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Auch Eis kann brennen, wenn es auf Feuer trifft

...und kann lernen sich daran zu wärmen
von

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Ich krieg dich schon noch.

Wieder einmal quälte ich mich aus dem Bett und machte mich fertig. Warum musste es immer so schwierig sein am Morgen? Warum konnte man nicht einfach die Augen aufschlagen, vollkommen fit sein und keine Probleme mit dem Aufstehen haben? Aber nein, stattdessen musste man sich aufraffen überhaupt seine Beine aus dem Bett zu schwingen und sich dann mit verquollenen Augen ins Bad schleppen...Nun ja, aber um dieses morgendliche Ritual kam ich einfach nicht herum.

Ich zog mich an und ging dann ins Esszimmer um zu frühstücken. Irgendwie war ich gespannt, welche Laune Seto heute haben würde. Würde er vielleicht den Zettel von gestern Abend ansprechen?

- Hm, wahrscheinlich eher weniger. Er ist nicht der Typ, der sich für so etwas bedankt, oder es überhaupt erwähnen würde. Schade. Ich hätte wirklich gerne gewusst, ob er sich darüber gefreut hat oder nicht. -
 

Ich kam ins Esszimmer und sah Mokuba alleine am Tisch sitzen und mit seinem Frühstück beschäftigt.

- Der Kleine ist echt immer früh dran. Aber wieso ist er alleine? -

Ich ließ meinen Blick über den Tisch schweifen, während ich näher trat. Weder von Setos Mantel, seinem Aktenkoffer noch von meinem Zettel war irgendeine Spur zu sehen. Er hatte ihn also gefunden, als er seine Sachen weggeräumt hatte. Gut.

"Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen Mokuba."

Er zog leicht die Augenbraue hoch und sah mich etwas misstrauisch an.

"Wieso bist du denn am Morgen immer so gut drauf?"

"Warum nicht? Ich habe gut geschlafen, jetzt gibt's was zu essen und ich sehe dich wieder mein Sonneschein."

Ich wuschelte ihm kurz durch die ohnehin schon wirren Haare und lächelte ihn übertrieben fröhlich an, um ihm zu zeigen, dass ich ein wenig mit ihm scherzte.

Mokuba grinste leicht schief.

"Na dann...Guten Morgen Sarah."

Ich streckte mich etwas und warf einen kurzen Blick auf Setos leeren Stuhl.

"Wo ist denn Seto?"

Mokuba kaute auf seinem Toast herum.

"Der ist schon vor ein paar Stunden in die Kaiba Corporation gefahren."

"Nee, jetzt. Nicht wirklich oder?"

Ich sah ihn etwas irritiert an.

"Doch. Er muss noch eine Menge arbeiten."

"Wegen dem Fehler, von dem er gestern gesprochen hat?"

Mokuba nickte.

"Und da fährt er in aller Frühe in die Firma? Hat er überhaupt geschlafen oder gefrühstückt?"

Mokuba zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung."

Ich schüttelte leicht verwundert den Kopf. Also Seto war wirklich immer für eine Überraschung gut.

"Kommt er heute dann überhaupt noch nach Hause, oder schläft er gleich in der Firma?"

Nun musste Mokuba über mich grinsen. Ihm gefiel anscheinend, dass ich so ungläubig auf das Verhalten seines Bruders reagierte.

"Möglich wär´s. Ist immerhin schon vorgekommen. Aber ich denke er wird heute Abend schon wieder heim kommen."

Ich sah immer noch verwirrt in Mokubas lächelndes Gesicht.

"Aha."
 

Ich machte mich auf den Weg in die Küche um mir mein Frühstück zu herzurichten. Der Kleine drehte sich leicht auf seinem Stuhl um und verfolge mich bei meinen Handgriffen mit seinen Blicken.

"Du Sarah...ich hab mir was überlegt."

"Was denn?" Ich hob den Kopf und sah ihn fragend an.

"Na ja, ich dachte mir, du könntest doch heute Abend für uns kochen...Hast schließlich versprochen das du mal das Essen machst."

Ihm schien es etwas peinlich zu sein, mich danach zu fragen und in seinen letzen Worten schwang ein wenig Trotz mit. Er wollte wohl wirklich gerne, dass ich kochte.

"Hm, du hast Recht, das habe ich versprochen. Aber ich habe eine noch bessere Idee."

Mokuba zog leicht die Augenbraue hoch.

"Und welche?"

"Du kochst...und ich helfe dir dabei."

"Ich kann aber nicht kochen."

"Deswegen helfe ich dir ja."

"Also wir beide zusammen?"

"Ja"

Er verzog nachdenklich das Gesicht und schien diese Möglichkeit abzuwägen. Schließlich kam er mit einem Grinsen zu seinem Schlussurteil.

"Okay, das ist ein faires Angebot. Aber du hilfst mir auch wirklich."

Ich schnappte mir meinen Teller mit den von mir hergerichteten Toasts und ließ mich auf meinen Platz gegenüber Mokuba nieder.

"Klar."

"Super. Das wird bestimmt lustig."

"Denke ich auch und ich weiß auch schon was wir machen werden."

"Was denn?"

Er wurde richtig neugierig.

"Ach, das siehst du dann schon. Aber ich fürchte wir haben nicht alle Zutaten dafür hier..."

Ich blickte nachdenklich zur Küche hin. Ja, es fehlte in der Tat das eine oder andere.

"Dann gehen wir halt einkaufen." Mokubas Worte kamen wie vollkommen selbstverständlich aus seinem Mund.

"Einkaufen?"

Ich konnte mir den Kleinen nicht wirklich in einem Supermarkt vorstellen. Na ja, Seto noch weniger. Die beiden hatten es doch gar nicht nötig selbst einzukaufen. Das erledigte doch Yura oder jemand anderes für sie.

"Klar einkaufen...Hm, am besten wir fahren gleich nach der Schule los und holen das, was uns noch fehlt."

Mokuba war wirklich Feuer und Flamme. Er schien sich zweifellos auf das gemeinsame Kochen zu freuen. Ungewöhnlich für einen Jungen in seinem Alter. Aber vielleicht freute er sich auch nur, dass er eine Beschäftigung bekam.

"Gut, das lässt sich einrichten."

"Ich sag dann der Limousine bescheid, dass sie dich kurz vor vier von deiner Arbeit abholt und ihr dann zu meiner Schule kommt. Du kennst den Weg ja nicht und laufen wäre wohl doch zu weit. Also lass ich dich abholen und danach können wir gemeinsam einkaufen fahren. In Ordnung?"

Ich lächelte. "Alles bestens durchgeplant."

"Find ich auch."

"Ach warte, ich geb dir noch meine Nummer im Büro und von meinem Handy, falls was sein sollte. Dann kannst du bescheid sagen."

Ich holte rasch Block und Stift, aus der gleichen Schublade wie gestern Abend und notierte die beiden Telefonnummern auf dem obersten Blatt. Ich riss es ab und reichte es Mokuba, der es zusammenfaltete und in seine Hosentasche steckte.

"Kann wirklich sein, dass ich heute etwas früher Schluss habe. Mein Biolehrer war gestern schon ziemlich verschnupft. Vielleicht hab ich Glück und er ist heute krank. Dann fallen die letzten beiden Stunden nämlich aus."

Ich setzte eine strenge Miene auf.

"Du sollst andere nicht krank wünschen. Das ist nicht besonders nett."

Mokuba winkte ab. "Bei Lehrern ist das erlaubt."

Das brachte mich zum Lachen und meine ernste Haltung brach in sich zusammen.

"Auch wieder wahr...Also gut, sagst mir halt dann bescheid, wenn du wirklich früher aus hast, dann mach ich früher Schluss."

"Geht das denn?"

"Ach, wenn ich meinen Laptop mitnehme, dann kann ich heute Abend ja noch etwas arbeiten. Das geht schon klar."

"Na dann ist ja alles bestens."

Wir unterhielten uns noch ein wenig und frühstücken ausgiebig, doch dann war es für uns beide an der Zeit in die Arbeit, beziehungsweise in die Schule zu gehen.

Mokuba ließ sich von der Limousine kutschieren und ich ging wie gestern zu Fuß.
 

In der Arbeit widmete ich mich wieder dem schwierigen Auftrag und um kurz vor zwölf rief Mokuba an, dass der Lehrer tatsächlich krank war und er somit schon um halb drei aus hätte. Wir verabredeten, dass die Limousine mich dementsprechend früher abholen würde und wir dem Rest so wie geplant machen würden.

Ich freute mich auf unseren gemeinsamen Nachmittag.

Warum ich für Mokuba meine Arbeit vernachlässigte? Warum ich sogar früher ging, nur um mit ihm zusammen einkaufen zu fahren? Warum ich meine Freizeit opferte um mit ihm zu kochen oder Videospiele zu spielen?

Nun ja, einerseits war mir das selbst ein kleines Rätsel, schließlich kannte ich ihn erst drei Tage aber dennoch musste ich zugeben, dass ich ihm bereits in mein Herz geschlossen hatte. Das war mir zwar fast ein wenig zu schnell gegangen, aber Mokuba hatte einfach so ein fröhliches Temperament, das mich sofort bezaubert hatte. Ich mochte ihn, ehrlich und aufrichtig. Ich fühlte mich in seiner Gesellschaft wohl und ich spürte, dass es ihm mit mir genauso ging. Außerdem sah ich, wie schwer es für den Kleinen war. Er war bestimmt oft einsam und langweilte sich, so sehr sich sein Bruder auch bemühte das zu verhindern. Seto konnte einfach nicht gleichzeitig eine Firma leiten und all seine Zeit mit seinem geliebten kleinen Bruder verbringen. Auch das war ein Grund, warum ich mich so intensiv um Mokuba kümmerte. Ich sah, dass er sich nach etwas mehr Gesellschaft sehnte und unser Zusammensein machte uns beide glücklich.

Als ich um 14.20 Uhr aus dem Gebäude meiner Firma trat, stand die schwarze, lange Limousine bereits bereit. Rasch stieg ich durch die mir vom Chauffeur aufgehaltene Tür ins Wageninnere und wunderte mich über mich selbst, dass ich schon wieder von der luxuriösen Innenausstattung des Autos überrascht war. Eigentlich sollte ich es mittlerweile doch besser wissen. Ich legte meine Handtasche und Laptop auf den Sitz neben mir ab und sah während der kurzen Fahrt zu Mokubas Schule aus dem Fenster.

