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Es ist das Ende eines Imperiums...

Ein Ereignis, das alles veränderte...
von

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The silence before the storm

So, bin mal so frei ^.^ Viel zu sagen habe ich allerdings nicht XD Außer: Ich mag die FF ._. Aber außer mir scheinen die nicht sehr viele zu mögen XDDDDDDDD Mag sie trotzdem *aufmuck* und ich werde sie garantiert zuende schreiben ^^ Momentan bin ich voll auf dem Weiterschreibtrip bei dieser FF, also wird es in nächster Zeit wohl ein paar Teile geben xP

Kann nich lassen, gomene.... ^^ *Leute abnerv* >DDDD

*sich mal ganz schnell verdünnisiert*

*verpuff* %D


 


 


 

Die Nacht kam schneller als einem lieb war und von Riina Takagi fehlte weiterhin jegliche Spur.

Im Haidohotel war gerade eine braunhaarige Frau aufgetaucht, neben ihr stand ihr Freund und schloss die Zimmertür zu ihrer Suite auf. "Was ist los mit dir? Du siehst so bedrückt aus! War irgendwas? Ikeda wird schon pennen, wie bedauerlich... Tze...", sagte er gelangweilt. "Tja, aber das FBI lungert hier überall rum. Wir sollten etwas vorsichtig sein", sagte die Frau, welche eine Perücke trug. "Wenn's doch nur das FBI wäre", meinte er und schloss die Tür hinter sich. "Wie?"

"Shinas Cousin lungert auch hier irgendwo rum, der wartet doch nur darauf, dass er mir mal begegnet." Die Frau gab ein spöttisches Lachen von sich. "Dann leg ihn um, ist das so schwer?" Nur zu gerne hätte sie es so gehabt, dass man Tatsuji einfach mal eben umbrachte, aber ihr Freund war ja nicht verrückt. "Tja, meine schwarze Schönheit, das ist aber nun leider nicht so einfach, weil hier noch ein paar Spitzel mehr agieren, die würden dahinterkommen, wenn ich einfach so einen von ihren besten Leuten umbringe, findest du nicht auch? Im Gegensatz zum FBI ermitteln die auch, statt andauernd sinnlos rumzuballern... Ich will keinen Ärger mit Interpol haben, das würde Chardonnay auch überhaupt nicht gutheißen, wenn dieser Geheimdienst zuviel rausbekommt. Das, was die wissen, reicht vollkommen." Ein spöttisches Lächeln erschien auf dem Gesicht der 25-jährigen, als ihr Partner von Chardonnay sprach. "Hast du Schiss vor dem? Ach komm, das doch wohl nicht, oder Teran? Der kann uns doch gar nicht das Wasser reichen. Vermouth würde über dich lachen."

"Hey, mach mich nicht so an! Es ist doch überhaupt der Verdienst deiner Alten, dass wir mit dem zusammenarbeiten müssen. Ich frage mich, was das gesollt hat. Sie hat ihn immer gehasst und auf einmal will sie mit dem gemeinsame Sachen machen." Syrah gab einen schnippischen Laut von sich und knöpfte sich den Mantel auf, es war schließlich ziemlich kalt da draußen und sie wollte nicht unbedingt zu sehr auffallen, zumindest momentan. "Versuch bloß nicht das zu verstehen, ich habe es auch versucht. Es ist schwierig überhaupt dahinter zu kommen, was ihr Herz bewegt. Aber ich denke... die wollten der Organisation Schaden zufügen, das würde auch den Unfall erklären." Ein etwas deprimierter Blick erschien auf Syrahs Gesicht. "Hey komm, ich muntere dich etwas auf", sagte er in einem betörenden Ton und strich über ihre Hüfte. Es lief wie immer ab, er brachte sie auf andere Gedanken...
 

Obwohl es schon ziemlich spät war, saßen Matsue und Mio am Tisch, im Moment schwiegen beide. Die Jüngere hatte die Hände vor dem Gesicht gefaltet. "Und jetzt? Soll ich die Hände in den Schoß legen und abwarten? Was ist, wenn diese Leute wirklich meine Tochter haben, so wie der Mann am Telefon sagte?" Sie schluchzte auf. "Dann würde es dir wie mir gehen, Kopf hoch, vielleicht hat sie einfach nur jemand nettes kennen gelernt und übernachtet bei ihm. Es muss ja nicht unbedingt das Schlimmste bedeuten."

"Keichiro will meine Tochter!" brüllte sie und legte den Kopf auf den Armen ab. Sie war restlos am Ende, denn es gab nichts, das ihr mehr zu schaffen machte, als dass ihr Mann seine Kinder suchte, um sie zu Verbrechen zu zwingen, außerdem wusste sie, dass er es immer noch darauf anlegte, ihnen wehzutun. Sie wusste ja nicht, was in letzter Zeit geschehen war. "Beruhig dich, ich denke eigentlich nicht, dass dein Mann damit zu tun hat... Der hat, denke ich, im Moment andere Probleme. Kôji sagte da so etwas, dass sie Anhaltspunkte hätten, die zu ihm führen. Wenn er sie hat, dann findet man sie, also mach dir nicht zuviel Sorgen. Deiner Tochter geht's sicher gut." In dem Moment zuckte ein Blitz am Himmel und tauchte den pechschwarzen Himmel kurz in helles Licht. "Du hast auch mit ihm geredet?" fragte Matsue jetzt und schaute auf. "Ja, er wollte doch wissen, ob Riina vielleicht bei uns ist, tja."

Die 41-jährige seufzte. "Sharon ist tot... wie soll das bloß alles enden? Jetzt kann er doch tun und lassen, was er will. Bisher hat sie Acht gegeben, dass Keichiro Riina nicht kriegt, aber was ist jetzt? Ich habe ja geahnt, dass die Sache irgendwann so enden wird, wir haben uns zu sehr auf andere verlassen", meinte Matsue.

Man hörte das Geräusch eines Motors, der Frau Takagi nicht unbekannt war, weswegen ihre Augen größer wurden. "Was hast du, Schwester?" wollte Mio von ihr wissen, aber außer Panik bekam sie wohl nichts über sich. ,Was soll dieser Blick?' Man musterte die Frau, welche im nächsten Moment aufsprang und zum Telefon rannte. Mio verstand nichts von dem, was sie da tat und schaute ihr nur nach.

Die Tür öffnete sich, was auch Mio nicht entging, dann verfinsterte sich Matsues Blick. "Schnapp dir irgendetwas, mit dem du ihm eins überziehen kannst!" meinte sie voller Verzweiflung. "Du meinst...." Matsue ließ vom Telefon ab, da dieses sowieso nicht funktionierte, denn jemand hatte die Verbindung gekappt. "Hey Ladies, keine Panik", sagte der Mann, welcher gerade den Raum betreten hatte. "Begrüßt man so seinen Ehemann?" Etwas schnippisch kamen seine Worte daher und ein gehässiges Lächeln zierte seine Lippen. "Bleib uns vom Leib, Keichiro, verschwinde wieder! Die Polizei wird dich sowieso finden!" Der Mann lachte kurz. "Ist das so? Wie denn? Sie wissen ja gar nicht, dass ich euch einen Besuch abstatte. Und nun nimm diese Pfanne runter, ich will euch nichts antun." Er seufzte. "Was willst du denn dann hier?" Die Hände seiner Frau zitterten, dann jedoch ließ sie kurz die Bratpfanne in ihren Händen sinken. "Sag es mir, dann nehme ich sie vielleicht weg." Keichiro zog sich die Jacke aus und warf sie auf den Stuhl. "Ich bin unbewaffnet, meine Waffen habe ich im Auto gelassen, weil ich davon ausgehe, dass man mit euch reden kann." Mio konnte sich nicht beherrschen, trat an ihn heran und knallte ihm eine. "Wie kannst du es wagen, hier noch einmal aufzukreuzen, nachdem was du getan hast!?" Er hielt sich die Wange. Die Frau schien noch immer das gleiche Temperament wie früher schon zu haben. "Bleibt friedlich, ich habe euch jemanden mitgebracht." Eine rothaarige junge Frau stand auf einmal in der Tür und musterte die beiden. "Schön dich zu sehen, Mutter...", sagte sie und senkte den Blick. "Tut mir Leid, dass ich euch Ärger gemacht habe." Mio fasste es nicht. Der Kerl, den sie alle hassten und verabscheuten, kam hierher und brachte ihr die Tochter wieder. "Sie war total durchnässt, als ich sie fand. Sie stand auf der Brüstung eines Hochhauses und wollte sich hinunterstürzen. Sie braucht dich jetzt, Mio, alles andere hätte keinen Sinn... Bisher hat sich Sharon um sie gekümmert, aber das kann sie ja jetzt nicht mehr. Ich denke, sie hätte gewollt, dass ich das tue. Und jetzt verschwinde ich wieder..." Er setzte sich eine Sonnenbrille auf und wandte sich zum gehen. "Adiós", meinte der 56-jährige noch und ging dann an Leena vorbei. Seine letzte Mission war erledigt, jetzt konnte er in Frieden gehen... Seine Pflicht war getan.

