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Till death...

Salt in my wounds, until the bitter end
von

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Chapter 9

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Chapter 9
 

„Die Dämonen, egal ob Licht oder Dunkel, haben immer Spitzel unter den Menschen gehabt, um stets genau zu wissen, was diese vorhaben. Dabei sind diese so genannten Projects sehr angesehen bei ihrem Volk. Um ein Project zu werden muss man ein wenig menschenähnlich sein. Es gibt Dämonen, die einigen Wesen ähnlicher sind, die ihr Menschen als Tiere bezeichnet. Solche können natürlich keine Projects werden, denn obwohl unsere Sarriu, die bei euch Ärzte genannt werden, fast so etwas wie Wunder vollbringen, können sie nicht den ganzen Körper verändern, dann wäre der Dämon gar nicht mehr lebensfähig.“, erklärte Lucifer. „Es gibt eigentlich nicht viele Dämonen, die geeignet sind ein Project zu werden.“

„Und du warst einer von denen, die geeignet sind?“, fragte ich, immer noch vollkommen fassungslos.

Lucifer nickte. „Leider. Der einzige Makel waren meine Flügel, etwas, das bei uns Dunkeldämonen selten vorkommt.“

Ich schüttelte verständnislos den Kopf. Es war ja so, als wenn man einem Vogel die Flügel abschnitt oder einem Fisch seine Flossen nahm, ja, als wenn man einem Menschen seine Beine vorenthielt. „Wie konnte dein Vater das tun?“

„Er wollte, dass ich berühmt werde. Dafür war ihm jedes Mittel recht, auch wenn ich darunter leiden würde. Die Operationen sind schmerzhaft, sehr schmerzhaft, ich kann mich daran nur noch wie im Delirium erinnern, auch an die Zeit danach. Mit den Schmerzen in meinen Kiefern habe ich mittlerweile gelernt umzugehen, aber es tut an manchen Tagen immer noch sehr weh. Du kannst einem Körper nicht sagen ‚Hör auf zu wachsen!’, genauso wenig, wie du zu einer Pflanze sagen kannst ‚Dreh dich nicht mehr zur Sonne!’, verstehst du?“

Ich nickte. Und wie ich ihn verstand. Ich hatte die Gefühle, die er durchlebte, ja nur schemenhaft und unvollständig mitbekommen, aber das bisschen hatte gereicht, um meinen Respekt vor diesem Mann noch weiter ansteigen zu lassen. Das, was er durchmachte, war so grausam, dass jeder andere schon lange daran zerbrochen wäre. Sie hatten ihm alles genommen, erpressten ihn mit dem einzigen Menschen, den er je wirklich geliebt hatte und nun hatte dieser Mensch offensichtlich auch noch einen Pakt mit den Dämonen.

„Die Dämonen sind nicht ausgestorben, ihr Menschen solltet dies nur glauben, denn eigentlich sollten wir uns im Untergrund halten, uns nicht den Menschen zeigen, aber irgendwie hat Tommy doch Wind davon gekriegt. Er kann ja nur von den Dämonen wissen, dass ich auch einst einer von ihnen war.“ Lucifer seufzte. „Aber ich begreife nicht, was er von diesen Kreaturen will?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Meinst du nicht, dass es irgendwas mit dir zu tun hat?“

Lucifer blickte mich erschrocken an. „Sprich es bloß nicht laut aus. Daran habe ich auch schon gedacht, aber es sofort wieder verdrängt.“

„’Tschuldigung.“, antwortete ich leise, aber ich konnte mir nicht vorstellen, weswegen sonst mein Vater einen Pakt mit Dämonen einging.

Wir saßen wieder schweigend nebeneinander, bis Lucifer schließlich meinte, dass wir in die Küche gehen sollen, nach Marina und Paps schauen, so standen wir auf und traten in die große Küche. Dort befanden sich die beiden allerdings nicht, also durchquerten wir den Raum und betraten das Wohnzimmer. Etwas überrascht stellte ich fest, dass sich die beiden auch hier nicht befanden. Ich warf Lucifer einen fragenden Blick zu, den dieser mit einem sorgenvollen Verziehen der Augenbrauen quittierte. Mit einer kurzen Kopfbewegung bedeutete er mir, das Wohnzimmer wieder zu verlassen und wandte sich dem Bad zu. Er klopfte an der Tür, aber als kein Wort von innen erscholl, öffnete er sie zögerlich. Auch im Badezimmer war niemand.

