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Das entscheidende Jahr (35 Kap.)

von

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Die Versöhnung

Am folgenden Morgen schlief Harry lang und hatte auch danach noch Mühe, aus den Federn zu kommen. Aber als über den vergangenen Tag nachdachte und auf den Gedanken vom Kampf und Onkel Vernon stieß, sprang wie von der Tarantel gestochen auf. Hastig zog er sich an. Dann lief er nach unten in die Küche, wo schon alle am Frühstück saßen.
 

"Morgen, Harry!", begrüßten Harrys Freunde ihn, als er sich zu ihnen an den Küchentisch setzte.
 

Als Antwort nickte er ihnen nur zu und aß schnell sein Frühstück.
 

"Was hast du vor, Harry, dass du es so hastig hast?", fragte plötzlich Ron seinen Kumpel.
 

"Ach - ich wollte heute Mittag einen Besuch bei meinem Onkel abhalten. Natürlich mit meiner Tante und meinem Cousin zusammen. Er liegt ja im Sankt Mungos Krankenhaus."
 

Ron unterließ darauf weitere Fragen und Harry stand auf, um nach Dudley und Petunia Ausschau zu halten. Sie waren nicht in der Küche gewesen, als Harry gekommen war.
 

Aber weil Harry nicht wusste, wo sie sonst sein konnten, wandte er sich an Remus.
 

"Du, Remus - weißt du zufällig, wo sich meine Verwandten aufhalten."
 

"Ja, Harry! Dudley ist in der Bibliothek und Petunia befindet sich in ihrem Zimmer. Warum fragst du? - Falls ihr nachher ins Sankt Mungos Krankenhaus geht, dann begleite ich euch."
 

"Okay, Remus. - Danke für die Auskunft.", meinte Harry und ging zuerst nach oben zu Petunia.
 

Als er an ihre Zimmertür klopfte, bekam er ein kurzes "Herein!". Also öffnete er die Tür und betrat das Zimmer.
 

Petunia lag auf ihrem Bett.
 

Als Harry herein kam, schaute sie zu ihm. Sie hatte ganz rote Augen. Anscheinend hatte sie geweint.
 

"Was möchtest du, Harry?"
 

Harry schluckte und begann dann.
 

"Petunia, ich wollte nachher Onkel Vernon besuchen gehen. Ihr kommt doch mit, oder?"
 

Von seiner Tante kam nur ein Nicken.
 

"Gut. Ich würde am liebsten so gegen Mittag dort sein. Also müssten wir in fünf Minuten schon aufbrechen. - Dann bis gleich."
 

Somit verließ er das Zimmer wieder und ging in die Bibliothek.
 

Dort traf Harry seinen Cousin in Gesellschaft von Professor Albus Dumbledore an. Diese unterhielten sich gerade.
 

Als Harry aber die Bibliothekstür öffnete, beendeten sie gerade das Gespräch. Anscheinend war sie fertig.
 

"Dudley - ich wollte dir sagen, dass wir - d. h. deine Mutter, du und ich - in fünf Minuten aufbrechen werden.", sprach Harry zu Dudley.
 

"Wohin gehen wir denn?", wollte dieser neugierig wissen.
 

"Hast du es vergessen? Wir wollten doch deinen Vater im Krankenhaus besuchen.", erklärte Harry.
 

"Gut. Ich mache mich nur geschwind noch fertig. Bin in fünf Minuten wieder unten!", meinte Dudley.
 

Und schon war er aus der Bibliothek und ließ einen bisschen verdutzt reinschauenden Harry stehen. Er konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen, dass Dudley sich so verändert hatte. Er war jetzt viel schlanker, als alle Jahre zu vor. Nur weil er vorletztes Schuljahr einen Korb von einem Mädchen bekommen, weil er ihr zu dick sei. Das hatte Dudley so verletzt, dass Ende des Schuljahr angefangen hatte, Diät zu führen und zu joggen. Und dies hatte eben die Folge, dass er jetzt schlanker und beweglicher war und dass das Mädchen jetzt etwas mit ihm zu tun haben wollte. Sie war sogar zusammen, nachdem er sie abermals gefragt hatte.
 

"Harry - seid bitte vorsichtig, wenn ihr rausgeht.", meinte Harrys Schulleiter zu ihm.
 

"Sicher, Professor. - Bis später.", antwortete Harry und verließ jetzt die Bibliothek.
 

