Zum Inhalt der Seite

A wizard tale

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zauberkraft

A wizard tale
 

Es war ein angenehmer Frühlingsmorgen. Die aufgehende Morgensonne schickte ihre goldenen Strahlen auf das weite freie Land hinab, welches sich bis zur Unendlichkeit des Himmels zu erstrecken schien. Grünes Gras wiegte sich leicht im sanften Wind, das leise Rascheln der Blätter erfüllte die Luft, begleitet vom Zwitschern der Vögel, die sich auf den Bäumen niedergelassen hatten.
 

Eine Bärin hatte den Schutz des Waldes verlassen und stillte ihren Durst im kleinen Fluss, der sich glitzernd seinen Weg durchs ebene Land bahnte. Über allem lag eine friedliche Ruhe.
 

Doch mit der Ruhe sollte es für die Bärin schon sehr bald vorbei sein, denn sie witterte etwas. Etwas, was nicht an diesen Ort gehörte. Sie stellte sich auf die Hinterbeine und blickte sich mit ihren dunklen Augen suchend um.
 

Der Geruch verschärfte sich, ein Zeichen für Gefahr.
 

Jemand näherte sich ihr.
 

Die Bärin brummte warnend, doch nichts rührte sich vor ihrem Blick.

Noch immer erfüllte eine friedliche Ruhe das Land. Das Tier beruhigte sich, betrachtete jedoch das Land noch einmal voller Mistrauen, dann wandte sie sich wieder dem Wasser zu.
 

Genau in diesem Augenblick erschien plötzlich ein kleiner Junge hinter einer Hecke. Seine dunklen Augen ruhten voller Ehrfurcht glänzend auf der Bärin, die sich wieder aufrichtete. Ein warnendes Knurren entrann ihrer Kehle.
 

Einen Augenblick verharrten sie so, dann machte der Junge zögerlich ein paar Schritte nach vorne. Seine Knie zitterten ein wenig, doch seine Hand war ruhig, als er sie ausstreckte.
 

Die Bärin sah ihn mit funkelnden Augen an, rührte sich jedoch nicht.
 

Der Junge trat zögernd näher. Sanfter Wind wehte durch sein dunkles Haar, das durchzogen war von goldenen Strähnchen. Er wich dem Blick des Tieres nicht aus.
 

Die Bärin hob ihre Tatze, die unheilvoll die Sonne bedeckte.
 

Keiner der beiden rührte sich, doch dann ließ das Tier ihre Pranke sinken. Erst langsam, dann setzte sie sich hin. Es war, als würden ihre Augen erfreut aufleuchten.
 

Der Junge lächelte, ging auf sie zu und strich ihr sanft durchs braune Fell, bevor er sich an sie kuschelte.
 

Die Bärin brummte zufrieden.
 

Beide merkten nicht, dass eine Frau sie beobachtete. Sie stand am Rande des Waldes, einen Korb in der Hand halten und mit erschrockenem Gesicht die Szene beobachtete. Sie blickte sich hastig um, doch niemand war zu sehen. Sie rannte los. "MYRDDIN!"
 

Der Junge schrak zusammen und blickte verängstig auf. Er sah eine Frau, die hastig auf ihn zu gerannt kam. Ihr Gesicht war käseweiß.
 

Der Bär ließ ihn los, stellte sich jedoch drohend auf die Hinterbeine. Die Augen glühten, ein tiefes Knurren entrann ihrer Kehle.
 

Der Junge versuchte entsetzt eine der Tatzen zu erreichen, um die Bären von ihrem Vorhaben abzuhalten. "Halt! Hör auf!", rief er, doch das Tier würdigte ihn keines Blickes. "Bitte! Das ist meine Mutter. Bitte", fügte er noch flüsternd hinzu.
 

Die Bärin hörte auf zu knurren und sah ihn an, dann ließ sie sich wieder auf ihre Vorderpfoten fallen.
 

"Danke", lächelte der Junge, fuhr ihr noch einmal durchs braune Fell und ging seiner Mutter einige Schritte entgegen.
 

"Myrddin! Bist du verrückt geworden?" Seine Mutter war außer sich, während sie ihren Sohn erleichtert umarmte, ihm jedoch streng in die dunklen Augen blickte.
 

Der Junge schüttelte beschämt den Kopf. "Ich ... ich wollte doch ... Es tut mir leid", sagte er leise und blickte zur Erde.
 

"Es tut dir leid?! Myrddin! Was wäre passiert, wenn dich jetzt einer aus dem Dorf gesehen hätte?", fuhr sie ihn an. Tränen funkelten in ihren hellblauen Augen. "Du weißt, dass sie dich der Hexerei angeklagt hätten! Ein kleiner Junge der mit Bären spielt!"
 

"Ich weiß", schniefte Myrddin. Er wusste, dass er etwas Schlimmes getan hatte, aber wie schon so oft hatte erst gehandelt, bevor er nachgedacht hatte. Er mochte Tiere doch so gerne und sie mochten ihn auch. Bis jetzt hatte er mit Bären, Hirschen, Wildschweinen und Wölfen gespielt, doch bis heute hatte ihn noch nie eines angegriffen. Dennoch hatte er jedes Mal ein wenig Angst, wenn er sich ihnen näherte.
 

"Ach Myrddin", seufzte seine Mutter nun ein wenig freundlicher und umarmte ihn sanft. "Ich mache mir doch nur Sorgen. Es sind schwierige Zeiten. Besonders für jene, die die Menschen nicht verstehen."
 

"Wen meinst du damit, Mutter?", fragte Myrddin.
 

"Glaubst du, dass es Hexen wirklich gibt?", stellte sie eine Gegenfrage.

Der Junge sah sie erschrocken und verängstigt an. "Es ist verboten von Hexen zu reden!"
 

"Wir reden nicht über sie. Ich habe dich nur gefragt, ob du glaubst das es sie gibt."
 

"Es gibt sie! Und sie sind böse!", sagte Myrddin mit fester Stimme. "Sie bringen Krankheiten mit sich und ..."
 

Seine Mutter unterbrach ihn mit einem traurigen Lächeln. "Wer hat dir das denn erzählt?"
 

"Alle sagen das, Mutter."
 

"Denkst du, das Hexen wirklich so sind?"
 

"Ja." Der Junge nickte entschlossen mit dem Kopf. "Ich hasse sie!"

Seine Mutter wandte den Blick von ihm ab. "So denkst du also? Das ist traurig."
 

Der Junge wurde nervös. "Wieso traurig?"
 

Sie stand auf, sah ihn jedoch nicht an. Er konnte nicht wissen, wie sehr er sie verletzt hatte. "Komm, wir gehen."
 

Myrddin wusste nicht warum, aber seit diesem Gespräch redete seine Mutter nicht mit ihm und weil er das Schweigen in seiner Wohnung nicht mehr aushielt, beschloss er, ein wenig frische Luft schnappen zu gehen. Ohne sich mit Tieren einzulassen, versteht sich. Nur Vorsichtshalber. So kam es, dass der Junge, der gerade Mal zehn Jahre zählte, zum Marktplatz schlenderte. Schon vom weiten konnte er das amüsierte Lachen einiger Jungen hören. Neugierig geworden ging Myrddin etwas schneller.

Er kam am Schmied vorbei, der gerade dabei war ein Schwert zu begutachten, was er erst vor kurzem Fertig gestellt hatte. Als dieser den Jungen sah, winkte er ihm freundlich zu.
 

Myrddin ging zu ihm. "Guten Tag Tristan. Oh, das Schwert ist aber schön." Ehrfürchtig betrachtete der Junge die wundervoll gefertigte Klinge. Er mochte Schwerter, eines Tages, so hoffte er, würde er vielleicht selbst einmal ein eigenes haben. Das hoffte er zumindest, doch die Chancen standen sehr schlecht. Seine Mutter war eine Witwe und schaffte es nur mit Mühe, sie über die Runden zu bringen. Außerdem wurde sie, im Gegensatz zu ihrem Sohn, auch nicht so gerne im Dorf gesehen. Warum wusste er allerdings nicht, aber er hoffte, dass Tristan ihn vielleicht als Lehrling nehmen würde, wenn er alt genug dazu war.
 

Der braungebrannte muskulöse Mann lächelte stolz, während er das Schwert schwang. "Ja, es ist ganz gut. Eines meiner besseren, aber es ist noch nicht das perfekte Schwert."
 

"Das perfekte Schwert?", fragte der Junge mit großen Augen.
 

Der Mann legte ihm eine Hand auf den Kopf. "Ich will ein Schwert schmieden, dessen Name die Ewigkeit überdauern wird", erklärte er strahlend. "Ein Schwert, wie es niemals mehr auf Erden geben wird.

Findest du, dass es überheblich ist?", fragte Tristan schließlich.
 

Myrddin schüttelte energisch den Kopf. "Nein. Das ist schön! Ich freu mich schon es zu sehen."
 

Der Mann lachte erfreut. "Weißt du was, mein Sohn? Du darfst es dann auch einmal halten!"
 

"Was? Ehrlich?! Danke!" Myrddin strahlte übers ganze Gesicht, dann hörte er wieder das Lachen der Kinder. Er verabschiedete sich von Tristan und ging weiter zum Marktplatz. Aus der Ferne konnte er sehen, dass sie anscheinend Kampfspiele austrugen. Der Junge lief langsamer. Er mochte so etwas nicht gerne, aber er sah zu wenn es sein musste. Er wollte nicht, dass die anderen Jungen ihn nicht mehr mochten.
 

Das Lachen wurde wieder lauter, irgendeiner der Kinder hatte den, der am Boden lag getreten.
 

Getreten? Myrddin runzelte die Stirn. Soweit gingen seine Freunde eigentlich nicht, nur wenn sie es ernst meinten. Doch dazu passte das Lachen nicht. Oder? Er lief wieder schneller und konnte sehen, dass sich die Jungen im Kreis um etwas gestellt hatten. Nein, da stimmte etwas nicht. "Hey, was macht ihr da?", rief er, als er nahe genug war, dass sie ihn hören konnten.
 

Einige drehten sich zu ihm um. "Hey, da ist Myrddin! Myrddin, komm her! Das macht dir bestimmt auch Spaß."
 

"Was denn?", fragte der Junge, als er seine Freunde erreicht hatte.

Einer der Jungen deutete auf den Boden. "Der alte Köter tut's sowieso nicht mehr lange", erklärte er.
 

Myrddin erstarrte. Vor ihm kauerte ein alter Hund, dessen schwarzbraunes Fell verfilzt war und stellenweise fehlte. Er wimmerte kläglich und der Junge konnte sehen, dass ihm Zähne fehlten. Seine dunklen Augen waren stumpf und voller Schmerz.
 

Wie in Zeitlupe sah Myrddin, wie seine Freunde wieder anfingen nach ihm zu treten. Schmerzvolles Heulen, begleitet vom Lachen erfüllte die Luft. Der Junge spürte, wie die Wut in ihm zu kochen begann. Wie konnte man einem armen hilflosen Tier nur so etwas antun? "Hört auf." Seine Stimme ging im Lachen der Kinder unter. "Aufhören!" Seine Stimme wurde lauter, doch seine Freunde beachteten ihn nicht. Halt, als Freunde konnte er sie nicht mehr beschreiben. Niemals wollte er Menschen seine Freunde nennen, die ein Tier so quälten. Und plötzlich geschah es.

Es ging schnell, so schnell dass niemand nachher wirklich sagen konnte, dass es wirklich passiert war.
 

"HÖRT AUF!!!", schrie Myrddin, der seinen Zorn freien Lauf ließ. Ein lauter Knall erfüllte die Luft und die Kinder, die eben noch den Hund getreten hatten, wurden regelrecht von ihm weggeschleudert. Keuchend landeten sie auf der Erde.
 

Myrddin kümmerte sich nicht um sie oder um das, was gerade passiert war, sondern rannte zum Hund, der fiepend auf der Erde lag. "Geht es dir gut? Komm, ich bring dich zu meiner Mutter. Sie kann dir sicher helfen." Mit diesen Worten nahm er das Tier auf die Arme und wollte gerade gehen, als sich einer der Jungen ihm in den Weg stellte. Sein Gesicht war bleich, doch seine Augen funkelten vor Zorn. "Du ... du bist ein Hexer!"
 

Myrddin, viel zu aufgebracht um diese Worte zu verstehen, warf ihm so einen vernichtenden Blick zu, dass der Junge ängstlich vor ihm zurück wich. Das war merkwürdig, denn der Junge war nicht nur vier Jahre älter, sondern auch ganze drei Köpfe großer als Myrddin. "Na warte, Dämonenkind! Das büsst du!" Mit diesen Worten rannte er weg.
 

Myrddin achtete nicht auf ihn, sondern schlug den schnellsten Weg zu seinem Haus ein.
 

Draußen begann es bereits langsam zu dämmern. Goldenes Abendlicht erhellte das Land und der Himmel, der nur spärlich von weißen Wolken bedeckt wurde, färbte sich in ein zartes Rosa. Der sanfte Nordwind hatte aufgehört zu wehen und selbst die Vögel zogen sich langsam in ihre Nester zurück.
 

Doch obwohl langsam die Ruhe übers Land zog, gab es einen, der mit zunehmender Dunkelheit immer frustrierter wurde. Myrddin stapfte wie ein gefangener Tiger in seinem Haus herum und wartete sehnsüchtig darauf, dass seine Mutter wieder aus der kleinen Kammer kam, in der sie den Hund behandelte. Als ihr Sohn mit dem Tier nach Hause gekommen war, hatte sie keine Fragen gestellt, sondern hatte sofort mit der Behandlung begonnen. Das lag jetzt schon Stunden zurück und noch immer wusste er nicht, wie es um den Vierbeiner stand. Hoffentlich ging es ihm gut. Bei dem Gedanken spürte Myrddin, wie neuerlicher Zorn ihn überkam. Was waren das nur für Menschen, die Tiere zum Spaß quälten? Er verstand es nicht. Er verstand so vieles nicht und dabei wollte er doch so viel wissen, ebenso wie er gerne so vieles tun würde. Ein Schmied werden wünschte er sich im Augenblick am meisten, doch irgendwie wusste etwas ganz tief in ihm drinnen, dass das nicht sein Weg war.

Myrddin schüttelte den Kopf. Nein, so durfte er nicht denken. Das waren falsche Gedanken, böse Gedanken.

Der Junge seufzte und ließ seinen Blick aus dem Fenster schweifen, wo die Nacht die Dämmerung abgelöst hatte. Es war schon spät und der Junge spürte die langsam die Müdigkeit, doch an Schlaf war nicht zu denken. Er wollte wissen, wie es dem alten Hund ging.
 

Da trat seine Mutter zu ihm. Sie sah müde auch, doch sie lächelte. "Ihm geht's gut."
 

"Wirklich?" Ein Stein fiel Myrddin vom Herzen. "Das freut mich." Was für ein Glück, dass seine Mutter sich gut mit Heilpflanzen auskannte.
 

"Sag mal ... wo hast du den Hund eigentlich gefunden?", fragte sie.
 

Der Junge legte den Kopf schief. "Er wurde von den Jungen im Dorf getreten. Ich habe ihn daraus geholt."
 

"Rausgeholt? Sie haben einfach so zugesehen, wie du ihn mitgenommen hast?", fragte seine Mutter misstrauisch.
 

Myrddin wollte antworten, runzelte jedoch die Stirn. "Nein", gab er schließlich leise zu. "Da war noch etwas. Weiß aber nicht mehr genau was es war. Ich bin wütend geworden."
 

Seine Mutter erbleichte. Und es war nicht nur die Tatsache, dass ihr Sohn zum ersten Mal in seinem Leben wütend geworden war. Ihre schlimmsten Befürchtungen sollten sich bewahrheiten, als man in der Ferne zwei Fackeln erkennen konnte, die sich dem Haus näherten. Sie waren gekommen.
 

"Mutter?" Der Junge war beunruhigt. Dieser Blick gefiel ihm nicht.
 

Da klopfte es an der Tür. "Ellen? Bist du da? Ich muss mit dir reden, es geht um Myrddin."
 

Myrddin war verwirrt. Es war Nacht und die Stimme klang nach Douglas, dem Oberhaupt des Dorfes. Aber was wollten sie von ihm?
 

Ellen ließ ihn ein, doch der Mann war nicht alleine gekommen. Bei ihm war auch noch ein zweiter Mann den der Junge nicht kannte, der ihn jedoch mit eiskalten Augen ansah.
 

Angst überkam Myrddin.
 