„Lucifer...“, flüsterte ich. „Was geht hier vor? Wo sind Marina und Pa?“

Lucifer blickte mich nachdenklich an. „Ich weiß auch nicht. Vielleicht sind die Beiden spazieren gegangen...“ Er musste genauso gut wie ich wissen, dass das nur eine Ausrede war, um von dem dräuenden Gefühl einer nahen Gefahr abzulenken. Ich spürte es einfach, dass mehr dahinter steckte. Wie ein schwarzer Schatten, schien plötzlich irgendetwas in der Luft zu schweben und das Atmen zu erschweren, leise Stimmen, die drohend flüsterten und leise zu kichern schienen, sie verspotteten ob ihrer Unwissenheit, wie sie hier so in der geräumigen Küche standen, sich ratlos anschauten und nur den Ansatz der Gefahr erahnten, in der ihre Liebsten sich befanden. Die Anwesenheit von etwas Dunklem, abgrundtief Schlechtem schien sich in das Haus geschlichen zu haben und die Bewohner mit seinem bloßem Dasein zu verhöhnen, ihre Seelen zu vergiften und die Saat der uralten Furcht vor der Dunkelheit in ihren Herzen aufblühen zu lassen, zu einem klebrigen Spinnennetz aus fatal dünnen Fäden, in das man sich immer weiter verstrickte, war man einmal hineingeraten und...

Ich schüttelte mit einer heftigen Geste den Kopf. Warum zur Hölle kam ich nur auf solch absurde Gedanken? Diese Geschichte von den Dämonen schien schon soweit in meinen Geist gedrungen zu sein, dass ich die Realität langsam nicht mehr von meiner Einbildung unterscheiden konnte. Aber – was war eigentlich noch unmöglich? Im Prinzip nichts mehr.

Eine Hand berührte mich mit festem Griff am Oberarm und zerrte mich herum. Verstört blickte ich in das sorgenerfüllte Gesicht Lucifers und es dauerte einige Sekunden, ehe ich die harten Linien und Kanten, die blutigen Tränenspuren und die raubtierartigen Züge aus seinem Antlitz gewischt hatte, die meine überreizten Nerven hineingemalt hatten, meinen Augen einen Streich spielend.

„Elena, ist alles okay?“, hörte ich ihn wie durch eine geschlossene Tür fragen. Unendliche Augenblicke lang starrte ich ihn an, bis ich begriff, wie seine Worte gemeint waren und hastig nickte. „Du wirkst aber nicht so...“, meinte er leise.

Ich rettete mich in ein Lächeln, was aber kläglich misslang, wie ich seinem Gesichtsausdruck entnahm. „Nichts, es ist alles... in Ordnung. Ich... mache mir nur Sorgen um Marina und meinen Vater.“, stotterte ich rasch.

„Es wird schon nichts passiert sein. Was sollte auch?“ Er lächelte verlegen, aber es scheiterte so schmählich, wie mein Versuch noch vor wenigen Momenten. „Lass uns rausgehen, sie werden sicher im Garten sein.“ Lucifer straffte sichtlich die Schultern und ging zu dem Kleiderständer, um sich seine Jacke zu nehmen. Ich folgte ihm und zog mir ebenfalls meine Jacke an. Hintereinander verließen wir das Haus und Lucifer schloss sorgfältig die Tür ab, nachdem ich sie hinter mir geschlossen hatte. Ein plötzliches Empfinden von Endgültigkeit überflutete meine Seele, aber ehe ich es richtig greifen konnte, war es wieder vorbei. Ich warf Lucifer noch einen letzten, fast trotzigen Blick zu, ehe ich seinem Haus den Rücken drehte und voran gehend den Garten verließ. Aus einer rein intuitiven Eingebung heraus wandte ich mich nach links, in Richtung des Stadtkernes. Warum es ausgerechnet diese Gegend war, die ich anstrebte, und was ich dort zu finden hoffte, war mir selber noch nicht ganz klar, aber eine innere Stimme sagte mir, dass sich das alles vor Ort klären würde, ich wusste es plötzlich so sicher, wie ich wusste, dass das Gras grün und der Himmel blau war. Lucifers Nähe spendete das trügerische Gefühl von Sicherheit, sein Arm, der bei jeder Vor- und Rückbewegung meine Schulter streifte, schien Geborgenheit zu vermitteln und ich begann mich zu fragen, worüber ich mir überhaupt Sorgen machte? Allenfalls hatten sich die beiden in London verlaufen, was allerdings recht unwahrscheinlich war, denn Tommy kannte sich hier so sicher aus, wie in seiner Handtasche. Sie waren bestimmt nur spazieren, so wie Lucifer es gesagt hatte. Nicht mehr und nicht weniger.