Kurze Zeit später waren auch alle Leute anwesend, die mit ins Krankenhaus wollten: Hermine, Dudley, Petunia und Remus. Natürlich auch Harry.
 

"Leute - wir werden den "Fahrenden Ritter" nehmen, um zum Sankt Mungos Krankenhaus zu kommen.", sagte Harry und ging dann voraus aus dem Haus.
 

Sobald der letzte von ihnen die Tür hinter sich geschlossen hatte, verschwand das Haus im Nichts. Er war, als ob es nie dort gestanden hätte.
 

Sie liefen noch ein Stück die Straße entlang, bevor Harry dann den Arm mit dem Zauberstab hob. Augenblicklich erschien der "Fahrende Ritter" mit einem lauten Knall und hielt vor ihnen an. Die Bustür öffnete sich und Stan, der Kontrolleur, stand in der Tür.
 

"Willkommen im Fahrenden Ritter, dem Nottransporter für...", fing er sogleich an.
 

"Halt die Klappe, Stan!", unterbrach Harry ihn mit einem Grinsen.
 

"Hallo, Harry! - Oder bist du heute mal wieder 'Neville'?", meinte er mit einem Augenzwinkern zu Harry.
 

"Harry - was meint er?", fragte Dudley ihn.
 

"Ach, Dudley - erzähl dir später.", erwiderte Harry und sie stiegen in den Bus ein.
 

Da es jetzt Tag war, standen keine Betten rum - wie beim letzten Mal - stattdessen befanden sich überall Stühle, die dann und wann, wenn der Bus mit einem Ruck stehen blieb, halb durch den Bus rutschten.
 

Harry und seine Begleiter bezahlten den normalen Preis.
 

Dann suchten sie sich einen Platz und der Bus setzte sich wieder in Fahrt.
 

Gerade, als Harry und die anderen einen Platz eingenommen hatten, wechselte der Bus mit einem Knall den Ort und sie flogen von ihren Stühlen.
 

So ging die Fahrt ein paar Stunden, wobei der Bus hier und dort anhielt, um jemanden raus zu lassen oder andere Personen mitzunehmen.
 

Plötzlich kam Stan zu ihnen herüber geschlendert. Er stellte sich zu Harry.
 

"Harry - wohin soll eure Fahrt eigentlich gehen?"
 

"Wir wollten beim Sankt Mungos Krankenhaus aussteigen. Hält der Bus dort eigentlich überhaupt?", fragend sah Harry Stan an.
 

"Natürlich Harry. Wir halten eigentlich überall. - Ich schätze, es wird dann noch ein paar Minuten dauernd, da wir vorher noch zwei Personen anderswo abliefern müssen."
 

"In Ordnung, Stan."
 

Minuten später waren dann auch die zwei Personen - von denen Stan ihnen erzählt - den Bus verlassen. Es war ein älteres Ehepaar gewesen.
 

"Nächste Station ist dann "Sankt Mungos Krankenhaus".", rief Stan.
 

Mit einem Knall landeten sie in der Straße, die Harry ungemein bekannt vorkam. Es war ja auch die Straße, die zum Sankt Mungo Krankenhaus führte.
 

Augenblicklich fuhr der Bus in eine freie Lücke am Gehweg. Da Ernie so eng an einem parkenden Auto vorgefahren war, um in die Lücke zu kommen, musste diese Auto sich klein machen. Dann konnten sie endlich aussteigen.
 

"Bis später, Stan.", rief Harry ihm noch zu, bevor sich die Bustür hinter ihnen wieder schloss und er augenblicklich mit einem Knall wieder verschwunden war.
 

Dann wandten sie in Richtung Krankenhaus. Es war von ihrem jetzigen Standpunkt aus, kaum fünf Minuten zu gehen.
 

Als sie das Schaufenster mit der Puppe erreicht hatten, sprach Remus zu ihr und sie ließ sie alle rein. Dann liefen sie zur Rezeption, um sich zu erkundigen, auf welcher Station Onkel Vernon lag.
 

"Vernon Dursley. Muggel.", fragte Harry bei der Frau an der Rezeption nach.
 

"Ach - der liegt auf Station 4: 'Fluchschäden'.", sagte die Frau ihm zur Auskunft.
 

"Vielen Dank.", meinte Harry und sie verließen die Rezeption.
 

