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Kuragari

Der letzte Kampf rückt zum Greifen nahe
von

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Kapitel II

Teil: zweites Kapitel von drei
 

Pairing: Also wenn das nach diesem Kapitel nicht klar ist, bin ich echt völlig unfähig und nehm' mir nen Strick.
 

Disclaimer: Immer noch gehören mir weder die Leutchen, noch die Orte, noch irgendetwas anderes was J.K.Rowling massenhaft Geld bringt (T-T).
 

Warning: Dieser Teil ist völlig anders als die ersten zwei oder der letzte, stellt es euch einfach als ein paar Erinnerungsfetzen vor. Ach ja, noch die üblichen Warnungen: ein bissel Slash, leicht depri (aber echt nur ganz leicht), ziemlich komisch, ich hab es ja schließlich geschrieben (hoffe ihr verzeiht mir dieses Verbrechen an der Menschheit, wenn nicht ... tja, muss ich auch mit leben n_n).
 

Danksagung: Vielen, vielen, vielen lieben Dank für die lieben Kommis, hab mich echt megamäßig gefreut, ihr seid echt super lieb zu mir *alle ganz doll knuddel*.
 

Entschuldigung(ich glaub, dass wird bei mir ne feste Rubrik): SORRY, SORRY und noch mal SORRY, dass es mit diesem Teil schon wieder so lange gedauert hat, wieder fast ein Monat (*sich dafür selbst versuch in den Hintern zu treten (klappt nur nicht so wie gedacht und auf dem Boden land "AUA")*), ich kann nur Besserung geloben, das letzte Kapitel kommt schneller, fest versprochen.
 

So und nun für alle, die es geschafft haben, dieses ätzend lange Vorwort zu überleben, viel Spaß mit:
 


 


 

Kuragari Kapitel II
 

"Bist du eigentlich total bescheuert? Ich hätte ja viel von dir erwartet, aber das? Nein, Harry, nein, bei allem was dir heilig ist, sag bitte dass das nicht wahr ist."

Die Stimme Rons überschlug sich fast und es schien ihm auch völlig egal zu sein, falls er es noch in irgendeiner Weise bemerkte, das er mitten im Aufenthaltsraum stand und von allen Anwesenden mit teils neugierigen als auch teilweise mit tadelnden Blicken bedacht wurde, obwohl die letzteren dieses Mal nicht von einer gewissen, braunhaarigen Gryffindor ausgingen, denn diese saß mit einem mehr als geschockten Gesichtsausdruck neben den beiden Jungen und starrte Harry die ganze Zeit einfach nur fassungslos an, sie konnte das alles noch gar nicht richtig begreifen.

"Ron, bitte, jetzt mach doch keine Szene." Versuchte der schwarzhaarige Junge ihm gegenüber ihn zu beruhigen.

"Ich soll dir keine Szene machen. Ich soll dir keine Szene machen?! Ja, sag mal, hakt's jetzt völlig bei dir aus?" Die Stimme des Rothaarigen wurde immer lauter. Harry war sich sicher, man konnte ihn bis hinunter in den Kerker der Slytherins hören. Und dennoch nahm es kein Ende.

"Du erzählst mir hier so etwas und erwartest allen Ernstes, dass ich dir keine Szene mache? Was hast du gedacht, wie ich reagiere? Das ich dir fröhlich um den Hals falle und dich dazu beglückwünsche? In was für einer Traumwelt lebt der große Harry Potter eigentlich?" Das Gesicht des Größeren hatte inzwischen beinahe die Farbe seiner Haare angenommen, doch nun begann es auch in den Augen des Jungen, der lebt, gefährlich zu funkeln, was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?

"Es ist ja wohl immer noch meine Sache und mein Leben. Ich dachte, du würdest mich verstehen, schließlich sind wir Freunde." Auch die Stimme Harrys hatte nun einiges an Lautstärke zugenommen.

