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Reinkarnation

Die Frau die Sesshoumaru liebte ist zurück
von

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Wo ein Wille ist...

Sesshoumaru schwieg weiterhin. Das an sich wunderte mich keineswegs. Hingegen wunderte ich mich darüber, dass er auch keinerlei Anstalten machte zu gehen, zumindest noch nicht. Vorerst starrten wir uns nur gegenseitig in die Augen.

Einer plötzlichen Eingebung folgend ergriff ich selbst wieder das Wort. Vielleicht konnte ich dadurch auch den Moment heraus zögern an dem er doch gehen würde. Der Anblick seiner Augen war den Versuch wert, auch wenn mir die Worte schwer fielen. „Danke dass du mich gerettet hast…“, sprach ich leise. Bei der Stille die um uns herrschte mussten seine Ohren aber nicht einmal übermenschlich sein – was sie gewiss waren – um die Worte zu hören.

„Er stand mir im Weg.“, antwortete Sesshoumaru darauf sachlich und schritt ausgerechnet jetzt doch an mir vorbei.

Er wollte wohl wieder zurück zu seinem Schlafplatz gehen. Mein Versuch eben dies heraus zu zögern war also ein sprichwörtlicher Schuss in den Ofen gewesen. „Dann bist du wohl ein Schlafwandler…“, entglitt es mir leise, bevor ich meinen Sarkasmus zügeln konnte. Alarmiert behielt ich meine Augen auf ihn gerichtet. Würde er das auf sich sitzen lassen? Nach allem was ich ihm in den letzten Momenten sowieso bereits an den Kopf geworfen hatte? Auch wenn ich persönlich der Auffassung war, dass er es durchaus verdient hatte.

Sesshoumaru blieb erschreckend ruhig. Nochmals blieb er stehen und drehte sich wieder zu mir um. „Glaubst du, bei dem Krach den du hier im Wald veranstaltet hast, hätte irgendjemand schlafen können?“

Ich hatte ja schon gelernt, dass er nicht zu Gefühlsausbrüchen neigte, aber die Klarheit mit der er dies sagte, klang nur nach der Ruhe vor dem nahenden Sturm. Wenn ich so weiter machte, konnte letzterer nicht mehr lange auf sich warten lassen. Darüber war ich besorgt genug um nicht zu merken, dass er gar keine Aussage darüber gemacht hatte, ob er überhaupt geschlafen hatte. Schliefen Dämonen so viel wie Menschen? Inu Yasha schien schlaf zu brauchen, aber er war nur ein Halbdämon. Aber wohin sollte Sesshoumaru unterwegs gewesen sein, dass ihm der Dämon im Weg gewesen war? In Anbetracht dessen, das er sich nun wieder auf den Rückweg machte wohl nirgendwo hin. Ob er mich einfach nur retten wollte? Es blieb mir ein Rätsel auf dessen Lösung ich nur gespannt und ungeduldig warten konnte.
 

Eiligen Schrittes folgte ich meinem Retter aus dem Wald. Mir war nicht nach weiterem Spazierengehen zu Mute. Nicht dass er mich in dieser Nacht nochmal retten musste.

Als ich zwischen den letzten Bäumen am Waldrand hervor trat konnte ich im Feuerschein Kagome und ihre Freunde entdecken, die vor der Hütte standen und mir entgegen blickten. Da Sesshoumaru mir einige Schritte voraus war, hatten sie uns schon früher entdeckt als ich sie. Ich wunderte mich jedoch kurz darüber dass sie wach waren. Hatte Sesshoumaru sie geweckt? Wohl kaum. Ob ich wirklich so laut gewesen war wie er behauptet hatte? Ich dachte wirklich ich wäre leise gewesen…

„Saju! Da bist du ja. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht.“, sprach Kagome, hörbar erleichtert. Ich bezweifelte allerdings, dass sich außer ihr noch jemand wirklich um mich gesorgt hatte. Dennoch war es nett von ihr dies zu sagen. „Inu Yasha hat uns geweckt als er seltsame Geräusche aus dem Wald gehört hat. Da ist uns aufgefallen, dass du weg warst.“, sprach sie weiter. Wie beruhigend. Wenigstens war ich nur zu laut für die Hundeohren gewesen und hatte selbst nicht alle geweckt.

Ich trat noch einige Schritte näher zu allen heran, dann blieb ich stehen, ausgerechnet rechts von Sesshoumaru. Ich selbst dachte mir nichts dabei, blickte jedoch zu ihm. Vielleicht würde ein Wunder geschehen und er würde selbst erklären was im Wald geschehen war. Wie naiv ich war das überhaupt für möglich zu halten. Besser hätte ich sofort selbst mit der Erklärung begonnen, denn nun blickte Miroku grinsend zwischen dem Dämon und mir hin und her und hatte sich offenbar schnell seine eigene Erklärung zu Recht gelegt.

