten. Sie war schlicht weg ein für ihn schwer einzuschätzender Mensch.

Das bereitet ihm zwiespältige Gefühle.

Einerseits lockte ihn die Herausforderung. Was würde bei ihrer nächsten Unterhaltung geschehen? Anderseits jedoch fühlte er sich unwohl, weil er bemerkte das er in solchen Situationen seine jahrelang antrainierte Selbstdisziplin verlor und anstatt rein logisch zu handeln, reagierte er plötzlich nur noch instinktiv.

Eine neue Erfahrung. Interessant, aber eben auch verwirrend und unangenehm.

Er riss sich zum wiederholten Male mit einem leichten Kopfschütteln selbst aus seinen Gedanken. Mit einem kleinen Seufzer schaltete er den Computer wieder aus. Er war zu abgelenkt und auch zu müde, um sich wirklich konzentrieren zu können.

Er legte seinen Laptop auf seinen Schreibtisch im Büro ab und ging dann ebenfalls zu Bett. Die letzen Tage hatten aufgrund des Schlafmangels sehr an seinen Kräften gezehrt. Ein wenig mehr Schlaf konnte nicht schaden und war jetzt bestimmt genau das Richtige.
 


 


 

Waahh. Schlagt mich. Die Kapitel werden immer länger. Zuerst wollte dieser Teil einfach nicht fertig werden, weil mir nichts dazu eingefallen ist und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu schreiben.

Ähm das mit dem Computerprogramm...fragt mich nicht, ich war nie gut in Informatik und habe mal so absolut keine Ahnung vom programmieren. Hab ich mir genauso wie die Werbedesignsache aus den Fingern gezogen.

Zu dem Inhalt. Ich finde Mokubas Charakter kommt hier gut zur Geltung. Er ist sehr zwiespältig. Einerseits ist er für sein Alter sehr erwachsen und handelt auch manchmal so, wie man es garantiert nicht von einem 12 jährigen Jungen erwarten würde, aber im Gegenzug verhält er sich dann auch wieder wie ein kleines Kind (nicht wie ein fast Teenager). Meistens passiert das ja, wenn er mit Sarah zusammen ist. Und das mit dem durchtrieben....also ich habe das im positiven Sinn gemeint. Dass er einfach ein gutes Gespür für das hat, was richtig sein könnte und die Leute dann in diese Richtung lenkt. Ganz ohne böse Hintergedanken.

Ist Seto hier irgendwie seltsam? Kommt mir schon so vor. Er ist fast zu nett, oder? Vielleicht taut er etwas zu schnell bei Sarah auf. Aber wie schon seine Gedanken andeuten, in ihrer Gegenwart handelt er eher instinktiv anstatt mit seinem Kopf. Deshalb wirkt er nicht mehr ganz so verkrampft. Aber er bleibt ja nicht immer so nett...

Sarah...hm, die war eigentlich wie immer.

Danke für die bisherigen Kommentare übrigens. Habe mich sehr, sehr gefreut. *im Dreieck durch die Wohnung hüpf* Danke an alle.
 

Und an dieser Stelle möchte ich allen Lesern einen Tipp geben, die auf der Suche nach anspruchsvolle FF sind, in denen Setos Charakter mal wirklich gut und überzeugend dargestellt wird. Ich war überaus begeistert von den folgenden Storys. Also wendet euch doch mal an:

Dolefulness: Die Sprache unserer Entscheidungen

Je kälter der Winter,...
 