Wir hielten vor dem Gebäude und ich musste nicht lange warten, da wurde die Tür schon vom Fahrer geöffnet und Mokuba kam schwungvoll hereingestürzt und nahm mir gegenüber Platz. Er strahlte über das ganze Gesicht. Er schien sich sowohl über die ausgefallenen Stunden, als auch auf unseren bevorstehenden Einkauf und Kochabend zu freuen.

Uns fröhlich unterhalten machten wir uns auf den Weg, um die noch benötigten Zutaten für das Essen heute Abend zu besorgen.

Wir brauchten nicht wirklich lange und so kamen wir schon um viertel nach drei wieder zu Hause an.
 

Wir traten gerade aus dem Fahrstuhl und jeder von uns trug eine Einkauftüte. Es war nicht mehr weit bis zu Eingangstür und wir steuerten direkt darauf zu.

Doch uns kam eine junge Frau entgegen. Sie war wohl gerade aus unserer Wohnung gekommen, denn auf diesem Stockwerk gab es ja nur diese eine. Ohne uns eines Blickes zu würdigen, die Augen gerade aus auf den Fahrstuhl gerichtet ging sie ans uns vorbei. Ich lächelte ihr leicht zu, doch von ihr kam keine Reaktion. Sie beachtete mich überhaupt nicht. Nicht einmal grüßen wollte sie uns. Irgendwie wirkte sie deswegen arrogant.

Als sie an uns vorbeistolzierte fiel mir zu allererst auf, dass ihr doch recht großzügiges Make-up verwischt und zerlaufen war. Ich fragte mich, warum so eine Frau überhaupt derartig viel Make-up nötig hatte. Sie war groß, schlank mit üppigen Kurven und ihr Gesicht war sehr schön und makellos. Sie hatte das eigentlich gar nicht nötig. Sie sah beinahe schon wie ein Modell aus. Und auch die intensive Parfümwolke, die sie verströmte als sie an uns vorbeiging, wäre eigentlich unnötig gewesen. Sie war schön genug um nicht auf solche Hilfsmittel angewiesen zu sein. Ihre Kleidung bestand aus einem hautengen, schwarzen Minnikleid und hohen Stöckelschuhen. Natürlich betonte das ihre gute Figur, aber eigentlich machte das ihr Erscheinungsbild nur noch etwas billiger.

- Komisch, dabei hat sie das doch echt nicht nötig. Sie wurde ohne all das fast noch hübscher aussehen. -

Sie verschwand im Aufzug und drückte einen Knopf.

Mokuba zog gerade seine ID-Card, die er in Form einer Duell-Monsters Karte um den Hals trug, durch den Scanner und ich warf noch einmal rasch einen Blick zu der jungen Frau hinüber. Die Fahrstuhltüren schlossen sich gerade und ich konnte nur noch einen kurzen Blick auf sie erhaschen. Sie war wohl Mitte Zwanzig. Mir fielen noch ihre Schulterlangen braunen Haare auf, die seidig glänzten. Dann schlossen sich die Türen.

- Warum war denn ihr Make-up eigentlich so verschmiert? Und was hat sie hier gemacht? Ob sie...-

"Sarah?"

Mokuba riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich rasch zu ihm um und sah, dass er bereits halb im Gang der Wohnung stand und sich fragend zu mir umgedreht hatte. Ich war so mit Nachdenken beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass er die Tür bereits geöffnet hatte.

Rasch trat ich ein, schloss die Tür hinter mir und folgte Mokuba in die Küche, um unsere Einkäufe zu verstauen.

Ich war allerdings immer noch etwas nachdenklich.

"Du brauchst dich nicht darüber zu wundern."

"Wie bitte?" Ich stellte meine Einkaufstüte auf die Küchentheke neben Mokubas und sah ihn verwirrt an. Was meinte er denn?

Er zeigte mit dem Daumen hinter sich auf die Eingangstür.

"Wegen der Frau. Du brauchst dich nicht zu wundern. Das kommt hin und wieder vor."

Ich verstand nur Bahnhof.

"Was kommt hin und wieder vor?"

"Na das eben. Das schöne Frauen so aus der Wohnung kommen."

Mokuba hob die Augenbrauen und machte ein bedeutungsvolles Gesicht. Es sah aus, als wolle er mir mit seinen Worten etwas Wichtiges mitteilen.

Und endlich viel der Groschen. Ihre Aufmachung, das verschmierte Make-up...

"Ohhh!"

"Genau."

Mokuba fing an ungerührt die Tüten auszupacken und die Sachen wegzuräumen. Ich war zwar immer noch etwas überrumpelt, aber tat es ihm gleich.

"Und du weißt davon, ich meine dass Seto..."

"Na ja, ich glaube er denkt ich bekomm das nicht mit. Er legt das immer so, dass ich eigentlich nicht da sein sollte. Aber manchmal komme ich eben früher von der Schule nach Hause, so wie heute zum Beispiel und dann begegne ich denen schon mal."

"Seinen Freundinnen?"

"Seto hat keine Freundinnen."

"Nicht?"

"Nein. All diese Frauen sehe ich nur ein Mal. Noch nie ist eine ein zweites Mal aufgetaucht und Seto ist auch nie wirklich mit einer zusammen."

"Ist das dein Ernst?"

"Ja schon. Aber ich denke, er weiß nicht, dass ich davon weiß. Er will wohl nicht, dass ich das so mitbekomme."

"Stört es dich nicht, dass dein Bruder...na...dass er..."

Mokuba grinste mich an.

"Bist du verlegen?"

"Na ich find´s nicht ganz so einfach mit dir darüber zu reden."

"Bist du etwa prüde?" Sein Grinsen würde etwas schelmischer.

"Nee, eigentlich nicht. Aber ich denke, du bist noch zu jung für so was."

"He, ich 12. Und ich hab schon mehr mitbekommen als du denkst."

"Dass dein Bruder ziemlich viele Affären hat, zum Beispiel?"

"Ich würde das nicht unbedingt Affären nennen."

"Dann eben one-night-stands?"

"Schon eher."

"Und das stört dich wirklich nicht?"

"Na ja. Was soll ich denn dagegen machen? Ich meine, er ist ein zwanzigjähriger, erwachsener Mann. Was stellst du dir denn anderes vor? Ich denke es ist fast schon normal, was er macht. Er ist zwar mein großer Bruder, aber das kann ich ihm ja wohl kaum verbieten."

"Findest du das okay? Willst du das später auch mal so machen? Ich meine eine nach der anderen und immer nur für eine Nacht?"

"Ich weiß nicht. Wahrscheinlich eher nicht. Seto tut sich schwer mit anderen Menschen. Ich glaube er könnte keine feste Freundin haben. Das wäre ihm zu viel Verpflichtung und auch noch zu viel Vertrauen nötig. Das mag er nicht besonders. Aber ich stelle mir das schon schön vor. Wenn ich älter bin, dann möchte ich schon eine richtige Freundin haben."

"Find ich gut."

"Wie ist es denn bei dir so? Hast du einen Freund?"

"Nein, hab ich nicht."

"Wieso nicht?"

"Tja, vielleicht weil ich zu anspruchsvoll bin, oder weil ich mich noch nicht in den richtigen Mann verliebt habe."

"Was stellst du dir denn so vor?"

"Hm. Weißt du ich möchte einen Freund haben, dem ich ganz und gar vertrauen kann. Der mir treu ist, der mich zum lachen bringt. Ich möchte mich richtig in ihn verlieben. Wir verbringen unsere Zeit miteinander, kümmern uns umeinander. Ihm soll es genauso viel Spaß machen Kleinigkeiten für mich zu tun wie ich es gerne für andere tue. Er soll einfühlsam, rücksichtsvoll und hilfsbereit sein. Einfach ein gleichwertiger Partner, der seine Sorgen mit mir teilen möchte, mit mir zusammen sein will...Ach das klingt wohl ziemlich kitschig, oder?"

Ich lächelte etwas verlegen. Ich hatte diese Gedanken eigentlich noch nie laut ausgesprochen und es jetzt Mokuba zu erzählen war ein wenig peinlich. Was würde er nur von mir denken?

"Nein, ich find´s gar nicht kitschig. Eigentlich sogar richtig gut. Ich mag verliebte Paare. Man sieht denen immer an, wie glücklich die miteinander sind."

"Du weißt aber schon, das frisch verliebte Paare dauernd rumknutschen, die ganze Zeit aneinander kleben und sich gar nicht mehr loslassen wollen?"

Er lächelte. "Ja, das weiß ich und das find ich auch gut."

"Komisch. Du scheinst wirklich ganz anders zu sein als dein Bruder."

"Nur weil Seto bloß auf unverbindlichen Sex steht, muss das für mich doch nicht genauso gelten."

Ich schüttelte den Kopf. "Wo hast du denn diese Ausdrucksweise her?"

"Ich sag doch nur die Wahrheit. Seto macht doch nichts anders. Aber ich find eben feste Beziehungen besser."

"Sag mal wo lernt dein Bruder denn all diese Frauen eigentlich kennen? In der Kaiba Corporation?"

"Glaub ich nicht. Soweit ich weiß, arbeitet keine von denen in der Firma. Er muss sie irgendwo anders aufgabeln."

"Hm."
 

Tja, das war allerdings schon interessant. Wo lernt jemand wie Seto Frauen kennen, mit denen er in die Kiste steigen kann? Schließlich verbringt er seine Zeit entweder mit Arbeit oder bei Mokuba und bei beidem ergab sich keine Möglichkeit dazu. Denn Mokuba hatte ja gesagt, all seine one-night-stands waren keine Mitarbeiterinnen.

Mir drängte sich gerade eine Vorstellung auf. Ich stellte mir Seto beim Aufreißen vor...in einer Bar. Vor meinem inneren Auge entstand das Bild eines typisch irischen Pubs, mit all diesen altmodischen, dunklen Holzmöbeln, den Tresen und mittendrin...Seto mit seinem Designeroutfit. Dieses Bild entlockte mir ein kleines Grinsen.

Aber auch die Vorstellung von Seto in einer angesagten Disko mit Schwarzlicht und lauter Technomusik war genauso amüsant.

