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Blinddate

von

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Die Feier

Entgeistert starrte Hermine Snape an. "W-Was sollte ...?" doch sie konnte den Satz nicht mehr zu Ende sprechen, da Snape nun die Tür aufgerissen hatte und hastig aus dem Zimmer hinausstürzte. Mit offenem Mund starrte sie ihm nach. Ihr Herz raste und sie zitterte am ganzen Körper.
 

Die Tür fiel ins Schloss und Hermine sank ermattet auf einen Stuhl, der an der Wand stand. Sie stützte ihre Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab, faltete ihre Hände und ließ ihr Kinn nachdenklich auf ihre Handrücken sinken, sie zitterte am ganzen Körper.
 

'Wieso hat Snape mich geküsst? Er mag mich doch nicht und ich mag ihn nicht! Aber gut küssen kann er.' sie erschauderte einen Moment und rief sich nun selbst zur Vernunft. 'Hermine, du redest hier von Snape!' sie seufzte. Nach einer Weile erhob sie sich und ging langsam in ihre Gemächer.
 

Sie musste noch Klausuren korrigieren und außerdem wollte sie Shadow schreiben und ihn genau fragen, warum er nicht zu ihrem Treffpunkt gekommen war.
 

Immer noch zitterten ihr die Knie wenn sie an Snape dachte. Sie ließ sich an ihrem Sekretär nieder und griff nach Pergament und Feder. Langsam tauchte sie diese in das kleine Tintenfass und begann zu schreiben.
 

Lieber Shadow,
 

ja, ich war wirklich sehr verwundert, Dich nicht im "Leaky Cauldron" anzutreffen. Ich hätte mich doch so gefreut, dich einmal kennen zu lernen! Was sind das denn für unglückliche Umstände? Willst du sie mir nicht anvertrauen? Oder willst du mich am Ende gar nicht mehr treffen?
 

Bitte melde Dich wieder!
 

Seelenfreundin
 

Sie lief, nachdem sie den Brief noch einmal gelesen und in ein Couvert gesteckt hatte, in die Eulerei und sendete eine Eule an Shadow.
 

Wenig später las Severus die Zeilen. Er war froh, überhaupt wieder von ihr zu hören. Sie wollte also weiter Kontakt mit ihm haben. Er überlegte, was er ihr schreiben könnte. Dann griff auch er nach dem Schreibzeug und begann mit dem Brief.
 

Hermine saß wieder im Pub und wartete nervös auf Shadow. Sie blickte sich um. Würde er diesmal kommen? Wie schon beim letzten Mal starrte sie auf die Tür. Diese öffnete sich und eine dunkle Gestalt trat herein. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, sie konnte das Gesicht nicht erkennen, der Fremde versteckte es unter einer Kapuze. Langsam lief er auf Hermine zu, den Tagespropheten, ihr Kennzeichen, in der Hand.
 

Es musste also tatsächlich Shadow sein! Er blieb vor dem Ecktisch, an dem Hermine saß, stehen. Immer noch war sein Gesicht im Schatten der Mütze. Sie spürte, dass er sie aus dem Dunkeln heraus fixierte. Hermine versuchte ein "Hallo!" heraus zu pressen, was ihr irgendwie nicht richtig gelang.
 

Wortlos hob der Mann seine Hand, griff nach der Kapuze und zog sie sich vom Kopf. Hermine erschrak, denn es war Severus Snape, der da vor ihr stand!
 

Schweißgebadet riss Hermine ihre Augen auf. Sie hatte geträumt. Sie hatte geträumt, dass Snape Shadow war! Im Traum hatte sie es sich so sehr gewünscht. So gewünscht, dass er es sei und sie in seine Arme und küssen würde! Ermattet schloss sie wieder die Augen, drehte sich zur Seite und versuchte mit rasendem Herzschlag wieder einzuschlafen.
 

Die folgenden Tage versuchten beide, sich so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Hermine hatte Dumbledore mitgeteilt, dass sie für die "Patentreffen" mit Snape wegen der Organisation der Party keine Zeit für irgendwelche Meetings hätte. Erst recht nach dem Traum wollte sie Snape so wenig wie möglich treffen. Dumbledore akzeptierte es und dafür war sie mehr als dankbar. Jedes Mal, wenn sie Severus irgendwo auf dem Flur sah, spürte sie ein seltsames Kribbeln in der Magengegend und musste an den leidenschaftlichen Kuss denken und den Traum denken.
 

