Zum Inhalt der Seite

Gedanken

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der letzte Schlag

Der letzte Schlag
 

(Kapitel 56)
 

Gleich vor dem Frühstück am nächsten Morgen hatte Severus seinen Kollegen die Suspendierung des Direktors mitgeteilt. Der Schock war allen ins Gesicht geschrieben, denn sie wussten, was dies bedeutete: Ohne Dumbledore waren sie gegen einen den meisten unbekannten Feind so gut wie machtlos. Prof. McGonagall, die nun vorübergehend als Schulleiterin fungieren musste, entschied, dass den Schülern diese Mitteilung von den Hauslehrern gemacht werden müsse, jedoch mit der Einschränkung, dass Dumbledore bald zurück sein würde.
 

'Ich hoffe es.', dachte Severus bei dieser Ankündigung. 'Aber ich wüsste beim besten Willen nicht wie.'
 

Bei den meisten Schülern löste Dumbledores Suspendierung und Hagrids Verhaftung eine panische Ohnmacht aus, nur die Slytherin-Schüler schienen normal guter Laune zu sein. Severus hatte darüber eine ohnmächtige Wut im Bauch, aber er konnte dagegen erstmal nichts tun. Zwei Wochen nachdem Dumbledore Hogwarts verlassen hatte, bekam Severus dies eindrucksvoll in seinem Unterricht vorgeführt.
 

"Ich habe immer gewusst, dass Vater es schaffen wird, Dumbledore aus dem Weg zu räumen.", hörte er Draco Malfoy prahlen, der es geradezu darauf anlegte, dass alle sein Anliegen mitbekamen. "Hab euch ja gesagt, seiner Meinung nach ist Dumbledore der schlechteste Schulleiter, den die Schule je gehabt hat."
 

'Tja, warum denkt Lucius das wohl?', dachte Severus ironisch. 'Vielleicht weil Albus sich nicht kaufen, manipulieren oder bedrohen lässt?'
 

"Vielleicht kriegen wir jetzt einen anständigen Rektor.", philosophierte Draco weiter. "Jemand, der gar nicht WILL, dass die Kammer des Schreckens geschlossen wird. McGonagall wird nicht lange bleiben, sie ist nur eingesprungen..."
 

'Es stimmt, sie wird nicht lange bleiben.', dachte Severus, während er an Harry und dem leeren Platz von Hermine Granger vorbeiging. 'Weil Albus irgendeinen Weg zurück finden wird, das hat er immer geschafft.'
 

"Sir?"
 

Draco Malfoys Stimme holte ihn aus seinen Gedankengängen.
 

"Sir, warum bewerben Sie sich nicht um das Amt des Schulleiters?"
 

"Schon gut, Malfoy.", antwortete Severus und versuchte den Anschein zu erwecken sich dadurch geschmeichelt zu fühlen. "Professor Dumbledore ist von den Schulräten nur beurlaubt worden, ich würde sagen, er wird schon bald wieder bei uns sein."
 

"Ja, schon," bemerkte Draco und grinste hämisch, "ich bin mir aber sicher, mein Vater würde für Sie stimmen, Sir, wenn Sie sich um die Stelle bewerben - ich jedenfalls werde Vater sagen, dass Sie der beste Lehrer an der Schule sind, Sir -"
 

Severus lächelte ihn gekünstelt an, drehte sich um und ging zu seinem Pult. Das gespielte Lächeln war ihm doppelt schwer gefallen, denn an sich war Dracos Idee nicht schlecht gewesen.
 

'Als Schulleiter würden mir zwar die Mittel zur Verfügung stehen, mein Versprechen gegenüber Albus einzulösen, doch ich hätte auch ein Problem: Lucius Malfoy! Wenn er es schon geschafft hat, die Schulräte zu erpressen, um Albus abzusetzen, dann wird er auch keine Probleme damit haben mit dieser Erpressung bei mir weiterzumachen. Nein, das wäre das endgültige Ende!'
 

"Es überrascht mich doch, dass die Schlammblüter inzwischen nicht alle die Koffer gepackt haben.", erklärte Draco schließlich genauso laut weiter. "Wette fünf Galleonen, dass der nächste stirbt. Schade, dass es nicht Granger war -"
 

In diesem Moment läutete es und Severus war froh, dass er durch seine Begleitpflicht gegenüber der Klasse verhindern konnte, dass Ron Weasley sich mit Draco Malfoy duellieren oder prügeln würde.
 