Was war denn mit dem los? Irgendwie klang ihr Mann ziemlich leer, als er zu ihnen sprach, weswegen Matsue ihm nachrannte. Sie schnappte sich sein Handgelenk und hielt ihn vom Gehen ab. "Meinst du, dass du mir so davon kommst? Du lässt dich Jahre lang nicht blicken, bringst meiner Schwester die Tochter wieder und meinst, dass du dann einfach abhauen darfst? Du hast mich ja nicht mal wirklich beachtet. Wenn nicht die Bratpfanne gewesen wäre, dann hättest du mich wohl nicht mal angeschaut." Mio fand, dass das jetzt total unnötig war, denn sie war froh, wenn der verdammte Mistkerl endlich wieder weg war. "Komm lass ihn, wahrscheinlich hat er sich wieder besoffen..."

"Halt dich da raus ,Schwester..." Matsue sah ihm hart in die Augen, als sie ihn zu sich herum drehte. "Hast du Riina?" Verblüfft blickte der Mann seine Frau an. "Wieso sollte ich?"

"Frag doch nicht so unschuldig, immerhin versuchst du es seit Jahren, sie zu dir zu holen..." Ihr Blick ging zu Boden, woraufhin er grob ihre Schulter packte und sie gegen die Wand drückte. "Sieh mir in die Augen... was sagst du? Lüge ich?" Matsue war verwirrt, im Moment wurde sie aus jemandem, den sie schon Jahre kannte, nicht schlau. "Nein, du lügst nicht, das würde ich sehen..." Mio seufzte. "Siehst du, sie ist sicher bei einer Freundin... oder einem Freund", versuchte sie ihre Schwester zu beruhigen, doch diese schien noch viel verzweifelter zu werden und fiel vor ihrem Mann auf die Knie. "Ich habe ein ganz ungutes Gefühl... Ich glaube, dass die Organisation sie hat..." Keichiros Augen verengten sich zu Schlitzen, die Worte seiner Frau machten ihn wütend. "Wenn dem so ist, werde ich es rausfinden und den Schuldigen aus dem Weg räumen, darauf kannst du einen lassen..." Er wandte sich von ihr ab, sie schaute ihm nach, als er ging und fragte sich, was das jetzt gewesen war. Seit wann interessierte ihn denn seine Familie?

"Er wird mich hassen, wenn ich es sage, aber Takeshi Iwamoto, der vor einiger Zeit als Leiche aufgetaucht ist, war sein Sohn, deswegen hat er sich geschworen, die Organisation bezahlen zu lassen, das hat er mir im Auto gesagt, weil ich wissen wollte, wieso er mich zu euch bringt", sagte Leena und setzte sich auf einen der Stühle. "Ich wünschte, ich könnte was tun..." Mio zog ihre Tochter an sich und umarmte sie. "Ich freu mich so, dass es dir gut geht..." Leena schniefte kurz und ließ dann ihren Tränen freien Lauf. "Und ich bin froh, endlich wieder ein Zuhause zu haben..." Matsue stand langsam vom Boden auf und beobachtete die beiden, für einen Moment spürte sie einen heftigen Stich in ihrem Herzen, wenn sie sie so sah. Die Angst um ihre Tochter machte sie fast wahnsinnig. "Hoffentlich geht es ihr auch gut... Diese Leute schrecken vor rein gar nichts zurück."
 

Shina fragte sich, wie lange ihr Mann noch mit Sêiichî da oben alleine sein wollte, weswegen sie entschloss mal nachzuschauen. Sie öffnete sehr leise die Tür, so dass niemand sie kommen sah. Im ersten Moment schaute sie schockiert zu den beiden, doch dann schüttelte sie lächelnd den Kopf. ,Wie ein Herz und eine Seele...' Sie hustete absichtlich etwas, damit Ryochi sie mitbekam. Sofort sprang er auf und weckte damit seinen Freund auf, welcher sich die Augen rieb. "Bin ich etwa eingeschlafen?" fragte er, weswegen die Detektivin mit einem gemeinen Lächeln die Augen schloss "Oh ja und es schien, als ob ihm das gefallen hat! Er hat dich ja richtig im Arm gehalten." Ryochi zog einen Schmollmund, weil er das gar nicht witzig fand. "Na und? Musst du das derart kommentieren?" Sêiichî war noch nicht richtig wach und dachte sich nichts bei ihren Worten, der Mann gähnte einmal und legte sich dann wieder hin. Das durfte doch nicht wahr sein! Ryo seufzte. "Du verschläfst noch deinen Verstand. Aber na gut, dann kann ich ja jetzt gehen." Reflexartig griff die Hand seines Freundes nach seinem Hemd und hinderte ihn daran, vom Bett aufzustehen. "Du bleibst hier, Shina geht..."

Fing er jetzt an Befehle zu erteilen? Die 23-jährige war empört und musste einfach zurückschlagen, "Achtung, bald hat er kein Interesse mehr an Frauen, wenn das so weiter geht. Wenn ich du wäre, würde ich mich in Acht nehmen." Ryo blickte sie erst verwundert und etwas entrüstet an, lachte dann aber. "Du bist eifersüchtig, wie süß. Glaub mir, das würde mich nicht stören, auch wenn er dann noch mehr an mir hängt..." Er tat es als Scherz ab und nahm das Ganze nicht ernst, weswegen er darauf einging und ebenfalls einen Witz machte. "So so, dann muss ich mich also schon vor deinem besten Freund in Acht nehmen, sonst nimmt er dich mir weg, oder was? Na dann weiß ich ja woran ich bin... Pass bloß auf, dass du deine Worte nicht irgendwann bitter bereust..." Shina schmollte und machte die Tür von außen zu, allerdings hatte sie nicht vor, die Treppe runterzugehen, sie trampelte nur ein wenig auf dieser herum, so dass es sich anhörte, als sei sie nach unten gegangen.

Sêiichî seufzte genervt auf. "Man, ich habe gerade was schönes geträumt", schmollte er, aus dem Grund drehte sich Ryochi zu ihm herum und legte sich wieder hin, immerhin war er nur wegen Shina so aufgesprungen, er wollte schlichtweg nicht, dass sie etwas falsches dachte. "So? Was hast du denn geträumt?" Sêiichî grinste vor sich hin. "Wir beide hatten eine große Wiese nur für uns alleine und wir sind rumgetollt. Komischerweise waren wir Kinder..." Ryo schaute ihn skeptisch an. "Machst du Witze? Was träumt du denn für ein Zeug?" Und dabei hatte er gedacht, dass sein armer Freund Albträume haben würde. "Keine Ahnung, anscheinend wusste mein Inneres, dass du da bist...." Die beiden schauten einander in die Augen und lächelten. "Wahrscheinlich. Muss ich mich jetzt sorgen?" Sêiichî schüttelte den Kopf. "Ich mag eben deine Nähe, sorry." Sein Freund zog ihn etwas an sich heran und dieser kuschelte sich an ihn. "Schlaf weiter, dann geht es dir wenigstens besser, wie es scheint."

"Ja, wenn du da bist, fühle ich mich wenigstens nicht so sehr im Stich gelassen. Es tut schon ziemlich weh, wenn man für immer verlassen wird und es keine Chance für einen Neuanfang gibt... Das kann einen echt fertig machen." Seine Augen waren geschlossen und irgendwie fühlte sich der Jüngere für seinen Freund verantwortlich. Dass es ihm so mies ging, tat seinem Inneren weh. Ein Seufzen kam über seine Lippen. "Was soll ich sagen, ich gebe mir Mühe, dass es dir besser geht."

"Das weiß ich zu schätzen." Sêiichî klammerte schon richtig, was man sofort merkte. "Aber willst du jetzt nur noch an mir klammern?" Die Frage musste wohl sein, Ryochi wollte einfach wissen, woran er war und was er zu befürchten hatte. "Im Moment brauche ich das, ich weiß nicht für wie lange, aber bist du dann für mich da?" Was für eine Frage...

Ryo fuhr ihm durch die Haare. "Natürlich, so etwas brauchst du mich doch nicht fragen, dafür sind Freunde doch da, oder nicht?" Für ihn war die Sache eine Selbstverständlichkeit.

Shina hörte den beiden zu und wenn man das so hörte, könnte man echt denken, dass zwischen den beiden mehr als Freundschaft war, aber irgendwie fand sie die beiden unheimlich süß.