„Du brauchst dich doch dafür nicht zu schämen Saju. So was ist der natürliche Lauf der Dinge. Naja, etwas weniger natürlich da er ein Dämon ist, aber…“, begann Miroku mit verständnisvoller Stimme. Weiter ließ ich ihn nicht sprechen, denn schnell begriff ich was er sich mal wieder dachte. Das einzige nämlich, an das er überhaupt denken konnte. Die Männer im Mittelalter waren wohl keinen Deut besser als die in der Neuzeit. Seine Worte jedenfalls brachten mein bereits köchelndes Temperament endgültig zum Überkochen.

„Du hast doch einen gehörigen Dachschaden! Hast du eigentlich gar nichts anderes im Kopf?“, schrie ich ihm entgegen, bebend vor Wut.

„Aber das muss dir doch wirklich nicht peinlich sein.“, sprach Miroku wieder. Offenbar hatte er nicht begriffen wie kurz ich bereits davor gewesen war ihm an die Kehle zu springen. Mit einem wütenden Knurren griff ich blitzschnell nach der erstbesten Waffe die ich in die Finger bekommen konnte. Ich war sogar wütend genug um mich nicht darüber zu wundern, dass der Besitzer mich nicht daran hinderte sein Schwert zu ziehen. Mit funkelnden Augen hielt ich Miroku die Spitze des beidseitig geschliffenen Schwertes entgegen. Gerade versuchte ich eine angemessene Formulierung dafür zu finden, dass er für solche Gedanken seinen Kopf ja nicht mehr auf den Schultern benötigte, da hörte ich eine tiefe Stimme die nur so vor Hass triefte. „Ja! Töte ihn! Töte sie alle!“

Schockiert wand ich meinen Blick von dem unmöglichen Mönch ab und richtete ihn auf die nun blau glühende Klinge. Woher kam das Glühen? Und woher kam die Stimme? Noch mehr schockierte mich allerdings die Tatsache, dass mein Arm tatsächlich zu einem Schlag gegen Miroku ansetzte. Halt! Ich will ihn doch nicht wirklich umbringen! Nur weil er mir schon den ganzen Tag mit seinen perversen Gedanken auf die Nerven ging… Blaue Blitze zuckten nun um die Klinge und mein Arm hielt beängstigend bebend in seiner Bewegung inne.

„Töte ihn! Tu es endlich!“, befahl die Stimme erneut.

Mein Arm setzte sich wieder in Bewegung. Was zum Teufel hast du in meinem Kopf zu suchen? Verschwinde! Da mein Körper so willig der Stimme gehorchen wollte, musste sie wohl in meinem eigenen Kopf erklingen. Noch immer bewegte sich die Klinge, von meiner Hand geführt, auf Mirokus Hals zu. Konnte ich mich darauf verlassen das irgendjemand von den Umherstehenden mich aufhalten würde? Nein, ich musste das selbst schaffen. Ich will das nicht!, dachte ich bewusst und entschlossen. Vor Anstrengung bebte bereits mein ganzer Körper während dieses geistigen Duells. Ich will ihn nicht töten, dachte ich erneut verbissen. Die körperlose Stimme die meinen Arm geführt hatte blieb dieses Mal stumm und mein Arm sackte schlaff hinab als die Anspannung mit einem Schlag wich. Das blaue Leuchten verblasste und mir zwängte sich die Frage auf, ob es nicht nur Einbildung gewesen war, wie die Träume und Visionen die ich gehabt hatte. Wie die beiden geisterhaften Gestalten von meiner Geburtstagsfeier die ich bis jetzt erfolgreich aus meinen Gedanken verdrängt hatte.

Ich hob den Blick wieder von der Klinge und schaute unsicher in die Runde. Wenn ich mir diesen inneren Kampf nur eingebildet hatte, wenn ich jetzt doch endgültig verrückt wurde, dann hatte dies für die umstehenden sicher unterhaltsam ausgesehen. Oder vielleicht war beängstigend eher das richtige Wort dafür.

Verwunderte Augen blickten mich an, doch keiner schien nun Angst vor mir zu haben. Ich ließ meinen Blick nacheinander über die Anwesenden wandern und kam so schließlich bei Sesshoumarus Gesicht an. Nun war ich erstrecht verwundert, denn dort war eine erkennbare, wenn auch schwache, Regung festzustellen. Er war ebenfalls überrascht. Seine rechte Augenbraue hatte sich etwas höher als die linke gehoben. „Du hast Tokijin gebändigt.“ Seine Stimme war noch immer sachlich, nur eine Feststellung, doch ein wenig Anerkennung hörte ich darin.

