Zum Inhalt der Seite

Spielt mein Spiel

Zwei Hundebrüder gegen einen Seelendieb
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Im Team gekämpft ist halb gewonnen

Hallo,
 

ja, der arme Ragamaru hat sich die reizende Naivität eines Kindes bewahrt, oder?

Die nächste Runde steht an. Und da einige fanden, die Fallen wären zu leicht- erstens ist die erste Runde sogar bei PC-Spielen die einfachste und dann...wer ausser diesen beiden wäre noch so weit gekommen? Okay, Sango und Miroku auch, zum Beispiel....noch.

Vielen Dank auch für eure Infos..auf die Idee, bei google nachzugucken bin ich echt nicht gekommen.^^" War wohl in Topform...
 

Viel Spass beim lesen.
 


 

5. Im Team gekämpft ist halb gewonnen
 

Die Kugel führte die Hundebrüder tief in die felsigen Regionen. Der Pfeil leuchtete im Dunkel, aber beide konnten auch in dem Sternenlicht genug erkennen, um ihren Weg im engen Felsental zu finden.

"Wir werden beobachtet..." murmelte Inuyasha und legte die Hand an Tessaiga.

"Auch schon bemerkt? Aber nimm die Hand da weg. Sie sollen nicht wissen, dass wir vorbereitet sind."

Der Hanyou gehorchte, mehr als überrascht. Das war ja direkt mal eine Erklärung, warum er etwas tun oder lassen sollte, auch, wenn der erste Teil wie üblich deutlich herabsetzend gewesen war. Leise meinte er nur: "Aber es sind keine Menschen. Es riecht so....komisch."

Sein älterer Bruder fand das auch. Solche Witterung hatte er noch nie in der Nase gehabt. Aber es war eindeutig nicht nur ein Lebewesen, das sie von oben beobachtete, sondern mehrere. Und der Geruch ähnelte Schlangen, Eidechsen oder anderen Reptilien. Dies hier mussten aber viel größere Exemplare sein- oder eine viel größere Anzahl. Im schlimmsten Fall beides. Aber noch hatte nichts sie angegriffen, noch blieb alles ruhig. Er nahm allerdings nicht an, dass Ragamaru sie diese Strecke gehen ließ, wenn hier nichts Gefährliches auf sie lauerte.

Inuyasha folgte dem gleichen Gedankengang: "Das gibt sicher noch Ärger. Aber es ist Nacht. Vielleicht greifen diese Wesen nur am Tage an."

Möglich, dachte Sesshoumaru ein wenig erstaunt über den Halbbruder. Konnte der denn logisch denken? Nun gut, er hatte ihn in den letzten Jahren immer nur anlässlich sehr kurzer Diskussionen und anschließender Kämpfe gesehen und da nicht unbedingt einen guten Eindruck von dem Hitzkopf bekommen. Und immerhin: Inuyasha hatte als Hanyou bislang überlebt. Das musste man ihm schon zugute halten. Selbst ohne Tessaiga hatte er es geschafft. Vielleicht war diese Wanderung einmal ganz nützlich, um zu sehen, was der Kleine so drauf hatte. Natürlich nur, um fest zu stellen, wie Vaters Blut sich auswirkte.

Inuyasha sah hoch. Sie gingen noch immer durch eine Schlucht. Gegen das Sternenlicht erkannte er jetzt schwarze Formen oben am Rand der Felsen, die sie nicht aus den Augen ließen. Waren das etwa riesige Vögel, die dort nisteten? Aber der Reptiliengeruch kam von ihnen...was waren das für Geschöpfe? Er blickte zur Seite: "Sie erinnern mich fast an diese Skelettvögel, die beim Grab unseres Vaters leben."

"Sieh nicht hin. - Totenkopfvögel."

"Heißen sie so? Hast du mal was von ihnen gehört?"

Sesshoumaru fühlte sich etwas an Jaken und seine überflüssigen Fragen erinnert. Aber anscheinend hatte Myoga bei Inuyashas Ausbildung deutliche Lücken gelassen. Und irgendein altmodischer Gedanke in ihm sagte, dass es seine Pflicht als älterer Bruder wäre, die Erziehung abzuschließen. So meinte er ohne Widerwillen: "Die Vögel am Grab unseres Vaters bestehen nur aus Knochen. Das hier ist das Diesseits. Diese Vögel haben nur einen Skelettkopf, der Rest ist Gefieder. Nur ihre Flügel sind wieder Knochen. Dazwischen spannt sich Haut, wie bei einer Feldermaus. Und sie fressen Fleisch."

