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Kuraiko, Kind der Dunkelheit

von

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Kapitel -8-

Hi!

Dieses Kapitel ist echt lang geraten, ich konnte einfach nicht aufhören zu schreiben!

... dafür hab' ich jetzt keins mehr in der Hinterhand... ich muss endlich mal weiter schreiben...*drop*

Mir ist gerade aufgefallen, dass nächste Woche schon Weihnachten ist! ( Mei, was bin ich ein Blitzmerker!) Irgendwie bin ich dafür noch gar nicht in Stimmung... aber mir ist ja sowieso das ganze Jahr über eher nach Halloween... *räusper*

Viel Spaß beim 8. Kapitel!
 

Kapitel -8-
 

Taki saß im Schneidersitz auf dem Bett und beobachtete Rei. Obwohl es ihr erstes Bloodpack war, saugte sie das Blut durch den Plastikschlauch, als hätte sie nie etwas anderes getrunken.

Als sie seinen Blick bemerkte sah sie auf.

" Was guckst du mich denn so an?", fragte sie.

"Nur so."

" Aha..." Sie wandte sich wieder ihrem Getränk zu. Ihre Gedanken wanderten zu ihrem früheren Leben. Nichts würde mehr so sein, wie es mal war. Taki hatte ihr von Schloss Nightingale erzählt und vom Plan der Vampire, den Fluch zu brechen. In ihrem Kopf sah sie die Gesichter von allen Menschen, die ihr je etwas bedeutet hatten. Sie würde sie nie wieder sehen. Plötzlich stutzte sie.

Vor ihrem geistigen Auge war gerade das Gesicht eines blonden Jungen erschienen, die Haare fielen ihm in Strähnen ins Gesicht, Schalk blitzte ihr aus seinen grüngoldenen Augen entgegen. Aus Augen, die leicht schräg gestellt waren... Abrupt hob sie den Kopf.

" Taki?", fragte sie.

" Ja?"

" Ich glaube ich weiß, wo wir ein weiteres Kuraiko finden können!"
 

Sie erzählte Taki von dem Jungen. Er war eine Waise und sein Name war Alec, er war früher ihr ständiger Begleiter gewesen, zusammen hatten sie den Hafen "unsicher" gemacht, allerdings nur solange, bis eine tobende Marietta sie erwischte und ihnen die Ohren lang zog. Sie waren wie Pech und Schwefel gewesen. Doch dann war er vor etwa zwei Jahren in zwielichtige Kreise geraten. Heute, mit 20 Jahren, war er Drogenabhängig und verkehrte nur noch in düsteren Spielunken wie der "Schwarzen Moräne", wenn er nicht gerade im Hafen herumstromerte, den er, wie Rei auch, wie seine Westentasche kannte. Sein Geld verdiente er beim Karten spielen, wobei er natürlich nichts dem Zufall überließ. Er war einer der vielen Falschspieler in der Gegend. Allerdings funktionierten seine Tricks nur, wenn er mal gerade nicht auf Drogen war und das war eher selten der Fall. Rei sah' ihn eigentlich nur noch während ihrer Schicht in der Kneipe.
 

Taki hatte ihren Ausführungen interessiert gelauscht, nun dachte er nach. Schließlich sagte er:

" In drei Tagen sollen wir in Nightingale sein...das heißt, wir haben noch genug Zeit uns um ihn zu kümmern. Wo liegt denn diese Kneipe?" Sie überlegte nicht lange:

" Bei Pier 4, etwa 100 Meter von der Kaimauer."

" Also nicht weit von hier...", Taki stand auf und trat zu einem

der beiden Stühle, die an dem Holztisch standen. Sein langer, schwarzer Mantel war darüber ausgebreitet und seine hohen Stiefel standen daneben. Er warf sich den Mantel über und schlüpfte ohne Probleme in die engen Stiefel. Dann ging er zur Tür und machte Anstalten sie zu öffnen.

" Kommst du?", fragte er ungeduldig.

" Soll ich etwa so rausgehen?", erwiderte sie und wies mit einer Hand auf ihre zerknitterte Kleidung. Das Hemd war am rechten Ärmel eingerissen und die Hose immer noch feucht. Taki seufzte.

" Stimmt, so kann ich mich nicht mit dir sehen lassen."
 

Ihren giftigen Blick ignorierend begab er sich in die hintere Ecke des Raumes und begann den sich dort befindlichen Wandschrank zu durchsuchen. Rei erhob sich vom Bett und trat neugierig näher. Die einzelnen Holzeinlagen waren aus dem Schrank entfernt worden, sodass man nur noch Kleidung, die sich auf einem Bügel befand, verstauen konnte. Rei staunte. Dort hingen Kleider, die bestimmt noch aus dem letzten Jahrhundert stammten. Die mit Perlen und Rüschen besetzten Stoffe schillerten im Licht der Kerzen. Zu Reis Enttäuschung ließ Taki die Kleider jedoch völlig außer Acht und zog schließlich einen schwarzen Kleidersack aus dem Schrank.

