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Hiwatari Familienbande

von

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A little Confident

Mitch hatte sich eben bettfertig gemacht und kam in ihr Zimmer. Sie machte die Tür leise zu. Lynn, die ja eigentlich schon hätte schlafen sollen, saß mitten auf Mitchs Bett und wartete auf die große Erzählstunde ihrer Schwester. Mitch ging zu ihrem Bett, krabbelte über das Bett zu Lynn rüber und setzte sich vor ihr hin. Was Lynn besonders auffiel, war, dass Mitch wieder mal ihren Hasen im Arm hatte. Lynn sah ihn an.

Lynn: "Du bist ja richtig verrückt nach dem Hasi."

Lynn smilete über das ganze Gesicht. Mitch stutzte erst, dann sah sie auf den Hasen runter, wurde etwas rot und warf dann den Hasen zur Seite.

Mitch: "Sorry, Angewohnheit."

Lynn: "Wenn du ihn halt nicht willst, nimm ich ihn."

Lynn hatte den Hasen fast gehabt, aber da hatte Mitch sich den Hasen schon wieder gekrallt und hielt ihn im Arm.

Mitch: "Nein."

Lynn: "Okay. Ist ja dein Hasi."

Es blieb kurz still, weil Mitch kurz auf den Hasen nieder starrte und nachdenklich wurde.

Lynn: "Mitch?"

Mitch: "Was?"

Lynn: "Du wolltest mir doch was erzählen."

Lynn wippte ein wenig hin und her, weil sie es kaum erwarten konnte, obwohl sie sich schon denken konnte, dass die kleine folgende Geschichte nicht gerade nur aus Harmonie bestehen würde.

Mitch: "Klar. Wie konnte ich das nur vergessen?"

Lynn: "Wegen dem Hasi."

Mitch: "Hör mal auf, ihn Hasi zu nennen! Er heißt Ta-!"

Da hätte sich Mitch aber wieder mal beinahe verplappert. Lynn schaute etwas verwundert. Mitch lenkte sofort wieder von dem Thema ab.

Mitch: "Also...Willst du die Geschichte jetzt hören, oder nicht?"

Lynn hüpfte ein paar Mal auf und ab.

Lynn: "Ich will! Ich will! Ich will!"

Mitch: "Okay. Das war so...Als ich hier eingezogen war, so etwa vor zwei Jahren, da hab ich erstmal das ganze Haus auf den Kopf gestellt. Die Villa war kalt und grau. Halt nicht so schön, wie sie jetzt ist. Man konnte sich echt nicht vorstellen hier zu leben. Also hab ich damit angefangen die Villa von oben bis unten zu renovieren."

Lynn: "Du ganz alleine?"

Mitch: "Bisschen Hilfe von den Fachmännern hatte ich schon. Aber das meiste hab ich schon getan."

Lynn: "Cool. Und was hat Kai gemacht?"

Mitch: "Gar nichts."

Lynn: "Was?"

Mitch: "Ihm passte mein Einzug schon nicht. Also warum sollte ihm dann auch das in den Kragen passen, dass er mir hilft, das Haus zu renovieren? Ihm wäre es lieber geblieben, wenn alles so bliebe, wie es war. Man konnte ihm das gar nicht recht machen. Überall war er am rumnörgeln."

Kai: "Was fällt dir ein, einfach das Zimmer hier zu streichen?!"
 

Kai: "Mach doch, was du willst. Deine Ideen interessieren mich nicht."
 

Kai: "Wozu soll denn eine neue Lampe gut sein, wenn die alte doch noch ging?!"
 

Kai: "Die bleiben da, wo sie sind! Die hässlichen Dinger will ich hier nicht mehr hängen haben!
 

Kai: "Was fällt dir ein, meine Bücher mit deinen Griffeln an zu fassen?!"
 

Kai: "Und das beschließt du einfach so?!"
 

Kai: "An meinem Zimmer wird gar nichts geändert!"
 

Kai: "(knurr) Wenn du noch einmal etwas in diesem Haus tust, ohne mich vorher zu fragen, dann schmeiß ich dich achtkantig wieder raus! Das schwör ich dir!"

Mitch: "Ich konnte ihm wirklich gar nichts recht machen."

Lynn: "Wie gemein. Da machst du dir mal die ganze Mühe und dann tut er das nicht mal anerkennen."