„Wow, unglaublich.“, sprach nun Kagome. Bei ihr war es leicht zu hören wie beeindruckend sie das Schauspiel gefunden haben musste. Nur war mir nicht klar warum.

„Aber sie ist doch nur ein Mensch. Menschen haben nicht die Kraft um Tokijin zu widerstehen. Selbst der Schmied konnte es nicht.“, maulte Inu Yasha mit Unverständnis.

Natürlich musste Inu Yasha wieder so über mich reden als wäre ich nichts weiter als Luft. Erneut blickte ich auf die Klinge. Sie sah nun völlig normal aus. Was war an dieser Klinge das selbst ihr Erschaffer sie nicht zu führen vermochte? Konnte hier denn gar nichts normal sein? Das wurde mir nun wirklich zu viel. Ich hatte mir das Mittelalter nicht so schwierig vorgestellt. Nur hatte ich in dieser Planung keine Dämonen berücksichtigt. Einen Entschluss fassend hielt ich dem Oberdämon seine Waffe hin. Sollte er sie wieder nehmen. Warum hatte er sie mich überhaupt nehmen lassen? Er musste doch geahnt haben was passieren würde. War ihm Mirokus Leben und mein Seelenfrieden so unwichtig? Oder hatte Neugierde darauf was ich tun wollte gesiegt? Meine Gedanken fuhren Achterbahn und so nahm ich nicht einmal wahr wie Sesshoumaru den Schwertgriff aus meiner Hand entgegen nahm und die Klinge wieder verstaute. Ich merkte jedoch dass diese Last von mir genommen war und sofort stürmte ich in die Hütte, meinem Gepäck entgegen. Ehe jemand noch etwas gesagt hatte, kam ich mit meinem Rucksack auf dem Rücken, den Schlafsack sorglos zusammen geknüllt in den Armen, wieder heraus. Ich musste hier weg, zurück nach Hause, sofort!

Nun wagte Kagome es doch mich wieder anzusprechen. „Was hast du vor?“, fragte sie vorsichtig. Als ob das nicht offensichtlich wäre.

„Ich gehe!“, gab ich kurz angebunden zurück und richtete dann meine Schritte, so schnell es ging ohne zu rennen, dem Brunnen entgegen.
 

Ich fühlte mich elend, und jeder Schritt machte es schlimmer was meinen Drang nach Hause zu gelangen solange erhöhte, bis ich bei dem Schacht angelangt war durch den ich am Morgen mit Kagome hergekommen war. Meine Wut ließ allmählich nach. Was zurück blieb war Verzweiflung. Miroku brachte mich mit jedem Wort oder Blick dem Wahnsinn näher, Inu Yasha behandelte mich wie Luft. Kagome allein konnte das nicht ausgleichen. Und Sesshoumaru… Erst bringt er mein altes Selbst um, dann rettet er mir das Leben. Warum? Wollte er es wieder selbst sein der es beendete? Nur zu einem selbst gewählten Zeitpunkt und der heutige Abend war ihm dafür nicht gut genug gewesen?

Länger konnte ich die Tränen in meinen Augen nicht mehr zurück halten und schluchzend setzte ich mich auf das kühle Gras, den Rücken an den Schacht gelehnt, die Knie angezogen und die Arme um den Körper geschlungen. Meine Stirn ruhte auf meinen Knien und eine Träne folgte der anderen. Erbärmlich saß ich dort, völlig allein in der Nacht, zusammengekauert wie ein Häufchen Elend. Sollte doch wieder ein Dämon kommen. Dieses Mal würde Sesshoumaru mich kaum retten und die Schmerzen konnten unmöglich schlimmer sein als das was ich gerade fühlte.

Es verging eine gefühlte Ewigkeit bis die letzte Träne ihren Weg gefunden hatte und ich laut seufzend meinen Kopf wieder anhob. Bestimmt hatte ich rote Druckstellen auf der Stirn von meinen Knien, aber was kümmerte mich das jetzt. Vielmehr kümmerte es mich, wie kalt mir geworden war, wahrscheinlich von dem feuchten Gras und dem Wind der nun die Spuren meiner Tränen auf den Wangen trocknete. Gerade stand ich auf und klopfte mir das Gras von der Kleidung ab, da bemerkte ich die Gestalt die einige Meter von mir entfernt stand, völlig reglos. Wie leise musste er sich genähert haben, dass ich ihn erst jetzt bemerkte? War ich so in mein Selbstmitleid vertieft gewesen? „Stehst du da schon lange?“, fragte ich ihn misstrauisch.

