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Vampire in Tokyo ^^
von

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Suspect...

Kawamura verzog keine Miene, als Sugi von diesem Menschen so stürmisch begrüßt wurde. Aber er fand es mehr als nur merkwürdig, dass der Gitarrist einen Sterblichen so nah an sich heranließ. So etwas war äußerst ungewöhnlich ... mehr noch, er konnte sich nicht daran erinnern, dass so etwas jemals vorgekommen wäre. Und er kannte Sugihara schon lange ... seit einigen Generationen ...

»Woher kennt ihr euch denn?« wollte Shinya von Sugizo wissen.

»Ach ... das ist eine lange Geschichte,« erwiderte dieser grinsend.

Ryuichi zog eine Augenbraue hoch. Sugihara - und ein Mensch?

»Ich will sie trotzdem hören!« forderte der Drummer.

Sugi seufzte. »Später ...«

»Warum nicht jetzt?«

»Weil wir jetzt einen Auftritt haben, falls du dich daran erinnerst!«

»Ja, aber ...«

»Ich sagte: Später!«

»Ist ja schon gut ...« Shinya schmollte.

Ryuichi's Augen verengten sich. Anscheinend war er nicht der einzige, der ein Geheimnis hatte. Woher konnte Sugizo einen Sterblichen kennen? Durch Teru? Das war zumindest die einzige Möglichkeit, die ihm spontan einfiel. Schließlich wusste er, dass der Gitarrist in der Regel einen großen Bogen um die Sterblichen machte ... zumindest so lange er nichts essen wollte oder musste ...

»Ui!« rief J breit grinsend aus. »Das heißt, du kennst ihn näher ...«

Der rothaarige Gitarrist warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ich sagte, ich kenne ihn flüchtig ... falls dein Gehör gelitten haben sollte ...« grollte er. Er ging einen Schritt auf den großen Bassisten zu und zog ihn am Ohr. »Soll ich ein bisschen nachhelfen, damit du wieder besser hören kannst und auch verstehst, wenn ich etwas sage?!«

Nun trat Ryuichi von der Bühne und auf die beiden zu. »Beruhige dich, Sugi ...« meinte er beschwichtigend. »Wir können nicht auftreten, wenn ihr euch hier gleich noch an die Kehle geht ...«

Die beiden wandten sich zu ihm um, Sugihara schien ihn mit seinen Blicken durchbohren zu wollen. »Du musst grad was sagen ...«

»Suchst du Streit?«

»Ich nicht, aber du scheinbar.«

»Wer hat denn -«

»Hüte deine Zunge, Sugihara, wenn du sie behalten willst!« Ryuichi sah ihn wütend an. »Du solltest lieber dein Temperament etwas zügeln!«

»Willst du mir etwa drohen?!« fuhr der Gitarrist auf.

»Von ›wollen‹ kann nicht die Rede sein ... aber du solltest wirklich lieber aufpassen, was du sagst ... und nicht immer so aus der Haut fahren, wenn dich jemand auf den Arm nehmen will! Falls du es nicht bemerkt hast: Die beiden wollten dich nur ein bisschen aufziehen, nichts weiter!«

»Erm ...« räusperte sich der grünhaarige Mann zaghaft, der Sugi so stürmisch begrüßt hatte. »Streitet ihr jetzt wegen mir?« Er biss sich auf die Unterlippe.

»Eh?« J sah ihn verwundert an. »Nein, das hat nichts mit dir zu tun, keine Sorge ...«

»Sicher?«

Nun wandte sich auch Sugizo wieder zu ihm um, nachdem er Kawamura noch einen funkensprühenden Blick zugeworfen hatte, und nickte bekräftigend. »Sicher. Außerdem streiten wir gar nicht ...«

Sakuma zog ungläubig die Augenbrauen hoch. Wenn das kein Streit war, dann wusste er es auch nicht ... Und er mochte es nicht, wenn sich Leute stritten. Schon mal gar nicht wegen ihm ...

K legte dem grünhaarigen Sänger eine Hand auf die Schulter. »Nimm dir das nicht so zu Herzen, Ryuichi. Wenn die werten Herren sagen, dass es nichts mit dir zu tun hat und sie nicht streiten, dann wird es wohl so sein ...« murmelte er.

Der Angesprochene sah fragend zu ihm auf. »Wenn du das sagst ...«

Kawamura's Augen wurden wieder ein wenig schmaler. Ryuichi also ... Irgendwie konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Mann Ähnlichkeit mit dem Jungen hatte, den er Teru mehr oder weniger ›anvertraut‹ hatte. War das nun Zufall? Er betrachtete sein Gegenüber genau. Die Größe kam in etwa hin, die Frisur war ähnlich, auch wenn er eine ganz andere Haarfarbe hatte. Auch von Gesicht her ähnelten sich die beiden wie Brüder.

J entging natürlich nicht, dass Kawamura sich den grünhaarigen Mann genau ansah. »Ist da etwa jemand eifersüchtig?« stichelte er. Der Bassist grinste von einem Ohr zum anderen.

»Natürlich nicht!« erwiderte der schwarzhaarige Sänger aufgebracht. Wie konnte J nur so etwas denken? Er war nur verwundert und auch ein wenig verwirrt. Das war alles. Weiter nichts.

Sakuma kratzte sich verwirrt am Hinterkopf. Irgendwie kam er da nicht mehr so ganz mit ... stritten sie sich etwa doch?

»Jetzt ärger ihn nicht auch noch ...« meinte Inoran zu J.

»Wenn es aber doch Spaß macht ...«

»Dann mach das nach dem Auftritt, aber nicht davor.«

»Spaßbremse ...« grummelte J vor sich hin, sagte aber nichts weiter dazu.

Plötzlich schien Sugizo etwas einzufallen. »Ah!« rief er aus. »Sumimasen ... wie konnte ich nur ...?« Er wandte sich an Sakuma. »Ich vergaß ... das hier sind meine Bandkollegen Inoue Kiyonobu -« Er deutete auf Inoran, der sich höflich verbeugte. »Yamada Shinya -« Dieser neigte zur Begrüßung leicht den Kopf. »Onose Jun -« Der Bassist grinste ihn fröhlich an. »Und Kawamura Ryuichi.« Letzterer sagte nichts, sondern taxierte den grünhaarigen Mann nur mit seinen Blicken.

»Freut mich!« meinte Sakuma strahlend. »Ich bin Sakuma Ryuichi! Und das hier ist mein ehemaliger Manager K.«

Der blonde Amerikaner nickte ihnen zu.

Irgendwie fühlte er sich nicht wohl in seiner Haut. Diese fünf Männer sahen allesamt jünger aus als Ryuichi es war. Zumindest wenn er nicht auf die Augen achtete. Wenn er ihnen in die Augen sah, hatte er das Gefühl, dass sie um einiges älter sein mussten, als sie zu sein schienen. Und das gefiel ihm gar nicht. Es war so wie bei Kobashi.

Außerdem konnte er niemanden von ihnen einschätzen, so wie er es bei anderen Menschen normalerweise konnte. Zumindest einigermaßen. So harmlos, wie diese Musiker wirken mochten, er musste trotz allem auf der Hut sein. Und darüber hinaus noch auf Ryuichi aufpassen ... denn dieser war immer so arglos, dass er wahrscheinlich noch fröhlich in sein Verderben reinlaufen würde ...

»Wie kommt es eigentlich, dass du hier bist?« wollte Sugizo von Sakuma wissen.

»Ach ... wir haben draußen das Schild gesehen und sind dann einfach hier rein ... so ein Zufall, dass du in dieser Band bist ... wie hieß sie noch gleich ...?«

»Luna Sea.«

»Genau!«

Ein Lächeln breitete sich auf Sugizo's Gesicht aus, das seine Augen jedoch nicht erreichte. Er warf einen kurzen Blick auf Sakuma's Begleiter. Dieser Mann konnte ihnen gefährlich werden. Wenn er denn jemals herausfand, was sie waren. Was er natürlich nicht hoffte. Der Kerl sah sie alle misstrauisch an. Bei jemandem wie dem grünhaarigen Sänger war die Gefahr, dass er die Wahrheit über sie herausbekam, sehr gering. Aber der Amerikaner war bei Weitem nicht so sorglos, wie sein ehemaliger Schützling es war. Er war gerissen und intelligent. Und das gefiel ihm gar nicht.

Er spürte, dass auch die anderen innerlich ein wenig angespannt waren und den großen blonden Mann verstohlen beobachteten. Es wäre besser, wenn sie diesen Typen so schnell wie möglich los würden.

»Können wir langsam anfangen?« warf Ryuichi schließlich ein.

J nickte, Shinya und Inoran begaben sich wortlos auf die Bühne. Sugizo sah Sakuma entschuldigend an. »Wir müssen jetzt ...«

»Ist okay ...« erwiderte der grünhaarige Sänger fröhlich. »Ich bin ja schließlich wegen dem Konzert hier! Eigentlich.«

Der rothaarige Gitarrist lächelte wieder, doch diesmal funkelten auch seine Augen. Es war eher unwahrscheinlich, dass er Ryuichi heute noch mit zu sich nach Hause nehmen könnte, dafür müsste er zunächst mal an diesem Amerikaner vorbei. Aber ein anderes Mal, wenn er nicht in der Nähe war ...

Mit einem knappen Gruß wandte er sich um und folgte seinen Kollegen auf die Bühne.

»Du solltest vorsichtig sein.«

Sakuma sah K verwundert an. »Wieso?«

»Ich trau diesem Sugihara nicht,« erwiderte der Manager.

»Warum das? Der ist doch nett!«

»Das meinst du ... ich bin davon nicht so überzeugt. Er ist nicht der, der er zu sein vorgibt.«

»Glaub ich nicht!« meinte Ryuichi trotzig.

K legte Sakuma eine Hand auf die Schulter. »Ich sage ja nicht, dass er dir was tun will ... aber man kann nie wissen ... ich trau ihm jedenfalls nicht über den Weg, den anderen auch nicht. Tu mir einfach nur den Gefallen und sei nicht direkt so vertrauenswürdig. Sei einfach nur ein bisschen vorsichtiger, wenn du mit fremden Menschen zu tun hast. Ich meine es nur gut.«

Der grünhaarige Sänger zog eine Augenbraue hoch. »Ich mag ihn!« murmelte er. »Und er scheint Ryuichi auch zu mögen, Kuma-chan mag er auf jeden Fall!«

Der blonde Amerikaner verdrehte die Augen. Es hatte keinen Sinn, Ryuichi ein bisschen Vernunft eintrichtern zu wollen. Er hörte ja ohnehin nicht auf ihn. Trotzdem würde er nicht zulassen, dass er sich in etwas verrannte, das ihm das Herz brechen würde, oder gar Schlimmeres ...



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