"Aha..." machte Inuyasha, der nie im Leben mit so einer ausführlichen Antwort gerechnet hatte. Was war denn auf einmal mit Sesshoumaru los? Nun ja, er wollte sicher ebenso sehr diesen Mistkerl finden und die Seelen zurückholen, wie er selbst. Darum war er wohl auch bereit gewesen, mit einem indiskutablen Hanyou spazieren zu gehen. Aber jetzt das? In der Antwort hatte keine Verachtung gelegen, keine Herablassung. Es war eher...na ja...mit dem Tonfall erklärte Kagome ihrem kleinen Bruder Sota etwas. Aber DAS konnte Inuyasha denn doch nicht glauben. Eher würden vermutlich die Bäume mit den Wurzeln in den Himmel wachsen, als dass sein "Ich bin stark, mächtig und ein vollblütiger Youkai" -Halbbruder ihn als echten Bruder behandeln würde. Und der Hanyou verdrängte hastig die kleine Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm sagte, dass er genau das ersehnte. So meinte er nur möglichst neutral: "Dann werden sie uns angreifen, sobald die Sonne aufgeht?"

"Nein." Der Hundeyoukai blieb stehen und sah geradeaus. Dort vorne endete die Schlucht und man erkannte deutlich die schmale Sichel des zunehmenden Mondes. Er legte die Hand an den Griff von Tokejin.

Inuyasha war etwas verwirrt, fasste aber nach Tessaiga, als er hinter, über ihnen den Schlag schwerer Flügel hörte, die sich in die Luft erhoben. So fuhr er herum.

Die Totenkopfvögel warteten stets, bis ihre Beute tief genug im Engpass war, um nicht mehr fliehen zu können. Für die riesigen flatternden Wesen bot nur die Schlucht die Aufwinde, die sie zum Starten brauchten. Sie konnten sie nur kurz verlassen, um über ihr zu kreisen. Weiter entfernt zu landen war ein sicheres Todesurteil. Jetzt kamen sie von beiden Seiten auf die zwei Wesen zu, die sich in dieser Nacht als Beute anboten.

Instinktiv hatten sich die Halbbrüder gedreht, so dass sie Rücken an Rücken standen, sich dementsprechend gegenseitig deckend. So erwarteten sie mit gezogenen Schwertern den Angriff. Im Schein der Sterne erkannten sie große Schnäbel, knöchern wie der gesamte Kopf. Die Flügel ähnelten in der Tat mehr Fledermäusen. Aber der Leib und der Schwanz waren mit einem dichten Federkleid bedeckt, das bei Tageslicht sicher in verschiedenen Farben leuchten würde. Als die ersten tief hinuntergingen, um mit den krallenbewehrten Füssen zuzupacken, reagierten die Überfallenen.

"Kaze no kizu!" Inuyasha schleuderte die Windenergie gegen die vordersten Angreifer, die buchstäblich davon zerrissen wurden. Selbst die Totenkopfvögel, die weiter hinten waren, spürten noch den Schwung der Windnarbe und mussten hektisch flattern, um nicht abzustürzen. Sie waren groß, aber keine guten Flieger. Er konnte fühlen, dass auch Sesshoumaru attackiert hatte.

Die Totenkopfvögel brachen den Angriff ab, und zogen mühsam wieder etwas höher, ehe sie wenden konnten, um einen zweiten Anlauf zu versuchen.

"Die sind kein Problem", sagte der Hanyou zu niemand bestimmten. So war er überrascht, eine Antwort zu bekommen.

"Jeder einzelne Angriff nicht. Aber die Anzahl der Fallen, die Ragamaru uns stellt, könnte ein Problem werden."

"Du meinst, wir könnten müde werden."

"Du."

"Keh!" knurrte Inuyasha. Das war wieder klassisch Sesshoumaru. Aber was erwartete er auch. Dass der mal sagen würde: he, toll gemacht, kleiner Bruder? Nein, dachte er. An dem Tag, an dem mich Sesshoumaru ernst gemeint mit kleiner Bruder anredet, geht vermutlich die Welt unter...Er hob Tessaiga wieder, da die Totenkopfvögel jetzt noch einmal angeflogen kamen.
 

