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Suche und Wiederkehr

Suche und Wiederkehr
 

(Kapitel 57)
 

Severus hatte sich sofort, in Begleitung von Madam Hooch, zum Gemeinschaftsraum der Slytherins begeben und kündigte, wie von McGonagall aufgetragen, die morgige Rückreise an. Gerade wollte er noch Draco Malfoy, der mit triumphierendem Gesicht herumlief, zur Ordnung rufen, als Madam Hooch ihn mit heftiger Geste auf den Gang winkte.
 

„Was ist denn?", fragte Severus.
 

Vor der Tür stand Prof. Sinistra, die ziemlich außer Atem schien.
 

„Lockhart ist weg!", keuchte sie. „Verschwunden!"
 

„Und ich dachte, es wäre eine schlechte Nachricht.", kommentierte Severus.
 

„Nein, Severus," erklärte Prof. Sinistra, „nur er ist weg. Seine ganzen Sachen sind zum Teil fertig gepackt in seinem Büro. Sogar seine Abhandlungen und sein Schönheitspflegekram sind noch da!"
 

„Dann muss wirklich was passiert sein.", stimmte Madam Hooch zu.
 

„Mein Gott, Lockhart ist erwachsen, auch wenn er nicht oft den Eindruck macht!", empörte sich Severus. „Wir haben andere Sorgen!"
 

Da ertönte wieder McGonagalls magisch verstärkte Stimme. „Alle Lehrer sofort in die Eingangshalle! Dringend!"
 

In der Eingangshalle angekommen versammelten sich alle um McGonagall, die anscheinend immer noch oder schon wieder um Fassung rang.
 

„Was ist denn jetzt passiert, Minerva?", fragte Prof. Flitwick mit einem Ton, der sagte, dass er es eigentlich gar nicht wissen wollte.
 

„Wir müssen sofort das ganze Schloss auf den Kopf stellen.", antwortete McGonagall. „Harry Potter und Ron Weasley sind weg!"
 

‚Oh nein!', dachte Severus verzweifelt. ‚Harry hat die Stimme gehört, vermutlich suchen die Jungen die Kammer und, warum auch immer, sie haben Lockhart mitgenommen.'
 

Die Kollegen teilten sich wieder, um das Schloss abzusuchen. Severus war entschlossen mit McGonagall über seine Vermutung zu reden, als sich plötzlich das Portal öffnete.
 

„Albus!", rief McGonagall und auch für Severus kam es einem Wunder gleich. „Gott sei Dank, dass Sie wieder da sind!"
 

„Ja, die Schulräte haben meine Suspendierung zurückgenommen.", erklärte Dumbledore. „Aber was geht hier vor, Minerva?"
 

Was McGonagall antwortete, bekam Severus nicht mit, denn dieser in letzter Zeit wohlbekannte Schwindel erfasste ihn.
 

Er kommt... endlich kommt er zu uns... wir können es beenden...
 

„Severus?"
 

Dumbledores Stimme holte ihn zurück.
 

„Was ist los?"
 

„Eine Stimme.", erklärte Severus. „Ich weiß nicht woher oder von wem, aber Harry Potter hört sie auch und vermutlich ist er auf dem Weg zur Kammer des Schreckens."
 

„Severus, machen Sie Sich nicht lächerlich!", mahnte McGonagall. „Woher sollte Harry Potter wissen, wo die Kammer des Schreckens ist?"
 

„Ich hatte auch so ein Gefühl, Minerva.", wandte Dumbledore nachdenklich ein. „Ich habe mit Harry gesprochen und ich hatte das Gefühl, dass er mir etwas verschweigt."
 

„Aber was sollen wir denn dann tun?", fragte McGonagall ein wenig hilflos.
 

„Sind die Weasleys informiert, Minerva?"
 

„Ja, Albus.", antwortete McGonagall. „Das habe ich sofort veranlasst."
 

„Gut." Dumbledore nickte. „Sie und ich warten auf die Eltern. Severus, versuchen Sie irgendeinen Anhaltspunkt zu finden, irgendetwas!"
 

„Verstanden, Herr Direktor!"
 

Dass dies nicht einfach sein würde, merkte Severus sehr bald.
 

‚Wenn ich einen Anhaltspunkt hätte, wäre ich dem sicher schon nachgegangen, aber woher nehmen und nicht stehlen?'
 

Schließlich kam er am Büro von Lockhart an. Nach kurzem Zögern betrat er den Raum. Die Jungen mussten hier gewesen sein, vielleicht hatten sie etwas zurückgelassen. Severus sah sich um. Abgesehen von Koffern, Biographiestapeln und abgehängten Bildern war da nicht viel. Ein plötzliches Rascheln unter seinen Füßen ließ Severus zu Boden sehen. Er war auf einen zusammengeknüllten Zettel getreten, der irgendwie Lockhart-untypisch aussah. Nach näherem Hinsehen erkannte er es als eine herausgerissene Buchseite.
 