Der Ältere antwortete nicht mehr, anscheinend war er wieder eingeschlafen. Wenn Ryo ihm schon nicht sagen konnte, dass sie lebte, dann wollte er ihm in dieser schweren Zeit beistehen, mit Erfolg, Gott sei Dank.
 

"Und?" wollte Yuichi wissen, weswegen Shina seufzte. "Die klammern, du kannst mir glauben, so schnell sehen wir die nicht wieder, die wollen die Nacht zusammen verbringen, die sind unzertrennlich." Ryochis Bruder musste lachen. "Das erinnert mich daran, dass Sêiichî immer zu ihm ins Bett gekrabbelt ist, weil er Angst vor Geistern hatte." Shina schien eifersüchtig zu sein, weswegen er ihr jetzt absichtlich solche Geschichten erzählte. "Wer weiß, was die noch so alles gemacht haben? Immerhin waren die als Kinder gerne zusammen in der Badewanne, um rumzuplanschen."

"Willst du auf irgendwas anspielen, Yuichi Akaja?" Sie war ein wenig sauer, weil er sie so ärgerte, deswegen sagte sie seinen vollständigen Namen. "Wenn er auf Männer abfahren würde, wüsste ich das, also rede nicht solchen Mist daher..."

"Och, ein bisschen Bi schadet nie..." Tatsuji störte ja nur ungern bei deren Albernheiten, aber er hatte nichts zu lachen. "Scherz mal beiseite, Kôji bekam gerade einen Anruf. Keichiro ist bei seiner Frau aufgetaucht, hat Leena zurückgebracht und meinte, dass er herausfinden will, wo seine Tochter steckt! Und jetzt? Eigentlich hatten wir vor, ihn auffliegen zu lassen, aber ich würde sagen, dass wir ihn ein bisschen ausspionieren, um zu erfahren, ob er die Wahrheit sagt. Hilfst du mir, Shina? Dann kommst du auch mal auf andere Gedanken, Yuichi scheint heute nicht ganz sauber zu sein..."

"Hey, hey, ich sage nichts als die Wahrheit. Außerdem finde ich die Sache äußerst merkwürdig. Ich glaube nicht, dass man Chardonnay so hintergeht und hinter seinem Rücken seine Tochter in die Organisation holt. Ich denke eher, dass er jemandem den Auftrag erteilt hat." Den Kerl fand er sowieso armselig, weswegen er nichts gutes von ihm denken konnte. "Watarus Mutter schien davon überzeugt zu sein, dass Keichiro mit der Sache nichts zu tun hat, genauso wie Leena, oder willst du sagen, sie ist auf den Kopf gefallen, oder sie würde Partei für den Mann ergreifen, der Schuld daran hat, dass sie in der Organisation war? Das glaubst du doch selbst nicht!" Auch wieder wahr, wenn man es genau betrachtete. "Als wenn wir jetzt weiter wären. Ich will wissen, wo sie steckt, damit ich was unternehmen kann", meinte Yuichi frustriert.

"Ach, was willst du denn machen? Den Kopf für sie hinhalten? Sei nicht dämlich, es hat sicher einen Grund, wenn sie bei ihnen ist. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann hat Chardonnay sowieso vor die Organisation zu verlassen, wenn das stimmt, dann könnte es auch sein, dass sie als Druckmittel dienen soll. Wer weiß, was sie ihr deswegen antun würden? Denen ist jede Schandtat zuzutrauen." Yuichi bemerkte, dass Tatsujis Hand ein wenig zitterte, als er diese zu einer Faust ballte. "Lass deine Gefühle aus deinem Job raus, sonst machst du Fehler...", entschied sich der Jüngere von beiden Männern zu sagen.

,Klugscheißer...' dachte sich Shina und seufzte kurz. "Wenn er wirklich die besten Killer der Organisation vor kurzem getötet hat, dann gibt es sicher Leute, die deswegen ziemlich aufgebracht sind. Ich denke nicht, dass er seine Tochter noch in der Organisation haben will, wenn er sie verabscheut, wobei man eines nicht außer Acht lassen darf. Die haben seinen Sohn umgebracht, dass er da nicht gut auf diese Leute zu sprechen ist, ist klar, oder nicht? Auch wenn man es nicht glauben mag, er mochte Takeshi... Deswegen..." Tatsuji nickte und stimmte seiner Cousine somit zu. Yuichi ging sich einen Kaffee holen und verschwand deswegen in der Küche.

"Lass dich nicht von ihm ärgern, der macht nur so einen auf kalt, im Grunde ist er besorgt... Denke ich zumindest", flüsterte Tatsuji Shina zu, weil Yuichi ja gerade nicht da war, aber er sicher lange Ohren machen würde und man ganz einfach die Stimme dämpfen musste.

"Natürlich ist er das, das fiel mir sofort auf, allerdings kann er diese Dinge sehr gut überspielen. Obwohl er es hier nicht müsste, immerhin wird ihn hier niemand verraten. Ist das normal bei ihm, dass er allen misstraut?"

Tatsuji schloss die Augen. "So extrem nun auch wieder nicht, aber er hat doch Recht. Jemand in seiner Situation sollte den Leuten nicht vorschnell Vertrauen entgegen bringen. Wenn er so leicht vertrauen würde, wäre er bereits tot, da bin ich sicher." Shina schüttelte den Kopf. "Aber uns könnte er doch etwas sein Herz öffnen, oder nicht? Ich bin mit seinem Bruder verheiratet, für was hält der mich?!" Er schüttelte den Kopf. "Das hat sicher andere Gründe, er zeigt es nicht gerne, wenn er besorgt ist, das ist alles, mach dir keinen Kopf..." Tatsuji tätschelte etwas Shinas Kopf und entlockte ihr damit einen schmollenden Ton, der über ihre Lippen kam.

"Schmoll nicht, du siehst müde aus, du solltest eine Runde schlafen, ich komme so lange alleine klar, okay?" So ein Unsinn. "Aber Tatsuji, du siehst selbst müde aus, ich bleibe auch wach... Immerhin bin ich die einzige, die die Wahrheit kennt, oder nicht...?" Ihre Hand lag jetzt auf seiner und er lächelte sie dankbar an. "Was heckt ihr da hinter meinem Rücken aus?" fragte Yuichi, der unbemerkt an seinen Freund herangetreten war. "Ach du Schande", meinte Shina. "Darf man sich in diesem Haus jetzt nicht einmal mehr frei bewegen und mit den Leuten reden, die einem am Herzen liegen?" Jetzt hatte seine Cousine Yuichi auf dem Kieker, aber im Moment war ihm das reichlich egal, sollten sie sich doch streiten, so schlimm konnte es ja nicht werden. Und ob der Mann müde war, was er mit Kaffee aber sicher in den Griff kriegen würde. "Ich geh mir Kaffee machen, kommst du mit, Shina?" Yuichi schaute ihm skeptisch nach. ,Jetzt meidet er mich und hängt nur noch an seiner Cousine, da ist mehr als nur was faul.'

Die beiden gingen in die Küche und machten sich mehr als einen Liter Kaffee, immerhin hatten sie vor die ganze Nacht wach zu bleiben. "Man sieht dir an, dass Gefühle im Spiel sind, er schaut dich die ganze Zeit so skeptisch an... Sag's ihm lieber, er wird sicher dahinterkommen, er ist nahe dran." Ein Seufzen entkam ihm, nachdem sie ihm das zugeflüstert hatte. "Er war sowieso immer besser darin Gefühle zu vertuschen. In dem Punkt versage ich doch total. Ich kann meinem besten Freund schlecht was vormachen. Aber sagen kann ich es ihm auch nicht. Nun ja, kümmern wir uns um die Arbeit, das ist jetzt von Vorrang." Die 23-jährige schüttelte nur den Kopf, er verleugnete ja sich selbst.

"So, ich werde dann noch mal meinen Kollegen kontaktieren, damit er Bescheid weiß, was wir jetzt vorhaben", meinte der Mann und rief auf dem Handy des anderen an. Zu seiner Verwunderung brauchte er jetzt ziemlich lange, so dass es ihm schon komisch vorkam.
 

"Bist du bekloppt? Mach das nicht noch mal..." Teran war sauer, er stritt sich mit seinem besten Freund. "Wieso lässt du dich von diesem Kerl beschatten? Wären wir keine Freunde, würde ich dich für deine Unfähigkeit umbringen, du verdammter Idiot!"

"Mach mich nicht so an", sagte Uvazzo laut, wobei es fast ein Schreien war.

"Wo bist du mit deinen Gedanken? Jetzt haben wir diese Scheiße hier..." Teran entwendete der Leiche das Handy, auf welchem eine Nummer stand. "Das auch noch, der wird sicher ahnen, dass etwas nicht stimmt. Mit viel Glück habe ich diesen verdammten Agenten bald an der Backe, was deine Schuld ist, Uvazzo. Warst du in Gedanken bei deinen Mädels?" Der 25-jährige seufzte. "Wir sollten ihn verschwinden lassen, wenn man ihn hier findet, kommen die vielleicht auf die Idee, dass unser Versteck hier in der Nähe sein könnte", erwiderte der Schwarzhaarige.