Wieder spürten selbst die Vögel, die den beiden direkten Angriffen der Halbbrüder entgingen, wie die Energien die Winde im Tal durcheinander brachten. Und wenn sich diese riesigen Tiere eines nicht leisten konnten, so war das eine Landung auf dem Boden. Sie wären nie wieder hinaufgekommen, um genug Aufwind zu haben. So brach die gesamte Gruppe die Attacke ab. Zwei so kleine Wesen für alle war sowieso keine allzu verlockende Mahlzeit. Und das Risiko sicher nicht wert.

Als alle Totenkopfvögel wieder zu ihren Ruheplätzen zurückgekehrt waren, schoben die Hundebrüder ihre Schwerter weg.

"Nette Einlage", murrte Inuyasha: "Aber in einem hast du sicher recht. Dieser Ragamaru will uns mit solchen Spielchen müde machen. Na ja. Bei den meisten scheint es ja geklappt zu haben. Wie viele er wohl schon umgebracht hat, so?"

Der Hundeyoukai sparte sich die Antwort und ging weiter. Sofort war der jüngere Bruder wieder an seiner Seite. Die Totenkopfvögel beobachteten die weißhaarigen Fremden, bis sie aus ihrer Schlucht verschwunden waren. Andere Wanderer würden kommen, andere Tiere, Menschen oder Youkai.
 

Am Ende der Schlucht nahm Inuyasha wieder die Kugel zur Hand, die ihnen den Weg anzeigte: "Nach rechts...da scheint ein kleiner Wald zu sein. Und.." Er witterte kurz: "Wasser."

Sesshoumaru ging weiter, in die angegebene Richtung. Auch er roch einen lichten Wald, einen See.

So gelangten die Halbbrüder an den Rand eines Gehölzes. Die großen Bäume standen relativ weit voneinander entfernt. Dazwischen waren Kräuter, kleine Büsche, die im Nebel versanken, der hier fast kniehoch wallte.

"Wirklich gemütlich.." Inuyasha sah sich um: "Und ich bin sicher, dass hier die nächste Überraschung dieses kranken Typen wartet."

"Komm." Der Hundeyoukai ging in den Wald.

Der jüngere Bruder folgte ihm, blickte sich aber immer wieder um. Irgendwie fand er diese Gegend unheimlich. Etwas war hier, er spürte es nur zu deutlich. Aber er wusste, dass auch Sesshoumaru das merken musste und wollte sich nicht die Blöße geben, auch nur einen Anflug von Furchtsamkeit zu zeigen. Zumal, was konnte es schon sein, dass sie nicht zu zweit besiegen konnten?

Als sie es witterten, blieben beide stehen.

"Uuh...das stinkt nach Grab..." Inuyasha fasste sein Schwert, als sich aus der Dunkelheit des Waldes rund um sie viele Gestalten lösten: "Zombies, na wie nett."

Die Skelette trugen noch die Samuraikleidung, die sie als Lebende angehabt hatten. Und die Schwerter, die sie hoben, waren auch echt.
 

Der Kampf, der kurz darauf entbrannte, hatte eigentlich schon Sieger und Verlierer, ehe er begonnen hatte. Die magischen Schwerter der Halbbrüder konnten die Zombies zerstören, aber nicht umbringen. Sie waren schon tot, und so setzten sie sich einfach immer wieder zusammen. Die Lebenden hatten diesen Vorteil nicht und mussten auf der Hut sein, um keinen Angriff durchkommen zu lassen. Wieder deckten sie sich Rücken an Rücken, aber beiden war klar, dass sie aus dieser Umzingelung ausbrechen mussten. Früher oder später wären sie so müde, dass sie Fehler machen würden.

"He, Sesshoumaru!"

"Was ist?"

"Kommt es dir nicht auch komisch vor..." Inuyasha ließ die volle Energie der Windnarbe quer durch seine Angreifer rasen, ehe er etwas keuchend fortfuhr: "Sie sind doch tot. Wieso greifen sie so...so konzentriert an."

"Sie werden durch jemanden gesteuert."

"Und wo ist der Mistkerl? Zu feige, um was selbst zu machen?"

"Er ist auch tot."

Das war keine Antwort und so drehte Inuyasha etwas den Kopf: "Was meinst du schon wieder?"

Sesshoumarus Attacke zerlegte wieder gut zehn Zombies, aber die anderen griffen ungerührt weiter an: "Kannst du diese Untoten allein beschäftigen?" erkundigte er sich dann.