Also ich konnte mir Seto nur schwer beim kennen lernen von Frauen vorstellen. Aber es war natürlich auch gut möglich, dass diese Frauen zu ihm kamen. Er war schließlich durchaus bekannt und wurde wohl auch von vielen Frauen begehrt. Er sah ja auch wirklich nicht schlecht aus.

Dennoch...ich bekam diese Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf und konnte deswegen auch gar nicht mehr aufhören vor mich hin zu schmunzeln. Seto Kaiba der Aufreißer!

Aber dann rief ich mir doch wieder die Worte meines Gespräches mit Mokuba ins Gedächtnis. Und langsam entwickelte ich so meine Theorie, meine Vorstellung wie Seto Kaiba wirklich war, was ihn zu diesem Verhalten trieb. Wenigstens in diesem bestimmten Teil seines Lebens.

Seto handelte also nach einer von ihm selbst ausgesuchten Regeln. Sex nur für eine Nacht, wenn man es denn Nacht nennen konnte...One-night-stands eben. Und nur mit Frauen, die er irgendwo aufriss, aber keine Mitarbeiterinnen aus der Kaiba Corporation. Danach sah er sie wahrscheinlich nie wieder. Er ging damit wohl jeder Art von engerer Beziehung aus dem Weg und mied es so Verpflichtungen einzugehen. Aus meiner Sichtweise eine sehr traurige Lebenseinstellung. Wahrscheinlich konnte er sich nicht vorstellen, wie erfüllend es sein konnte in einer festen Partnerschaft zu leben. Ich wünschte mir das hingegen sehnlichst.

- Nun ja, aber nicht jeder Mensch ist für eine Beziehung geeignet. Und Seto scheint definitiv nichts davon zu halten. Nun, wenn er so glücklich ist, dann soll er halt auch weiterhin danach handeln. -

Für mich war das allerdings wirklich unvorstellbar. Ich würde auch weiter nach meiner großen Liebe Ausschau halten.
 

Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass mir erst jetzt etwas einfiel.

- Wenn diese Frau gerade gegangen ist, dann müsste Seto doch eigentlich auch hier sein, oder? Aber wieso lässt er sich dann nicht blicken? Er muss uns doch gehört haben, wir haben uns ja schließlich nicht im Flüsterton unterhalten...Hm, wahrscheinlich ist er wohl in seinem Schlafzimmer und...na ja, ist eben...noch etwas fertig...-

Wieder schlich sich ein kleines Schmunzeln auf meine Lippen. Es konnte gut sein, dass er zu müde war um uns zu hören, dass er vielleicht sogar ein kurzes Schläfchen hielt.

Aber eigentlich war da dann doch schon etwas Seltsames dran. Er war heute wahrscheinlich noch zu nachtschlafender Zeit in die Kaiba Corporation geeilt, hatte garantiert auf sein Frühstück und genügend Schlaf verzichtet, nur um diesen Fehler oder Missgeschick auszubügeln. Aber für so etwas, also einen schnellen Quickie zwischendurch, dafür hatte er sich dann doch Zeit genommen. Überaus seltsam.

Aber andererseits...Seto war wirklich ein Mann in diesem bestimmten Alter. Für Sex würde er vermutlich eine ganze Menge hinten anstellen. Aber dennoch empfand ich es trotz seines Lebensstils als höchst anständig und rücksichtsvoll, dass er darauf achtete, dass Mokuba nicht zu viel von seinen Ausschweifungen mitbekam und in dieser Hinsicht Rücksicht nahm. Er konnte bestimmt nichts dafür, dass sein kleiner Bruder dennoch so einiges mitbekommen hatte. Das war gewiss nicht seine Absicht gewesen. Eigentlich hatte Seto ja genau das Gegenteil angestrebt.
 

Mokuba und ich packten immer noch die Tüten aus und verstauten die Einkäufe im Kühlschrank und Schränken, als ich hörte wie eine Tür geöffnet wurde. Rasch warf ich einen Blick nach Rechts, aus dessen Richtung das Geräusch gekommen war, und sah, dass Seto aus seinem Bad getreten kam. Er trug heute eine schwarze Hose, anstatt des bisherigen Shirts mit Rollkragen ein schwarzes Hemd, aber keinen Mantel. Die Kleidung wies keinerlei Falten auf und wirkte auf mich ganz frisch angezogen.

Sein Blick war auf dem Boden gerichtet und er schien etwas abwesend zu sein, denn er marschierte in meinen Augen etwas gedankenverloren auf sein Büro zu. Doch durch unsere Bewegungen und Geräusche die Mokuba und ich beim einsortieren verursachten, hob er überrascht den Kopf, blieb auf gleicher Höhe der Küche stehen und blickte uns erstaunt an. Jetzt fiel mir auf, dass seine Haare feucht waren, nein eigentlich eher nass. Auch sein Gesicht wirkte leicht glänzend. Aber Seto sah im Grunde nicht verschwitzt aus, wie ich es eigentlich so kurz danach erwartet hatte, nein, er sah letztlich einfach nass aus.

- Er hat wohl gerade geduscht. Komisch. Man hat gar nichts davon gehört, aber so wie er aussieht und die Tatsache, dass er aus dem Bad gekommen ist, spricht eindeutig dafür. Aber im Grunde find ich es eher erstaunlich, dass er jetzt schon wieder so putz munter rum läuft, als wäre gerade gar nichts gewesen. Bemerkenswert. -

Sein Blick sprach Bände. Er war wirklich verwundert uns beide hier vorzufinden. Damit hatte er nicht gerechnet. Ich dachte kurz nach und entschied mich dann dafür so zu tun, als hätte ich nichts von seinem one-night-stand gerade eben mitbekommen. Das würde uns sonst nur in zu große Verlegenheit bringen und sicherlich würde Mokuba sowieso so tun, als wäre nichts passiert. Und ich bezweifelte ernsthaft, dass Seto es von sich aus ansprechen würde. Am besten wir drei taten so, als wäre es gar nicht passiert. War ja auch im Grunde seine Privatsache und ging mich nichts an.

Setos Blick musterte uns etwas misstrauisch.

"Hallo Seto." Mokuba strahlte seinen Bruder an und wie ich es mir gedacht hatte erwähnte der Kleine mit keiner Silbe die Frau von vorhin.

"Ihr seid schon da?"

Seto schien ein wenig zu verwirrt zu sein, als dass er spöttisch klingen konnte. Sein Blick wanderte unruhig von Mokuba zu mir, zu den Einkauftüten und wieder zu uns beiden hin. Mir war klar, dass er sich fragte, wie lange wir schon da waren und wie viel wir mitbekommen hatten. Ich hatte nicht vor ihn in Verlegenheit zu bringen, obwohl mir das wohl bei ihm nur schwerlich gelungen wäre. Seto Kaiba war bestimmt nichts so schnell peinlich.

"Ich habe mit Mokuba ausgemacht, dass ich ihn nach der Schule abhole und wir waren danach noch schnell einkaufen." Ich deutete mit einem freundlichen Lächeln kurz auf die beiden nun schon fast leeren Einkauftüten.

Setos Blick fixierte mich und er schien in meinem Gesicht nach einer Regung zu suchen, die ihm zeigte, dass ich nicht die Wahrheit sagte. Sein eigener Gesichtsausdruck war wie immer abweisend und hart.

"Deswegen seid ihr jetzt schon zurück?"

Er klang misstrauisch.

"Na das liegt daran, dass meine letzen beiden Stunden ausgefallen sind. Mein Biolehrer ist heute nämlich krank. Deswegen sind wir gleich nach der Schule los."

"Hm."

Seto schien mit der Erklärung seines Bruders zufrieden zu sein, denn ohne uns weiter zu beachten setzte er seinen Weg in das Büro fort. Er drehte sich gar nicht mehr zu uns um. Anscheinend hatte er das erfahren, was er hatte wissen wollen und wollte sich nun wieder seiner Arbeit widmen.

Kurz bevor er in seinem Arbeitszimmer verschwand meldete sich Mokuba doch noch einmal zu Wort und rief zu seinem Bruder hinüber.

"He Seto, wie sieht es eigentlich mit dem Fehler von gestern aus? Alles wieder in Ordnung?"

Sein Bruder drehte sich, den Türgriff bereits in der Hand, zu Mokuba um.

"Fast. Das meiste habe ich retten können, aber ich muss jetzt noch einiges aufarbeiten."

Damit verschwand er nun endgültig in seinem Büro und schloss die Tür hinter sich, um in Ruhe arbeiten zu können.

"Na das sind doch gute Nachrichten, oder? Wenn er fast alles geregelt hat, dann hat er bestimmt auch bald wieder Zeit für dich, um sich mit dir zu beschäftigen."

Mokuba lächelte milde.

"Wollen wir´s hoffen."

Wir verstauten gemeinsam die letzen Einkäufe in der Küche.
 

Er hatte eine Regel. Er hatte diese Regel für sich selbst aufgestellt. Und bis her hatte er sich stets daran gehalten und war auch immer gut damit gefahren. So lange er sich an diese Regel hielt, kam er unkompliziert und problemfrei durchs Leben.

Diese Regel war einfach nötig.

Natürlich war er ein junger Mann mit Verlangen und mit bestimmten Bedürfnissen, aber so lange er seine Regel einhielt blieb er sorgenfrei.

Sie war ganz einfach. Keine Beziehungen, keine Affären, keine Verpflichtungen. Das alles wäre ihm eh zu viel Anstrengung und Aufwand. Dazu hatte er keine Lust und sah auch keinen Sinn darin.

So lebte es sich viel angenehmer. Nur Sex, einmaliger Sex, mit Frauen die er danach nie wieder sah. Warum auch?

So wurden seine Bedürfnisse befriedigt und er hatte keine lästigen Frauen an sich kleben, die sich für seine Freundinnen hielten. Nur einmaliger Sex und dann schickte er sie fort.

Das war die Ideale Lösung. Und die Frauen machten bereitwillig mit. Er war schließlich Seto Kaiba. Bis her war er noch keiner Frau begegnet, die ihn abgewiesen hatte, als er sich für sie interessiert hatte.

Es war einfach perfekt. Aber er musste sich an seine Regel halten.

Und die besagte auch, keine Frauen aus seiner Firma. Denn das würde früher oder später zu Verstickungen führen.