Ganz liebe Grüße an meine Zirkel Kolleginnen! Danke fürs weiterempfehlen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von: abgemeldet
2009-12-28T13:48:20+00:00 28.12.2009 14:48
hey ^-^ boaar, ist deine geschichte toll! *-* *dhinschwärm*
ich liebe es wie du die figuren beschreibst und die ganze geschichte an sich! am tollsten ist sarahs charackter, wie sie es schafft immer so liebenswürdig zu bleiben in seto's nähe, total klasse! ^-^ genauso wie sie sich langsam näher kommen.. ^-^

bei vielen fanfic mit so langen kapiteln kommt es bei mir schon mal vor, dass man einfach mal so ein paar details überfliegt, aber bei diesem finde ich nichts langweilig ! ^-^
zum glück ist er sooo lang und hat so viele kapitel! ^-^
ich will nicht.. aber in auf einmal durch zu lesen schaff ich nicht.. ._. xD , deswegen werde ich wohl später weiter lesen müssen..

deine characktere sind so genial! ^--^
danke schön für diese absolut geniale geschichte, hab ich ein glück, dass ich die durch zufall gefunden hab!! *freuuu* ^_^ xD

ein neuer fan xD
Von:  Dusk
2007-07-13T17:41:38+00:00 13.07.2007 19:41
Hey!!
die 3 letzten kapitel waren zwar nicht ganz so lang wie das erste, aber immernoch hui.....verdammt lang^^ gefällt mir aber, obwohl ich zugeben muss, dass es mich immer wieder erstaunt, wie viel manche leute schreiben können, ohne dass es langweilig wird oder erzwungen wirkt*bravo*
ich finds übrigens super, dass seto endlich ein bisschen gesprächiger ist, als am anfang^^ und fand es irre komisch, dass sie ihn wirklich nicht bemerkt hat, als sie grad telefonierte*rofl*
nya..mal sehen ob ich heut noch weiter lese...wahrscheinlich schon, es is aber auch verdammt lustig und interessant (ich musste ausgesprochen oft grinsen^^, was nicht bei vieln ff's der fall ist)
lg
Dusk

Von: abgemeldet
2007-01-04T19:31:28+00:00 04.01.2007 20:31
Hallo^^

Das Kapitel war mal wieder grandios.
Seto Kaiba wird ja richtig redselig, das gefällt mir.
Sogar richtig nett
Sarahs und Mokuba Beziehung zueinander ist wirklich sehr herzlich und das gefällt mir wirklich sehr gut.
Wer weiß Moki, vielleicht darfst du Sarah ja irgendwann für immer behalten, zu wünschen wäre es auf jeden Fall.
*schon mal just married banner bastel*
Setos Gedankengängen haben mich ziemlich umgehauen.
Kann es sein das Seto ein klein wenig eifersüchtig auf Mokuba war?
Aber das Seto ein Gespräch mit Sarah geführt hat war wirklich super und ich sehe schon den Beginn für eine „wunderbare Freundschaft“
Seto kennt das Wort „zickig“ ? Wo hat er das denn aufgeschnappt?

Bis zum nächsten Kapitel

Liebe Grüße

SinKaiba
Von:  Pueppi
2006-10-18T21:59:13+00:00 18.10.2006 23:59
Hallo^^
diese kapi war ja mal der hamma xD
Setos Gedanken warn ja mal schräg^^ im positiven Sinne^^ und da wo Seto so eifersüchtig auf Mokuba war...einfach klasse!!!! und dann am ende...seit wann kann Seto so viel reden!? und dann so viel nettes?! lol soll jez keine Kritik sein, ne!?^^ aba auf jeden fall war das kapi hier echt klasse!

liebe Grüße
bloody_sunlight
Von: abgemeldet
2006-07-01T16:27:49+00:00 01.07.2006 18:27
SUESS! Ich mag die Bezihung zwischen Mokuba und Sarah! Da wuenscht man sich doch,das Sarah Kaiba bald heiratet,damit sie immer bei Mokuba bleiben kann!!!!

Ach, war das romantisch,wie sie dasassen und geredet haben! Ich haette davon gern mehr gelesen!!

Mach auf jedemfall weiter so!Auch wenn du Kritik bekommst,du bist echt supi!!!!