Luzifer und ich sprachen kein Wort, während wir uns beharrlich dem Stadtzentrum näherten. Es war sicherlich eine halbe Stunde verstrichen, in der wir nur schweigend nebeneinander her gewandert waren, wie ein jahrelang aufeinander eingespieltes Team ohne ein sichtbares Zeichen der Absprache in diese oder jene Gasse bogen, um den Weg zu kürzen, vielleicht auch zu verlängern, es war unwichtig. Wichtig war nur, dass wir gingen und irgendwann ankamen, dass keiner von uns alleine war, stets die Nähe des anderen spürte und wusste, dass er sich fallen lassen konnte, ohne jemals fallen gelassen zu werden. Eine morbide Faszination meinen eigenen Gedanken gegenüber kam plötzlich in mir auf und ich begann mich selber wie ein Außenstehender zu betrachten.

Ein recht kräftig gebautes Mädchen von vielleicht einem Meter und sechzig Zentimetern, mit braunem Haar, etwas länger als schulterlang, und einem leicht kantigen, schmalen Gesicht, einer Stupsnase und braunen Augen, komplett in schwarz gekleidet, eine schwarze Hose mit leichtem Schlag, eine schwarze Jacke über einem schwarzen, enganliegendem T-Shirt... Warum eigentlich? Warum trug ich nur schwarz? Weil ich mich abheben wollte? Weil eine bestimmte Musik hörte? Weil ich ein Pessimist war? Ich wusste, dass es alles Ausreden waren, die von dem wahren Grund ablenkten, der einfach zu schrecklich war, um ihn wirklich bewusst denken zu können. Ich trug schwarz, weil ich schrie. Meine gepeinigte Seele schrie, mein zerschundener Körper schrie, alles an und in mir schrie nach Erlösung, nach der wärmenden Hand eines verständnisvollen Menschen. Aber niemand hatte es jemals wirklich wahrgenommen, was in mir, diesem unscheinbaren Mädchen von nebenan überhaupt vorging. Es war nur ein Modetick, Ausdruck für die Musik, die das Kind hörte, es war die Pubertät, es würde vorübergehen, genauso wie es früher eine zeitlang nur rot getragen hatte und nun nur noch schwarz. Nein, es gab keinen absurden Grund dafür. Keinen, mit dem sich jemand belasten wollte, diese vielen Menschen um mich herum schlossen einfach die Augen und die Ohren, um meine Schreie weder sehen noch hören zu müssen. Und je mehr ich tat, um die Aufmerksamkeit meines Umfeldes zu erlangen, umso mehr verschlossen sich die Menschen und zwangen sich wegzusehen.

„Schau, da vorne ist die Waterloo Bridge.“, murmelte Lucifer und zerrte mich damit aus meinen unangenehmen Gedanken.

Ich riss die Augen auf und blinzelte angestrengt durch den leichten Vorhang aus Nebel, der sich über die langsam verdunkelnde Stadt legte. Dieser trübe, alles durchnässende, kalte Nebel war vor einigen Minuten aufgekommen, hatte sich wie ein barmherziger Vorhang über die Straßen gesenkt, als müsse er etwas Schreckliches verbergen, etwas, das zu grausam war, um es dem menschlichen Auge preisgeben zu dürfen. Die Brücke war nur noch wenige Yards vor uns. Wir näherten uns aus einer kleineren Straße heraus, nicht direkt von der Lancaster Plane. Das Stadtzentrum war groß und der Fluss lag in etwa genau in der Mitte, unbewusst hatte ich die Waterloo Bridge zu unserem Ziel gemacht, auch wenn ich einfach nicht begriff warum.

