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Every Saga

von

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The never dieing fighting spirit

Keyhole 06: The never dieing fighting spirit

"Du willst dich wirklich mit mir messen...? Wie kann man nur so töricht sein?"
 

"Früher oder später müsste ich eh gegen dich antreten. Warum also nicht jetzt?"
 

"Ganz wie du meinst."
 

Sie schossen aufeinander zu. Soras erste Schläge gingen daneben, weil Mensa geschickt auswich. Doch er war auch in der Lage Schläge mit der Keyblade einfach zu blocken. Es sah von unten so aus, als würde Sora gar nicht hart zuschlagen. Von der Geschwindigkeit her waren sie sich auf jeden Fall ebenbürtig.
 

"Willst du ihm nicht helfen?", fragte Kairi.
 

"Warum sollte ich das tun?", gab Tsuchi gleichgültig zurück, "Es ist sein Kampf... nicht meiner."
 

"Aber wenn Sora verliert wird alles ausgelöscht werden!", warf Donald ein, "Die Herzlosen werden alle Welten überrennen und es wird niemanden mehr geben, der sie aufhält. Sora war die letzte Grenze die es gab - der einzige Widerstand!"
 

"Na und? Was kümmert es mich?"
 

Soras Schwerthieb wurde zur Seite hin weggeschlagen, wodurch er für einen Augenblick aus dem Gleichgewicht kam. Mensa nutzte diese Gelegenheit, nahm Soras Kopf zwischen beide Hände und rammte ihn gegen sein Knie. Der Junge wurde nach hinten weggeschleudert. Doch schon setzte Mensa mit einem Faustschlag in die Magengrube nach. Soras Körper sackte auf der Faust zusammen und Mensa schleuderte ihn über seinen Kopf hinter ihm in das Dach hinein.
 

"Ich habe nichts mehr zu verlieren."
 

Tsuchi bekam eine schallende Ohrfeige von Kairi verpasst und sofort färbte sich seine Wange rot.
 

"Was redest du da?! Er ist immerhin dein Bruder!" Tsuchi reagierte nicht. "Sora kämpft auch für dich! Er ist bereit sein Leben zu geben und dich interessiert das alles nicht?!"
 

"Er kämpft für dich... hast du es nicht begriffen? Ich bin ihm egal!"
 

"Wenn du ihm so egal wärst, warum hat er sich dann bei dir entschuldigt?! Wenn du ihm wirklich so egal wärst, wie du behauptest, warum hat er das dann getan...?!"
 

Mensa wurde durch eine Wand geschleudert und mitten auf der Straße erschien Sora plötzlich. Um ihn herum tanzten graue Schemen, was bedeutete das er denselben Windzauber verwandte, wie ihn auch Tsuchi so oft benutzt hatte. Er riss seine Keyblade hoch und traf Mensa damit direkt ins Kreuz.
 

Sora sprang auf ein Dach und von dort aus hoch in die Luft. Schließlich fing er Mensa zum zweiten Mal mit seinem Schwert ab und schlug so fest er nur konnte zu. Der regungslose Körper seines Gegners schlug im Boden auf und wirbelte soviel Staub auf, dass sie Sicht auf ihn genommen wurde. Sora landete wieder auf einem Dach.
 

"Obwohl du ihn umbringen wolltest... obwohl du ihn für Sachen verantwortlich gemacht hast, für die er gar nichts kann...!", Kairi stockte, "Trotz all dieser Sachen verteidigt er auch dein Leben!"
 

Der Staub lichtete sich wieder und Mensa stand in einem kleinen Krater, den er beim Aufschlag erzeugt hatte. Sora sprang auf ihn zu und hob für den Schlag das Schwert über den Kopf. Doch der Kolben wurde einfach mit einer Hand abgefangen. Mensa lies seinen Fuß nach oben schnellen und löste Sora damit von seinem Schwert. Gleichgültig lies er die Waffe auf den Boden fallen, während Soras Körper mehrere Meter von ihm entfernt auf der Straße aufschlug.
 