Cya,
Hybris alias Conny
Von: abgemeldet
2006-06-14T20:59:52+00:00 14.06.2006 22:59
So etwas Gemeines! Da hat dir puzzle also schon verraten, dass ich dir heute noch einen Kommentar schreiben wollte. Gott, ihr seit zwei Quatschbasen. Kann man dem einen etwas erzählen ohne das der andere es in mindestens 12 Stunden erfährt?^^

Nun gut, ich werde wohl mehr darauf achten müssen, was ich sage, wie?!
Aber dies hier darfst du gerne weiter verraten, sofern ich es gut mache.

Sooo, dein Kapitel war gut, genauso wie die anderen Kapitel vorher auch, mit einem ganz klitzekleinen Unterschied.
So langsam wird mir Seto sympathisch. Aber dazu später. Ich fange von vorne an^^

Mit gefällt immer besser das Verhältnis von Mokuba und Sarah. Vor allem werden ihre Begrüßungen immer besser!
Morgen Süßer und morgen Hübsche! Das ist wirklich allerliebst. Wie Freunde mit einem gewissen Geschwisterschuss^^
Nein, also es kommt immer besser heraus, wie gut die Beiden sich verstehen und wie eng diese Bindung wohl noch werden wird. Mokuba muss Sarah wirklich etwas bedeuten. Und nachdem der kleine Mokuba *selber noch nicht viel älter ist* so gut wie ohne Mutter aufwachsen musste, kann ich mir sehr gut vorstellen und dich hervorragend nachvollziehen, dass Sarah wirklich eine wichtige Rolle spielt und noch spielen wird.

Ich komme am Besten zu den Dingen, die mich verwirrt oder gestört haben. Kann diesmal gar nicht allzu viel sein.

Gewundert hat mich z.B., dass du geschrieben hast Seto hätte sich gestylt. Nun, ich habe mittlerweile ein paar Bilder gesehen und ich verstehe nicht wirklich wieso du gerade dieses Wort gewählt hast. Gestylt? Gut, wenn ich mir die Kleidung ansehe, aber sonst eher gewöhnlich, oder?

Dann als Sarah nach Hause kommt von ihrer Arbeit. Sie ruft fröhlich in das Zimmer, auf gut Glück. Sie hofft also einfach einmal, dass es nicht Seto ist, den sie tippen hört? Ist das nicht sehr unwahrscheinlich, dass es nicht Seto ist? Ok, letztendlich war es Mokuba, aber wann hat Sarah Mokuba an einem Computer gesehen? Wenn ich an ihrer Stelle das Tippen gehört hätte, hätte ich sofort Seto vermutet.
Und dann geht sie und sucht nach der Person in der Küche? Würde man da nicht zu allererst im Wohnzimmer suchen? Nun gut, macht vielleicht auch jeder anders, aber wenn ich doch dieses Tippen höre, würde ich persönlich dorthin zuerst gehen.

Das Nächste, was mich stuzig gemacht hat, waren Sarahs Fähigkeiten. Da ist die Rede davon, dass die Angestellten in ihrer Firma gewissermaßen Allroundtalente sein müssen, weil die Firma sich nichts anderes leisten kann. Hm, aber wenn sie Programme schreiben kann, im Falle, dass sie etwas Besonderes für einen Kunden brauchen, würde ich das nicht mehr als ein einfaches Programm bezeichnen. Wenn die Firma kein Programm hat, dass geeignet ist, so ist es für mich nicht vorstellbar, dass ein Passendes so einfach zu schreiben ist. Ich gehe also davon aus, dass Sarah sehr wohl einiges mehr auf dem Kasten haben muss, als nur einfache Programme zu schreiben. Und das geht für mein Verständnis für eine PR-Angestellte wirklich über das Ziel hinaus.