Wenn er eine Mitarbeiterin nach der anderen flachlegen würde, dann würden diese Frauen bald aufeinander losgehen. Sie würden sich gegenseitig als Konkurrentinnen sehen und sich auch dem entsprechen verhalten. Sie wären eifersüchtig und neidisch aufeinander, weil sich jede von ihnen für etwas Besonders halten würde, nur weil er mit ihr geschlafen hatte. Vielleicht würden sie sich auch noch eine bessere Position in der Kaiba Corporation erhoffen. Das waren alles Dinge die er wirklich nicht gebrauchen konnte. Denn zwangläufig würde sich diese Rivalitäten unter den Frauen auch negativ auf das Betriebsklima und letztendlich auch auf die Produktivität der Mitarbeiter auswirken. Und das war das Letzte, was er in seiner Firma gebrauchen konnte.

Also alles unnötiger Stress, der sich ganz leicht vermeiden ließ, indem er sich an seine Regel hielt.

Keine Mitarbeiterinnen und nur einmalige Abenteuer. So ersparte er sich lästige Verpflichtungen und Strapazen.

Und bisher hatte es immer gut geklappt und würde auch weiterhin bestens funktionieren.
 

Nachdem es noch recht früh war, gerade mal halb vier, und es deswegen noch nicht Zeit war um das Essen vorzubereiten, einigten Mokuba und ich darauf, dass wir uns jeweils unsere Arbeiten erledigten, bevor wir uns um unseren weiteren Zeitvertreib Sorgen machten.

Er packte also seine Schulsachen aus und breitete sich an einem Kopfende des Esstisches aus und ich knöpfte mir das andere vor.

Mokuba beschäftigte sich mit seinen Hausaufgaben und ich überbearbeitete die Daten, die ich heute in der Arbeit eingegeben hatte, auf meinem Laptop.

Obwohl wir beide zu tun hatten, empfand ich es als sehr angenehm Mokuba in meiner Gesellschaft zu wissen. Denn immer wieder hob ich mal den Kopf und sah ihn entweder über seinen Aufgaben grübeln, dabei sein Gesicht angestrengt und nachdenklich verzogen, oder er hob in dem Moment ebenfalls den Kopf und wir lächelten uns kurz zu. Es war einfach schön jemanden in der Nähe zu haben und nicht ganz allein arbeiten zu müssen. Ich arbeitete nämlich nicht gerne ganz alleine. War ja im Büro auch nie der Fall. Dort waren ständig die anderen Kollegen um mich herum. Ich war das einfach schon so gewohnt.

Nach gut einer Stunde stand ich auf und holte für jeden von uns eine Cola. Schmunzelnd stellte ich die Dose vor Mokuba ab, der sich mit einem Lächeln und "Danke" revanchierte.

Neben Mokubas Stuhl kurz verharrend warf ich einen Blick auf die geschlossene Bürotür Setos hinüber. Zu gern wäre ich hinüber gegangen, hätte geklopft und gefragt, ob er vielleicht auch eine Cola haben möchte. Wenn er schon die ganze Zeit durcharbeitete...aber nachdem ich ihn mittlerweile schon so gut kannte, dass ich mir seine passende Antwort darauf denken konnte, unterließ ich es und widerstand dem Drang. Es viel mir schwer. Es lag einfach in meiner Natur hilfsbereit zu sein. Aber Seto würde sich dadurch bestimmt nur bei seiner Arbeit gestört fühlen und dieses Thema hatten wir in unserem Gespräch ja schon abgehackt.

Ich nahm mit einem kleinen Seufzen wieder auf meinen Stuhl platz und widmete mich erneut meiner Arbeit.

Hin und wieder an meiner Cola nippend, eifrig meine Tastatur bearbeitend, verging die Zeit erstaunlich rasch. Nach gut dreißig Minuten ließ Mokuba freudig und absichtlich geräuschvoll seinen Stift auf den Tisch fallen, lehnte sich zurück und streckte seinen gesamten Körper genüsslich.

"Fertig."

"Super."

"Du auch?"

"Ha, schön wär´s. Aber da sitze ich bestimmt noch eine Woche dran, bis ich das fertig habe."

"Ist ja beschissen."

"Wem sagst du das?"

"Machst du trotzdem ne Pause mit mir?"

Ich lächelte schelmisch.

"Kommt drauf an, was du mir anbietest."

Mokuba lehnte sich vor und stützte seine Ellenbogen auf den Tisch und seinen Kopf auf den Händen ab. Er sah mich über den Tisch hinweg abschätzend an. Aber man merkte, dass er diesen ernsten Blick nur spielte. Dennoch machte er den Eindruck eines Geschäftsmannes auf mich, der darüber nachdachte, welches Angebot er seinem Gegenüber machen konnte. Irgendwie erinnerte mich das an seinen Bruder, obwohl ich Seto noch nie in so einer geschäftlichen Situation gesehen hatte.

"Nun Miss Danzington, ich könnte ihnen folgenden Vorschlag unterbreiten. Als erstes wählen wir wahllos irgendwelche Nummern und erzählen den Leuten die sich melden irgendeine Geschichte, dann wenden wir uns der aufregenden Medienwelt zu und widmen uns dem Fernsehprogramm und danach werden wir uns daran machen, das Abendessen zu kochen."

Ich musste einfach lachen, auch wenn das meiner Position als potenzieller 'Vertragspartner' nicht wirklich förderlich war. Das schmälerte wohl meine Verhandlungsmöglichkeiten beträchtlich.

"Also gut, lass das mit den Telefonstreichen weg und ich bin dabei."

Mokuba grinste. "Abgemacht."

Wieder musste ich kurz auflachen. Ich schloss meinen Laptop und steckte ihn in die Tasche zurück.

Dann machten wir es uns auf der Couch bequem und Mokuba zappte durch die Programme bis er etwas fand, dass und beiden gefiel.

Um kurz nach sechs machten wir uns dann daran das Essen zuzubereiten. Und endlich erfuhr Mokuba was ich mir vorgestellt hatte.

Pizza.

Das war ein einfaches Gericht und leicht zum selber machen geeignet, dennoch machte es Spaß und man konnte es sich je nach dem eigenen Geschmack belegen.

Mokuba war vollauf begeistert. Zusammen machen wir den Teig und während ich ihn auf dem Blech ausbreitete kümmerte er sich um die Tomatensoße. Erst richtig lustig wurde es, als es darum ging den Käse und den Belag auf die Pizza zu bekommen. Irgendwie schafften wir es mit unserer Rauferei, dass die Hälfte daneben ging. Warum wollte auch Mokuba alles da hinlegen wo ich meine Sachen platzierte? Das konnte ich doch wirklich nicht auf mir sitzen lassen. Und ich gab mich nicht ohne Rangelei geschlagen.

Aber endlich waren wir zufrieden und konnten die Pizza in den Ofen schieben. Doch, wir waren mit unserem Werk zufrieden.

Außerdem hatte ich vor Lachen schon Seitenstechen.
 

Wir machten uns nun daran die Küche, oder vielmehr das Schlachtfeld wieder aufzuräumen und dabei fiel mein Blick kurz auf die altbekannte Bürotür.

Mein Lächeln verlor für wenige Sekunden an Intensivität.

- Seto. -

Schade, dass er nicht mitgemacht hatte. Mokuba hätte das bestimmt unglaublichen Spaß gemacht, aber seinem Bruder...ich konnte mir kaum vorstellen, das dieser Gefallen an so kindischem Verhalten gefunden hätte. Obwohl es wirklich lustig gewesen war.

Aber ich wunderte mich, dass man gar nicht von ihm hörte. Er war nun schon ein paar Stunden da drinnen und war noch kein einziges Mal herausgekommen. Hatte er tatsächlich so viel zu arbeiten? Konnte er nicht einmal kurz heraus kommen, um sich etwas zu trinken zu holen, oder die Toilette aufzusuchen? War er so mit seiner Firma beschäftigt? Aber schließlich war die Kaiba Corporation nicht umsonst der Marktführer.

Ich klopfte rasch das restliche Spuren von Mehl von meiner Kleidung und ging entschlossen auf die Bürotür zu. Jetzt hatte ich ja einen triftigen Grund um ihn zu stören. Da würde er bestimmt auch nicht all zu abweisend reagieren. Vielleicht könnte ich ja sogar ein halbwegs normales Gespräch mit ihm führen. Schließlich ging es hier um seinen Bruder. Da würde er wohl etwas weniger ablehnend sein.

Den Blick nicht von der Tür abwenden sprach ich kurz erklärend zu Mokuba.

"Ich sag kurz Seto bescheid wegen dem Essen."

Ein gedämpftes "Ist gut." kam von ihm zurück. Er kämpfte gerade mit Schaufel und Besen, die irgendwie nicht so wollten, wie er.

Jetzt stand ich direkt vor der Tür und holte instinktiv Luft. Irgendwie konnte man sich nicht wirklich auf Setos Reaktionen vorbereiten, deswegen war ich doch ein wenig unsicher. Ich konnte nicht wirklich sagen, wie unser Gespräch jetzt verlaufen würde. Hoffentlich etwas lockerer als die davor.
 

Ich hob meine Hand und klopfte an seine Bürotür. Als das vertraute und abweisende "Ja" zu hören war trat ich rasch ein. Ich ließ die Tür hinter mir leicht angelehnt, da ich ja nicht vor hatte all zu lange zu bleiben.

Seto hörte auf zu tippen, blickte von seinem Bildschirm auf und sah mich an. Er schien wirklich vertieft in die Arbeit gewesen zu sein, doch nun hob er fragend leicht die Augenbrauen. Natürlich war er sich mal wieder zu fein in einem ganzen Satz nachzufragen oder gar nur ein Wort von sich zu geben.

"Ich wollte dir nur bescheid sagen, dass das Essen in einer halben Stunde fertig ist."

Sein Blick wanderte wieder zu seinem Monitor zurück.

"Ich habe keinen Hunger."

"Du solltest aber etwas essen. Außerdem würde sich Mokuba freuen, wenn du mit uns zusammen essen würdest."

Er sah mich wieder an. Ihm schien nicht zu gefallen, welche Richtung unser Gespräch eingeschlagen hatte.

"Ich meine ja nur, wenn du schon zu Hause arbeitest, dann wäre es doch ganz praktisch, wenn du dir eine halbe Stunde oder so Zeit nehmen könntest um mit deinem Bruder zusammen zu essen. Es bedeutet ihm sehr viel und..."