" Kein Kleid?", fragte Rei, sichtlich enttäuscht.

" Nein.", erwiderte Taki ruhig, " Es sei denn, du hast vor, auf einen Maskenball zu gehen."

Rei seufzte resigniert:

" Ade, du schöne Welt der Perlen besetzten Abendkleider." Taki grinste.

" Wenn wir erst auf Schloss Nightingale sind, kannst du Prinzessin spielen so lange du willst."

Rei überhörte wohlweißlich den spöttischen Unterton in Takis Stimme, stattdessen fragte sie:

"Und was ist jetzt in diesem Kleidersack?" Anstatt zu antworten trug Taki ihn zum Bett und breitete seinen Inhalt auf den seidenen Laken aus.
 

Zuerst eine enge schwarze Hose, die an der Seitennaht mit einer silbernen Stickerei versehen war, dann eine ebenfalls schwarze Bluse mit tiefem Ausschnitt. Die Ärmel der Bluse waren bis knapp über den Ellenbogen eng geschnitten, von da an weiteten sie sich. Auch die Ärmelsäume waren mit einer silbernen Stickerei verziert. Schließlich entnahm Taki dem Sack auch noch das letzte Stück. Es war eine Art schwarzes Stoffkorsett. Rei hob skeptisch eine Augenbraue.

" Und das soll ich anziehen?"

" Jepp!", sagte Taki schlicht, " Die Sachen müssen noch von Charlotte stammen..."

" Charlotte?", fragte Rei. Beim Gedanken an die, dem Namen zugehörige, Person huschte ein warmes Lächeln über Takis Gesicht.

" Du wirst sie auf Nightingale kennen lernen."
 

Damit schien das Thema "Charlotte" für ihn vorerst beendet zu sein. Er verließ die Schlafnische und zog den Vorhang hinter sich zu.

Zögernd öffnete Rei den Knopf ihrer Hose. Bei Taki konnte man nie sicher sein, vielleicht hatte er einen Röntgenblick oder so. Doch sie schob den Gedanken beiseite. Nachdem sie sich ihrer Hose, dem Hemd und dem Tanktop entledigt hatte, wandte sie sich den Kleidungsstücken auf dem Bett zu. Die Hose war aus einem weichen Stoff und sehr dehnbar, Rei hatte keine Probleme sie anzuziehen. Der schwarze Stoff saß sehr eng, fast wie eine zweite Haut. Rei sah an sich hinunter. Die Hose betonte ihre langen, schlanken Beine. Die Bluse war aus einfachem gefärbtem Leinen. An Armen und Schultern saß sie perfekt, doch vom Busen abwärts hing sie wie ein Sack an ihrem Körper.

" Taki?"

" Ja?"

" Die Bluse sitzt nicht richtig."

" Die Bluse flattert locker rum und neben dir auf dem Bett liegt ein Korsett um sie festzuschnüren, welch eine Ironie des Schicksals!", verkündete Taki in dramatischem Tonfall.

" Und wie soll ich das bitte ohne fremde Hilfe anziehen?"

" Wenn du mit der Hilfe meiner Wenigkeit zufrieden bist, sehe ich da kein Problem.", sagte Taki und zog den Vorhang zurück.
 

Er nahm das Korsett zur Hand und wies Rei an, ihre Arme zu heben. Dann passte er das Korsett so an, das es genau auf den Hüften lag, stellte sich hinter Rei und begann, die Schnüre zusammenzuziehen.

" Nicht so fest!", jammerte Rei, " Du schnürst mich noch zu Tode!"

" Du bist bereits tot.", erwiderte er trocken, " Besser gesagt, du bist untot."

" Wie tröstlich!" Taki zog noch den Knoten ein wenig fester, dann trat er einen Schritt zurück.

" Fehlt nur noch das richtige Schuhwerk.", sagte er. Wieder ging er zum Wandschrank und öffnete ihn. Im Fußraum schien er dann endlich gefunden zu haben, was er suchte. Er stellte Rei, die ihm gefolgt war, ein Paar Stiefel vor die Füße. Die Stiefel waren aus schwarzem, glänzendem Leder. Sie reichten Rei bis knapp über die Knie. Silberne Haken zogen sich in zwei Reihen an der Stiefelfrontseite nach oben, die ledernen Schnürbänder waren noch nicht eingefädelt. Die Hacken der Stiefel zierten Pfennigabsätze von beachtlichen 10 Zentimetern Höhe.
 

Rei schluckte hörbar.

" Und in den Dingern kann man sich fortbewegen?", fragte sie skeptisch.

" Mehr oder weniger.", sagte Taki, "Ich werd' jedenfalls ordentlich was zu Lachen haben glaube ich." Rei setzte sich auf einen der beiden Stühle und verschränkte störrisch die Arme vor der Brust.

" Die zieh' ich nicht an!", sagte sie, "Allein für's Zuschnüren bräuchte ich ja eine Ewigkeit!"

