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Füreinander bestimmt

Romantic Short Stories
von

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Kizna+Zero

Eine kurze Story über eines meiner Lieblings-Pairings! Viel Spaß!
 

Füreinander bestimmt
 

~~ Kiznas POV ~~
 

Mein Kopf schmerzt. Vermutlich habe ich wieder einmal zu viel gearbeitet. Saki ist schon in der Dusche und Ikhny bereits fix und fertig angezogen.

"Warum habt ihr mich nicht eher geweckt? Jetzt komme ich garantiert zu spät!"

"Bis das Training anfängt, haben wir noch fast eine Stunde, das genügt doch. Zero wird dich schon nicht umbringen." meint sie lächelnd und setzt ihre Brille auf.

Ich erwidere nichts, denn sein Name ist gefallen. Der meines Partners. Anwärter Nummer 88. Missmutig werfe ich meine Decke zurück, recke und strecke mich und stehe auf. Ich will nicht an ihn denken, an das hübsche Gesicht, das wirre dunkelbraune Haar, durch das man seine Finger führen möchte, sobald man es sieht, die schönen dunkelblauen Augen und sein süßes Lächeln. Mein Herz schlägt wie wild. Seit er im ersten Kampf davon getrieben ist, weiß ich in seiner Nähe kaum mehr ein noch aus. Ich hatte solche Angst, dass er nicht zurückkommen würde....Gott sei Dank hat Hiead ihn rechtzeitig gefunden! Was hätte ich ohne ihn gemacht? Meine Erinnerung schweift zurück zu dem Tag, an dem ich ihn kennenlernte. Er musterte mich erstaunt, als könne er nicht glauben, wen er da vor sich hatte. Irgendwie sah er putzig aus, die Verblüffung quer über sein Gesicht geschrieben....Anfangs fand ich ihn ziemlich kindisch und von Disziplin hatte er auch keine Ahnung. Er war ungeduldig und mir blieb nichts anderes übrig, als meine Argumente "schlagkräftig" zu äußern. Als er mir die Kappe vom Kopf fegte, hatte ich das Gefühl, als wäre alles aus. Natürlich war er verwirrt, mit Katzenohren hatte er sicher nicht gerechnet. Aber einfach dazustehen und mich dumm anzugucken....Ich hätte ihn erwürgen können! Er musste mich wieder zurückholen und das tat er auch - er warf mich über seine Schulter, ohne auf meinen Protest zu hören. Azuma verpasste mir eine Ohrfeige, weil ich davongelaufen war. Ich verbiss mir die Tränen und dachte mir, dass es schlimmer schon gar nicht mehr werden könnte....der Ausbilder verärgert, ein taktloser Partner und....
 

"Kizna und ich sind Partner. Ich will auch eine Ohrfeige!"

Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Azuma ging auch prompt darauf ein, aber statt ihm nur eine Backpfeife zu verpassen, bekam Zero einen Faustschlag, der ihn auf den Boden schickte. Ich sah das und konnte es nicht glauben. Ich kniete mich neben ihn und half ihm auf. Auf seiner Wange war ein Bluterguss entstanden. Warum hatte er das getan? Vielleicht war er doch nicht so übel....Ja, das war der Moment, wo ich erkannte, dass er in Wirklichkeit ein netter Kerl war. Im Quarval leistete er hervorragende Arbeit; er hat Talent zum Kämpfen und ist sehr flink und geschickt. Damals hatte er leider auch eine EX-Reaktion und ich wollte Azuma davon ablenken, nachdem Zero wieder aus dem Simulator herausgeklettert war. Oh je....wenn ich daran denke, ist mir das immer noch peinlich....Na ja, also....er kam durch ein Missgeschick meinerseits in.... Tuchfühlung mit....meiner Oberweite....er wurde rot....ich bin ausgerastet und habe ihm eine runtergehauen....Und er sah schon wieder so süß aus....

Mit der Zeit sind zusammengewachsen zu einem richtig guten Team. Wenn er Erfolg hatte, habe ich mich riesig gefreut. Gestritten haben wir immer wieder einmal, aber das ist alles nicht so ernst, tatsächlich verstehen wir uns prima. Ja....so war es. Aber jener Kampf, in dem ich den Kontakt zu ihm verlor und wir nur ahnen konnten, dass er irgendwo im All herumtrieb, steuerlos, und möglicherweise von den Victims....Ich ertrug die Vorstellung nicht. Ich bin in unser Quartier gelaufen und hab mich auf meinem Bett verkrochen, weil ich die Tränen nicht zurückhalten konnte. Zero, irgendwo allein da draußen und ich konnte ihm nicht helfen....! Ich war so maßlos erleichtert, als er gesund und munter zurückkam, dass mein Herz kurz vorm Überlaufen war. Aber er begrüßte mich ungehalten, weil ich offensichtlich einen Fehler gemacht hatte. Ikhny hatte wohl etwas damit zu tun, also beschloss ich, die Schuld auf mich zu nehmen, denn immerhin ist sie meine beste Freundin. Hiead hatte sie sicher zu ihrer Verzweiflungstat gebracht, dieser Mistkerl! Zero war sauer auf mich. Nun, ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich begriff auch nicht, wie es kam, dass ich mich so aufgeregt hatte. Wer war er denn schon?! Bloß mein Partner, ein Kumpel allenfalls. Und doch krampft sich in mir immer noch alles zusammen, wenn ich mich daran erinnere, dass praktisch jeder Kampf tödliche Gefahr in sich birgt....Sein Traum ist es, Pilot zu werden. Ich verstehe ihn, denn auch ich wollte das einst, doch ich besitze nicht das nötige EX. Er wird für mich diesen Traum erfüllen, den ich auf ihn projiziert habe. Er wird tapfer und stark sein und die Victims besiegen und ich werde lächelnd neben dem Kontrollpult stehen und ihm Glück wünschen, bevor er meine Tränen bemerkt, weil ich um sein Leben fürchten muss....
 

Sollte er jemals erfahren, wie sehr ich mich um ihn sorge, wird er die Begeisterung für den Kampf verlieren....und das könnte ihn umbringen! Er darf es nicht wissen! Ich verbeiße mir ein verbittertes Lachen, während Saki hereinschneit und ich zur Dusche eile. WAS darf er denn nicht wissen?! Da stehe ich nun hier und verstehe meine eigenen Gefühle nicht! Ich erreiche den Duschraum und komme erst zur Ruhe, als das heiße Wasser über meinen Körper fließt. Dampf steigt auf und hüllt die Umgebung ein. Alles verschwimmt. Und doch kann ich IHN nicht aus meinem Kopf verbannen, obwohl ich es versuche. Ein Teil von mir ist überzeugt, dass es besser ist, ihm nichts zu sagen, aber der andere Teil sehnt sich danach, ihm meine....

Ich schlinge die Arme um meine bebenden Schultern, als die Wahrheit in mir erblüht wie eine Blume. Ja. Es ist, wie es ist. Ein Teil von mir sehnt sich danach, ihm meine Liebe zu gestehen, mich in seine Arme zu werfen, mich an seine warme Brust zu schmiegen und seinen Herzschlag zu spüren. Ich habe mich in ihn verliebt und ich kann es nicht ändern, selbst wenn ich wollte. Mechanisch verlasse ich die Duschkabine, trockne mich ab und ziehe meine Lotsenuniform an. Wieder Training.

Wieder ein Tag, den ich mit ihm verbringen werde.

Wieder werden seine strahlenden Augen mich durchdringend betrachten.

Wieder werde ich sein Lächeln sehen.

Wieder werden mich seine sanften Hände berühren, wenn er mir für eine gelungene Trainingsrunde dankt.

Und ich werde wie immer nicken, ihn ärgern, mit ihm schimpfen, ihn aufziehen, einen Wutanfall kriegen und ihn durch die Simulation scheuchen.

Oh Zero....was hast du mir angetan....?
 

~~ Zeros POV ~~
 

Hiead ist natürlich schon längst weg. Warum hat er Clay und mich nicht auch geweckt?! Argh, ich könnte ihn....! Wir gelangen zum Aufzug, wo Yamagi und Roose bereits auf uns warten. Ich bin sehr still, während wir nach unten sinken und kriege von der Unterhaltung meiner drei Freunde kaum etwas mit. All meine Gedanken richten sich auf die Person, die ich gleich sehen werde. Sie. Meine Partnerin. Das Mädchen mit den niedlichen Katzenohren, dem kirschblüten-farbenen Haar und diesen unergründlichen, wundervollen Augen, in deren Glanz ich versinken könnte....Kizna. Als ich sie kennenlernte, dachte ich, ich könnte nicht mit ihr auskommen. Es fing schon so vertrackt an, weil ich ungeduldig war und dann auch noch mit wenig Feingefühl auf ihre Ohren reagiert habe. Zu Beginn empfand ich sie durchaus als etwas seltsam, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Nein, ich bin sogar der Meinung, dass sie irgendwie süß sind. Sie ist weggelaufen, weil ich sie verletzt habe. Natürlich musste ich sie zurückholen, denn ohne sie kann ich nicht trainieren. Sie war ein bisschen widerspenstig, also habe ich sie mir über die Schulter geworfen und sie war erstaunlich leicht. Dann hatten wir es endlich geschafft und ich durfte in den Quarval. Mit ihrer Hilfe habe ich einen guten Kampf hingelegt. Sie weiß es nicht, aber Azuma hat mir später gesagt, dass sie mir nur 80% der möglichen Energie gegeben hat. Ja, sie ist eine tolle Partnerin, eine begabte Lotsin und....ein wundervolles Mädchen. Nachdem ich den Simulator verlassen hatte, versuchte sie, meine EX-Reaktion vor unserem Ausbilder zu verheimlichen....auweia....Warum spukt mir das immer noch im Hirn rum?! Also, das lief irgendwie ungünstig....sie hakte ihr Bein unter, ich krachte zurück und na ja, hatte....die Gelegenheit.....äh, wie soll ich das ausdrücken....? Na ja, ich konnte feststellen, dass sie obenrum ziemlich gut gebaut ist....Dafür hab ich logischerweise einen Schlag kassiert. Aber eigentlich stört es mich nicht, dass sie mich anfährt, mir Püffe versetzt oder mich lauthals zurechtbiegt....
 

Ich habe sie einfach gern. Ich weiß, dass ich ihr absolut vertrauen kann und dass sie immer für mich da sein wird. Zwar habe ich es ihr zu verdanken, dass ich neulich abgetrieben bin, aber so ein Versehen kann jedem mal passieren, denke ich. Ich bekam einen regelrechten Schock, als plötzlich die Verbindung beim Teufel war. Hiead hat mich gefunden und gerettet und behauptet, er hätte es nur getan, um sein EX zu testen. Ich glaube ihm nicht recht....Ich gebe zu, zunächst war ich wütend auf Kizna, aber Saki hat mir durch die Blume zu verstehen gegeben, dass sie nach dem Kontaktabbruch sehr verzweifelt war und geweint hat sie wohl auch. Tränen in diesem strahlenden Blick, schwimmend und unbestimmt....? Ich vermag mir das gar nicht richtig vorzustellen, sie ist doch sonst immer so stark, fröhlich, tapfer und energisch. Weshalb sollte sie um mich weinen? Ob sie tatsächlich Angst hatte, mich zu verlieren? Ob sie mich so sehr mag? Ich bezweifele es, schließlich habe ich mich am Anfang wirklich blöd benommen. Nein, nicht ganz. Dass ich auch eine Ohrfeige wollte, das war gut. Ich bemerkte, dass sie mit der Rüge kämpfte und ich wollte ihr beweisen, dass ich für sie da sein würde - natürlich hatte ich nicht erwartet, eine Faust an der Backe kleben zu haben! Azuma ist ein eigenartiger Pädagoge! Sie hat sich um mich gekümmert. Ich sehe ihr hübsches Gesicht über mir, als wäre es gestern gewesen. Sie schien umgeben von einem warmen, angenehmen Licht und das war der Moment, in dem unsere Partnerschaft die Kurve meisterte: Kizna reichte mir die Hand, um mir aufzuhelfen und ich nannte ihr endlich meinen Namen, den sie bis dahin noch nicht kannte. Und jetzt befinde ich mich auf dem Weg zum Training. Vermutlich werden wir wieder miteinander streiten, wie ständig. Dabei fliegen so manches Mal die Fetzen, aber wir sind doch gute Freunde geworden.

Freunde. Ja.
 

Ich wende mich von Clay, Roose und Yamagi ab, die gerade in eine Diskussion über Ich-habe-keine-Ahnung-was vertieft sind. Es ist merkwürdig. Wenn ich an Kizna denke, tut mein Herz weh, aber es ist ein angenehmer Schmerz und er macht mich so leicht, dass ich meine, davonfliegen zu können. Der Aufzug kommt an und die Türen schwenken zur Seite. Meine Füße wollen sich heute gar nicht vom Boden heben. Ich fühle mich schwer, verbraucht und mein Kopf ist so leer als ob....mit fällt nichts Passendes ein. Azuma begrüßt uns, ein bisschen laut und jovial wie immer. Die PRO-INGs sind bereit und ich soll zuerst einmal mit Hiead kämpfen. Das ist mir nur recht, er kann eine Abreibung brauchen!

"Hallo Zero!" ruft meine Partnerin und ich erwidere den Gruß. Eine Weile stehen wir uns unschlüssig gegenüber und ich finde keine Worte. Plötzlich ergreift der Wunsch von mir Besitz, sie in meine Arme zu nehmen und sie zu küssen....Hehe, neinnein, wie komme ich denn auf diese Idee?!

"Bist du soweit?" fragt sie mich.

Ich nicke stumm und steige in meinen PRO-ING. Ich bin heute nicht sehr konzentriert. Obwohl Kizna mich anfeuert bzw. in den Boden stampft, wenn ich nicht Acht gebe, kann mich Hiead problemlos durch die Mangel drehen.

"Hey Zero, was ist los? Es macht keinen Spaß, wenn du dir keine Mühe gibst!!"

Sieh an, das hätte ich nicht gedacht! Der Ausbilder schickt mich wieder raus und statt dessen Roose rein, der aber nicht sonderlich glücklich darüber ist. Kizna hält mir eine Standpauke, von wegen, was mir einfiele, und dass ich mich gefälligst zu konzentrieren habe und was ich mir geleistet hätte, ginge auf keine Hutschnur und überhaupt....Als sie endet, betrachte ich sie genau. Mein Herz pocht gewaltig. Schließlich nehme ich ihre Hand hoch, hauche einen flüchtigen Kuss darauf und meine: "Entschuldige bitte."

Dann renne ich nach draußen, als hätte der Blitz in unserer Mitte eingeschlagen. Ich weiß jetzt, warum sie mich so aus der Ruhe bringt. Weil ich mich in sie verliebt habe. Beide Hände auf meine Brust gepresst, als könne ich auf diese Weise meine innere Aufgewühltheit zum Schweigen bringen, atme ich mehrere Male tief durch und schließe die Augen. Jetzt bloß nicht schwach in den Beinen werden....!
 

~~ Kiznas POV ~~
 

Zero ist heute miserabel. Ich verstehe gar nicht, warum. Vorhin wirkte er noch ausgeglichen und munter. Ich hätte nicht gedacht, dass er so schlecht sein würde. Azuma scheucht ihn wieder aus der Simulation und er steht kleinlaut vor mir, während ich meiner Entrüstung Luft mache. Ich weiß, dass er wirklich gut ist und ich bin enttäuscht, wenn er nicht seine übliche Klasse hat. Ich will doch, dass er sich seinen großen Traum erfüllt, auch wenn das für mich verborgene Tränen und Schmerz bedeutet! Auf einmal sieht er mich ganz intensiv an. Ich verstumme und spüre eine unbestimmte Nervosität in mir aufsteigen. Ich werde unter dem Blick dieser atemberaubenden Augen dahin schmelzen....Warum muss er mich jetzt so ansehen? Plötzlich ergreift er meine Hand, küsst sie und entschuldigt sich für sein Versagen. Ein elektrisierender Schock durchzuckt mich. Seine samtenen Lippen auf meiner Haut zu fühlen, bringt mich völlig durcheinander. Was fällt ihm ein?! Ich....ich....Meine Wangen erglühen rosig, wenn ich nicht schon knallrot bin. Zero ist verschwunden. Halt! Was sollte das? Meine Beine bewegen sich, hinter ihm her. Weit ist er noch nicht, er lehnt draußen an der Wand vor dem Übungs-Gelände und atmet heftig. Seine Augen sind geschlossen und ein seltsames Zittern durchläuft ihn und läßt seinen anmutigen Körper erschauern.
 