"Und trotz alledem fühlst du gar nichts?!", heulte Kairi in Angst um das Leben ihres Freundes, "Trotz alledem hasst du ihn immer noch?!"
 

Tsuchi machte ein abfälliges Geräusch. Was wusste sie denn schon? Dieses Mädchen konnte unmöglich verstehen in welcher Situation er sich befand. Wie würde sie wohl handeln, wenn sie ihrer Schwester gegenüber treten würde, wenn diese am Schuld ihrer Eltern wäre?
 

Mensa trat vor Sora, welcher am Boden lag. Aus seiner Nase lief ein Blutrinnsaal und sein ganzer Körper schmerzte.
 

"Wie bemitleidenswert...", spottete Mensa, hob seinen Fuß und trat mit aller Wucht auf den linken Oberarm.
 

Sora schrie auf, als eine erneute Welle des Schmerzes seinen Körper überschwemmte. Tsuchi wollte sich gerade seine Keyblade greifen um Mensa anzugreifen, da durchschnitt ein Schwert mehrere Male die Luft und zwang Mensa einige Schritte zurück zu gehen.
 

"Du lässt ihn in Ruhe...", zischte eine junge Frau und richtete die Spitze ihres chinesischen Schwertes auf Mensa, "Oder du bekommst es mit mir zu tun!"
 

"Noch eine Ratte... aber dein Mut ist beneidenswert, Mädchen."
 

Sora lächelte schwach und stützte sich auf seinen rechten Arm. Seinen linken Arm konnte er weder bewegen, noch spürte er ihn oder die linke Hand.
 

"Mulan...", hauchte er.
 

Die Chinesin verengte ihre Augen zu gefährlichen Schlitzen und funkelte Mensa an. Schließlich startete sie einen weiteren Angriff. Dieses Mal konnte Mensa die Klinge nicht so einfach abfangen, denn sie war im Vergleich zu einer Keyblade scharf. Hätte er sie mit einer Hand aufgefangen, hätte sie ihm den Arm gespalten.
 

Doch dann ging ein Ruck durch Mensas Körper und er blieb stehen. Tsuchi hatte Mensa die Spitzen seiner Keyblade ins Rückgrat gerammt und ihn damit förmlich aufgespießt.
 

"Gar nicht dumm...", ächzte er und löste sich von den Spitzen.
 

Tsuchi holte aus, doch sein Schlag ging ins Leere. Mensa hatte sich mit einer raschen Bewegung aus der Reichweite der zwei Schwerter gebracht. Er grinste.
 

"Es lief nicht alle so wie geplant... zugegeben. Ich muss mich wohl oder übel zurückziehen. Doch da dieser Kampf noch nicht zu Ende ist, will ich fair sein. Ich warte in der Hollow Bastion auf euch - bis dahin werde ich keine weitere Welt angreifen.", versprach Mensa, "Ich werde auch keine Herzlosen mehr nachschicken. Wenn ihr wollt könnt ihr alle anderen Welten gerne reinigen bevor ihr mich besucht... es liegt ganz bei euch."
 

Er verwandelte sich in eine schwarze Wolke und diese löste sich dann in Luft auf. Alle blickten auf den Punkt und sahen sich um, denn es schenkte keiner seinen Worten so recht Glauben. Doch dann merkten sie, dass er scheinbar wirklich verschwunden war.
 

"Sora!"
 

Kairi, Donald und Goofy rannten auf ihren Freund zu. Nur Tsuchi blieb wieder Abseits stehen. Und schließlich fiel er auf die Knie. Er hatte verloren... und er hatte den größten Fehler seines Lebens begangen.
 

"Kairi... das tut weh...", ächzte Sora, als ihm das Mädchen weinend um den Hals fiel.
 

"Einen Arzt - schnell!", rief Mulan.
 