"Meinst du echt das wir Freunde sind? Freunde hintergehen einander nicht." Fuhr ihn sein Gegenüber nun an.

"Ich habe dich nicht hintergangen, ich versteh echt nicht, was so schrecklich daran ist."

"Was so schrecklich ist? Du hast mir soeben erzählt, dass der große Harry Potter und der niederträchtigste aller Slytherins, Mister Draco Malfoy höchstpersönlich, einfach mal so von heute auf morgen beschlossen haben, die dicksten Freunde zu sein." Kaum hatte Ron diese Worte ausgesprochen, wurde es totenstill im Raum, es schien als traute sich keiner auch nur Luft zu holen, aus Angst etwas zu verpassen. Und ihre fragenden Blicke schienen Harry regelrecht zu durchbohren.

Jetzt wurde es dem Jungen, der lebt, echt zu viel. Sollten sie ihn doch alle in Ruhe lassen.

"Was glotzt ihr denn so? Ja, es stimmt, der berühmte Harry Potter bezeichnet Draco Malfoy als einen seiner Freunde, na und? Habt ihr ein Problem damit? Und selbst wenn, ist mir doch egal. Es ist nun einmal so, also akzeptiert es oder lasst es bleiben, das überlass ich ganz euch." Mit diesen Worten stürmte Harry aus dem Aufenthaltesraum, schnell kroch er durch das Portraitloch und verschwand in der Dunkelheit der dahinter liegenden Gänge. Im Aufenthaltsraum des Löwenhauses herrschte noch immer ein halb überraschtes, halb entsetztes Schweigen.
 

°~@~°
 

"Und was haben deine Freunde gesagt?" Leicht erschrocken blieb Harry mitten in dem halbdunklen Gang stehen. Er brauchte die Person nicht sehen, um zu wissen wer es war, der dort im Schatten der Statue eines großen und stolzen Magiers stand.

"Gesagt? Die haben mir ihre Freude so ins Ohr geschrieen, dass ich jetzt noch ganz taub bin." Erwiderte der Junge mit der Blitznarbe während er sich an die der Statue gegenüberliegende Wand lehnte.

"Hört sich ja an, als richten sie dir heute Abend sicher noch eine Party aus." Harry konnte es durch den Schatten, in welchem der Slytherin immer noch stand, zwar nicht erkennen, aber er wusste, dass auf den Lippen des Älteren ein fieses, leicht überhebliches Grinsen lag. "Dein kleiner Wieselfreund hat sich doch sicher am meisten gefreut, oder?"

"Oh ja und wie. Ich hab fast keine Luft mehr bekommen, als er mir seine gesamte Freude darüber zum Ausdruck brachte." Nun erschien auch auf Harrys Lippen ein Lächeln.

"So schlimm, oh, du Armer." Die Stimme des anderen schien vor Sarkasmus nur so zu triefen.

"Erspar dir dein falsches Mitleid, ist dir doch sowieso total egal was mit mir los ist." In den smaragdgrünen Augen begann es amüsiert zu blitzen.

"Na ja, eigentlich schon, aber da wir uns ja jetzt Freunde schimpfen, muss ich wenigstens so tun, oder?" Endlich trat der Blonde langsam aus dem Schatten der Statue und lächelte seinem Gegenüber regelrecht fröhlich an, kein Anzeichen der früheren Arroganz war in seinem Gesicht zurückgeblieben, selbst seine Augen hatten nun ein freundliches Funkeln angenommen, wenn auch tief in ihnen versteckt zwei sehr unterschiedliche Gefühle miteinander rangen.

"Du bist echt ein Idiot, Malfoy."

"Kein Wunder, dass wir Freunde sind, Potter, gleich und gleich gesellt sich gern."
 

°~@~°
 

"Hey Ron, hast du irgendwo Draco gesehen?" Fragte Harry seinen Freund, dem er soeben bei seiner Suche nach dem Slytherin in der großen Halle begegnet war, in welcher sie ihren Abschluss feierten.