"Zero." setzte ich an und springt auf wie vor einer unversehens auftauchenden Gefahr. Als er mich erkannt hat, fasst er sich halbwegs und fragt, was ich will.

"Nach dir sehen. Du benimmt dich heute so eigenartig."

"Es....es ist nichts....Ich bin nur....verwirrt...."

"Bedrückt dich etwas? Wenn du ein Problem hast, kannst du mit mir darüber reden, das weißt du doch. Ich bin immer für dich da."

"Das ist es ja gerade!!" stößt er hervor und nun bin auch ich verwirrt. Was könnte ihn so durcheinander gebracht haben? In seinem Blick liegt etwas, das ich nicht zu definieren vermag, ein mächtiges Gefühl, irgendwie unglaublich stark und doch zu scheu, um ausgesprochen zu werden....

"Du bist das Problem!" erklärt er.

Mir ist, als tauche man mich kopfüber in einen Eimer eiskaltes Wasser. Der Boden unter mir fängt an, sich zu drehen. Ich schlucke mühsam und meine Hände ballen sich zu Fäusten. Habe ich etwas falsch gemacht? Mag er mich nicht? Will er etwa eine neue Partnerin?! Nein, bitte nein!! Ich will bei ihm bleiben!!

"Zero, was immer ich getan habe, es kommt bestimmt nicht wieder vor! Aber verlang keine neue Partnerin, hörst du?! Auf keinen Fall!"

Er hält verdutzt inne.

"Warum sollte ich das tun?"

"Darum....geht es doch?"

"Nein, darum geht es nicht."

Seine Stimme klingt ernst und tief, so habe ich sie noch nie gehört. Er nähert sich mir und hebt mein Kinn behutsam an, um mir in die Augen sehen zu können.

"Du löst Gefühle in mir aus, die mir fremd und zugleich seltsam vertraut sind. Niemals würde ich das aufgeben wollen. Wie kannst du auch nur annähernd glauben, ich würde eine andere Partnerin wollen?"

"Es stimmt also nicht? Gott sei Dank!! Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich dir gleichgültig wäre. Ich...."

"Warum ist es dir so wichtig, was ich denke?"

Jetzt ist er mir so nah wie noch nie zuvor. So nah, dass sich unsere Lippen fast berühren und ich merke, dass Tausende von Schmetterlingen in mir herumschwirren. Ich vergesse alles, wenn ich ihn ansehe....wenn wir doch für immer so stehen bleiben könnten.

"Nun ja....weil....ich will, dass du eine gute Meinung von mir hast und weil...."

Ich presse den Mund zu und überlege, ob ich es ihm gestehen soll. Seine Hand gleitet von meinem Kinn zu meiner Taille und er legt seinen Arm darum. Danach zieht er mich an seine Brust und ich meine, zu verbrennen. Er soll mich nicht loslassen, niemals! In seinen Augen schimmert eine unbestimmte Hoffnung. Worauf?

"Sag es mir." bittet er mich in einem sanften, liebevollen Ton und streichelt mir mit der anderen Hand über die Wange.

"....weil....ich....ich.....ich.....liebe....dich...."

Da schließen sich beide Arme um mich und er hebt meinen Kopf an. Noch nie war sein Gesicht so beredt. Bevor ich irgendetwas sagen kann, küsst er mich leidenschaftlich und ich ergebe mich. Mein Glück hüllt mich ein wie eine weiche Wolke und ich spüre eine unbeschreibliche Leichtigkeit nach mir greifen. Nachdem er sich von mir gelöst hat, flüstert er:

"Ich liebe dich auch, Kizna. Ich....liebe....dich...."
 

Es ist wohl wahr, was meine Mutter mir früher einmal erklärte. Dass es das gibt, die große Liebe. Dass es zwei Menschen gibt, die füreinander bestimmt sind und die sich finden werden, trotz aller Widernisse des Lebens.

Damals habe ich ihr nicht geglaubt.

Jetzt tue ich es.

Denn Zero und ich....wir waren vom Tag unserer ersten Begegnung an füreinander bestimmt. Er wird bei mir sein und ich bei ihm.

Für immer.

Ikhny+Hiead

So, die zweite Romantic Short Story von mir. Ich widme sie allen Fans des Paares

Hiead und Ikhny ^__^
 

Ikhny + Hiead
 

~~ Ikhnys POV ~~
 

Ich muss ihm den Kampfbericht bringen. Vermutlich wird er sich schon fragen, wo ich bleibe. Eigentlich sollte es mich nicht sonderlich kümmern, was er über mich denkt, denn immerhin.... Ich halte abrupt an, als dieser Gedanke in meinem Kopf auftaucht. Denn immerhin hasst er mich. Ich weiß es. Ganz sicher. Am Tag unserer ersten Begegnung hat er mich gegen die Wand gestoßen und gesagt, dass ich nur dazu da sei, um ihn zu unterstützen. Ich hatte Angst vor ihm und sehnte mich doch nur danach, von ihm akzeptiert zu werden. Mein Verlangen danach war so groß, dass ich einen schrecklichen Fehler beging - ich sabotierte Zeros PRO-ING. Bei Gott, er hätte dabei sterben können! Und was ich Kizna, meiner besten Freundin, damit angetan hätte! Tränen würgen sich meine Kehle hinauf und ich schlucke sie mühsam hinunter. Wie hatte ich nur so weit gehen können, nur, damit dieser kalte, unnahbare, hartherzige, gefühllose Bastard mich endlich als seine Partnerin betrachtet?! Weil ich....weil ich....weil ich....

Meine Schritte beschleunigen sich, eine unbestimmte Übelkeit steigt in mir hoch. Das Notebook entgleitet meinen zitternden Händen und fällt geräuschvoll zu Boden. Meine Faust kracht gegen die eisige Wand und ich presse die Lippen fest zusammen, um meine Schluchzer zu ersticken. Ein kalter, unnahbarer, gefühlloser Bastard....das ist es, wofür alle ihn halten, das ist es, was er allen vorspielt und wofür er gehalten werden WILL. Weil er Angst hat, Angst, jemandem zu vertrauen und erneut verletzt zu werden. Irgendwann in seiner Vergangenheit wurde sein Herz verraten und sein Vertrauen betrogen. Und er war einsam. An jenem Tag, da er mir direkt ins Gesicht sah und seine Stimme, kühl wie Eis, an meine Ohren drang, erkannte ich, dass da noch etwas anderes war, was niemand sonst bisher bemerkt hatte, weil er noch niemandem so nahe gekommen war. Ich sah den leisen, unglücklichen Schrei in seinem Blick, den Hilferuf, den Wunsch nach Geborgenheit, Wärme und Liebe. Die Einsamkeit fraß an seinem Inneren, an seiner Seele und sie frisst immer weiter, auch jetzt noch, bis nichts mehr von ihm übrig sein wird und sein Leben für immer in einer grauenhaften Schwärze verschwinden wird. Meine Mutter war schon von jeher der Ansicht gewesen, ich verfüge über die seltene Gabe, durch die Augen eines Menschen bis tief in seine Seele zu blicken. Doch er läßt mich nicht an sich heran, jeden Versuch, den ich unternehme, blockt er durch sein schroffes, aggressives Benehmen ab und die Furcht vor ihm meldet sich wieder in mir. Dabei darf ich ihn nicht fürchten, denn ich kann ihm nicht helfen, sein Herz nicht von der grausamen Kälte befreien, die es umschließt und auf seinem Dasein lastet wie ein nie enden wollender Alptraum, wenn ich Angst vor ihm habe....
 

Und seine Augen sind viel zu schön für solch schreckliche und böse Gefühle wie Einsamkeit, Hass oder Misstrauen. Ein unergründliches, unbeschreibliches, faszinierendes Rot, schimmernd wie ein Granat oder ein Rubin, Augen, die alles in mir durchdringen als wäre ich aus Glas, Augen, deren warmes, freundliches Strahlen ich herbeiwünsche, so sehr, dass es schmerzt. Ich hebe das Notebook wieder auf und gehe weiter, zu dem Quartier, das er sich mit Zero und Clay teilt. Ungewollt versagen meine Füße plötzlich. Verzweifelt drücke ich mich gegen die Wand und sinke zitternd auf den Boden. Anfangs war ich wirklich dem Irrtum erlegen, ich hätte diese schändliche Sabotage nur begangen, damit er mich wenigstens akzeptierte, doch mittlerweile weiß ich, dass das nicht alles ist. Natürlich wollte ich seine Akzeptanz, aber ich sehne mich in Wahrheit nach noch viel mehr, weitaus mehr....

Nach seiner Liebe.

Ich kann es nicht leugnen und so verrückt es klingen mag, ich liebe diesen ungehobelten, herzlosen, hitzigen....

Ach, ich mache mir selbst etwas vor. Das, was ich aufgezählt habe, ist nur seine Fassade, aber ich weiß doch, wie es tatsächlich in ihm aussieht. Er leidet, wenn jemand fröhlich lacht, weil er verlernt hat, so zu lachen, er leidet, wenn jemand einen Scherz macht, weil er verlernt hat, so unbeschwert und vergnügt zu sein, er leidet, wenn jemand dem neuen Tag mit Freude begegnet, denn er hat verlernt, Freude zu empfinden. Er ist so einsam, so schrecklich einsam und sein Schmerz teilt sich mir durch jeden Blick mit, den er mir mit seinen wunderschönen Augen zuwirft. Ein Schmerz, der mich zum Weinen bringt, weil er mich so sehr berührt.

Ich möchte ihn umarmen, ihn festhalten, seine Qual und sein Unglück lindern, ich möchte die giftigen Schlingen der Einsamkeit und die stählernen Ketten des Misstrauens zerreißen und ihm zeigen, wie schön es sein kann, zu leben. Ich möchte....ich will....ich will ihn!!! Ihn und nur ihn!! Aber er hat keine Ahnung von meinen Gefühlen und er wird es auch niemals erfahren. Wie sollte ich es ihm auch sagen, er könnte wohl kaum begreifen, wie ich mein Herz an ihn verlor.
 

Und doch....ich sehne mich nach ihm und jeder Moment mit ihm, selbst wenn er seine Rolle als unnachgiebiger und in sich gekehrter Einzelgänger spielt, ist für mich etwas Besonderes und auch wenn ich weiß, dass er mich nie lieben wird, es kümmert mich nicht. Ich möchte in seiner Nähe sein, ihn beschützen, ihm beistehen und sein Herz von all den furchtbaren Dingen, die er nie hätte sehen und die er nie hätte durchmachen dürfen, rein waschen. Ich bekomme schon wieder Herzklopfen, wenn ich mir seine Gestalt in Erinnerung rufe, das silberne, glänzende Haar, die feinen, eleganten Züge, der groß und schlank gewachsene, anmutige Körper und seine granatfarbenen Augen....in ihnen könnte ich ertrinken. Ich stoße einen Seufzer aus und erhebe mich. Er wird sich allmählich wirklich fragen, wo ich bleibe, also nähere ich mich endlich dem Quartier und hebe meine Hand, um anzuklopfen. Mitten in der Bewegung halte ich an. Und wenn ich ihm doch gestehe, was ich fühle? Vielleicht kann er mich dann besser verstehen und öffnet mir sein Herz ein wenig mehr? Mir würde es schon genügen, nur eine gute Kameradin für ihn zu sein. Meine Hand schlägt gegen die Tür, einmal, zweimal.

"Herein!"

Es ist seine Stimme, offensichtlich sind Zero und Clay bereits in der Kantine beim Mittagessen. Ich bin also doch zu spät. Ich trete ein und dort auf seinem Bett sitzt er, der Junge, der mir keine Ruhe läßt, der mich ständig beschäftigt und selbst in meinen Träumen umhergeistert, so dass ich keinen Schlaf finde. Ich bin seine Lotsin und er ist mein Partner. Ich bin immer an seiner Seite, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde, und ich werde es auch in Zukunft sein, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr. Nichts wird mich dazu bringen können, ihn aufzugeben, auch er selbst nicht.

"Der Kampfbericht vom Training und deine Punktebewertung. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat."

Er erwidert nichts und so lege ich das Notebook auf sein Bett und berühre ihn vorsichtig an der Schulter.

"Wo hast du gesteckt?!" zischt er mich an, in seiner üblichen, ruppigen und unfreundlichen Art.

"Ich....ich habe....getrödelt."

"Das habe ich gemerkt! Das nächste Mal bist du gefälligst pünktlich!"

Ich nicke mechanisch, während er die Zeilen überfliegt, seine herrlichen Augen auf das Geschriebene richtend.

Er.

Nummer 87. Mein Partner.

Hiead.
 

~~ Hieads POV ~~
 

Zero und Clay sind in Richtung Kantine abgezogen, nachdem sie ihre Berichte bekommen haben, von ihren Lotsen, der Katzenlady und der Rothaarigen. Und wo bleibt Allecto?! Verdammt, ich hasse es, wenn ich der letzte bin! Was denkt sie sich?! Sie, diese ängstliche, schüchterne, schwächliche, verschreckte, dumme Gans! Sie, mit ihren tiefen braunen Augen, die mich ansehen als wüssten sie alles über mich, obwohl sie doch keine Ahnung hat! Sie, die mich immer betrachtet und unverwandt anblickt mit diesen Augen, die mir das Blut aufwühlen und....Halt, was denke ich da?! Ich habe weißgott keinen Grund, in ihrer Nähe nervös zu werden! Ich grinse leicht, denn die Erinnerung an unsere erste Begegnung bringt mich zum Schmunzeln. Sie hatte tatsächlich den Nerv, mich zurechtzuweisen! Blöde Ziege! Ich habe sie gegen die Wand gedrückt und ihr mehr als unmissverständlich klar gemacht, dass sie sich aus meinen Gedanken und meinem Leben heraushalten soll. Sie ist bloß meine Lotsin, einen anderen Nutzen hat sie nicht für mich. Ich werde immer hart und unversöhnlich sein, kalt und abweisend, bis sie mich genauso hasst wie alle anderen und mich nicht mehr so verständnisvoll und warm ansieht....! Bis sie damit aufhört, mir vertrauen zu wollen, denn ich habe einmal vertraut und diesen Fehler werde ich nie wieder begehen! Nie wieder....nie wieder....
 

Ich presse eine Hand vor meinen Mund und donnere meine Faust gegen die Wand, dass es blutet. Verärgert lecke ich die rote Flüssigkeit auf und suche im Verbandskasten nach einem Pflaster. Rot. Meine Augen sind rot wie Blut. Die richtige Farbe für einen Bastard wie mich. Noch während ich meine Hand verbinde, spüre ich eine Flut von Schmerz und Trauer in mir aufsteigen, heiß und grauenhaft. Nein! Ich bin stark! Ich habe mir geschworen, nie wieder zu weinen! Nie wieder....nie wieder....und doch....es ist, als würde alles über mir zusammenstürzen. Warum nur ist das Leben so grausam? Ich hätte alles dafür gegeben, hätte ich nur nie lernen müssen, wie bitter die Einsamkeit schmeckt und wie zerstörend sie sein kann, schlimmer als das tödlichste Gift oder die schärfste Säure! Sie hat sich in meine Seele gefressen wie ein Aasgeier, als wäre ich schon längst erlegte Beute, die nur noch ein bisschen zuckt. Ein krampfartiges Zittern überläuft meinen Körper. Ich hasse diese verfluchte Einsamkeit! Kann denn ein lebendes Wesen, wie ich es bin, im Inneren so kalt sein, wie ich es geworden bin?! Warum gibt es niemanden, der durch meine Fassade hindurchsieht? Ha! Warum wohl? Weil ich mir die größte Mühe gegeben habe, perfekt zu sein, wenigstens nach außen. Eine eisige, reaktionslose Maske, steinern, hart, ohne Emotion, Empfindung, die geringste Äußerung, starr und teilnahmslos wie eine Statue und genauso unmenschlich wie ein behauener Klotz. Für mich gibt es keine Hoffnung und keine Wärme mehr....Wer würde schon den Mut aufbringen, meine Fassade aufzubrechen, die ich so hervorragend um mich herum aufzubauen verstand? Da klopft es. Das wird Allecto sein, endlich!