Mitch: "Naja. Das war ja noch nicht das Schlimmste. Das kam erst, als ich fertig war. Ich war heilfroh, dass ich nach so langer Zeit endlich mit der Renovierung des ganzen Hauses fertig war, da krieg ich gleich so einen Hammer vor den Kopf."

Mitch (17) fiel vor Erschöpfung auf den Hosenboden in mitten eines riesigen Zimmers, dass wohl gerade frisch gestrichen war.

Mitch: "Endlich fertig."

Sie ließ sich zurück fallen und streckte ihre Arme triumphierend in die Höhe.

Mitch: "Komplet fertig! Die Hiwatari-Villa strahlt wieder vor Glanz und lässt einem die Lust am Leben wieder geben! Keine kalten Räume mehr!"

Sie ließ ihre Arme zu Boden fallen und atmete erstmal tief durch.

Mitch: *Nur zu schade, dass Kai das kein Stück zu schätzen weiß.*

Plötzlich fiel eine große Tasche neben Mitch auf den Boden und Mitch schaute etwas nach hinten, wo sie dann einen etwas an genervten Kai sah.

Mitch: "Was gibt ´s?"

Kai: "Bist du fertig?"

Mitch: "Ja."

Kai: "Dann verschwinde jetzt."

Mitch schaute ganz verwundert und setzte sich hin.

Mitch: "Wie?"

Kai: "Verschwinde endlich aus diesem Haus."

Mitch stand auf und war jetzt etwas sauer.

Mitch: "Was soll das heißen, du bist fertig, also verschwinde?"

Kai: "Ganz einfach...Ich kann dich nicht mehr sehen!"

Mitch schreckte etwas zurück.

Kai: "Du hast dich hier einfach einquartiert, stellst das ganze Haus ohne meine Erlaubnis auf den Kopf und raubst mir jegliche meiner Nerven!"

Mitch: "Du...Du kannst mich nicht rausschmeißen! Ich bin deine Schwester!"

Kai: "Du bist nur ein Mädchen, das mir tierisch auf den Geist geht, mehr nicht!"

Mitch schreckte wieder auf. Doch diesmal war es mehr ein Schock als ein Schreck.

Kai: "Ich habe keine Schwester! Ich habe nie eine gehabt!"

Mitch: "Aber-"

Kai: "Kein aber! Verschwinde endlich aus diesem Haus und aus meinem Leben! Ich will dich nie mehr sehen!"

Mitch war den Tränen nahe, doch sie konnte sie zurück halten.

Mitch: "Na schön. Wirst schon sehen, was du davon hast, alleine zu leben. Das hältst du nicht lange durch."

Mitch nahm ihre Tasche und ging auf die Tür zu. Kai dachte nicht daran ihr nach zu sehen.

Mitch: "Leb wohl, Bruder."

Kai: "Verschwinde endlich!!"

Lynn: "Was? Er hat dich einfach rausgeschmissen? Nach der ganzen Arbeit, die du gemacht hattest?"

Mitch: "Ja, hat er. Ich schien wirklich ihm gewaltig auf die Nerven damit gegangen zu sein."

Lynn: "Aber du bist doch nicht wirklich gegangen, oder?"

Mitch: "Doch. Ich habe mir sofort ein paar meiner Sachen gekrallt und bin verschwunden, wie Kai es wollte."

Lynn: "Was? Das hätte ich jetzt aber echt nicht von dir gedacht. Eher, dass du tobst und ihm die Leviten liest. Wie vorhin. Aber du bist sofort weg gewesen?"

Mitch: "Ja. Ohne weiteres Zögern. Doch auf dem Weg ins Okira Café kam die Wut in mir hoch, das kann ich dir sagen. Ich hätte am liebsten die ganzen Strommästen aus der Erde gerissen oder so was in der Art. Getroffen hat es mich ja schon. Schließlich bin ich ja seine Schwester. Sogar Zwillingsschwester. Da hat man ja eine noch größere Bindung. Und dann wird man einfach von seinem Bruder aus dem Haus geschmissen. Das war echt hart."

Lynn: "Und was hast du gemacht, als du dann im Café warst? Hast du dich bei deinem Adoptivvater ausgeweint?"

Mitch: "Nein, um Gottes Willen! Ich heul mich bei dem doch nicht aus."

Lynn: "War doch nur eine Vermutung."