Es hatte sich hier - seitdem er hier vor zwei Jahren das letzte Mal war - einiges geändert. Es gab jetzt zum Beispiel zwei Aufzüge, welche sie jetzt auch benutzten.
 

Harry drückte auf den Knopf zum vierten Stock, wo die vierte Station war, und der Aufzug fuhr los. Kurze Zeit später waren sie auch schon am Ziel angelangt und verließen den Aufzug. Da sie aber nicht wussten, wo Onkel Vernons Zimmer war, wandten sie sich an den nächsten Pfleger, der des Weges kam.
 

"Entschuldigen Sie vielmals, aber wissen Sie, auf welchem Zimmer Mr. Vernon Dursley liegt. Er soll auf Station 4 eingeliefert worden sein.", fragte Harry freundlich den Pfleger.
 

"Natürlich kann ich es Ihnen sagen. Sie müssen diesen Gang hier bis nach hinten durchgehen, dann kommt ein Zimmer mit der Nummer 404. Es ist ein Einzelzimmer.", antwortete der Pfleger ihm genauso freundlich, wobei er mit der Hand nach rechts den Gang entlang zeigte.
 

"Viele Dank für die Auskunft."
 

Sie machten auf den Weg. Als sie gerade das Zimmer Nr. 404 erreichten, kam ein Pfleger aus Onkel Vernons Zimmer.
 

"Ach - sind Sie der Besuch von Mr. Dursley?", fragte er neugierig.
 

"Ja. Können wir ihn im Moment besuchen?", antwortete Harry.
 

"Selbstverständlich, ich habe ihm gerade nur das Mittagessen gebracht."
 

Sie verabschiedeten sich noch vom Pfleger, bevor sie dann an der Tür klopften.
 

"Herein!", kam eine Antwort, die eindeutig nur von Onkel Vernon kommen konnte.
 

Somit öffnete Petunia die Tür und trat als erste in den Raum, weil sie meinte, dass es besser wäre, wenn sie statt Harry als erste den Raum beträte.
 

"Hallo Schatz!", begrüßte Vernon sie sogleich. "Schön dich wieder zu sehen!"
 

"Wie geht es deinem Bein, Vernon?", erwiderte Petunia.
 

"Ich muss noch einige Wochen hier bleiben. Die Pfleger meinen, dass meine Rippe zwar schon fast verheilt sei, aber mein Bein bräuchte besonders lange zum Verheilen.", erklärte Vernon seiner Frau.
 

"Ach, Schatz! Aber du bekommst hier doch genug zu essen, oder?", fragte Petunia.
 

"Ja schon."
 

"Kinder, könntet ihr bitte mal kurz raus gehen?", fragte sie dann an die Kinder gewandt.
 

Harry, Dudley und Hermine stimmten mit einem Nicken zu und verließen augenblicklich das Zimmer.
 

'Ah - vielleicht möchte sie jetzt mit ihm wegen der Versöhnung sprechen!', dachte sich Harry.
 

"Leute - lasst uns doch mal die Station anschauen.", meinte Harry.
 

Die anderen waren einverstanden mit der Idee und somit schlenderten sie den Gang zurück, um zu schauen, was für Leute vielleicht hier lagen. Natürlich hatte Harry nicht vergessen, dass Neville Longbottoms Eltern hier auf der Station untergebracht waren. Er hatte es auch in seine Idee miteinbezogen, hatte den anderen aber noch nichts dazu gesagt. Hermine war außer Harry die einzige Person, die davon wusste.
 

Wie könnte Dudley auch davon wissen?!
 

Aber auch die andere Person, die hier wahrscheinlich immer noch lag, hatte Harry nicht vergessen: Seinen Professor Gilderoy Lockhart.
 

Er hatte ja in Harrys zweitem Schuljahr "Verteidigung gegen die dunklen Künste" studiert, hatte aber am Ende des Schuljahres sein Gedächtnis verloren, weil sein eigener 'Amnesia'-Spruch nach hinten losgegangen war. Er hatte nämlich Rons damals angeknacksten Zauberstab benutzt, welcher aber untauglich war.
 

Somit musste man ihn dann hier im Sankt Mungos Krankenhaus einliefern.
 