Eine ganz andere Sache, die mich wiederrum dazu bringt, Seto weniger zu mögen, ist die Sache mit dem Arbeitsplatz. Wie kann sich ein erwachsener Mensch so kindisch anstellen? Ist es nicht völlig egal, wo sie arbeitet, wenn er nicht da ist? Vor allem, wenn sie so mit Mokuba die Zeit verbringen kann. Also in meinen Augen benimmt Seto sich wie ein kleiner Junge.
Auch als er so sauer wird, wo sie in ignoriert. Ich dachte er ist ein vollkommen in sich logisch denkender Mensch. Wieso fällt ihm dann nicht ein, dass sie in ihre Arbeit vertieft ist und nichts um sich herum wahr nimmt? Er ist das beste Bespiel für eben diese Situation.

Aber dafür war es wunderschön, wie du Sarah und Mokuba und dann auch später Mokuba und Seto beschrieben hast. Wie sie dort auf dem Sofa sitzen und arbeiten. Einfach dieses Bild...ach, es ist wirklich schön. Ich würde das auch gerne mal machen. So schweigend und in völliger Harmonie beisammen sein. Wirklich zwei schöne Szenen!

Was mich beinahe hat vom Stuhl kippen lassen, war die Sache mit dem telefonieren.
Seto hat vollkommen Recht!
Ich bin so jemand, der nie jemanden anruft und wenn mich einer kontaktiert, dann rede ich so gut wie nie und wenn dann bringe ich es auf den Punkt. Dagegen meine Mutter...Himmel! Die hört nicht mehr auf und Auf wiedersehen sagen kann sie auch nicht; zumindest nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten! Ich hasse es und bin vollkommen auf Setos Seite. Da hat er wirklich meine volle Sympathie!
Und es war wirklich lustig, wie Sarah ihn dann doch noch bemerkt. So völlig verdutzt und sich selbst fragend, wo er denn auf einmal herkam. XD Wundervoll, wenn du so etwas einbaust!

Zu Mokuba habe ich noch etwas einzuwenden. Nun ja, es wird immer wieder behauptet, er sei so gerissen. Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen. Sicher, er ist schlau und nicht so naiv wie viele in dem Alter, aber trotzdem. Da sagt er ihr, was sein Bruder gerne isst und Seto ist ganz überrascht darüber. Sorry, irgendwie etwas billig. Da ist doch wirklich nichts dabei so eine Idee zu haben. Und wenn Seto doch so clever ist, hätte er wirklich allein darauf kommen können.
Ach, weißt du was? Vermutlich bin ich nur neidisch, weil ich keine so guten Ideen habe und nicht so gerissen bin wie Mokuba XD

Zur 'lass-mich-noch-länger-aufbleiben-Aktion von Mokuba. Einfach nur süß, wie sie da diskutieren. Allerdings kommt mir Sarah da etwas dümmlich vor. Mal ist sie so intelligent und durchschaut alles und dann kommt sie nicht mal auf so was in kurzer Zeit. Irgendwie ist sie sehr widersprüchlich, aber vielleicht wolltst du das auch.

Endlich kann ich Seto etwas besser verstehen. Wie er so langsam auftaut, finde ich zwar gut, aber vielleicht etwas zu schnell, wenn man sich so deine Vorgeschichte ansieht. Aber wenn er es nicht tun würde, käme die Fanfiction wohl auch nicht in Gang. Na ja, man kann es nicht jedem Recht machen.
Wie gesagt, Seto kommt immer besser rüber und ich kann mich langsam in ihn hineinversetzen und seine Gründe verstehen. Dennoch halte ich ihn für einen kleinen Jungen. XD

Das beste Lob, was ich dir diesmal geben kann, ist dein Titel und dein Pairing. Ich meine, es ist schon so, dass es darauf hinausläuft, dass Seto und Sarah zusammen kommen. Nicht in naher Zukunft hoffe ich^^
Und ich muss sagen, dein Titel passt wirklich sehr gut. Sarah und Seto sind wie Plus und Minus eines Magneten. Oder eben wie Feuer und Eis. Wirklich absolut perfekt!