Mitch: "Ich war dann immer noch stinksauer. Hab meine Tasche in die Ecke geschmissen und mir den nächst besten Kuchen und Tee gekrallt."

Lynn: "Das nennt man Frustfressen."

Mitch: "Nenn es, wie du willst. Ich empfand es als sehr beruhigend."

Mitch (17) saß in dem Okira Café und das mal, ohne von Tokio genervt zu werden. Das lag aber auch nur daran, dass sie stinksauer sich einen Pflaumenkuchen in sich rein schlang und Tokio dann genau weiß, dass er seine Mitch in Ruhe lassen sollte. Mitch nahm gerade das letzt bisschen in den Mund, als sich jemand zu ihr an den Tisch setzte. Mitch schlug die Gabel auf den Teller, dass sie auch gerade mal so auf dem Teller liegen blieb. Sie schaute den jemand an, der sich als den Koch des Cafés rausstellte, der gerade Feierabend hatte. Mitch beachtete ihn einfach nicht und lehnte sich zurück an die Stuhllehne.

Koch: "Warum so geladen, Mitch?"

Mitch nahm ihre Teetasse in die Hand. Sie wollte ihm nicht antworten.

Koch: "Es ist jedenfalls nicht sehr gesund, wenn du dir den Kuchen so in den Rachen stopfst. Allein schon weil es Pflaumen sind."

Mitch schaute in die Tasse und schwenkte das bisschen Tee darin ein wenig herum.

Mitch: "Ist doch jetzt egal, oder?"

Koch: "Was ist denn passiert?"

Mitch: "Kannst dir das nicht denken, Yahiko?"

Er legte seine Arme auf den Tisch vor sich und lehnte sich etwas weiter zu Mitch rüber.

Yahiko: "Nein, Mitch. Das kann ich nicht."

Mitch schaute ihn schief in sein blödes Lächeln, dass er immer machte, wenn ihn gerade die Neugierde packte. Mitch setzte die Tasse wieder ab.

Mitch: "Okay, Yahiko. Was würdest du sagen, wenn sich jemand die Mühe macht, ein ganzes Haus zu renovieren? Und das fast alles mit eigener Hand."

Yahiko: "Also ich würde mich dadurch sehr geschmeichelt fühlen. Aber lass mich raten: Kai schien es nicht sehr gefallen zu haben."

Mitch: "Das ist richtig."

Yahiko: "Aber das du nach einem Streit gleich so sauer bist und hier her zurück kommst, hätte ich ehrlich nicht von dir gedacht."

Mitch: "Von wegen Streit."

Yahiko: "Hm?"

Mitch: "Er hat mich aus dem Haus geschmissen. Stell dir das vor. Seine eigene Schwester."

Yahiko: "Ach so. Dann versteh ich die Lage."

Mitch: "Mehr hast du dazu nicht zu sagen?"

Yahiko: "Mitch. Kann es nicht sein, dass du vielleicht auch Kai ein bisschen überrumpelt hast?"

Mitch wurde ganz nachdenklich. Hatte sie das wirklich?

Yahiko: "Du bist gleich ein paar Tage später bei ihm eingezogen, als du ihm gesagt hattest, dass du seine Schwester bist. Du hast ihm nicht mal die Zeit gegeben, sich im Klaren zu sein, dass er jetzt eine Schwester hat. Die Zeit hast du ihm weggenommen. Deswegen kam er nicht mit dir klar und wusste nur die einzige Lösung, dich raus zu schmeißen. Auch trotzdem, was du für ihn getan hast."

Mitch: "Er hätte mich sonst doch nur wieder vergessen."

Yahiko: "Das glaub ich nicht. Eine Schwester vergisst man nicht. Und dich bestimmt nicht. Wer weiß? Vielleicht hätte er dich auch irgendwann selbst zu sich geholt. Aber jetzt kann man nur hoffen, dass er dich als Schwester akzeptiert. Jetzt hat er ja Zeit, sich das zu überlegen."

Mitch: "So schnell geh ich da nicht wieder hin."

Yahiko: "Das glaube ich dir nicht. Denn Tokio wird dich wieder zu Tode knuddeln."

Mitch wurde auf einmal ganz übel.

Yahiko: "Hmhm. Und vermissen tust du Kai auch. Sonst würdest du dich darüber nicht so aufregen. Glaub mir, das wird schon wieder."