Und hier waren Harry, Ron, Hermine und Ginny ihm an Weihnachten vor zwei Jahren dann wieder begegnet, als sie Arthur Weasley, Rons und Ginnys Vater, besucht hatten, weil er hier lag, da er von einer Riesenschlange gebissen worden war.
 

Jedenfalls - als sie damals Lockhart hier trafen, erfuhren Harry und seine Freunde auch noch, dass Nevilles Eltern hier lagen, wobei Harry es schon vorher gewusst hatte.
 

Dann kamen sie an einem Zimmer vorbei, bei dem gerade die Zimmertür nur angelehnt war. Sie konnten hören, dass sich jemand unterhielt, und wollten gerade weiter laufen, als sie zufällig den Namen "Longbottom" hörten.
 

Neugierig geworden schauten sie herein.
 

Und dort saß tatsächlich Neville mit seiner Großmutter am Bett seiner Eltern mit dem Rücken zu ihnen gewandt.
 

Nun wollten sie eigentlich wieder gehen, um nicht zu stören, aber sie waren schon von jemandem entdeckt worden, von dem sie eigentlich gar nicht hatten entdeckt werden wollen, wenn sie ehrlich zu sich waren.
 

"Hi! Wollt ihr ein Autogramm von mir?", fragte Lockhart sie.
 

Augenblicklich kam ein Stöhnen von ihnen zurück.
 

"Nein danke.", erwiderte Harry jedoch freundlich.
 

"Warum will niemand ein Autogramm von mir? Nie kommt einer mich besuchen und wenn einer kommt, dann möchte er keins. Das ist so ungerecht.", meckerte Lockhart vor sich.
 

In dem Moment standen Neville und seine Großmutter auf. Anscheinend wollten sie gehen, denn sie verabschiedeten sich von Nevilles Mutter und Vater.
 

Als Neville sich umdrehte und dann Harry entdeckte, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht.
 

"Hallo Harry!", rief er.
 

"Hallo Neville!"
 

Dann erblickte er auch noch Hermine und Dudley.
 

"Ach - Hermine, du bist ja auch da! - Und wie heißt du?"
 

"Ich bin Harrys Cousin Dudley."
 

"Nett, dich kennen gelernt zu haben. Bist du auch ein Zauberer oder nur ein Muggel?"
 

"Harry, was ist ein Muggel?", fragend sah Dudley Harry an.
 

"Ein Muggel ist jemand, der im Gegensatz zum Zauberer nicht magisch ist. Also - du und deine Eltern sind Muggel."
 

"Ah - danke.", meinte Dudley. "Nein, Neville, ich bin ein Muggel."
 

Plötzlich erschien neben Neville seine Großmutter.
 

"Guten Tag, Mrs. Longbottom!", grüßte Harry sie. "Haben Sie heute einen Besuch bei ihrer Tochter gemacht?"
 

Sie reichten sich die Hände gegenseitig.
 

"Ja, das musste mal wieder sein."
 

"Guten Tag, Mrs. Longbottom!", meinte Hermine.
 

"Hallo Hermine!", erwiderte Mrs. Longbottom. "Macht's gut, ihr beiden! Wir werden uns dann am Bahnhof wieder sehen!"
 

"Kommst du, Neville?", rief sie nach Neville.
 

"Man sieht sich dann.", sagte Neville noch, bevor er hinter seiner Großmutter herlief, die schon fast zur Tür hinaus war.
 

"Hermine, Dudley - wir sollten jetzt mal zurück zu meiner Tante und meinem Onkel gehen. Sie werden jetzt auch fertig sein, mit ihrem Gespräch."
 

Also liefen sie zum Zimmer Nr. 404. Dort saß Remus immer noch vor dem Zimmer, wo er sich hingesetzt hatte, als Petunia, Dudley, Harry und Hermine das Zimmer betreten hatten.
 

"Ah, Harry - Petunia hat nach dir gefragt!", meinte Remus.
 

"Was wollte sie denn?", erwiderte Harry.
 

"Sie hat nur gefragt, wohin ihr gegangen wärt."
 

"Danke für die Auskunft! Wir werden jetzt wieder ins Zimmer gehen."
 

Remus nickte nur darauf und die drei Jugendlichen begaben sich wieder ins Zimmer.
 

"Ah, da seid ja wieder!", kam es sogleich von Petunia, als sie eintraten.
 

"Tante - wir haben nur kurz die Station besichtigt.", erklärte Harry ihr.
 