"Beeilung," rief er und ordnete ihre Zweierreihen so an, dass die beiden Streithähne möglichst weit getrennt waren, "ich muss euch zu Kräuterkunde bringen!"
 

Severus führte sie aus dem Kerker, blieb dann aber am Schlossportal zurück, von wo er alles überblicken und bis zum letzten Moment einschreiten konnte. Doch die Klasse verschwand ohne weitere Zwischenfälle im Gewächshaus und er selbst hatte jetzt frei, bis er die Klasse nach der Stunde wieder abholen musste.
 

Severus streifte durch die Schlossgänge, wie er es immer tat, wenn er nachdenken musste. Außerdem konnte er so auch gleich seinen Wachdienst versehen. In einem Korridor lief er plötzlich Lockhart über den Weg, der anscheinend auch nichts zu tun hatte. Normalerweise wäre Severus ohne ihn eines Blickes zu würdigen an Lockhart vorbeigegangen, doch er stockte kurz und musterte den Kollegen. Lockhart schien erstaunlich guter Laune. Zwar war er immer etwas anders drauf als normale Menschen, aber in dieser Situation fröhlich zu sein, schien Severus selbst für Lockharts Verhältnisse übertrieben. Deshalb hielt er Lockhart an.
 

"Gibt es irgendetwas, was ich noch nicht weiß?", fragte Severus und sah seinen Gegenüber eindringlich an.
 

"Nein.", antwortete Lockhart fröhlich. "Warum?"
 

"Nun, dann frage ich mich doch, was Ihr Anlass ist so gute Laune zu haben."
 

"Severus, wir alle sollten uns freuen! Der Schurke ist gefasst und wurde abgeführt! Ich weiß gar nicht, warum wir nicht feiern!"
 

"Mit 'Schurke' meinen Sie, nehme ich an, Hagrid?", fragte Severus und trat noch einen Schritt auf Lockhart zu.
 

"Natürlich!", erwiderte Lockhart mit einer bodenlosen Selbstverständlichkeit. "Der Zaubereiminister hätte ihn ja wohl sonst auf keinen Fall festgenommen. Außerdem war es Hagrid meiner Meinung nach ja auch anzusehen. Also ich bitte Sie..."
 

"Nein, ich bitte SIE!", brauste Severus auf und baute sich drohend vor Lockhart auf.
 

Er funkelte den Kollegen böse an und sprach in seiner üblichen leisen, drohenden Tonlage weiter:
 

"Hagrid wurde auf Grund hanebüchener Anschuldigungen verhaftet und er wurde noch nicht verurteilt. In dubio pro reo, Gilderoy. Man hat Hagrid noch nichts bewiesen und ich maße mir an ihn ein klein wenig näher zu kennen als Sie."
 

"A-aber, Severus,..." stotterte Lockhart, augenscheinlich völlig überrascht von Severus' aggressiver Reaktion.
 

"Und einen Rat gebe ich Ihnen noch, Lockhart.", schnitt Severus ihm das Wort ab. "Wenn ich Sie noch einmal in meiner Gegenwart solch einen Unsinn verbreiten höre, wird das ernsthafte Konsequenzen für Sie haben, wenn Sie verstehen, was ich meine."
 

Dabei bedachte er Lockhart noch einmal mit einem eiskalten Blick, wandte sich dann ab und verschwand mit schnellen Schritten aus dem Korridor. Severus war außer sich vor Wut. Dass die Slytherins sich über den Gang der Ereignisse freuten, gut, das war nachvollziehbar, aber Lockhart? Bei den Schülern war es die Bösartigkeit ihrer Eltern, bei Lockhart war es Naivität und grenzenlose Dummheit.
 

Nachdem sich Severus die Wut etwas abgelaufen hatte, schlug er schließlich wieder den Weg zum Gewächshaus ein und kam pünktlich an, um die Klasse zu Verteidigung gegen die dunklen Künste zu führen. Das einzig positive, was Severus seit dem Doppelangriff feststellen konnte, war, dass nun kaum noch jemand glaubte, dass Harry der Erbe Slytherins war.
 

'Gut, wer könnte auch ernsthaft glauben, dass er aus freiem Willen Hermine Granger angegriffen hat?'
 