"Der Kampfbericht vom Training und deine Punktebewertung. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat."

Ich erwidere nichts und so legt sie das Notebook auf ein Bett und berührt mich vorsichtig an der Schulter. Obwohl eine Art elektrisierender Schock mich durchfährt, als ich die sanfte Hitze und die Zartheit dieser Hand wahrnehme, finde ich rasch zu meiner brüsken Art zurück.

"Wo hast du gesteckt?!" zische ich sie an und sie erschauert kurz unter meinem rüden Ton.

"Ich....ich habe....getrödelt."

"Das habe ich gemerkt! Das nächste Mal bist du gefälligst pünktlich!"

Sie nickt, während ich mir den Bericht durchlese. Ich war gut im Training, aber etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet. Warum muss sie mich eigentlich so anstarren?! Hat sie nichts besseres zu tun, als mir auf die Nerven zu fallen?!
 

Ich beobachte sie aus den Augenwinkeln und habe plötzlich einen Kloß im Hals. Das hübsche Gesicht mit der süßen Nase und den tiefen braunen Augen, die so voller Güte und Hilfsbereitschaft sind, und ihre Lippen....diese Lippen.... schillernd wie Rosenblüten und feucht glänzend....sie ist schön.

MOMENT MAL, HABE ICH NOCH ALLE?!?!

Ich werfe das Notebook zornig auf das Laken zurück und fluche unterdrückt. Was ist nur los mit mir?! Es ist doch sonst wirklich nicht meine Art, Komplimente zu benutzen, nicht einmal, wenn ich sie denke, und schon gar nicht im Bezug auf Allecto!! Was ist los?! Warum verwirrt sie mich so? Ich gebe zu, dass mir schon komisch war, als ich sie an dem Tag, an dem wir uns kennen gelernt hatten, gegen die Wand schleuderte. Ihre Brille war verrutscht und ihr Gesicht ängstlich verzogen. In ihren Augen schimmerten Tränen. So schwach und furchtsam, so weinerlich und scheu....und doch....das Bild des Jammers, das sie geboten hatte, hatte mein Herz irgendwie angerührt, denn vor langer Zeit einmal war ich genauso gewesen wie sie.

"Hiead...." höre ich sie meinen Namen sagen, aber etwas in der Art, wie sie ihn ausspricht, gefällt, behagt mir nicht. Es klingt so seltsam, so ungewohnt, so unpassend, so....zärtlich. Sie tritt auf mich zu und fragt:

"Kann....kann ich etwas für dich tun? Ich sehe, du hast dich verletzt, aber dein Verband ist unsachgemäß. Lass mich dir helfen."

Bevor ich ablehnen kann, hat sie die Mullbinde entwirrt und betrachtet den blutenden Schnitt, der über meine Finger verläuft.

"Hast du die Wunde gereinigt?"

Ich verneine. Überhaupt, was geht sie das an?! Sie zieht mich zur Nasszelle und hält meine Hand unter den kühlenden Wasserstrahl des Waschbeckens. Ihre Hand hält meinen Arm überraschend fest und bestimmt, etwas, das ich nie bei ihr vermutet hätte. Als ihre sanften Finger über meine Haut streichen, halte ich unwillkürlich den Atem an. Diese Berührung, diese....Zärtlichkeit....macht mich weich bis in die Knie. Was ist mit mir, ich bin so durcheinander! Jetzt trocknet sie alles um die Verletzung herum ab und führt mich zurück ins Zimmer.
 

Bevor sie den Verband richtig und ordentlich anlegt, küsst sie meinen Handrücken.

"Nun ist es wieder gut, nicht wahr?"

Das weiße Gewebe wird um die Wunde geschlungen und befestigt, doch ich bekomme es kaum mit. Ihren Mund auf meiner Haut zu spüren, hat ein merkwürdig süßes, irritierendes Gefühl hinterlassen. Warum hat sie das getan? Warum tobe ich nicht wegen dieser Frechheit, die sie sich herausnimmt, warum schreie ich sie nicht an, schicke sie zum Teufel oder kanzele sie ab? Mir wird schwindelig. Ich bestreite nicht, dass ihre Nähe mich immer schon ein wenig in Unruhe versetzt hat, weswegen ich zu ihr auch stets besonders grob war, aber die Unruhe, die sich jetzt über meinen Körper ausbreitet, ist stärker und schrecklicher und zugleich wunderbarer als alles, was ich je erfahren durfte.

"Fertig."

Ich blicke sie an und versinke in ihren warmen, haselnussbraunen Augen, die eine Aura ausstrahlen, die ich nie zuzuordnen vermochte, eine Aura....von....innerer....Kraft? Mut? Aufopferungsbereitschaft?

"......Danke......." bringe ich endlich hervor, immer noch verwirrt und unsicher. Wieso habe ich plötzlich das Bedürfnis, sie in die Arme zu nehmen? Allecto....

Nein.

Ikhny.
 

~~ Ikhnys POV ~~
 

"Fertig."

Die Wunde ist jetzt sachgemäß verbunden und wird heilen. Da merke ich, wie Hiead mich ansieht, intensiv und genau, als träfe er mich heute zum ersten Mal. Ich versuche, einen unbeteiligten Ausdruck aufzusetzen, doch es gelingt mir nicht. Ich spüre seinen warmen Atem an meiner Wange, weil er mir so nah ist wie noch niemals zuvor. Oh Gott, wenn er mir noch näher kommt, weiß ich nicht mehr, was ich tue....!

".........Danke........."

"Danke"?!?! Hiead Gner, Anwärter Nr. 87, hat sich bei mir bedankt?! Das ist unmöglich, so etwas fiele ihm niemals ein! Aber es klang ehrlich....ob es wirklich allen Ernstes so gemeint war? Er hat seinen Blick immer noch nicht von mir abgewendet, sondern scheint mich mit diesem strahlenden Rot förmlich einsaugen zu wollen. Diese Augen....diese Augen....! Ob Kizna sich genauso fühlt, wenn Zero sie ansieht? Hat sie dann auch dieses Kribbeln im Körper, die Schmetterlinge, meint auch sie, der Welt davonfliegen zu können? Was soll ich tun? Er ist mir so nah, dass ich schon fast glaube, mir alles nur einzubilden....Warum sagt er nichts?

"Ich...." setzt er an und hüllt sich gleich darauf wieder in Schweigen.

"Ich...." versucht er es noch einmal und ich merke, dass seine Hände sich in das Bettlaken gekrampft haben.

".....ich bin durcheinander....und ich glaube, du bist....schuld...." Offensichtlich hatte er ein anderes Wort im Sinn, denn er runzelt unzufrieden die Stirn. Er holt tief Luft und flüstert etwas, einen Namen.

"Ikhny."

Eine Ohnmacht droht mich zu überwältigen. Ikhny, nicht Allecto! Das kann nur ein Traum sein und ich bete, dass ich niemals wieder aufwache.

"Ich....du....warum....warum....bist du eigentlich so nett zu mir? Ich meine, schließlich....bin ich ein Mistkerl!"

An der Tonlage seiner Stimme erkenne ich den realen Hiead wieder. Es ist wohl doch keine Fantasie.
 

"Du bist kein Mistkerl, du tust nur so. Man hat dir wehgetan, vor langer, langer Zeit, so sehr, dass dein Herz anfing zu bluten und sich gegen alles abschottete. Aber durch diese Abschottung bist du einem sehr gefährlichen und grausamen Feind in die Hände gefallen - der Einsamkeit. Und wenn du mich nur ließest, wenn du mir erlauben würdest, dich...."

Ich halte inne, denn ich bin nicht sicher, ob ich weitersprechen soll. Mein Herz schlägt mit doppelter Geschwindigkeit.

".....Was soll ich dir erlauben?" erfolgt seine Nachfrage etwas zögernd. Er scheint neugierig zu sein, denn er ist noch näher herangerückt und jetzt berühren sich unsere Nasenspitzen fast. Mein Atem setzt eine Sekunde aus. Hiead....

".....wenn du mir erlauben würdest....dich zu lieben....dann könnte ich....dein Herz von all diesem Leid und deinen Schmerzen befreien und dir ein Licht sein in den Schatten der Einsamkeit....ich....ich...."

Ich kann mich nicht länger beherrschen. Der Duft seiner Haut, der Klang seiner Stimme und die Anziehungskraft seiner unbeschreiblich schönen Augen bezwingen mich, noch ehe er es richtig versteht. Ich beuge mich vor und küsse ihn leidenschaftlich.

Er wehrt sich zu meiner Überraschung nicht, sondern erstarrt praktisch nur. Zu Beginn sind seine Lippen widerspenstig und verschlossen, doch unerwartet öffnen sie sich meinem Verlangen. Er kostet ein Stück Liebe.

Ich löse mich von ihm, überwältigt von dem Gefühl und von einem unbestimmten Glück erfüllt.

"Wirst du mir erlauben, dich zu lieben?" wiederhole ich.

Er betrachtet mich eine Weile und fährt sich mit dem Finger über seinen Mund, den ich so überrumpelnd in Besitz nahm.

"Vielleicht...."

Und ich weiß, mehr kann ich im Moment nicht von ihm verlangen, doch das brauche ich auch nicht. Ob wir füreinander bestimmt sind?

Ich glaube schon.

Saki+Clay

So, da bin ich wieder! Hoffe, es gefällt Euch!
 

Saki + Clay
 

~~ Sakis POV ~~
 

Unrühmlich.

Peinlich.

Uncool.

Bescheuert.

So, oder zumindest so ähnlich lassen sich die kämpferischen Aktionen meines Partners beschreiben. Seine Kenn-Nummer ist die 89 und er heißt Clay Cliff Fortran. Eigentlich klingt der Name nach was, aber leider hält er wenig von dem, was er verspricht. Er trägt eine Brille und ist ein echter Bücherwurm, der sich mehr dafür interessiert, die Antworten auf das Universum zu finden, anstatt im PRO-ING zu trainieren. Und er ist feige, das feigste von Junge, was mir je untergekommen ist. Er hat genau betrachtet nur einen einzigen Vorteil: er ist ein hervorragender Beobachter. Dinge, die nicht einmal Azuma aufgefallen sind, bemerkt er, sobald jemand anderes in der Simulation agiert. Dann schiebt er seine Brille nach oben und sagt "Das ist wirklich sehr interessant" - urgh!

"89, WAS WAR DAS FÜR EINE AKTION?!?! SOFORT RAUS DA, LASS 88 RAN, DER KANN WENIGSTENS WAS!!! UND DU ÜBST FÜRS NÄCHSTE MAL BIS ZUM UMFALLEN, IST DAS KLAR?!?!"

Dass dem Kapitän da nicht die Puste ausgeht....auf die Dauer muss das ziemlich ungesund sein und auf die Stimmbänder schlagen. Das Üben mit meinem hoffnungslosen Fall von Partner bleibt natürlich an mir hängen, logisch. Ich weiß nicht, ob ich auf Clay oder auf Azuma wütender bin. Er schleicht heraus aus der Simulation, wie ein Häuflein Elend. Jaja, und so läuft das ständig ab. Wenn sich das nicht bald ändert, kriege ich Zustände! Als wir auf dem Weg zu seinem Quartier sind, spreche ich ihn auf seine bisherigen Leistungen an.

"Hör zu, Clay - so geht es nicht weiter! Das war wirklich total mies, was du heute geleistet hast! Demnächst steht wieder ein Probekampf an und nachdem wir schon letztes Mal nicht die nötige Punktzahl erreicht haben, um eine gute Bewertung zu kriegen - ich erinnere dich, es war die Rede von ,unter Durchschnitt' - , strengst du dich diesmal gefälligst an! Mittlerweile ist es ja schon peinlich, mit dir zusammen im Gang gesehen zu werden!"

Er bleibt stehen. Sein Atem ist schwer und unregelmäßig. Ein eigenartiges Beben läßt seinen Körper erzittern. Was ist denn jetzt los?

"Wenn ich ein solcher Versager bin...."

Seine Stimme klingt merkwürdig brüchig, sehr weich und ein wenig schwammig. Weint er etwa?

"....DANN NIMM DIR DOCH GLEICH EINEN ANDEREN!!!!"

Tränen schimmern in seinen Wimpern und er rennt davon, als wäre eine Horde Victims hinter ihm her. Und ich bleibe wie versteinert zurück. Ich habe ihn verletzt. Nein, das wollte ich nicht! Verdammt, ich und meine haltlose Zunge! Immer rede ich drauflos, und ohne es zu merken, trete ich dabei anderen grausam auf die Zehen! So schnell mich meine Beine tragen, folge ich ihm. Er ist in seinem Quartier verschwunden, aber ich halte mich nicht lange mit Klopfen auf, sondern stolpere sofort hinein. Er hat sich auf sein Bett geworfen. Ich höre zwar keine Schluchzer, aber seine Schultern beben.
 

"Clay, he, tut mir leid, manchmal überrenne ich manche Leute eben, aber ich meine es gar nicht so. Ich meine, also....äh....du musst dich trotzdem anstrengen, ja?! Ich wollte dir ehrlich nicht weh tun, aber du musst doch zugeben, dass deine Leistungen....katastrophal sind...."

".....Du kapierst es nicht. Es ist nicht das, was du gesagt hast, sondern wie du es gesagt hast - hart, unfreundlich und zornig. Es ist der Ton, der die Musik macht, vergiss das nicht. Und für meinen Geschmack hast du dich ziemlich im Ton vergriffen."

Ich senke schuldbewusst den Kopf, weil er recht hat. Mein Temperament ist wieder einmal mit mir durchgegangen und ich habe etwas gesagt, ohne darüber nachzudenken, wie ich es ausdrücken sollte, so dass es nicht verletzend ist. Warum habe ich ihm nicht einfach ruhig und sachlich erklärt, was unsere nächsten Schritte sein müssen? Ich muss natürlich wieder brüllen! Kizna tut das zwar auch, aber Zero ist ein anderer Typ als Clay, ein anderer Charakter. Er brüllt zurück - aber mein Partner würde nie mit mir streiten. Stimmt eigentlich, wir hatten bis gerade vorhin eine sehr harmonische Bezieh....äh, ich meine Partnerschaft (Beziehung?? Wie komme ich auf Beziehung???). Er mag keinen Streit und sinnlose Zankereien. Schön, wenn ein Junge mal was anderes im Kopf hat, als nur Prügeln. Und er ist wahnsinnig intelligent, das muss ich ihm ebenfalls zugute halten.

"Es....es tut mir leid...." stammele ich endlich zusammen. Er erwidert nichts und ich beginne mich zu fragen, ob er mich überhaupt gehört hat. Oder hat er beschlossen, weiterhin sauer auf mich zu sein? Diese Vorstellung scheint mir sehr....unangenehm. Es ist mir lieber, wenn er nett zu mir ist und ich erkenne, dass er mich mag und respektiert.

"Ist schon in Ordnung. Vergiss es einfach."

Er setzt sich auf, nimmt seine Brille ab, um sie zu putzen und lächelt mich an. Ich blinzele verwirrt. Ich habe ihn noch nie ohne seine Sehhilfe gesehen, wenn ich es mir genau überlege. Wegen der Gläser ist mir nie aufgefallen, was für schöne Augen er hat - braune Augen, tief und warm, vergleichbar mit....mir fällt nichts passendes ein. Während er die Brille reinigt, betrachte ich ihn. Seine Augen sind wirklich erstaunlich schön........er ist....er ist....hübsch....sogar ziemlich hübsch....

He, was ist denn in mich gefahren?!

"Saki."

Ein Blitz durchzuckt mich. Noch niemals zuvor hat seine Stimme so tief, so stark geklungen - und die Art, wie er meinen Namen ausspricht, läßt mich unwillkürlich erschauern. War das.... ein zärtlicher Unterton? Unmöglich! Plötzlich kommt er langsam auf mich zu. Zwar trägt er jetzt wieder seine Brille, aber die schönen Augen dahinter sind geblieben, unergründlich, von bestechender Klarheit, als würde er alles wissen....Ich schlucke nervös und aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen weiche ich automatisch zurück, bis die Wand mich stoppt. Er stützt einen Arm daran ab und mustert mich von oben bis unten. Sein warmer Atem streichelt sanft über meine Wangen und meine Unruhe nimmt zu. Was ist denn heute bloß mit ihm los?! Und warum bringt er mich so durcheinander?!
 