Auch Severus war jedes Mal seltsam zu mute, wenn ihm Hermine begegnete. Ihm war selbst nicht ganz klar, wie er sie küssen konnte, aber als sie da vor ihm gestanden hatte, hatte er völlig vergessen, dass Hermine es nicht wusste. Er hatte nur begriffen, dass Hermine Seelenfreundin war und Seelenfreundin Hermine. Ein- und dieselbe Person! Und er musste sich immer wieder eingestehen, dass es sich wundervoll angefühlt hatte, sie zu küssen.
 

Die Woche verging und die Party stand an. Im Schloss herrschte reges Treiben. Die Geisterband war eingetroffen und baute im Schlossgarten ihre durchsichtigen Instrumente auf. Auch wenn sie bereits Geister waren, wurden sie doch noch immer von den Mädchen angeschmachtet. Von überall wurde das Schloss mit den Schreien nach "John", "Raul", "Pingo"; "Peorge" erfüllt. Der Abend konnte beginnen.
 

Hermine stand am Bühnenrand und wippte ihre Füße, im Takt der Musik, hin- und her und trank an einem Glas Butterbier. Nachdenklich ließ sie ihren Blick über den Hof schweifen. Von Snape war nichts zu sehen.
 

Enttäuschung machte sich in ihr breit. Insgeheim hatte sie gehofft, dass er hier wäre, damit sie mit ihm reden konnte. Sie wollte diese leidige Sache mit dem Kuss endlich aus der Welt schafften. 'Snape ist mein Kollege und wir sollten unser Verhältnis wieder in normale Bahnen lenken!' Sie wollte vernünftig sein und nicht an das denken, was schon zwischen ihnen geschehen war.
 

Sie zuckte zusammen, als jemand ihre Schulter berührte. Sie fuhr mit dem Kopf herum und sah in das Gesicht von Professor Mindhead. Er war Lehrer in Muggelkunde. Hermine hatte ihn ab- und zu schon im Lehrerzimmer getroffen und sie unterhielten sich immer über die Muggelwelt, die Hermine ja sehr gut kannte, den schließlich waren ihre Eltern Muggel.
 

Mindhead hatte blondes, kurzes Haar und er trug eine Brille. Eigentlich sah er aus wie ein durchschnittlicher Muggel-Lehrer.
 

"Miss Granger, schön haben Sie das organisiert!" er lächelte sie an.
 

"Danke, Professor!" sie lächelte ihn kurz an und suchte dann wieder das Gelände nach Snape ab. Tatsächlich entdeckte sie ihn auch irgendwann. Er stand an dem großen Buffet und füllte gerade ziemlich lustlos seinen Teller mit Essen.
 

"Was meinen Sie dazu, Miss Granger?" vernahm Hermine plötzlich wieder die Stimme von Professor Mindhead.
 

"Oh, verzeihen Sie, Professor?" sie richtete ihren Blick wieder zu ihm hin. "Ich fragte, ob wir nicht zum Buffet gehen sollen, ich für meinen Teil bin ziemlich hungrig!"
 

"Ja", nickte Hermine, "ich glaube das bin ich auch!"
 

Mindhead reichte ihr galant den Arm und Hermine legte ihren hinein und sie liefen zum Buffet.
 

Severus lud gerade seinen Teller voll, als er bemerkte, dass Hermine mit Prof. Mindhead an den Tisch getreten war.
 

"Professor Snape!" sprach ihn Mindhead fröhlich an. Severus warf ihm einen missbilligenden Blick zu, als er sah, dass Hermine noch immer in dessen Arm eingehängt war. Er brummte nur etwas unverständliches und griff nach einem Löffel. Er hatte nicht sonderlich Lust, sich mit dem Muggelkunde-Lehrer zu beschäftigen, erst recht nicht, wenn er in Begleitung von Miss Granger ankam.
 

Hermine, die Snapes Blick natürlich bemerkt hatte, löste sich von Mindhead und griff ebenfalls nach einem Teller. Langsam lief sie zu der Stelle, wo Severus stand und beobachtete sein Tun.
 