Teran hatte gerade einen Geheimagenten umgebracht, was ihm nicht passte, aber man hatte ihm ja quasi keine Wahl gelassen, immerhin hatte er sein Gesicht gesehen und auch, was er zuvor getan hatte. Alles Toshis Schuld, weil er sich von diesem Spitzel hatte beschatten lassen. "Hey, wir halten doch zusammen, wenn es hart auf hart kommt, oder nicht..?"

"Ja, ja." Der Kerl konnte Fragen stellen, immerhin half er ihm doch bereits. Ohne ihn hätte Interpol ihn in die Finger bekommen. "Du solltest anfangen, dich selbst zu verteidigen. Du kannst nicht andauernd andere Leute vorschicken, nur weil du dir zu fein bist, Menschen zu töten..."

"Du weißt doch, dass ich kein Blut sehen kann..." Teran schüttelte den Kopf. "Ich weiß, du hast andere Qualitäten." Es war eher schnippisch gemeint. Während er mit seinem Freund redete, verschleppten sie den Leichnam zu Toshizos Auto und fuhren anschließend mit ihm weg. Der Agent würde eine Runde schwimmen gehen...
 

Besorgnis machte sich in Tatsujis Gesicht breit. "Warum zum Teufel geht er denn jetzt nicht ans Handy? Was zum Henker macht der Kerl gerade, nicht zu fassen?!" Sauer beendete er seinen Anruf, er wollte es in ein paar Minuten noch einmal versuchen. Vorerst schenkte er sich in eine Tasse heißen Kaffee ein und verbrannte sich gleich die Zunge, weil er ihn runterschluckte, obgleich er heiß war. "Bist du verrückt?" Shina schaute ihn schockiert an. "Musst du aber müde sein, wenn du schon so etwas tust", sagte sie besorgt. "Ja, das bin ich auf gewisse Weise wirklich und mit den Nerven am Ende... Der Kaffee beruhigt mich etwas."

Es wurde ein neuer Versuch gestartet, doch auch dieses Mal ging sein Kollege nicht ans Handy, was ihm langsam seltsam vorkam. "Toll, ganz toll, jetzt muss ich mir jemand anderen aussuchen, der mir helfen soll, weil er ja nicht ans Handy geht."

"Wie viele von euch sind hier?" wollte Shina wissen, weswegen er sie lächelnd ansah. "Wir sind zu fünft, alleine wäre das zu gefährlich, weil wir wirklich nahe dran waren, einige Leute aus der Organisation zu finden. Aber nicht nur das, dieser Akai hängt auch in Tokyo rum und ich denke, dass sich unsere Wege bald kreuzen werden. Ich werde seine miesen Intrigen beenden, darauf kannst du dich freuen. Ich hab's doch versprochen."

"Tja, auf dich ist eben Verlass...", sagte Shina und umarmte ihren Cousin. "Ja, jetzt ist es aber gut, lass mich meine Kollegen informieren, dass Ishikawa verschwunden ist."

"Ach, dann war er es, den du auf Riina angesetzt hast...?" Das war ja mal interessant zu erfahren. "Der Mann ist ebenfalls an diesem Fall dran, in dem es um die Organisation geht, vielleicht wurde er entdeckt und kann deswegen nicht an sein Handy gehen, ich hoffe es zumindest..."

,Oh, oh... Wenn du so etwas sagst, dann ahnst du was ganz schreckliches...' Shina hatte sowieso den ganzen Tag über ein ungutes Gefühl gehabt, als wenn noch etwas schlimmes passieren würde, womit sie nicht rechneten. "Vielleicht war es doch eine dumme Idee, ihn alleine nach ihr suchen zu lassen." Auch wenn sie alle verdeckt ermittelten, musste ihnen bewusst sein, dass Killer aus der Organisation schnell austickten, sobald sie etwas rochen.
 

Nach einer Weile lag Ryochi nur noch wach und bekam kein Auge mehr zu, er beobachtete den friedlichen Schlaf seines Freundes und schaute dann zum Fenster hinaus. Wie er sehen konnte regnete es wieder, denn man hörte das Prasseln am Fenster und den Wind, der toste. Er fühlte sich so schuldig, was der Grund für seine Schlafstörungen war. Was sollte er jetzt bloß machen? Es standen bereits Tränen in seinen Augen. Wer wusste schon, wie lange sie dieses Versteckspiel noch betreiben mussten? Vielleicht Wochen, oder Monate? Was wenn selbst das nicht ausreichte? Er schaute wieder in sein Gesicht. "Du bist ein Dummkopf... Baka..." Er legte den Kopf auf die rechte Seite, so dass niemand seine Tränen sah. Es verletzte ihn sehr, wie sehr Sêiichî litt, aber doch wollte er seine Frau nicht hintergehen, mit anderen Worten, er wusste nicht mehr weiter. Wenn er Sêiichî aufklärte, verriet er auf gewisse Weise Shina, und wenn er es nicht tat, dann fühlte er sich so schuldig daran, dass es ihm schlecht ging. Es war, als wenn man ihm auferlegte, sich zwischen ihnen zu entscheiden, was er weder wollte noch konnte. Durch all diese Dinge wurden die Tränen heraufbeschworen. Dabei entfuhr ihm sogar ein Schluchzen, von welchem Sêiichî aufgeweckt wurde, allerdings ließ er sich dies erst nicht anmerken. Sein Freund zitterte, was er sofort bemerkte, immerhin lag er halb auf ihm drauf. Sein Kopf lehnte bei Ryos Schulter und er schwieg, weil er es nicht fassen konnte, dass sein Freund zu weinen schien, vor allem, da er den Grund nicht kannte. Welchen Grund sollte es auch geben? Verschwieg er ihm was? Obwohl Sêiichî diese Frage quälte, sprach er kein Wort im Moment, vielleicht wollte er nicht, dass man mitbekam, was er tat, immerhin hatte er ja seinen Kopf zur Seite weggedreht. ,Was ist hier bloß los?' Sêiichî hielt es nicht mehr aus und drehte das Gesicht seines Freundes zu sich herum. "Hast du was...?" wollte er wissen, weswegen Ryochi erschrak und ihn im nächsten Augenblick traurig ansah. Sein Blick schien direkt in seine Seele zu gehen, so seltsam hatte man ihn schon lange nicht mehr angeschaut, die einzige, die ihn so bohrend ansehen konnte, dass er weiche Knie bekam und zu stottern begann, war Shina gewesen. Jetzt hatte er dieses erdrückende Gefühl bei ihm, weil er ihn nicht belügen konnte, also schwieg er. "Warum weinst du?" Weil man Sêiichî keine Antwort gab, stellte er die nächste Frage. "Ich war nur etwas traurig", mit den Worten wich er seinem Blick aus, was den 24-jährigen schockierte. "Was zum Teufel ist nur los mit dir? Wenn du mir nicht in die Augen siehst, steckt eine Lüge dahinter, also was geht in dir vor? Bin ich dir zu nahe gekommen, oder so?" Jetzt dachte er so etwas, oh man, Ryo fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Im Moment wäre es ihm lieber gewesen, Sêiichî hätte Recht, über so etwas hätte er noch reden können, aber nicht über die Wahrheit. "Doch, so ist es, ich bin traurig, also habe ich geweint... Tschuldige..." Sêiichîs Augenbrauen zuckten, weil er ihm das einfach nicht abkaufte, nein, da steckte mehr dahinter. "Ach was, da ist mehr, ich sehe es dir doch an. Warum belügst du mich? Hast du Angst davor, wie ich reagieren würde?" Sêiichî war nervös, ihm war unwohl bei der Sache, so hatte er sich noch nie in seiner Gegenwart gefühlt. Er versuchte in den Augen seines Freundes so etwas wie eine Lösung zu finden.