So, nun bin ich fertig mit meiner konstruktiven Kritik und hoffe ich habe dich nicht zu Boden geschmettert. Ich bin wirklich sehr imponiert, bei dem was du hier zu Stande bringst. Gefällt mir sehr!!!
Es wird sicherlich wieder eine Weile dauern bis ich das Nächste kommentiere, aber ich hoffe ich schaffe noch eines bevor ich in den Urlaub fahre. Ich gebe mir Mühe^^
Von: abgemeldet
2006-06-04T18:57:21+00:00 04.06.2006 20:57
Hallo again *wink*

Okay, Seto ausgeschlafen? Das gibt es? Aber es war mal recht erfreulich, dies zu sehen.
Und in diesem Kapitel ist mir nun klar geworden, dass er Aufmerksamkeit von ihr will, zumindest hab ich es durch das hier, so interpretieren können:
nein, es ärgerte ihn maßlos, dass sie das tat und ihn dabei ignorierte.
Das heißt ja schon mal, dass er Aufmerksamkeit von ihr will und das bedeutet wiederum, dass sie ihn nicht kalt ließ. Es bringt ihn aus der Fassung, dass sie ihn nicht wahrnimmt. Also, er kommt mir vor wie ein kleiner Hund, der Aufmerksamkeit von seinem Herrchen will und braucht *lach* aber gerade das gefiel mir super gut. Also braucht auch ein Seto Kaiba seine kleinen Streicheleinheiten ^_____^
Er hat sich ja richtig darüber aufgeregt.
*lach* Konnten Frauen denn keinen vollständigen Satz zustande bringen? Nun lieber Seto, Frauen können zwar drei sachen auf einmal machen, aber wenn wir telefonieren, benutzen wir unseren Sprachschatz! Und der ist eben, um den Heißen Brei herum reden!
Und wie süß eifersüchtig er war, als Mokuba Sarah etwas zuflüsterte. Einfach niedlich. Man merkt richtig, dass er ein gefühlvoller Mensch ist, wenn du aus seiner Perspektive schreibst. Vor allem den Satz fand ich gut: /Was muss er ihr denn zuflüstern? Haben die beiden jetzt schon Geheimnisse miteinander? Was kann schon so geheim sein, dass ich es nicht hören darf?/ auf eine gute Art und Weise hast du damit seine Neugier, aber seine Eifersucht und seinen Neid auf das Geflüsterte gut verpackt! Und dass er sich ausgeschlossen fühlte und nicht mit einbezogen wurde, machte das ganze noch niedlicher. Da konnte ich mir irgendwie einen kleinen verletzten Schein in seinen Augen vorstellen, weil er wahrscheinlich gerne mitgehört hätte. Das hat wirklich mein Herz erwärmt, hast du gut geschrieben.
Aber anscheinend will Mokuba Sarah mit Seto ordentlich verkuppeln. Ich meine, der kleine verrät ihr schon Setos Lieblingsessen und bald werden noch andere Details seines Lebens auftauchen. Das Intimste kennt sie ja jetzt auch schon ^.-
Schön fand ich auch, dass sie versuchte, dass Essen für ihn extra sorgsam herzurichten. Wie sie sich mühe gibt.
HA es hat ihm doch geschmeckt, sonst hätte er nicht so viel gegessen, also hat er das essen genossen. Das ist wieder positiv für beide. Und das essen schien für ihn echt eine art…ja…Freundschaftserklärung zu sein, wenn er danach sogar seinen Teller wegräumt. Rindfleisch, das Zaubermittel?
Als dieses Seto bitte – Nein kam fühlte ich mich echt wie direkt in der Geschichte drin. Zuerst hab es nicht verstanden, aber dann fand ich die debatte zwischen den Gebrüdern doch total schön. Irgendwie kommt mir es manchmal wirklich so vor, als wäre Seto Mokubas Vater.
Seto ist ja ein richtiger kleiner Angeber: Ich BIN in allem der Beste.
Aber ich glaub’s ja nicht, Seto unterhält sich und bekommt nicht genug davon, ist er krank oder wie? Und wie er sich unterhält, er gibt sogar Preis kein Popcorn zu mögen und er lächelt und gibt zu, Mokubas lächeln nicht wieder stehen zu können. Man könnte fast meinen Kaiba flirtet *lach*