"Was wollt ihr von meinem Sohn?", fragte Ellen, die sich vor ihren Sohn stellte.
 

Douglas strafte seine Schultern. "Myrddin wurde der Hexerei angeklagt. Er wurde dabei gesehen, wie er mehrere Kinder durch die Gegend geworfen zu haben, ohne sie zu berühren."
 

"H ... Hexerei?", fragte der Junge schockiert. "D ... das kann nicht sein ... Ich ... ich hasse Hexen!", rief er verzweifelt.
 

Douglas sah ihn lange an. Er wusste, was seine Aufgabe war, doch er konnte nicht glauben, dass dieser Junge, der sich schon oft gegen Hexerei geäußert hatte und es regelrecht hasste, ein Hexer war. Doch er war genau dessen beschuldigt worden, man hatte es gesehen. "Tut mir Leid, Myrddin", sagte der Mann. "Aber ich muss dich mitnehmen."
 

Der Junge wich entsetzt zurück. "Nein! Ich ... ich bin nicht ..."
 

Da legte ihm plötzlich seine Mutter ihre Arme um den Hals und drückte ihn sanft. "Schon gut, mein Junge", flüsterte sie aufmunternd, dann sah sie die beiden Männer an. "Können wir uns kurz draußen unterhalten, meine Herren?", fragte sie schließlich.
 

Die Männer sahen sich an, dann nickten sie.
 

In dieser Nacht, sollte Myrddin nicht mitgenommen werden, ebenso wie er in dieser Nacht nur schwer einschlafen sollte. Zu fiele Fragen schwirrten ihm durch den Kopf, zu viel Angst erfüllte ihn. Hexerei ... nein, dass war unmöglich, das konnte nicht sein! Er müsste sich doch daran erinnern! Er dachte nach. Als der Hund gequält worden war, war er wütend geworden. Aber irgendwas war da noch gewesen, oder? Doch daran konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern.
 

So lag er tief in Gedanken versunken auf seinem Schlafplatz, die Arme hinterm Kopf verschränkt und betrachtete die Kräuter, die an der Decke hangen und vom schwachen Schein des Mondes erhellt wurden. Plötzlich hörte er etwas. Er hatte so was noch nie gehört, nur etwas, was so ähnlich klang. Es war, als würde eine Feder über einen Stein kratzen, nur klang es anders, weicher. Er richtete sich auf und runzelte die Stirn. Er konnte im sanften Mondlicht die Unrisse seiner Mutter erkennen, die sich über etwas beugte. Um diese Uhrzeit? "Mutter?"
 

Die Frau zuckte beim klang seiner Stimme zusammen. "M ... Myrddin? Du ... bist noch wach?", fragte sie ein wenig zu hastig, doch der Junge bemerkte es nicht.
 

"Was tust du da?", fragte er neugierig.
 

"I ... ich? Ach ... ähm ... ich mache einen neuen Trank. Schlaf weiter, ja?"

"Oh ... na gut." Er legte sich wieder hin und schloss die Augen. Er wusste nicht, dass seine Mutter noch in dieser Nacht eine Eule wegschickte.
 

"Godric? Godric, mach auf! Mach doch endlich die Tür auf!" Rowena Ravenclaw, müde und ein wenig schlecht gelaunt weil sie mitten in der Nacht geweckt worden war, klopfte an die Tür ihres Freundes Godric Gryffindor, der anscheinend entweder tot war oder einen sehr guten Schweigezauber auf seine Tür gelegt hatte. Sie klopfte schon eine ganze Weile, hatte sogar schon gedroht die Tür zu sprengen, doch noch immer war der Mann nicht aufgewacht. Aber sie musste ihn wecken! Es war wichtig! "Godric? Steh auf! Da war eine Eule für dich, die nicht zu dir durch kam", erklärte sie.
 

Noch immer keine Reaktion.
 

Rowena rieb sich die Stirn und dachte nach? Wie bekam sie ihn aus dem Bett. Da lächelte sie plötzlich. Sie wusste nicht ob es wirklich stimmte, schließlich hatte sie den Brief nicht gelesen, aber es war ihre letzte Möglichkeit ohne Zauberspruch auszukommen. "Der Brief ist von Ellen."
 

Kaum hatte sie ihre Lippen geschlossen, als sich plötzlich die Tür öffnete und ein Mann erschien, der sie mürrisch ansah. Sie hatte ihn geweckt und er mochte es nicht sonderlich. "Was ist mit Ellen?", fragte er misstrauisch.
 

Rowena hielt den Brief hoch. "Die Eule ist nicht zu dir durchgedrungen und hat mich deswegen aufgesucht."
 

Godric nahm ihr den Brief ab und las ihn sich durch. Während er die hastig geschriebenen Zeilen überflog, weiteten sich seine Augen.
 

"Und?", fragte Rowena, die durch dieses Benehmen neugierig geworden war.
 

Die Hand des stämmigen Mannes zitterte leicht. "E ... Ellen ..." Einen Augenblick starrte er das Papier an, dann ging er wortlos in sein Zimmer zurück. Keine Minute später rannte er durch die Flure eines mächtigen Schlosses, welches den Namen Hogwarts trug.

Weil du ein Zauberer bist

An diesem Morgen erwachte Myrddin ungewöhnlich früh. Er hatte furchtbar schlecht geschlafen und von merkwürdigen Gestalten geträumt, die sich in Tiere verwandelt haben um ihn anzugreifen. Das beunruhigte ihn. War an der ganzen Hexereigeschichte vielleicht dohch etwas dran? Nein! Entschlossen schüttelte er den Kopf. Man hatte ihn nicht mitgenommen, dass hieß, dass er frei war. Das hieß es doch, oder?
 

Der Junge wollte gerade seine Mutter wecken um sie danach zu fragen, als er bemerkte, dass ihre Schlafstelle verlassen war. Seltsam ... Draußen war es noch dunkel und normalerweise stand sie nie vor den ersten Sonnenstrahlen auf.
 

Myrddin runzelte die Stirn, als er plötzlich das Wiehern eines Pferdes hörte. Sofort stand er senkrecht im Raum und ging zum Fenster. Ein Reiter zügelte gerade sein rabenschwarzes Pferd, das nur knapp vor Ellen stehen blieb, die sich höflich verbeugte.
 

Myrddin wusste nicht ob er erstaunt oder schockiert sein sollte. Erstaunt darüber, dass seine Mutter anscheinend einen Adligen kannte, zumindest sah der Mann so aus, oder schockiert, weil dieser Fremde, nachdem er abgestiegen war, sie auch noch herzlich umarmte! Was war denn los? Im ersten Augenblick dachte der Junge es währe sein Vater, doch dann fiel ihm ein, dass dieser kurz nach seiner Geburt gestorben war. Aber wer war dann dieser Fremde? Das sollte er schneller erfahren als er gedacht hätte, denn schon traten die beiden ein.
 

"Oh, Myrddin? Du bist schon wach?", fragte Ellen etwas überrascht.
 

"Ja. Ich konnte nicht schlafen."
 

"Ich hätte dich sowieso geweckt. Myrddin? Darf ich dir Godric Gryffindor vorstellen? Er ist ein alter Freund von mir."
 

Myrddin betrachtete den Fremden. Er hatte schulterlanges wallendes Haar, einen kurzen Bart und trug etwas über seine Tunika, das Ähnlichkeiten mit einem ledernen Brustpanzer hatte. Zwei goldene Löwenköpfe bedeckten die Oberarme. Für Myrddin jedoch, der nicht wusste was ein Löwe war, sahen sie jedoch aus wie ziemlich merkwürdige Katzen.
 

"Du bist also Myrddin?", fragte Godric, der den Jungen seinerseits musterte.
 

"Ja, Sir."
 

Der Mann kniete sich nieder und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Deine Mutter hat mir erzählt, dass du Tiere sehr gerne hast."
 

Myrddins Augen funkelten. "Ja, Sir! Ich liebe Tiere!"
 

"Was hältst du davon, wenn ich dir einen Ort zeige, wo es Tiere gibt, die du noch nie gesehen hast?"
 

Jetzt hatte Godric die ungeteilte Aufmerksamkeit des Jungen, der begeistert nickte. "Das würde mich sehr freuen, Sir! Das heißt ... darf ich mit, Mutter?"
 

Ellen warf Godric einen kurzen Blick zu, dieser nickte und verließ den Raum. Nun lächelte sie ihren Sohn traurig an. "Du darfst mit, Myrddin. Darum ist er ja hier."
 

Der Junge sah sie fragend an. "Wie meinst du das?"
 

Sie schloss ihn in die Arme. "Er ist hier, um dich von zu Hause wegzubringen. Er wird dir eine Welt zeigen, die ich dir niemals zeigen könnte."
 

Myrddin löste sich von ihr. "Wie ... wie meinst du das?"
 

"Geh mit ihm. Dein Vater hat es sicher so gewollt. Pass aber auf dich auf, ja? Und vergiss nicht ... egal wie weit wir voneinander getrennt sind, in deinem Herzen werde ich immer bei dir sein." Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn, streichelte noch einmal durch sein schwarzgoldnes Haar und stand auf.
 

Der Junge starrte sie einen Augenblick verwirrt an, dann begriff. Sie wollte ihn weggeben! "Nein!. Ich ... ich will hier bleiben! Bei dir."
 

Ellen schüttelte traurig den Kopf. "Das geht nicht, Myrddin. Weißt du, warum man dich in der Nacht nicht mitgenommen hat? Ich habe ihnen versprochen, dass du nicht hier bleibst."
 

"Was?! Aber ... aber warum? Und warum kannst du nicht mit?"
 

"Wenn du einmal älter bist, wirst du es verstehen. Glaub ich. Ich würde dich gerne begleiten, aber ich kann nicht. Diesen Weg musst du alleine gehen, Myrddin. Und vielleicht, wenn du älter und reifer bist, wirst du hier her zurückkommen und mich abholen."
 

Tränen funkelten in Myrddins Augen, die er jedoch schnell weg rieb. "Dann werde ich ganz schnell groß werden, damit ich dich abholen kann, ja?"
 

Ellen lächelte. "Ja. Ich hab dich lieb." Noch einmal umarmte sie ihn. Eine lange Zeit sollte vergehen, bis sie das wieder tun konnte.
 

"Ich dich auch." Eigentlich wollte er nicht gehen, alles in ihm sträubte sich, doch er hatte nicht die Kraft, den Wunsch seiner Mutter zu missachten.

Er verließ gerade das kleine Haus, als plötzlich der Hund, den er gerettet hatte, mit wedelndem Schwanz vor ihm stand. Seine Augen funkelten, während er zu Myrddin ging und ihm die Hand leckte.
 

"Dir scheint es ja wieder gut zu gehen. Passt du auf Mutter für mich auf?"
 

Der Hund bellte.
 

"Myrddin? Wir müssen langsam los", sagte Godric, dessen Blick auf dem Himmel ruhte, der langsam in ein helles blau glitt. Der Gesang der ersten Vögel erfüllte die Luft und im Dorf stieg schon der erste Rauch aus den Kaminen.
 

Der Junge nickte beklommen und stieg auf das schwarze Pferd, das bereits ungeduldig mit dem Vorderhuf auf dem Boden scharrte. Gerade als Myrddin sich noch einmal verabschieden wollte, galoppierte das Tier plötzlich los und der Junge hielt sich erschrocken an Godric fest.
 

"Schau nicht zurück, Junge", sagte dieser mit fast väterlicher Wärme in der Stimme. "Das macht es nur noch schlimmer."
 

Myrddin nickte traurig.
 

Es war bereits Nachmittag. Die Sonne stand hoch am Himmel und erwärmte die Erde mit ihren warmen Strahlen, die Vögel sangen, der sanfte Wind strich sacht durch die Blätter der Bäume und vereinzelt konnte man am Rande der Wälder kleine Tiere erkennen, die neugierig die Lichtungen betrachteten.
 

Zum ersten Mal in seinem jungen Leben interessierte es Myrddin nicht. Mit den Gedanken bei seiner Mutter, merkte er nicht einmal, wohin die Reise eigentlich genau ging. Erst als der Hengst, der den Namen Gryffin trug, wiehernd zum Stehen kam, schreckte er auf. "Wo sind wir?" Er beugte sich zur Seite und lugte am großen Mann vorbei. Im ersten Augenblick war er verwirrt, dann staunte er. Noch nie hatte er so eine große Stadt gesehen!
 

"London", sagte Godric.
 

"Gibt es da die Tiere?"
 

"Ja ... auch."
 

Bei diesen Worten setzte sich Gryffin wieder in Bewegung.
 

Myrddin hatte nie gewusst, dass so viele Menschen an einem Ort zusammen leben konnten. Doch jetzt, wo sie durch die belebten Straßen Londons ritten, wurde er eines besseren belehrt. Plötzlich blieben sie vor einem Pup stehen.
 

"Wo sind wir jetzt?", fragte der Junge, der vom Pferd rutschte.
 

"Das hier ist der Tropfende Kessel", erklärte Godric, der Gryffin sanft am Hals tätschelte. "Dort werden wir uns erst einmal unterhalten."
 

Myrddin nickte, dann folgte er dem Mann hinein und wurde beinahe von dem erschlagen, was er da sah.
 

Doch Godric merkte es nicht.
 

Ein alter Wirt hatte ihr Eintreten bemerkt und blickte auf. Dann grinste er übers ganze Gesicht, wobei seine zahlreichen Zahnlücken besonders auffielen. "Ah, Lord Gryffindor! Welch eine Ehre." Er verneigte sich, ebenso wie jene Anwesenden, die ihn auch bemerkt hatten.
 

"Hast du noch ein Zimmer für mich frei, Brix?", fragte Godric und legte Myrddin die Hand um die Schulter.
 

Dieser riss sich angewidert und verängstigt von ihm weg.
 

"Was hast du, Myrddin?", fragte der Mann, dann fiel sein Blick auf eine Tonschüssel, die gemütlich durch die Gegend schwebte.
 

Der Junge starrte ihn an, sein Körper bebte. "H ... He ... Hexerei! Das ist Hexerei!"
 

Einer der Gäste lachte trocken auf. "Was glaubst du, was das hier ist, Kleiner? Ne Schenke für Muggel vielleicht?"
 

Myrddin, der keine Ahnung hatte was das Wort Muggel bedeutete, starrte mit rasendem Herzen den Mann an, von dem er bis jetzt geglaubt hatte, dass er ein ganz normaler Mann gewesen war. "Ich ... meine Mutter hat euch vertraut!" Mehr brachte er nicht über die Lippen, in seinem Kopf drehte sich alles. Eigentlich hätte er wegrennen sollen, er wollte es auch, doch irgendetwas in ihm hielt ihn zurück. Aber warum? Und was?
 

Godric sah ihn einen Augenblick lang aufmerksam an, dann deutete er wortlos zu einer Tür, die sich direkt hinter der Theke befand. "Ist der Raum leer?"
 

Die Frage galt Brix, der sofort nickte. "Er steht zu eurer Verfügung."
 

"Gut. Myrddin?"
 

"Vergesst es! Ich ... ich geh da nicht rein!" Der Junge klang leicht panisch, doch irgendwie schaffte er es nicht, sich umzudrehen und wegzulaufen, geschweige denn auszurasten. Tatsächlich war er viel ruhiger, als er erwartet hatte. Das konnte nur eins bedeuten: er stand unter einem Zauber.
 

Godric nahm ihn am Arm und zog ihn hinter sich her.
 

Der Raum war erschreckend groß und leer, wenn man einmal von den Fässern absah, die sich an den Wänden links und rechts in die Höhe ragten. Durch ein kleines Fenster, das mit einem zerrissenen Stofffetzen behangen war, brach nur spärliches fahles Sonnenlicht. Die Luft war stickig und roch ein wenig nach Schwefel.
 

Nun, da sie alleine in einem Raum waren, löste sich plötzlich die Starre von Myrddin. Er drückte sich mit ängstlichem Gesicht gegen eines der Fässer und versuchte so weit von Godric zu stehen, wie er nur konnte. Sein Herz raste und er wusste, dass er weinen würde, wenn er nicht aufpasste. Er hatte Angst.
 

Godric schüttelte bekümmert den Kopf. "Myrddin, ganz ruhig. Ich werde dir nichts tun."
 

"Ach ja? Ihr sind ein Hexer!" Der Junge rückte etwas näher an eine Ecke heran.
 

"Zauberer, nicht Hexer. Und ich glaube, es wird Zeit, dass ich dir einiges erkläre." Der Mann zog seinen Zauberstab, warf Myrddin, der käsebleich geworden war, einen kurzen Blick zu, und beschwor zwei Bäumstämme. Auf einen von ihnen ließ er sich nieder und machte eine einladende Geste.