***

Die Sonne war schon lange untergegangen, als der Arzt aus dem Raum kam, in dem Sora behandelt worden war. Er hatte Ruhe gebraucht und darum hatten Kairi, Donald, Goofy, Tsuchi und Mulan auf dem Platz vor dem großen Haus gewartet. Es gehörte Mulans Familie. Sie hatte ihnen versprochen, dass sie hier bleiben könnten solange es nötig wäre. Ein warmer Wind wehte über den Platz und jeder hatte eine Tasse frischen Tee bekommen.
 

"Wie steht es um ihn?"
 

"Nun... er wird es überleben - sein Wille ist sehr stark. Er hat einige Prellungen und zwei kleine Brüche.", verkündete der Arzt, "Allerdings war der linke Arm zu schwer beschädigt und ich konnte ihn nicht retten. Ich muss ihn amputieren."
 

Die Häupter senkten sich dem Boden entgegen. Donald und Tsuchi hatten bereits versucht ihn mit Magie zu heilen, aber irgendwie hatten die Zauber keine Wirkung gezeigt. Keiner konnte sagen warum... sie hatten nicht mal eine Idee weshalb.
 

"Aber er hatte Glück im Unglück.", fügte der Arzt bei, "Auch wenn das kein großer Trost ist. Er braucht jetzt viel Ruhe und eine gute Pflege... mehr liegt nicht in meiner Macht."
 

"Vielen dank.", verabschiedete Mulan den älteren Mann und verneigte sich.
 

Schweigen kehrte ein und man hörte einige Grillen im Garten zirpen. Kairi hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, und es war nicht so schön wie das gewesen, welches sie empfunden hatte, als sie Sora wieder gesehen hatte. Es war so ein seltsames Gefühl, als wüsste sie das etwas Schlimmes passieren würde. Aber dabei war das Schlimme ja schon passiert... Sie seufzte.
 

"Mach dir keine Sorgen Kairi.", versuchte Donald sie aufzuheitern, "Sora ist stark. Ich bin mir sicher, er wird wieder gesund werden."
 

"Genau.", pflichtete Goofy bei, "Er lässt sich von nichts so einfach unterkriegen. Vor allem wo er dich doch jetzt gefunden hat."
 

Kairi stand auf, schob die Tür zu dem Zimmer auf in dem Sora lag und schloss sie hinter sich. Er sah längst nicht mehr so schlimm aus, wie direkt nach dem Kampf. Wahrscheinlich lag das daran, dass ihm das Blut aus dem Gesicht gewaschen worden war. So leise es ging schlich sie sich zu dem Futon auf dem er lag und kniete sich daneben. Lange Zeit blickte sie ihn nur an. Er hatte sich kaum verändert... seine Haare waren ein wenig länger als damals, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Aber ansonsten hatte er sich kein Stück verändert.
 

Doch als sie ihn da so liegen sah, im Schein einer Flamme die im Hintergrund brannte, stiegen ihr unweigerlich die Tränen in die Augen. Sie konnte sich nicht erklären warum, sie wusste ja das er am Leben war und noch weiterleben würde, aber... sie konnte nicht anders.
 

"Es tut mir leid.", flüsterte sie, "Es tut mir alles so leid. Wenn ich nicht wäre, wäre dir das nie passiert. Nur weil du mich gesucht hast... nur deswegen bist du jetzt so schwer verletzt.", immer mehr Tränen flossen über ihre Wangen und tropften von ihrem Kinn auf den Holzboden.
 

Wie leid ihr alles doch tat... es gab einfach keine Worte dafür. Nie könnte sie sich verzeihen, woran sie die Schuld trug. Sora hatte sie nun gefunden, aber welchen Preis hatte er dafür zahlen müssen.
 

"Vielleicht kannst du vor deinem Ende noch kurz die Liebe genießen."
 

In diesem Moment wünschte sich Kairi zum aller ersten Mal in ihrem Leben, sie hätte Sora nie getroffen - nur um ihm dieses Leid ersparen zu können. Doch kaum hatte sie diesen Gedankengang zu Ende geführt, schmerzte ihr Herz. Nein... nie im Leben könnte sie ohne Sora sein - es ging einfach nicht. Dafür mochte sie ihn viel zu sehr.
 