"Verzeih mir. Ich weiß, dass ich ein schlechter Partner bin und dich immer nur enttäusche. Und entschuldige meinen Ausbruch von vorhin. Du hast recht gehabt - ich müsste mich mehr zusammenreißen, aber ich bezweifele, dass ich dazu in der Lage bin. Ich wollte es noch niemandem sagen, aber nun sollst du es als erste erfahren. Ich eigne mich nicht zum Anwärter, also werde ich GOA verlassen und auf meine Kolonie zurückkehren. Man wird dir wohl einen anderen Schüler zuteilen. Dennoch möchte ich dir danken für deine Unterstützung und deine Hilfsbereitschaft. Ich war furchtbar, das ist mir klar, aber du hast immer versucht, mich wachzurütteln und mich anzuspornen. Ich glaube....du wirst mir....fehlen....und ich werde dich....schrecklich vermissen...."

Er beugt sich vor, behutsam und wie in Zeitlupe, jedenfalls kommt es mir so vor. Seine Lippen berühren die meinen, sanft und zart, während seine weichen Finger meine Haut liebkosen.

"Ich habe nie den Mut gefunden, es dir zu sagen....doch bevor ich für immer aus deinem Leben verschwinde, wollte ich, dass du eines weißt: Ich liebe dich....und deshalb hoffe ich, dass du mit deinem neuen Partner glücklicher wirst als mit mir...."

Irgendwie gelange ich schwankend in den Gang zurück und die Quartiertür schließt sich hinter mir. Meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding und mein Herz rast. Er wird....gehen? GEHEN?! Aber er kann mich doch nicht einfach hier zurücklassen! Was soll denn das?! Er kann doch nicht....

"Ich liebe dich."

Mir wird heiß und kalt gleichzeitig und ich fasse mir an den Mund, der noch immer von jener Zärtlichkeit brennt, die er mir zuteil werden ließ. Ich hätte ihn ohrfeigen können, habe es aber nicht getan. Ich hätte rumbrüllen, ihn ausschimpfen, zum Teufel wünschen können, habe es aber nicht getan. Ich bin so verwirrt....ich meine, was denkt er sich?! Klar, er kämpft nicht besonders gut, aber das ist doch kein Grund, einfach abzuhauen und mich allein zu lassen! Er ist ein netter und lieber Kerl, hat einen klugen Kopf und ist zudem sehr verantwortungsbewusst. Wozu denn einen anderen?! Wenn der nur kämpfen kann, nützt mir das auch nichts, mit hirnlosen Haudrauf-Typen kann ich überhaupt nichts anfangen! Ich will doch, dass Clay besser wird, er und nur er!! Immer habe ich ihn vor Kiznas Standpauken beschützt, wenn ihr der Geduldsfaden gerissen ist, habe versucht, sie zu beschwichtigen, als Zero seinetwegen fast ganz GOA in die Luft gejagt hätte. Er ist so furchtbar neugierig und will immer alles genau wissen, wie ein kleines Kind. Eigentlich ist er ganz süß....Wild schüttele ich den Kopf und laufe in die Richtung meines Zimmers. Blödsinn, kein bisschen süß ist er!! Er ist gemein, weil er mich verlässt, weil er fortgeht, weit fort, irgendwo hin, wo ich ihn nie wiedersehen werde....weil es ihm egal ist, dass es mein Traum ist, ihn zu einem tapferen und guten Schüler zu machen, weil ich ihm gleichgültig....Ich halte abrupt an und donnere meine Faust gegen die nächstbeste Wand, während Tränen mein Gesicht entlang rinnen. Gleichgültig?! Was für ein Schwachsinn, ich habe nicht mehr alle Sinne beisammen!! Er hat gesagt, er liebt mich!! Deswegen tut er es ja, er glaubt, er könne mir auf diese Weise helfen! Aber ich will doch....gar keinen anderen.... Partner....ich will, dass er bei mir bleibt....ich will keinen anderen....ich....will....Clay....

"Saki!"

Er ist es, scheinbar ist er mir gefolgt. Er betrachtet mich sorgenvoll.

"Es tut mir leid, ich....ich wollte dir nicht wehtun...."

"Das ist es nicht...."

"Aber du weinst ja...."

Es stimmt. Ich begreife selbst nicht, warum ich weine, aber heiße Tränen fließen unaufhaltsam über meine Wangen. Er steht vor mir, vielleicht zum letzten Mal. Und diese Vorstellung macht alles noch schlimmer....!
 

~~ Clays POV ~~
 

Die Tür schließt sich und Saki ist verschwunden. Mein Herz klopft wie verrückt, aber ich bin froh, dass ich ihr endlich gestanden habe, was ich für sie empfinde. Ich habe sie immer nur enttäuscht und es ist besser, wenn sie einen Partner bekommt, der ihren Erwartungen näher kommt, als ich es je könnte. Ich weiß, dass ich sie nie wiedersehen werde und diese Tatsache droht mein Innerstes beinahe zu zerreißen. Aber es gibt Entscheidungen, die getroffen werden müssen, und wenn sie endlich zufrieden sein kann, dann bin ich es auch, selbst wenn das bedeutet, die schwere, erdrückende Last der Einsamkeit auf mich zu nehmen. Ich liebe sie nun mal und ihr Glück ist mir wichtiger als alles andere. Ich bin ein Bücherwurm, ein Besserwisser, ein streberhafter Feigling und eine Niete im Kampf....es tut weh, wenn man sich diese Dinge vor Augen halten muss, aber es geht eben nicht anders. Meine frühere Lehrerin hat immer gesagt, ich würde einfach mehr mit dem Kopf arbeiten als mit den Muskeln und hätte im Vergleich zu vielen arroganten und überheblichen "Gehirnakrobaten" einen wesentlich besseren und freundlicheren, offeneren Charakter. Aber im Ernst - im Rennen um ein Mädchen, wann hat da je der Charakter vor der Schönheit gesiegt? Miss Miller war zwar der Ansicht, ich sei ein hübscher Junge, aber vielleicht wollte sie mich nur aufmuntern....zumindest war ich in meiner ehemaligen Schule bestimmt der einzige, der mit 14 Jahren auf eine Sammlung von 20 Körben zurückblicken konnte. Ich seufze. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich richtig verliebt....so sehr, dass es mir egal ist, sie zu verlassen, solange sie glücklich ist....
 

Auf einmal ist mir, als hätte ich so etwas wie einen unterdrückten Schluchzer vernommen. Ist das Saki? Aber sollte sie nicht längst weg sein? Ich höre hastige, schnelle Schritte. Ob ich ihr lieber doch nichts von meinen Gefühlen hätte erzählen sollen? Ich verlasse mein Quartier und folge ihr. Sie legt ein ziemliches Tempo vor, dennoch ist mir, als ob sie irgendetwas quält. Als sie überraschend anhält, springe ich in eine Ecke, um nicht von ihr bemerkt zu werden. Ihre Faust donnert gegen die Wand des Korridors und mein Herz erzittert unter einem schmerzhaften Beben, als ich ihre Tränen erkenne. In mir überschlägt sich alles. Sie ist traurig....etwa wegen mir? Das kann nicht sein, ich bin ein Versager, habe sie immer nur enttäuscht und in Schwierig-keiten gebracht....

"Saki!"

Sie erstarrt und sieht mich durch einen Schleier von Tränen heraus an. Die feuchten Perlen in ihren Wimpern und ihr ein wenig schwimmender Blick vervollkommnen ein Bild, das mich anrührt bis ins Mark. Ich muss den Drang niederkämpfen, sie in meine Arme zu pressen und ihr Gesicht mit Küssen zu bedecken, bis ihr Schmerz verschwunden ist. Wie schön sie doch ist, stark und verletzlich in einem....

"Es tut mir leid, ich....ich wollte dir nicht wehtun...."

"Das ist es nicht...."

Was dann?

"Aber du weinst ja..."

Ihre rubinroten Augen begegnen den meinen und nehmen mich sofort gefangen, wie schon unzählige Male zuvor. Vorsichtig nähere ich mich ihr und sie weicht zu meinem Erstaunen nicht zurück. Ich umschließe sie mit meinen Armen und drücke sie fest an mich. Zögernd streichele ich ihr über den Rücken, tröstend und langsam, damit sie sich beruhigt. Mir leiser Stimme rede ich auf sie ein.

"Weine nicht....ich ertrage es nicht, dich so zu sehen....es wird alles gut....sei nicht traurig....ich bin immer für dich da, das weiß du doch....sag mir, was bedrückt dich?"

Sie schiebt mich von sich weg und presst die Lippen zusammen, als müsse sie sich davor hüten, mir zu antworten. Ihr Gesicht zeigt eine beachtliche Bandbreite von Gefühlen, Verwirrung, Unglauben, Fassungslosigkeit, eine Spur von Ärger, dazu Traurigkeit, Kummer und eine Art von Erkenntnis, doch ob diese Erkenntnis erschreckender oder schöner Natur ist, vermag ich nicht zu deuten. Vielleicht beides?

"Kannst du dich mir nicht anvertrauen? Ich bin für dich da, das...."

*!KLATSCH!*

Sie hat mir eine Ohrfeige verpasst und ich bin wie betäubt. Warum ist sie auf einmal so zornig auf mich? Aber das, was in ihren Augen steht, ist keine Wut, es ist etwas anderes, das ich nicht zuordnen kann....sie scheint innen zu zerbrechen....was ist nur los?!

"Du bist ein abgefeimter Lügner, Clay!!" schreit sie mich an und ich habe den Eindruck, als hätte sie mir noch einmal eine runtergehauen. Ich habe sie doch nicht belogen! Was ist denn in sie gefahren....?!

"Verdammt, Saki!" fahre ich auf, ganz entgegen meines normalen Naturells, "Was soll das?! Ich habe nicht gelogen, als ich sagte, ich würde gehen!! Du weißt genau, warum ich es tue!! Glaubst du denn, ich bin glücklich, dich zu verlassen?! Aber damit du einen Partner bekommst, den du verdienst, muss ich aus deinem Leben verschwinden!! Ich liebe dich und werde dich niemals vergessen können, aber ich bin nutzlos für dich, ein Feigling und ein Versager!! Ich hatte gehofft, wir könnten wenigstens als Freunde voneinander gehen, aber du...."

Im nächsten Moment erklingt ein zermürbtes Schluchzen und Saki fliegt zurück in meine Arme, presst ihr Gesicht an meine Brust und ihre zahllosen Tränen tropfen auf meine Uniform und durchnässen den Stoff.

"Saki....?"
 

~~ Sakis POV ~~
 

Ein verzweifeltes Schluchzen entkommt meiner Kehle. Ich halte es nicht mehr aus. Mit letzter Kraft werfe ich mich zurück in seine starke Umarmung, während meine Tränen weiterströmen.

"Saki....?"

Mein Herz steht in Flammen und pocht wie wahnsinnig. Er soll mich für immer so festhalten, mich niemals loslassen....! Was nützt mir ein anderer Partner, wenn ER es ist, den ich besser werden sehen will, den ich an meiner Seite wissen will....?

"Du bist ein Lügner", wiederhole ich flüsternd, "Du hast gesagt, du bist immer für mich da.... aber wie kannst du weiterhin für mich da sein, wenn du fortgehst? Bleib bei mir, bitte....ich will keinen anderen Partner....ich brauche auch keinen anderen....ich brauche nur dich...."

Seine schönen Augen weiten sich und er blickt mich überrumpelt an, als könne er nicht glauben, was er in den meinen liest.

"Es ist die Wahrheit...." erkläre ich, wobei ich eine fremdartige Hitze in mir aufsteigen spüre - sicher bin ich jetzt über und über rot.

"Mach deine Abmeldung rückgängig, Clay....ich....ich....ich...."

Ich muss schlucken, denn meine Kehle ist vollständig ausgetrocknet. Sein warmer, männlicher Duft hüllt mich ein, als er einen flüchtigen Kuss auf meine Haarspitzen haucht.

"....ich liebe....dich...."

Sein Griff um mich wird fester, ein Zittern durchläuft ihn. Er kann sein Glück kaum fassen, aber ich ebenso wenig. Ich bin schon lange in ihn verliebt, habe es aber nie wirklich erkannt, weil ich zu stur und uneinsichtig war. Erst der Gedanke, ihn zu verlieren, hat mich zur Vernunft gebracht....Ich weiß es jetzt sicher.

Von Anfang an waren wir....füreinander bestimmt.
 


 

Ende -hoffentlich war es nicht zu kitschig....

Wrecka+Roose

Hier ist also ein neues Kapitel für alle Romantiker da draußen! Hoffe, es

gefällt Euch! ^___^
 

Wrecka + Roose
 

~~ Wreckas POV ~~
 

Wir beenden das Training. Er hat sich gegen Zero heute gut geschlagen und ich bin überrascht, wie ich zugeben muss. So gut war er eigentlich noch nie. Aber irgendwie verspüre ich ein Gefühl von Stolz in mir. Ja, ich freue mich darüber. Mein Partner, Anwärter Nummer 85, kommt aus der Simulation heraus, während Zero ihm kameradschaftlich auf die Schulter klopft und "Gut gemacht!" sagt. Daraufhin strahlt Roose über das ganze Gesicht. Was für ein wunderschönes Lächeln er doch hat....! Ich beiße mir auf die Lippen und ignoriere ihn, als er an mir vorbeiläuft, um Yamagi reinzulassen, der seinen Morgenkampf noch nicht absolviert hat.

"Wrecka-chan! Gehen wir zusammen frühstücken?"

"Gerne." Er nickt freundlich und eilt mir voraus.

"Ich muss noch einige Checks an deinem PRO-ING durchführen. Besetz mir einen Platz, ich komme nach, so schnell ich kann!"

"Okay!"

Die Einheit wird in den Bereitschaftsraum zurückgefahren und ich verlasse das Übungsgelände. Als ich die Tür zu der Halle öffne, in der die Mechas immer gewartet werden, bemerke ich, dass ich die einzige Lotsin bin. Alle anderen sind anderweitig beschäftigt.

Ich bin allein.

Während meine Hände über die Tasten des Kontrollpults fliegen, schweifen meine Gedanken zurück zu jenem Tag, da ich Roose zum ersten Mal begegnet bin. Als ich ihm gegenübertrat, war ich nicht sonderlich begeistert, weil er dick war und ich mir eigentlich einen hübschen Partner gewünscht hatte. Das ist vielleicht nicht in Ordnung, aber wenn man weiß, dass man irgendwann einen männlichen Partner haben wird, dann malt man ihn sich eben nach seinen Wunschvorstellungen aus und Roose entsprach den meinen ganz und gar nicht. Aus meiner Sicht hatten beispielsweise Ikhny und Kizna wesentlich mehr Glück! Aber ich musste die Wahl akzeptieren, also machte ich freundliche Miene zum etwas verunglückten Spiel. Mit meinem Scanner stellte ich fest, dass er ca. 15 Kilo Übergewicht hatte (war das soviel? Ich weiß es nicht mehr genau....), was bedeutete, dass er entschieden zu weit über dem zulässigen Gewicht lag. Kapitän Azuma trug mir auf, ihn abnehmen zu lassen.

.....Na schön, ich gebe zu, er hat es mir nicht aufgetragen, sondern der Vorschlag kam von mir, aber hey, der Ausbilder war damit einverstanden! Ich zerrte Roose demzufolge hinter mir her, raus aus dem Übungsraum mit dem Quarval und brachte ihn erstmal in den Trainingssaal. Der Anblick der Laufräder und anderen Fitnessgeräte begeisterte ihn ungemein (Achtung, Ironie fliegt tief!). Außerdem ging mir auch da erst auf, dass es für einen Pilotenanwärter sicher nicht gut war, wenn er die ersten Stunden der Praxis verpasste, also musste er schnell abnehmen, um so bald wie möglich wieder an den Tests teilnehmen zu können. Doch wie sollte ich das bewerkstelligen? Durch ein Wunder?

