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Blinddate

von

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Rendezvous Teil 2

Nachdem Severus den Pub betreten hatte, mussten sich seine Augen erst einen Moment an die Dunkelheit gewöhnen. Er blinzelte kurz und blickte sich in dem gemütlichen Gastraum um.
 

Zuerst erblickte er eine kleine, schrumplige Hexe, die ihm süffisant zuzwinkerte. Severus schüttelte sich. Zum Glück trug die Alte keinen Tagespropheten mit sich!
 

Er war durch die Seitentür eingetreten und konnte sich so noch in Ruhe umschauen. Seine Augen suchten weiter die Tische ab und als sie eine kleine Nische erreichten, erstarrte er für einen Moment entsetzt.
 

An dem Tisch saß Hermine Granger! Und vor ihr lag ein Tagesprophet. Severus schluckte. Was sollte er jetzt tun? Sein erster Impuls war, auf dem Absatz kehrt zu machen und den Leaky Cauldron zu verlassen. Doch dann packte ihn die Neugierde und er griff in seine Umhangtasche und schob den Tagespropheten tiefer hinein. Hermine sollte ihn nicht sehen.
 

'Dann ist Hermine also Seelenfreundin?' fragte er sich verwundert, fand es aber dann irgendwie beruhigend, das sie es war und nicht irgend eine andere Hexe. 'Aber warum? Ich hasse die Granger!' Und doch sah er sie plötzlich mit völlig anderen Augen.
 

Er straffte die Schultern und lief langsam auf Hermine zu, die sich gerade umgeschaut hatte und nun auch ihn entdeckt hatte. Severus sah, wie ihr die Gesichtszüge entglitten und sie hektisch den Tagespropheten auf den Stuhl neben sich legte.
 

Er blieb vor der kleinen Nische stehen und grinste sie zynisch an.
 

Hermine hatte die ganze Zeit auf die Haupt-Eingangstür gestarrt und immer wieder kamen Zauberer rein und jedes mal war sie froh, das sie keine Tagespropheten mit sich trugen. Sie seufzte kurz und drehte sich in die andere Richtung, da sie sich beobachtet fühlte. Entsetzt erblickte sie die Person, die sie anstarrte. Es war Severus Snape!
 

Hastig griff sie nach der Zeitung und legte sie neben sich auf den Stuhl. Wenn Shadow wirklich noch kommen sollte, wollte sie nicht, dass er sie mit Snape sah!
 

Dieser kam nun bedrohlich nahe an ihren Tisch und sah grinsend zu ihr hinab.
 

"Wer hätte das gedacht, dass wir uns hier treffen, Miss Granger!"
 

"P-Professor Snape!?" flüsterte Hermine verdattert.
 

Unaufgefordert setzte sich Snape auf den Stuhl ihr gegenüber.
 

"Ich habe Sie nicht gebeten, mir Gesellschaft zu leisten!" fuhr sie ihn kalt an und blickte nervös an Snape vorbei zur Eingangstür hin, die gerade wieder von einem Zauberer mittleren Alters geöffnet wurde und der nicht mal schlecht aussah. Zudem hielt er einen Tagespropheten in der Hand. Er hatte starke Ähnlichkeit mit Gilderoy Lockhart.
 

'Oh, nein!' fluchte sie innerlich. 'Wenn das nun Shadow ist? Und mich mit Snape hier sitzen sieht?' Der junge Mann beachtete sie allerdings überhaupt nicht, er suchte sich nur einen Tisch, ließ sich daran nieder und entfaltete seine Zeitung. Enttäuschung zeigte sich in Hermines Gesicht.
 

"Na, kommt Ihre Verabredung nicht?" fragte Severus sie grinsend.
 

"Ich weiß nicht, was Sie meinen, Professor Snape!" erwiderte sie spitz. Es war nun schon eine viertel Stunde vergangen und Shadow war immer noch nicht aufgetaucht.
 