Myrddin starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund an. Das ... das war unmöglich! "Wie ...?"
 

Godric zuckte mit den Schultern. "Zauberei. Setz dich."
 

Myrddin schüttelte fassungslos den Kopf. Das musste ein Traum sein! Er hatte gewusst, dass Hex ... Zauberer anders waren. Doch dass sie Dinge ... entstehen lassen konnte, entsetzte ihn regelrecht. Was kam als nächstes? Die Verwandlung in ein Tier? Plötzliches Verschwinden? "Ich ... stehe lieber." Warum, verdammt noch Mal, wurde er nicht endlich wütend?
 

"Ganz wie du willst." Godric sah Myrddin an, ohne ihn wirklich zu sehen. Er sah durch ihn hindurch, beinahe so, als würde sein Blick in eine andere Zeit gleiten. Lange schwieg er.
 

Und genau dieses Schweigen war es, das den Jungen irgendwie beunruhigte. Soweit das noch irgendwie möglich war. Er wollte rennen, schreien, ausrasten, doch ein anderer Teil in ihm wollte wissen, was hier los war. Wahrscheinlich war genau das der Grund, warum er Angst hatte.
 

Plötzlich wandte Godric seinen Kopf ab, sah kurz aus dem Fenster und seufzte. Er musste Vertrauen zu diesem Jungen aufbauen. Nur wie? Seit Hogwarts gegründet worden war, hatte es schon immer Fälle wie diesen gegeben. Einen Jungen mit magischer Kraft, dem eingeredet worden war, die Welt, in die er eigentlich gehörte, zu verabscheuen. Meistens konnte man sie nicht überzeugen, doch in diesem Fall musste er es schaffen. Das war er nicht nur Ellen schuldig. Doch der Junge reagierte irgendwie seltsam. Er war viel zu ruhig. "Weißt du, dass dein Vater hier gearbeitet hat?"
 

Myrddin blinzelte. "Wie bitte?"
 

"Dein Vater hat hier einige Zeit gearbeitet. Ein netter Mann." Godric schloss die Augen, als versuche er, Bilder längst vergangener Zeiten wiederauferstehen zu lassen.
 

"Er war ein Barde", brachte der Junge mühsam zwischen

zusammengepressten Lippen hervor.
 

"Ja, das war er. Wenn er gesungen hat, dann war es, als würde die Zeit gefrieren. Alle Lasten, von denen man erdrückt wurde, fielen von einem ab und das Gefühl von Frieden und Glück erfüllte das Herz. Sicher, dass du dich nicht setzten willst?" Wieder machte der Mann eine einladende Bewegung und für einen kurzen Moment war Myrddin sogar versucht, ihm Folge zu leisten. Doch er widerstand.
 

"Ich weiß, dass dies alles ziemlich ... unangenehm sein muss. Doch das, was man dir erzählt hat, entspricht nicht der Wahrheit. Wir schleichen uns nachts nicht in fremde Häuser um junge Frauen zu verfügen. Wir vergiften auch die Tiere nicht." Er klang müde, irgendwie traurig. Zu lange gab es schon diese Vorurteile und es sah nicht so aus, als würden sie sich in absehbarer Zeit legen. Genau das war es, was ihn schmerzte.
 

Myrddin hätte alles dafür gegeben den Mund aufmachen zu können, doch es gelang ihm nicht. Er stand nur da und sah den Mann, der für seine Mutter scheinbar ein guter Freund war, stumm an.
 

Godric seufzte. "Du bist ein Zauberer, Myrddin. Das ist der Grund, warum du hier bist." Er hatte beschlossen, offen zu sein. Das merkwürdige Verhalten des Jungen irritierte ihn ein wenig und in den dunklen Augen konnte er sehen, dass es ihm nicht anders erging. "Deine Mutter hat mir gesagt, was passiert ist. Du hast einen Hund vor einigen Muggeljungen gerettet und dabei unfreiwillig gezaubert. Man wollte dich mitnehmen, doch Ellen hat ihr Gedächtnis verändert. Das ist der wirkliche Grund, warum ich dich mitgenommen habe. Wenn du da geblieben wärst, hättest du den Abend nicht mehr erlebt. Man hätte andere geschickt um dich holen zu kommen, doch auch ihnen währe das Gedächtnis verändert worden. Irgendwann hätte man euch beide verbrannt." Er schwieg kurz, dann senkte er den Blick. "Ihr währe nichts geschehen, dir aber schon. Sie hat dein Leben gerettet."
 

Myrddin überkam eine Gänsehaut. "Das ... das ist nicht wahr ... Ich ... Zauberer?"
 

Godric nickte. "Und deine Mutter ist eine Hexe."
 

Der Junge erstarrte. Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken, während die Worte Godric Gryffindors in seinen Ohren widerhallten. "DAS IST EINE LÜGE!" Und endlich löste sich die Starre von ihm. Er rannte los, warf sich mit voller Wucht auf den Mann und zusammen prallten sie auf den Boden. "MEINE MUTTER IST KEINE HEXE!"
 

"Doch, ist sie. Und tief in dir drinnen weißt du es auch", sagte Godric ruhig und erleichtert zugleich. Er hatte sich wirklich schon Sorgen gemacht. Jetzt reagierte der Kleine genau so, wie Ellen es ihm Brief beschrieben hatte. Er stieß den Jungen zur Seite, rappelte sich auf und blickte auf ihn hinab. "Welchen Grund hätte ich, um dich anzulügen? Du wirst hier bleiben und die Winkelgasse nicht verlassen. In ein paar Monaten bin ich wieder hier." Er verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen. Das war plötzlich, dass wusste er, doch er hielt es für das Beste, den Jungen direkt mit seiner Welt zu konfrontieren. Doch Godric würde ihn nicht unbeobachtet lassen.
 

Myrddin starrte ihm einen Augenblick lang nach, dann spürte er, wie er innerlich zu Kochen begann. Er war wütend. Doch eher auf sich selbst als auf den Mann, von dem er nicht mehr als den Namen wusste. Warum hatte er nichts getan? Warum hatte er sich die ganze Zeit so merkwürdig benommen? Irgendjemand musste ihn verzaubert haben, da war er sich sicher. "ICH WERDE NICHT HIER BLEIBEN!!!"

Myrddin war sich nicht einmal sicher, ob Godric noch hören konnte. Doch das war ihm egal, denn die nächste halbe Stunde war er damit beschäftigt, seinem Frust freien Lauf zu lassen. Das musste ein Alptraum sein!

Eine neue Welt

Myrddin hatte es nicht geschafft, den Ort zu verlassen. Er hatte es mehrmals versucht, doch die Tür, die nach London führte, war ihm verschlossen. Egal was er versucht hatte, ihm hatte sie sich einfach nicht geöffnet. Schließlich hatte er sich tagelang in seinem Zimmer verkrochen, dass ihm Brix zur Verfügung gestellt hatte.

Offenbar hatte Godric dem alten Mann aufgetragen, sich besonders gut um ihn zu kümmern, denn er fragte oft an der Tür, wie es ihm ginge und brachte ihm auch immer das Essen hoch. Anfangs hatte sich der Junge geweigert, auch nur einen Bissen zu sich zu nehmen, doch nach zwei Tagen hatte sein Magen rebelliert. Geschlagen und im Stolz verletzt, hatte es weitere zwei Tage gedauert, bis er sich gelangweilt hatte. Und so stand er nun vor einer Steinwand und wusste nicht, was er tun sollte.

Er hatte unfreiwillig aus dem Fenster seines Zimmers gesehen, dass sich die Wand öffnen ließ, doch er hatte keine Ahnung wie genau. So stand er unschlüssig da und betrachtete das dunkle Grau, dass sich vor ihm in den Himmel streckte.

Das die Zauberer, die an der Tür standen und ihn hämisch Grinsend beobachteten, scheinbar nicht eine Sekunde daran dachten ihm zu helfen, war Myrddin auch keine große Hilfe. Genervt drehte er sich um. "Gib es hier was zu sehen?", fragte er schroff.
 

Die Zauberer drehten sich sofort weg.
 

"Na, großen Dank auch." Er drehte sich wieder um und begann damit, die Steinwand abzuklopfen. Ohne Erfolg.
 

Hinter ihm ertönte lautes Gekicher.
 

Achte nicht drauf, mahnte er sich selbst. Er fühlte sich nicht wohl, doch dagegen konnte er nichts tun. Im Augenblick gab es eigentlich gar nichts, was er tun konnte.
 

Plötzlich bewegte sich die Wand.
 

Myrddin machte erschrocken einen Satz nach hinten, sah dann jedoch, wie ein Durchgang erschien. Sofort schlüpfte er an der Frau vorbei, die heraustrat und befand sich nun zum ersten Mal in seinem Leben in der Winkelgasse. Widerwillig musste er staunen, obwohl sich die Häuser nicht sehr von denen in London unterschieden. Dennoch war es hier anders, ganz anders sogar. Überall wo man hinsah sah man Eulen oder Katzen. Händler boten Sachen an, von denen der Junge noch nie etwas gehört, geschweige denn gesehen hatte. Besen, die Fliegen konnten, Stoff, der von alleine durch die Luft flog, sogar, was Myrddin an den Rand eines Nervenzusammenbruchs geführt hatte, einen Kobold, den er beinahe über den Haufen gerannt hatte. Das alles war dem Jungen fremd, Angst einflössend, aber auch interessant.

Schon bald verschwand er auch wieder in seinem Zimmer. Alles drehte sich. Die Erkenntnis, dass es sogar mitten in London eine ganze Straße für Hexen und Zauberer gab, entsetzte ihn. Er hatte es geahnt, doch jetzt, wo er es genau wusste, machte es ihm Angst. Es würde noch lange dauern bis Myrddin alt genug sein würde zu begreifen, vor was er wirklich Angst hatte. Im Augenblick jedoch versuchte er sich jedoch einzureden, dass alles nur ein böser Traum war.
 

Godric machte sein Versprechen war. Einige Monate später, es war mittlerweile Sommer und Myrddin war nun elf Jahre alt, erschien er wieder im tropfenden Kessel. Sein Blick schweifte über die Köpfe der anwesenden Hexen und Zauberer hinweg, die ihm freundlich zunickten und erkannte schließlich den Jungen, der sich in die hinterste Ecke verkrochen hatte und gerade Frühstückte.
 

Mittlerweile war Myrddin dazu übergegangen, seine Feinde, wie er sie nannte, gut im Auge zu behalten. Nur für den Fall der Fälle, versteht sich.
 

Godric kam auf sich zu und setzte sich. "Und?", fragte er. "Mittlerweile wieder beruhigt?"
 

Myrddin antwortete ihm nicht, sondern aß einfach unbekümmert weiter.
 

"Ich soll dich von deiner Mutter grüßen. Es geht ihr gut und dem Hund ebenfalls."
 

"Wirklich?" Myrddins Kopf hob sich ruckartig. Er strahlte, doch dann wandte er sofort wieder seinen Blick ab. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, denn Mann zu ignorieren.
 

Godric stand wieder auf. "Komm mit. Wir gehen dir deine Sachen kaufen."

Widerwillig folgte ihm der Junge.
 

Es gab nicht allzu viel zu kaufen. Myrddin brauchte lediglich einige Umhänge, Kräuter, Kessel und Pergament mit einigen Federn, die sie sehr schnell und, was das Beste war, umsonst gekriegt. Die meisten Hexen und Zauberer schienen Godric zu verehren, denn egal wo er hinkam, stets behandelte man ihn mit viel Respekt. Doch dann kamen sie zum Geschäft von Mr. Ollivander und mit einem Mal fühlte sich Myrddin noch unbehaglicher, als er es ohnehin schon tat. Nervös betrachtete er das alte Messingschild. Wenn er diesen Laden betrat, konnte er sich wohl nie wieder außerhalb dieser Gasse zeigen. Sobald er seinen Zauberstab besaß, würde er es zu Recht verdienen, verbrannt zu werden. Dieser Gedanke entsetzte ihn.

Schockiert taumelte er einige Schritte zurück. Warum war ihm der Gedanke nicht früher gekommen? Warum, verdammt noch Mal, hatte er DAS vergessen? Er war an einem Ort, den er nicht sehen durfte. Er wusste jetzt Dinge, die er nicht WISSEN durfte! Alles begann sich zu drehen. Die Monate, die er hier gewesen war, hatte er nur dazu genutzt, um entweder zu schmollen, oder herauszufinden wo er war! Ihm war nie wirklich der Gedanke gekommen, wie tief er wirklich drinnen steckte. Aber warum? War es dieses Etwas in ihm, dass Neugierig auf diese Welt war? Das Ding, das neugierig auf das alles hier war?

Seit er zum ersten Mal im tropfenden Kessel gewesen war, hatte Myrddin das Gefühl gehabt, dass es irgendetwas in ihm gab, dass genau das wollte, was er verabscheute: Zaubern.
 

Godric drehte sich um und sah den Jungen mit einer Mischung aus Besorgnis und Vorsicht an. "Ist alles in Ordnung, Myrddin?"
 

In Ordnung? In ORDNUNG?! Wenn das so weiter ging landete er noch auf dem Scheiterhaufen! "Lasst mich ... in Ruhe." Er keuchte. Plötzlich hatte er hämmernde Kopfschmerzen.
 

Godric runzelte die Stirn. "Geht es dir gut?"
 

Etwas im Jungen regte sich wieder. Dieses Verlangen, in den Laden zu gehen und sich einen Zauberstab kaufen ... Nein! Das durfte er nicht. Wenn er das tat, gab es kein Zurück mehr für ihn. Dann war er endgültig zu weit gegangen! "Lasst mich ... in Ruhe", wiederholte er. "Ich will das nicht!"
 

"Was willst du nicht?" Irgendetwas schien hier nicht ganz zu stimmen.
 

Irgendetwas war an diesem Jungen, etwas, was er noch bei keinem seiner Schüler je gesehen hatte. Godric schüttelte den Kopf. Das bildete er sich garantiert nur ein. Das lag bestimmt daran, wie der Junge reagierte. So widersprüchlich. Er streckte seine Hand aus, doch Myrddin schlug sie weg. "Nein. Ich will nicht. Ich möchte nach Hause!"
 

"Das geht nicht."
 

"Warum nicht?!" Er schrie fast.
 

"Das habe ich dir doch schon gesagt. Es ist zu gefährlich. Für dich und auch für Ellen."
 

"Na und? Ich will das hier nicht! Ich bin kein Zauberer. Ich HASSE ZAUBERER!!!" Seine Stimme schien in der Luft wiederzuhallen. Das war aber auch das einzige Geräusch, denn mit einem Mal war es sehr ruhig geworden.
 

Alle Hexen und Zauberer in ihrer Nähe drehten sich langsam zu ihm um.
 

Myrddins Kopfschmerzen wurden schlimmer. Außerdem hatte er auch noch das bedrückende Gefühl, irgendetwas zu verraten.
 

Godric sah ihn lange an. "Es ist bereits zu spät. Du kannst nicht mehr zurück."
 

"Nein!" Myrddin wich weiter vor ihm zurück. "Das ... das glaub ich nicht! IHR LÜGT!"
 

"Du weißt es doch selber!", antwortete der Mann mit harter Stimme.
 

Myrddin standen mittlerweile Tränen in den Augen. Er wollte nach Hause. Nein, er wollte nicht nach Hause, er wollte endlich aufwachen! Das musste ein Alptraum sein! Doch tief in sich drinnen wusste er, dass das nicht stimmte. Niedergeschlagen ließ er den Kopf hängen. Er fühlte sich allein und hilflos.
 

"Myrddin ... Vertrau mir einfach. Komm." Godric fasste ihn an der Schulter und dieses Mal wehrte sich der Junge nicht. Warum auch? Monatelang hatte er sich selbst vorgemacht, dass all das nur ein böser Alptraum war. Doch jetzt wusste er, dass das nicht stimmte. Seine Mutter war eine Hexe ... er ein Zauberer ... Das hieß aber nicht, dass er sich so einfach damit abfinden würde. Denn genau in dem Augenblick, als er den Laden betrat, schwor er sich, niemals einen vernünftigen Zauberspruch auszusprechen. Innerlich jedoch war er sowohl am Jubeln, als auch am Weinen.
 