"Wrecka-chan....Wie soll ich denn schlanker werden? Die Pfunde kriege ich doch nie runter!" Er stellte sich vor mich hin und hob seine grünen Augen. Irgendwie war er doch niedlich, wenn auch etwas zu rund für meinen Geschmack. Und zudem hatte er mich "Wrecka-chan" genannt - das hörte ich zum ersten Mal und mir gefiel es auf Anhieb. Vielleicht war nicht hübsch, ja, aber nett war er auf alle Fälle....sehr nett. Ich begann ein Gespräch mit ihm, und unter anderem erkundigte ich mich auch nach seinem EX. "Gestaltwandeln" war seine Antwort und er führte es mir vor, indem er seine Hand auf die kalten Bodenplatten zu unseren Füßen legte. Seine Haare glühten auf und die festgefügten Quadrate verwandelten sich nach und nach in etwas Flüssiges. Erschrocken zuckte ich zurück und er hielt sofort inne. Der Grund wurde wieder hart. Auf seiner Stirn standen etliche Schweißtropfen von der Anstrengung, denn er hatte sein EX herbei zwingen müssen und sich und seinen Körper dabei unter enorme Anspannung und Druck setzen müssen, um die Reaktion auszulösen. Das war zu erwarten, denn normalerweise tritt EX nur in extremeren Situationen auf, ganz davon abgesehen, dass ein Anwärter eigentlich nicht über diese Gabe bestimmen kann, es sei denn, er zwingt sich dazu. Das ist natürlich nicht gesund....Nur bei Zero scheint das irgendwie anders zu sein....Ich habe Gerüchte gehört, denen zufolge er wohl etwas Besonderes ist, weil er sein EX kontrollieren kann....
 

Ich überprüfe den Scanner des PRO-INGs, als meine Erinnerungen von diesem Gedanken unterbrochen werden. Nicht gesund....Ob es ein Fehler von mir war, Roose dazu zu bringen, seine Fähigkeit dafür zu benutzen, seinen Körper umzuwandeln? Es war ein schwieriger Prozess und garantiert gegen sämtliche Regeln....deshalb bat ich meinen Partner, das Ganze für sich zu behalten. Er ist zwar nicht krank geworden, aber diese ungewöhnliche Umgestaltung seines Äußeren hat seine Fitness zunächst nicht verbessert, erst nach einigen Monaten wurde es auch in diesem Punkt besser. Ich weiß noch sehr genau, wie es war, als Roose mir sagte, ich könne jetzt in sein Quartier kommen und mir ansehen, wie er sich verändert habe. Ich war neugierig und bis aufs Höchste gespannt, denn ich war damals noch gar nicht sicher, ob er es ohne größere Komplikationen überstanden hatte. Dann erreichte ich sein Zimmer und mir blieb nichts anderes mehr übrig, als reinzugehen. Drinnen begrüßte mich ein Junge mit grünen Haaren, smaragdfarbenen Augen, einer guten Figur und einem hinreißenden Lächeln. Ich rieb mir die Augen und musterte ihn sprachlos.

"Ich bin es, Wrecka-chan! Erkennst du mich noch?" Er war hübsch geworden, so, wie ich mir meinen Idealpartner vorgestellt hatte. Ich seufze verhalten, als diese Begebenheit sich erneut in meinem Inneren abspielt. Ich konzentriere mich schon nicht mehr richtig auf meine Checks.

Es ist so viel passiert. Viel zu viel.

Ich kann ihm kaum mehr anblicken, ohne starkes Herzklopfen zu bekommen, ohne zu spüren, wie etwas in mir vor Freude explodiert, wenn er mich anstrahlt, ohne ein wenig rot zu werden oder verlegen meine Hände ineinander zu krampfen. In seiner Nähe fühle ich mich in letzter Zeit immer unsicherer, nervöser und unpassender. Ich benehme mich so oberflächlich, so aufgedreht, und er ist stets von einer tiefen Ruhe umgeben, er verkörpert Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit....wie könnte er da Gefallen an einem Mädchen wie mir finden, das sich grundsätzlich danebenbenimmt und ständig versucht, durch aufgesetzte Heiterkeit und verrückte Einfälle im Mittelpunkt zu stehen? Ich glaube, meine Freundinnen halten mich alle für ziemlich kindisch und hyperaktiv. Mag sein, ja, vielleicht bin ich das auch - jedenfalls muss Roose mich für eine ziemlich dumme Ziege halten! Wütend beiße ich mir auf die Lippen, als ein Schluchzer sich meine Kehle herauf würgt. Ich schlage mir die Hand vor den Mund, doch es nützt nichts, die Tränen perlen einfach aus meinen Augen, als wäre ein Damm gebrochen. Ich habe ihn lieb....wahnsinnig lieb....und nicht nur, weil er hübsch ist, sondern weil er ER ist, wegen seinem Charakter. Er muss mich nur mit seinem herzerwärmenden, verständnisvollen Lächeln betrachten, mir vertrauensvoll auf die Schulter klopfen und schon.... es sind nur kleine, fast unbedeutende Gesten, aber ich kann seine Unterstützung, seinen Beistand, deutlich spüren und weiß mich geborgen und verstanden. Es genügt die kleinste Handlung seinerseits und ich vergesse all meine Sorgen....Eigentlich sind mir ruhige Jungs auch lieber als laute und angeberische Halbstarke. Wenn ich Probleme habe, kann ich zu ihm gehen und mich bei ihm aussprechen, weil er mich nicht wegschicken wird, weil er mir tröstend den Arm um die Schulter legen und mir zuhören wird, weil er sein Bestes tun wird, um mir einen ehrlichen, hilfreichen Rat zu geben. Und was zahle ich ihm dafür zurück?! Ich arbeite als seine Partnerin, repariere den PRO-ING und esse mit ihm zusammen. Aber habe ich je Mitgefühl oder Sorge gezeigt, wenn er traurig oder betrübt zu sein schien? Ich hatte nie den Mut dazu, weil ich mich vor Ablehnung fürchte, weil ich mich immer nur oberflächlich präsentiere und alle anderen glauben mache, dass ich sowieso nichts kapiere. Warum bin ich so feige? Wie kann ich eine gute Freundin, Partnerin und Kameradin sein, wenn ich es nicht wage, auch einmal auf die Menschen zuzugehen, wenn sie Schwierigkeiten haben? Roose muss mich ja verachten, denn für ihn ist das so selbstverständlich....und doch....Mehr Tränen rinnen über meine erhitzten Wangen und ich muss schlucken. Dennoch....habe ich ihn....lieb....ich....ich....liebe....ihn....
 

~~ Roose' POV ~~
 

Wo Wrecka-chan nur so lange bleibt? Sicher, sie hat gesagt, sie müsse noch einige Checks durchführen, aber das hat bisher noch nie so viel Zeit in Anspruch genommen! Ich habe ihr, wie sie es wollte, einen Platz besetzt, aber wenn sie nicht bald auftaucht, bin ich mit dem Essen fertig, bevor sie kommt. Was mag mit ihr los sein? Schon seit einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass sie nicht mehr so fröhlich und ausgelassen ist, wie früher. Und manchmal sieht sie mich so nachdenklich an, irgendwie....verträumt. Normalerweise helfe ich ihr immer, wenn ich vermute, dass sie sich mit irgendwelchen Problemen herumärgert und sie schüttet mir dann ihr Herz aus, aber in diesem Fall....Ich habe sie noch nicht darauf angesprochen, denn jedesmal, wenn ich mich ihr nähere, ergreift eine eigenartige Nervosität von ihr Besitz und läßt sie unsicher werden. Ich habe den Verdacht, dass es an mir liegt. Ob ich sie durch ein unbedachtes Wort verletzt habe? Oder habe ich mich im Training dumm angestellt? Kann nicht sein, Zero hat mir heute sogar gratuliert. Also muss mein Verhalten schuld sein, aber ich wüsste nicht, was ich falsch gemacht haben könnte. Gedankenverloren spießt meine Gabel ein Stück vom Frühstückskuchen auf und ich schiebe es in den Mund. Merkwürdig - warum erscheint es mir plötzlich so teigig und ungenießbar? Ha....weil ich mir Sorgen mache, natürlich, weshalb sonst? Es muss einen Grund geben, warum Wrecka-chan immer noch nicht hier ist. Ich erhebe mich und bringe mein Tablett zur Anrichte zurück. Von der Kantine aus eile ich direkt zum Hangar, wo die PRO-INGs gewartet werden. Auf dem Weg dorthin erinnerte ich mich versonnen an unsere erste Begegnung.
 

Damals war ich noch dick und eigentlich als Anwärter völlig ungeeignet. Als meine Partnerin, das hübsche blauhaarige Mädchen mit den ebenso blauen, wunderschönen Augen ankündigte, wegen meines Übergewichts sei eine Diät erforderlich, bin ich aus allen Wolken gefallen. Das Fitnesscenter von GOA, in das sie mich nach der Zustimmung Azumas schleifte, wirkte wie eine meiner damaligen Vorstellungen eines Alptraums.

"Wrecka-chan....Wie soll ich denn schlanker werden? Die Pfunde kriege ich doch nie runter!" beschwerte ich mich und blickte sie dabei mitleidheischend an. Auch sie schien nicht recht zu wissen, wie sie meine überschüssigen Fettreserven in möglichst kurzer Zeit loswerden sollte. Also unterhielt sie sich mit mir erst einmal eine Weile und ich merkte, dass sie eine nette Person war, wenn vielleicht auch ein bisschen aufgedreht. Als sie mich nach meinem EX fragte, antwortete ich wahrheitsgemäß "Gestaltwandeln". Ich ließ mich sogar dazu hinreißen, es ihr zu zeigen. Es kostete mich eine gewaltige Anstrengung, meine Gabe zur Reaktion zu zwingen und stellte mir dabei all die Dinge vor, die mich dazu gebracht hatten, Pilot werden zu wollen.... schlimme Dinge....Nachdem ich aufgehört hatte, lief der Schweiß in Strömen an mir hinunter und das Atmen fiel mir schwer. Wahrscheinlich war das der Moment, da ihr die Idee keimte und sie mir vorschlug, ich solle mein Figur durch mein EX verändern. Anfangs stand ich dem sehr skeptisch gegenüber. Schließlich aber sagte ich mir, dass ich einzig mit dem geeigneten Körper voran kommen würde und tun konnte, was mich dazu getrieben hatte, der Akademie beizutreten....also schloss ich mich in dem Quartier ein, das ich mit Yamagi teilte - er war Gott sei Dank gerade beim Trainieren - und vollzog die Verwandlung. Es war kein angenehmes Gefühl, ein schmerzhaftes Ziehen und Zerren, aber schließlich hatte ich es geschafft und ich muss zugeben, dass ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden war. Wrecka-chan offenbar auch, denn nachdem ich sie zu mir gerufen hatte, starrte sie mich eine Weile ganz sprachlos an. Niedlich, wie sie da stand und nichts zu sagen wusste.

Ich weiß, viele halten sie für oberflächlich und kindisch, aber ich glaube, sie ist in Wirklichkeit einfach nur viel verletzlicher und scheuer, als sie zugeben will, weshalb sie sich hinter ihrer aufgesetzten Fröhlichkeit und Aufgedrehtheit versteckt. Wenn sie traurig ist, merkt man es kaum, es sei denn, man kennt sie etwas besser. Ich kenne sie. Und aus diesem Grund kann ich für sie da sein, wenn sie Heimweh hat, sich nach ihrer Familie sehnt, sich mit ihren Freundinnen gestritten oder den Ausbilder verärgert hat. Ich fange sie auf, wenn sie in den Abgrund der Tränen fällt, denn ich kann spüren, wie sehr sie eine helfende Hand braucht, die ihr beisteht und sie unterstützt, jemanden, der ihr Geborgenheit und Trost spendet. Sie ist ein wundervolles Mädchen, selbst wenn außer mir vielleicht niemand in der Lage ist, das zu bemerken. Da schiebt sich die Tür des Bereitschaftsraumes in mein Blickfeld und ich halte an.

Irgendwie wird mein Herzklopfen stärker, jetzt, wo mir bewusst wird, dass ihr gleich wieder in diese strahlenden, tiefen Augen sehen werde, klar und rein, wie eine Quelle. Wie gern möchte ich sie für immer und ewig festhalten, wie gern möchte ich für alle Zeit an ihrer Seite sein, wie gern würde ich sie an mich pressen, um ihr Herz zu wärmen, um sie stark zu machen, um ihren Kummer zu lindern, damit....damit sie glücklich ist. Ihr Glück ist mir unendlich wichtig. Vielleicht sogar wichtiger als mein Motiv, Pilot zu werden....

Warum?

Weil sie mir mein Herz gestohlen hat. Ich kenne sie, kenne sie, wie sie wirklich ist....und so hat sie sich meiner bemächtigt, ohne dass ich es hätte verhindern können. Ich mache einen Schritt nach vorne und die Tür schwingt auf. Dort steht meine Wrecka-chan und ich höre, wie Schluchzer an den Wänden wiederhallen. Sie weint und es versetzt mir einen schmerzlichen Stich. Langsam nähere ich mich ihr und schlinge meine Arme von hinten um ihre Taille.

"Was hast du?" flüstere ich zärtlich.
 

~~ Wreckas POV ~~
 

"Was hast du?" erklingt eine sanfte Stimme hinter meinem Ohr. Ich verschlucke mich vor Schreck an meinem Atem, als mir klar wird, wer mich soeben umarmt. Eine warme Hand streicht mir über das Gesicht und trocknet meine Tränen. Mir wird gleichzeitig heiß und kalt, mein Herzschlag nimmt so zu, dass es mich nicht wundern würde, wenn es jeden Moment aus meinem Brustkorb springt und nun füllen sich meine Lungen mit seinem Duft....gesund und männlich, einfach wunderbar angenehm. Ich möchte seinen Namen aussprechen, aber meine Kehle ist zu trocken, als dass ich ein Wort formen könnte. Er läßt mich los und dreht mich zu sich herum. Seine atemberaubenden dunkelgrünen Augen, die mich an die Pracht der Wälder, an die Schönheit der Natur, an das Schimmern von taufeuchten Blättern erinnern, betrachten mich eingehend und genau, als sähe er mich zu ersten Mal.

Mir ist so schwindelig und meine Beine beginnen zu zittern. Ich liege in seinen Armen! Das muss ein Traum sein! Oder ist es tatsächlich Realität? Alles um mich herum droht zu verschwimmen, nur er steht deutlich vor mir, wie ein Farbklecks inmitten einer weißen Leinwand.

"Willst du nicht mit mir darüber reden?" fragt er ein wenig bestürzt. Ich schüttele den Kopf. Es gibt so viel, dass ich ihm anvertrauen möchte!

"Roose....ich...."

"Liegt es an mir? Habe ich dich irgendwie verletzt, dir wehgetan? Bitte weine nicht....ich ertrage es nicht, dich so traurig zu sehen....Wrecka."

Er hat das "-chan" weggelassen, und mein Name trägt einen so neuen, fremden Ton in sich, seltsam zärtlich und anziehend. Verwirrt bemerke ich, wie er mein Kinn anhebt und mich wieder nur lange mustert, als hätte er mich heute erst kennen gelernt.

"Was bedrückt dich?"

Ich ringe verzweifelt um meine Selbstbeherrschung, versuche krampfhaft, nach dem letzten Rest zu greifen, der mir noch geblieben ist, doch meine Gefühle überrollen mich einfach, bevor ich es verhindern kann.

"Mich bedrückt nichts!" stoße ich hervor, "Es ist bloß....oh Roose, ich....ich liebe dich!!!!"

Um Himmels willen, ich habe es ihm gestanden! Warum lacht er nicht gleich los und spottet über mich, weil ich im Ernst glaube, er könnte meine Empfindungen teilen?! Warum kommt keine alles auslöschende Ohnmacht über mich?

Es ist ganz still im Hangar. Nur mein eigener schwerer Atem ist zu hören und ich fühle mich wie ein Eindringling in diesem abwartenden Schweigen. Dann werde ich auf einmal in leidenschaftlicher Weise gegen seine starke Brust gepresst und seine heißen Lippen verschmelzen mit den meinen. Ich bin wie betäubt. Er küsst mich? Er küsst mich?! Automatisch schlinge ich meine Arme um seinen Hals und gebe mich dem hin, ohne einen letzten Gedanken daran zu verschwenden, dass jemand reinkommen und uns so vorfinden könnte. Als Roose sich von mir löst, legt er beide Hände an meine Wangen und erklärt leise:

"Du dummes Ding....warum hast du das nicht schon früher gesagt? Hast du etwa geglaubt, ich würde dich verachten? Was für eine süße Närrin du bist! Niemals könnte ich das tun....weißt du es denn nicht? Ich liebe dich."

Mein Herz füllt sich mit einer unbeschreiblichen Welle des Glücks.