"Was machen Sie da?" fragte sie ihn verwundert. Das Butterbier hatte ihre Stimme ein wenig gelöst und es war das erste Mal seit dem Kuss, dass sie ihn wieder direkt ansprach. "Ich tue mir Kaviar auf meinen Teller." erwiderte Severus kühl. "Der Kaviar ist die Garnitur!" rief Hermine empört. "Ich esse es gerne!" gab Severus bissig zurück. "Aber," antwortete Hermine und schaufelte mit dem Löffel den Kaviar wieder zurück, "es ist die Garnitur und die isst man nicht!" "Das ist Ihre Sache, aber ich esse ihn nun mal gerne!"
 

Hermine starrte ihn scharf an. "Ich verstehe Sie einfach nicht, Professor Snape!" Langsam stellte sie ihren Teller ab, ihr war irgendwie der Hunger vergangen.
 

Sie warf Mindhead rasch einen Blick zu und sagte: "Entschuldigen Sie mich bitte, Professor!" sie drehte sich um und lief vom Buffet weg.
 

Severus beobachtete sie mit gerunzelter Stirn und rief ihr: "Habe ich Ihnen etwas mit meinem Kaviar den Hunger verdorben, Miss Granger?" herausfordernd hinterher.
 

Hermine blieb abrupt stehen und drehte sich langsam um und begegnete ihm mit kaltem Blick.
 

"Ich habe keine Lust, etwas zu essen, was schon mal auf Ihrem Teller lag!" sie reckte ihr Kinn in die Höhe, drehte sich wieder um und marschierte zum Schloss.
 

Nun stellte auch Severus seinen Teller ab und beschloss, aus einem Impuls heraus, Hermine hinterher zu laufen. Als er die große Halle erreichte, konnte er nur noch einen kurzen Augenblick sehen, dass sie anscheinend Richtung Astronomie-Turm lief.
 

,Dorthin, wo ich ihren ersten Brief las.' kam es ihm plötzlich in den Sinn. Er erklomm hastig die Stufen und folgte ihr.
 

Hermine stand neben dem Fernrohr und blickte über den See hinweg dem Sonnenuntergang entgegen. Von unten war leise die Musik der Spuky Ghosts zu hören. Sie spielten gerade: "He loves you". Sie seufzte. Wenn doch irgendwo jemand wäre, der sie liebte!
 

Severus war ebenfalls oben angekommen und blieb in der Tür stehen um sie zu beobachten. Er tat dies eine Weile, fasste sich dann ein Herz und schritt langsam zu ihr hinüber. Er stellte sich auf die andere Seite des Fernrohrs und sah ebenfalls einen Moment dem Sonnenuntergang entgegen.
 

Hermine hielt erschrocken die Luft an, als sie merkte, das Snape neben ihr stand.
 

"Sollten wir uns nicht endlich vertragen?" fragte Severus vorsichtig. Er hatte keine Lust mehr auf diese Streitereien. Zudem musste er oft an den Kuss denken, und wenn er Hermine wirklich für sich gewinnen wollte, musste er sie davon überzeugen, dass auch der Snape, den sie kannte, nett sein konnte!
 

Er hörte sie tief einatmen. Sie war verwirrt. ,Ein Friedensangebot von Snape persönlich?' Sie drehte ihren Kopf langsam in seine Richtung. Er starrte immer noch in die Ferne und sie beobachtete für einen Moment sein Profil. Die dunklen Augen und Haare, die große, gebogene Nase, seine Lippen, die er zusammengepresst hatte, sein energisches Kinn. Hermine verstand sich selbst nicht. Sie fand Snape von mal zu mal interessanter! Erst recht nach dem Kuss! Er hatte eine "magische" Aura, die sie immer mehr in den Bann zog.
 

"Vertragen?" murmelte sie leicht verstört. Severus drehte seinen Kopf zu ihr hin und sah sie ernst an. "Ja, vertragen! Ist das alles nicht reichlich kindisch, was hier zwischen uns passiert?"
 

Hermine presste ihre Lippen zusammen und sah ihm fest in die Augen. "Ich, ich werde darüber nachdenken." Antwortete sie vorsichtig und senkte verlegen den Kopf.
 

"Ich würde mich darüber freuen!" murmelte Snape und schenkte ihr ein seltenes Lächeln. Hermines Herz raste. Snape lächelte und es stand ihm wunderbar. Sie schluckte, nickte ihm zu und verließ langsam wieder den Turm.
 

Hermine stöhnte unterdrückt auf. Sie drehte sich zur Seite und suchte mit geschlossenen Augen, ihren Nachttisch abtastend nach Taschentüchern. Sie versuchte, ihre Gedanken über letzte Nacht zu ordnen.
 