"Ich weiß sehr wohl wie wichtig es meinem Bruder ist, aber ich habe noch viel zu tun."

- Na toll. Er hat mich einfach unterbrochen. Na gut, ich kann auch anders. -

"Aber ich bin mir sicher, heute wirst du eine Ausnahme machen und wirst deine wichtige Arbeit dennoch unterbrechen."

Meine Stimme klang sehr überzeugt und dieser Ton gefiel ihm nun gar nicht. Seto schien sich zu fragen, warum ich so selbstsicher klang. Wusste ich etwa etwas, das er nicht wusste?

Er zog seine Hände nun vom Schreibtisch zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust. Sein Blick ruhte unablässig auf mir und nun schien er etwas misstrauisch zu sein.

"Ach ja, und was macht dich da so sicher? Wieso glaubst du, mich so gut zu kennen und zu wissen, dass ich meine Arbeit unterbrechen werde?"

Die Falle war zugeschnappt. Vielleicht ein wenig hinterlistig von mir, aber er hatte doch mit diesen Spielchen angefangen. Er war doch immer so abweisend und selbst überzeugt. Nun ja, dieses Mal war er eben reingefallen.

"Nun, weil Mokuba das Abendessen gekocht hat und du willst deinen Bruder doch nicht enttäuschen indem du nicht mal sein Gericht probierst, oder?"

Ich sah wie seine Augen eine Sekunde lang aufblitzen. Ich hatte ihn direkt an die Wand manövriert und nun saß er in der Falle. Ich musste mich sehr zusammenreisen um ihn nicht arglistig anzulächeln. Es reichte mir schon zu wissen, dass es Seto klar war, dass dieses Mal der Punkt an mich ging und er ein wenig zu überheblich gewesen war.

Jetzt konnte er schlecht noch nein sagen.

Seine Arme lösten sich wieder und seine Finger eilten zur Tastatur hinüber, doch bevor er wieder anfing zu tippen sah er mich noch einmal kurz an. Seine Stimme war leiser als sonst und auch nicht mehr ganz so spöttisch.

"Eine halbe Stunde hast du gesagt?"

"Ja." Ich nickte zur Bestätigung.

"Gut." Nun wand er sich endgültig seinem Computer zu und ignoriert mich.

Er nahm seine Niederlage wenigstens gelassen hin. Und mir war es Genugtuung genug, dass wir beide wussten, dass er verloren hatte. Ich war auch nicht Schadenfroh oder dergleichen, dafür war ich einfach nicht der Mensch. Ich hatte ihm einfach nur zeigen wollen, dass er nicht grundsätzlich abweisend zu mir sein sollte, wenn ich ihn etwas fragte oder anbot. Denn schließlich hatte ich manchmal durchaus gute Gründe dafür.

Ich drehte mich um und verlies sein Büro wieder, allerdings mit einem leichten Schmunzeln auf dem Gesicht. Doch da ich ihm den Rücken zugewandt hatte und er mich sowieso nicht weiter beachtete, sah er es nicht. Wahr wahrscheinlich auch besser so.
 

/Reingelegt! Sie hat mich tatsächlich reingelegt...Aber das werde ich nicht auf mir sitzen lassen./
 

Mokuba und ich deckten den Tisch und warteten darauf, dass unser "Kunstwerk" fertig wurde. Wir vertrieben uns die Zeit mit Neckereien und als dann endlich die Küchenuhr mit einem kleinen aber nervigen Klingelton anzeigte, dass die Pizza nun fertig war, holte ich sie aus dem Ofen und schnitt sie fachgerecht in größere Stücke. Mokuba sorgte unterdessen für die Getränke.

Als wir uns gerade am Tisch niederlassen wollten, Mokuba die Gläser mit Cola in der Hand, ich das heiße Tablett mit den Pizzastücken darauf, wurde die Bürotür geöffnet und Seto trat heraus. Fast so als hätte er genau die richtigen Augenblick abgepasst oder einfach nur auf die Sekunde genau die halbe Stunde abgewartet...auf jeden Fall war sein Timing perfekt.

Mit raschen Schritten trat er zu uns an den Tisch, setzte sich auf seinen Stuhl und warf mir einen Blick zu, der wohl so viel bedeuten sollte, wie: "Ich bin da, aber lass mich jetzt ja in Ruhe". Dann wandte er sich seinem Bruder zu und sah ihm in die Augen.

Mokuba lächelte daraufhin vergnügt.

"Du hast gekocht?" Seto zog leicht die Augenbraue nach oben. Es wirkte fast so, als sollte diese Frage neckisch gemeint sein, obwohl seine Stimme nicht mit so einem Tonfall nachzog. Wie immer, wenn er mit seinem Bruder sprach, war Setos Auftreten etwas entspannter und offener, aber immer noch keines Wegs fröhlich.

"Klar. Sarah hat mir geholfen. Hat wunderbar geklappt."

"Na vielleicht sollten wir es erstmal probieren und dann weiter sehen." Ich zwinkerte Mokuba zu, der mich daraufhin anlächelte.

Mokuba lies es sich nicht nehmen, seinem Bruder das erste Stück Pizza auf den Teller zu legen. Dann starrte er Seto ununterbrochen und abwartend an, ohne das Stück Pizza auf seinem eigenen Teller eines Blickes zu würdigen. Er wartete auf das Urteil seines großen Bruders.

Dieser schien von Mokubas Blick wenig beeindruckt und nahm den ersten Bissen. Langsam kauend, das Gesicht nicht eine Sekunde verziehend aß er seelenruhig. Er schluckte runter und immer noch war seine Mimik ausdruckslos und ungerührt. Seto wollte wohl seinen Bruder etwas auf die Folter spannen.

Doch der Kleine hielt es einfach nicht mehr aus. Mit leuchtenden Augen und fragenden Blick platze er heraus.

"Und?"

Ruhig und ohne Hektik drehte Seto seinen Kopf zu Mokuba hinüber. Für einige Sekunden blickte er ihm in die Augen, erst dann verkündete er sein Urteil.

"Sehr gut."

Mokuba lachte glücklich und wohl auch etwas erleichtert auf. Auch ich konnte mir ein kleines sanftes Lächeln nicht verkneifen.

Es war einfach schön die beiden zusammen zu erleben. Sowohl wie Seto sich um seinen Bruder sorgte und kümmerte, als auch wie sehr sich Mokuba jedes Mal über diese Zuwendungen von ihm freute.

Nun widmeten wir uns alle unserem Essen und nach gut zwanzig Minuten, in denen Mokuba und ich uns wie immer eifrig unterhalten hatten, Seto sich wieder einmal auffallend zurück gehalten hatte, beendeten wir das Abendessen.

Und jeder ging seiner Wege.

Seto verschwand in sein Arbeitszimmer. Mokuba und ich räumten noch auf, doch dann rief ein Schulfreund an und der Kleine verschwand in seinem Zimmer um sich ausgiebig und in Ruhe mit ihm unterhalten zu können.

Also entschied ich mich noch an meinem Laptop zu arbeiten. Ich machte es mir am Esstisch bequem, da ich hier nicht ganz so abgeschieden war. Wenigstens war es hier wahrscheinlich, dass Mokuba oder Seto kurz vorbeikommen würden und ich so ein wenig Gesellschaft bekam.
 

Ich merkte gar nicht wie die Zeit verging, denn um kurz nach zehn schneite Mokuba wieder herein, beziehungsweise vorbei, denn er verschwand mit einem Lächeln in Setos Büro, blieb allerdings nur kurz dort drinnen und trat schon wieder heraus. Obwohl er die Tür nur angelehnt hatte, hatte ich nichts von dem gehört, was dort drinnen besprochen worden war. Jetzt stellte sich Mokuba kurz neben mich und lächelte.

"Dir wünsche ich auch eine gute Nacht, Sarah."

"Du gehst schon schlafen?"

"Ja. Ich habe morgen einen Test."

"Dann schlaf gut."

"Danke, du auch."

Damit verschwand er wieder in seinem Zimmer um schlafen zu gehen. Ich lächelte ihm noch kurz hinterher, doch dann vertiefte ich mich wieder in meinem Programm und arbeitete konzentriert weiter.
 

Ich tippte auf der Tastatur meines Laptops herum und suchte angestrengt nach den richtigen Worten. Dieser blöde Werbeslogan. Ich bekam ihn einfach nicht so hin, wie ich es wollte.

Ich erschrak und zuckte leicht zusammen, als ich eine Bewegung neben mir wahrnahm. Ich hob überrascht den Kopf und erblickte Seto, der gerade um den Tisch herum ging und mich dabei direkt ansah. Ich hatte ihn gar nicht kommen hören.

"Ich muss mit dir reden Sarah."

Ich speicherte rasch die Daten mit einem schnellen Mausklick und schloss dann den Computer, um meine ganze Aufmerksamkeit Seto widmen zu können. Das würde er bestimmt von mir erwarten, wenn er schon extra aus seinem Büro zu mir kam und etwas besprechen wollte.

Für zwei Sekunden legte er die Stirn in Falten und blickte auf meinen Laptop. Doch dann ließ er sich mir gegenüber auf den Stuhl nieder, lehnte sich zurück und sein Blick ruhte unablässig auf mir. Sein Gesichtsausdruck dabei war wieder abweisend und unbeweglich.

"Arbeitest du etwa?" Seine Stimme wurde, wie immer, von einem spöttischen Unterton untermalt.

"Ja, ich feile ein wenig an einem Werbeplakat."

"Warum tust du das nicht in deinem Zimmer, dafür ist es doch da."

- Oh, anscheinend will er nicht, dass ich hier draußen arbeite. Gut, wenn das zu seinen Hausregeln gehört, dann werde ich das in Zukunft beachten. -

"Wenn du das so möchtest Seto, dann werde ich das gerne tun...Wolltest du darüber mit mir sprechen?"

"Nein."

Er fixierte mich weiterhin mit seinen Augen. Er wollte also über etwas anderes mit mir reden, aber warum sprach er dann nicht weiter, sondern starrte mich mit seinem abweisenden Blick an? Fast so, als wolle er in mich hinein sehen, mich durchleuchten oder so etwas.