Von den vielen Furcht erregenden Biestern und Monstern, die unser Land durchstreifen, ist keines seltsamer oder tödlicher als der Basilisk, auch bekannt als König der Schlangen. Diese Schlange, die eine gigantische Größe erreichen und viele hundert Jahre alt werden kann, wird aus einem Hühnerei geboren, das von einer Kröte ausgebrütet wird. Der Basilisk tötet auf höchst wunderliche Weise, denn außer seinen tödlichen und giftigen Zähnen hat der Basilisk einen mörderischen Blick, und alle, die in den Bann seiner Augen geraten, erleiden den sofortigen Tod. Spinnen fliehen vor dem Basilisken, denn er ist ihr tödlicher Erbfeind, und der Basilisk entflieht nur dem Krähen des Hahnes, das tödlich für ihn ist.
 

Eine Schlange, Parsel, die Stimme, Hagrids Hähne, alles ergab plötzlich Sinn. Das Monster musste ein Basilisk sein! Unter die Seite war in leserlicher Schrift das Wort ‚Rohre' geschrieben.
 

‚Vermutlich seine Art sich fortzubewegen.'
 

Das war ein Anhaltspunkt, aber Severus hielt in diesem Fall nichts von Alleingängen und nahm den kürzesten Weg zum Direktorenbüro, in dem er McGonagall und Dumbledore vermutete. Ohne anzuklopfen stürzte er in den Raum.
 

„Albus!", rief er. „Das hier habe ich in Lockharts Büro gefunden. Vermutlich haben die Jungen es verloren. Daraus lässt sich fast zweifelsfrei entnehmen, dass das Monster der Kammer ein Basilisk ist."
 

„Aber sind Basiliskenblicke nicht tödlich?", fragte McGonagall.
 

„Direkte schon.", antwortete Severus.
 

Auch er hatte sich auf dem Weg darüber Gedanken gemacht.
 

„Aber überlegen Sie mal, Minerva: die Lache bei Mrs Norris, die Kamera von Mr Creevey, Sir Nicholas im Fall von Mr Finch-Fletchley und schließlich der Spiegel von Miss Granger. Keines der Opfer hat ihn direkt gesehen."
 

„Aber wo könnten sie denn dann sein?", fragte McGonagall erneut.
 

„Fawkes.", erklärte Dumbledore und trat zu dem Phönix. „Wenn sie jemand finden kann, dann du."
 

Der Phönix gab einen hellen Ruf von sich und verschwand im Kaminfeuer.
 

„Und ab jetzt hoffen wir wieder.", seufzte McGonagall.
 

Severus sah Dumbledore fragend an. Der Direktor musste doch einen Plan haben!
 

„Severus," sagte er schließlich, „gehen Sie bitte zum Eingangsportal und führen Sie Mr und Mrs Weasley hierher, wenn sie da sind."
 

Sonderlich angetan war Severus nicht von diesem Vorschlag, doch er führte die Anweisung aus und wartete am Eingang auf die Eltern von Ron und Ginny Weasley. Schon nach ein paar Minuten trafen die besorgten Eltern ein und Severus führte sie ins Büro.
 

„Oh, Professor McGonagall!", rief Mrs Weasley. „Wissen Sie schon irgendetwas Neues?"
 

„Leider nicht.", antwortete McGonagall der Schonung halber nicht ganz wahrheitsgemäß. „Aber es wird schon alles gut werden."
 

Die bedrückten Eltern ließen sich in die Kaminsessel sinken und Dumbledore wandte sich an Severus.
 

„Danke, Severus, Sie können dann in ihre Räume zurückkehren."
 

Severus sträubte sich etwas. Er fühlte sich wie ein kleines Kind, das ins Bett geschickt wurde, doch er wusste, dass Dumbledore nicht 'können' sondern 'tun' meinte. Er beschloss zu folgen, machte jedoch noch einen kleinen Abstecher zum Krankenflügel, um Madam Pomfrey endlich den Alraunentrank zu bringen. Beide waren noch dabei, den mehr oder minder toten Sir Nicholas wieder hinzukriegen und die restlichen Patienten ruhig zu halten, als die Tür heftig aufgestoßen wurde und Prof. Sprout hereinstürzte.
 

„Es ist vorbei!", jubelte sie. „Sie sind wieder da! Alle vier!"
 

„Alle vier?", kam es neugierig von Hermine Granger.
 

„Ja, alle vier!", rief Prof. Sprout. „Mr Potter, Professor Lockhart und Mr und Miss Weasley!"
 

„Auf einen hätte ich verzichten können.", kommentierte Severus und verließ den Krankenflügel.
 

Auf dem Weg in den Kerker stieß er in der Halle fast mit Lucius Malfoy zusammen. Wutentbrannt starrte er Severus an und fauchte schließlich:
 

„Irgendwann werden sie nicht soviel Glück haben! Weder Potter noch Dumbledore, das schwöre ich dir, Severus! Und um meinen Diener hat er mich auch noch gebracht!"
 

Damit rauschte Lucius aus der Halle und Severus sah ihm nur leicht amüsiert nach. Er konnte sich unter ‚um meinen Diener gebracht' zwar nicht allzu viel vorstellen, aber Lucius Malfoy völlig in Rage war schon gute Laune wert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sin-Shira
2008-11-03T15:42:52+00:00 03.11.2008 16:42
Yeah~ tolles Chapter, auch wenn ich glaube ich erst nochmal die gesammte Story lesen muss um zu wissen um was es genau ging (also, ich weiss worum es geht aber es ist ja nicht so als ob du das Buch nur abschreibst ^.~)
weiter so!
Von:  Owly
2008-11-03T11:32:20+00:00 03.11.2008 12:32
Tolles Kapitel!! :D


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