Wieder ein sp gelungenes Kapitel und langsam scheint Seto aufzutauen, zumindest erlaubt er ihr, länger zu bleiben, was heißt, dass er sie erträgt….gut ich stürze mich jetzt auf nächste
Großes Lob

Liebe Grüße
*knuddel*

darksid
Von: abgemeldet
2006-04-24T14:45:51+00:00 24.04.2006 16:45
Hey!
Meine Kommentare werden Stück für Stück kommen und dazwischen wird eventuell ein langer Zeitraum liegen, da ich schulisch momentan sehr viel zu tun habe. Aber kommen wir mal zu Kapitel ^^!
Sarahs Gedanke ist gar nicht so abwegig. Es kann sein das Kaiba erst mal die Leute nähr kennen lernen muss bevor er ihnen vertraut und seine ‚Aufmerksamkeit’ schenkt. Kluges Mädchen^^ Ich glaub auch das Kaiba das Arbeiten heilig ist.
MOKUBA ist so süß. Was die Intelligenz betrifft steht er seinem Bruder im nichts nach. Mokuba ist für sein Alter sehr gebildet und hat auch relativ gute Kenntnisse in Computern usw.
Naja immer hin tut Kaiba was damit sein Bruder bei ihm ist. Er könnte ruhig trotzdem mal die Arbeit schwänzen und mehr mit Mokuba unternehmen. Ich meine, es ist bestimmt nicht toll, wenn Mokuba den ganzen tag im Büro von seinem Bruder abhängt damit er bei ihm sein kann.
OHHHHH eine Runde mitleid für Kaiba. Er wird ignoriert. Wird ja auch mal Zeit das er merkt wie das ist.
Frauen sind in der Lage bessere Sätze zusagen als Männer. Und das von kaiba ey. Der sagt dich immer...“Hm“...Ja“... und so nebenbei, wenn Sarah und Mokuba sich unterhalten merkt man nichts von kaibas Anwesenheit ...weil er so wieso die ganze Zeit still ist.
KAIAB ist eifersüchtig auf seinen Brüder ^^ Es scheint ihn zu stören das Mokuba und Sarah flüstern ;) Mokuba ist so lieb. Und Kaiba? Guckt sogar DVD mit seinem Bruder und Sarah ^^
Es mag sein das die Leute dort alles mit dem Computer selber machen muss und aber wenn ein Fehler auftaucht, dann holt man normalerweise einen Informatiker. Soweit ich das weiß ist das so in der Agentur einer Bekannten. Da verlassen sie sich mehr auf die Informatiker als auf die Leute dort.
Das Gespräch war wirklich sehr locker. Hat mir echt gut gefallen. Du beschreibt wirklich alles bis auf das letzte Detail. Sei es eine Bewegung, ein Gegenstand oder ein Gedanke ^^ Find ich gut.
Ich find das Kapitel echt gut. Also Kaiba macht sich langsam.
Liebe Grüße
Rukaya
Von:  Sasuke_Uchiha
2005-10-01T15:16:17+00:00 01.10.2005 17:16
Die drei kamen einem fast, wie eine Familie vor.
Mir gefällt die Geschichte wirklich sehr.
Von:  Somi
2005-09-24T21:47:42+00:00 24.09.2005 23:47
colle ff,ich hoffe du schreibst schnell weiter.wenn du weiter schreibst,kannst du mir dann bescheid geben?danke
*knuddel*.


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