" Und wenn ich das übernehme?", fragte Taki und setzte sein charmantestes Lächeln auf. Rei zog einen Schmollmund, doch man konnte sehen, dass ihr Entschluss bereits ins Wanken geriet.

" Bitte!", säuselte Taki, " Für mich!" Rei grummelte etwas in sich hinein.

" War das ein Ja?", fragte Taki.

" Na Gut!", seufzte Rei, " Ich werde sie tragen, aber du ziehst sie mir an!"

" Wie ihr wünscht Madame, ich bin euer Stiefelknecht.", sagte Taki und verneigte sich scherzhaft vor ihr. Fordernd streckte sie ihm ihre Füße entgegen, die Arme hielt sie immer noch verschränkt.
 

Die Stiefel passten wie angegossen, doch nun ging's ans Zuschnüren. Taki fluchte in sich hinein. Das war vielleicht eine Fummelei!

" Haben wir ein Problem, Stiefelknecht?", fragte Rei grinsend.

" Aber nein, natürlich nicht!", erwiderte Taki knurrig.

" Geht's dann nicht vielleicht etwas schneller, Stiefelknecht?" Reis Grinsen war an Schadenfreude nicht mehr zu überbieten. Taki ging nicht darauf ein, sondern starrte verbissen auf den Schnürsenkelsalat vor sich. Keine fünf Minuten später...

" Ich hab's!", rief Taki erleichtert. Er erhob sich vom Fußboden, auf dem er zuvor gekauert hatte, und zog Rei vom Stuhl. Zufrieden begutachtete er sein Werk. Rei bemerkte seinen prüfenden Blick.

" Und?", fragte sie.

" Perfekt! Du siehst wunderschön aus!"

" Danke!", sagte Rei sichtlich geschmeichelt,

" Bleibt nur noch die Frage, ob ich in den Dingern laufen kann." Unsicher wagte sie ein paar Schritte, doch schon beim dritten knickte sie um und wenn Taki ihr nicht geistesgegenwärtig unter die Arme gegriffen hätte, wäre sie aus, dank den Absätzen, schwindelnder Höhe auf ihrem Allerwertesten gelandet. Plötzlich stutzte Rei. Das Umknicken hätte doch weh tun müssen, doch sie hatte keinen Schmerz gespürt.
 

Als sie Taki darauf ansprach erklärte er es ihr:

" Wir fühlen keinen Schmerz. Zwar fühlen wir Berührungen, doch keine Schmerzen. Wenn ich dir jetzt mit der Faust ins Gesicht schlagen würde, würdest du nur einen leichten Druck spüren. Und selbst wenn es bluten würde, unsere Wunden schließen sich innerhalb weniger Sekunden. Wir empfinden auch keine Schmerzen, wenn uns ein Körperteil abgetrennt wird. Nur solltest du darauf achten, dass dieses Körperteil nicht der Kopf ist, denn dann bist du tot."

" Tot?"

" Ja. Das Abschlagen des Kopfes ist eine der wenigen Methoden mit der man uns loswerden kann. Ansonsten sterben wir nur, wenn wir mit Sonnenlicht oder Weihwasser in Berührung kommen. Das ist der einzige Moment, indem wir Schmerzen empfinden. Das Weihwasser muss allerdings in unseren Körper gelangen um uns Schaden zuzufügen. Wenn das der Fall ist, entfaltet es seine ätzende Wirkung auf unsere Eingeweide, es fühlt sich an, als würde man von innen verbrennen."

" Aber genug von diesem Thema", setzte er hastig hinzu, als er Reis Gesichtsausdruck bemerkte, sie war um einiges blasser geworden als ihr Vampirteint ohnehin schon war, " Schließlich müssen wir uns ja noch um diesen Alec kümmern."

Er bot ihr seinen starken Arm an und sie hakte sich dankbar bei ihm ein, ohne Stütze würde sie es in diesen Stiefeln nie bis zur " Schwarzen Moräne" schaffen.
 

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In Stöckelschuhen laufen zu können ist echt 'ne Kunst! Ich sprech' da aus Erfahrung ( die ich mit dem Fußboden gemacht habe...).

Im nächsten Kapitel kommt dann endlich Alec!!! Der ist jetzt schon einer meiner Lieblinge! (Obwohl er ein bisschen weich in der Birne ist...) Da ich das Kapitel aber noch nicht geschrieben habe, kann ich nicht sagen, wann es veröffentlicht wird. Das heißt: Jeden Tag nachgucken und mir einen Kommentar hinterlassen! *g*
 

Greets! Poppy-Wolf



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-12-17T12:28:35+00:00 17.12.2004 13:28
wahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh so ne Klamotten will ich auch *neidisch sei*
Wie immer ein super geiles Kapitel,auf Alec bin ich auch schon gespannt und wer ist wohl Charlotte??????Weiter schreibsln please,wäre da nich die doofe schule hättest du sicher schon mehr kapitel *schnief*


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