Was für ein Blick, er hätte schwören können, dass Shina ihn auch so ansah, irgendwie sanft und zugleich glücklich. "Wenn du mich jetzt küsst, dotz ich dir eine", meinte Ryochi mit Halbmondaugen. "Keine Panik, das ist es nicht, ich bin nicht verknallt in dich." Sêiichî seufzte und wurde leicht rot. "Auf was du so alles kommst, aber ja, genau das habe ich eben gedacht.. wieso sonst sollst du weinen? Ich bin doch derjenige, der einen triftigen Grund hat, dir geht es doch wunderbar. Du hast eine Familie, ich hingegen..." Ein Seufzen entfuhr ihm. "Ohne dich sehe ich echt alt aus, das würde ich niemals ertragen, wenn unsere Freundschaft zerbricht, deswegen sag mir die Wahrheit, ich werde auch nicht sauer sein, das könnte ich nie, weil... Du bedeutest mir mehr als jede Frau... Du bist... so etwas wie mein Bruder, den ich immer haben wollte, der mich liebt, statt mich zu verfluchen, weil er alles an mir hasst." Dass er von Takeshi sprach, der ihn früher verletzt hatte, musste Ryochi klar sein. ,Dieser Scheißkerl, wie gut, dass er ihn nie wieder verletzen kann.' Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. "Das weiß ich doch, ohne dich würde mir auch was fehlen, du warst da, als Yuichi verschwand, du warst immer an meiner Seite und hast mir all deine Geheimnisse anvertraut..." Sein Blick ging wieder zur Seite. ,Aber ich... ich kann dir nicht alle Geheimnisse anvertrauen, es geht nicht...'

"Welches Geheimnis hast du vor mir? Sag schon, egal was es ist, ich würde es verstehen, glaub mir..." Ryo bekam wieder Tränen in die Augen. "Es ist..." Die Tür ging auf und Shina stand in ihr. Super, ausgerechnet jetzt. "Stör ich euch bei irgendwas...?" Und schon wieder sah sie die beiden in einer für sie merkwürdigen Position, Sêiichî lag ja fast auf ihm drauf. ,Als wenn sie ahnt, dass ich es ihm sagen wollte.' Shina schloss die Augen. "Wollt ihr runterkommen und einen Kaffe trinken, der beruhigt die Nerven..." Natürlich sah sie, dass Ryo geweint hatte und sie konnte sich auch denken, weswegen er es getan hatte. Weil sie ihn mit ihrem Geheimnis vor der Welt erdrückte. Das hielt sie nicht mehr aus und stürzte regelrecht aus dem Zimmer. "Herrje... Jetzt denkt die womöglich noch, dass wir uns hier befummelt haben.... Weiber..." Sêiichî wusste gar nicht, was ihm da gerade rausgerutscht war. "Das klingt, als wenn du alle Frauen verabscheust...", kommentierte Ryochi die Aussage seines Freundes.

,Im Moment ist das auch so... Würde ich mit einer anderen schlafen, würde ich in Gedanken die ganze Zeit nur bei ihr sein, das tut weh... Deswegen sollte ich besser Abstand gewinnen, auch wenn ich dann mit Einsamkeit bestraft werde. Das ist mir völlig gleich.' Er drehte sich jetzt weg. "Ich bin müde, lass uns weiterschlafen, auf Kaffee habe ich nun wirklich keinen Bock." Was Sêiichî wollte, wurde Ryochi schlagartig bewusst, er wollte weiter seine tröstende Umarmung genießen, wogegen er nichts einzuwenden hatte und seine Arme um den Mann legte, der mit dem Rücken zu ihm lag. "Ist schon gut, du brauchst dich nicht rechtfertigen. Ich werde immer für dich da sein und dich so gut es geht davor bewahren, der Einsamkeit zu verfallen." Ryo schloss die Augen und seufzte auf. Dem anderen schossen Tränen in die Augen, er war Gott dankbar, dass man ihm so jemanden als Freund zur Seite gestellt hatte. "Danke..." Man hörte das weinerliche aus seiner Stimme heraus und doch klang er jetzt sehr glücklich.
 

Shina ging zum Telefon und rief ihre Mutter an, sie verspürte gerade unendliche Sehnsucht nach ihrer Tochter, weswegen sie die späte Uhrzeit jetzt auch nicht kümmerte, immerhin tat ihre Mutter so etwas auch andauernd.

Yukiko schlief schon tief und fest, nachdem sie sich in den Schlaf geweint hatte, Yusaku lag neben ihr und vor Anstrengung in einen tiefen Schlaf gefallen. Diese Frau aufzubauen, kostete Zeit und Kraft. Dann klingelte das Telefon, er schlief weiter, aber die 43-jährige öffnete die Augen und ging ans Telefon, das auf dem Nachttisch stand, da sie eher nur gedöst hatte, brauchte sie nicht lange, um wach zu sein. "Ja, wer ist da?"

"Ich weiß es ist spät, Mutter, aber könnte ich vorbeikommen und die Kleine holen?" Yukiko seufzte. "Das wäre mir sogar recht, sie hat andauernd nach ihrer Mami gefragt." Shina schmunzelte daraufhin leicht. "Gut, ich bin gleich bei euch, zieh ihr was an, dann kann ich sie gleich mitnehmen." Die Ältere klang durch ihr Seufzen im nächsten Moment sehr genervt. "Ich lasse dich ins Haus, das dürfte reichen! Du kannst du sie dann ja selbst umziehen."

"Meinetwegen, wir beeilen uns, ich will euch nicht zu arg lange wach halten." Sie legte auf und ging zu Wataru und Kôji zur Couch. "Und was treibt Tatsuji gerade?" wollte Kôji wissen. "Der beredet sich mit seinen Kollegen, dann will er Watarus Vater etwas ausspionieren, um der Wahrheit näher zu kommen", antwortete die Detektivin. "Was ist, Wataru? Hast du Lust mit mir zu meinen Eltern zu fahren? Ich will Shizu-chan abholen." Ihr bester Freund strahlte sie an. "Ja klar, wieso nicht?" Nach seinen Worten erhob er sich, weswegen Kôji ihn seufzend ansah. "Was ist mit mir? Darf ich auch mitkommen?" Shina schüttelte den Kopf. "Geh du mal bitte zu meinem Cousin und versuch ihn etwas zu unterstützen, es reicht mir, wenn Wataru mitkommt, okay?"

"Alles klar, Chefin", meinte er und stand ebenfalls auf. Ihre Wege trennten sich, denn während Wataru und Shina zur Garderobe gingen und sich eine Jacke überzogen, lief Kôji zur Küche rüber, wo Tatsuji gerade mit der Kaffeekanne rausspaziert kam. "Ayana wird die Abhöraktion übernehmen, jetzt bin ich erst mal arbeitslos." Seufzend ging er zur Couch zurück. "Jetzt heißt es abwarten, mal sehen, was unsere Recherchen ergeben."

"Heißt das, dass wir die ganze Nacht wach bleiben? Wieso fahren wir nicht zu Ayana? Das wäre doch viel praktischer."

"Sie will anrufen..." Tatsuji musterte Kôji, der eine leichte Röte im Gesicht zu haben schien. "Kann es sein, dass du gerne zu Ayana fahren würdest?" Es kam dem Agenten so vor, als wenn Kôji ziemlich viel für Ayana übrig hatte. Man sah den 27-jährigen schmollend an. "Ja, ich habe sie länger nicht gesehen, weil ich sehr oft in Osaka unterwegs war, das versuche ich ja wieder zu ändern, weil ich meine Freunde vermisse, besonders Shina und Ayana..." Die beiden hatten ihm nach Akemis Tod sehr geholfen. Er war ihnen dankbar und wollte sie deswegen mit seiner Aufmerksamkeit belohnen. Vielleicht würde er auch bald hier sein Studium fortsetzen, nein, sogar ganz sicher. Er wollte nicht wieder nach Osaka zurück, immerhin war dort Junichi, der ihm auf den Wecker ging. Sêiichî würde sowieso in Tokyo bleiben, wegen Ryochi, also konnte er das auch, immerhin verlor er ihn dann nicht aus den Augen.

Die Tür fiel gerade ins Schloss, was hieß, dass ihre beiden Freunde gegangen waren.

"Ayana ist deine beste Freundin, oder irre ich mich da?" wollte Tatsuji wissen, er fand es jetzt interessant über so etwas zu reden, während er die nächste Tasse Kaffee zu sich nahm. "Ja, mir liegt sehr viel an ihr, vielleicht mehr, als sie weiß..." Er schloss die Augen. "Wir haben beide im Grunde keine Eltern mehr, sie muss sehr einsam sein..." Der warme Glanz in seinen Augen verriet dem Älteren sofort, was gespielt wurde. Kôji fühlte sich irgendwie zu elternlosen Frauen hingezogen und er wusste, dass Ayana Akemi in mancherlei Hinsicht ähnlich war.

"Euer Verhältnis ist durch deinen ständigen Aufenthalt in Osaka eingefroren, oder?" Kôji nickte. "Ja, das will ich so schnell wie möglich ändern." Der 23-jährige wusste es vielleicht nicht, aber Tatsuji verstand genau, was er damit sagen wollte. "Das kenne ich, Riina und ich, wir haben uns quasi aus den Augen verloren, nachdem ich umzog. Irgendwann haben wir kaum noch geredet, obwohl sie ja meine beste Freundin war. Jetzt bereue ich es... Wenn du bei ihr sein willst, dann solltest du dich trauen, alles andere macht dir nur das Leben schwer." Kôji blickte Shinas Cousin skeptisch an. "Du redest, als wenn du in Riina verliebt gewesen wärst, aber alles für deine Arbeit aufgegeben hast."