Mr. Ollivander war ein Mann mittleren Altern und rostbraunem Haar, der, als er die Kunden bemerkte, ein fröhliches Lächeln aufsetzte. "Ah, ein neuer Schüler für Hogwarts! Freut mich. Mein Name ist Mr. Ollivander." Er streckte dem Jungen die Hand hin.
 

Myrddin ignorierte sie und sagte auch nichts.
 

"Nun ja ... Lord Gryffindor." Mr. Ollivander verneigte sich. "Was darf ich für euch tun?"
 

"Der junge Myrddin hier möchte einen Zauberstab kaufen", sagte Godric.
 

"Ja , natürlich. Natürlich, natürlich. Nun junger Mann, welche ist deine Zauberstabhand?"
 

Noch immer gab der Junge keine Antwort. Erst als ihm sein Aufpasser, wie er Godric ab sofort nennen wollte, einen Schups in den Rücken gab, machte er den Mund auf. "Rechts, glaube ich."
 

"Gut." Mr. Ollivander besah sich die Hand, dann verschwand er im hinteren Teil seines Ladens, um wenig später mit einem Zauberstab wiederzukommen. "Phönixfeder und Stachelpalme, 13 Zoll. Probier Mal."
 

Alles in Myrddin protestierte, nein, schrie regelrecht, dass er es nicht tun durfte. Doch ein kleiner Teil in ihm, der Teil, der ihn so durcheinander brachte, drängte ihn dazu. Zögernd ergriff er ihn.

Im ersten Augenblick dachte er, es würde nichts geschehen, doch auf einmal gab es solch einen lauten Knall, dass die Regale regelrecht zerbrachen.

Alle Zauberstäbe, die darauf gewesen waren, kullerten Munter durch den Raum.
 

Mr. Ollivander nahm dem Jungen den Stab wieder ab. "Nein, dass war eindeutig der Falsche."
 

Auch der nächste Zauberstab war der Falsche, und der Nächte auch und all jene die danach kamen ebenfalls.
 

Mittlerweile hatte es Myrddin geschafft, den Laden regelrecht zu demolieren. Der Boden war überflutet, einige Löcher zierten die Wand, die Theke hatte viermal Feuer gefangen, die Regale waren endgültig zerstört und auf Mr. Ollivanders Wange zog sich ein langer, blutiger Riss, der beim letzten Zauberstab entstanden war.
 

Der Mann war am Verzweifeln. "So einen schweren Fall hatte ich noch nie", murmelte er, verschwand wieder und kehrte mit einem weiteren Stab zurück. "Das ist der Letzte. Besonders stark und widerstandsfähig. Eiche mit Drachenherzfasern."
 

Myrddin nahm ihn an sich und schwenkte ihn. Hoffnung keimte in ihm auf. Wenn das der letzte Zauberstab war, und er nicht zu ihm passte, war er vielleicht gar kein Zauberer!
 

Doch die Erde bebte, als eine gewaltige Explosion die Luft erfüllte. Dort, wo Mr. Ollivanders Zauberstabladen hätte sein sollen, loderten kleine Flämmchen auf dem, was einmal Holzregale gewesen waren. Nichts stand mehr. Die Theke war verkohlt, die Wände lagen zersplittert in der Gegend herum und am Boden hatte sich ein kleiner Krater gebildet. Und genau in dem Krater stand Myrddin, den Zauberstab erhoben und über und über mit Asche bedeckt.
 

Nicht weit von ihm entfernt rappelten sich die beiden Männer in die Höhe. Während sich Mr. Ollivander mit aschfahlem Gesicht umsah und sein zerstörtes Geschäft getrauerte, schüttelte Godric nur den Kopf. "Ich werde den Schaden selbstverständlich zahlen", sagte er und ließ seinen Blick auf Myrddin ruhen, während er mit dem Ladenbesitzer sprach. "Außerdem möchte ich sie bitten, einen speziellen Zauberstab für den Jungen anzufertigen."
 

Myrddin, der zu hoffen gewagt hatte, erbleichte. Es sah nicht so aus, als hätte er diesen Alptraum endlich überstanden.
 

Mr. Ollivander drehte sich um. "Selbst verständlich. Habt ihr eine gewisse Vorstellung?"
 

Godric nickte. Er hatte den Jungen bei jedem Zauberstab genau beobachtet und wusste, welcher für ihn am besten war. Er musste unwillkürlich Lächeln. Die nächsten sieben Jahre schienen sehr interessant zu werden. Godric war schon gespannt darauf zu sehen, in welche Richtung der Junge sich entwickeln würde. Denn eines war klar: Bis jetzt hatte es noch nie eine Hexe oder ein Zauberer gegeben, der es geschafft hatte, den Laden in die Luft zu jagen.
 

Drei Tage später befand sich Myrddin wieder im Laden für Zauberstäbe, der sich im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht zusammengebaut hatte. Der Junge fühlte sich unwohl, als er daran dachte, dass er das ganze Theater noch einmal über sich ergehen lassen durfte. Mittlerweile zweifelte er daran, aus diesem Traum zu erwachen.
 

Mr. Ollivander begrüßte ihn, wenn auch bei weitem nicht so freundlich wie beim letzten Mal. "Ah, der junge Myrddin. Hier, probier den hier." Er reichte dem Jungen einen dunklen Stab. "Eine einmalige Zusammenstellung. Das Holz ist aus einer sehr starken Eiche, Zwölf Zoll. Einhornhaar und Phönixfeder. Einen Augenblick bitte." Der Mann ging hinter seiner Theke in Deckung.
 

Myrddin betrachtete den Stab in seiner offenen Hand. Irgendwie fühlte er sich anders an als die, die er bisher probiert hatte. Der Junge zuckte mit den Schultern. Und dann geschah es. Genau in dem Augenblick, als sich seine Hand um das dunkle Holz schloss, durchfuhr ihn eine elektrisierende Spannung. Sein Körper bebte, ein Sturm zerrte an ihm. Nur mit Mühe konnte er seine Augen offen halten um das silberblaue Licht zu sehen, das ihn umgab. Der Sturm wurde stärker, ebenso die Energie, die ihn erfüllte und plötzlich war alles vorbei.
 

Vorsichtig lugte Mr. Ollivander über den Rand seiner Theke, stand dann auf und klatschte begeistert in seine Hände. "Wunderbar! Das ist genau der Richtige für dich. Merkwürdig, aber wunderbar."
 

"Merkwürdig?", fragte Myrddin mit belegter Stimme. Ihm war schlecht und in seinem Kopf drehte sich alles.
 

"Normalerweise haben Zauberstäbe keine zwei Kerne. Es ist merkwürdig, dass ausgerechnet so jemand wie du so einen benötigt." Der Mann runzelte nachdenklich die Stirn.
 

"Und warum gibt es nur einen Kern?", fragte der Junge. Nicht, dass es ihn wirklich interessieren würde, doch irgendwie fühlte er sich im Augenblick ein klein wenig aus der Bahn geworfen. Was war das Eben nur gewesen?
 

Mr. Ollivander zuckte mit den Schultern. "Die meisten Zauberer können es sich nicht leisten, aber auch, weil die Stäbe zu mächtig sind um sie kontrollieren zu können. Deswegen wundere ich mich ja auch."
 

"Aha ... wie viel?", fragte Myrddin mit niedergeschlagener Stimme. Godric hatte ihm ein wenig Gold gegeben.
 

"Nichts. Lord Gryffindor ist bereits für alles aufgekommen."
 

"Schön." Geistesabwesend steckte Myrddin den Stab in die Tasche, schlurfte mit hängenden Schultern durch die Winkelgasse und ging auf seinem Zimmer, wo er sich den Tränen nahe auf sein Bett fallen ließ. Es war vorbei. Das Spiel war aus. Jetzt gab es kein Zurück mehr für ihn. Frustriert schlug er auf das weiche Bett ein. Es war aus und vorbei. Doch eins schwor er sich. Er würde niemals zaubern.

Niemals!

Und plötzlich hörte er es. Leise zwar, doch eindeutig ganz in seiner Nähe. Myrddin hob den Kopf und sah sich in seinem Zimmer um. Alles war so, wie es sein sollte, doch woher kam dieses Geräusch? Er richtete sich auf. Das Geräusch kam vom Fenster. Als der Junge hinaus sah, bemerkte er einen kleinen Vogel, der mit hängendem Flügel direkt auf einem kleinen Vorsprung direkt unter dem Fenster kauerte.

Myrddin nahm ihn behutsam in die Hand. "Na du? Was ist denn mit dir passiert? Oh, dein Flügel ist gebrochen."
 

Der Vogel stieß einen lauten Pfiff aus, wehrte sich jedoch nicht.
 

"Ich bin zwar nicht so gut wie meine Mutter, aber ich glaube, ich kann dir helfen." Behutsam legte er den Vogel auf sein Bett und holte sich einige Kräuter aus seinem Kessel, den er für die Schule brauchte. Als er begann die Kräuter für eine Salbe zusammenzustellen, fing er an vor sich hin zu summen, bis er zu einem weichen Gesang wechselte.

Langsam entspannte sich der Vogel.

Hogwarts

Myrddin hatte das Gefühl zu Fliegen. Unter ihm erstreckte sich weites freies Land, welches erhellt wurde von einer strahlenden Sonne. Der Wind war schön warm und egal wohin Myrddins Blick auch fiel, überall sah er Frieden und Glück. Er breitete seine Flügel aus und tauchte ein in ein Meer von strahlenden Farben, die sich vermischten und eine neue Welt erhellten. Myrddin lächelte, als er es sah und begann schließlich fröhlich zu lachen. In der Ferne konnte er die Zinnen eines Schlosses erkennen und plötzlich hatte er das Gefühl, dorthin zu müssen. Er legte die Arme an, schloss die Augen und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Er fühlte sich wohl und geborgen und ...
 

Jemand klopfte an seine Tür und er schreckte auf. Verwirrt blickte er sich in seinem Zimmer um, dass in ein dumpfes Dämmerlicht getaucht war. Wer weckte ihn denn bereits zu dieser Tageszeit? Schulter zuckend legte er sich wieder hin.
 

Das Klopfen wurde Lauter.
 

Myrddin versuchte es krampfhaft zu überhören, doch es gelang ihm nicht. Als er das Gefühl hatte, die Tür würde jeden Augenblick zusammenkrachen, gab er sich geschlagen. "Ja was ist denn, verdammt noch Mal? Es ist dunkel! Und ich bin Müde!"
 

"Ich ... ähm ... tut mir Leid. Kann ... ich reinkommen?"
 

Einen Augenblick war Myrddin versucht nein zu sagen, doch die Stimme klang so verzweifelt, dass er es nicht übers Herz brachte. So warf er die Beine über die Bettkante, richtete sich auf und öffnete die Tür. Dort stand ein Junge, offenbar nicht älter als er selbst, und sah ihn mit einem entschuldigenden Lächeln an. "Hallo."
 

"Äh ... hallo", antwortete Myrddin etwas überrascht. "Kenn ich dich?"
 

Der Junge schüttelte den Kopf. "Nein. Ich heiße Phelan und ich bin eben erst hier angekommen. Dieser Wirt da unten meinte, ich solle hier klopfen." Der Junge runzelte die Stirn. "Du bist doch Myrddin, oder?"

"Ja. Warum wollte der Wirt ..."
 

"Das ich hier her komme? Weil alle anderen Zimmer belegt sind, glaube ich aber wenn es nach mir ginge, währe ich noch immer zu Hause und nicht hier in diesem ... in diesem ..." Er fand offenbar nicht die richtigen Worte, um es auszudrücken.
 

Myrddin begriff. "Du möchtest auch nicht nach Hogwarts?"
 

"Sehe ich so aus? Ich habe bei mir im Dorf versehentlich ein Feuer gelegt und jetzt bin ich hier", sagte Phelan traurig. "Die Reise hat ganze vier Tage gedauert."
 

"Woher kommst du denn?"
 

"Caledonien", antwortete Phelan knapp.
 

"Oh ..." Myrddin ging zur Seite und ließ seinen Besucher eintreten. "Das ist wirklich weit."
 

"Und woher kommst du?"
 

"Aus einem kleinen Dorf an der Ostküste", sagte Myrddin und schloss die Tür hinter sich. Er konnte nicht sagen wie froh er war, noch jemanden begegnet zu sein, der noch einen klaren Verstand besaß. "Ich hatte es nicht ganz so weit."
 

Phelan sah sich um, ging zum Bett und wollte sich hinlegen, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne. "Darf ich?", fragte er.
 

Myrddin nickte stumm. Er wusste nicht warum, aber plötzlich hatte er ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Und das beunruhigte ihn. Immer wenn er so etwas hatte, passierte über kurz oder lang immer etwas Schlimmes.
 

"Hast du was?", fragte Phelan, der sich gähnend in die Höhe stemmte. Er war müde und offenbar fiel es ihm schwer die Augen offen zu halten.
 

Myrddin schüttelte den Kopf. "Nichts, es ist nichts. Ruh dich aus. Morgen wirst du erst einmal den Schreck deines Lebens kriegen."
 

"Das geht noch?"
 

"Ja ... leider", fügte er mit einem bitteren Lächeln hinzu.
 

Myrddin irrte sich. Zwar war Phelan im ersten Augenblick schockiert, als er die Winkelgasse zum ersten Mal betrat, doch er konnte auch noch nicht wissen, was sie an diesem Abend erwartete.
 

So saßen die beiden Jungen am frühen Abend in einer der hintersten Ecke des Tropfenden Kessels und unterhielten sich darüber was sie in ihrem Früheren Leben verbrochen haben mussten, um so bestraft zu werden. Irgendetwas musste ja gewesen sein!
 

"Wahrscheinlich war ich früher ein Meuchelmörder", meinte Myrddin und fuhr sich durchs schwarzgoldene Haar, während er niedergeschlagen den Kopf senkte.
 

Phelan schnaubte. "Und was war ich dann? Mörder, Pferdedieb und ein feiger Verräter?"
 

"Ich weiß es nicht ... oh nein." Myrddin lehnte sich seufzend in seinem Stuhl zurück. Seine dunklen Augen waren auf niemand anderen als auf Godric gerichtet, der sich durch die Menge bahnte.
 

Phelan drehte sich neugierig um. "Wer ist das?"
 

"Der Anfang allen Übels."
 

"Wie ich sehe bist du mir immer noch nicht wohl gesonnen", seufzte Godric, als er den Tisch erreicht hatte. "Wie dem auch sei. Folgt mir."
 

"Warum?", fragte Myrddin beunruhigt. Immer wenn der Mann wollte dass man ihm folgte kam nichts Gutes dabei heraus.
 

Godric packte ihn am Arm. "Wir gehen jetzt nach Hogwarts. Eure Schulsachen werden nachgeschickt."
 

Gehen war der falsche Ausdruck gewesen, denn Godric führte die beiden Jungen nur in den Raum, in dem er Myrddin auch schon geschleift hatte, als dieser hier angekommen war. Doch jetzt war der Raum nicht nur von Fässern erfüllt. Kinder, alle nicht älter als elf Jahre, waren in ihm versammelt und sahen mehr oder weniger begeistert aus.
 

Als Godric den Raum betrat, hörten sie sofort auf zu reden und drehten sich neugierig zu ihm um.
 

Myrddin fühlte sich nicht wohl. All diese Kinder, von denen er wusste dass sie nicht alle freiwillig hier waren, waren Hexen und Zauberer. Schon bald würden sie alle in Hexerei unterrichtet werden. Ihn eingeschlossen! Aus den Augenwinkeln heraus konnte Myrddin sehen, dass Phelan ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen, denn er war blass und sah alles andere als begeistert aus.
 

Plötzlich zog Godric etwas aus seinem Umhang hervor, legte es auf den Boden und tippte mit dem Zauberstab dagegen.
 

Ein Raunen ging durch die Runde, als das Etwas plötzlich zu wachsen begann.
 

Phelan wich entsetzt einige Schritte zurück, doch Myrddin verbarg es hinter einer starren Maske. Er würde Godric garantiert nicht mehr den Gefallen tun, bei diesen Hexereien die Fassung zu verlieren. Missmutig und leicht verwirrt betrachtete er das zusammengerollte und seiner Meinung nach viel zu groß geratene Seil.
 

"Das ist ein Portschlüssel", erklärte Godric mit fester Stimme. "Eure Mitschüler wurden bereits nach Hogwarts gebracht. Jetzt seid ihr an der Reihe. Greift zu."
 

Myrddin wollte sich gerade wehren, als ihm der Mann ohne ein Wort zu sagen ein Stück des Seils in die Hand drückte. Gemeinheit!