"Äh..ja." Der Hanyou war ein wenig verwirrt. Seit wann traute ihm sein Halbbruder denn etwas zu? Denn dass der nicht fliehen wollte, was ihm klar. Vermutlich wollte er sich den Typen im Hintergrund vornehmen. Genau, er hatte doch gesagt, der sei auch tot. Tensaiga war da das Schwert der Wahl. Und er sollte ihm hier wohl den Rücken freihalten. "Geh nur", meinte er daher: "Ich kümmere mich schon um diese Kerle."

Der Youkai sprang sofort hoch in die Luft, mit einem einzigen weiten Satz mitten zwischen die Bäume, wo er einen weiteren Toten gewittert hatte. Das musste derjenige sein, der diese Zombiearmee steuerte. Wenn er erledigt war, würden auch die untoten Samurai es sein. Interessant war, dass Inuyasha sofort verstanden hatte. Irgendwie war er wohl doch fähiger, als er immer gedacht hatte. Noch während des Sprungs schob er Tokejin zurück in den Gürtel und zog Tensaiga. Das Schwert des Lebens konnte gegen einen Toten sehr nützlich sein, das hatte er schon erlebt.

Die Gestalt zwischen den Bäumen drehte sich um. Rote Augen leuchteten in einem blassen Gesicht. Die Kleidung war die eines Armeeführers. Er schien ein wenig überrascht, zog aber sein Schwert.

"Du bist tot", meinte der Fremde mit ungerührtem Gesicht.

"Das sagst ausgerechnet du? Dein Geruch nach Grab verrät dich."

"Hm. Eine feine Nase, Hanyou."

Sesshoumaru erstarrte unmerklich. Zuerst hielten ihn alle für einen Menschen, die jetzt hier für einen Hanyou. Wollten sie ihn beleidigen oder waren sie tatsächlich so ahnungslos?

"Aber du bist ein Idiot. Ich bin tot, meine Krieger sind tot. Man kann nichts töten, das nicht mehr lebt."

"Ich werde dich vom Gegenteil überzeugen." Der Hundeyoukai witterte Inuyashas Kaze no Kizu in der Luft und war beruhigt. Sein Halbbruder schien die Samurai gut zu beschäftigen. Hoffentlich würde er durchhalten, bis er den Kerl hier erledigt hatte. Aber das würde nicht lange dauern. Dieser Idiot nahm an, dass er nicht sterben konnte. Und das war in diesem Fall ein wirklich tödlicher Irrtum, denn das würde ihn leichtsinnig machen. Er hob etwas Tensaiga, dessen Klinge bläulich leuchtete - sicheres Zeichen, dass der Gegner eigentlich nichts mehr im Diesseits verloren hatte.

Auch der Unbekannte zog sein Schwert, mit einer raschen Bewegung, die den erfahrenen Krieger verriet, sprang er vor, schlug zu. Sesshoumaru parierte Stahl auf Stahl. Sie tauschten einige Schläge aus, dann wusste der Hundeyoukai, woran er war. Dieser Untote war schneller als ein gewöhnlicher Mensch, viel schneller. Und stärker. Aber er war zu langsam gegen einen vollwertigen, hochrangigen Youkai, wenn er nicht noch deutlich zulegen konnte. So beschleunigte Sesshoumaru, setzte nun auch mehr Kraft ein. Eine Zeitlang konnte der Fremde noch gegenhalten, ehe seine Blößen immer größer wurden. Der Youkai nutzte die erste sich bietende Gelegenheit ohne Zögern. Die Klinge Tensaigas schnitt in den untoten Körper, verursachte ein hell aufstrahlendes Licht. Der Leib, der schon längst der Verwesung hätte anheim fallen müssen, wurde in Sekunden zu dem, was er in Wahrheit schon längst war. Staub. Und die Seele wurde durch die Macht des Schwertes in das Jenseits zurückgeschickt, in das sie gehörte.

Der Hundeyoukai drehte sich um, seine Klinge in die Scheide zurückschiebend. Inuyasha stand allein inmitten eines großen Haufens von Skelettresten und Rüstungen. Auch die Armee der Zombies war mit ihrem Anführer zugrunde gegangen.

Der Hanyou sah zu seinem Halbbruder: "Sag du nur noch einmal, Tensaiga sei nutzlos..."