"Nur kurz, Harry?!"
 

Sie zwinkerte ihm zu.
 

"Mrs. Dursley...", begann Hermine, wurde von Petunia unterbrochen.
 

"Nenne mich doch einfach, Petunia, ja?!"
 

Hermine nickte zustimmend und setzte zum neuen Anfang von dem an, was sie hatte sagen wollen.
 

"Petunia - wissen Sie, wir haben noch ein paar alte Bekannte aus unserer Schule getroffen. Und da kamen wir ins Gespräch eben."
 

"Ist ja in Ordnung!", erwiderte Harrys Tante.
 

Harry zog dann Petunia zur Seite, als gerade die beiden anderen beschäftigt waren mit sich selbst.
 

"Petunia - hast du jetzt mit Onkel Vernon gesprochen?", wollte er von ihr wissen.
 

"Ja, das habe ich. - Aber Harry, du musst wissen, er war zuerst gar nicht zu frieden damit, sich mit einem wie dir zu versöhnen. - Natürlich hat er dann noch zu gestimmt, aber nur weil ich ihm ein klitzeklein bisschen gedroht habe."
 

"Könnten wir das jetzt abschließen? - Du musst nämlich wissen, dass es schon spät ist und wir irgendwann demnächst mal nach Hause müssen."
 

Somit begaben sich Harry und Petunia zum Bett seines Onkels.
 

"Hallo Potter!", begrüßte Onkel Vernon seinen Neffen vergrämt.
 

"Hallo Onkel! Du weißt ja, warum ich hier bin, oder?", meinte Harry.
 

Dieser nickte, gab aber keine Antwort.
 

"Nun?"
 

"Weißt du, Harry, ich finde es eigentlich nicht in Ordnung, dass wir uns versöhnen sollen. - Aber da ja Petunia es sich so wünscht, werde ich mich ihr beugen."
 

"Dann gebt euch jetzt die Hände zum Zeichen der Versöhnung."
 

"Warte kurz, Tante, ich bin gleich wieder da.", unterbrach Harry seine Tante und rannte vor die Tür.
 

"Remus - wüsstest du einen Spruch, der es verhindert, dass einer der zwei Versöhnten sich gegen den anderen wenden kann?"
 

Remus fing an zu grübeln.
 

"Ja, Harry, da gibt es einen, aber der ist sehr schwer."
 

"Wie heißt er denn?"
 

"Diesen Spruch darf bzw. kann ich dir nicht beibringen, Harry. - Tut mir wirklich Leid.", meinte Remus. "Aber ich kann ihn für euch ausführen."
 

"Danke Remus. - Was bin ich dir dafür nur schuldig?"
 

"Das mache ich doch aus Freundschaft, Harry. - Komm, wir wollen sie doch nicht warten lassen."
 

Also gingen sie gemeinsam wieder ins Zimmer.
 

"Na endlich. Können wir jetzt weiter machen?", meinte Petunia, als sie Remus und Harry erblickte.
 

"Ja, Tante - weißt du was, es gibt sogar einen Zauberspruch, der er zu verhindern weiß, dass einer von uns beiden sich gegen den anderen wendet."
 

Dann wandte sich Harry zu seinem Onkel. Er konnte gerade noch erkennen, dass Onkel Vernon etwas erwidern hatte wollen, wegen dem Zauberspruch.
 

"Es geht leider nicht anders, Onkel.", entschuldigte Harry sich bei ihm.
 

"Nun gut, gebt euch die Hände!", sprach Remus.
 

So machten sie es und gaben sich die rechte Hand. Dann griff Remus mit seinen beiden Hände nach ihren und fing an, einen Zauberspruch zu murmeln. Harry konnte ihn aber nicht verstehen. Er konnte nur ein seltsames Kribbeln in seiner Hand spüren, welches aber auch lange Zeit nicht verschwand, nachdem sich schon längst wieder losgelassen hatte.
 

Harry strich sich über seine Hand, aber es blieb.
 

"Harry - das Gefühl lässt erst nach, wenn du nachher das Zimmer verlässt. Es ist wie ein Zeichen für dich, dass du dieses 'Bündnis' nicht vergisst.", sagte Remus zu ihm.
 

Harry nickte.
 

"Wenn das jetzt ja geklärt wäre - könnten wir dann mal wieder nach Hause zurück kehren?", rief auf einmal Dudley.
 