Vor Lockharts Klassenzimmer ließ er die Schüler alle in Reih und Glied eintreten, wartete aber noch vor der geschlossenen Tür, bis Lockhart auftauchte.
 

"Ich warne Sie!", zischte er Lockhart zu. "Ich habe meine Ohren überall!"
 

Danach wandte er sich ab und stieg in den Kerker zurück.
 

Dumbledores letzter Anweisung entsprechend begann Severus, so wie alle anderen Lehrer, die Abschlussprüfungen, die am 1. Juni beginnen sollten, vorzubereiten. Die Stoffauswahl gestaltete sich diesmal nicht wahnsinnig schwer, da durch all die Ereignisse in diesem Jahr der Stoff dem Normalstand etwas zurückhing.
 

'Na, dann machen wir das wenige eben etwas gründlicher als sonst.', dachte Severus, sicher, dass ihn viele Schüler dafür hassen würden. 'Man muss eben immer ein bestimmtes Niveau halten und wenn sie schon nicht so viel lernen müssen, dann wenigstens das bisschen gründlich.'
 

Drei Tage vor Prüfungsbeginn kam Prof. Sprout morgens völlig außer sich vor Freude ins Lehrerzimmer gestürmt.
 

"Wundervoll!", rief sie. "Es ist einfach großartig!"
 

"Margerite!", empörte sich Prof. McGonagall, die vor Schreck fast vom Stuhl gefallen wäre. "Was soll denn dieses Geschrei?"
 

"Entschuldigen Sie, Minerva, aber ich habe es gerade festgestellt!", ereiferte sich Prof. Sprout weiter. "Das ist unsere Rettung!"
 

"Kommt Albus zurück?", fragte Prof. Flitwick und sprach damit aus, was alle hofften.
 

"Nein, leider nicht.", antwortete Prof. Sprout nun doch etwas gedämpft. "Aber die Alraunen sind soweit! Ich werde sie gleich nach dem Frühstück schneiden und dann..."
 

"...ist der Trank schon so gut wie fertig.", beendete Severus den Satz.
 

"Das nenne ich wirklich einmal eine gute Nachricht.", pflichtete McGonagall bei. "Dann können uns die Opfer hoffentlich sagen, wer - oder was - sie angegriffen hat."
 

"Aber das ist doch eindeutig, Minerva!", mischte sich Lockhart ein in einem Tonfall, als würde er mit einem Kleinkind sprechen. "Sie werden natürlich sagen 'es war Hagrid'. Ich weiß gar nicht, was das Wachtheater noch soll. Nur schade, dass ich es nicht mit dem Monster aufnehmen durfte. Die Sache wurde viel zu stümperhaft angegangen. Die armen Kinder würden da jetzt nicht liegen, wenn man mir von Anfang an freie Hand gelassen hätte."
 

Severus war innerhalb von Sekundenbruchteilen aus seinem Sessel hoch geschnellt, hatte mit zwei bis drei Schritten den Raum durchquert und stand nun mit drohend blitzenden Augen vor Lockhart.
 

"Sie gehen zu weit, Lockhart!", fauchte er. "Ich hätte nicht gedacht, dass Sie es nach unserem kleinen Gespräch noch mal wagen würden Hagrid zu beschuldigen. Sie werden das auf der Stelle zurücknehmen oder ich werde..."
 

Damit zog Severus seinen Zauberstab, doch bevor er damit irgendetwas anstellen konnte, hatten ihn seine Kollegen Vektor und Sinistra schon an den Schultern gepackt und zerrten ihn von Lockhart weg.
 

"Beruhigen Sie sich, Severus!", flüsterte Prof. Vektor beschwörend. "Das ist der Typ nicht wert!"
 

Noch immer bebte Severus vor Wut, doch er gab den Kampf gegen den Klammergriff seiner Kollegen schließlich auf. Lockhart, doch blass um die Nase, räusperte sich dann und bemerkte:
 

"Ich denke, die Stimmung hier muss sich erstmal beruhigen. Ich werde mich in meine Räumlichkeiten zurückziehen."
 

Eilig verließ er das Zimmer und als davon auszugehen war, dass Severus ihm nicht mehr nachstürzen würde, ließen seine beiden Wächter ihn los.
 

"Severus, was sollte das?", fragte Prof. McGonagall empört.
 