„Hast du dich wieder unter Kontrolle?“, fragte er statt einer Antwort.

Ich konnte mir nicht vorstellen dass er sich Sorgen machte. Weder um sich selbst wegen mir, falls ich mich nicht unter Kontrolle hatte, noch Sorgen meinetwegen. Was wollte er also mit dieser Frage bezwecken? Mir klar machen wie wenig er, der ach so kontrollierte Sesshoumaru, von solchen Gefühlsausbrüchen hielt? Als ob ich das nicht schon begriffen hätte. Missmutig griff ich nach meinem Rucksack der noch am Boden stand und schwang ihn mir auf den Rücken. Dann drehte ich mich dem Schacht zu. Ich hätte schon längst wieder zurückgehen sollen. Eine schöne warme Dusche, ein kuscheliges weiches Bett, dann ging es mir bestimmt schnell wieder gut. Wenn ich ihn einfach vergessen… Meine Gedanken wurden Abrupt gestoppt als sich eine Hand um meinen linken Unterarm schloss.

„Was denkst du wo du jetzt hingehst?“, fragte Sesshoumaru nun. Seine Stimme war nicht weniger angenehm, doch es schwang eine gewisse Spannung darin mit. Wollte er mir etwa drohen?

Zwangsläufig drehte ich mich wieder zu ihm, wenn auch nur um den Druck auf meinen Arm zu verringern. „Wie ich Kagome bereits sagte, gehe ich nach Hause! Dahin wo ich offensichtlich hingehöre!“, antwortete ich trotzig. Hatte er mir denn nicht zugehört? Seine Augen verengten sich bedrohlich. „Was? Hast du anders entschieden und bringst mich doch heute noch um? Wenn nicht würde ich es begrüßen wenn du deine Hand von meinem Arm nehmen würdest!“

Er lockerte seinen Griff etwas und vielleicht hätte er es zugelassen wenn ich versucht hätte ihm meinen Arm mit Kraft zu entwenden, doch sprach er nun wieder. „Ich weiß nicht an was aus deinem früheren Leben du dich erinnern kannst, aber als Sara starb…“, begann er nun wieder mit ruhiger Stimme, doch unterbrach ich ihn an dieser Stelle.

„Sag doch gleich: Als du sie getötet hast.“

„Unterbrich mich nicht!“, verlangte er mit einem leisen Knurren in der Stimme. „…als sie starb war ihr Körper von Dämonen eingenommen. Sie selbst hatte keinerlei Kontrolle mehr darüber. Durch ihren Tod wurde sie von diesen Dämonen befreit. Es gab keinen anderen Weg und sie selbst hatte diesen gewählt. Stünde sie noch unter der Kontrolle der Dämonen wäre ihre Seele nicht wiedergeboren sondern mittlerweile restlos ausgelöscht worden.“

Das war definitiv die längste Rede die ich bisher von ihm gehört hatte. „Dann willst du mir damit wohl sagen das du ihr damit einen Gefallen getan hast?“

„Dir.“, korrigierte er mich. „Du trägst nun diese Seele. Du solltest glücklich sein das sie nicht zerstört wurde.“

„Aber ich bin nicht Sara!“, sprach ich mit Nachdruck. Warum eigentlich wollte das keiner verstehen? Und überhaupt, was wusste er schon vom glücklich sein?

„Nein, du bist nicht Sara Asano. Aber du kannst nicht bestreiten, dass du ihre Wiedergeburt bist. Ihr habt dieselbe Seele. Genau das ist der Grund warum du hier bist.“

Sesshoumaru ließ nun meinen Arm los und blickte empor. Ich fragte mich erst was er für ein plötzliches Interesse an den Sternen haben konnte – vielleicht hatte ich eine Sternschnuppe verpasst und ich konnte einen Wunsch doch ganz gut gebrauchen – doch dann hörte ich ein leises Summen und konnte die schemenhaften Umrisse eines übergroßen Insekts sehen. Einen Moment später schnellte seine rechte Hand empor, die Finger gestreckt, während ein grünes Band das Insekt in zwei Hälften teilte die sich auflösten bevor sie auf den Boden fallen konnten. Hatte hier denn gar kein Tier die richtige Größe? „Was war das für ein Vieh?“, fragte ich, auch wenn mich das grüne Band aus seiner Fingerspitze mehr interessierte. Vor allem erinnerte es mich an den grünen Dunst in dem sich vorhin im Wald meine Waffe verflüchtigt hatte. Ich traute mich allerdings im Moment nicht danach zu fragen weil ich mich vor der Antwort fürchtete. Sesshoumaru war gewiss gefährlicher als ich bisher angenommen hatte und ich ging nicht gerade behutsam mit ihm um.