- Glaubt er etwa er hat einen Röntgenblick, oder warum starrt er mich so durchdringend an? -

Endlich begann er wieder zu sprechen.

"Ich schätze es nicht, wenn man mich so täuscht, wie du es vorhin in unserem Gespräch getan hast."

Ich wich verlegen seinem Blick aus. Ich schämte mich ja selbst dafür, dass ich ihn so reingelegt hatte. Das war wirklich keine Tat auf die ich stolz sein konnte.

Ich sah ihm wieder in die Augen und kniff kurz etwas verschämt die Lippen aufeinander.

"Ich weiß. Es tut mir leid, dass ich dich so irregeführt habe. Das war wirklich nicht fair von mir und ich möchte mich dafür bei dir entschuldigen. Das war wirklich nicht in Ordnung...Aber du musst zugeben, du hättest auch ein bisschen weniger abweisend sein können. Du hast mich ja gar nicht zu Ende erklären lassen und da ist mir dann leider nichts anderes mehr eingefallen."

Seto sah mir weiterhin fest in die Augen. Er schien allerdings nachzudenken, denn sein Blick wirkte etwas abwesend.

- Seltsam. Seine Augen sind wunderschön blau und leuchten richtig. Nur schade, dass er immer so einen abweisenden Blick drauf hat. Wenn er ein bisschen freundlicher schauen würde, dann würde er auch gleich etwas sympathischer wirken. Na ja, vielleicht legt Seto keinen Wert darauf sympathisch zu sein. Trotzdem hat er schöne blaue Augen...Worüber er wohl nachdenkt? -

Ich riss mich selbst aus meinen Gedanken und stellte erstaunt fest, dass wir uns jetzt schon einige Zeit stumm anstarrten. Eigentlich sollte das doch ein unangenehmer Moment sein, diese Stille zwischen uns. Aber anscheinend war Seto genauso in seine Gedanken vertieft gewesen wie ich in meine, so dass er es nicht als störend empfunden hatte, dass wir uns anschwiegen.

Doch jetzt war sein Blick wieder klar und nicht mehr abwesend. Er sah mir noch einmal fest in die Augen, dann erhob er sich langsam.

"Ja, vielleicht."

Seine Stimme war dabei kaum noch spöttisch, aber er sah mich nicht mehr weiter an, sondern verschwand wieder mit raschen Schritten in seinem Büro.

Ich blickte etwas irritiert auf den Stuhl, auf dem er gerade noch gesessen hatte und hörte, wie er seine Bürotür hinter sich schloss.

Er hatte mir tatsächlich noch geantwortet.

- "Ja, vielleicht". Er hat mir sogar beinahe zugestimmt und zugegeben, dass er etwas zu abweisend war. Wer hätte das gedacht? -

Ein kleines Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.

- Wer hätte gedacht, dass Seto doch noch umgänglicher werden kann. Das war ja beinahe schon nett von ihm. Das find ich richtig gut. -

Mein Blick fiel wieder auf meinen Laptop. Richtig, ich war ja mitten in der Arbeit gewesen. Rasch erhob ich mich, schnappte mir meinen tragbaren Computer und verschwand in meinem Zimmer, so wie Seto es wollte.

Doch dabei zierte immer noch das kleine Lächeln von vorhin mein Gesicht. Ich fand es einfach schön, dass Seto sehr wohl auch umgänglich sein konnte, wenn er wollte.

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und machte mich wieder an die Arbeit.

- Aber nicht mehr all zu lang. Es ist doch schon spät genug und ich sollte wohl bald ins Bett gehen. -
 

Was war da gerade passiert? Das konnte doch nicht wirklich gerade geschehen sein, oder? Wie war es denn nur dazu gekommen?

Er saß in seinem bequemen Bürostuhl und starrte auf die Tür. Das Gespräch eben, war vollständig anders verlaufen, als er es geplant hatte.

Wie um alles in der Welt hatte sie das geschafft?

Das konnte doch nicht wahr sein.

Er hatte sie doch schon so weit. Sie hatte sich entschuldigt und zugegeben, dass ihr Verhalten unangemessen gewesen war und dann...Er hatte doch eigentlich schon sein Ziel erreicht und irgendwie hatte sie dann alles umgedreht. Er hatte ihr doch tatsächlich eingestanden, dass er etwas zu abweisend gewesen war. Sie hatte ihm etwas für ihn interessantes mitteilen wollen, doch er hatte sie von vornherein abweisend behandelt und gar nicht richtig zu Wort kommen lassen, so wie er es immer im Umgang mit anderen Menschen tat. Das war ihm schon klar, aber warum hatte er das ihr gegenüber zugegeben? Das war doch nun wirklich nicht seine übliche Verhaltensweise. Er gab sich niemals eine solche offenkundige Blöße, wenn er dann schon einmal fehlerhaft gehandelt hatte, was eigentlich eh so gut wie nie vorkam. Aber er hatte es ihr dennoch eingestanden, er hatte es dessen ungeachtet getan.

Wie hatte sie das geschafft?

Konnte sie etwa Menschen manipulieren, indem sie die Worte richtig spielen ließ und vielleicht dabei auch noch ihre Körpersprache einsetzte?

Nein, eigentlich nicht. Er ließ sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Sie hatte ihn nicht mit ihren Sätzen und Wortwahl beeinflusst. Er hätte jederzeit anders antworten können, zum Beispiel mit "Das sehe ich anders" oder etwas Ähnlichem. Aber stattdessen hatte er mit einem "Ja, vielleicht" reagiert.

Wenn sie ihn also nicht manipuliert hatte, wieso hatte er dann so geantwortet? Wie hatte das passieren können?

Er faltete die Hände ineinander, stützte die Ellenbogen an der Stuhllehne ab und lehnte seinen Mund an seine Hände an.

Vielleicht lag es ja an ihrer Art. Sie war einfach sehr offen und direkt. Eigentlich immer ehrlich und trotzdem nicht respektlos. Solche Menschen gab es nur wenige in seinem Umfeld. Und ganz bestimmt nicht in den geschäftlichen Kreisen, in denen er sich hauptsächlich bewegte.

Möglicherweise lag es daran. Einfach an ihrer Art. Es war durchaus denkbar, dass diese ihn etwas durcheinander brachte und ihn anders als beabsichtigt reagieren ließ.

Nun, wie auch immer. Es war nun einmal geschehen und ließ sich nicht mehr ändern.

Aber eines musste er sich dann doch eingestehen und darum kam er nicht herum.

Es war zur Abwechslung wirklich mal angenehm von jemand anderes, außer von Mokuba, mit seinem Vornamen angesprochen zu werden. Sonst nannte man ihn immer Mister Kaiba, nur Kaiba oder auch Master. Niemand sonst sprach ihn mit Seto an. Einerseits weil er es nicht erlaubte, anderseits, weil die Leute sich gar nicht erst trauten ihn bei seinem Vornamen zu nennen. Doch bei Sarah...Nun, dann hatte es wenigstens doch etwas gutes, dass Mokuba sich eingemischt hatte und ihn quasi dazu erpresst hatte Sarah das 'du' anzubieten. Denn auch wenn er sie auch noch so wenig verstand und sie eigentlich doch nur ein lästiges Ärgernis für ihn darstellte, es gefiel ihm einfach von ihr Seto genannt zu werden. Mochte es nun an ihre Art liegen, oder doch nur daran, dass er gerne mal von einer anderen Person außer von seinem Bruder mit seinem richtigen Namen angesprochen werden wollte...es gefiel ihm und er empfand es als angenehm von ihr so genannt zu werden.
 


 


 

Tja, was soll ich sagen? Eigentlich ziemlich umfangreich und informativ dieses Kapitel, obwohl ja kaum etwas geschehen ist...ich meine vom Handlungsablauf. Aber Zwischenmenschlich.

Außerdem erfährt man wie schon angekündigt ein wenig über die Vorstellung von Seto und Sarah was Beziehung angeht. Mir war es wichtig zu erklären wie Seto über Sex denkt und auch Sarah, weil das später noch mal ne Rolle spielen wird. War aber zu erwarten gewesen, oder?

Aber es ist eben auch sehr viel zwischen den beiden passiert, was den Umgang miteinander betrifft.

Warum sie ihn reingelegt hat? Nun weil sie ihm eben zeigen wollte, dass sie es nur gut mit ihm meint und nicht immer abweisend behandelt werden möchte.

Warum er das am Ende fast zugibt? Tja, wie er schon angedeutet hat...er weiß es selber nicht und dazu kann ich nur sagen: er ist aber langsam auf den richtigen Weg es zu verstehen.

*smile* verrate hoffentlich nicht zu viel mit meinen Andeutungen. Aber dieses Kapitel zeigt einfach, in welche Richtung sich die jeweilige Beziehung der beiden Brüder zu Sarah entwickeln könnte.

Oh und entschuldigt, dass es schon wieder so ein unendlich langes Kapitel geworden ist...ich kann mich einfach nie kurz halten. Wollte es eigentlich bei 6000 Worten belassen, aber jetzt...hm, was ist da nur schief gelaufen?

Würde mich über ausgiebige und konstruktive Kritik freuen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yami-No-Yuuki
2008-10-25T19:38:59+00:00 25.10.2008 21:38
Huhu! ^-^

So, hier kommt mein zweites Feedback. Ich wollte einfach mal wieder meinen Senf dazugeben.
Einfach nur toll, deine FF. Sie lässt keine Wünsche offen, einfach nur klasse. Ganz dickes Lob an dich!
Mir fallen fast die Augen zu, aber nicht wegen deiner FF, mach' dir da bloß keine Sorgen (!). Ich habe einen stressigen Tag hinter mir, aber ich wollte deine FF weiterlesen und zumindest die ersten paar Chapter durchbekommen! Und das passiert selten, also Hut ab! Deine Fanfic ist einfach nur genial!