"Der Kerl verbreitet Lügen!", rechtfertigte sich Severus. "Er hat schon einmal mir gegenüber behauptet, dass Hagrid eindeutig der Schuldige sei. Und wir wissen ja wohl alle, dass das nicht so ist."
 

"Sicher.", stimmte Madam Hooch zu. "Aber glauben Sie, ihm etwas anzutun, wäre eine Lösung?"
 

"Ja... nein, also..."
 

Severus rang mit sich. Natürlich wäre ein Angriff auf Lockhart keine Lösung gewesen, das wusste er auch.
 

"Severus, ich verstehe Ihre Wut ja.", erklärte McGonagall und kam zu ihm herüber. "Aber ich denke wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren und das ist im Moment der Alraunentrank, um damit die Angegriffenen zu heilen. Wenn sie den Angreifer nennen, wird er sein Unrecht sowieso einsehen müssen. In Ordnung?"
 

Severus gab seine Verteidigungshaltung nun endgültig auf.
 

"In Ordnung.", antwortete er ruhig und nickte.
 

Beim Frühstück hatte McGonagall den Schülern die gute Nachricht mitgeteilt und am Vormittag konnte Severus zufrieden feststellen, dass sich alle Schüler wieder besser konzentrierten in Vorfreude auf ihre bald geheilten Kameraden. Prof. Sprout brachte ihm kurz nach dem Frühstück die geschnittenen Alraunen rein und Severus begann, während seine Klassen arbeiteten, sofort mit der Herstellung des Trankes. Er arbeitete so gewissenhaft wie immer und war schließlich in seiner Freistunde kurz vor der Mittagspause fertig. Gerade wollte er den Trank abfüllen und ihn Madam Pomfrey bringen, als Prof. McGonagalls magisch verstärkte Stimme durch die Gänge hallte.
 

"Die Schüler kehren sofort in ihre Schlafsäle zurück. Die Lehrer versammeln sich im Lehrerzimmer. Unverzüglich bitte."
 

Severus' Inneres zog sich zusammen. Was konnte denn jetzt passiert sein?
 

'Die einzige Möglichkeit, das rauszufinden, ist der Anweisung zu folgen.', sagte sein logisches Denkvermögen und somit fror er den Trank ein und machte sich eilig auf den Weg zum Lehrerzimmer.
 

Dort angekommen traf er schon auf den Hauptteil seiner Kollegen. Die Stimmung war mehr als nur unruhig. Prof. Flitwick, wie auch einige andere Lehrer, sah sich immer wieder nervös fragend um. Sybill Trelawney und Madam Hooch hatten sich gesetzt und versuchten so wenig wie möglich zu zeigen, dass sie auch Angst vor dem hatten, was da nun kommen möge. Severus trat hinter den Sessel von Madam Hooch und versuchte etwas Beruhigendes zu finden, was man nun sagen könnte, aber da er selber unruhig war, fiel ihm dazu nichts ein. Einen Moment darauf betrat schließlich Prof. McGonagall den Raum.
 

„Es ist passiert.", erklärte sie, wobei ihre Stimme gezwungen ruhig klang. „Das Monster hat einen Schüler entführt. Und zwar in die Kammer."
 

Flitwick schrie kurz auf und Madam Hooch schoss von ihrem Sessel hoch. Die anderen Kollegen sahen sich erschrocken und fassungslos an. Severus war der erste, der seine Sprache wiederfand.
 

„Woher wissen Sie das so genau?", fragte er, während er sich an der Stuhllehne vor ihm festklammerte.
 

„Der Erbe Slytherins," antwortete McGonagall und sah ihn nun mit einer Blässe an, die sogar seine eigene Gesichtsfarbe übertraf, „hat eine weitere Botschaft hinterlassen. Direkt unter der ersten. ‚Ihr Skelett wird für immer in der Kammer liegen.'"
 

Stille herrschte, nur das Schluchzen von Prof. Flitwick war zu hören.
 

„Wer ist es?", fragte Madam Hooch leise und sank wieder auf den Sessel zurück. „Welche Schülerin?"
 

„Ginny Weasley.", antwortete McGonagall fast apathisch.
 

Severus musterte die Verwandlungslehrerin. Auch wenn sie es zu verbergen versuchte, konnte Severus sehen, dass nur sehr viel Selbstdisziplin sie davor bewahrte in ihrer Verzweiflung vor ihnen zusammenzubrechen.
 