Yahiko stand auf und machte sich dann auf den Heimweg. Mitch schaute ihm nicht nach. Dachte aber über seine Worte nach. Dann schenkte sie sich noch mal Tee aus ihrer Teekanne nach und rührte ein bisschen drin rum, obwohl da noch gar kein Zucker oder Milch drin war.

Mitch: *Hab ich Kai wirklich überrumpelt?*

Sie legte den Löffel bei Seite. Auf einmal war ihre ganze Wut auf Kai verschwunden.

Mitch: *Vielleicht sollte ich mich Morgen bei ihm entschuldigen, dass ich einfach irgendwas bei ihm gemacht hatte. Einfach bei ihm eingezogen war. Das schien für Kai wirklich zu fiel gewesen zu sein.*

Mitch lehnte sich seufzend zurück.

Mitch: "Aber erstmal eine Nacht drüber schlafen."

Mitch: "Yahiko überrascht mich immer wieder. Er hat doch immer einen guten Rat parat."

Mitch musste darüber schmunzeln und drückte ihren Hasen ganz kurz.

Lynn: "Und? Bist du am nächsten Tag wieder zu Kai gegangen und hast dich entschuldigt?"

Mitch: "Nein."

Lynn: "Nein? Aber du sagtest doch eben, dass du das wolltest."

Mitch: "Wollte ich ja auch. Aber es kam ganz anders."

Lynn schaute etwas verwundert.

Mitch: "Ich war am nächsten Tag gerade mal aufgestanden, war so zirka...sieben Uhr morgens...ja, kommt hin. Da hat das Café ja noch nicht auf und Tokio pennt immer bis acht durch und Yahiko kommt auch erst um zehn zum Arbeiten. Also war das Café noch nicht auf. Ich ging aber trotzdem schon mal runter, um die Kaffee- und Teemaschine an zu schmeißen, weil ich meinen Tee haben wollte. Mach ich jeden Morgen. Damals jedenfalls."

Mitch war die Treppe runter gegangen, hatte immer noch ihren Pyjama an und ging in das Café, um die Kaffee- und Teemaschine an zu machen. Sie steckte den Stecker rein, der jeden Abend vorsichtshalber raus genommen wird, wieder in die Steckdose und schaltete die Maschine an. Dann räkelte sie sich kurz und gleich darauf holte sie sich ihre ganzen Teesachen zusammen.

Mitch: *Kai ist bestimmt schon wach. Da kann ich dann ja gleich rüber gehen.*

Mitch stellte alles auf ein Tablett, weil sie alles mit nach oben in ihre Zimmer nehmen wollte. Doch mitten beim Teeeinschenken klingelte es an der Hintertür. Es war eigentlich die Haustür, deswegen war da auch die Klingel. Die Tür befand sich im gleichen Flur, wie die Treppen, wo Mitch jetzt hin ging und nicht wissend, wer da ist, die Tür öffnete. Sie stutzte.

Mitch: "Kai?"

Er stand da, mit ernstem Blick, was Mitch sofort falsch zu interpretieren schien.

Mitch: "Was willst du?! Mir den Rest meiner Sachen bringen?!"

Kai: "Na, wie soll ich das denn bitteschön alles mitbekommen?! Deine ganzen Klamotten, deinen PC-Kram, deine ganzen Bücher und was du nicht alles bei mir hast?! Das geht doch sowieso nicht von heute auf Morgen!"

Mitch: "Was willst du dann?! Eine Entschuldigung von mir, dass ich dein zu Haus so schön hergerichtet habe?! Das kannst du vergessen!"

Das wollte Mitch doch eigentlich machen, was ihr jetzt auch einfiel. Aber sich dafür zu entschuldigen, war jetzt wohl zu spät.

Kai: "Ich will deine Entschuldigung nicht!"

Mitch: "Was willst du dann von mir?! Willst du, dass ich mich vor deinen Augen auflöse, damit du mich endlich los bist?!"

Kai: "Das will ich auch nicht!"

Mitch: "Dann ist es wohl doch nur, dass, dass du mich in meinen Schlafklamotten begaffen willst, oder was?!"

Kai wurde etwas rot.

Kai: "Du tickst doch nicht mehr ganz richtig!"

Mitch: *Ist er gerade rot geworden?*

Kai: "Wieso sollte ich das wollen?!"

Mitch regte sich wegen dem "das will ich doch auch nicht" jetzt total auf.