Als jeder ein Stück des Seils berührt hatte, legte sich erwartungsvolle Stille über den Raum. Und dann geschah es. Myrddin spürte ein merkwürdiges Ziehen direkt hinter seinem Bauchnabel. Der Boden löste sich unter seinen Füßen, Schultern schlugen aneinander. Alles drehte sich und dann war es still.
 

Myrddin blickte sich schockiert um, doch es war zu dunkel, um genau sehen zu können. Doch er hörte das leise Plätschern eines Sees in seiner Nähe, das Rauschen von Blättern und die ehrfürchtigen Rufe der anderen Kinder.
 

Jemand packte ihn an der Schulter und drehte ihn um. Myrddin erstarrte. Vor ihm erstreckte sich ein Meer aus Lichtern in die Höhe. Was immer es auch war, es war gigantisch.
 

"Willkommen in Hogwarts", sagte Godric mit feierlicher Stimme und gebot den Schülern, ihm zu folgen.
 

Niemand musste ein zweites Mal aufgefordert werden. Selbst Myrddin nicht, der wie gebannt die Zinnen und Türme anstarrte. Noch nie hatte er so etwas Großes gesehen, nicht einmal in seinen Träumen. Hier sollte also von nun an Leben? Das kam ihm absurd vor, denn er war schließlich nur ein kleiner Junge, dessen Mutter sich sehr gut mit Kräutern auskannte. Aber das? Das war mehr als er je erwarten konnte! Diesen Gedanken nachhängend, trottete er den anderen langsam hinterher.
 

Ein Stoß von Phelan in die Rippen brachte ihn wieder zur Besinnung. Verwirrt blickte er sich um. Die Gruppe hatte eine riesige Halle betreten, in der vier lange Tische standen, an denen viele Schüler saßen und die Neuankömmlinge neugierig betrachteten. Kerzen schwebten in der Luft und als Myrddin seinen Blick hob, erbleichte er. Die Decke! Sie war durchsichtig! Er konnte genau den Halbmond erkennen, zusammen mit kleinen funkelnden Sternen.
 

Die Gruppe hielt plötzlich vor einem weiteren Tisch an, an dem einige Hexen und Zauberer saßen. Drei standen jedoch und Godric gesellte sich zu ihnen.
 

Plötzlich erfüllte fast gespenstige Ruhe die Luft und alle Augen richteten sich auf die vier Gründer.
 

Myrddin betrachtete sie. Neben Godric stand ein Mann mit langem schwarzem Haar und eisblauen Augen, die kalt die neuen Schüler musterten. Er war in einen grünen Unhang gekleidet.

Zu Godrics linken stand eine Frau mit dunklem Haar und blauen Augen, die ebenfalls die Schüler interessiert musterte. Sie trug ein dunkelblaues Gewand.

Neben ihr, ganz in gelb mit blondem Haar und freundlichen nussbraunen Augen, stand eine weitere Frau. Myrddin fühlte sich sofort zu ihr hingezogen. Sie hatte etwas an sich, was ihn an seine Mutter erinnerte. War es das aufmunternde Lächeln, mit dem sie jeden Schüler bedachte? Was immer es auch war, sie hatte den Blick des Jungen gespürt, denn sie wandte sich zu ihm, lächelte warm um nickte ihm zu.
 

Myrddin nickte verwirrt lächelnd zurück.
 

Da ergriff die in blau gekleidete Frau das Wort. "Willkommen, meine Lieben, in einem neuen Jahr hin Hogwarts. Bevor wir gemeinsam zu Abend essen und wir einige Worte an euch richten, ist es unsere Aufgabe, die neuen Schüler in unseren Reihen in die vier Häuser aufzuteilen, die da währen Ravenclaw, das Haus des Raben. All jene unter euch die Weise und Klug sind, so wie eifrig lernen, werden zu mir kommen." Sie endete und die zweite Frau meldete sich zu Wort.
 

"Zu mir kommen alle die, die gerecht und treu sind, doch eure Gaben sind mir nicht so wichtig. Im Hause Huffelpuff seit ihr mir alle gern willkommen", sagte sie lächelnd.
 

"Ich bevorzuge jene, die nach Macht streben, listig und ebenso tückisch sind. In Slytherin könnt ihr euren Machttrieb freien lauf lassen", sagte der schwarzhaarige Mann.
 

Myrddin mochte ihn nicht. Diese Kälte in den Augen, die auch in der Stimme mitschwang! Der Junge bekam eine Gänsehaut.
 

Da meldete sich Godric zu Wort. "Mein Haus steht unter dem Schutz des Löwen. Er steht für Tapferkeit und Mut, und wer diese Tugenden besitzt, der wird zu mir kommen."
 

Wieder ergriff Rowena das Wort. "Meister Daraht wird jetzt eure Namen vorlesen und ihr werdet der Reihe nach, nach vorne treten."
 

Ein junger Mann, den Myrddin bis eben noch nicht bemerkt hatte, entrollte ein Blatt Pergament. "Allen Araton."
 

Ein Junge mit rotblondem Harr trat vor.
 

Die vier Gründer bildeten einen Kreis um ihn und legten ihm ihre Hände auf den Kopf. Nach kurzer Zeit meldete sich Rowena zu Wort. "Ravenclaw!"
 

Einer der vier großen Tische begann laut zu jubeln und Allen gesellte sich erleichtert zu ihnen.
 

Myrddin runzelte die Stirn. Was sollte das denn? Hände auf den Kopf legen?
 

"Sie blicken wirklich in unsere Köpfe!", hauchte ein Mädchen neben ihm. In unsere Köpfe blicken?, dachte der Junge, der sich plötzlich alles andere als wohl in seiner Haut fühlte.
 

Die Auswahl ging weiter.
 

Zwei Jungen, Gachan und Galeth, die sich bis aufs Haar glichen, waren neben Enya und Gwendolin die Einzigen die nach Gryffindor kamen.
 

Ein Mädchen namens Morgian kam nach Slytherin und dann hörte Myrddin auch schon seinen eigenen Namen. Das hieß, er war sich nicht sicher, ob er gemeint war, als Meister Daraht rief: "Myrddin ap till Tuatha"
 

Myrddin runzelte die Stirn und sah sich um. Das musste ein anderer Junge sein, doch niemand trat aus der Reihe der Wartenden.
 

Godric sah Myrddin an und gab ihm stumm zu verstehen, dass er gefälligst nach vorne kommen sollte.
 

Dieser tat es, jedoch zögerlich. Etwas hatte sich in der Stille geändert, die die Halle erfüllte. Er konnte nicht genau sagen was es war, doch als sein Name aufgerufen worden war, hätte er schwören können, dass einige Schüler, besonders die Älteren, mit brennendem Interesse die Hälse gestreckt hatten. Aber warum? Gut, Myrddin war selbst überrascht. Der Name Tuatha kam ihm wage bekannt vor, doch ihn wunderte es, dass er nicht unter dem Namen seines Vaters aufgerufen worden war.
 

Myrddin wurde von den vier Gründern umrundet und sie legten ihm jeweils eine Hand auf den Kopf. Der Junge schloss die Augen und wartete. Im ersten Moment geschah nichts, doch dann hörte er plötzlich deutlich die Stimmen der vier Lehrer in seinem Kopf und er zuckte zusammen.
 

"Mut und Tapferkeit", sagte Godric.
 

"Listig und Ehrgeizig", sagte Salazar.
 

"Klug und Weise", meinte Rowena und Helga fügte hinzu: "Gerecht und Treu."
 

Myrddin wusste nicht wieso, aber plötzlich hatte er das bedrückende Gefühl in der Klemme zu stecken. Und so war es auch.
 

Rowenas verwunderte Stimme erfüllte wieder seinen Kopf. "Erstaunlich", bemerkte sie. "Erstaunlich und bemerkenswert."
 

"Ja, da gebe ich dir Recht Rowena. Ein erstaunlicher Geist", sagte Salazar kühl, doch mit deutlicher Verblüffung in der Stimme.
 

Myrddin runzelte die Stirn. Was ging denn jetzt ab?
 

"So was habe ich bereits vermutet", erwiderte Godric.
 

"Mein lieber Godric", erklang Helgas leicht tadelnde Stimme. "Wir haben es doch alle erwartet."
 

"Von Tuathas Erben war ja nichts anderes zu erwarten", sagte Rowena.
 

"Ähm ... Entschuldigung?", dachte Myrddin, der die kleine Pause nutzte, die plötzlich entstanden war. "Ich fändt es nett, wenn mich Mal jemand aufklären könnte."
 

"Dazu ist jetzt keine Zeit", erklang Salazars ruppige Stimme. "Der Junge kommt nach Slytherin."
 

"Nein! Sein Geist muss geschult werden. Und das kann er nur in Ravenclaw!"
 

"Heutzutage braucht man Mut. Und für Mut steht mein Haus."
 

"Aber man braucht auch Gerechtigkeit", warf Helga ein.
 

Und ehe sich Myrddin versah, tobte in seinem Kopf ein deftiger Streit zwischen den Hogwartsgründern. Wie war er nur da hinein geraten? War es nicht schon genug, dass sie offenbar seinen Geist erkundeten, was allein schon schlimm genug war? Mussten sie sich auch noch darin streiten? Das war einer der Gründe, warum er Zauberer nicht leiden konnte: Sie mischten sich viel zu viel in fremde Angewohnheiten ein. Ich hasse Zauberer, dachte der Junge verbittert. Ein großer Fehler, denn plötzlich hörte der Streit auf und eine unheimliche Stille erfüllte seine Gedanken. So ein verdammter Mist aber auch!
 

"Wie war das eben?", fuhr ihn Salazar zornig an. "Du hasst Zauberer? Du kannst was ...!"
 

"Lass ihn Salazar", mischte sich Godric ein.
 

"Jeder Zauberer hat ein Recht auf seine eigene Meinung", entgegnete Helga.
 

Rowena stimmte ihr zu. "Warum lassen wir den Jungen nicht entscheiden?"

"Wohin möchtest du?", fragte ihn Helga.
 

Myrddin, überrascht davon, dass er nach seiner eigenen Meinung gefragt wurde, war zu gelähmt, um etwas denken zu können.
 

Doch plötzlich zog Salazar seine Hand weg und der Junge konnte noch hören, wie er: "So jemanden will ich nicht in meinem Haus haben", sagte er.
 

Wieder erfüllte Stille Myrddins Gedanken, doch dann vernahm er deutlich ein Seufzen. "Rowena? Ich denke, er sollte nach Gryffindor. Ja, ich weiß er hat einen großen Geist dem es nach Wissen durstet, aber mein Gefühl sagt mir, dass er viel Mut in seinem Leben brauchen wird."
 

"Bist du dir sicher, Helga? Nun gut, du sollst ihn haben Godric. Aber Myrddin! Damit du eins weißt. Ich erwarte großes von dir."
 

Die Hände auf seinem Kopf entfernten sich und Myrddin hörte, wie Godric sein Haus verkündete. Mit hämmernden Kopfschmerzen taumelte er dann zu dem Tisch, der am lautesten Jubelte und ließ sich dann müde auf die Bank sinken. Er wollte nur noch eins: Schlafen.
 

Doch dazu war es noch nicht an der Zeit.
 

"Das hat aber ganz schön lange gedauert", sagten Gachan und Galeth gleichzeitig, die ihm gegenüberstanden. Beide hatten braunes krauses Haar braune aufgeweckte Augen.
 

Myrddin brummte nur und rieb sich die Schläfe. Warum mussten Alpträume nur so verdammt wehtun?
 

Als alle Schüler eingeteilt worden waren, richteten die Gründer noch einige Worte an ihre Schützlinge, doch Myrddin hörte nicht richtig zu, doch als sich plötzlich die Teller vor ihm wie Geisterhand füllten, war er wieder hell wach. Erschrocken blickte er sich um, doch nur sehr wenige Kinder schienen sich daran zu stören.
 

"Ich werde mich bestimmt nie daran gewöhnen", brummte Phelan, der ebenfalls nach Gryffindor gekommen war.

Unterricht

"Ist er das?", fragte eine Gestallt, die sich im Schatten verborgen hielt.
 

"Ich weiß es nicht", antwortete eine zweite, doch um einiges dunkler klingende Stimme.
 

"Das ist nicht gut."
 

"Das weiß ich", sagte die Stimme ärgerlich. "Aber da können wir nichts machen.
 

Eine Stille trat ein, nur unterbrochen vom leisen Schnarchen eines Jungen, der seelenruhig in seinem weichen Bett schlummerte. Er wusste nicht, dass eine Gestallt aus dem Schatten aufgetaucht war und sich über ihn beugte. "Wir könnten es jetzt erledigen. Keiner würde es merken. Zumindest bis zum Morgengrauen nicht."
 

"Nein, noch nicht. Wenn er es nicht ist, könnten wir zu großen Schaden anrichten", sagte die Stimme.
 

Die Gestallt zögerte, die Hand erhoben, in der ein Dolch vom blassen Mondlicht, das durch das Fenster brach, erhellt wurde. "Und wenn er es ist?", fragte sie flüsternd.
 

"Dann ... wird er noch früh genug sterben." Ein boshaftes Lachen erfüllte den Raum.
 

Myrddin war müde, doch selbst wenn er die Gelegenheit gehabt hätte sich noch einmal in seinem Bett umzudrehen, hätte er es wahrscheinlich nicht gekonnt, denn in weniger als einer halben Stunde würde die erste Unterrichtsstunde beginnen. Er bekam eine Gänsehaut, als er daran dachte und betrachtete mit gemischten Gefühlen sein Frühstück, das vor ihm auf den Tisch stand. Wenn er jetzt möglichst viel aß und davon Bauchschmerzen bekommen würde, musste er vielleicht gar nicht zum Unterricht!
 

"Das wird nichts", murmelte Phelan düster.
 

Myrddin sah ihn fragend an. "Was meinst du?"
 

"Ich hatte mir gerade überlegt, vielleicht mit Bauchschmerzen dem Unterricht zu entkommen", sagte der Junge und stocherte lustlos in seinem Haferbrei herum.
 

"Das habe ich mir auch überlegt", sagte Myrddin und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es gefiel ihm, dass Phelan ähnlich dachte wie er selbst. "Aber warum soll es nicht klappen?"
 

"Weil die bestimmt ein schnell wirkendes Mittel dagegen haben."
 

Das leuchtete selbst Myrddin ein, der frustriert den Kopf auf die Arme legte. Aber eine Möglichkeit musste es doch geben!
 

Um ihn herum lachten Schüler und unterhielten sich aufgeregt miteinander.

Die Zwillinge Gachan und Galeth, die ebenfalls im ersten Jahr im Hause Gryffindor waren, übten begeistert mit ihren Zauberstäben, was jedoch nicht besonders gut klappte, denn plötzlich gab es einen lauten Knall und einem der beiden Brüder fehlte mit einem Mal mehr als nur die Augenbrauen.
 

"Oh, Gachan! Das tut mir Leid", sagte Galeth hastig, schaffte es jedoch nicht sein Kichern zu verbergen. "Aber unter uns ... die Glatze steht dir."
 

"Freut mich, dass es dir gefällt", sagte Gachan leichtfertig und hob den Zauberstab.
 

Im nächsten Augenblick hatte Galeth genau das, was seinem Bruder durch ihn fehlte. Nämlich Körperbehaarung und davon jeder Menge sogar. Sein Haar begann wie Unkraut zu wuchern und selbst seine Augenbrauen reichten ihm in kürzester Zeit bis zur Brust.
 

Einige Gryffindors begannen zu lachen und selbst Myrddin schaffte es nicht, ein amüsiertes Grinsen zu unterdrücken. Und da hörte er leises, jedoch zahlreiches, Flügelschlagen. Als er den Kopf hob, währe er beinahe vor Schreck vom Stuhl gefallen. Eulen! Hunderte, wenn nicht gar tausende von Eulen! Sie flogen über die Köpfe der Schüler hinweg und suchten schuhuhend nach ihren Besitzern, vor denen sie artig landeten. Eine davon verfehlte nur knapp Myrddins Kopf und landete vor den Zwillingen, die mittlerweile dazu übergegangen waren, sich gegenseitig zu beschimpfen.

Galeths Haarwuchs schien währenddessen auch einigen Lehrern aufgefallen zu sein, denn einer kam zu ihnen hinüber. "Was geht denn hier vor? Ihr beiden, ihr kommt mit mir", sagte der Mann knapp und nahm die beiden Jungen am Arm.