"Kairi..."
 

Sie schrak auf. Soras Augen waren ein wenig geöffnet. Und als er bemerkte das sie ihn ansah, zwang er sich ein Lächeln auf die Lippen. Es tat zwar weh, sein gesamter Körper tat weh, aber er konnte Kairi nicht weinen sehen.
 

"Sora."
 

"Wieso... wieso weinst du?"
 

"Weil du... wegen mir bist du...", sie begann zu zittern, "Wenn ich nicht wäre, dann wäre dir all das nie zugestoßen."
 

"Aber das habe ich gerne für dich getan.", flüsterte er, weil er nicht lauter sprechen konnte, "Dich wieder zu sehen war es mir wert... dich wieder zu sehen, wäre mir alles wert gewesen."
 

"Aber..."
 

"Shhhhh...", machte Sora nur und legte seine schwache, rechte Hand auf die Wange von Kairi, "Es ist in Ordnung... alles ist in Ordnung Kairi. Ich habe dich gefunden, dass ist was zählt."
 

Wie lange hatte er auf diesen Moment warten müssen. Es war im Grunde gar keine so große Zeitspanne gewesen, und doch kam es ihm so vor, als wäre er jahrelang auf Wanderschaft gewesen. Bei Kairi war es nicht viel anders. Und doch konnte sie sich über dieses Wiedersehen nicht so freuen, wie sie es immer angenommen hatte - allerdings hatte in ihren Gedanken das Wiedersehen auch unter vollkommen anderen Umständen stattgefunden.
 

Schließlich zog Sora Kairi zu sich herunter und drückte ihre Lippen auf seine. Diese weiche Haut, der sanfte Geruch... er hatte es so vermisst. Und als er merkte das Kairi sich nicht wehrte, wurde er noch glücklicher. Nun konnte er das ausdrücken, was er sich so lange nicht getraut hatte zu sagen... nun endlich musste er seine Gefühle, aus Angst vor Ablehnung, nicht mehr unterdrückten. Denn je länger er diese Gefühle unterdrückt gehalten hatte, desto mehr wuchsen sie in ihm.
 

***

Der Morgen kam und ging vorüber, und am frühen Mittag schlug Sora seine Augen wieder auf. Zuerst wusste er gar nicht mehr wo er war, doch nach wenigen Augenblicken kehrte seine Erinnerung zu ihm zurück. Es war zwar hier, in dieser Welt, nicht nötig zu schlafen, dass hatte er bereits gelernt, aber es beruhigte ihn irgendwie... Kairi lag schlafend neben ihm in seinem Arm und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er überlegte kurz ob er noch liegen bleiben sollte oder nicht, entschied dann aber dafür aufzustehen.
 

Vorsichtig zog er seinen Arm weg und erhob sich so leise wie es ging. Sora verließ den Raum, schloss die Tür hinter sich und trat hinaus ins Sonnenlicht. Eine angenehm warme Brise strich um seinen Körper herum und die Person die er erblickte, war Tsuchi. Er hatte seine Keyblade neben sich ins Gras gesteckt und saß unter einem Kirschbaum. Sora schritt auf ihn zu und setzte sich schließlich neben ihn.
 

"Was willst du?", wollte Tsuchi wissen.
 

"Tja... ich weiß es selbst nicht so genau.", gab Sora zu und schwieg eine Weile, bevor er fortfuhr, "Willst du mich denn immer noch umbringen?"
 

"Ich würde lieber mich selbst umbringen."
 

"Das ist kein wirklicher Fortschritt finde ich."
 

"Ich hätte es verdient zu sterben. Nur weil ich mich von meiner Idiotie hab blenden lassen hast du deinen linken Arm verloren.", Tsuchi warf aus den Augenwinkeln heraus einen Blick auf die Stelle, an der einst der linke Arm von Sora gesessen hatte, "Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen."
 