Sesshoumaru antwortete nicht. Tensaiga hatte durchaus gewisse Fähigkeiten, die er schätzte - der Bannkreis des Schwertes war eine davon und hatte ihm auch schon einige Male das Leben gerettet. Aber dennoch weigerte er sich, das als eine vollwertige Waffe anzusehen, ein Teil, das nicht töten konnte. Oder, nun gut, nur Tote konnten getötet werden.

Inuyasha hatte irgendwie auch keine Antwort erwartet. So schob er Tessaiga in die Scheide zurück. Für einen Moment starrte er auf die Überreste um sich. Wer diese Männer wohl einst gewesen waren? Und wie hatte sich Ragamaru sie sich dienstbar gemacht? Aber er wusste, darauf würde nur der Hexer selbst Antwort geben können. Und er hatte eigentlich nicht vor, sich großartig mit diesem Mistkerl zu besprechen. Kagomes Seele - und die Rins- mussten sie haben. Und dann wäre der Kerl so sicher tot, wie abends die Sonne unterging. Aber er sah zu seinem älteren Bruder: "Wir sollten ein bisschen Pause machen...wer weiß, was noch kommt."

"Schon müde?" Das klang etwas spöttisch.

Prompt fuhr der Jüngere auf: "Quatsch. Aber du redest doch dauernd von "keine Energie verschwenden", oder?"

"Ich habe nicht die Absicht, in dieser Gesellschaft zu bleiben." Der Hundeyoukai wandte sich ab.

"Na ja...tolle Gesellschaft ist das nicht, " gab Inuyasha zu, folgte aber. Er würde den Teufel tun und gegenüber diesem arroganten Kerl Müdigkeit erkennen lassen.
 

Allerdings musste er sein Grinsen unterdrücken, als Sesshoumaru am Rand des Wäldchens sich an einem Baum niederließ. Er zog sich Tessaiga ab und setzte sich ebenfalls.

Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden, das aber selbst Inuyasha nicht als lastend empfand. Es war, als wäre zum ersten Mal ein gewisses Einvernehmen zwischen ihnen, als seien die Ärgernisse und Streitereien der Vergangenheit zwar nicht verschwunden, aber doch zur Seite geschoben.

Der Hanyou fasst dadurch einen gewissen Mut: "Sesshoumaru?"

"Was ist?"

"Darf ich dir eine Frage stellen?"

"Ich muss ja nicht antworten."

"Seit wann wusstest du, dass ich...ich meine...bei Neumond?"

"Das ist die Nacht deiner Geburt. Und so ist es eben bei Hanyou."

"Du wusstest..." Aber Inuyasha brach ab. Natürlich hatte es Sesshoumaru gewusst. In dieser Nacht war ihr beider Vater gestorben. Irgendwie fand er die augenblickliche Situation mehr als seltsam. Hier saß er, ein Hanyou, seinem Halbbruder gegenüber, der ihm seit Jahrzehnten, um nicht zu sagen Jahrhunderten, mit Verachtung und Abweisung begegnete. Und jetzt waren sie hier zusammen unterwegs, kämpften Seite an Seite, und das immerhin so gut, dass sie sicher schon einige Runden in diesem seltsamen Spiel, das sich dieser Irre ausgedacht hatte, geschafft haben dürften. Er sah auf, begegnete einem Blick von der Farbe und Kühle des Bernsteins.
 

Sesshoumaru fand dieses Einandergegenübersitzen ebenfalls etwas eigenartig. Aber er gab sich zu, dass sich der Hanyou gut schlug. Er musste deutlich weniger auf ihn auspassen, als er das bei seinen beiden sonstigen Begleitern tun musste. Und Inuyasha scheute sich anscheinend auch nicht, seinen Teil des Kampfes zu übernehmen. Gemeinsam könnten sie womöglich dieses irre Spiel durchstehen. Zwar sträubte sich etwas in ihm dagegen, aber es mochte notwendig sein. Dieser Ragamaru schien sich einen überaus seltsamen Zeitvertreib zugelegt zu haben. Und ganz sicher waren die Fallen so ausgelegt, dass auch ein noch so starker Youkai früher oder später scheitern würde. Sesshoumaru konnte sich zwar nicht vorstellen, wie eine Falle aussehen sollte, an der er scheitern würde, aber er gab sich zu, dass er nicht wahnsinnig war, wie dieser Hexer. Also konnte er womöglich einfach nicht vorhersehen, was da alles noch kommen würde. Er betrachtete nachdenklich seinen Halbbruder. Dieser schien die Beobachtung zu bemerken, denn er sah auf. Sesshoumaru begegnete einem goldenen Blick und fühlte sich plötzlich an seinen Vater erinnert. Dieser hatte ihn immer so angesehen, wenn er sich über etwas sehr gefreut hatte. Worüber freute sich denn dieser Hanyou jetzt?
 