"Ja, so war es ja auch, weil ich unbedingt Geheimagent werden wollte, da man als solcher besser an die großen Verbrecherringe rankommt. Dafür habe ich alles hinter mir gelassen. Einerseits war das eine schwere Zeit, andererseits hat es sich auch gelohnt. Manchmal beschleicht mich aber so ein Gefühl, dass ich nicht hätte gehen sollen." Er schüttelte den Kopf. "So etwas sollte man nicht denken. Aber gerade jetzt, wo mein bester Freund sich das Mädchen geschnappt hat, das früher mein Interesse geweckt hatte, fühle ich mich so..."

"Klar, du bist verliebt in sie... deswegen hast du mir auch geraten, mit Ayana reinen Tisch zu machen." Damit traf Kôji wohl direkt ins Schwarze. "Jetzt habe ich Pech gehabt, tja, so kann es einem gehen, wenn man sich zu lange nicht bei seinen Freunden meldet und sich total der Arbeit hingibt." Tatsuji wollte jetzt von Freundinnen zur Arbeit wechseln, weil ihn da etwas interessierte. "Ich habe mit diesem Yamamura telefoniert, er hat mir erzählt, wie du im Fall Chardonnay ermittelt hast. Eigentlich wollte ich dich ja mal fragen, ob du nicht lieber Profiler werden willst, statt Anwalt. Du bist ja quasi schon fast einer, wie ich finde. Das wäre der Job für dich. Wieso also Anwalt?" Kôji war überrascht über seine Worte, weswegen er ihn verblüfft ansah. "Ich bin kein Profiler, weil das alleine mir nicht reichen würde. Ich bin lieber nebenher Detektiv, so kann ich in jedem Fall ermitteln. Und Rechtsanwalt will ich werden, um die Unschuldigen vor dem Gesetz zu beschützen. Es gibt auch Menschen, die durch stümperhafte Polizisten unschuldig ins Gefängnis sollen, solche Ungerechtigkeiten kann ich als Anwalt verhindern. Anwalt und nebenher Detektiv, das ist perfekt für mich...", meinte er.

,Dann solltest du als erstes dafür sorgen, dass dein Cousin in den Knast wandert' dachte sich Tatsuji.

"Interessant", meinte der 27-jährige dann, "scheint so, als wenn wir beide jetzt sowieso zusammenarbeiten werden, ich bin gespannt zu erfahren, wie du arbeitest, bisher weiß ich solche Dinge ja nur vom Hören Sagen."

"So toll bin ich nicht, ich denke nicht, dass du etwas außergewöhnliches sehen wirst." Tatsuji schüttelte den Kopf, Kôji hatte sich nicht geändert, er war noch immer sehr bescheiden, wenn es um Dinge ging, die er tat. "Das wird sich zeigen. Was macht dein Cousin Shuichi Akai überhaupt so? Ich habe gehört, dass er beim FBI einen guten Job macht und derzeit hier in Tokyo auf Verbrecherjagd ist", versuchte Tatsuji auf das Thema Kôjis Cousin zu kommen. Er war ganz geschockt gewesen, als er sich über die Familienverhältnisse von Shuichi Akai schlau machte. Wer hätte schon gedacht, dass jemand wie Kôji solche Verwandte hatte?

"Ich habe keine Ahnung, was Shuichi treibt, dem wird sicher langweilig werden, weil die Verbrecherin, die er immer gesucht hat, ja jetzt tot ist."

,Armer Shuichi, jetzt muss er auf seinen Schatz verzichten. Tja, Shina kann es genauso wenig leiden, wenn Leute gequält werden. Sharon ist tot am besten dran, deswegen ja unser Plan. Es war der Beste, den wir je hatten. Ich hoffe nur, dass es ihr bald besser geht und nicht alles umsonst ist.' Er fand, dass das FBI die falschen Leute jagte, auch wenn er bisher verhindern konnte, dass man Jagd auf Yuichi machte, immerhin war auch er auf gewisse Weise ein Mörder... Ihm blieb ja keine andere Wahl. Er musste ja auch irgendwie am Leben und trotzdem seinen Prinzipien treu bleiben, immerhin war er ein viel zu guter Mensch für eigennützigen Mord, selbst wenn er ab und zu wohl für sich selbst Menschen töten musste, wenn sie sich an ihm vergreifen wollten. ,Das FBI jagt, wen es will, die Gründe der Killer, die sie jagen, sind ihnen egal, die würden auch meinen Freund quälen, weil sie gar nicht genug nachforschen, um zu wissen, weswegen sie zu Mördern geworden sind. So wie Shuichi Akai eben, der nur seine Exfreundin leiden lassen will. Ich kann unmöglich zulassen, dass er so weitermacht.'

Kôji bemerkte, dass der Mann nachdenklich geworden war und fragte sich, worüber er wohl nachdachte, vielleicht über Shuichi, immerhin fragte er nicht einfach so nach ihm, das war ihm klar, schließlich war Tatsuji bei Interpol, worum er froh war. Er selbst mochte das FBI ja auch nicht und würde nie zu denen übergehen, weil sie ihm zu scharf und vor allem zu schnell schossen. "Ich habe gehört, dass du auch mal beim FBI warst. Ich nehme an, du bist gegangen, weil du ihre Methoden verabscheut hast... Oder nicht?" Tatsujis Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Kôji ihm die Frage stellte, weswegen er lächelte. "Das hast du gut erkannt... ich habe deinen Cousin live erlebt, das war zuviel für mich. Der Kerl hat immer gleich geschossen, wenn es um Mörder ging, der fragt nicht nach dem Motiv, für den sind alle Killer böse und gehören bestraft."

,Und er hat einen Hass auf Vermouth und tut alles, um ihr das Herz so schwer wie möglich zu machen. Weil ich von Shina weiß, dass sie das nicht verdient hat, versuche ich den Kerl eben zu stoppen. Am besten sie schläft solange, bis der Kerl endlich weg vom Fenster ist. Vielleicht kommt die dann endlich zur Ruhe. Schade nur, dass unser erster Plan fehlgeschlagen ist. Wäre der Unfall nicht gewesen, dann wären Yuji und Sharon jetzt in einem anderen Land und wären glücklich... Das Schicksal kann schon grausam sein.'

"Ja, ich weiß, das liegt daran, dass man seine Eltern getötet hat... Seitdem sind Killer seine persönlichen Feinde. Das heißt aber nicht, dass ich sein Verhalten toll finde... Aber was soll ich schon dagegen tun? Da seine Eltern ihn dann auch gleichzeitig verlassen haben, hat er auch dagegen was. Seine Exfreundin hat das Glück Killerin zu sein, so dass er sie gleich doppelt hasst." Für einen Moment war der Agent überrascht. "Ich dachte nicht, dass du soviel weißt. Hat er mit dir etwa darüber geredet?" Kôji lächelte traurig. "Ach was... das musste er mir nicht sagen. Das habe ich auch so bemerkt, was los ist. Man hat mir vom tragischen Tod seiner Eltern erzählt, da war mir alles klar. Er redet nicht über solche Dinge, er sagt gerne Dinge wie, das verstehst du ja doch nicht. Was Gefühle angeht... er hasst sie und verhält sich meistens ziemlich distanziert, trotzdem muss ich dankbar sein, denn er hat mich davor bewahrt, bei der Organisation zu landen. Mein Vater ist übrigens auch beim FBI, das habe ich vor kurzem erfahren, als ich mich in die Verbrechergegend begeben musste. Man, die haben mich behandelt, als wenn ich sie nicht mehr alle hätte." Tze, dabei hatten diese Leute sie nicht mehr alle, nicht Kôji. "Lass dir nicht dazwischenfunken. Deren Prinzipien, sollte es sie denn geben, sind für die Katz." Seine Stimme war voller Verachtung, weswegen Kôji die Augen schloss. "Ich weiß... Mörder sind Mörder und gehören bestraft... So denken sie alle, auch mein Vater, das habe ich bemerkt. Aber mein Vater war noch nie jemand, dem ich nacheifern würde, er hat unsere Familie im Stich gelassen. Ich kann froh sein, dass ich ihm nicht zu ähnlich bin." Er schämte sich für diesen Mann. "Oh ja, das kannst du, immerhin wurde dein Vater Jahre lang von Keichiro beeinflusst. Du musst wissen, die beiden sind gemeinsam auf der Shikoku-Insel großgeworden. Sie sind Jugendfreunde - immer noch." Es war ja nicht so, dass Tatsuji jemanden schlecht machen wollte, oder so, er sagte Kôji nur, wie sein Vater wirklich war und was die vom FBI so taten, immerhin war ihm bewusst, dass Kôji bei weitem nicht alles wusste, was da gespielt wurde. Man sah dem Jüngeren den Schock an, es war zu erwarten gewesen, dass ihn so etwas aus der Bahn werfen würde, weswegen es den anderen nicht im Geringsten wunderte. "Woher weißt du das?"