"Dich trifft keine Schuld. Schuld sind die Herzlosen. Aber lass dir gesagt sein das du nicht der Einzige bist, der etwas verloren hat, was ihm wichtig war...", Sora musste unweigerlich an das Bild denken, wie Riku von der glühenden Hand gepackt und in die Erde gerissen wurde, "Und auch die Gewissheit das ich Mutter und Vater nie wiedersehen kann, stimmt mich nicht gerade fröhlich..."
 

"Heißt das du verzeihst mir?"
 

"Wir machen alle Fehler Tsuchi. Du hast dein Möglichstes getan um unsere Eltern zu retten, dass ist mehr als ich in Bezug darauf geleistet habe. Im Grunde hattest du Recht mit dem was du gesagt hast."
 

"Nein hatte ich nicht. Du warst auf der Suche nach jemanden den du liebst... ich weiß nicht ob man das vergleichen kann." Sora blickte ihn fragend an. "Kairi... du liebst sie doch, oder?"
 

"Hmpf...", machte er und blickte zum blauen Himmel auf, "Du bist immer noch so ein schnelles Köpfchen wie damals."
 

"Es ist offensichtlich... und genauso offensichtlich ist es, was sie für dich empfindet. Sie wäre bereit gewesen alles und jedes aus dem Weg zu räumen, nur um dich wieder zu sehen. Man braucht nur in ihre Augen zu blicken und weiß was sie denkt und fühlt."
 

"Und... was willst du nun tun?"
 

"Ich will immer noch Rache. Ich werde zur Hollow Bastion zurückkehren und sie mir holen."
 

"Die Hollow Bastion... ich hoffe nur das Leon und die anderen konnten da weg, bevor Mensa dort aufgekreuzt ist.", murmelte Sora.
 

Auch, wenn diese Leute Tsuchi egal waren, so hoffte er es auch. Er konnte Soras Wunsch nicht wirklich nachvollziehen, weil er keine Freunde hatte für die er hoffen konnte... aber er wollte auch nicht, dass noch mehr Leute ihr Leben ließen als es nötig war. Immer noch zerfraßen ihn die Schuldgefühle von innen heraus... immerhin hätte er beinahe seinen eigenen Bruder getötet, obwohl dieser rein gar keine Schuld an seinem Leid hatte! Was war er doch für ein Idiot gewesen?!
 

"Wenn du gehst, werde ich mitkommen. Alleine wirst du Mensa nicht besiegen können."
 

"Kairi hat mehr als nur ein bisschen gekämpft um dich zu finden.", informierte er Sora, "Du solltest dein Leben nicht so sinnlos aufs Spiel setzen... sonst machst du sie traurig."
 

"Ich kann sehr gut auf mich aufpassen."
 

"Aber du kannst nicht mehr kämpfen! Du solltest nicht einmal dein Bett verlassen... der Arzt hat dir strikte Ruhe angeordnet."
 

"Es ist schon in Ordnung... so weh tut es gar nicht mehr."
 

"Du bist immer noch so ein Sturkopf."
 

"Na ja... scheint so, als hätten wir beide uns nicht sonderlich verändert, wie?", scherzte Sora.
 

"Mulan ist zum Tempel gegangen um zu beten... ich glaube deine zwei Freunde sind mit ihr gegangen. Ich bin in der Nacht ein wenig durch die Stadt gestreift, aber es ist kein einziger Herzloser aufgetaucht."
 

"Vielleicht hält Mensa ja Wort...", mutmaßte Sora, "Vielleicht wartet er wirklich auf den nächsten Kampf."
 

"Ich traue diesem Bastard trotzdem nicht.", zischte Tsuchi, "Allein deswegen, weil er der Anführer der Herzlosen ist."
 

"Ich habe nie gesagt das ich ihm traue... aber es wäre sehr vorteilhaft, wenn er hält was er versprochen hat. Ich habe Kairi gefunden und Riku... na ja... auf jeden Fall ist mein eigentliches Ziel erreicht."
 