Er liebt mich!

Meine Finger gleiten liebevoll durch sein wirres Haar und ich sauge mich förmlich an seinem Antlitz fest, das mich voller Wärme anlächelt. Wenn es so etwas wie Schicksal wirklich gibt, so hat es uns gerade mit seinen Flügeln gestreift.

Wir waren füreinander bestimmt.

Tsukasa+Yamagi

Und jetzt noch das neue Kapitel von dieser FF, dann wäre endlich alles reingestellt, was mir an Kreativem in den Ferien eingefallen ist! Viel Vergnügen!
 

Tsukasa + Yamagi
 

~~ Tsukasas POV ~~
 

"Es sieht einfach zu komisch aus, wenn die beiden nebeneinander hergehen!" sagt Carres und prustet heraus. Auch Kyoko kann sich nicht zurückhalten. Schöne Senior Kadetten! Was wissen die denn schon! Als wenn es darauf ankäme, wie groß man ist! Ich weiß, warum sie mich immer wieder aufziehen. Weil mein Partner einen ganzen Kopf kleiner ist als ich, vielleicht sogar noch mehr. Aber er kann ja nichts dafür, dass er so ist. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass er

noch wachsen wird. Eines Tages werde ich ihm direkt in diese großen strahlenden Augen blicken können, in denen so viel Kampfesmut und Entschlossenheit liegen....Ich schüttele verwirrt den Kopf. Warum habe ich nur solche Gedanken? "Na, Kuscha? Wie oft musstest du dich heute schon bücken?"

"...." Ich erwidere nichts, soll Lotsin 01 doch reden, wie es ihr gefällt. Yamagi ist kleinwüchsig für sein Alter, das stimmt, aber er hat Talent, ist geschickt, schnell und will Pilot werden, um die Menschen zu schützen, die ihm wichtig sind. Ein edles Motiv. Er hat zwar ein impulsives Temperament, aber mittlerweile habe ich festgestellt, dass er weitaus einfühlsamer und sensibler

ist, als andere erkennen. Es hasst es, seine Gefühle deutlich zu zeigen und gibt sich deshalb meistens etwas schroff und hitzig, aber eigentlich ist er sehr nett. "Hat die Niete heute im Auswahltest wenigstens ein paar Treffer gelandet oder haben ihn die Victims übersehen? Kann doch passieren, oder?"

Warum kann sie nicht den Mund halten?! Sie ist genauso arrogant wie Force, dieser eingebildete Schönling! Yamagi musste sich gewiss sein ganzes bisheriges Leben vor anderen beweisen, weil niemand ihm geglaubt hat, dass er zu etwas Großem fähig ist. Er hat mir erzählt, dass seine Klassenkameraden ihn immer ausgelacht haben. Das muss ihn verletzt haben, auch wenn er es

sich nie anmerken ließ.

"Stellst du ihn auf einen Stuhl, wenn du mit ihm reden willst? He, Kuscha!"

"Halt die Schnauze, Gouthena!!!!" Sie fährt zurück, als hätte ich ihr ins Gesicht geschlagen. Ich bin von Natur aus sehr geduldig und eine ruhige und zurückhaltende Persönlichkeit, aber diese....diese Ziege nervt mich! Warum muss sie ständig über Yamagi herziehen, er hat ihr doch nichts getan! Was weiß sie denn schon?! Sie hat doch keine Ahnung, was es heißt, wegen seiner

Größe ausgegrenzt zu werden!

"Sag mal, bist du vom wilden Affen gebissen, Anfängerin?! Nimm das sofort zurück!"

"Nicht, bevor du nicht zurückgenommen hast, was du über meinen Partner gesagt hast!"

"Warum sollte ich? Er IST ein Winzling, das ist eine Tatsache."

"Aber du verspottest ihn! Ich will, dass du damit aufhörst und dich entschuldigst!"

Sie mustert mich eine Weile, als könne sie es nicht fassen, dass ich so mit einer älteren Schülerin spreche.

"Du überraschst mich. Sonst gibst du doch nur das Nötigste von dir. Und jetzt so eine glühende Verteidigung? Du bist doch nicht etwa in ihn verliebt?"

Das Blut schießt mir in die Wangen angesichts dieser unglaublichen Vermutung. Was erlaubt sie sich? Bloß weil ihre Kenn-Nummer die 1 ist, muss sie sich nicht so überheblich benehmen! Ich will ihr antworten, doch da werde ich von Kyoko unterbrochen, die Carres' Idee offensichtlich unhaltbar komisch findet. "Ha, man denke! Was für eine Kombination! Der Zwerg und das Mannweib!"

Die Beleidigung verfehlt ihre Wirkung nicht. Mannweib. Ich kann doch nichts dafür, dass ich so groß bin! Auch auf meiner Kolonie haben sie immer behauptet, dass dieses Wachstum für ein Mädchen nicht natürlich ist, sondern unweiblich. Irgendwann würde ich ein ungeschlachtes Rhinozeros sein, wie meine Mitschülerinnen mir scheinheilig grinsend prophezeiten. Sie gaben mir hässliche Spitznamen, wie etwa "Bohnenstange", "Elefantenkuh" oder "Giraffe". Es tat

weh, furchtbar weh....zu Hause, wenn ich allein in meinem Zimmer war, habe ich oft geweint und mein Kissen war tropfnass, wenn ich endlich eingeschlafen bin....Ich hatte Angst davor, zur Schule zu gehen, Angst, in die spöttischen, hämischen Gesichter meiner sogenannten "Freunde" zu sehen, die sich einen Spaß daraus machten, mich zu beschimpfen....Obwohl ich es zu unterdrücken versuche, bahnen sich Tränen einen Weg durch mich. Ich spüre, dass sie mir in

den Wimpern hängen. Bevor Carres und Kyoko es bemerken, drehe ich mich um und laufe davon, fort von diesen bösartigen Schnepfen, die nichts, aber auch rein gar nichts kapieren!
 

Meine Umgebung verschwimmt, weil meine Augen nass werden, ich achte überhaupt nicht mehr darauf, wohin ich eigentlich renne. "Pass auf, du Trampel!" herrscht mich irgend jemand an. Ich weiß es doch selbst! Ich weiß, dass ich ein Trampel, ein Dinosaurier bin, gar nicht zierlich oder zart, hübsch und süß, wie man sich eben ein Mädchen vorstellt, ich bin ein Mannweib, wie Kyoko gesagt hat!

"Du bist doch nicht etwa in ihn verliebt?"

Ich halte an, vor meinem Quartier, das ich mir mit Wrecka teile, die Gott sei Dank noch nicht da ist. Ich stolpere hinein, werfe mich auf mein Bett und schluchze. Diese Worte hallen in mir wider wie ein unaufhörliches Echo. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich ihm zum ersten Mal begegnete. Ich war ziemlich verblüfft und gar nicht begeistert davon, dass ich von

allen Anwärtern ausgerechnet den Kleinsten bekam. Aber da half kein Murren und kein Wenn und kein Aber, ich musste es akzeptieren. Also beschloss ich, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen und zeigte mich freundlich ihm gegenüber. Aus seinem geschockten Blick konnte ich rasch entnehmen, dass er genauso beglückt war wie ich. Aus seiner Sicht musste ich wie die Verwirklichung seiner schlimmsten Befürchtungen gewirkt haben. Er, ein kleiner Junge, und

dann sollte er mit einem großen Mädchen zusammenarbeiten! Aus der Zweckgemeinschaft wurde aber schließlich eine gute Kameradschaft. Ich erkannte, dass er ein netter und lieber Kerl war und noch dazu ein begabter Rekrut, ich hatte also allen Grund, stolz auf ihn zu sein. Yamagi besitzt außerdem viel Humor und ist nicht so ernst wie ich. Seine lustige Art und seine

Fröhlichkeit sind meist recht ansteckend und meine Freundinnen haben mir gesagt, dass ich bereits viel offener und herzlicher sei als früher und öfter aus mir herausgehe. Das habe ich ihm zu verdanken. Er lässt sich wirklich nie unterkriegen und schaut stets nach vorne. Ja, er ist klein, aber er gleicht dieses Handicap durch seinen starken Willen und seinen tapferen Charakter

wieder aus, wie es wohl kaum ein zweiter könnte. Ich bewundere ihn dafür.

Und ich liebe ihn.

Es ist wahr. Mir ist klar, dass Carres es boshaft gemeint hat, aber sie hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Seine Größe ist für mich völlig nebensächlich geworden. Da ich selbst viel zu häufig nach meinem Äußeren beurteilt wurde, habe ich gelernt, nicht zuerst darauf zu achten, sondern auf das Herz eines Menschen, das sich in seinem Handeln ausdrückt. Er ist wundervoll. Sicher,

er gibt meistens das Rauhbein, aber wenn man einmal durch diese Oberfläche hindurchgesehen hat, fördert man einen Schatz zutage. Verantwortungsgefühl, Mut, Sensibilität, Aufopferungsbereitschaft, Gemeinschaftssinn. Natürlich ist er nicht perfekt - stur, ein bisschen aggressiv, hitzig, empfindlich, ungeduldig und manchmal etwas eigenbrötlerisch. Doch gute und

schlechte Seiten zeichnen jeden Menschen aus - und ich finde diesen Menschen, der er ist, sehr, sehr liebenswert, auch wenn er sich wahrscheinlich über diese Beschreibung aufregen würde, weil sie nicht zu dem Image passt, das er seiner Umgebung präsentiert. Was soll ich denn tun?

Ich kann es nicht rückgängig machen, dass ich mich in ihn verliebt habe. Ich könnte es ihm sagen, aber ich weiß, dass er meine Gefühle nicht erwidert. Wie könnte er? Sicher, ich bin ihm eine gute Freundin, aber schon allein unser Größenunterschied dürfte bei ihm dafür gesorgt haben, dass er mir mit etwas mehr Distanz begegnet....Dennoch werde ich weiterhin für ihn da sein....
 

~~ Yamagis POV ~~
 

"Na, Kleiner?"

"Alles klar, Zwerg?"

"Benutzt du eigentlich eine Leiter, wenn du in deinen PRO-ING einsteigst?"

Die üblichen spöttischen Bemerkungen. Aber mittlerweile lassen sie mich ziemlich kalt. Hier auf GOA habe ich Freunde gefunden, echte Freunde, die mich so akzeptieren und gern haben, wie ich bin. Ich gebe zu, Zero hat mich anfangs auch als Zwerg bezeichnet, aber etwas im Ton seiner Stimme war anders als bei all jenen, die mich bisher beleidigt hatten. Bei ihnen klang es immer boshaft, doch bei Zero merkte ich deutlich, dass er nur einen Scherz machte. Wir zanken

uns oft, aber ich mag ihn, weil er unbeirrt seinen Weg geht und sich nichts gefallen läßt. Roose ist auch ein lieber Kerl, obwohl er mir zu Anfang doch etwas auf die Nerven ging mit seiner Verfressenheit und seinem weinerlichen Gehabe. Seit er schlank ist, hat er sich sehr verändert, sein neues Selbstbewusstsein drückt sich auch in seinem Verhalten aus. Und was Clay betrifft, er macht mich manchmal schon verrückt mit seiner Besserwisserei und seiner Genauigkeit, aber er ist nett und hilfsbereit und kümmert sich immer um uns. Solche echten Freunde hatte ich in meiner Heimat nicht, weil sie alle immer nur auf meinen kleinen Wuchs geachtet haben, ohne sich um meine Leistungen zu kümmern. Vielleicht verstehen mich die drei aber auch deshalb so

gut, weil sie nicht oberflächlich sind, sondern auch ihre Vergangenheit prägende Ereignisse beinhaltet, die sie reifer werden ließen, anders als meine ganzen kindischen Klassenkameraden von früher. Zero führt sich gerne auf wie ein Kleinkind, undiszipliniert und frech, aber da ist noch etwas anderes in seinen Augen....wenn er sich unbeobachtet fühlt, legt sich ein Ausdruck

auf dieses Gesicht, der ihm ernste, fast männliche Züge verleiht....Was Hiead angeht, der ist mir nicht ganz geheuer, also lasse ich ihn lieber in Frieden.
 

Ich bin ein fähiger und talentierter Anwärter und ich habe zum ersten Mal Akzeptanz unter Gleichaltrigen gefunden, die sich nicht darum scheren, dass ich kleiner bin als sie. Bis zu dem Tag, da wir unseren Lotsen zugeteilt

wurden, war alles in Ordnung - doch dann erlitt ich einen schweren Schock, denn das Schicksal in seiner grausamen Ironie stellte mir, ausgerechnet mir, ein großgewachsenes Mädchen an die Seite, die ihre anderen Kommilitoninnen überragte, so wie ich meine Kameraden "unterragte".

Ich war schon drauf und dran, Azuma zu fragen, ob da nicht ein Irrtum vorlag, aber offensichtlich war dem nicht so, denn auf ihrer Uniformjacke stand deutlich zu lesen die Zahl 86, meine eigene Kenn-Nummer. Ihr Name war Tsukasa. Ich war wirklich erschrocken, denn immerhin musste ich eineinhalb Köpfe weiter hochschauen, um ihr ins Gesicht sehen zu können.

Natürlich bin ich nicht gänzlich blind....Da ich selbst oft genug nach meinem Kleinwuchs als ungeeignet oder was weiß ich abklassifiziert wurde, habe ich damit begonnen, niemanden nach seinem Äußeren zu beurteilen. Nur weil sie groß war, hieß das ja nicht, dass sie eine laute, ungehobelte und brutale Person war. Tatsächlich finde ich sie sehr hübsch....das lange, seidig glänzende Haar und die tiefen dunklen Augen mit den schön gebogenen Wimpern und das

zaghafte Lächeln....Eigentlich würde wohl jeder, der sie sieht, eine direkte, energische Persönlichkeit erwarten, die sofort unbefangen auf jeden zugeht....Dem ist nicht so. Tsukasa ist sehr still und in sich gekehrt, zurückhaltend und geduldig, nur in seltenen Momenten, wenn ihr

wirklich etwas ernsthaft gegen den Strich geht, kann sie etwas barscher werden, aber das ist nicht oft. Sie ist auch sehr ernst, vielleicht sogar etwas zu ernst für ihr Alter. Es ist schade, dass sie so selten lächelt oder richtig lacht, denn gerade dann sieht sie wunderschön aus, so offen und strahlend....He, was denke ich denn da?! Jedenfalls versuche ich immer wieder, sie aufzuheitern, indem ich meine Scherze mache, fröhlich bin und sie aufmuntere, wenn andere sie "Trampel" oder "Bohnenstange" genannt haben. Früher war ich der Meinung, dass groß zu sein, nur positiv ist, aber mittlerweile habe ich durch sie erkannt, dass Größe nicht immer mit Vergnügen verbunden sein muss. Wir verstehen uns so gut, weil wir das Problem des anderen in seiner

Tragweite begreifen. Sie wird gehänselt, weil sie für ein Mädchen zu groß ist und ich werde gehänselt, weil ich für einen Jungen zu klein bin. Ich gebe ja zu, sie ist nicht so zierlich und zart gebaut wie andere, aber dafür kann sie zupacken, wenn Not am Mann ist und ich finde ihre Erscheinung auch gar nicht so unweiblich, wie zum Beispiel diese eingebildete Carres immer behauptet, im Gegenteil. Sowas Hübsches wie Tsukasa habe ich noch nie gesehen. Und sie ist

ein wundervolles Mädchen, immer für mich da, freundlich und kameradschaftlich mir gegenüber, obwohl sie vielleicht zu Anfang gar nicht so begeistert war, mich als Partner zu bekommen.
 

Sicher, sie ist nicht sehr humorvoll und geht ungern aus sich heraus, aber das liegt vermutlich nur daran, dass niemand sie an der Hand genommen hat, um ihr die bunte und ausgelassene Seite des Lebens zu zeigen. Nach ihren Erzählungen zu urteilen wurden sie streng erzogen und sie musste schon als Kind im Haushalt arbeiten, weshalb eher eine kleine Erwachsene aus ihr geworden ist als eine Jugendliche, die erst langsam erwachsen wird. Ich will ihr helfen, ich will sie lachen sehen, vergnügt, befreit von ihren Sorgen, ich will, dass sie

aufhört, sich Gedanken wegen ihrer Größe zu machen, ich will sie in meiner Nähe wissen, ich will ihren Rat, ihren Beistand, ihre ruhige Kraft, ich will ihre sanfte Stimme hören, die mich all meinen Kummer vergessen läßt, ich will....Ich bleibe abrupt stehen, als ich empörte Worte vernehme und ich blicke um die Ecke. Dort stehen Carres und Kyoko....und da ist auch Tsukasa.