„Und was machen wir jetzt?“, erwiderte ich genauso leise. Ich spürte wie Lucifer mit den Schultern zuckte.

„Ich dachte, du hättest eine Idee.“, meinte er beinahe hilflos.

Ich blickte zu ihm hoch. Seine dunkelblauen Augen waren fast schwarz in der Dämmerung und der kalte Wind, der aufgekommen war, zauste sein schwarzes Haar, ließ die Strähnen wie züngelnde Flammen tanzen. Mehr denn je wurde mir seine andersartige Ausstrahlung bewusst, die wahrscheinlich dafür verantwortlich war, dass ich ihn so interessant und anziehend fand. Er kam aus einer anderen Welt und war mehr oder weniger in diese hier hineingeworfen worden, sodass er sich selbst jetzt, nach all den Jahren, die er nun schon hier lebte, noch nicht an sie gewöhnt hatte.

„Darf ich dich was fragen?“, sagte ich zögernd.

Lucifer löste seinen Blick von einem unsichtbaren Punkt irgendwo vor uns im Nebel und schaute zu mir herab. „Natürlich.“, antwortete er.

Ich räusperte mich umständlich. „Na ja, ich würde gerne wissen, wie... also wie du dazu kamst, ein Menschenbaby in dein Herz zu schließen?“

Ein leises Lächeln schlich sich auf Lucifers Lippen. „Die Frage hatte ich fast erwartet.“, erwiderte er leise. „Es ist leicht zu erzählen. Ich bin oft an der Oberfläche gewesen, um zu fliegen, natürlich in Gegenden, die kaum besiedelt waren. Ich war viel in Schottland oben. Einen Tag hatte ich mich etwas zu nahe an eines der kleinen Dörfer herangewagt und erblickte ein junges Mädchen, vielleicht sechzehn Jahre alt, das ein kleines Baby in einen Korb setzte und diesen dann der Strömung eines Flusses überließ. Ich begriff nicht, wie sie das dem kleinen Wesen antun konnte, heute denke ich mir, dass sie sich zu jung gefühlt hatte, um das Kind zu erziehen, aber damals war ich entsetzt. Ich meine, ich wäre es heute noch, aber ich konnte es halt einfach nicht verstehen. So verstieß ich gegen alle Gesetze der Dämonen und holte das Kind aus dem Korb heraus. Ich wusste erst nicht recht, was ich tun sollte, kam dann aber zu dem Schluss, dass ich es vielleicht selbst erziehen könnte. Also setzte ich mich mit dem Kind in das Gras und versuchte mich zu erinnern, was man einem Baby als Nahrung vorsetzte. Ich kam zu dem Schluss, dass ich es alleine nicht auf die Reihe kriegen würde und fragte also eine Freundin von mir. Sie half mir dabei richtig mit dem Kind umzugehen. Einige Wochen schaffte ich es, die ganzen Tage an der Oberfläche zu verbringen und mindestens einmal in der Nacht nach dem Kind zu schauen. Abends legte ich es immer in den Korb zurück und stellte diesen auf eine hohe Eiche, natürlich nicht ohne das Kind vorher fest zu binden. Wie gesagt, ein paar Wochen ging es gut so, aber dann kamen mir ein paar Dunkeldämonen auf die Schliche, wahrscheinlich hatte meine Freundin ihnen von dem Kind erzählt, und verrieten alles meinem Vater. Da er eh vorhatte ein Project aus mir zu machen, kam es ihm recht gelegen. Nun ja, den Rest der Geschichte kennst du ja...“

Ich nickte. „Erstaunlich eigentlich, dass du dich in Tommy verliebt hast, wo du ihn als Baby kennen gelernt hast und selber schon erwachsen warst.“

Lucifers Blick wandelte sich in Schrecken. „Was... was hast du da eben gesagt?“

Ich hielt irritiert inne, als mir plötzlich bewusst wurde, dass ich eigentlich nichts von der Beziehung Lucifers zu meinem Vater wissen konnte, zumindest in Lucifers Augen. „Ich...“ Ich brach ab. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ohne lügen zu müssen, und schaute fast beschämt zu Boden.