"Aber so wie ich dich kenne, willst du Mensa auch noch erledigen, bevor du dich aus dieser Welt zurück ziehst wie?" Sora nickte. "Warum? Ich meine, wenn er verschwindet kommt ein Neuer der ihn ersetzt. Im Moment wartet er nur in der Hollow Bastion auf uns und regt sich nicht weiter... wenn wir jetzt gehen, wartet er bis ans Ende aller Tage und wir haben unsere Ruhe."
 

"Er wusste genau in welcher Welt ich mich befinde, darum kann man davon ausgehen das er eine Möglichkeit hat fest zu stellen, wo ich bin. Wenn er sieht das ich verschwinde, wird er wohl kaum weiter still sitzen bleiben."
 

"Wenn er uns angreift, können wir immer noch zurückschlagen.", entgegnete Tsuchi, "Oder zumindest ich und Kairi."
 

"Wieso Kairi?", wollte Sora verwundert wissen, "Besitzt sie auch ein Schwert?"
 

"Nein... aber sie hat psychische Kräfte entwickelt. Sie ist noch ziemlich labil und nach ihrem ersten Einsatz zusammengebrochen, aber sie hat einiges auf dem Kasten. Wenn sie ihre Kraft erst einmal ordentlich trainiert hat, dann ist sie gefährlicher als jeder Herzlose oder jeder mit einer Keyblade. Wenn sie nicht noch zu erschöpft gewesen wäre, dann hätte sie dir wahrscheinlich auch im Kampf geholfen."
 

"Aha... interessant."
 

Sora konnte sich Kairi gar nicht als Kämpferin vorstellen. Sie war immer eine etwas... ängstliche und vorsichtige Person gewesen, wenn auch überaus neugierig. Obwohl sie sich nie traute mit an der Spitze zu gehen, war sie immer dabei gewesen wenn er und Riku eine neue Höhle oder etwas derartiges erforschen wollten. Wenn er sich nun vorstellte, wie seine Kairi gegen die Herzlosen antrat, musste er unweigerlich schmunzeln.
 

Mulan, Donald und Goofy traten durch das Tor auf den Platz des Anwesens. Mulan trug einen dunkelblauen Kimono und hatte sich die Haare kunstvoll hochgesteckt. Sie wirkte viel weiblicher, als gestern während des Kampfes mit dem Schwert.
 

"Sora!", als sie den Jungen erblickte zog sie sich ihre Holzsandalen aus und eilte auf ihn zu, "Du solltest doch im Bett bleiben."
 

"Ich bin okay.", antwortete Sora, "Es ist nicht so schlimm. Und je eher mich wieder bewege, desto eher werde ich auch wieder richtig gesund. Außerdem muss ich mein neues Gleichgewicht finden... mein Altes ist ohne linken Arm vollkommen futsch!"
 

Mulan konnte ihren Blick nicht von dem Punkt abwenden, wo einst Soras linke Schulter war. So sehr sie es auch wollte, sie konnte ihren Blick einfach nicht davon abwenden. In gewisser Weise hatte sie Schuldgefühle. Wäre sie eher an Art und Stelle gewesen, hätte sie eventuell verhindern können was mit Sora geschehen war. Nun fehlte ihm ein Arm - sie wollte nicht wissen was das für ein Gefühl war.
 

"Ich habe bei den Ahnen gebetet das du schnell wieder zu Kräften kommst.", erklärte Mulan, "Hoffentlich werden meine Gebete erhört."
 

"Da bin ich mir sicher.", versuchte Sora sie ein wenig aufzuheitern, "Es hat sicherlich schon was gebracht. Ich meine, schau nur... ich kann mich schon einigermaßen wieder bewegen!"
 

"Ich glaube das liegt eher an der Stärke, die dir von den Göttern gegeben wurde."
 

"Hm... ich glaube nicht an Götter. Aber vielleicht hast du ja Recht..."
 

"Und Sora?", fragte Donald, "Was hast du nun vor?"
 

"Erst mal muss ich wieder fit werden, aber das wird sicherlich noch ein wenig dauern. Danach werden wir uns Mensa annehmen... und dann geht es wieder zurück... nach Hause."
 

"Nach... Hause?" Donald schien traurig.
 