Mitch: "Was willst du dann hier?! Ein Klingelstreich sollte das wohl nicht werden! Denn du hast vergessen weg zu laufen!"

Kai: "Wieso sollte ich vor meiner Schwester weg laufen?"

Mitch stutzte. Kai war auf einmal so ruhig geworden. Und da war noch was.

Mitch: "Wie hast du mich gerade genannt?"

Kai seufzte kurz.

Kai: "Ich bin hier derjenige, der sich entschuldigen muss."

Mitch: "Was?"

Kai: "Ich war so dumm. Ich wollte einfach nicht akzeptieren, dass ich eine Schwester habe. Dass ich noch Familie habe. Ich hatte wirklich Angst davor, denn meine ganze Familie hatte mich enttäuscht. Ich wollte dich einfach nicht akzeptieren, weil ich einfach nur Angst davor hatte, dass du mich auch irgendwann wieder alleine lässt, wie es der Rest meiner Familie es getan hat. Du kennst sie ja nicht alle persönlich. Aber ich hoffe, dass du verstehen kannst, wie das für mich ist."

Mitch war irgendwie baff und von Kais Redegewandtheit fasziniert zugleich.

Mitch: "Kai..."

Kai: "Ich hab mich dir gegenüber echt mies benommen. Erst als du weg warst, hatte ich plötzlich so das Gefühl, dass da irgendwas fehlt. Etwas, das mir sehr wichtig ist und ich einfach aus dem Haus geworfen hatte, als ob ich es nicht mehr brauchen würde. Plötzlich war nämlich alles still und ich war wieder ganz alleine. Ich halte das echt nicht mehr aus."

Es blieb kurz still und die beiden schauten sich nur an. Kai mit seinem ernsten Blick und Mitch, die das immer noch nicht so recht glauben konnte, was Kai da von sich gab, schaute nur mit einem sehr verwunderten Blick auf ihn ein.

Kai: "Mitch. Komm bitte wieder nach Hause. Ich fühl mich in der Villa nicht mehr so wohl, wenn ich alleine bin."

Mitch stockte etwas.

Mitch: *Kai will wirklich, dass ich zurückkomme? Und das ist ihm nicht mal nach einem Tag klar geworden?*

Kai wartete immer noch auf eine Antwort.

Kai: "Es ist auch in Ordnung, wenn du nicht willst. Ich hab mich ja echt mies benommen. Da kann ich das verstehen."

Mitch bekam sich langsam wieder ein und musste etwas lächeln.

Mitch: "Kai."

Kai: "Was denn?"

Mitch: "Nichts, nur...möchtest du rein kommen? Ich hab gerade Tee gemacht. Wenn wir hier noch weiter stehen, wird er kalt."

Kai: "Ist das jetzt ein Ja oder ein Nein?"

Mitch: "Öhm...Ich weiß nicht. Ich muss mir das alles noch mal gründlich überlegen."

Kai: "Na toll! Ich mach mich voll zum Affen und dann bringt das nicht mal was."

Mitch: "Ach, dann war das alles gar nicht ernst gemeint?"

Kai: "Natürlich war das ernst gemeint. Ich möchte gerne, dass meine Schwester bei mir wohnt."

Mitch: "Okay."

Kai: "Na endlich mal eine klare Antwort."

Mitch: "Und ich möchte gerne, dass mein Bruder mal seine Füße dazu benutz, wo sie für gedacht sind und rein kommt. Ich krieg nämlich langsam kalte Füße."

Kai: "Schon klar."

Lynn strahlte über das ganze Gesicht.

Lynn: "Schön. Wie im Bilderbuch."

Mitch: "So extrem nun auch wieder nicht."

Lynn: "Da hat Kai wohl mal endlich eingesehen gehabt, dass er dich gerne hat, was?"

Mitch: "So kann man es echt sagen. Und das Beste kam noch. Wir saßen noch ein bisschen länger als eine Stunde in meinem Zimmer am quatschen. Dann kam plötzlich Tokio ins Zimmer geknallt und machte voll dem Aufstand, weil er eine fremde Männerstimme in meinem Zimmer gehört hatte. Da kam er mit seinem ,Finger weg vom meiner Tochter' Spruch. Dabei war es nur Kai."

Lynn musste lachen.