„Eins von Narakus giftigen Insekten. Er setzt sie als Spione ein.“

Ich fröstelte und schlang meine Arme um den Oberkörper um mich wenigstens etwas zu wärmen. Während ich versuchte zu verstehen warum Naraku einen Spion hierher gesandt hatte, landete mein Blick auf Sesshoumarus Schulterfell, oder was auch immer es darstellte. Bestimmt war es kuschelig und warm… Ich spürte wie mir Röte ins Gesicht stieg und lenkte meine Gedanken schnell wieder in eine andere Richtung. „Da du den Spion beseitigt hast, wird Naraku wohl keine neuen Informationen von ihm bekommen haben. Oder?“

„Doch, ich denke schon. Er hat so seine Möglichkeiten.“

Als er nun wieder schwieg wanderten meine Gedanken zurück zu dem Thema bei dem sie vor dem Insekt gewesen waren: Sara. Ich wusste, dass sie eine Prinzessin war und ungewöhnliche Fähigkeiten gehabt hatte. Dass sie sich in Sesshoumaru verliebt hatte und für ihn Blumen sammelte und auf ihrer Flöte spielte. Sogar Tessaiga wollte sie für ihn beschaffen und doch starb sie am Ende durch seine Hand. Was für ein trauriges Schicksal. Wie es wohl nun aussah, nach ihrer, nein, meiner Wiedergeburt? „Wieso hast du mich heute gerettet?“, fragte ich, auf ein Neues mein Glück versuchend etwas mehr über seine Beweggründe zu erfahren.

„Das ist meine Sache.“, gab er zur Antwort, dann drehte er sich um und machte sich auf den Rückweg Richtung Dorf.

Was für eine außerordentlich hilfreiche Antwort das mal wieder gewesen war… „Und jetzt?“, fragte ich verwirrt. Er war es doch gewesen, der mich eben aufgehalten hatte.

„Tu was du willst.“

Sehr großzügig. „Dann kann ich jetzt zurück in meine Zeit gehen?“

„Interessiert mich nicht.“ Seine Stimme kam immer leiser bei mir an, denn noch immer entfernte er sich von mir und wandte zum Sprechen nicht einmal den Kopf.

„Fein!“, rief ich ihm hinterher. Wenn es ihn nicht interessierte… dann konnte ich ebenso gut noch bis morgen hier bleiben und wie geplant mit Kagome zurückgehen. Aber weswegen war er mir dann überhaupt hierher gefolgt? Hatte er nur die Umstände von Saras Tod erklären wollen? Seine Ehre dadurch erhalten? Entschlossen lief ich los bis ich ihn eingeholt hatte und neben ihm ging. „Dann stört es dich ja auch nicht wenn ich doch noch einen Tag länger bleibe.“, stellte ich fest und verschränkte die Arme, den Schlafsack, den ich noch immer nicht in den Rucksack gepackt hatte, wieder festhaltend.

Er schwieg erst, und ich dachte schon er würde gar nicht mehr antworten. „Warum ausgerechnet einen Tag?“, fragte er dann, ohne mich anzusehen.

„Dann ist das Wochenende um und ich muss wieder zur Schule.“, erklärte ich.

„Hm.“, gab er darauf nur noch leise von sich



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hotepneith
2010-10-15T06:33:44+00:00 15.10.2010 08:33
Sesshoumaru redet wirklich für seine Verhältnisse viel mit ihr^^.
Und sie braucht sich eignetlich nicht zu wundern, dass Inuyasha sie nicht gerade freundlich behandelt - immer wieder entkommt ihr in Gedanken: nur ein Halbdämon, das könnte er mitbekommen.
Die Szene mit Toukejin fand ich sehr interessant - und ein wenig leichtfertig von Seiner Lordschaft. Es sollte wissen, dass ihm ein Duell mit seinem Halbbruder bevorsteht, wenn er dessen Freunde wenn auch nur indirekt umbringen lässt. Und mich würde wirklich interessieren, warum sie in der Lage war, ein Schwert zu kontrollieren, das Toutousai nicht einmal anfassen wollte. Ich hoffe, dass du das noch erklären wirst.
Auf alle Fälle finde ich die Ich-Schreibweise, die ja sejr schwer ist, gut eingehalten und dargestellt.

bye

hotep




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