Nachdem sie den Astronomieturm verlassen hatte, wollte sie eigentlich in ihre Gemächer gehen, über das nachdenken, was Snape gesagt hatte, doch als sie die große Halle erreicht hatte, kam Dumbledore mit glasigen Augen auf sie zu und mit einem schwippsigen: "Kommen Sie, hicks, Miss Granger, wir müssen unbedingt tanzen!" hatte er sie zur Bühne gezerrt um mit ihr zu tanzen.
 

Nach der Runde mit Dumbledore kamen noch Professor Mindhead und Professor Flitwick an. Alle wollten einen "letzten" Tanz mit ihr wagen. Irgendwann taten ihr dann so die Füße weh und sie wimmelte einige älteren Schüler ab, die ihr ebenfalls die Aufwartung machten, verabschiedete sich von den Lehrern und fiel gegen drei Uhr Nachts endlich ins Bett. Von Snape war weit- und breit nichts mehr zu sehen gewesen.
 

Nun lag sie verkatert und erkältet im Bett und war dankbar, dass es Sonntag war und sie nicht unterrichten musste. Sie zauberte sich eine Tasse Tee neben ihr Bett und trank ihn schnell aus, in der Hoffnung, das dass Kopf-; Halsweh und Schnupfen rasch vergehen würde. Die Stunden vergingen und aus dem Halsweh wurde eine ausgewachsene Erkältung. Ständig musste sie niesen und husten und fühlte sich unendlich schlapp und müde. Es hatte keinen Sinn, sie musste zur Krankenstation, sich ein Mittel geben lassen, mit einer Sommergrippe war nicht zu spaßen! Sie quälte sich mühsam aus dem Bett und schleppte sich, mit ihrem alten Pyjama und Morgenmantel bekleidet zu Madame Pomfrey.
 

Severus hatte ihr noch einen Moment nachgeschaut und seufzte leise auf. Er fragte sich, ob sich das alles bald klären würde, ob sie ihm verzeihen würde, wenn sie erfuhr, dass er Shadow war? Von unten war die Musik dieser seltsamen Band zu hören. "Help, I need somebody, Help, not just anybody, Help you know I need someone Heeeellppp..."
 

,Es wird wohl Zeit, das Shadow mal wieder einen Brief an Seelenfreundin schreibt', dachte er sich im Stillen und ging langsam wieder in seine Gemächer zurück, um Hermine einen Brief zu schreiben.
 

Hermine lief bibbernd über die kühlen Korridore der Schule. Sie hatte Schüttelfrost. Sie schlang ihren Mantel fester um ihren Körper. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie war froh, das sie auf den Fluren keine Schüler antraf. Rasch betrat sie den Krankenflügel und rief nach Madame Pomfrey.
 

"Oh, Hallo Hermine! Was ist denn mit dir passiert?" rief sie besorgt.
 

"Ich glaube, es hat mich total erwischt, Erkältung! Hast Du was gegen Grippe da?"
 

"Tja, im Moment ist mein Saft leider aus, ich werde Professor Snape bitten, dir rasch was zu brauen, aber ich hätte hier so Muggel-Tabletten, Aspirin! Willst du davon welche?"
 

"Bitte nicht Snape!" murmelte Hermine leise.
 

"Was sagst Du, Liebes?" fragte Poppy während sie ihr zwei Tabletten in die Hand drückte. "Weißt du, wie man die Dinger anwendet?"
 

Sie nickte, legte sich die Tabletten auf die Zunge und griff nach einem Glas Wasser um sie zu schlucken. "Kannst du mir bald den Saft bringen?" fragte sie heiser.
 

Poppy nickte. "Sobald ich ihn da habe und nun geh und ruh Dich aus!"
 

"Danke!" sie drehte sich langsam um und lief wieder zu ihrem Zimmer. Sie war froh, das Poppy ihr den Saft bringen würde, sie fühlte sich so müde. Nach einigen Metern, als sie im Gang unterwegs war, blieb sie schweißgebadet stehen und lehnte sich an die Wand. Sie fragte sich, wie sie es in ihr Zimmer schaffen sollte. Ihre Beine glichen Gummibändern. Sie schloss kurz die Augen und seufzte. ,Ich will in mein Bett!' war das letzte was sie dachte, als sie in dem kalten Gang, total erschöpft von der Erkältung, in Ohnmacht fiel und auf den Boden stürzte.



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