Alle Schüler sahen belustigt zu, wie die beiden Brüder die Halle verließen. Einer ohne Haar und Augenbrauen, der andere mit so langen Haaren, dass sie sogar in der Tür hängen blieben.
 

Myrddin schüttelte den Kopf. "Ich wusste es schon immer. Magie bringt einfach nichts Gutes zu stande. Nanu?" Vor ihm landete plötzlich ein kleiner, ihm wohl vertrauter, Vogel. Der Junge strahlte übers ganze Gesicht. "Was machst du denn hier, mein Kleiner? Geht es deinem Flügel besser?", fragte er.
 

Der Vogel legte den Kopf schief und stieß einen zustimmenden Ruf aus, dann hopste er auf den Arm des Jungen. "Das freut mich", lächelte dieser und strich dem Tier liebevoll übers weiche Gefieder.
 

"Wer ist denn das?", fragte Phelan ein wenig verdutzt.
 

"Das ist ein Freund von mir. Er hatte sich den Flügel gebrochen und ich habe ihn gesund gepflegt", erklärte Myrddin freudestrahlend. "Nicht wahr, Ayden?"
 

Wieder rief der Vogel zustimmend.
 

"Oh nein, der ist ja süß!", rief plötzlich Enya, die gerade an ihnen vorbeigegangen war. Sie beugte sich über Myrddin hinweg und betrachtete Ayden mit funkelnden Augen. "Wie bist du an ihn herangekommen? Diese Art ist eigentlich sehr scheu!"
 

Myrddin sah das Mädchen mit den dunkelroten Haaren fragend an. "Scheu?" Ayden war ihm nie scheu vorgekommen und auch jetzt benahm er sich nicht so, sondern ganz im Gegenteil. Er schien die Aufmerksamkeit zu genießen.
 

"Ja. Aber der hier scheint ein ganz besonderer Merlin zu sein", sagte sie nickend.
 

"Merlin? Was ist ein Merlin?", fragte der Junge verwirrt.
 

Enya sah ihn fast beleidigt an. "Eine Falkenart! Du hast einen und weißt so was nicht?"
 

"Woher weißt du es denn?", fragte nun Phelan.
 

"Meine Eltern lieben Tiere über alles. Es gibt kaum eine Art, die sie nicht kennen."
 

Während sie sprachen, begann sich langsam die Halle zu leeren.
 

"Hey, ihr drei", unterbrach plötzlich Gwendolin, die ebenfalls im ersten Jahr der Gryffindors war. "Wir müssen zum Unterricht. Sonst kommen wir zu spät."
 

Myrddin war so mit Enya in das Gespräch vertieft gewesen, dass er es ganz vergessen hatte.
 

"Willkommen zu eurem ersten Tag in Hogwarts", begann Rowena Ravenclaw den Unterricht und ging vor den Schülern auf und ab, wobei sie jeden von ihnen aufmerksam musterte. "Wie ihr seht, werden alle vier Häuser zusammen unterrichtet. Ich möchte, dass ihr gut zusammenarbeitet."
 

Das war der Punkt, wo Myrddin aufhörte zuzuhören. Nicht, dass es ihn nicht interessiert hätte, ganz im Gegenteil. Er hörte auf zuzuhören, weil es ihn interessiert. Er wollte wissen, was die Ravenclaw erzählte, doch gleichzeitig sträubte er sich dagegen. Wenn er nachgab, dann war er verloren!
 

"Myrddin?"
 

Der Junge zuckte zusammen und sah leicht verlegen zu Rowena auf, die direkt vor ihm stand. "Ja, Lady Ravenclaw?", fragte er.
 

"Möchtest du uns vielleicht den Zauber zeigen, über den ich gerade geredet habe?", fragte sie und ihre Augen funkelten.
 

Myrddin fühlte sich mit einem Mal sehr klein. Er wusste weder, was das für ein Zauber war, noch wollte er ihn anwenden. Doch wie sollte er es seiner Lehrerin sagen, ohne zum Gespött der Schule wurde? Der Junge wusste, dass er in arge Schwierigkeiten geraten würde, wenn er offen in Hogwarts seine Abneigung gegenüber Zauberer bekundete. So blöd war er nun auch wieder nicht. "Ähm ... tut mir Leid, Lady Ravenclaw, ich ..."
 

"Du hast nicht zugehört, nicht wahr?", sagte sie.
 

Myrddin schüttelte den Kopf.
 

"Fünf Punkte Abzug für Gryffindor, weil du nicht aufgepasst hast. Nimm deinen Zauberstab in die Hand."
 

Das würde er garantiert nicht tun! Doch während er sich dagegen sträubte, hatte er ihn bereits gezogen. Mist!
 

Rowena ging um ihn herum, stellte sich hinter ihn und legte einen kleinen Stein auf den Tisch. "Der Zauberspruch heißt: Mutare terra. Du musst dich gut konzentrieren und gleichzeitig dein Handgelenk drehen, während du ihn sprichst."
 

Myrddin wollte nicht. Er wollte es ganz und gar nicht! Warum hatte ihn Rowena auch ausgesucht? Hier waren genug Schüler, die sie hätte nehmen können! Also warum ausgerechnet er?!
 

"Myrddin, wir warten", erklang Rowenas ungeduldige Stimme.
 

Der Junge sträubte sich noch immer dagegen, doch da gab es diesen kleinen lästigen Teil in ihm, der ihn dazu drängte, endlich zu Zaubern. Während in seinem Inneren ein Kampf tobte, hob er den Zauberstab. "Mutare Terra." NEIN! Doch Myrddin hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Zwar geschah etwas, der Stein veränderte sich, aber es war wohl nicht das, was eigentlich hätte herauskommen sollen. Denn der kleine Stein schien im ersten Augenblick zu brennen um dann direkt vor seiner Nase zu explodieren. Erschrocken kippte er nach hinten und prallte unsanft gegen Rowena, die erschrocken die Luft angehalten hatte. Einige Schüler waren aufgesprungen.
 

Als sich der kurz anhaltende Trubel gelegt hatte, richtete sich Myrddin langsam auf. Er zitterte am ganzen Körper. "Was ... war das?", hauchte er, während er mit seinen dunklen Augen nach dem Stein suchte. Er war verschwunden. Weg.
 

Rowena antwortete ihm nicht, sondern sah ihn einen Augenblick lang forschend an. Dann räusperte sie sich. "Nun, dass war nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Eigentlich hätte sich der Stein in Erde verwandeln müssen."
 

Myrddin wusste nicht, was er sagen sollte. Er war entsetzt. Hatte er gerade wirklich gezaubert? Oder etwa doch nicht? Schließlich ist ja nicht das passiert, was hätte passieren sollen. Also hatte er jetzt gezaubert oder nicht? Ja, er hatte, dass wusste er auch, doch das würde der Junge sich niemals freiwillig eingestehen. Und wieder wunderte er sich, dass er so ruhig blieb. "Nun ... das scheint ja nicht ganz geklappt zu haben."
 

Der Unterricht ging ohne weitere Verzögerungen weiter. Rowena nahm Myrddin nicht mehr rann und der Junge hütete sich davor, auch nur noch einen Zauber zu probieren. Er fühle sich nicht nur elend, er hatte auch das Gefühl, sich nicht einmal mehr selbst zu kennen. Er reagierte in letzter Zeit so widersprüchlich, dass es ihm beinahe noch mehr Angst machte, als die Tatsache, von Hexen und Zauberer umgeben zu sein.
 

Als nächstes hatten sie, ganz zu Myrddins, dieses Mal aufrichtige, Freunde Kräuterkunde. Endlich Mal etwas, mit dem er sich auskannte! Es hatte schon seine Vorteile, mit einer Frau aufzuwachsen, die sich darin gut auskannte. Doch bevor Myrddin auch nur einen Fuß auf die Ländereien gesetzt hatte, wurde er von einer schwarzhaarigen Slytherin zurückgehalten.
 

"Entschuldigung. Myrddin? Du bist doch Myrddin, oder?", fragte sie und spielte mit ihren Haaren.
 

Der Junge sah sie fragend an. "Ja?"
 

"Ich wollte nur sagen, dass ich beeindruckt bin."
 

Myrddin blinzelte verwirrt. "Beeindruckt? Wieso denn beeindruckt?" Er wusste nicht, was er besonderes getan hatte.
 

Ein merkwürdiges Funkeln trat in die graublauen Augen des Mädchens. "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der es geschafft hat, einen so einfachen Zauber wie den Mutare Terra zu verhunzen. Das allein zeugt schon wieder von Talent."
 

Myrddin starrte sie an. War das jetzt ein Kompliment oder eine Beleidigung? Vielleicht beides? Er musste ziemlich belämmert aussehen, denn das Mädchen begann zu kichern. "Du bist anders, als die anderen Zauberer. Sind deine Eltern Muggel?", fragte sie.
 

"Ich ... weiß es nicht", antwortete der Junge irritiert. Das stimmte sogar, denn alles was er von seinen Eltern bisher gewusst hatte, war eine Lüge gewesen. "Ich glaube nicht", fügte er dann doch noch hinzu. "Mein Vater hat im Tropfenden Kessel gearbeitet und meine Mutter ist eine gute Freundin von Lord Gryffindor." Myrddin hätte sich am liebsten geohrfeigt. Das hatte er gar nicht sagen wollen, doch die junge Slytherin schaffte es nur durch ihre bloße Anwesenheit ihn zu verwirren.
 

"Ich wollte nur noch einmal nachfragen, weißt du? Ich bin nicht nur von dir beeindruckt, ich finde dich sogar auch noch interessant", sagte sie und lächelte. Es war ein merkwürdiges Lächeln.
 

"W ... wieso interessant?" Myrddin war jetzt noch verwirrter. Was war denn nur los?
 

"Weißt du, Myrddin, dass wir etwas gemeinsam haben?"
 

Er schüttelte langsam den Kopf.
 

Das Mädchen legte ihm ihre Hand auf die Brust. "Du und ich ... wir sind einige der wenigen, die noch übrig geblieben sind. Ich bin, genau wie du, ein Kelte."
 

Jetzt war Myrddin nicht mehr verwirrt, sondern endgültig aus der Bahn geworfen. Eine Keltin? Hier in Hogwarts? Es gab bei den Muggel fast gar keine mehr! Er selber kannte keine, zumindest bis jetzt nicht. "Wie ... heißt du?"
 

"Ich dachte schon du fragst gar nicht mehr. Ich heiße Morgian."
 

"Morgian ..." Er lächelte. Vielleicht war Hogwarts gar nicht so schlecht. Immerhin gab es hier doch die ein oder anderen Dinge, die ihm vertraut waren.
 

"Myrddin? Beeil dich! Der Unterricht beginnt gleich!", rief Phelan, der etwas absetzt stand und ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.
 

Myrddin nickte. "Ja, kommst du?", fragte er das Mädchen, doch diese schüttelte den Kopf. "Ich warte noch auf eine Freundin."
 

"Aha." Er war ein wenig enttäuscht. "Nun ... ja. Bis gleich." Er drehte sich um und ging zusammen mit Phelan zum nächsten Unterrichtsfach.
 

Morgian sah ihm nach und in ihre Augen trat ein machthungriger Glanz. "Myrddin ap till Tuatha", flüsterte sie kühl. "Du wirst mir gehören." Und ein siegessicheres Lachen entrann ihrer Kehle.
 

"Wer von euch kann mir sagen, was der wirksamste Bestandteil der Kamille ist? Ausnahmsweise vielleicht einmal jemand, dessen Name nicht Myrddin ist?", fragte Madam Nona seufzend, während sie ihre Schüler, dich sich im Kreis um sie herum versammelt hatten, kopfschüttelnd musterte. Niemand meldete sich, niemand bis auf einer, der sich eigentlich nur meldete. "Nun gut. Myrddin?"
 

Der Junge strahlte. Hier, in diesem Unterricht, umgeben von zahlreichen Pflanzen die er alle auswendig kannte, fühlte er sich wohl und beinahe wie zu Hause. "Der wirksamste Bestandteil des ätherischen Öles bildet sich erst bei der Aufarbeitung der Blätter aus seiner Vorstufe, dem Matricin. Der Aufguss der Blüten wirkt bei innerer Anwendung", plapperte der Junge die Worte wieder, die ihm seine Mutter vor langer Zeit einmal in den Mund gelegt hatte.
 

Madam Nona nickte langsam. "Sehr gut. Nimmt euch ein Beispiel an ihm. Fünf Punkte für Gryffindor. Der Unterricht ist beendet."
 

"Endlich!", rief Phelan erleichtert und ließ sich rücklings ins Gras fallen. "Ich dachte schon, dass hört nie auf."
 

Myrddin sah ihn verständnislos an. "Also mir hat es spaß gemacht", lächelte er Glücklich. Die Tatsache, dass auch etwas unterrichtet wurde, was nicht mit Zauberei zu tun hatte, hatte ihn ein wenig versöhnlicher gestimmt. Aber nur ein wenig.
 

"Dir hat es als einziger Spaß gemach, Myrddin", brummte Phelan und verschränkte die Arme hinterm Kopf. "Wie viele Hauspunkte hast du in dieser Stunde bekommen? Fünfzig?"
 

"Vierzig", korrigierte der Junge und ließ seinen Blick über die Ländereien schweifen. Es war alles so schön friedlich hier. Wenn er nicht aufpasste, könnte er sogar gefallen an Hogwarts finden. Aber nur dann, wenn er nicht aufpasste und er hatte sich vorgenommen extrem gut aufzupassen. Sein Magen knurrte. "Hunger ..."
 

"Bald gibt es Mittagessen", erklang eine Stimme, die ganz nach Morgian klang.
 

Myrddin blickte zufrieden lächelnd auf. "Wirklich? Das ist gut."
 

Phelan sah ihn an.
 

"Ist was?", fragte der schwarzgoldhaarige Junge, bekam aber nur ein Schulterzucken als Antwort. "Dann eben nicht."
 

"Kommt ihr?", fragte das Mädchen und strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht.
 

Phelan stand auf. "Ja. Myrddin?"
 

Der Junge schüttelte den Kopf. "Nein. Ich bleibe noch hier. Legst du etwas für mich zurück?"
 

"Nein."
 

"Fleisch, Brot und Kartoffeln?"
 

"Nein."
 

Myrddin lächelte ihn an. "Danke."
 

Phelan blinzelte. "Hast du mir nicht zugehört?", fragte er etwas verwirrt, zuckte jedoch dann mit den Schultern. "Gut. Von mir aus. Bis gleich." Und er ging, gefolgt von Morgian, die Myrddin noch einen kurzen musternden Blick zu warf.
 

Dieser legte sich ins Gras, schloss die Augen und genoss den Geruch der zahlreichen Kräuter, die ihm in die Nase stiegen. Fast so wie zu Hause, aber auch nur fast.
 

"Und? Wie hat dir der erste halbe Tag gefallen?", erklang plötzlich eine Stimme direkt über ihm.
 

Myrddin schreckte auf und wäre beinahe mit einem jungen Mann zusammengeknallt, der sich über ihn gebeugt hatte. "Was?"
 

"Ich wollte nur wissen, wie es dir hier gefällt", sagte der Fremde höflich, schaffte es jedoch nicht, ein flüchtiges Grinsen zu verbergen. "Damit die Lehrer wissen, was sie besser machen können, verstehst du? Hogwarts gibt es ja erst seit gut dreißig Jahren."
 

"Dreißig Jahren?", fragte Myrddin überrascht und setzte sich hin. "Ich dachte, es wären mehr ..."
 

"Ja, den Fehler begehen viele. Man sollte halt alles erst einmal genau betrachtet, nicht wahr?", fragte der junge Mann und warf Myrddin einen flüchtigen, wenn auch erwartungsvollen Blick zu.
 

Der Junge sah ihn verwirrt an, zuckte jedoch hilflos mit den Schultern. "Wie meinst du das?"
 

Der Fremde antwortete nicht, sondern streckte seine Hand aus, ganz so als würde er versuchen Wasser zu halten.
 

Eine ganze Weile geschah nichts.
 

"Ähm ... was soll das?", fragte Myrddin mit gerunzelter Stirn.
 

"Was halte ich in der Hand?"
 

"Äh ... nichts."
 

"Bist du dir sicher?"
 

"Ja", sagte der Junge mit fester Stimme, ertappte sich jedoch gleichzeitig dabei, wie er sich weiter vorbeugte, um in die geöffnete Handfläche zu blicken. Da war nichts. "Willst du mich auf den Arm nehmen?" Er war leicht verärgert.
 