"Anscheinend warten Sie doch auf jemanden, Miss Granger! Oder warum starren Sie die ganze Zeit zur Tür hin?" Hermine ging nicht weiter auf ihn ein, sondern beugte sich über den Tisch in seine Richtung und flüsterte sauer:
 

"Warum setzten Sie sich nicht wo anders hin? Es gibt hier noch mehr als genügend Tische, ich kann liebend gerne auf Sie verzichten!"
 

"Warum denn immer so kalt, Miss Granger? In Ihrer Gegenwart erfrieren ja sogar Eisbären! Sind Sie zu allen Männern so kratzbürstig?"
 

Hermine verzog genervt ihr Gesicht.
 

"Ich denke mal, dass mein Verhalten wohl eher an Ihnen liegt! Ich wüsste nicht, was mich dazu veranlassen sollte, charmant zu Ihnen zu sein! Sie - Hermine hob ihre Hand hoch und deutete mit ausgestreckten Finger auf Severus - sind doch nur ein von Zynismus zerfressener, gefrusteter Professor!" sie atmete kurz durch und war irgendwie geschockt darüber, was sie ihm da gerade gesagt hatte. Es war wirklich hart. Aber hatte sie nicht recht?
 

Severus starrte sie einen Moment verdutzt an. Ihre Worte trafen ihn tief in der Seele, da er wusste, dass sie doch irgendwie recht hatte!
 

Hermine schlug entsetzt die Hand vor den Mund. Es war wirklich gemein, was sie da gesagt hatte, auch wenn es Snape war, dem sie es gesagt hatte!
 

Severus nickte nur schwach. "Das ist wohl mein Stichwort!" sagte er mit eiskalter Stimme und erhob sich langsam.
 

"Ähh..." entfuhr es Hermine. Sie wollte sich irgendwie entschuldigen.
 

"Vergessen Sie es, Miss Granger!" Noch einmal beugte sich Severus nach unten und war nun so nah vor ihrem Gesicht, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten.
 

"Wir sehen uns - wieder in der Schule!" Hermine schluckte und starrte in seine schwarzen Augen, die sie scharf ansahen und es schien ihr, dass er bis in ihr Innerstes schauen konnte. Ihr graute es so richtig vor der nächsten Begegnung mit Snape. Immer noch war mit seinem Gesicht nah vor ihr und wieder hatte sie dieses seltsame Gefühl in seiner Gegenwart. 'Was wird das alles hier?' fragte sie sich verwundert.
 

Auch Severus hatte die Veränderung wieder bemerkt und zog sich zurück, warf ihr noch einmal einen abschätzenden Blick zu, drehte sich mit seinem wehenden Umhang um und verließ das Leaky Cauldron, wie immer, mit laut zuschlagender Tür.
 

Hermine starrte nur verdattert hinterher und erhob sich Minuten später, nachdem sie gezahlt hatte, ebenfalls.
 

Traurig griff sie nach dem Tagespropheten und als sie wieder die Winkelgasse betrat, warf sie diesen traurig in die Mülltonne. Tränen rannen ihr über die Wangen. Es war alles so schief gelaufen. Zuerst erschien Shadow nicht und dann kam Snape, den sie dann so beleidigte, wie noch nie zuvor.
 

Sie fuhr mit einer Hand über ihr Gesicht und wischte die Tränen weg. Sie wusste nicht, das Snape in einem dunklen Eck gestanden hatte und sie beobachtete. Er spürte, dass es ihr sehr leid tat. War das ein Zeichen ihrer Seelenverwandtschaft?
 

Severus blickte ihr traurig hinterher, wie sie mit hängenden Schultern die Winkelgasse verließ. Er hatte gedacht, dass der Tag besser verlaufen würde. Er seufzte und machte sich ebenfalls auf den Weg nach Hogwarts. Dort würde er ja seine Seelenfreundin wieder sehen, nur dass sie es nicht wusste!
 

'Das wird noch heftige Diskussionen mit sich ziehen!' dachte Severus und apparierte augenblicklich nach Hause.



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