Mitch: "Das kam echt gut. Ich habe zehn Minuten gebraucht, um ihn zu beruhigen. Und zum Schluss musste er ja auch noch mal Kai durch knuddeln. Das hättest du mal sehen sollen."

Lynn kugelte sich ja so schon vor Lachen. Doch als sie sich das auch noch vorstellte, kriegte sie sich überhaupt nicht mehr ein.

Mitch: "Lynn, beruhig dich doch."

Lynn: "Ich kann nicht...Das ist zu krass."

Dann musste Mitch aber auch lachen. Nach ein paar Minuten ging es wieder und Lynn holte erstmal tief Luft. Beide lächelten sich an und mussten noch ein paar Mal drüber lachen. Aber nicht mehr so schlimm, wie beim ersten Mal. Nach einiger Zeit legten sie sich schlafen. Mitch wollte gerade das Licht ausmachen, als Lynn ihr noch eine Frage stellen musste.

Lynn: "Mitch? Ich möchte gerne, dass Kai mich auch mag so wie dich. Aber das geht nicht so einfach, oder?"

Mitch drehte sich zu Lynn zurück.

Mitch: "Nein. Das ist wirklich nicht einfach. Es war schon eine einmalige Situation bei mir. Da musst du schon einen eigenen Weg finden."

Lynn: "Und wie mach ich das?"

Mitch: "Ich glaube, da musst du schon was haben, was dich und Kai interessieren und du ihn mit beeindrucken kannst. Und ich rede nicht von Beyblade. Das kann ja heute fast jeder. Aber Kai hat so wenig Hobbys. Da wird das sehr schwer werden."

Lynn: "Ja, hast recht. Aber ich find schon was. Dann mag Kai mich auch. Und dann müsst ihr nicht mehr so viel streiten. Das ist mir besonders wichtig."

Mitch: "Das wäre gut. Dann wäre hier wieder eine normale Stimmung. Aber da musst du einen eigenen Weg finden. Ich kann dir da nicht helfen."

Lynn: "Mach dir da mal keine Sorgen. Ich schaff das schon."

Lynn strahlte über das ganze Gesicht und schien sehr zu versichtig zu sein, was Mitch schon fast wieder Sorgen bereitete, weil Lynn zu sehr vom Positiven überzeugt war. Sie dacht aber nicht weiter drüber nach, weil ihr was anderes viel mehr Sorgen machte.

Mitch: *Lynn kann hier aber wirklich nicht mehr lange bleiben. Da hat Kai Recht. Ich aber ihr zwar auch gesagt, dass wir so tun, als ob wir von nichts wüssten. Aber irgendwann kommt sicher jemand und holt Lynn ab. Aber ich will nicht, dass sie geht. Sie ist mir schon jetzt zu sehr ans Herz gewachsen...*

Mit diesem letzten Gedanken schaltete Mitch das Licht aus und beide schliefen bald darauf ein. Der nächste Morgen brach an und es war ein sehr ruhiger Morgen. Lynn war diesmal vor Mitch wach und stand sofort auf. Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen, als ob das einer ihrer schönsten Tage sein würde. Sie zog sich schnell um und verließ leise das Zimmer, so dass Mitch nicht aufwachte. Auf dem Flur schaute sie erst nach links, dann nach rechts.

Lynn: "Wo geh ich lang?"

Sie schaute nach rechts. Da war Kais Zimmer und Lynn hatte sich auch noch nicht recht daran vorbei getraut. Doch nach der Geschichte von Mitch am gestrigen Tag, wusste sie, dass Kai ganz nett sein konnte. Also war ihre Angst total verflogen und sie ging rechts den Flur entlang, wo sie vorher noch nie war. Nämlich an Kais Zimmer vorbei in einer der nächsten Räume.

Lynn: "Na hups."

Sie war in einem Schreibzimmer gelandet. Es war das Zimmer, wo der ganze Papierkram herrschte, also nichts für Lynn und schnell wieder raus. Leise die Tür zu. Sie will ja niemanden wecken. Besonders nicht Kai plötzlich hinter sich stehen haben. Sie ging auf das Zimmer schräg gegenüber zu und machte vorsichtig die Tür auf. Das Zimmer schien ihr schon besser zu gefallen. Sie ging rein und machte das Licht an, weil hier kein Fenster war. Sie staunte nicht schlecht, als sich ihr ein riesiges Musikzimmer in dem Licht offenbarte.