"Stellst du ihn auf einen Stuhl, wenn du mit ihm reden willst? He, Kuscha!"

"Halt die Schnauze, Gouthena!!!!"

Ich erstarre vor Schreck. Nie hätte ich erwartet, dass sie einmal so zornig reagieren könnte, schon gar nicht einer älteren Schülerin gegenüber! Ich

schleiche mich näher heran und spüre, wie ein seltsames Gefühl in mir hochsteigt, als ich das Blitzen in ihren Augen wahrnehme. Warum ärgert sie der Spott so, er ist doch gegen mich gerichtet und nicht gegen sie?

"Sag mal, bist du vom wilden Affen gebissen, Anfängerin?! Nimm das sofort zurück!"

"Nicht, bevor du nicht zurückgenommen hast, was du über meinen Partner gesagt hast!"

"Warum sollte ich? Er IST ein Winzling, das ist eine Tatsache."

"Aber du verspottest ihn! Ich will, dass du damit aufhörst und dich entschuldigst!"

Ich kann es immer noch nicht fassen. Sie hat mich bisher noch nie vor anderen verteidigt, wenn sie mich beschimpft haben, weil sie dem keine Bedeutung beigemessen hat. Zumindest habe ich das geglaubt. Sollte es sie doch gekümmert haben, was mir die anderen an den Kopf geworfen haben? Mein Herz schlägt plötzlich schneller, als ich sie so betrachte.

"Du überraschst mich. Sonst gibst du doch nur das Nötigste von dir. Und jetzt so eine glühende Verteidigung? Du bist doch nicht etwa in ihn verliebt?"

Ich schnappe vor Überraschung nach Luft, ehe ich es verhindern kann. Was zum Teufel bringt Carres denn auf die Idee? Ich bezweifele nicht, dass sie mich mag, aber mehr als Freundschaft kann ich nicht erwarten....

Wieso auch? Ich meine, ich sehe sie als meine Partnerin und treue Kameradin und Freundin, aber das ist auch schon alles....

"Ha, man denke! Was für eine Kombination! Der Zwerg und das Mannweib!"

Sie läuft davon. Was für eine gemeine Behauptung! Waren das Tränen in ihren Wimpern? Oh bitte nein! Ich will keine Tränen in diesen herrlichen Augen sehen, sie lacht ohnehin so wenig. Ich renne ihr hinterher, nicht ohne den beiden Top-Lotsen einen finsteren Blick zuzuwerfen. Was soll ich tun? Ich will ihr ein paar nette Worte sagen, ich will ihr erklären, dass ich sie nicht für ein Mannweib halte, sondern sehr hübsch finde, ich will ihr sagen, wie gern ich sie habe und dass mir ihre Größe völlig egal ist, ich will ihre Tränen trocknen und ein Lächeln, ein ehrliches, von Herzen kommendes Lächeln in ihr Gesicht zaubern, ich will....Mein Atem stockt. Auf halbem Weg halte ich an.

Ich.

Will.

Sie.

War es mir denn bis jetzt wirklich nicht klar? Alles, was ich über sie gedacht habe, wie ich meine Erinnerungen über sie ausgekleidet habe....zeugt das nicht davon, dass ich mehr für sie empfinde, viel mehr? Sie ist das Gegengewicht zu mir selbst, wir sind verschieden und ergänzen uns doch, wir sind wie füreinander geschaffen, wie füreinander bestimmt....Schon allein die

Tatsache, dass wir beide damit aufgewachsen sind, anders zu sein als die anderen, dass wir beide wissen, was es heißt, verspottet und nicht akzeptiert zu werden....Sollen sie doch lachen, wenn wir beide nebeneinander durch den Flur gehen, sollen sie doch ihre dummen Späße machen, wenn wir miteinander sprechen! Egal, wenn es albern oder merkwürdig aussieht, das einzige,

was zählt, sind meine Gefühle....ich muss es ihr sagen. Vermutlich wird sich dadurch nichts ändern, aber sie wird endlich wissen, dass mich unser Größenunterschied nicht kümmert, dass ich sie so will, wie sie ist und kein bisschen anders....Ich setze mich wieder in Bewegung.

Bitte Tsukasa, warte noch einen Moment auf mich....!
 

~~ Tsukasas POV ~~
 

Ich wische mir nachlässig die Tränen fort, als ich ein Klopfen von der Tür her vernehme. Ich stottere ein "Herein" hervor und will schon fragen, was derjenige will, als ich den Eintretenden erkenne.

Er.

Yamagi.

Warum muss er gerade jetzt kommen? Bitte nicht jetzt....! Er steht vor mir,

hebt den Kopf, um mich ansehen zu können. Ich blicke nach unten, in seine aus Amethyst gemeißelten, klaren Augen. "Was ist? Kann ich etwas für dich tun?" Er antwortet nicht. Sein Schweigen wird mir allmählich unheimlich. "Setz dich." sagt er endlich und ich gehorche, ohne weiter darüber nachzudenken, denn der ernste Ton seiner Stimme irritiert mich. Er nimmt neben mir platz und in dieser Haltung sind wir beide in etwa gleich groß. Er beugt sich langsam vor

und mein Herz beginnt wie rasend zu pochen.

"Ich liebe dich."

Ich halte den Atem an, als könne ich nicht glauben, was er da soeben erklärt hat. Ich kann es auch nicht, es erscheint mir viel zu unwirklich. Er nähert sich mir noch mehr.

"Yamagi...." flüstere ich wie betäubt, all meine Sinne sind verwirrt von einer eigentümlichen, schweren und doch wunderbaren Süße. "....ich....ich...."

Sein Gesicht erhellt sich vage, als keime Hoffnung in ihm auf.

"....Ich....liebe dich auch...."

Es ist heraus! Ich kann gar nicht fassen, dass ich es ihm wirklich gestanden habe. Er ist mir so nah, dass ich zu träumen vermeine. Dann spüre ich seine

Lippen auf den meinen und vergesse alles andere um mich herum. Seine Arme schlingen sich um meine Taille und er zieht mich enger an sich. Sein Körper ist wunderbar warm und seine Lippen sind genauso, wie ich sie mir immer vorgestellt habe, sanft, weich und zärtlich. Dieser Moment soll niemals vorbeigehen, niemals....Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte, dass er

meine Gefühle erwidert, aber es ist so und mein Glück überrollt mich, ohne mir eine Gelegenheit zu lassen, mich dagegen zu wehren. Vielleicht ist es wahr, was Wrecka mir einmal spitzbübisch grinsend prophezeite - dass ich für

jemanden bestimmt war, dessen wahren Wert ich erst erkennen müsse. Ich vermute, dass es ein Scherz sein sollte, aber in diesem Fall war sie der Wahrheit ausnahmsweise sehr nahe. Denn Yamagi und ich....waren füreinander bestimmt.

Phil Phleira+Rioroute

Es geht endlich weiter, ich bin fertig mit diesem Teil! Mannomann, ich war total unkreativ *schluchz*, eigentlich wollte ich ja schon am Wochenende fertig sein sein! Naja, hoffe, das Kapitel gefällt Euch! ^^
 

Phil Phleira + Rioroute
 

~~ Phil Phleiras POV ~~
 

Mein Herz verhält seinen Schlag für einen kurzen, flüchtigen Moment.

Mir wird schwindelig.

Meine Augen weiten sich entsetzt und starren hinaus in die tiefe Finsternis des Alls. Ich sehe, wie die Luhma Klein hinter der Agui Keameia her stürzt, um die Einheit aufzufangen.

Sie wurde getroffen.

Und in meinem Inneren erklingt ein einziger, verzweifelter, angstvoller Schrei.

>>RIO!!<<

Die Göttinnen treten zu meiner Erleichterung den Rückzug an. Ob mein Partner schwer verletzt ist? Ich hoffe nicht. Ich bete, dass dem nicht so ist, doch die grausame, kalte Furcht, die mein Herz umklammert, will mich nicht loslassen. Ich fühle mich ihr ausgeliefert. Wie ich sie hasse, all diese schrecklichen, gefährlichen Einsätze....!!

"Phil Phleira? Bist du in Ordnung? He! Was ist mit dir?"

Ich drehe mich zu der freundlichen Stimme um und erkenne Leena. Sie lächelt verständnisvoll und beinahe fürsorglich auf mich herab und bettet eine Hand auf meiner zitternden Schulter.

"Er wird es schon schaffen. Bestimmt ist ihm nichts Ernstes passiert."

Wie kommt es, dass sie bemerkt, wie aufgewühlt ich bin? Oder sieht man es mir an? Ich zwinge mich, ihr Lächeln zu erwidern, bedanke mich für ihre aufmunternden Worte und verlasse die Gefechtsstation. Draußen beginne ich zu rennen, mein Herz klopft wie wahnsinnig gegen meinen Brustkorb und ich muss die Tränen unterdrücken, die sich einen Weg durch mich hindurch zu bahnen versuchen. Er muss am Leben sein!! Er muss einfach!!

Meine Beine lenken mich durch zahllose, ewig scheinende Korridore, bis ich ein kleines Grüppchen vor mir entdecke sowie eine Bahre. Es sind Galew und Ernest - und auf dem Laken liegt derjenige, um den dort nicht liegen zu sehen ich alles gegeben hätte. Ich halte an, ringe erschöpft nach Atem und begrüße die beiden anderen Piloten. Dann beuge ich mich über Rio, der noch bewusstlos ist. Sein verletzter Arm ist verbunden, doch das weiße Leinen ist blutbefleckt, die Wunde ist also tief oder befindet sich direkt an einem Atomic-Abschnitt.

"Rioroute! Rioroute! Bist du okay, Rioroute?"

Ein Krampf durchläuft seinen Körper und er öffnet mühsam die Augen. Anfangs ist sein Blick vernebelt und schwimmend, unbestimmt, doch nach und nach wird das warme Braun wieder klar und eine unaussprechliche Erleichterung bemächtigt sich meiner.

"Du schaffst es", erkläre ich ihm, "Beweg dich nur nicht, bis die Blutung gestillt ist. Es besteht keine Lebensgefahr. Eh....ich muss jetzt gehen."

Ich wende mich um und will verschwinden, doch mit einem behutsamen Griff seiner linken, gesunden Hand hält er mich zurück. Ich drehe mich nervös um und sehe direkt in sein lächelndes Gesicht, das einmal mehr Sympathie und Charme vereint.

"Willst du....nicht lieber bei mir bleiben?" Das Blut schießt mir in die Wangen infolge dieses Angebots und einen Moment kann ich ihn nur sprachlos anstarren. Ich bin rot geworden! Nein! Nein, ich will nicht, dass er das weiß!

"Du sollst dich doch nicht bewegen! Aguis Zustand ist viel kritischer! Wenn du sie noch einmal so zurichtest, bringe ich dich um!!" Damit reiße ich mich von ihm los und laufe davon, als wäre ein Rudel blutrünstiger Victims hinter mir her. Ich höre noch, wie er mir erbost nachruft: "Was?! Mein Zustand ist auch kritisch!! Was ist mit deinem Versprechen? Hast du vergessen, dass du kochen wolltest?"

Galew und Ernest lachen unweigerlich, was Rio zum Verstummen bringt und die nächsten Worte von Pilot 02 bestürzen mich.

"Du hast einen Korb bekommen."

"Sei still!!"

Meine hastenden Füße eilen zum Aufzug und meine Finger finden automatisch den Schalter, der die Tür hinter mir schließt und die TRansportvorrichtung in Gang setzt. Einen Korb.... Sicher, das war als Scherz gedacht, aber das Problem an der Sache ist, dass ich einerseits damit aufhören möchte, meinen Partner so frech und etwas rüde zu behandeln, es aber nicht wagen kann, ich zu gestehen, was ich wirklich fühle, denn dann wird er meinen Schmerz begreifen und seine Begeisterung für den Kampf verlieren....und das....würde ihn zu einem leichten Ziel für diese widerwärtigen Kreaturen machen! Ich zittere immer noch, der Schock entfaltet endlich seine Wirkung. Gott sei Dank - er hat überlebt. Jedesmal, wenn ein Victim angreift, müssen sie ausrücken....und mir wird jedesmal angst und bange. Getroffene Ingrids....blutbefleckte Cockpits....was ist das nur für ein Krieg, in dem sie kämpfen? Und jedesmal muss ich mich fragen, ob ich ihn je wiedersehe....
 

Mechanisch bewege ich mich zum Kontrollpult und beginne mit der Reparatur der Gelben Göttin. Was soll ich tun? Ich muss ihn stark machen. Ganz stark! Stark genug, um jeden Feind mit Leichtigkeit besiegen zu können! Ich will mir keine Sorgen mehr machen müssen! Sobald der Alarm erklingt, ist mir, als würde man Tausende von Steinen auf meiner Brust abladen, das Atmen fällt mir schwer und ich muss gegen eine gewaltige Flut an Tränen anfechten, die sich in mir aufstaut. Nach außen gebe ich mich gleichmütig, unerschrocken und ein bisschen rabiat vielleicht, aber damit versuche ich lediglich, meine Verzweiflung und meine Furcht zu kaschieren.

Ich kann es nicht ändern, dass ich bei jedem Einsatz das Gefühl habe, in Stücke gerissen zu werden. Er hat natürlich keine Ahnung, wie es mir das Herz zusammenpresst, wenn er sich ins Gefecht stürzt, ohne Rücksicht auf Verluste. Er hat keine Ahnung, was ich für ihn empfinde, und das ist gut so, denn wenn er es wüsste, würde ihn mein Kummer ebenfalls unglücklich machen und seine Selbstsicherheit in der Schlacht würde ihn im Stich lassen....das wäre sein Todesurteil. Und so schweige ich und schimpfe mit ihm. So schweige ich und ziehe ihn auf. So schweige ich und weise ihn zurecht. So schweige ich und lache mit ihm. So schweige ich und freue mich mit ihm, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist. Ich gebe zu, er ist ein Playboy und flirtet oft mit Kazuhi und manchmal könnte ich ihn wirklich dafür erwürgen, aber ich merke auch, dass es ihm nicht ernst ist. Er findet sie süß, aber wie er mir gesagt hat, würde er keine richtige, dauerhafte Beziehung in Betracht ziehen, da sie ihm für seinen Geschmack etwas zu scheu und zurückhaltend ist. "Ich mag sie, aber ich liebe sie nicht." Das waren seine Worte und ich glaube ihm. Meistens tut er es auch nur, um Yu zu ärgern, eines seiner selbsternannten Hobbys. In seiner fröhlich, frechen und draufgängerischen Art merkt man nicht viel von dem reifen, verantwortungsbewussten Rio, denn das ist ein Teil seines Charakters, den er ungern zeigt. Er stammt aus einer Großfamilie und ist der vierte Sohn seiner Eltern, sein jüngerer Bruder hat ebenfalls die Blutgruppe E0 und wird wohl auch in GOA eintreten. Trotz der beachtlichen Zahl an Kindern sind die Vilgynas nicht so wohlhabend wie man demzufolge annehmen könnte und aus diesem Grund musste Rio schon früh arbeiten und zum Einkommen beitragen. Niemand würde den pflichtbewussten, fürsorglichen jungen Mann in ihm vermuten....aber ich weiß, dass es diesen Menschen gibt, denn ich kenne Rioroute durch und durch. Mir kann er nichts vorspielen, aber das muss er auch nicht, denn ich bin wohl die einzige Person, der er bisher von seiner Herkunft erzählt hat. Er vertraut mir, mehr als sonst jemandem, und deshalb kümmert mich die Sache mit Kazuhi nicht sosehr, wie man vielleicht erwartet, denn sie kennt ihn nicht so, wie ich ihn kenne. Aufdringlich, unverschämt, hitzig, machomäßig....ja, sicher, das ist er. Aber seine Erfahrung, seine Ehrlichkeit, sein unerschöpflicher Optimismus und die Tatsache, dass er niemals aufgibt sowie sein Mut und sein unbeugsamer Wille sind ebenfalls ein Teil seiner Persönlichkeit und man sollte das nicht ignorieren. Sogar seinen unglaublichen Appetit kann ich mittlerweile tolerieren. Ich mag seine Stärken und seine Schwächen. Nein, eigentlich....eigentlich ist da mehr, weitaus mehr....Ich empfinde viel für Rio, weil er stets für mich da ist, wenn ich ihn brauche, sobald ich traurig aussehe, sind Kazuhi, die Victims, die Göttinnen und selbst seine Freunde vergessen. Für mich läßt er alles stehen und liegen, um mir eine helfende Hand zu reichen und mich zu trösten.