"Ich habe mich schlau gemacht, immerhin bin ich hinter Chardonnay her, deswegen." Dass er auch Shuichis Spuren verfolgt hatte, ließ er lieber mal weg, er wollte nicht, dass den Kerl vielleicht jemand warnte. Er wollte ihn nämlich auf frischer Tat ertappen, um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen. "Über die Leute, über die ich ermittle, will ich so viel wie möglich wissen. Verstehst du? Ich jage nicht einfach mal so jemanden, ohne gründliches Wissen, das finde ich ungerecht, deswegen will ich mich erst auskennen."

"Klar, genau das, was die vom FBI nicht tun." Kôji seufzte kurz und bemerkte, dass ihn die Müdigkeit beschlich, weswegen er sich eine Tasse aus der Küche holte und sich den Kaffee in diese goss. Er wollte hier nicht einschlafen, sondern den anderen helfen, aus dem Grund wollte er sich damit wach halten.
 

Mittlerweile hatten Shina und Wataru fast die Hälfte der Strecke zurückgelegt und der Regen war ziemlich heftig geworden. Der Scheibenwischer lief fortwährend, weil ihnen sonst sofort die Sicht geraubt wurde. Deswegen fuhr Shina auch langsamer als sonst. Wer wusste schon, ob die Straßen glatt sein würden? Sie hatte ja sowieso schon das Gefühl als ob, immerhin herrschten gerade Wintertemperaturen. Der Wagen schlitterte manches Mal, es hatte eben den Tag über öfter mal geregnet. "Sag mal, Shina, was sagst du zu seiner Aktion? Er hat Leena zurückgebracht, also ich glaube kaum, dass er so etwas tun würde, wenn er Riina hat. Ich mache mir Sorgen. Was wenn sie in die Fänge der Organisation geraten ist?" Er senkte den Kopf, was Shina durch einen kurzen Seitenblick sehen konnte. "Wenn Tatsuji sich darum bemüht, dass sie gefunden wird, dann wird sie bald wieder da sein, er ist immer noch ihr bester Freund und hat sie ins Herz geschlossen, weswegen er sich noch mehr Mühe geben wird. Denk nicht zu oft darüber nach, die tun ihr bestes. Wir haben es mit Interpol zu tun, die lassen sich nicht auf der Nase rumtrampeln." Shina musste bremsen, so wie es aussah, würden sie nun auch noch in einem Stau stehen, na toll. Sie seufzte genervt auf. "Ach du Schande, wie lange ist diese Schlange? Das ist ja nicht zum Aushalten", beschwerte sich Shina, woraufhin Wataru ihnen das Radio anmachte. "So schlimm finde ich das nicht, weil ich gerne mit dir unterwegs bin. Warum willst du Shizu eigentlich mitten in der Nacht abholen? Verrätst du mir das?" Die Detektivin seufzte leicht. "Weil ich jemanden brauche, den ich die ganze Zeit knuddeln kann, Ryochi ist ja nicht zu gebrauchen, weil er mit Sêiichî im Bett liegt." Wataru konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Du bist eifersüchtig auf Sêiichî? Ach komm, der hat doch nur Frauen im Kopf, da kann nichts passieren, außerdem denke ich nicht, dass einer der beiden so schnell auf Männer umsteigt." Er fand das jetzt recht witzig, weswegen er sie etwas aufziehen wollte. "Das ist doch nicht dein Ernst oder? Du willst nicht wirklich daran denken, dass was zwischen denen sein könnte, das über Freundschaft hinausgeht?" Wie albern überhaupt solche Gedanken zu hegen, also wirklich.

Frechheit, jetzt machte er sich auch noch über sie lustig. Shina zog einen Schmollmund. "So würdest du nicht reden, wenn du sie wie ich gesehen hättest. Die kleben wie die Kletten aneinander. Das ist schon nicht mehr normal."

Wataru verstand Shinas Sorge nicht. "Papperlapapp. Die beiden sind eben schon, seit sie Kinder sind, Freunde und dein Mann versucht eben jetzt für ihn da zu sein, irgendwie beneide ich die beiden um ihre Freundschaft." Shina sah ihn geschockt an. "Hast du dich mit Kôji gestritten?"

"Nein", antwortete Wataru, "aber er war lange weg und ich habe mich dadurch etwas einsam gefühlt, außerdem würde ich mich nie trauen, so an ihm zu hängen, wie Sêiichî es bei Ryo tut. Die beiden haben eine besondere Freundschaft, bei uns ist das irgendwie anders. Es scheint mir, als wenn die nie streiten... Da frage ich mich manchmal, was Ryochi an ihm findet. Der benimmt sich nicht normal." So etwas wollte seine beste Freundin ganz sicher nicht hören, aber er sagte es, weil es ihm aufgefallen war. "Ich denke, er würde ihm alles verzeihen, das ist es, was mich beschäftigt. Außerdem nimmt er ihn oft in Schutz."

"Ich weiß, manchmal zu sehr...", meinte Shina seufzend. "Meinst du, dass du mich damit jetzt beruhigt hast, du hast es mir auch noch bestätigt..." Sie dachte wirklich daran, Wataru konnte es nicht fassen. "Das kann doch nicht dein Ernst sein, damit wollte ich nicht sagen, dass sie... das sind, was du da denkst." Er traute sich gar nicht darüber zu reden. Was wäre eigentlich, wenn sich mal ein Mann in ihn verliebte? Daran wollte er besser nicht denken...

"Nein, das weiß ich, dass sie das nicht sind, aber ich glaube, dass etwas zwischen ihnen ist, das nichts mit ihrer Freundschaft zu tun hat. Ich wüsste nur gerne, was..." In diesem Fall im unklaren zu sein, passte ihr gar nicht in den Kram, aber sie konnte sich nicht weiter Gedanken darum machen, weil ihr Handy klingelte. Da sie sowieso noch im Stau standen, nahm sie auch ab und meldete sich wenig später am Handy. "Shina Kudô hier, wer ist da?" Wataru schaute zu ihr rüber, die sich immer noch auf die Straße konzentrierte, um nicht zu versäumen, wenn die Fahrt weitergehen konnte.

"Joanne! Ich rufe an, um dir zu sagen, dass sie aufgewacht ist. Allerdings starrt sie nur an die Decke, sie scheint einen Schock zu haben... Wenn sich ihr Zustand ändert, informiere ich dich dann wieder... mach's gut..."

"Mach's gut." Shina beendete das Gespräch. "Sharon ist bei Bewusstsein, aber man kann mit ihr wenig anfangen, weil sie nichts mitbekommt, zumindest sieht es so aus..." Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. "Dort ist sie sicher, oder?" Shina nickte. "Ja, vollkommen, weil keiner weiß, dass sie dort ist, alle halten sie für tot, das ist unser Trumpf. Nur Leute, denen ich mein Leben anvertrauen würde, wissen davon. Und Leute, von denen ich weiß, dass sie mich nicht hintergehen würden. Ryochi, Tatsuji, du und Joanne Moore, weil sie ihr das Leben gerettet hat und keinen Grund hätte, es jemandem zu sagen."

"Danke für dein Vertrauen", meinte Wataru und legte seine Hand auf ihre, was sie lächelnd beantwortete.
 

Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss...