Worüber ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbeche, ist die Vorstellung, Seto in einem durchschnittlichen Supermarkt zu sehen, zwischen Wühltisch und Sonderangeboten, mit Reinigern wie 'Doktor Sauber' in der einen, und 'Mister Rein' in der anderen Hand, der irritierte Blick, der von einem zum anderen Gegenstand wandert. Vor ihm ein vollgepackter Einkaufswagen mit allem drum und dran, ein paar Einkaufstüten und ein mit einer kaum lesbaren Schrift geschriebenen Einkaufszettel, den er sich erst einmal einige Minuten zu Gemüte führt, um einigermaßen entziffern zu können, was genau jetzt gekauft werden muss und was nicht. Ähnliche Produkte werden im Notfall einfach gekauft, am Geld soll's ja schließlich nicht mangeln. xD

Einfach nur genial! Gleich morgen früh, direkt nach dem Aufstehen, werde ich weiterlesen, ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf der Story. Sie lässt mich einfach nicht mehr los.
Liebe Grüße und gute Nacht,
Rioku-chan :D

Von: abgemeldet
2007-01-04T16:43:51+00:00 04.01.2007 17:43
Hey ^_____^

Das Kapitel war, wie so oft, wundervoll!
Und sehr lang, aber ich hab’s dennoch geschafft.

Zu Seto:
Also am meisten hat mich der Gedanke über einen Seto in einem Supermarkt beschäftigt. Das ist einfach soo unvorstellbar…er mit einem Einkaufswagen schippert da durch die unzähligen Regale von aldi oder lidl *lach*Mit so einem Einkaufszettel in der Hand und fährt vermutlich noch eine alte Dame an XD nein, das wäre doch mal eine Überlegung für eine Fanfiction wert, oder?
Jedoch gefällt mir in deiner Fanfiction etwas besonders gut: Seto hat Affairen in der Form von One-night Stands. Es passt zu einem Mann in seinem Alter hervorragend. Wobei ich nicht denke, dass Seto so ein Macho ist, der die Damenelt anmacht, sondern dass diese von allein ihn aufsuchen. Liege ich richtig oder falsch? Bitte lass es mich wissen.

Zu Sarah:
Sarah, eine Frau durch und durch mit romantischen Gefühlen und Vorstellungen vom zusammenleben zweier Menschen. Es passt zu ihrem sanften Charakter…
Sarah als Morgenmuffel. Sie erinnert mich sehr an mich selbst *gähne* Ich komm morgens auch immer so schwer aus dem federn. Ich würde am liebsten meinen Wecker manchmal umbringen…

Zu Mokuba:
Mokuba erinnert mich irgendwie zu sehr an mich selbst. Ich hab meinen Lehrern auch immer die Pest an den Hals gewünscht (wenn auch etwas extremer als Mokuba)
Er kann ja richtig nachdenklich und tiefgründig sein. Irgendwie gefällt mir das an ihm. Es macht ihn erwachsenen. Dennoch hat er immer noch diese verspielte, kindliche Aura. Einfach super beschrieben von dir.
Auch seine Haltung zu Setos nächtlichen Aktivitäten, er ist da eher fraulich eingestellt: Sex und Liebe schön zusammen. Glaub mir Mokuba, das ändert sich noch ;)

Also ich fand das Kapitel wieder Top und mal gucken ob ich gleich noch eins schaffe.
Ich kriege kaum genug von der Story und das will was heißen ;)

Gruß

SinKaiba
Von:  Pueppi
2006-10-18T19:09:26+00:00 18.10.2006 21:09
Hey!!
das kapi war ma wieda voll cool!!^^
das mit dem trick fand ich mal voll genial!! hehe un Seto is drauf reingefallen *schadenfroh sei*

Die Stelle, wo Seto mit dem "ja, vielleicht" antwortet, fand ich auch sehr gut! da sieht man auch mal, ein Eisblock ist nicht gleich ein Eisblock^^

oki das wars

liebe Grüße
bloody_sunlight
Von: abgemeldet
2006-06-28T09:22:00+00:00 28.06.2006 11:22
Ohh, ich koennte mich gerade aergern!!! Mexx ist mittendrin abgestuerzt und mein schoener Comment ist verscholllen...

^//////^
Kaiab als Aufreisser ist ne suesse Vorstellung!! Zwar eklig,wenn er mit solchen Schneppfen rumhaut,aber doch cooooool!! Wer wuenscht sich denn nicht,von Kaiba geliebt zu werden?????

Ich hoff,das die ware Liebe am Ende siegt! Sarah und Kaiba muessen einfach zusammen kommen!! *Tendershipping (gibts des scho?) Faehnchen schwenk*

Dein OC (richtig so????) Sarah kann echt tolle Pszychotricks, schoen, das sie Kaiba so leicht bewegt, Dinge zu tun!!!

Ich hoff,diesmal wird der Comment geladen....

Hoer bloss nie auf zu schreiben!!
Deine groesste Fanin,
Hybris alias Conny
Von: abgemeldet
2006-06-04T14:34:42+00:00 04.06.2006 16:34
Sarah ist ja ein richtiger kleiner Morgenmuffel, genau wie ich *lach*
Mokuba kann man einfach für alles begeistern, besonders gefiel mir, dass er mal so wie sein Bruder reagiert hat und abgewägt hat, ob es die richtige Entscheidung ist.
*lach* Seto im Supermarkt ist wirklich irgendwie etwas unvorstellbares, aber Mokuba kann ich mir schon ganz gut mit Einkaufswagen und Zettel in der Hand vorstellen.
Aber Mokuba dieser schlinge, er hat schon irgendwo Recht, Lehrer darf man sich krank wünschen. Immerhin sind Lehrer irgendwie die Krankheit in Person…
Aber eine kleine Kritik hab ich jetzt doch! Seto und One-Night-Stands? Irgendwie kann und will ich mir das nicht so recht vorstellen. Insgeheim hofft man als Leser, dass Mokuba falsch liegt, dass die Damen nur vorbei kommen um ihn zu verführen und Seto schickt sie angewidert weg. Das Mokuba dies falsch interpretiert. Weil ich kann mir Seto irgendwie nicht so als Gigolo vorstellen, der eine nach der anderen durchnimmt. Weil er ist ja irgendwie zu misstrauisch dafür, ich meine, seine Affaire könnte schwanger werden oder ihm eine Krankheit übertragen. Ich glaube, da wäre er zu vorsichtig. Außerdem stell ich mir Seto als Mann vor, für den Sex und Liebe zusammen gehören…ich weiß ich bin altmodisch…aber na ja…is ja nur meine Meinung.
Aber das Mokuba vernünftiger ist, zeigt ja, dass er nicht ganz wie sein Bruder ist. Aber man wünscht sich als Leser wirklich, dass Mokuba das nur missversteht.
Ich finde Sarah Vorstellungen von einem Partner sehr schön und gar nicht kitschig. Ich weiß nicht, so einen wünscht sich doch jede Frau, oder?
Das kennen lernen von Frauen stell ich mir bei Seto auch schwer vor. Wie er das wohl macht?
*Lach* Seto Kaiba der Aufreißer. Nein, dass kann ich mir nicht vorstellen.
Großes Lob an Sarah für den Satz: ich werde weiter nach meiner großen Liebe Ausschau halten! Vielleicht wohnt sie ja schon mit ihrer großen Liebe unter einem Dach hihi
Oh Gott, also ich könnte nicht als junge Frau in der Wohnung Seto Kaibas sein und mir vorstellen das er ziemlich erledigt in seinem Schlafzimmer ist. Ich würde rot werden, dämlich anfangen zu lachen und wahrscheinlich nach ihm sehen. Oder ich könnte Wochenlang ihm nicht in die Augen schauen.
Man du fiese Autorin, beim lesen machst du mir immer mehr Hoffnungen, dass Seto gar keine One-Night-Stands hat. Weil das passt irgendwie nicht zusammen, wenn man Sarahs Gedanken so hört.
Oh lecker…Seto mit nassen haaren, du fiese Autorin quälst mich bei dem Gedanken!
Nun, ob Seto viel peinlich ist oder man ihn in Verlegenheit bringen kann ist fragwürdig. Ich denke, dass wenn er schon verlegen ist, man das nur in seinen Augen sehen könnte, aber ansonsten nicht. Vielleicht sieht sie ihn ja mal verlegen…zumindest hoffe ich es, sieht bestimmt süß aus.
Aber leider kam ja jetzt letztendlich heraus, dass Seto doch Sex mit ihr hatte *heul* ich hatte mir so gewünscht, dass er insgeheim anständig ist…
*lach* und wie Mokuba als Geschäftsmann redet und diese Vorschläge erst! Einfach zum lachen. Den kleinen hast du einfach zu süß beschrieben.
Aber das Kochen hätte Seto bestimmt gut getan, auch wenn er wahrscheinlich nicht gelacht hätte, hätte er sich innerlich bestimmt amüsiert.
Gut fand ich, dass Sarah ihm die Stirn geboten hat und ihn wirklich derartig an die Wand geklatscht hat! Sie soll sich ja nicht von ihm unterbuttern lassen!
Und wie gekränkt er war, als ihm klar wurde, dass sie ihn reingelegt hatte, dass war einfach nur zum lachen!
Weißt du, was ich richtig süß fand? Das Mokuba auf das Urteil seines Bruders über die Pizza gewartet hatte. Ich konnte mir richtig vorstellen wie Mokuba ihm bis in den Rachen schaut, während Seto misstrauisch von dem Stück abbiss.
Aha, er gibt es schon zu! Ihre Art bringt ihn durcheinander…ja ja Seto, sie wird dich noch öfter durcheinander bringen! Oh und es gefällt ihm sogar, dass sie ihn mit seinem Vornamen anspricht. Also Seto, das sind ja ganz neue Töne von dir ^.-

Fazit:
Wieder ein super-tolles Kapitel, auch wenn ich Seto’s Einstellung zu Körperlichen Liebe nicht vertreten kann. Aber du hast ja am ende eine kleine Erklärung dafür abgegeben, was ich sehr fair von dir fand ^^
Nun…deine Andeutungen verraten vielleicht, dass Seto etwas verwirrt ist und gefallen an ihr findet, aber zu viel verrätst du dadurch noch nicht ^.-

Liebe Grüße
*knuddel*

darksid
Von: abgemeldet
2006-05-30T15:49:42+00:00 30.05.2006 17:49
Puh, ich habe es mal wieder geschafft und mich durch eines deiner langen Kapitel gearbeitet. Wirklich, ich hatte mir vorgenommen jeden Tag ein Kapitel einer Fanfiction zu lesen und zu kommentieren, aber du bringst mich völlig aus der Planung^^
Habe gar keine Zeit, mehr als ein Kapitel der Fanfictions in meiner Liste in der Woche zu lesen.
Gut, also dann hier mein Kommentar zu diesem Kapitel. Es wird wohl, wie das Kapitel etwas lang ausfallen, aber wenn ich dich richtig einschätze, beführwortest du das.