Der junge Mann schüttelte seufzend den Kopf, dann drehte er langsam die Hand. Winzige glitzernde Tropfen vielen auf das grüne Gras. Es war Wasser, was nun, einmal den Boden berührend, im Licht der Sonne glitzerte.
 

Myrddin verzog das Gesicht. "Das war gemein."
 

"Was denn?", fragte der junge Mann verständnislos.
 

"Du hast gezaubert! Vorher war in deinen Händen kein Wasser!"
 

"Doch, war es. Du hast es nur nicht gesehen."
 

Myrddin spürte, wie Zorn in ihm aufkeimte, ohne recht zu wissen warum. Es war gut möglich, dass er es übersehen hatte, dennoch ... "Du hast mich auf den Arm genommen." Er stand ruckartig auf. "Ich gehen. Bis dann."

Er war nur wenige Schritte gegangen, als ihn der junge Mann zurückhielt. "Myrddin? Eins noch."
 

"Was ist", brummte der Junge missmutig.
 

"Pass auf, wem du den Rücken kehrst."
 

"Soll dass eine Drohung sein?"
 

"Nein. Eine Warnung."
 

Den Rest des Tages war Myrddin sehr schweigsam. In Zaubertränke schien er sogar so abwesend zu sein, dass er ohne es zu merken alles richtig machte.
 

Während Salazar im Kerker auf und ab ging, hin und wieder einige Tränke korrigierte und die weiteren Zutaten nannte, die die Schüler in den Kessel tun sollten, warf Phelan irritierte Blicke zu seinem Freund. Täuschte er sich, oder hatte Myrddin etwa wirklich gebratene Molchaugen in den bläulichen Trank geworfen, der sich nun grünlich verfärbte? Molchaugen waren doch gar nicht genannt geworden! Als sein Freund auch noch Hühnerfüße hinzu tun wollte, griff er ein. "Hey! Was machst du denn da? Das wurde doch überhaupt nicht genannt!"
 

Myrddin reagierte nicht, sondern warf noch eine Hand voll Froschleich hinein. Es gab einen leisen Knall und orangeroter Dampf stieg in die Höhe, begleitet von einem leicht süßlichen Geruch. Alle in der Klasse drehten sich um und selbst Salazar hatte in seiner Aufzählung gestoppt. Seine Augen wanderten über die Köpfe der Schüler, dann runzelte er missbilligend die Stirn. "Myrddin? Was hast du in den Trank getan?"
 

"Ich solle aufpassen, wem ich den Rücken kehre, hat er gesagt. Man sollte alles erst einmal genau betrachten, hat er gesagt. Ich werde ihn ..."
 

"MYRDDIN!" Salazar schlug so stark mit der Faust auf den Tisch, dass die gesamte Klasse heftig zusammenzuckte. "Was glaubst du tust du da?", fragte er kühl.
 

Der Junge sah ihn vollkommen irritiert an. "Äh ... hallo, Lord Slytherin ... was soll ich tun?" Er hatte keine Ahnung, was sein Lehrer meinte, geschweige denn das er wusste, was er hier überhaupt tat. War er nicht eben noch auf einer Wiese gewesen? Myrddin konnte sehen, wie ein kleiner Funken Wut in Salazars Augen aufglomm.
 

"Wir sind in Zaubertränke, mein Lieber, falls du so in Gedanken versunken warst, dass du es nicht mitbekommen hast. Einen einfachen Erkältungstrank und keinen Trank gegen Fieber!"
 

Myrddin blinzelte, während seine dunklen Augen von Salazar zum Kessel und wieder zurück wanderten. Erst dann dämmerte es ihn. "Ups ..." Mehr brachte er nicht über die Lippen. War er wirklich so sehr in Gedanken vertieft gewesen?
 

Salazar schüttelte den Kopf. "Ich will nach der Stunde mit dir reden." Damit drehte er sich um und setzte den Unterricht fort.
 

Phelan klopfte seinen Freund tröstend auf den Rücken. "Kopf hoch. So schlimm kann es nicht werden. Ja, er Leitet zusammen mit den anderen die Schule, aber was soll schon werden? Wenn du Glück hast wirft er dich aus Hogwarts."
 

Myrddin sah ihn an, dann strahlte er übers ganze Gesicht. "Wirklich? Das wäre ja schön."
 

Es sollte schlimmer kommen. Während seine Mitschüler zum nächsten Unterrichtsfach gingen, blieb Myrddin alleine im Kerker zurück und sah Salazar an, der ihn wiederum scharf musterte. Eine Zeit lang geschah nichts, doch dann drehte sich der Mann um und zeigte ihm im wahrsten Sinne des Wortes die kalte Schulter. Es war, als wäre die Temperatur im Raum schlagartig gesunken.
 

Myrddin fröstelte es. "Lord Slytherin? Ihr ... wolltet mich sprechen?"

Flüchtig fragte er sich, ob ein falscher Zaubertrank Grund genug war, um ihn aus Hogwarts zu werfen. Wahrscheinlich nicht. Während das Schweigen anhielt, sah er sich um. An den Wänden des Raumes standen Behälter mit merkwürdigem Inhalt und dazwischen schlängelten sich kleine Schlangen munter durch die Gegend. Myrddin, der Tiere eigentlich mochte, bekam eine Gänsehaut. Er mochte Schlangen nicht. Die machten so komische Geräusche und sahen so merkwürdig aus.
 

"Warum hasst du Zauberer, Myrddin?", fragte Salazar plötzlich.
 

Der Junge blinzelte. "Wie bitte?"
 

"Ich wiederhole diese Frage nicht noch einmal! Also, antwortete."
 

Er wusste, was die Frage war, doch so seltsam es auch schien, er fand keine Antwort. Zumindest keine, von der er sicher war, dass Salazar sie auch akzeptieren würde. Also schwieg er.
 

"Kannst du nicht oder willst du nicht antworten?" Der Lehrer drehte sich um und sah direkt in die Augen des Jungen.
 

Myrddin stockte der Atem, als er plötzlich das Gefühl hatte, dass jemand in seine Gedanken eindrang. Doch plötzlich war dieses Gefühl vorbei.
 

Salazar senkte nachdenklich den Kopf. "Diese Muggel ... Einfallspinsel!"
 

Myrddin runzelte die Stirn. "Sir?"
 

"Ich sage dir nur ein. Wenn du auch nur noch einmal daran denkst diese Schule zu verlassen, dann ..." Salazar beendete den Satz nicht und das war auch gar nicht nötig. Diese eisige Kälte, die in der Drohung mitgeschwungen war, hatte den Jungen bis aufs Mark erschüttert. Wie konnte ein Mensch nur so kalt sein?
 

"Geh. Los."
 

Das ließ sich Myrddin nicht zwei Mal sagen. Er huschte an Salazar vorbei und verließ beinahe fluchtartig die Kerker.
 

Als der schwarzhaarige Junge mit den goldenen Strähnen den Raum für Verteidigung gegen die dunklen Künste erreichte, zitterte er leicht. "Tut mir Leid das ich so spät gekommen bin, Lord Gryffindor, aber Lord Sl ..."
 

"Ich weiß, Myrddin. Phelan hat es mir bereits gesagt", sagte Godric und nickte kurz. "Setzt dich. Wir nehmen gerade einen einfachen Entwaffnungszauber durch. Tena? Würdest du bitte?"
 

Eine junge Ravenclaw stand auf, rückte die Ärmel ihres Zauberstabes zurecht und sprach laut und deutlich: "Expelliamus." Ein roter Lichtstrahl entwich ihrem Zauberstab und raste direkt auf Godric zu, der jedoch nur mit der Hand winkte und der Zauber sich auflöste. "Das war gut. Fünf Punkte für Ravenclaw. Ich bitte euch, jetzt zu zweit zusammen zu gehen und den Zauber auszuprobieren."
 

Myrddin und Phelan sahen sich an. Keiner der beiden hatte besonders große Lust darauf, dennoch gehorchten sie.
 

"Ich fang an", sagte Phelan und sprach die Worte, wenn auch halbherzig.

Ein roter Lichtstrahl traf Myrddin direkt in die Brust und wirbelte ihn durch die Luft. Ächzend schlug er auf dem Boden auf.
 

Godric lächelte. "Das war großartig, Phelan! Besser hätte es gar nicht sein können. Zehn Punkte für Gryffindor. Myrddin? Du bist an der Reihe."
 

Der Junge stand auf. Seine Brust schmerzte und zu allem Überfluss tat ihm auch noch der Hintern weh. Da half auch nicht Phelans entschuldigender Blick. Langsam hob er seinen Zauberstab. Er wollte nicht, doch nun, wo die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse auf ihm ruhte, blieb ihm nichts anderes übrig. Dennoch hoffte er inständig, dass der Zauber daneben ging. Kaum hatte er daran gedacht, kam ihm wieder Salazars Drohung in den Sinn.
 

Godric musterte den Jungen besorgt. "Myrddin? Du bist ein wenig blass."
 

"Ist ... schon in Ordnung." Er seufzte. Was für eine Lüge, aber was konnte schon passieren? Im schlimmsten Fall gelang ihm der Zauber. Der Junge hob mit leicht zitternder Hand den Zauberstab. "Expelliamus." Nichts geschah. "Expelliamus." Wieder nichts. Hoffnung keimte den Myrddin auf, doch gleichzeitig fürchtete er sich. "Expelliamus." Dieses Mal kamen kleine Funken aus dem Zauberstab, doch weiter geschah nichts.
 

Peinliche Stille herrschte in der Klasse.
 

Godric schüttelte langsam den Kopf. "Das musst du üben." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zum Fenster, durch das goldenes Sonnenlicht fiel. Sein Blick wanderte dem strahlendblauen Himmel entgegen und er sprach leise, ganz so, als wolle er zu sich selbst sprechen. "Du hast mir vor langer Zeit einmal gesagt, dass Dunkelheit über die Welt kommen soll und das ein Junge kommen wird, der anders ist als all jene, die vor uns kamen. Du hast Recht. Ich kann die ersten Schatten sehen, die übers Land ziehen. Aber, so frage ich dich Meister, was sollen wir mit einem Jungen, der sich selbst verleugnet? Habe ich mich in ihm getauscht? Bitte, Meister Tuatha, hilf uns." Godrics Stimme, kaum mehr als ein Flüstern, wurde vom Wind erfasst und in die weite Welt hinaus getragen.
 

Eine Gestallt saß alleine auf einem Baum, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und lauschte den Klängen des Windes. Sonnenlicht erhellte sein blasses Gesicht und wärmte seine Haut. Doch plötzlich änderte sich etwas. Langsam stand er auf und blickte gen Norden, woher ein merkwürdiger Klang zu kommen schien. Einen Moment rührte sich die Gestalt nicht, sondern lauschte in den Wind hinein, bevor ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete. "Es beginnt also. Lassen wir die Welt nicht mehr warten." Er sprang, doch noch bevor er den Boden berührte, war er verschwunden.

Ferien mit Huffelpuff

"Du, Mama?"
 

"Ja, Myrddin?"
 

Ein kleiner Junge mit großen dunklen Augen lag auf dem Boden eines Hauses und beobachtete seine Mutter, die gerade damit beschäftigt war, einige Pflanzen zu stampfen. "Im Dorf haben die so komische Sachen über dich gesagt."
 

Ellens Stampfen wurde langsamer. "Was denn?"
 

Myrddin rollte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte durch ein klaffendes Loch in der Zimmerdecke. Bald würde es sicher regnen. "Sie sagen, dass du eine böse Hexe wärst. Du tust Babys weh und verführst junge Männer zu bösen Taten."
 

Ellens abgenutzter Holzstampfer zitterte in ihrer Hand. "Das ... das haben sie gesagt?"
 

Der Junge nickte. "Ja. Aber ich glaube ihnen nicht. Du bist viel zu lieb um eine Hexe zu sein."
 

Die Frau lächelte schwach. "Was glaubst du denn sind Hexen?"
 

Myrddin setzte sich auf. "Hexen sind ganz böse. Sie kommen aus der Hölle um uns Menschen zu quälen. Wenn man sie sieht, ziehen sie einen in den Bann und zwingen ihn, böses zu machen. Man erkennt Hexen daran, dass sie anders sind. Man muss sie verbrennen wenn man weiß wer eine ist. Morgen soll die alte Umana verbrannt werden. Gucken wir zu?"
 

Ellen wirbelte entsetzt herum. "NEIN! Auf gar keinen Fall!"
 

Myrddin sah sie verständnislos an. "Aber warum nicht? Ist es schlimm, wenn eine Hexe verbrannt wird?"
 

"Hör mir Mal gut zu, mein Junge", sagte die Frau und griff nach den Händen ihres Sohnes. "Es ist immer schlimm, wenn jemand zum Tode verurteilt wird. Das Leben ist zu kostbar um es jemanden zu nehmen."
 

"Selbst das einer ollen Hexe?"
 

"Selbst das einer Hexe! Niemand verdient den Tod, hörst du? Niemand! Und vor allem verdient es niemand, dass man daraus eine Belustigung macht. Würde es dir gefallen wenn du für etwas sterben sollst, was du gar nicht bist?"
 

Der Junge schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich bin auch keine böse Hexe."
 

Ellens Augen funkelten. "So? Glaubst du das wirklich? Woher willst du das wissen?"
 

"Ich weiß es eben!", sagte Myrddin trotzig, doch innerlich bekam er Angst.

"Wenn du älter bist, kann es passieren, dass dir ähnliches bevorsteht als der armen Umana. Noch kann ich dich beschützen, doch eines Tages wirst du auf eigenen Beinen stehen müssen. Und was passiert dann wenn jemand glaubt du währst ein Hexer? Du willst auch nicht auf den Scheiterhaufen enden."
 

"Nur böse kommen auf den Scheiterhaufen", sagte der Junge bestimmend.
 

"Schön wäre es ... schön wäre es ... Nur gute kommen auf den Scheiterhaufen", flüsterte sie traurig.
 

"Ich bin ein Esel", murmelte Myrddin ohne die Augen auf zu machen. Er hatte Kopfschmerzen, ihm war übel und noch immer sah er vor sich das bleiche Gesicht der Schattengestalt. Dennoch wusste er, dass er nicht alleine war.
 

"Warum?"
 

Wieso musste es schon wieder Godric Gryffindor sein der neben ihm saß? Er stöhnte. "Nicht ihr schon wieder."
 

"Tut mir leid, aber ich bin dein Hauslehrer."
 

"Ich hätte nach Huffelpuff gehen sollen", murmelte der Junge. Von allen Lehrern mochte er Helga am meisten. Sie war genauso verständnisvoll wie Ellen und mindestens genauso nett. "Mutter war in Huffelpuff, oder?"

Er konnte förmlich spüren, wie Godric ihn überrascht ansah.
 

"Ja, war sie. Sie war einer der ersten Schülerinnen."
 

"Warum habt ihr Hogwarts überhaupt gegründet?"
 

"Seit wann stellst du solche Fragen?", fragte der Lehrer verwundert, doch in seiner Stimme schwang ein Hauch von zufriedener Erleichterung mit. Doch er täuschte sich.
 

Myrddin fragte nur, weil er nicht wollte, dass Godric ihn nach den Geschehnissen im Wald befragte. Er verstand es nämlich selber nicht.

Warum hatte man ihn töten wollen? Er hatte weder etwas getan, noch war er in irgendetwas so gut, dass man ihn als Rivalen sehen könnte? Also warum denn dann? Und was hatte er mit Dämonenaugen gemeint? Gut, seine Augen waren dunkel, beinahe schwarz. Aber doch keine Dämonenaugen ... Oder?
 

"Du hast Glück, dass Salazar und ich dich noch rechzeitig gefunden haben", sagte Godric nach einer Weile. "Dein Falke hat uns geholt. Woher hast du ihn eigentlich?"
 

"Er lag verletzt vor meinem Zimmer. Ich habe ihn gesund gepflegt."
 

"Du hast Ellen wohl sehr gut bei der Arbeit beobachtet."
 

"Ich beobachte gerne. Das macht mir Spaß." Er öffnete die Augen und sah, wie Godric lächelnd aus dem Fenster blickte.
 

Dann drehte der Mann den Kopf und sah ihn liebevoll an. "Du hast eine besondere Gabe, Myrddin. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Damit meine ich nicht die Magie, sondern etwas, was tief in einem Herzen verborgen ist. Ich kann es sehen und eines Tages wirst du es auch."
 

Der Junge runzelte die Stirn. "Was meint ihr?"
 

"Du wirst es schon sehen. Aber jetzt schlaf erst Mal. Der Tag war anstrengend für dich."
 