„Woher... ich meine... wie zum Teufel kommst du darauf, dass ich Tommy lieben würde?“, brach es aus Lucifer hervor. Die Anspannung ließ seine Stimme merklich zittern, in den letzten Stunden hatte er alles von seiner kalten, scheinbar unbeteiligten Maske verloren und zeigte sich so, wie er wirklich war: Ein junger Mann völlig am Ende mit den Nerven und wenige Schritte nur noch vom endgültigen Zusammenbruch entfernt.

Ich zuckte hilflos mit den Schultern. „Irgendwie... na ja... dachte ich so...“ Wieder fehlten mir die Worte. Sollte ich ihm etwa sagen, dass ich ihn und meinen Vater belauscht hatte? Still und heimlich? Vollkommen hinterhältig?

„Einfach so?“, fragte Lucifer misstrauisch. „Da steckt doch mehr dahinter.“

„Na ja, ich... ich habe... also nur so aus reinem Zufall... das Bild, auf dem Küchentisch, das von dir und Paps... und dann noch...“ Ich blickte schuldbewusst wieder zu ihm hoch. „Also auch nur durch Zufall... na ja, ich habe dich und Paps im Wohnzimmer... gesehen...“ Es fiel mir mit jeder Sekunde schwerer ihm in die Augen zu schauen, obwohl ich paradoxerweise mich so furchtbar erleichtert fühlte, dass es endlich heraus war.

Lucifer erwiderte meinen Blick für Ewigkeiten, wie es mir schien, einfach nur ohne irgendetwas zu sagen, irgendeine Reaktion zu zeigen, was fast noch schlimmer war, als wäre er ausgerastet, hätte mich angeschrieen oder einfach nur auf seine gewohnt kühle Art und Weise reagiert, denn sein Nicht-Reagieren zeigte mehr denn je, wie fertig er mit sich und der Welt war, wie schwer es ihm zu fallen schien noch großartig viele Emotionen zu empfinden, sich zu streiten, noch irgendwie in einem größeren Maße gegen den Wahnsinn um ihn herum zu halten. Schließlich senkte er selber den Blick und nach einem kurzen Zögern schloss er mich plötzlich in die Arme. Verwirrt ließ ich mich in seine Umarmung sinken, das Gefühl der Wärme genießend, das stets von ihm ausging. Das war wirklich das letzte, was ich nun erwartet hatte.

„Du hast ja so recht.“, flüsterte Lucifer. „Ich habe mich in ihn verliebt... und es tut mir leid, dass ich dir das nicht gesagt habe. Das zwischen dir und mir hätte niemals passieren dürfen.“ Ein leises Seufzen entrang sich seinen Lippen. „Es lässt sich nicht mehr rückgängig machen, aber um ehrlich zu sein, ich will die Erfahrung auch nicht mehr missen.“

Ich zuckte zusammen. Dieses eine Erlebnis an dem einen Nachmittag hatte ich schon fast aus meinem bewussten Denken verdrängt, einfach aus dem Grund, weil es mir vollkommen absurd erschien, dass ein Vater und eine Tochter mit ein und demselben Mann schliefen. Der Gedanke war so krank, dass ich ihn kaum zu denken wagte. Lucifer musste sich schrecklich vorkommen. Vorsichtig streichelte ich seinen Rücken.

„Schon okay. Es ist ja im Moment eh egal.“, erwiderte ich leise. Ich spürte wie Lucifer die Schultern straffte und mich dann wieder losließ.

„Wir haben im Moment wirklich andere Sorgen.“ Er rettete sich in ein verlegenes Lächeln und deutete mit einer Kopfbewegung zur Brücke. „Lass uns gehen.“
 

So, die finalen Kapitel folgen auch bald! ^___________^ Ich hoffe, es hat euch bis hierhin gefallen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-11-29T12:49:13+00:00 29.11.2006 13:49
Huiiiii
und dann hab ich dich und paps im wohnzimmer gesehen XDDDD
raahhhhaaahaha tolles und aufschlussreiches kapitel :D


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