Wo fang ich denn mal am Besten an? Ich forste mich einfach von oben nach unten durch, einverstanden?

Zuerst ist mir der Perspetivwechsel aufgefallen. Ich weiß natürlich, dass du dies auch schon in deinen vorherigen Kapiteln so gehalten hast. Ich wollte nur mal fragen, warum du das tust. Oder habe ich das schon? Tut mir Leid, wenn es so ist. Sind wohl doch zu viele Dinge, die ich auf einmal mache.^^*
Also, warum bleibst du nicht einfach in der auktorialen Erzählperspektive? So kann man sicherlich beiderseitige Gefühle gut beschreiben.

Es hat mich etwas irritiert, dass obwohl sich die Beiden, Mokuba und Sarah noch nicht mal seit ein paar Tagen kennen, er sie schon danach fragt zu kochen.
Mokuba wirkt immer etwas schüchtern. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er sie so frei heraus fragen würde.
Außerdem sind da so Sachen wie Sarahs Weitsicht. Sie sieht von ihrem Platz aus, dass Zutaten fehlen? Kann sie durch Schränke blicken oder haben die Kaibas alle Utensilien frei herumliegen? Was sich dann allerdings mit den Einkäufen schneiden würde. Denn sie packen ja alle Zutaten weg und verstauen sie.
Dabei hat mich dann wieder gestört, dass sie doch kochen wollen. Also warum erst alles wegpacken? Wenn, sie erst später kochen, was mich auch wundert, ich hätte nach der Schule Hunger, dann können sie die Zutaten doch liegen lassen.

Oh, Mokuba tut mir furchtbar Leid. Ich stelle mir sein Leben unglaublich langweilig vor. So reich und doch keinen Spaß. Da hat er wirklich Glück mit Sarah. Das freut mich für ihn^^

Meistens schreibst du sehr ausfürhlich und logisch, aber dann gibt es wieder solche Dinge, wie die Sache mit dem Lehrer. Mokuba ahnt schon vorher, dass er womöglich krank sein wird, wegen einer Erkältung. Meine Güte, diese Lehrer sind ja richtige Weichlinge XD
Nein, mal im Ernst, das Ganze hättest du wirklich streichen können, dann wäre es auch nicht so lang geworden.

Was mir auch missfällt, dass heißt negativ auffällt, sind Sarahs Gedanken. Wobei ich bei Seto Kaibas Gedanken sagen muss, dass sie mir sehr gut gefallen.
Sarah denkt wirklich unheimlich viel und ausgiebig. An sich nichts Tragisches, aber sie denkt und denkt und denkt und ist letztendlich schwer von Begriff. Das ist nicht oft so, aber wenn es passiert, ist das ganze Denken plötzlich völlig sinnlos geworden. Wenn du mich verstehst.

Es gefällt mir mittlerweile wirklich gut, wie unterschiedlich Sarah mit Mokuba reden kann. Auf einmal ist er so erwachsen und kann sich schon richtig seine Zukunft mit einer Frau vorstellen, obwohl er erst 12 Jahre alt ist. Ich finde es einfach zu schön, dass endlich einmal jemand beweist, das Kinder in dem Alter nicht dumm sind. Ich bin meiner Meinung nach ein sehr gutes Beispiel dafür. Also, vielen Dank liebe Autorin^^


Zwei Dinge werde ich einfach mal zusammenfassen. Und zwar die ganze Sexangelegenheit. Nun, mir ist schon klar, dass es wohl für Sarah etwas überraschend kommt, aber ich bin ebenfalls der Ansicht, dass es für einen Mann in dem Alter völlig legitim sein kann, viele Frauen zu haben. Keine Affären eben, sondern One-Night-Stands.
Ich finde es erstaunlich wie Sarah sofort richtig erkennt, dass Seto dabei eine gewisse Regel verfolgt. Ich meine, es stimmt alles was sie sich dabei denkt, aber sie kann das doch unmöglich wissen. Es ist nun mal nichts Ungwöhnliches und trotzdem erkennt sie sofort die Wahrheit.
Außerdem, nicht das mir die Beschreibung des nassen Seto Kaibas nicht gefiele. Nein, die fand ich wirklich wunderbar XD
Aber ist Sex denn wirklich so anstrengend? Das er nicht fertig wirkt, finde ich wirklich nicht allzu überraschend, aber vielleicht bin ich auf dem Gebiet zu unerfahren. Ich lese nur immer von Morgensex und danach müssen die Leute schließlich auch aufstehen und arbeiten oder was auch immer sie zu tun gedenken.

Manchmal stören mich deine sehr guten und genauen Ausführungen ein wenig. Du musst wirklich nicht immer alles erklären. Das ist gar nicht nötig. Deine Leser haben sicherlich genug Fantasie sich selbst die logischen Dinge vorzustellen. Dein Lehrer fragt dich auch nicht, warum 1+1=2 ergibt, oder? Lass doch ein wenig Platz für die Fantasie des Lesers. Du beschreibst auch Sarahs genaues Aussehen nicht. Mach noch etwas mehr Raum für Vorstellungskraft.

Ich habe übrigens ein etwas besseres Bild von Seto Kaiba bekommen. Nein, sorry, ich kann ihn immer noch nicht besonders leiden, denn ich finde er übertreibt einfach maßlos mit allem, aber ich kann ihn einfach besser verstehen. Er ist wirklich sehr intelligent, was ich sehr zu schätzen weiß.

Du beschreibst so schön. Habe ich schon geschrieben, oder? Aber es stimmt, wirklich! Solche Dinge kann ich ewig lesen. Wie Sarah und Mokuba dort zusammen am Tisch sitzen oder wie sie kochen. Ehrlich, so etwas gefällt mir gut. Dazu hast du ein echtes Talent!

Zum Schluss noch eine Sache, die ich maßlos und völlig übertrieben fand. Dieser angebliche Trick von seiten Sarahs. Beide, Seto als auch Sarah meinen es sei ein Trick gewesen, Seto erst zu verheimlichen Mokuba habe gekocht. Nun, was ist so schlimm daran? Wie viel Zeit hätte sie gehabt, es ihm zu erklären? Wäre das Gespräch länger gewesen, hätte es vermutlich eher nach einem Trick ausgesehen, aber so. Nein, tut mir Leid, ich kann nichts darin erkennen, dass Seto das Recht gibt auf Sarah wütend zu sein oder Sarah Grund gäbe sich schuldig zu fühlen. Einfach schrecklich hochgepuscht.

So, ich bin durch.
Ich mag deinen Stil. Nein, wirklich. Auch wenn man nach meiner Kritik vielleicht etwas anderes denkt. Aber immerhin war dein Kapitel sehr lang und wenn du dein Kapitel nimmst und von dort abziehst was ich zu bemängeln hatte, bleibt das übrig was mir gefiel. Das ist sicher deutlich mehr, nicht wahr?

Ich werde dich bald wieder heimsuchen, sofern du mir noch gestattest dich heimzusuchen^^

lg Fae
Von: abgemeldet
2006-04-22T14:11:49+00:00 22.04.2006 16:11
Hallo^^
Ich bin kein Genie was die Psyche des Menschen angeht aber braucht nicht jeder Mensch mindesten acht bis zehn Stunden schlaf? Wie kommt es das Kaiba nicht müde und kaputt ist? Auch wenn er das seit Jahren macht. Irgendwann kann sein Körper nicht mehr.
Mokuba ist so süß. Eine tolle Vorstellung. Kaiba trägt eine weiße Schürze und dazu diese übergroßen Kochmützen ^_^ Nett von Sarah das sie ihm helfen will. Allein nur das sie ihn beim Kochen hilft macht den Kleinen eine große Freude.
Um ehrlich zusein kann ich mir Kaib auch nicht in einem Supermarkt vorstellen aber bei Mokuba doch eher. Aber wäre ne lustige Vorstellung.

Kaiba ist eine männliche Schlampe. Tut mir Leid. Anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Es ist normal das Frauen die Wohnung verlassen und nie einzweites Mal kommen sondern immer wieder ne neue.
Mokuba ist für sein Alter viel zu erwachsen. Man glaubt nicht das er 12 ist, wenn man ihn so reden hört. Sein Bruder tut sich schwer mit anderen Menschen und mit Vertrauen hat er es nicht so... Mokuba wäre aufjedenfall der bessere ,Liebhaber' in eiern Beziehung.
Würde Kaiba auf seine one-night-stands verzichten, dann hätte er bestimmt mehr Zeit für Mokuba.

Er lässt sich von ihr austricksen. Passt irgendwie nicht zu Kaiba. Dabei ist er immer der Dominante. Aber war sehr clever eingefädelt von Sarah^^ Sonst hast du Kaiba ziemlich gut beschrieben und ich finde ihn nicht OOC.


Das typische Klischees wäre, wenn die Sue das perfekte Dinner kocht und es allen schmeckt. Bei dir hat Mokuba das essen gemacht ;) mir Sarahs Unterstützung.

Ich bin zufrieden mit dem kapitel^^

Liebe Grüße

Rukaya
Von: abgemeldet
2005-08-30T07:04:02+00:00 30.08.2005 09:04
Hallo!
Das kapitel war genial.

Der Aufbau und die Handlung echt toll und dein schreibstil super!

Sarah ist ein toller Chara und Seto ist auch total gut rübergekommen...

Kompliment!
Du schreibst zwar immer lang, aber das find ich okay, ich lese gerne viel! *g*

LG
~Angel~
Von:  DarkEye
2005-08-27T21:22:25+00:00 27.08.2005 23:22
ober geilo matiko..weiter so

dark
Von: abgemeldet
2005-08-27T21:12:08+00:00 27.08.2005 23:12
Das Kapitel ist sehr zufrieden stellend *uberzeugendnickend*
Ach quatsch es ist wie immer super und ich finde es auch super das es wieder so lange ist. Ich freu mich immer wenn ich an einer sehr guten Geschichte lange lesen kann.
Ich freu mich schon aufs nächst Kapitel

glg miroku_w

PS: Ich weiß ich schleime extrem aber es ist die Wahrheit und tut mir leid das ich keine gute Kritik abgegeben hab, ich bin darin nicht sonderlich gut


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