Lynn: "Wahnsinn. Was die hier alles haben. Kai spielt ja schon Geige. Und dann sind hier noch ein Cello, Kontrabass, Gitarre, Klarinette, Oboe, ein Schlagzeug und sogar eine große Harfe. Krass."

Die Harfe musste sich Lynn erstmal genauer ansehen und sie zupfte eine Seite, die einen schönen Klang machte. Sie freute sich und lachte etwas vor sich hin. Dann schaute sie wieder durch den Raum und entdeckte etwas, worüber sie sich besonders freute.

Lynn: "Ein Klavier!"

Sie rannte lachend drauf zu und schaute sich das Klavier erstmal von unten bis oben an.

Lynn: "Das war sicher tierisch teuer. Ob es auch so super klingt?"

Sie setzte sich auf die Klavierbank, die sie erstmal richtig einstellen musste, damit sie auch richtig am Klavier sitzen konnte und die richtige Höhe hatte. Sie hob die Klappe, die die Tasten vor Staub schützte hoch und machte so das Musikinstrument zum Spielen klar. Sie drückte auf eine Taste und es kam ein schöner Klang bei raus.

Lynn: "Boah! Echt super gestimmt. Dabei sehen die Tasten alle so kaum benutzt aus."

Lynn dachte kurz nach. Dann fing sie an zu spielen. Wer hätte das gedacht? Die kleine Lynn kann Klavier spielen. Und es machte ihr natürlich riesig viel Spaß. Besonders dieses Stück von Mozart. Aber da viel ihr nur ein Romanze ein. Sie spielte fröhlich vor sich hin, bis sie nach ungefähr zwei Minuten einen falschen Ton traf. Es klang gar nicht so falsch, aber es war halt ein falscher Ton und Lynn regte sich auch ein bisschen auf.

Lynn: "Man!"

Also noch mal von vorne. Und wieder nach ungefähr zwei Minuten traf sie den Ton wieder nicht.

Lynn: "Blödes E!"

Also noch mal. Und sie war wieder kurz vor dem E, da stoppte sie dann kurz, um richtig aus zu holen, um auf das E ihren Finger zu hauen, doch kurz vor der Taste, drückte etwas anders das E und Lynn stutzte. Ein Bogen von einer Geige stand auf dem E, den Lynn total verwundert ansah. Und erst, als der Bogen von der Taste ging, schaute Lynn zu dem hoch, der den Bogen in der Hand hielt. Sie schaute etwas ängstlich zu Kai hoch und erwartete das Schlimmste, was sie sich gerade vorstellen konnte: den Weltuntergang. Doch irgendwie blieb das aus. Kai setzte nämlich seine Geige auf seine linke Schulter und setzte den Bogen an.

Kai: "Jetzt weißt du, wo das E ist. Also noch mal."

Lynn schaute ihn nur weiter mit verwunderten großen Augen an.

Kai: "Na fang schon an."

Lynn: "Ähm, ja."

Lynn fing wieder an und nach einigen Sekunden kam Kai mit seiner Geige dazu. Lynn wusste immer noch nicht so recht, was sie mit dieser Situation anfangen soll.

Lynn: *Ist das jetzt gut oder...*

Kai: *Sie spielt echt gut. Aber ihr fehlt noch die Technik.*

Aber Lynn traf nach etwa zwei Minuten schon wieder nicht den richtigen Ton. Kai hörte sofort auf zu spielen und tippte mit seinem Bogen auf dem E rum.

Kai: "Da ist das E und nicht da."

Dann noch einmal auf die Taste, das D, wo Lynn immer drauf kam. Sie selber sagte nichts. Kai setzte den Bogen wieder an.

Kai: "Noch mal. Und denk mal daran, dass die Tasten für Erwachsenen Hände gemacht sind."

Lynn wusste erst nicht, was sie mit dem Rat anfangen sollte. Doch dann verstand sie es.

Lynn: *Na klar. Wenn ich größer wäre, würde ich die Tasten auch besser treffen. Deshalb hab ich mir manchmal auch fast einen Krampf beim Spielen geholt. Ich sollte mal versuchen, mit den Fingern etwas mehr über die Tasten zu springen, als zu gleiten.*

Lynn fing wieder an und Kai setzte nach ein paar Sekunden gleich wieder ein. Diesmal klang das Spiel von Lynn auch gleich irgendwie intensiver, was sie doch schon etwas überraschte.