Inuyasha hätte diese Frage beantworten können. Zum ersten Mal, seit er sich erinnern konnte, sah ihn sein älterer Halbbruder ohne Verachtung an, schien nur nachdenklich. Aber der Hanyou sagte nichts dazu. Er wollte sich die Illusion bewahren, hier in dieser seltsamen Eintracht mit seinem Bruder zu sitzen, etwas wie eine Familie zu haben.

"Inuyasha."

"Ja?"

"Du bist sicher, noch nie etwas von diesem Ragamaru gehört zu haben?"

"Ganz sicher. Und wenn er kein Youkai ist...er kann jedenfalls Youkai und andere beeinflussen."

"In der Tat. - Wenn die Sonne aufgeht, gehen wir weiter."

Beide schwiegen. Aber beide fühlten das Gleiche. Dieses seltsame Gefühl, nicht mehr allein zu sein.
 

Es war kaum nach Sonnenaufgang, als Ragamaru aufgeregt sein Zimmer mit dem magischen Spiegel betrat. Er war gerade aufgewacht und da war ihm etwas Schreckliches eingefallen. Der Hauptmann seiner Wachen folgte ihm höflich. Der Hexer ging zu dem Spiegel: "Nun, mal sehen...ich hatte ganz vergessen, dass sie bei Einbruch der Nacht in die Schlucht der Totenkopfvögel gekommen sind...Hoffentlich sind sie da durchgekommen. Ich will doch ihr Ende sehen...Oh."

"Sie sind tot, Ragamaru-sama?" erkundigte sich der Hauptmann vorsichtig.

"Nein. Sie sind bereits durch die Schlucht...und ich sehe auch von der Zombiearmee nichts mehr."

Der erfahrene Krieger runzelte etwas die Stirn: "Verzeiht, wenn ich das so sage, Ragamaru-sama.: aber diese beiden scheinen keine gewöhnlichen Leute zu sein. Also, selbst, wenn man bedenkt, dass es ein Krötenyoukai und ein Hanyou sind..."

"Was meinst du?"

"Ich mache mir ein wenig Sorgen, wie viele Prüfungen sie noch überstehen werden."

"Nun, ich hoffe doch noch einige. Aber du hast Recht. Die vierte Runde hat kaum einer geschafft." Ragamaru blickte versonnen auf seinen Spiegel: "Und wenn ich mir ihr Werk in dieser Nacht so ansehe...Sie sind umwerfend gut. Ich werde sie von nun an ständig beobachten. - Aber jetzt kommt die fünfte Runde. Und da ist bislang auch der stärkste gescheitert."

"Das ist die Hundefalle?"

"Ja. Du solltest gehen und unsere, hm, Mitarbeiter, ein wenig motivieren. Ich will einen guten Kampf sehen, ehe diese beiden sterben."

"Wie Ihr befehlt."
 

***************************************************
 

Keine gewöhnlichen Leute, da hat der Hauptmann recht.
 

Das nächste Kapitel heisst: "In der Hundefalle".

Und elf Personen haben ein Aha- Erlebnis.
 

Wie immer würde ich mich über eure Kommentare sehr freuen.
 

bye
 

eute hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (28)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Roza007
2013-09-23T18:42:13+00:00 23.09.2013 20:42
Inuyasha und Sesshomaru sind einfach ein tolles Team.
Freu mich auf die nächste Prüfung. :)

LG
Roza
Von: abgemeldet
2005-08-24T06:27:37+00:00 24.08.2005 08:27
Hallo!