Myrddin wollte nicht, aber als er die Augen schloss, war er sofort eingeschlafen. Ein Glück, denn so bemerkte er Godrics besorgtes Gesicht nicht mehr.
 

"Myrddin! Dir geht es wieder gut?" Phelan, der bis eben noch über ein Blatt Pergament gebrütet hatte, blickte erfreut auf, als sein Freund den Gemeinschaftsraum betrat. "Du siehst noch ein wenig blass aus."
 

Myrddin zuckte mit den Schultern. "Mag sein. Was tust du da?"
 

"Slytherin hat mir drei Pergamentrollen aufgetragen. Aber ich verstehe es nicht. Willst du mal sehen?"
 

Myrddin hob beinahe erschrocken die Hände. "Nein, bloß nicht. Lass mich damit in Ruhe. Wenn du mich suchst, ich bin im Bett."
 

"Gut, wenn du meinst." Ein wenig enttäuscht wandte sich Phelan wieder seinen Aufgaben zu.
 

Myrddin ging die Treppen zum Schlafsaal hoch und war ein wenig überrascht, die Zwillinge Gachan und Galeth nicht anzutreffen. Doch dafür saß jemand anderes auf seinem Bett. "Ayden! Was machst du denn hier?"
 

Der Falke flatterte mit den Flügeln.
 

Der Junge setzte sich zu ihm. "Danke, dass du Gryffindor und Slytherin geholt hast. Damit hast du mir das Leben gerettet."
 

Ayden stieß einen leisen, aber fröhlichen Ruf aus.
 

"Ich wüsste zu gerne, warum mich dieser Mann angegriffen hat. Was habe ich denn getan?" Er hatte nichts getan, dass wusste er, doch warum hatte er dann das ungute Gefühl, dass das nicht stimmte. Nachdenklich blickte er aus dem Fenster und beobachtete, wie die Sonne langsam hinter einigen Wolken verschwand.
 

"Warum hast du mich belogen?"
 

Morgian, die gerade am Frühstücken war, schluckte mühsam ihr Stück Brot herunter, von dem sie eben herzhaft ein Stück abgebissen hatte. Dann drehte sie sich langsam um. "Was meinst du?"
 

Myrddin stand da, die Arme vor der Brust verschränkt und sah sie ruhig an. Doch seine Augen brannten fast vor Zorn. "Es gibt gar keinen Lucius. Und ihr habt mir heimlich Lord Slytherins Amulett zugesteckt!"
 

Das Mädchen runzelte verwirrt die Stirn. "Wovon sprichst du? Lucius? Ich kenne keinen Lucius!"
 

"Von mir aus auch Wyatt!"
 

"Was ist mit mir?" Ein etwas träge aussehender Junge beugte sich verschlafen über den Tisch.
 

Myrddin sah ihn verwirrt an. "Wer ist das?"
 

"Das ist Wyatt", sagte Morgian.
 

"W ... was? Aber ..." Der Junge war verwirrt. Dieser Slytherin hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit Lucius. Aber wie konnte das sein? Eine Person konnte doch plötzlich nicht verändern, oder? Obwohl, bei Zauberern war alles möglich.
 

Morgian war aufgestanden und sah ihn besorgt an. "Myrddin, geht es dir gut? Du siehst ein wenig blass aus."
 

"J .. ja, geht es. Es ... ach, vergiss es." Er drehte sich um und ging. Was war denn los? Warum sagte man ihm dauert dass das, was er selbst gesehen hatte, gar nicht stimmt? Er war in einem Spiel gefangen, in dem er die Hauptperson war. Das wusste er einfach. Aber wie kam er aus diesem Spiel wieder heraus? Er dachte an diesen Lucius, der ihn herausgefordert hatte und plötzlich hatte er eine Idee. Er musste einfach nur die Wahrheit finden.
 

Damals konnte Myrddin noch nicht wissen, was für ihn die Wahrheit war. Hätte er es gewusst, hätte er sich wohl niemals auf die Suche nach ihr gemacht.
 

Der Sommer näherte sich mit großen Schritten und die Schüler wurden merklich aufgeregter. Viele freuten sich endlich wieder nach Hause zu kommen, doch Myrddin war einer von mehreren, die sich nicht freuen konnten. Er vermisste seine Mutter und wünschte sich nichts sehnlicher als sie wieder zu sehen, doch er wusste, dass Godric es nicht zulassen würde. Warum auch immer. Er könnte sich doch einfach als Reisender verkleiden. Die Leute würden ihn so nicht erkennen. Das war doch die Idee! Warum versuchte er es nicht einfach?
 

"Denk gar nicht erst daran, Myrddin. Gryffindor wird dich keinen Augenblick unbeobachtet lassen."
 

Der Junge zuckte zusammen. "Erion! Himmel noch Mal. Musst du mich so erschrecken?"
 

"Wenn du deine Umgebung besser im Auge behalten würdest", grinste Erion und ließ sich neben ihn ins Gras sinken, "wärst du nicht so erschreckt. Und? Wie laufen deine Pläne nach Hause zu kommen?"
 

"Woher weißt du, dass ich daran gedacht habe?"
 

"Deine Augen haben so einen glücklichen Glanz angenommen. Außerdem hast du siegessicher gegrinst."
 

"Also wenn ich nicht wüsste, dass du sehr klug bist, würde ich denken, dass du in meinen Kopf eindringst", sagte Myrddin flüchtig lächelnd. "Woher willst du eigentlich wissen, dass Godric mich nicht aus den Augen lässt?"
 

Erion legte sich hin, stellte die Beine auf und betrachtete einige Vögel, die am Himmel flogen. "Ich habe ein Gespräch zwischen Huffelpuff und Gryffindor mit angehört. Es ging darüber was man mit dir machen soll. So wie es aussieht, wirst du mit Huffelpuff auf Schülersuche gehen."
 

Myrddin sah ihn überrascht an. "Wirklich?" Gut, es war kein Treffen mit seiner Mutter, aber zusammen mit Helga durch England zu reiten war bestimmt interessant. Und wer weiß? Vielleicht konnte er sie dazu überreden, einen Umweg in sein Dorf zu machen! Der Junge grinste breit.

"An deiner Stelle würde ich sehr gut aufpassen, Myrddin. Es ist eine große Ehre, mit einem der Gründer zu reisen. Du kannst viel lernen."
 

"Ich will keine Zauberei lernen."
 

"Das habe ich auch nicht gesagt. Von Huffelpuff kannst du wirklich viel lernen."
 

"So, Myrddin. Hast du alles dabei? Salben, Zauberstab, frische Kleidung zum wechseln? Gut. Dann steig auf dein Pferd und dann reiten wir nach Norden."
 

Myrddin sah sie beleidigt an. Pferd? Das braune Ding mit den vier Beinen, das neben ihm gerade sein Geschäft erledigte, war doch kein Pferd! Es war kleiner als er, einen ganzen Kopf sogar! Und außerdem sah das Tier so aus, als würde es jeden Augenblick zusammenbrechen. "Das ist doch kein Pferd!"
 

Helga lächelte ihn an. "Doch, es ist eben nur kleiner als andere."
 

"Ach Man. Hoffentlich bricht es nicht unter mir zusammen." Mit

zweifelnder Miene stieg er auf, setzte sich hin und wartete darauf, dass Helga auf ihren Schimmel stieg.
 

Doch die Frau lächelte ihn nur erwartungsvoll an.
 

Der Junge schüttelte den Kopf und plötzlich geschah es. Das kleine Pferd blockte, bäumte sich auf und raste auf einmal los. Myrddin musste sich regelrecht an der schwarzen Mähne festklammern um nicht auf den Boden zu fallen. "Hilfe!!!"
 

"Ich glaube ich hätte dir sagen sollen, dass das Pferd ziemlich schnell ist!", rief Helga ihm entschuldigend nach. "Und es nicht mag, wenn man es für schwach hält", fügte sie milde lächelnd hinzu.
 

Ellen saß alleine auf einer Klippe in der Nähe ihres Dorfes, die Beine übereinander gelegt und betrachtete den Sternenübersäten Nachthimmel, der sich über ihr erstreckte. Wellen schlugen gegen die rauen Felsklippen und in der Ferne konnte man die Rufe einiger Möwen hören.
 

Die Frau holte tief Luft und schloss die Augen. Sie wusste, dass sie in Schwierigkeiten geraten würde wenn man sie so fand, doch das kümmerte sie wenig. Sollten die Dörfler doch ruhig denken was sie wollten. Ellen konnte zur Not ihr Gedächtnis verändern und das Dorf verlassen. Solange man sie nicht auf das Schafott bannte, war sie nicht in Gefahr. Es war schade, dass es für Hexen und Zauberer keine Möglichkeit zur Flucht gab, wenn sie erst einmal gefasst wurden und den Zauberstab nicht mehr benutzen konnten. Aber noch mehr Leid taten ihr die Muggel. Sie konnten sich überhaupt nicht wehren und wurden zu Unrecht hingerichtet.
 

Ellens Muskeln spannten sich an. Ihr Mann hatte immer von einer Zeit geträumt, in der niemand mehr Angst haben musste. Es wäre wirklich schön, wenn es jemanden geben würde, der diesen Traum wahr machen könnte. Niemand würde mehr zu Unrecht bestraft werden. Eine Welt in Frieden, ohne Leid, ohne Mörder und Verräter. Es wäre wirklich schön, wenn ihr Sohn in so einer Welt aufgewachsen wäre.
 

Der Wind wurde stärker und mit ihm kam eine eisige Kälte vom Meer herüber. Die Frau zitterte leicht. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihr aus. Aber warum? War etwas mit ihrem Sohn? Langsam öffnete Ellen ihre Augen.
 

Vor ihr stand ein junger Mann mit kurzem dunklen Haar und dunklen Augen. Er lächelte, doch es war ein trauriges Lächeln. Dann drehte er sich um. Als er einige Schritte ging, traf ihn plötzlich ein Pfeil genau in den Rücken. Als er zusammenbrach, verwandelte er sich plötzlich in Myrddin.

Ellen sprang auf. Das war kein gutes Zeichen.
 

Myrddin war müde, als er zusammen mit Helga durch einen dunklen Wald ritt. Seit Stunden schon waren sie unterwegs, ohne auch nur eine Pause gemacht zu haben. Es war gemein, ihn nicht in Hogwarts gelassen zu haben. Jeder Schüler, der nicht nach Hause konnte, war dort. Aber nein, er musste ja mit Lady Huffelpuff auf Schülersuche gehen. Was hatte er nur falsch gemacht? Er seufzte.
 

"Hast du etwas, Myrddin?", fragte Helga.
 

Der Junge schüttelte den Kopf. "Nein, alles in Ordnung. Wenn man einmal von einem wunden Hintern, Hunger und Müdigkeit absieht."
 

"Es dauert noch ein wenig, bis wir den Wald verlassen haben", erklärte sie entschuldigend.
 

"Können wir nicht zumindest eine Pause machen?", fragte er beinahe flehend.
 

Helga schüttelte den Kopf. "Im Wald ist es gefährlich."
 

"Und? Ihr seid eine Hexe. Verwandelt die Angreifer doch einfach in Kröten."
 

Die Frau sah ihn überrascht an. "Hast du das gerade wirklich gesagt?"
 

"Nein, laut gedacht. Ist doch so, oder nicht? Einmal mit den Zauberstab schwenken und schon sind alle Probleme vergessen. Wenn wir schon einmal dabei sind können wir gleich damit anfangen, unschuldige Männer und Frauen vor dem Feuer zu retten!", antwortete er hitzig.
 

"Was hast du denn?"
 

"Ich? Ich habe nichts! Ich find es nur nicht gerecht, dass Unschuldige sterben und die Schuldigen am Leben bleiben." Er war müde und hoffte mit dieser offenen Herausforderung, dass sie endlich eine Pause einlegen würden.
 

Zu seiner Überraschung nickte Helga. "Du hast Recht, Myrddin. Es ist wirklich nicht gerecht. Doch selbst wir können nichts dagegen tun."
 

"Warum nicht?"
 

Helga schwieg einen Augenblick. In der Ferne konnte man den Ruf eines einsamen Wolfes hören und in der Nähe knackten einige Zweige. "Weil auch wir nicht unsterblich sind. Auch wir können im Feuer umkommen. Außerdem würde unser Eingreifen nur noch mehr Probleme geben."
 

"Woher wollt ihr das wissen?"
 

"Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem du krank wurdest? Einige Hexen und Zauberer haben Muggeldörfer angegriffen."
 

Myrddin schwieg betroffen. "Aber warum?"
 

"Das weiß ich nicht. Vermutlich weil Zauberer und Muggel sich immer weiter entfremden." Wieder schwieg sie, dann zügelte sie ihr Pferd. "Ich glaube gegen eine kurze Rast ist nichts einzuwenden", sagte sie lächelnd.

Der Junge nickte und stieg ab. "Ich bin das beste Beispiel dafür, dass sich Muggel und Zauberer entfremden, nicht wahr?"
 

Helga nickte langsam.
 

Myrddin lächelte traurig. Er tätschelte sein Tier am Hals, dann drehte er sich um. Genau in dem Augenblick durchschnitt ein leises Geräusch die Luft und ein fürchterlicher Schmerz raste durch seinen Körper. Einen Augenblick taumelte er, dann knickten seine Beine ein und er brach in sich zusammen.
 

In der Ferne konnte er laute Rufe hören, zusammen mit Helgas lauter Stimme, die einen Zauberspruch rief, doch dann wurde es still.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-05-21T16:39:31+00:00 21.05.2008 18:39
ne Story mit Myrrdin?^^ wuhu.. das ist doch was für mich xD *rumhüpf*
^.^ gleich mal weiterlesen hört sich doch toll an
ob ein paar bekannte Freunde sich in so manchen Kapiteln wiedererkennen lassen werden?^.~
bin gespannt^^
Von:  Ricchan
2005-10-31T10:58:21+00:00 31.10.2005 11:58
que-ich blick nich durch bei diesem kap @_@
irgendwie fehlt da doch n flashback, damit man weiß was überhaupt geschehen is...is dat hier eigentlich schon zu ende oder geht dat kap noch weiter...????
Von:  DanteMaxwell
2005-10-16T16:57:46+00:00 16.10.2005 18:57
Ist das cool, finde ich auch suuupiiiiii. Ahh Ricchan-san hat auch was geschrieben, würde ja gerne mal wissen von wem sie diese Info deiner FF hat *in den Spielgel guck*^^.
Von:  Ricchan
2005-10-16T11:54:33+00:00 16.10.2005 13:54
was ist ein Kelte? hab dat wort schon ma gehört, kanns aber nich zuordnen... @_@
schreib bitte schnell weiter!! und sag mir bitte bescheid wenns neue kap da is, oki *lieblächel*
thx your Rici
Von:  Ricchan
2005-10-16T11:52:28+00:00 16.10.2005 13:52
spannend muss ich sagen...warum is sein name denn wat besonderes??? die streitereien in seinem kopf find ich lustig XD!! du hast echt toller ideen!!
Von:  Ricchan
2005-10-16T11:50:42+00:00 16.10.2005 13:50
waow, der kann singen?!! stell ich mir schön vor, so wie du dat beschrieben hast^^ ...dat mit dem doppelkern im zauberstab interessiert mich auch...der junge is echt merkwürdig(gespaltenepersönlichkeit??)...gefällt mir^^
Von:  Ricchan
2005-10-16T11:48:20+00:00 16.10.2005 13:48
ich wüsste zugern wer sein vater is...zu beschweren gibts nix...ich finds irgendwie spannend^^
Von:  Ricchan
2005-10-16T07:31:58+00:00 16.10.2005 09:31
echt voll krass!!!! dein schreibstil gefällt mir!! les jetzt noch die anderen^^ ich bleib auf jeden fall dabei, interessiert mich brennend wies weitergeht XD
Von:  DanteMaxwell
2005-10-15T13:11:44+00:00 15.10.2005 15:11
Das ist scht voll cool, hast ein echtes Talent zum schreiben. les ebei Gelegenheit auch das zweite Kapi !!!!^^
Von:  silberstreif
2005-04-29T21:43:20+00:00 29.04.2005 23:43
Das ist wirklich mal eine Fanfic die ds prädikat 'absolut ungewöhnlich, fantastisch'und empfehlenswert' verdient.
dein Stil ist wirklich hervorragend und die Geschichte erst... sie gefällt mir jetzt schon sehr gut. Allein die Idee, super. Ich hoffe du schreibst schnell weiter ^^
Gruss
silberstreif


Zurück