"Ja. Es tut mir leid, aber das hier ist nicht meine Welt. Ich gehöre nicht hier her... Und Mickey hat dasselbe Schicksal ereilt wie Riku - es gibt also keinen Grund mehr für mich hier zu bleiben."
 

Obgleich Tsuchi nicht wusste wer dieser Mickey war, fragte er nicht weiter danach. Neugierde lag ihm nicht. Wenn es etwas gab, dass er wissen musste, würde man es ihm schon mitteilen. Er wollte nicht das an ihm irgendwelche Fragen stellte und darum fragte er in der Regel selbst auch nicht. Es lag ihm einfach nicht...
 

Sora hingegen verstand sehr, gut warum Donald nun so ein beklemmtes Gesicht machte. Immerhin waren sie im Laufe ihrer Wanderschaft zu engen Freunden geworden, zu vertauten - dasselbe galt für Goofy. Sie sahen vielleicht nicht danach aus, aber sie waren die besten Freunde die man sich zur Zeit nur vorstellen konnte. Aber das mochte eventuell auch daran liegen, dass sie sich schon unzählige Male einander das Leben gerettet hatten... auf eine gewisse Art und Weise musste das ja verbinden.
 

"Ich habe ein... nein, zwei Orte die als zu Hause auf mich warten. Ich bin so lange in dieser Welt, ich sehne mich nach diesen beiden Orten. Versteh doch."
 

"Ich verstehe...", nickte Donald, "Ich verstehe dich."
 

"Ich kann euch ja mal besuchen kommen und außerdem ist es ja noch lange nicht soweit. Bevor Mensa besiegt ist, werde ich nicht gehen."
 

"Mensa ist ein starker Gegner... wie willst du ihn besiegen?", erkundigte sich Mulan.
 

"Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.", ächzte Sora und stand auf, "Und dafür ist es jetzt auch noch nicht an der Zeit.", er war noch ein wenig unbeholfen auf den Füßen, da er sein Gleichgewicht erst wieder einpendeln musste.
 

"Ich helfe dir.", bot die junge Frau an, doch Sora winkte ab.
 

"Ich muss es so schaffen... sonst lerne ich es nie gescheit.", erläuterte er und machte wieder ein paar Schritte, Mulan schritt neben ihm her, während Donald und Goofy bei dem Baum stehen blieben.
 

"Du... traust ihm?", fragte Mulan, als sie außer Hörweite von den anderen waren.
 

"Ja."

"Aber wieso? Er wollte dich umbringen. Dieser Junge wollte deinem Leben ein Ende setzen, obwohl er dein eigener Bruder ist... wie kannst du so jemandem nur vertrauen?"
 

"Ganz einfach... eben weil er mein Bruder ist." Mulan blickte ihn an und verstand, trotz eines Blickes in seine blauen Augen, nicht was Sora meinte.
 

***

Zehn Tage waren seit dem Kampf gegen Mensa in das Land gezogen und langsam fühlte sich Sora richtig häuslich bei Mulan und ihrem Vater. Die Wunde am Arm war sehr gut verheilt, genau wie seine anderen Verletzungen. Inzwischen konnte er auch wieder ohne Probleme gehen und laufen. Nur das halten der Keyblade bereitete ihm noch Probleme. Aber es war sowieso ein Wunder, dass alles so schnell fast komplett wieder verheilt war.
 

Kairi und Sora saßen auf den von der Sonne erwärmten Steinen nebeneinander und beobachteten die einzelnen Wolken, die am Himmel entlang zogen. Sie hatten die letzten Nächte allesamt in einem Bett verbracht. Sie brauchten gar nichts zu sagen, jeder merkte wie sie zueinander standen. Allerdings kam mit jedem Tag auch der Moment des Aufbruchs näher. Mulan mochte nicht daran denken, denn sie mochte den Jungen, der ihre Welt vor den Herzlosen gerettet hatte. Er war für sie so etwas wie ein großer Bruder, mit dem sie sich einfach unglaublich gut verstand.



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