Die Charaktere sind einfach umwerfend!
Das haben zwar schon viele vor mir erwähnt, aber man kann das sicher nicht oft genug betonen! Und Inu und Sess...Das ist ein gespannt...:o)
Es ist einfach herrlich, dass zu lesen!
Wie kommt man nur auf solche ausgefallenen Situationen und vor allem Charaktere??
Der Satz ""Ja. Du solltest gehen und unsere, hm, Mitarbeiter, ein wenig motivieren. Ich will einen guten Kampf sehen, ehe diese beiden sterben." " war z. B. auch klasse! :o) Motivieren...jaja...:o) Das trifft genau meinen Sinn für Humor. ^^
Bye

Pitri
Von:  Teilchenzoo
2005-08-19T21:41:01+00:00 19.08.2005 23:41
XDDDDDDDDDDD, die Gepräche zwischen den beiden sind gut *ggg*, besonders ihre Gedanken... tja, vielleicht ist es doch nicht so schlecht, einen Bruder zu haben?? *g* Ich hoffe, die beiden lernen was daraus ...*ggg* und hoffentlich mehr als nur 'im Team kämpft es sich besser'...
Armer Sess, einfach als Hanyou bezeichnet zu werden ^^°°°°° ...
Aber ... Hundefalle?? Wenn der wüsste, wie richtig er damit läge ... bin ja mal gespannt, was für eine Falle das ist.
Von: abgemeldet
2005-08-07T21:21:54+00:00 07.08.2005 23:21
ooooh, super super super super
Die beiden sind echt ein gutes Team, alle achtung!!!
Die Totenkopfvögel sind wieder echt geniale Charaktere, die du dir da ausgedacht hast
Die Zombies und ihr Chef waren auch sehr gut.
hähähä, die wissen immer noch nicht, dass Sesshoumaru eigentlich der Youkai ist, sind die doof -- XD
Hundefalle?? Kommen jetzt etwa Hundeyoukais? Bin ja mal echt gespannt...
aber ich werde erst morgen weiterkommentieren...bin echt voll müde.
Also gute Nacht *schnarch*
Liebe Grüße
Lina
Von: abgemeldet
2005-07-27T21:43:44+00:00 27.07.2005 23:43
Hihi... Also echt, die Kapis werden immer besser.
Ich finds auch klasse, dass sich Sesshomaru und Inuyasha verstehen. Ob das in Zukunft etwas in ihrer Beziehung andert?? *g*
Ich mach Schluss. Will jetzt unbedingt weiterlesen.
Bye
Von: abgemeldet
2005-07-20T19:40:40+00:00 20.07.2005 21:40
Aha-Erlebnis... Hätten alle, außer dem Typen schon längst, und zwar in allem möglichen -.-'
Jedenfalls benehmen die beiden sich wirklich ernsthaft wie Brüder. Sess stichelt Inu gradezu und nennt ihn gedanklich "Kleiner"... *g*
Nach der Sache mit der Hundefalle würde mich jeztt aber wirlich mal interessieren, wer der Typ war, der bis zum 5. Level gekommen ist.
Heißt Hundefalle, dass es eine Falle für Hunde ist (und man aber auch auf die Wirkung bei Krötrendämonen hoffen kann) oder dass die Falle aus Hunden besteht (die dann vermutlich für die Söhne des Herrn aller Hunde kein großes Problem darstellen)?
Das Kapitel ist flüssig zu lesen gewesen, aber irgendwie durchgerutscht. Bei den andern sind mehr Details hängen geblieben. Aber es war in jedem Fall absolut klasse!
Von: abgemeldet
2005-07-18T13:14:34+00:00 18.07.2005 15:14
Da hat Tensaiga doch mal gute Dienste geleistet, auch wenn Sesshoumaru das Schwert als nutzlos ansieht =)
Und nun weiß er ja auch von seiner Steigerung zum Hanyou... Scheint ja nicht begeistert darüber zu sein. Warum nur? *grins*
Bin schon auf die Hundefalle gespannt.. Passt ja =)
Gruß,
Jin-Jin
Von:  Haasilein
2005-07-18T06:47:51+00:00 18.07.2005 08:47
Hätte zu gern das Gesicht von (verflixt ich vergess den NAmen immer wieder) gesehen, als er merkte das seine Zombie-Armee geschichte ist. *lol*
Das mit der Hundefalle klingt spannend, ich könnte mir vorstellen, dass das den Brüdern ersthafte Schwierigkeiten bereiten könnte. Klingt zumindest danach.
Von: abgemeldet
2005-07-16T20:05:31+00:00 16.07.2005 22:05
Hundefalle?? *glubsch*
und das beim Herrn der Hunde???
Von:  DarkEye
2005-07-16T19:35:50+00:00 16.07.2005 21:35
HUNDEFALLE??? interessant.. und was wird das für ein aha erlebniss?? machs nicht so spannend!!weiter dark


Zurück