"Hey, du hast eine neue Kollegin, Tsuki..." Es waren zwei Männer bei Uvazzo, weil Riina ihn in der Luft zerfetzt hätte, wenn er sie alleine ins Hotel gebracht hätte. Die beiden stießen Riina in den Raum, sie fiel zu Boden. "Hey, ihr beiden, hört gefälligst auf damit, ihr Körper soll schön bleiben, sonst kann sie damit ja kein Geld verdienen!" Ein verachtendes Lachen kam über ihn, als er zu der Frau hinabschaute, die sich langsam erhob. "Du Scheißtyp...", fauchte sie, aber die zwei Kerle stellten sich direkt vor ihren Auftraggeber. "Ich werde dir nachher jemanden schicken, hilf ihr, Tsuki, sie soll schön aussehen, hilf ihr beim Schminken, mach sie bisschen zurecht, die Klamotten, die sie trägt, sind auch ungeeignet." Man stellte eine Tasche neben das Bett. "Das sind deine neuen Klamotten, zum arbeiten, bis dann..." Uvazzo wandte sich zum gehen, wobei ein fieser Gesichtsausdruck sein Gesicht zierte. "Viel Spaß, mein Schatz..." Riina knurrte verhasst, als er zur Tür ging, diese öffnete und wenig später aus ihrer Sicht verschwand, als die Tür geschlossen wurde. Die ziemlich freizügige Frau stand vom Bett auf. Ihre Haare waren dunkelbraun und gelockt. Die 43-jährige hatte sie hochgesteckt, damit sie bei ihrer Beschäftigung nicht störten. "Armes Ding, jetzt hat er dich gekriegt und so schnell kommst du hier nicht weg." Sie nahm ihr Whiskeyglas und trank einen Schluck. "Wenn du ihm nicht genug Kohle ranschaffst, bringt man dich um, also mach das Beste draus, um zu überleben... Ich habe so meine Stammkunden, mir kann wenig passieren, du bist aber ein Frischling..." Sie ging zu dem Mädchen hin, denn für die Frau war sie das, und schnappte sich ihre Hand, um sie ins Bad zu schleppen. Sie nahm die Klamotten mit und hielt sie Riina hin. "Los, zieh das an, sonst macht er Hackfleisch aus dir, wenn er sieht, dass du immer noch in diesen Langweilerklamotten rumläufst..." Riina hatte einen aufsässigen Blick im Gesicht. "Diese Klamotten sind potthässlich, das ziehe ich sicher nicht an..."

"Doch wirst du, sonst wird Uvazzo sauer und macht sonst was mit dir... Also, bitte.. hier..." Riina nahm die Klamotten, immerhin hatte er ihr gedroht, mehr als einmal. ,Willkommen in der Hölle...'

Megumi saß schon lange in der Organisation fest, doch ihr Freund kam so oft er konnte und gab ihr Geld, damit sie nicht mehr mit fremden Männern schlafen musste. Dieses Mädchen hatte nicht so jemanden, man würde sie für die Organisation ausnutzen, genauso wie sie selbst früher. Der Frau war ganz schlecht. "Ich hatte schon mal so ein junges Ding an meiner Seite, sie tat nicht, was man ihr sagte, da sperrte man sie ein und folterte sie. Sie lag lange im Krankenhaus, bis sie wieder einsatzfähig war. Dann tat sie, was man ihr sagte, glaub mir. Wenn du nicht leiden willst, dann sei nett zu den Kerlen..."

Am liebsten wollte die junge Frau sterben, aber man beobachtete sie, das wusste sie, außerdem würde diese Frau da wohl kaum zulassen, dass sie sich vor ihren Augen umbrachte. Aber wehe sie würde weg sein...

,Es ist wirklich besser, wenn ich nicht mehr existiere.' Sie seufzte und zog sich die Arbeitsklamotten, wie man sie nannte, an, dann blickte die 22-jährige in den Spiegel. ,So soll ich enden? Als Nutte? Ganz sicher nicht... Wenn mich einer gegen meinen Willen anfasst... ich glaub, den bring ich um!' Sie hatte Angst, wer wusste schon, was für schmierige Typen sie besuchen würden? Und Uvazzo war das natürlich alles egal, was sie fühlte, das wusste sie, seit er ihr die Unschuld genommen hatte. Er war skrupellos. Besaß der Kerl überhaupt noch so etwas wie Gefühle?

Man drehte ihr Gesicht zur Seite und fing an ihr einen Lippenstift in einer hässlichen Farbe aufzutragen, auf jeden Fall fand Riina, dass er hässlich war. Ein ekelhaftes Pink zierte nun ihre Lippen und ihre Augen hob man mit blauem Lidschatten hervor. ,Ich sehe aus wie ein Papagei, wie können Männer so was schön finden?'

Jemand klopfte an die Tür, weswegen Megumi von ihrer neuen Kollegin abließ. "Mein Freier ist da... Geh ins Zimmer, in das du kommst, wenn du diese Tür da öffnest", sie zeigte mit dem Finger auf eine Tür, "das ist dein Arbeitsplatz, aber ich sag's dir gleich, hier sind Kameras... Mach also keinen Mist." Sie wollte Riina schlichtweg davon abhalten, etwas falsches zu tun, man wusste ja nie. Sie hatte so matte Augen und sah aus, als wäre das Leben aus ihr gewichen... Vielleicht würde sie einen Versuch unternehmen, sich umzubringen, es war ihr zuzutrauen, in dem Zustand.
 

Kazuya Miura wurde geöffnet und er kam ins Zimmer rein. "Du bist heute ziemlich spät", meinte Megumi und gab ihm einen verlangenden Kuss. Wenig später gingen sie zu ihrem Bett. "Los verschwinde, ich muss meinen Job machen", fauchte sie Riina an, die angewidert schaute und im anderen Zimmer verschwand.

"Eine Neue? Die sieht aber nicht aus, als wenn sie das lange hier aushält", meinte der Mann, der sich mit seiner Freundin ins Bett legte und gleich damit anfing, ihr das bisschen Klamotten auszuziehen, das sie heute trug. "Ja er hat sie hergebracht, sie ist total fertig, das sieht man...", flüsterte sie in sein Ohr, was eher so aussah, als wenn sie ihn gerade verführte. "Kannst du nicht hingehen und um sie werben? Dieses arme Ding weiß ja gar nicht, was für perverse Wünsche manche Männer haben..."

"Ich habe kein Interesse an anderen Frauen...", meinte er und schüttelte den Kopf. "Tut mir Leid..." Da war ihr Freund vom FBI und half nicht mal dieser Frau, die wie ein kleines Mädchen zu sein schien. "Ich bitte dich, die Kerle werden sie zerstören..." Immer noch waren ihre Stimmen nicht mehr als ein Flüstern, denn niemand durfte wissen, wie sie die Organisation an der Nase herum führten. "Na gut, ich werde mich um die Kleine kümmern, sie kam mir seltsam bekannt vor..." Der Mann wusste ja nicht, dass sie eine Freundin seines Sohnes war...
 

Riina schaute sich in dem schönen Zimmer an. "Völlig unpassend, diese Schönheit", meinte sie zu sich selbst und setzte sich auf das weiche Bett. "Man bringt mich also um, wenn ich nicht gehorche, dann weiß ich ja, was ich zu tun habe..." Ein gemeines Lächeln spiegelte sich auf ihren Lippen wieder. Uvazzo würde begeistert sein, wenn seine neue nichts taugte. Dieser Scheißkerl würde schon noch erfahren, was er sich da angelacht hatte, aber Geld würde er keines von ihr kriegen, sie sah nicht ein, den für seine Schweinereien auch noch zu belohnen. Außerdem konnte es ihr nur Recht sein, wenn man sie umbrachte, sie hoffte nur, dass ihr Plan auch aufgehen würde...

,Bye bye, Yuichi, ich hoffe du findest eine Frau, die stärker ist und nicht so eine, wie ich, die...' Sie dachte nicht weiter, es stiegen ihr Tränen in die Augen, die über ihr hübsches Gesicht rannen, dann versteckte sie es in den Händen, damit niemand ihren gequälten Gesichtsausdruck sah.

,Und du, Wataru... ohne mich wird es dir besser gehen, denn die anderen werden dich beschützen, wegen mir hattest du immer nur Unglück... Ihr werdet mich sicher alle vergessen, wenn es mich nicht mehr gibt. Die Organisation wird mich verschwinden lassen, wie es ihre Art ist... Ihr werdet euch an meine Abwesenheit schon gewöhnen...'



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-02-10T08:00:26+00:00 10.02.2005 09:00
;_;
Das ist traurig und gemein!!!!!!!!!! Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll .. Riina mag ich irgendwie total jetzt will die mir sterben -,- Nein!!!!! Wenn du das tust töte ich dich XDDD Ich will, dass die wieder glücklich wird das hat sie irgendwie verdient irgendwas an ihr erinnert mich an Ran weiß aber nit wieso <,<

Ich lese nachher weiter Xx
Scheiß Schule ><
Beibei ^,^

|~°~Yu-Ka~°~|
Von: abgemeldet
2005-01-27T19:57:53+00:00 27.01.2005 20:57
Oo;
Was ihr euch immer für Zeug ausdenkt xD Ich komme bei meinen wenigen Fanfics ja kein Stück weiter *drops*
Ihr schon >> Liegt das an mir? ><
;_;
Ich finds interessant!! Am meisten interessiert mich ja jetzt was mit dem Sturm gemeint ist!! *lol* Das mit Riina war so fies - -' Jetzt hast du sie mit Yuichi liiert, nur damit du sie ihm wieder wegnehmen kannst!! ~~ Du bist mal wieder so grausam!! Was soll denn als nächstes kommen? Ein Mordfall? xD Mach mal schön weiter ;_; Meine Lieblingsfanfic liegt ja auf Eis ._. Oder nicht? ><
So verbleiben wir dann mal!!

Dein Ryolein (nein heute bin ich keine Meckerziege XDD)


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