‚Nicht nur, weil sie Hauslehrerin von Gryffindor ist.', dachte Severus. ‚Sie betrachtet jeden Schüler als ihr Kind. Und sie glaubt, dass es ihr Fehler ist.'
 

Severus sah sie an, um ihr seine Gedanken klar zu machen, doch McGonagall wich seinem Blick aus und sprach weiter:
 

„Wir werden morgen alle Schüler nach Hause schicken müssen. Das ist das Ende von Hogwarts. Dumbledore hat immer gesagt..."
 

In diesem Moment ging die Tür auf. Lockhart trat ein und strahlte seine Kollegen an.
 

„Tut mir ja so Leid," erklärte er, „bin eingedöst - was hab' ich verpasst?"
 

Alle Blicke hafteten auf ihm und wenn Severus das Wort ‚Hass' hätte erklären sollen, wären diese Blicke dafür ideal gewesen. Trelawney schüttelte langsam den Kopf, Madam Hoochs Hände verkrampften sich in ihrem Schoss und McGonagall sah aus, als würde sie gleich endgültig die Fassung verlieren. Doch soweit wollte Severus es nicht kommen lassen. Er trat zwischen den Sesseln hervor und ging gelassen ein paar Schritte auf Lockhart zu.
 

„Genau der Richtige.", erklärte Severus. „Der richtige Mann. Das Monster hat ein Mädchen entführt, Lockhart. Hat sie in die Kammer des Schreckens gebracht. Ihre Stunde ist nun endlich gekommen."
 

Erschrocken starrte Lockhart Severus an.
 

„Das stimmt, Gilderoy.", nahm Prof. Sprout Severus' Idee auf. „Haben Sie nicht erst gestern Abend gesagt, Sie hätten immer gewusst, wo der Eingang zur Kammer des Schreckens ist?"
 

„Ich - nun, ich...", stotterte Lockhart hilflos.
 

„Ja, haben Sie mir nicht gesagt, Sie wüssten sicher, was in der Kammer verborgen ist?", unterbrach Prof. Flitwick ihn.
 

„Hab - hab ich? Kann mich nicht erinnern..."
 

„Ich weiß noch genau, wie Sie gesagt haben, es sei schade, dass Sie es nicht mit dem Monster aufnehmen durften, bevor Hagrid verhaftet wurde.", führte Severus weiter aus und genoss es, diesem eingebildeten Hochstapler seinen eigenen Mist an den Kopf zu werfen. „Sagten Sie nicht, die ganze Sache sei stümperhaft angegangen worden und dass man Ihnen von Anfang an hätte freie Hand lassen sollen?"
 

„Ich - ich hab wirklich nie...", stammelte Lockhart händeringend, „da müssen Sie mich wohl falsch verstanden..."
 

„Wir überlassen es also Ihnen, Gilderoy.", beschloss McGonagall und trat an Severus' Seite. „Heute Nacht ist die beste Zeit dafür. Wir sorgen dafür, dass Ihnen niemand in die Quere kommt. Sie können es dann ganz allein mit dem Monster aufnehmen. Endlich freie Hand für Sie."
 

‚Das ist das Ende vom Lied.', dachte Severus. ‚Denn das passiert, wenn man sich allzu klar ausdrückt.'
 

In jeder anderen Situation hätte Lockhart einem Leid tun können. Bleich und fassungslos stand er in vorderster Front dem Bund Gryffindor-Slytherin gegenüber. Hinter den beiden Hauslehrern hatten sich nun alle anderen Kollegen aufgestellt und sahen ihn hart und erbarmungslos an.
 

„N... nun gut.", brachte er schließlich hervor. „Ich geh in mein Büro und - bereite mich vor."
 

Severus sah mit Genugtuung wie Lockharts Knie zitterten, als er den Raum verließ.
 

„Schön," bemerkte McGonagall nun fast aufgebracht, „jetzt haben wir ihn aus dem Weg. Die Hauslehrer sollten nun gehen und ihren Schülern mitteilen, was geschehen ist. Sagen Sie Ihnen, der Hogwarts-Express wird sie gleich morgen früh nach Hause bringen. Und ich bitte die anderen, sich zu vergewissern, dass kein Schüler mehr außerhalb der Schlafsäle geblieben ist."
 

Ein allgemeines Nicken schloss die Versammlung und sofort ging jeder seiner zugeteilten Aufgabe nach.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück