Entscheidung
Erschöpft und genervt, ließ sie sich auf ihre Couch fallen. Einkaufen war noch anstrengender, als ein Tag Training, überhaupt wenn man sich mit einem labilen und heulenden Verkäufer und einem blonden Idioten abgeben musste. Sie sah die vielen Tüten an, die überall standen. Doch ihr Blick wurde auf das Baby gezogen, das friedlich im neu gekauften Kinderwagen lag und schlief. Sie schloss kurz die Augen und drückte sich die Handfläche gegen ihre Augenlider. Sie seufzte laut, erhob sich und schlenderte zu den Tüten, die sie hochhob und in ihr Schlafzimmer trug. Sie öffnete ihren Kleiderschrank und machte Platz um die Babysachen einzuräumen, dabei dachte sie an das Gespräch, dass sie mit Tsunade-sama geführt hatte. Natürlich drehte sich dieses Gespräch hauptsächlich um das Baby. Sie lächelte, als sich der Gesichtsausdruck ihrer Lehrmeisterin, vor ihrem inneren Auge auftat.
»Flashback«
Bernsteinfarbene Augen trafen auf Kohlrabenschwarze Augen. „Süß ist er ja“, meinte die blonde Frau mit den übermenschlichen Kräften. Sie schaute den kleinen Schwarzkopf lange an, bis ihr Blick zu ihrer rosahaarigen Schülerin wanderte. „Bist du dir der Verantwortung wirklich bewusst Sakura?“, fragte die Hokage mit ernster Miene.
Sakura war still und überlegte eine Weile bevor sie der Hokage eine Angemessene Antwort geben konnte. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten ihren Sensei mit Selbstbewusstsein entgegen. „Ja Tsunade-sama. Ich bin mir vollkommen Bewusst, welch großer Verantwortung ich mich unterziehe, wenn ich dieses Baby bei mir behalte. Ich verfüge zwar über sehr wenige Kenntnisse über die Erziehung von Kindern, aber ich werde es schon schaffen. Ich werde Satoshi keiner anderen Familie überlassen. Er wäre zwar bei einer Familie besser aufgehoben, aber nur ich kann ihn beschützen. Sie haben mich in ihre Lehre unterwiesen Tsunade-sama.
Nur sie wissen zu welchen unermesslichen Kräften ich komme kann und verfüge, und zu welcher potenziellen Gefahr ich werden kann, wenn es nötig ist. Vor allem denke ich, dass der kleine mich ziemlich mag.“ In dem Moment, wo Sakura endete quietschte das Baby auf und streckte seine kleinen Hände nach ihr aus. Sakura sah ihn lächelnd an und nahm ihn auf ihren Arm. Tsunade verschränkte ihre Hände ineinander und stützte ihr Kinn ab. Sie betrachtete die Szene vor ihr genau. Sie schloss kurz ihr Augen, holte tief Luft und lächelte Sakura schließlich an. Genau das wollte sie hören.
„Nun denn. Sakura Haruno, hiermit erkläre ich dich zum Vormund von Satoshi Uchiha, er wird so lange in deiner Obhut bleiben, bis die Gefahr gebannt ist. Wir müssen damit rechnen, dass Itachi seinen Sohn zurückhaben will.“ Sagte Tsunade. „Auch dem bin ich mir Bewusst Tsunade-sama. Genau aus diesem Grund möchte ich ihn auch aufziehen, ihn stärken, wenn Itachi kommt, werde ich bereit sein. Ich werde noch härter trainieren als zuvor, mich um das Kind kümmern und es beschützen, als wäre es mein eigenes. Mehr kann ich nicht tun, doch ich werde dem kleinen viel Liebe geben.“ Während sie diese Sätze sprach, sah sie Satoshi an, er drückte sich noch näher an Sakura und lächelte zufrieden. Tsunade nickte und glaubte wahrhaftig an die Worte der rosahaarigen Kunoichi. „Viel Glück Sakura.“ Noch bevor sie etwas erwidern konnte, hörte sie Naruto’s Stimme. „Tsunade-Baaaaaaa…….“
»Flashback ende«
Sakura schloss den großen Schrank und kehrte zurück ins Zimmer. Sie trat vor dem Kinderwagen, bückte sich, hob den kleinen aus dem Wagen und trug ihn in ihr Zimmer, legte ihn dort in sein Bettchen, dass Naruto zuvor noch hineingebracht hatte, und gab dem kleinen einen sanften Kuss auf die Stirn. Satoshi räkelte sich ein wenig, wachte aber nicht auf. Sakura lächelte bei dem Anblick, strich dem kleinen ein paar Strähnchen aus dem Gesicht, deckte ihn noch zu, bevor sie die Tür schloss und in die Küche ging. So nun musste sie lernen wie man Babymilch zu Recht machte. Mit langsamen Schritten ging sie hinüber zu einer der Tüten die auf ihrem Küchentisch stand, fischte das oberste Buch heraus, betrachtete es ehrfürchtig, bevor sie die erste Seite umblätterte und, das Buch in die nächste Ecke wegschleuderte. Sie verkniff sich einen lauten Schrei, versuchte nicht mit Gewalt den Boden in zwei spalten zu spalten, krallte sich einfach nur ziemlich stark am Tischrand fest, der zu splittern begann und zählte runter von 10 auf 1, bis sie sich unter Kontrolle hatte.
»Von wegen Babynahrung einfach gemacht, dieser verdammte Jiraya, ich bring ihn um, nie wieder werde ich ein so genanntes „Geschenk“ annehmen.», dachte sie und mit vor Wut glänzenden Augen, betrachtete sie den wahren Umschlag, des am Boden liegenden Buches. »Ich bringe ihn eindeutig um.», waren ihre letzten Gedanken, bevor sie das Buch schnappte, es mit ihrer Kraft zerfetzte und ein kleines Feuer draußen machte. »Nichts wie weg damit!«, dachte sie triumphierend. Die Papierknäuel flammten hoch auf und die Hitze zog dunkle Aschränder um die Bilderreste. Auf einem war gerade noch eine ziemlich komische Pose von einer Frau und einem Mann zu erkennen. Es kräuselte sich, wurde braun, grau und zum Ascheflöckchen. „Das ist sicher ein schweres Schicksal“, kommentierte eine bekannte Stimme. „So jung und schon Pyromanin.“ Sakura drehte sich um. „Rede keinen Quatsch Kakashi-sensei!“ Kakashi musste schmunzeln, als sie weiter sprach. „Das sind Schutzmassnahmen, Psychologisch fundiert und abgesegnet. Wenn man so etwas zu Gesicht bekommt, muss man es auch beerdigen!“ „Aha, und du stehst auf Feuerbestattung?“ Sakura lachte laut. „Ich gestehe, dass ist mein erster Versuch.“, sagte sie, beugte sich und pustete in die Aschereste und schaute ihnen nach, wie sie durch die Luft segelten. Kleine schwärzliche Flöckchen, die über den kleinen Tisch, in einen Sommernachmittag hinübertaumelten.
Dann richtete sich ihr Blick wieder zu ihrem Sensei. „Was tun Sie überhaupt hier, ich dachte Sie müssen zu Tsunade und hätten dann keine Zeit?“, fragte Sakura neugierig, wobei sie die Antwort schon kannte. „Wissen Sie was, ich will es nicht wissen. Wollen Sie reinkommen und eine Tasse Kaffee oder Tee trinken?“, fragte die Kunoichi und marschierte wieder Richtung Küche, wissend, dass ihr Sensei ihr folgen würde. „Kaffee klingt ziemlich verlockend.“, sagte Kakashi und lächelte unter seiner Maske, Sakura zu. Diese schüttelte den Kopf und machte sich daran, einen extrem starken Kaffee für ihren LIEBEN Sensei zu machen. „Ach ja, wenn Sie Jiraya wieder sehen, dann bestellen sie ihm schöne grüße, dass er darauf vorbereitet sein soll, dass ich persönlich bei ihm vorbeischauen und dieses Stück Gemüse, kastrieren werde, wären Sie so freundlich?“, sagte Sakura mit einem bezaubernden Lächeln, dass ihre wahren Absichten verdecken sollte. Kakashi schluckte nur, lächelte zögernd und nickte. Ui ui ui Jiraya saß ziemlich tief in der Tinte, wenn er die junge rosahaarige Kunoichi so in rage gebracht hatte, dass sie ihn wortwörtlich kastrieren wollte. Sein Blick fiel auf den Tisch, der leicht angeschlagen war. Kakashi schwitzte. Jep Jiraya war so gut wie Tod.