"Der dürfte gerade auf der Tanzfläche herumspringen, mit Hermine." Schnaubte der Rothaarige mit einem Blick, als hätte er gerade erfahren, dass er die gesamten sieben Schuljahre wiederholen müsste und dabei ausschließlich von Professor Snape unterrichtet werden würde, doch der Schwarzhaarige ging nicht darauf ein.

"Mit Hermine? Wie hat er denn das geschafft?" Fragte er statt dessen nur etwas verwundert, zwar hatte das Mädchen den blonden Jungen niemals so abgelehnt wie sein bester Freund, doch war sie ihm gegenüber stets distanziert aufgetreten.

"Er wahrscheinlich gar nicht, irgendwer hat Alkohol in die Bowle gekippt, die sind alle nicht mehr ganz bei sich." Kommentierte sein Freund erneut und sein Blick wurde, falls das überhaupt noch möglich war, eine weitere Nuance düsterer.

"Ich geh ihn dann mal suchen und schick dir Hermine vorbei, wenn ich sie sehe, OK?" Harry beglückwünschte sich innerlich zu seinem schlauen Einfall, denn augenblicklich hellte sich das Gesicht seines Freundes wieder auf.
 

Auf der Tanzfläche brauchte der Junge, der lebt, nicht lange nach dem Gewünschten zu suchen, schließlich war der Slytherin auch keine Person, die man so einfach übersehen konnte.

Als eben dieser den Gryffindor erblickte, winkte er ihm auch gleich zu und kam dann regelrecht auf den Jüngeren zugestürmt.

"Los, du faule Socke, du musst auch tanzen, hast dich schon den ganzen Abend gedrückt, schließlich ist heute unser Abschlussball." Mit diesen Worten ergriff er die Hände Harrys und zog ihn mit sich auf die riesige Tanzfläche im großen Saal.
 

"Draco, bitte, ich kann nicht mehr. Mir ist schon ganz schwindelig. Ich geh lieber einen Moment an die frische Luft."

"OK, aber nur ausnahmsweise. Ich hol uns was zu trinken und komm dann nach." Augenblicklich verschwand der Blonde in den Menschenmassen. Harry begab sich nun in die riesige Eingangshalle Hogwarts und trat dann durch das große Tor hinaus ins Freie. Die bereits fortgeschrittene Nacht war sternenklar und der strahlende Vollmond verlieh der Landschaft einen gespenstisch-beruhigenden Anblick.

Heute war ihr letzter Tag in Hogwarts, morgen würden sie nach Hause fahren und in absehbarer Zeit mit ihren Ausbildungen beginnen, die schöne Schulzeit war somit entgültig vorüber.
 

"Du siehst aus, als geht morgen die Welt unter." Mit diesen Worten wurde ihm ein großer Becher, randvoll mit einer roten Flüssigkeit, die ab und an in allen Regenbogenfarben schillerte, vor die Nase gehalten.

"Setzen wir uns doch erst mal." Draco deutete auf eine Bank, leicht versteckt zwischen einigen Büschen. "Und dann erzählst du dem alten Draco mal, was den armen, kleinen Harry so schwer belastet." Beim Weg zur Bank bemerkte Harry das der Slytherin nicht mehr ganz nüchtern war, aber ihn störte es nicht.

"Na ja, irgendwie ist es wie ein Weltuntergang, schließlich ist ab morgen, nichts mehr so wie vorher. Unsere Schulzeit ist vorüber und wer weiß, was die Zukunft bringt." Begann Harry als sie sich gesetzt hatten und ein trauriger Schimmer trat in die smaragdgrünen Augen.

"Ach Gottchen, dass ich das noch erleben darf, der kleine Harry hat Zukunftsangst." Mit einer weiten Geste legte Draco nun dem Jüngeren seinen Arm um die Schultern. "Sonst bist du es doch, der allen mit seinem Zukunftsoptimismus gewaltig auf den Wecker fällt, oder etwa nicht?"

"Muss das heißen, dass ich keine Angst haben darf?" Harrys Blick richtete sich fragend auf den blonden Slytherin.

"Das hab ich niemals behauptet" antwortete dieser schnell. "Wir alle haben vor irgendetwas Angst, ob nun vor Prüfungen, vor dem Leben selbst,..." Der Gesichtsausdruck des Älteren war merkwürdig ernst als er abbrach.

"Oder davor, einen Menschen zu verlieren, den man liebt." Ergänzte Harry.

"Ja, das mag wohl das schlimmste von allem sein." Gab Draco nach einer kurzen Zeit der Stille ebenfalls zu, sehr zu Harrys Verwunderung. Zwar waren sie nun schon seit zwei Jahren sehr gute Freunde, aber über Themen wie Liebe oder ähnliches hatten sie noch niemals ernsthaft gesprochen, lag es vielleicht am Alkohol?

"Da ist es doch besser niemals zu lieben." Schloss der Slytherin seine Ausführungen, die Augen gen Himmel erhoben und somit den verwunderten Blick Harrys nicht bemerkend oder gekonnt ignorierend.

"Aber man kann es sich nicht aussuchen. Man verliebt sich einfach ohne etwas dagegen tun zu können." Verfolgte Harry den Gedanken weiter.

"Stimmt leider, aber wenn man seine Gefühle dem betreffenden Menschen nicht zeigt, bleibt wenigstens dieser unbehelligt." Fuhr Draco fort.

"Und beide unglücklich verliebt?!" Beendete der Gryffindor.

Ein Seufzen von Seiten des Slytherin, doch noch immer wand er seinen Blick nicht von den Sternen ab.

"Und was wenn die Liebe einseitig ist? Dann mag es doch wohl besser sein, oder?"

"Woher will man wissen, dass es einseitig ist, wenn man es niemals gezeigt hat?" Erst bei diesen Worten des Jüngeren, trafen sich ihre Blicke erneut und ein erstauntes Flackern stand in den Augen des Blonden, doch schnell wurden sie wieder gewohnt geheimnisvoll und nach kurzem Schweigen setzte er hinzu: "Aber da hätten wir schon wieder ein Problem, wie kann man es zeigen?"

"Na ja, man muss eben ein bisschen mutig sein." Harrys Antwort kam zögerlicher als seine letzten.

"Ein bisschen? Nimm es mir bitte nicht übel, aber du hast echt nicht viel Ahnung, was? So etwas kann einen fertig machen. Man macht andauernd versteckte Andeutungen, versucht ihn dazu zu bringen, das er es von selbst herausfindet, benimmt sich wie ein Trottel in seiner Gegenwart und doch ist er zu dämlich es zu kapieren."

Harry blickte nun seinerseits den Slytherin überrascht an, das klang ja, als wäre Draco wirklich unglücklich verliebt, aber bisher hatte selbst er nichts bemerkt und in wen sollte er sich eigentlich verliebt haben?

"Dann muss man es ihm eben unmissverständlich klar machen. Andeutungen reichen in solchen Fällen einfach nicht." Gab der Schwarzhaarige nun entschlossen von sich.

Ein kleines, fast schmerzliches Lächeln zeigte sich auf den Zügen des anderen.

"Und was meinst du mit unmissverständlich?" Erneut sahen sie sich an und unter dem intensiven Blick aus den schönen, blaugrauen Augen begann es Harry leicht flau im Magen zu werden.

"Na ja, man sagt, dass man ihn ... ähm ..., dass man ihn liebt oder so was in der Richtung." Harry verfluchte sich selbst, warum musste er gerade jetzt anfangen zu stottern und dann spürte er auch schon, wie ihm das Blut in die Wangen schoss.

Dracos Blick wurde auf einmal undurchschaubar.

"Meinst du mit so was in der Richtung, etwa in dieser Art?" Mit diesen Worten hatte der Slytherin auch schon seine rechte Hand in den Nacken des Jüngeren gelegt und seine linke Hand strich sanft über die Wange des Schwarzhaarigen. Mit einem Ruck zog er ihn zu sich und verschloss mit seinen warmen, weichen Lippen die des Gryffindors. Die Gefühle des Jungen, der lebt, überschlugen sich, was sollte das denn jetzt?
 

Bevor der Schwarzhaarige jedoch in irgendeiner Weise darauf reagieren konnte, vernahm er eine nur all zu bekannte Stimme.

"Harry, Hey Harry, bist du hier irgendwo?" Es war die Stimme von Harrys bestem Freund.

Erschrocken löste sich Draco von ihm und sah seinen Freund mit einer Mischung aus Überraschung, Verlegenheit und einer klitzekleinen Spur Entsetzen an, dann tauchte Ron vor ihnen auf.
 

°~@~°
 

"Los, Ron jetzt mach endlich, sonst fährt der Zug noch ohne uns." Die Stimme des braunhaarigen Mädchens hallte über den Bahnsteig.

"Hetz mich doch nicht so, wir haben noch genug Zeit." Antwortete die genervte Stimme des Rothaarigen. "Und wieso nervst du eigentlich immer nur mich, Harry trödelt doch sicher auch wieder genug, Hermine."

"Leider hab ich Harry seit dem Frühstück nicht mehr gesehen und da bleibst bedauernswerter Weise nur noch du übrig, tut mir ja so leid." Erwiderte das Mädchen mit einem fröhlichen Lächeln.

"Na super, hab ich ein tolles Leben." Stöhnte der jüngste Weasley - Sohn auf.

"Oh, was sehe ich denn da, hat unser Hogwartstraumpaar etwa Beziehungsstress." Nun wurde es Ron echt zu viel, Hermines Sklaventreiberei konnte er ja noch ertragen, aber dieser schleimige Slytherin, den Harry aus welchen Gründen auch immer, als seinen Freund bezeichnete, musste nun echt nicht mehr sein.

"Malfoy." Als der Rothaarige diesen Namen aussprach, sah es aus als kaue er gerade eine riesige, extra saure Zitrone. "Was gibt es denn?"

"Sorry Weasley, ich wollt dich nicht von irgendetwas wichtigem abhalten, aber was ist schon wichtig, wenn du es tust?" Die Blicke der beiden Jungen trafen sich und schienen fast Funken zu sprühen.

Obwohl Harry beide als seine Freunde bezeichnete, waren sie sich niemals richtig grün geworden, sehr zum Leidwesen des Schwarzhaarigen.

"So toll im Sprücheklopfen wie immer, aber was willst du denn nun?" Zischte Ron den Älteren fast an.

"Eigentlich wollte ich fragen wo Harry ist, aber da man mit dir sowieso nicht richtig reden kann, richte ich die Frage doch lieber, an deine Freundin, die hat im Gegensatz zu dir, was im Kopf. Könnte unter Umständen sogar für zwei reichen, also brauchst du dich gar nicht anzustrengen, was in deine Matschrübe reinzuprügeln." In diesem Moment sah Ron beinahe rot, was bildete sich dieses Frettchen eigentlich ein. Er wäre sicher auch gleich auf Malfoy zugestürmt, hätte er nicht den warnenden Blick von Hermine mitbekommen, der ihm mehr Unheil verhieß, als selbst der arrogante Slytherin im Moment bringen könnte, also hielt er sich zurück und überließ ihr die Antwort.

"Wir haben Harry seit dem Frühstück nicht gesehen, du musst ihn also wahrscheinlich suchen gehen, Draco. Und du Ron solltest dich nun wirklich beeilen." Mit diesen Worten drehte sich Hermine um, sie war die dauernden Streitereinen der beiden echt langsam leid, ohne ein weiteres Wort verschwand sie im Inneren des Zuges, die beiden Jungen folgten ihr, sich gegenseitig immer noch giftige Blicke zuwerfend.
 

°~@~°
 

"Ach, hier hast du dich verkrochen." Mit einem Ruck wurde die Tür des letzten Abteiles des Hogwarts-Expresses geöffnet.

"Musste es eigentlich unbedingt das letzte Abteil im ganzen Zug sein? Ich bin auf der Suche nach dir, durch das ganze Ding gerannt." Genervt fuhr sich der Blonde durch die Haare. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen ließ ihn kurz innehalten, doch dann setzte er sich ihm gegenüber und begann ebenfalls zu grinsen.

"Gib es doch zu, das hast du extra gemacht, nur um mich zu ärgern."

Harry wand seinen Blick nun vom Fenster zu dem jungen Mann ihm gegenüber.

"Aber klar, du kennst mich doch."

Beide lächelten, aber dann wand der Gryffindor sich wieder der Landschaft zu, an welcher der Zug vorbeifuhr und Draco dachte angestrengt über einen erneuten Gesprächsanfang nach. Irgendwie musste er Harry die Sache mit dem Kuss erklären. Er verfluchte sich, warum hatte er soviel von der dämlichen Bowle getrunken, es war doch schon im nüchternen Zustand schwer genug seine Gefühle für den Schwarzhaarigen im Zaum zu halten. Jetzt musste er jedenfalls die Sache aufklären, sonst könnte noch wer weiß was passieren.
 

Ein leichtes, halb unterdrücktes Seufzen veranlasste Harry erneut seine Aufmerksamkeit dem Slytherin ihm gegenüber zuzuwenden. Was war nur los? Erst die Sache gestern Abend, die sich der Gryffindor noch immer nicht recht erklären konnte, warum hatte ihn Draco geküsst? Und dann war da der seltsame Ausdruck in den blaugrauen Augen seines Freundes, aber was ...?

"Harry?" Obwohl er all seine Sinne auf den Blonden gerichtet hatte, schreckte der Junge, der lebt, doch bei der plötzlichen Nennung seines Namens zusammen.

"Was ist denn, Draco?" Fragte er schnell, wobei er fühlte, das er leicht rot anlief.

"Ich ... ähm ... ich möchte dir das mit gestern Abend gern erklären." Nun wurde der Schwarzhaarige hellhörig, bekam er also doch eine Antwort auf seine Fragen?

Kurz trafen sich ihre Blicke und mit einem leichten Nicken bestätigte er dem Slytherin seine Aufmerksamkeit, der daraufhin den Kopf senkte und leise zu sprechen begann.

"Erst einmal tut es mir leid, ich war wohl reichlich betrunken gestern und hab ziemlich viel Müll gelabert und dann auch noch dieser total abgewrackte Scherz mit dem Kuss von mir, einfach unpassend. Ich möchte mich entschuldigen, bitte verzeih mir Harry." Verunsichert hob der Blonde den Blick und versuchte etwas in den Augen seines Gegenübers zu lesen, doch er konnte nicht das geringste erkennen.
 

Während Draco sprach, spürte Harry ein merkwürdiges, fast schmerzhaftes Gefühl in seiner Brust. Es war also alles nur ein blöder Scherz gewesen, na ja wieso auch nicht? Schließlich waren sie beide Jungen und dazu auch noch gute Freunde, was sollte da so ein dämlicher Kuss mehr sein als ein Scherz? Wieso hatte er sich eigentlich so viele Gedanken darüber gemacht?
 

"Harry?" Fragte Draco unsicher, nachdem der Schwarzhaarige noch immer nicht auf seine Entschuldigung reagiert hatte. Glaubte er ihm etwa nicht?

"Ja?" Kam die leicht verwirrte Gegenfrage.

"Na, was ist nun, nimmst du meine Entschuldigung an?" Der Ältere blickte dem anderen fest in die Augen.

"Aber klar, war doch nur ein blöder Scherz. Ich bin nur froh, das Ron nicht einfach dazwischen geplatzt ist, der hätte deinen Scherz sicher etwas anders aufgefasst und wer weiß, ob wir dann heute in einem Stück auf dem Rückweg wären." Antwortete der Gryffindor mit einem Lächeln.

"Stimmt, der hätte mir sonst was angetan, wenn er es schon kaum erträgt, wenn ich mit dir spreche." Setzte nun auch Draco dazu und begann regelrecht erleichtert zu lächeln, Harry hatte ihm geglaubt.
 

°~@~°
 

Es war bereits dunkel, als der rote Hogwartsexpress auf dem Bahnhof King Cross in London einfuhr. Auf dem Bahnsteig standen schon etliche Familien die ihre Kinder zurückerwarteten. Es lag eine Stimmung aus freudiger Erwartung auf Familie und Ferien und leichter Betrübnis über etliche Wochen Trennung von guten Freunden in der Luft, doch bei einigen war der Trennungsschmerz tiefer, sie würden niemals wieder Schüler in Hogwarts sein, denn ihre Schulzeit endete an genau diesem Tag auf dem Bahnsteig des großen Londoner Bahnhofes.

Langsam leerte sich der Platz vor dem Zug und am Ende standen nur noch vier Personen dort, es waren einige der diesjährigen Abschlussklasse. Fast andächtig standen sie noch immer mit ihrem Gepäck in den Händen an dem Ort, von dem sie das erste Mal vor sieben Jahren zu ihrer Reise in ein anderes Leben aufgebrochen waren.

"Tja, damit wäre es vorbei, oder?" Wand sich nun Harry an seine Freunde. Mit ihm standen noch Hermine, Ron und Draco auf dem Bahnsteig.

"Aber immer wenn etwas endet, beginnt etwas neues." Fügte Hermine lächelnd hinzu. Dann verabschiedete sie sich von den drei Jungen und verließ den Platz vor dem Hogwartsexpress.

"Ich werde dann auch mal gehen, Mum und Ginny warten schon. Tschüß Harry und meld dich mal." Mit diesen Worten umarmte er seinen Freund und folgte Hermine, Draco dabei gekonnt ignorierend.

"Tja, dann sind wohl nur noch wir beide übrig, oder?" Sagte Harry und trat zu Draco, der jedoch nur abwesend nickte, etwas schien ihn zu beschäftigen.

"Wer hätte an unserem ersten Schultag gedacht, dass alles einmal so enden wird, nicht?" Setzte der Jüngere noch hinzu und nun streifte der Blick des Slytherin den des Gryffindors.

"Hätte man mir damals gesagt, dass wir eines Tages befreundet sein würden, hätte ich ihn für verrückt erklärt, doch jetzt kann ich es mir kaum anders vorstellen, aber vielleicht muss ich das dennoch tun." Dracos Blick wurde ausdruckslos, wie Harry das hasste. Das tat der Ältere immer wenn er seine Gefühle nicht zeigen wollte.

"Quatsch, wir werden Freunde bleiben. Ich sorg schon dafür das du mich nicht vergisst." Gab der Schwarzhaarige nun mit leichter Euphorie in der Stimme von sich.

"Wie könnte ich den großen Harry Potter auch nur eine Minute vergessen, aber ob wir wirklich Freunde bleiben können?" Fragte der Slytherin mit leichter Trauer in der Stimme.

"Na klar, nur weil wir uns nicht mehr jeden Tag auf den Wecker fallen, bleibt doch unsere Freundschaft bestehen, mag kommen, was will." Ein selbstsicheres Grinsen auf Harrys Lippen lies auch Draco lächeln.

"Und da hätten wir wieder unseren zukunftsoptimistischen Potter, wie haben wir ihn doch vermisst." Das Lächeln des Älteren wurde fast wieder zu einem typischen Malfoygrinsen, aber eben nur fast.
 

"Also dann, es ist schon spät, ich werde mich wohl auch langsam auf den Weg machen." Beschloss Draco nach einem Blick auf die Uhr des Bahnsteiges. Er trat auf Harry zu und umarmte den Gryffindor, etwas länger als es eigentlich üblich war. "Es war wirklich eine schöne Zeit mit dir und auch unsere Freundschaft war echt etwas besonderes. Leb wohl, Harry." Und mit diesen Worten war Draco auch schon verschwunden und Harry stand allein auf dem halbdunklen Bahnsteig. Ein seltsames Gefühl erfüllte sein Innerstes und ließ ihn trotz angenehmer Temperatur zittern.
 

Seh dich gehen, weiter und weiter fort

An einen andren, für mich unerreichbaren Ort

Dunkelheit zieht in mein Herz

Immer tiefer dringt der Schmerz

Alles um mich herum wird kalt

Niemand bietet mir mehr Halt

Hast mir unsere Freundschaft fest versprochen,

niemals hättest du dies gebrochen.

Allein die Hoffnung stirbt zuletzt,

doch meine Seele ist zerfetzt.

Schließlich darf ich dich wieder seh'n

Doch was ist nur mit dir gescheh'n?

Du bist wahrlich nun mein Feind

Und nur ich bin es der weint?

Weiß nicht, wie es werden soll,

ist die Zukunft noch hoffnungsvoll?
 


 


 

So, dass war es also diesmal von mir. Ich weiß, komisches Kapitel, hoffe es gibt trotzdem den ein oder anderen dem es gefallen hat, wenn nicht, kann man es immer noch als Abschreckung für Ratten in den Keller hängen, klappt sicherlich auch, so ist es wenigstens zu etwas gut.

Falls noch jemand einen anderen Verwendungszwecke findet, kann er mir das gern mitteilen, bin für jeden Vorschlag offen.

Aber auch über ein paar kleine Kommis würde ich mich sehr freuen(wer auch nicht), wir sehen uns zum großen Finale von Kuragari in Kapitel III wieder, jedenfalls hoffe ich das.
 

Bis dahin:
 

Tschau, ja mata ne, bye bye
 

Eure Sakiko ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  teufelchen_netty
2004-06-24T16:18:35+00:00 24.06.2004 18:18
schönes kapi, vorallem, das gedicht am ende? passt wirklich sehr gut dahin. also ich war wirklich wieder begeistert. ^^
Von:  MizuFuunakami
2004-06-17T15:29:49+00:00 17.06.2004 17:29
Hi ^^,
schönes Kapitel, das Gedicht ist gut geworden,
gar kein Grund sich schlechter zu machen, als du bist.
Hat das Gedicht eigentlich schon andeutungen drin, wie es weiter geht (die letzten Zeilen), ist das Absicht?
Tschau *lieb kunddel*
Mizu F.
Von: abgemeldet
2004-06-16T14:15:26+00:00 16.06.2004 16:15
Hey
also erstmal danke für die nachricht. Hate es völlig verpeilt *sich verkriech* Aber das Kapitel war total gut. Echt, Harry steht ja so was von auf den Leitung *g* Total süß die beiden. Ich freu mich schon riesig aufs Finale.
bis denne
bey bey Inkognito3
Von: abgemeldet
2004-06-16T09:00:51+00:00 16.06.2004 11:00
Gott, mach dich doch nicht immer so runter, das kann ich gar nicht haben!!
'selbstbewusstsein'
'feminismus'(oder 'maskulinismus, je nach dem)
is doch gut geworden!!
Ich kann es nur nicht ertragen, wenn Dray so leiden muss!!
<schnief>
Cat


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