Lynn: *Das klingt ja gleich viel besser.*

Kai: *Wer sagst denn? Geht doch.*

Und sogar die verdammte Note war kein Problem mehr. Lynn freute sich tierisch und lachte ein bisschen vor Glück. Es wurde fröhlich weiter gespielt.

Kai: *Was mach ich hier eigentlich?*

Kai hörte plötzlich auf und Lynn spielte noch ein paar Noten, dann hörte sie verwundert auf. Kai ging auf die Tür zu. Sie schaute ihm verwundert nach.

Lynn: "Hey! Lass uns doch zu Ende spielen!"

Kai blieb stehen und drehte sich noch mal um.

Kai: "Bilde dir jetzt bloß nichts drauf ein! Das hier hat gar nichts zu bedeuten!"

Kai ging aus dem Zimmer.

Lynn: "Schon klar."

Lynn spielte wieder ihr Stück und plötzlich war das verdammte E wieder. Sie regte sich wieder mal auf.

Lynn: "Verdammt! Eben ging es doch noch."

Kai lief über den Flur auf sein Zimmer zu. Mitch stand vor seiner Tür und er hielt an.

Mitch: "Wer hätte das gedacht? Die Kleine spielt Klavier."

Kai: "Das hab ich jetzt wirklich nicht erwartet."

Mitch: "Hat es dir wenigstens Spaß gemacht?"

Es blieb still und nach dem nächsten Aufregschrei von Lynn kam Kais Antwort.

Kai: "Nein. Sie trifft das E nicht."

Mitch: "Als sie mit dir gespielt hatte, hat sie es getroffen. Vielleicht solltest du die Sache um Lynn mal etwas ernster nehmen."

Kai: "Vielleicht. Aber nicht jetzt."

Mitch: "Wann denn? Wenn sie nicht mehr da ist? Wenn es dann zu spät ist?"

Kai: "Einfach nur dann, wenn sie wirklich meine Schwester ist."

Mit diesen Worten verschwand Kai in seinem Zimmer.

Mitch: "Ich hasse es, wenn er in Rätseln spricht."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-12-31T20:12:26+00:00 31.12.2005 21:12
ohhhhhh, kai und lynn am klavier, wieder ne szene, die ich gern sehen würd!! nee is das süüüüß!!!
Von: abgemeldet
2005-11-25T18:46:20+00:00 25.11.2005 19:46
Öm....Kai ist ja echt KAWAII.Aba ich finds so süüüüßßßß das er ma rod wird!!! Ich will das ma sehen *träum und sabber dabei*
Das ist einfah der geilste ff den ich gelesen hab *staun*
Man muss einfch respekt ham *nick*

deine shiro ^.^
Von: abgemeldet
2005-10-01T08:25:38+00:00 01.10.2005 10:25
das kappi war echt voll super!!!!^^
das sieht man mal wieder wie schnell kai seine eis maske verlieren kann *ggg*
naja ich quatsch jetzt mal nicht so viel sonder lese mal weiter...
*schon auf dem weg zum nächsten kappi ist*

CAT^0^
Von:  CristyCroodle
2005-08-27T11:22:52+00:00 27.08.2005 13:22
Ooooh, das is aber schön! Lynn spielt Klavier ^-^ Kann ich auch, aber Mozart gefällt mir meistens nich. Dafür spiel ich gerne Jazz und Pop ^-^

Kai is aber recht fies, dass er abwartet bis Lynn die Taste nich mehr trifft und dann einfach das als Grund angibt... Es ist sehr schwierig ein Stück fehlerfrei zu spielen, und Mozart fehlerfrei is schon ein halbes Wunder...

Schreib schnell weiter, ich möchte endlich wissen, wann Kai endlich sich dazu durchringt, Lynn zu mögen XD

Hdl Deine Lynn
Von:  Klein-Wolf
2005-08-26T22:23:34+00:00 27.08.2005 00:23
Ich finde die geschichte voll waii *____*
ich konnte beim lesen nicht aufhören zu lachen oder zu grinsen, außer an bestimmten stellen ^^
Also das Kai lynn nich als schwester akzeptiert find ich n bissl fies aber es wird bestimmt noch was gel? XD
ich freue mich schon sehr auf die forsetzung ^.^ *anfeuer*
mata ne deine Wolfy ^^


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