Harry hatte Hermine und seinen Cousin irgendwie ganz vergessen, während der paar wenigen Minuten.
 

"Okay, dann kommt. - Stimmt auch, es ist schon spät. - Tschüss, Onkel Vernon!", rief Harry.
 

Dieser nickte nur.
 

Anschließend verließen sie das Zimmer und augenblicklich ließ komischerweise auch dieses Kribbeln in Harrys Hand auf. Wahrscheinlich hatte Remus Recht gehabt.
 

Wenige Minuten später hatten sie auch endlich das Sankt Mungos Krankenhaus hinter sich gelassen und standen jetzt auf der fast menschenleeren Straße. Alle Geschäfte hatten schon zu und die Leute waren nach Hause gegangen.
 

Harry schreckte wieder - wie am Mittag - seine Hand mit dem Zauberstab aus und augenblicklich erschien auch der "Fahrende Ritter" mit einem lauten Knall vor ihnen.
 

"Ah, Harry - wollt ihr zurück nach Hause.", rief Stan, in der Tür des Busses stehend.
 

"Ja, stimmt.", entgegnete Harry und stieg zu ihm hoch, um den Fahrpreis zu bezahlen.
 

Die anderen folgten ihm.
 

Dann suchte sich wieder jeder einen Sitzplatz, wobei es jetzt fast leer im Bus war.
 

Und dieses Mal passierte es wieder - wie auf der Hinfahrt - dass der Bus, gerade als man sich hingesetzt hatte, mit einem Knall verschwand und alle von ihren Sitzen fielen.
 

Dudley, der in Harrys Nähe saß, war es schon nicht mehr so ganz wohl.
 

"Weißt du, Harry - dieses Fortbewegungsmittel ist nichts für mich. Wie kannst du es nur aushalten?", meinte Dudley.
 

"Ich bin es schon seit meinem dritten Schuljahr in Hogwarts gewöhnt. - Aber ich erzähle es dir nachher alles im Grimmauldplatz genauer. Okay?"

Dudley nickte.
 

"Ach übrigens, mach dir nichts daraus, dass es dir schlecht wird - selbst den größten Zauberern geht es bei einer Fahrt im "Fahrenden Ritter" nicht sowohl."
 

"Ach, Harry - wohin möchtet ihr denn jetzt fahren?", kam es von Stan, der sich in ihre Nähe gestellt hatte.
 

Harry winkte ihn näher zu sich, damit es niemand sonst verstand.
 

"Wir wollen in den Grimmauldplatz.", flüsterte er.
 

"Warum flüstert du?", erwiderte Stan.
 

"Das hat seine Gründe.", antwortete Harry.
 

"Schön - also geht die Fahrt an den gewünschten Ort. - Alles festhalten!"
 

Plötzlich wechselte der Bus mit einem Knall den Ort und hielt dann augenblicklich an der Stelle, wo sie am Mittag eingestiegen waren.
 

"Danke, Stan, und auf Wiedersehen!", verabschiedete sich Harry.
 

Dann standen sie auf der Straße und warteten noch, bis der Bus weg war.

Sekunden später war es so weit und sie konnten loslaufen. Harry ging dieses Mal nicht an der Spitze der Gruppe, sondern Remus.
 

Minuten später waren am Haus Nr. 12 angelangt und Remus klopfte laut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-07-11T12:24:15+00:00 11.07.2005 14:24
Hi!

Also erstmal: Das Kapitel war wirklich super!
Hat mir sehr gut gefallen!

Besonders die Aufmachung: alles war leicht verständlich, die Ideen waren gut, die Sprache schön (deine Dialoge find ich spitze!)

Vernons Reaktion fand ich sehr glaubwürdig.
Wäre ziemlich unwahrscheinlich gewesen, wenn er nur gesagt hätte, es wäre in Ordnung, sich mit Harry zu versöhnen.
Eine besonders gute Idee war der Zauberspruch, der der Versöhnung galt. Sowas hab ich bisher nicht gehört, super!

Ich find es sehr gut, wie du das Geschehen und Personen der vorgängigen Bücher einbringst.

Also, bis bald^^
lG, JU
Von: abgemeldet
2005-06-22T21:26:07+00:00 22.06.2005 23:26
DAs ist aber ein arg kurzes Kapitel. War das Absicht?

Gruß

Serenity


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