Es ist, wie es ist.

Ich liebe ihn.
 

~~ Rioroutes POV ~~
 

Sie läuft fort. Das wollte ich nicht! Ach verdammt, warum kann ich meine große Klappe nicht halten?! Ein Anmachspruch musste doch wirklich nicht sein! Habe ich schon mal zwischenzeitlich erwähnt, dass ich ein Schwachkopf bin? Mein Arm schmerzt höllisch und ich verspüre den Wunsch in mir, Galew für sein dämliches Grinsen gegen die nächstbeste Wand zu klatschen, aber das würde auch nichts ändern. Was mache ich bloß falsch? Klar, ich weiß auch, dass ich mich viel zu machomäßig gebe und zu viel mit anderen flirte, aber kann sie denn wirklich nicht ehrliche Zuneigung von Neckerei unterscheiden? Leena ist sexy, Kazuhi zuckersüß und Tune wie eine scheue kleine Blume. Sie wirken alle irgendwie anziehend auf Jungs, aber Phil Phleira schlägt sie aus meiner Sicht alle aus dem Rennen. Was ihren Charakter betrifft, so ist sie eigentlich eine Mischung aus Leenas aufbrausendem Temperament, Kazuhis Freundlichkeit und Tunes Hilfsbereitschaft. Sie ist schon ein tolles Mädchen, kein Zweifel, aber sie kriegt ständig alles in den falschen Hals. Na ja....okay, vermutlich stell ich's auch nicht gerade geschickt an, ich bin halt ein Playboy und die können erfahrungsgemäß nur schwer aus ihrer Haut. Aber wenn ich daran denke, was ohne Phil mit meiner Wenigkeit auf GOA passiert wäre....ich bin sowieso immer irgendwo angeeckt, habe Regeln über den Haufen geworfen, war unverschämt und respektlos, kurz, ein bisschen so wie Galew, aber weniger herzlich, sondern wesentlich direkter, sodass es mit meiner Beliebtheit nicht unbedingt weit her war. Als ich dann meiner Partnerin zugeteilt wurde, veränderte sich etwas. Sie hat mich angepfiffen, beschimpft, mich an den Haaren gezogen und mich niedergemacht, aber zugleich war sie für mich da, hat mir beigestanden und mir geholfen, wann immer es ihr möglich war, sie hat mich angelächelt,

meine Tränen der Wut und der Enttäuschung getrocknet, wenn ich im Training schlecht war oder von einem der anderen Schüler angepflaumt wurde.

Tja....

....scheint, ich bin ein Mistkerl.
 

Ich meine....ich habe sie von Anfang an sehr gern gehabt, aber trotzdem habe ich wiederholt mit anderen Mädchen geflirtet und meine Eroberungsversuche gemacht. Man könnte ja vom "Hörner abstoßen" reden, aber ich glaube, ich habe es damit ein bisschen übertrieben. Wie blöd kann man sein?! Phil Phleira ist das hübscheste, sturste, eigensinnigste, liebenswerteste, ehrlichste, verständnisvollste Wesen auf dieser weiten Welt, dem ich jemals begegnet bin und ich bin zu doof, um die Chance zu nutzen und den Schatz zu heben, den mir das Schicksal vor die Füße geworfen hat. Wer weiß, wenn ich noch länger zögere, könnte es eines Tages zu spät sein....

Mann, ich höre mich an wie ein Philosoph! Sonst gebe ich doch auch nicht dieses pseudo-theatralische Geschwätz von mir! Keep cool, Rio, ganz ruhig, das liegt bloß an deiner Verletzung, die du diesem verdammten Victim zu verdanken hast! Hm. Nein. Eigentlich.... eigentlich, wenn ich ehrlich bin....es liegt wohl eher an der Vorstellung, dass Phil eines Tages mit einem anderen....Argh, ich darf gar nicht daran denken, schon bei der Idee kommt mir die Galle hoch! Da vernehme ich undeutlich durch einen Vorhang aus Schmerz Ernests Stimme: "Wir sind da." Er meint bestimmt die Krankenstation und tatsächlich werde ich auf der Bahre in einen sterilen Raum mit weißgetünchten Wänden geschoben. Wenig später beugt sich das fachmännische Gesicht von Doktor Croford über mich.

"Es ist der Atomic-Abschnitt. Das dürfte eine Weile dauern, aber es ist nichts kompliziertes. Sie hatten ausgesprochenes Glück, Mr. Vilgyna."

Das weiß ich. Obwohl ich versuche, es mir nicht anmerken zu lassen, habe ich Angst vor den Victims. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Kreaturen gesehen, die so abstoßend sind....und so gefährlich. Aber meine Chance, mich ihnen zu stellen, darf ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Wenn ich da an meine Familie denke....wer würde sie beschützen? Ich bin glücklich, dem Frieden dienen zu dürfen und ich bin stolz darauf, als Pilot ausgewählt worden zu sein, auch wenn Phil traurig ist, sobald ich ausrücken muss. Sie glaubt, dass niemand ihr ansieht, was sie empfindet, aber ich erkenne immer, wann sie betrübt und verzweifelt ist oder wann sie ihre eigene Furch nur verbergen will und ihr Lächeln nicht ehrlich ist, obwohl sie mich damit beruhigen will. Ob ich ihr wenigstens etwas helfen konnte, wenn ich sie getröstet oder ihr einfach nur zugehört habe? Es erscheint mir so gering im Vergleich zu dem, was sie bereits für mich geleistet und getan hat. Ich spüre den Einstich der Narkosenadel und langsam wird alles dunkel um mich. Mein letzter Gedanke gilt einer Person mit wunderschönen, strahlend grünen Augen....Augen, die mich alles vergessen lassen....
 

Als ich endlich wieder zu mir komme, ist mein Arm sorgsam verbunden und die Blutung gestillt, das zerstörte Hautgewebe regeneriert. Mein Kopf tut noch ein wenig weh, aber ansonsten bin ich in Ordnung. Ha, in Ordnung....Agui hat es ziemlich schwer erwischt, soweit ich mich erinnere. Aber solange der Atomic-Kern unbeschädigt bleibt, kann sie immer wieder repariert werden, ich selbst allerdings nicht. Mit jeder Verletzung verlieren wir EX und unser Körper wird ständig durch neue Teile ergänzt. Ich gehöre zur dritten Piloten-Generation, seit der Krieg begonnen hat und die Göttinnen existieren, aber die Victims werden mehr und mehr....ich frage mich, wann unsere Zeit abgelaufen ist....Meine Aufgabe ist es, die Menschen zu beschützen und ich kann nicht einmal auf mich selbst aufpassen....Da bemerke ich die zarte Wärme, die auf meiner Hand ruht und erhebe mich vorsichtig. Es ist Phil Phleira und sie hat ihre Hand auf der meinen gebettet. Sie ist eingeschlafen und ein tiefer Friede, vermischt mit Unsicherheit und Sorge, liegt auf ihrem Gesicht. Sanft streichele ich durch ihr rötlichbraunes Haar und fahre die Konturen ihres Antlitzes nach, voller Bewunderung für so viel Anmut und Schönheit. Ich habe ihr wehgetan durch meine Flirts, das ist mir bewusst. Ich gebe zu, ich zeige ungern meinen wahren Charakter, vielleicht, weil ich dann nicht akzeptiert würde. Keine Ahnung, wann es anfing, dass ich mich so gab....na ja, ein Junge gibt eben ungern zu, zur "ruhigen Sorte" zu gehören, das ist schließlich nicht männlich genug. Eigentlich Blödsinn - ob sie wohl ahnt, wie ich wirklich bin? Vor ihr konnte ich nie auf Dauer so bleiben, wie mich die anderen kennen, besonders nicht, wenn wir allein sind, so wie jetzt....Sie ist möglicherweise die einzige, die tatsächlich mich sieht, wenn sie mich betrachtet....Ich bin ein Trottel! Warum stehe ich nicht zu meinen Gefühlen, mein Schweigen ändert doch nichts! Ich beuge mich zu ihr hinunter und meine Lippen berühren sanft ihre Schläfe.

"Ich liebe dich, Phil Phleira...."
 

~~ Phil Phleiras POV ~~
 

Rio wird wach. Was soll ich tun? Es wäre besser gewesen, ich wäre gar nicht hierher gekommen, um nach ihm zu sehen! Ich stelle mich schlafend, in der Hoffnung, dass er mich dann in Ruhe lässt. Ich höre, wie er sich im Bett aufrichtet und verkrampfe mich. Da gleitet plötzlich eine zärtliche Hand mit kühlen Fingern durch mein Haar und über meine Wangen und ich erstarre beinahe und will schon die Augen öffnen, reiße mich aber dann doch zusammen. Warum tut er das?! Weiß er, dass ich wach bin oder macht er es gerade deswegen, weil ich so überzeugend schauspielere? Einen Moment lang vernehme ich nur seine regelmäßigen Atemzüge, bis sich auf einmal sein Mund auf meine Schläfe heftet. Ich bin kurz davor, aufzuspringen und die Flucht zu ergreifen, doch andererseits durchflutet mich nun eine so wundervolle Wärme und Geborgenheit, dass ich mir wünsche, niemals wieder die Krankenstation verlassen zu müssen.

"Ich liebe dich, Phil Phleira...."

Mir bleibt fast das Herz stehen, allerdings vor Fassungslosigkeit und nicht vor Schreck. Was hat er gesagt?! Es war mehr ein Flüstern, so, als spräche er eher zu sich selbst....ha, zu wem auch sonst, wenn er glaubt, dass ich schlafe? Wie soll ich mich verhalten? Ein wohliges Zittern strömt durch meinen Körper und ich hebe den Kopf, in meinen Augen schimmern all die Emotionen, die ich jetzt nicht zu beschreiben vermag. Er starrt mich entsetzt an und seine Stimme ist heiser, als er hervor stammelt: "Du....du bist....warst....wach? Die ganze Zeit....?"

"Ja. Und ich bin erleichtert, dass du es mir abgekauft hast. Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt eine runterhauen....oder dich küssen soll...."

"Aber...."

"Ich meine, wer hat dir erlaubt, mich anzufassen?!"

"Aber...."

"Du....dummer....nerviger....süßer....wundervoller Junge...."

Ich habe keinerlei Kontrolle mehr über mich, seine unendlich braunen Augen, die geschmolzener Schokolade gleichen, nehmen mich gefangen. Ich lege meine Hände an seine Wangen, ziehe ihn zu mir hin und küsse ihn mit aller Leidenschaft und allem Gefühl, das ich so lange unterdrückt habe. Er zögert flüchtig, gibt sich aber schließlich dem Kuss hin und erwidert ihn voller Zärtlichkeit. Als wir uns voneinander lösen, neige ich mich zu seinem rechten Ohr.

"Ich liebe dich auch, Rioroute...."

Sein gesunder Arm schlingt sich um meine Taille und er schiebt mich an seine warme Brust, unfähig, etwas zu sagen. Lange verharren wir in dieser Haltung, ohne uns um unsere Umgebung zu kümmern. Wir waren....füreinander bestimmt....

Leena+Gareas

Endlich geht es auch hier weiter! Tut mir leid, dass ich Euch so lange habe warten lassen, aber ich schreibe ja noch andere FFs nebenher und außerdem habe ich noch was anderes zu tun, als bloß zu schreiben (wobei ich offengestanden ganz gut ohne Schule auskäme *g*). Trotzdem hoffe ich, dass sich die Wartezeit gelohnt hat!
 

Leena + Gareas
 

~~ Leenas POV ~~
 

Ernest verschwindet im Gang, nachdem er Galew einen Kinnhaken verpasst hat. Ich beuge mich besorgt über ihn, denn er hat seine Arme um den Körper geschlungen und zittert heftig. Mein Blick wird betrübt, denn noch immer hallen Ernests Worte in meinen Ohren wider: "Ich habe deine Ungeduld während des Gefechts gespürt....aber dein Kampfstil ist zu riskant!! Du kämpfst fast so, als ob du....!!"

Zwar hat er seinen Satz nicht beendet, doch ich weiß nur zu gut, was er gemeint hat. Meine Hand streichelt sanft durch Galews wirres grünes Haar, das die gleiche Farbe wie seine Augen hat. Was kann ich tun, um ihm zu helfen? Egal, was ich auch versuche, egal, wie oft ich ihm beistehe, er merkt es nicht. Er merkt nicht, was ich wirklich für ihn empfinde, er betrachtet mich als treue und zuverlässige Kameradin und Freundin....aber das ist mir nicht genug. Wir streiten uns häufig, ich fahre ihn an, stauche ihn zusammen, ziehe ihn auf und er überrollt mich mit seinem Temperament, macht seinem Unmut lautstark Luft und entlädt seine überschüssige Energie im Kampf. Und niemals....niemals sieht er die Angst in meinen Augen, sieht nicht, wie mich sein Leichtsinn und seine wiederholten Befehlsverweigerungen bestürzen und mich zugleich erschrecken; er sieht nicht, wie ich verzweifelt meine Tränen zurückzuhalten bemüht bin, sobald er in die Göttin einsteigt, sieht nicht, wie meine Hände sich verkrampfen und das Kontrollpult umfassen wie einen Rettungsanker.
 

Er hört nicht den Kummer in meiner Stimme, wenn ich ihn ermahne, Teela zu gehorchen oder nicht ständig alles im Alleingang erledigen zu wollen, er hört nicht auf Elias Stimme in Inneren der Ingrid, sobald er in Wut gerät und wird draußen zum Berserker, dem sein eigenes Leben egal ist; hört nicht meinen stummen Schrei, wenn er verletzt ist und überspielt selbst einen hohen Blutverlust mit einer machomäßigen Geste, er hört nicht, wie ich heimlich in meinem Quartier um ihn weine, weil ich ihn nicht davon abbringen kann, so zu kämpfen.

Ich kenne dich, Gareas!

Besser als du weißt!

Immer wirst du allen eine glänzende Rolle vorspielen, immer wirst du der Starke, der Unerschütterliche, der Unbeherrschte, der Unverschämte sein, denn das ist der Mann, der dich ausmacht.

Nein.

Das ist er nicht. Das, was er den anderen zeigt, ist nur ein Teil von ihm, ein paar Aspekte des Menschen Gareas, aber es gibt jemanden, der auch seine zweite Seite kennt: Ernest und mich. Galew war der einzige, der Ernest von Anfang an akzeptiert hat und der keine Angst vor seinem EX, der Telepathie, hatte. Er behandelte ihn nicht wie einen Ausgeschlossenen, sondern wie einen Freund und er scheute sich auch nicht, ihn zu berühren. Und ich? Ich musste fortwährend auf meinen nichtsnutzigen Partner aufpassen, der zur falschen Zeit im falschen Unterrichtsraum sass und auf den falschen Lehrer wartete, der immer wieder zu Übungen zu spät kam und sein freches Mundwerk nicht im Zaum halten konnte. Als Kämpfer allerdings verfügte er über 24 Karat - schnell war er zu einem der Top-Schüler aufgestiegen und er zählte zu jenen vielversprechenden Rekruten, die am ehesten Pilot werden würden. Er war stets vergnügt und zu Späßen und Streichen aufgelegt, ein lustiger, offener und lebhafter Anwärter, weshalb er auch bei seinen Kameraden so beliebt war. Er war selbstbewusst und ohne Ausnahme der Beste in jeder Konfrontation, sei es in der Simulation oder in der Realität draußen im Weltall. Doch eines Tages....beim Ausscheidungskampf....da begriff ich, dass da noch etwas anderes in ihm existierte, das nichts mit dem hitzigen, leicht reizbaren Schlitzohr und Spaßvogel gemeinsam hatte. Als er das Schlachtfeld verließ, blutüberströmt und mit einem ganz seltsamen, starren Blick, presste mir irgendetwas das Herz zusammen.

Wenn ich heute so darüber nachdenke....
 

....dann war es wohl dieser Moment, da mir klar wurde, dass Gareas mich brauchte. Jetzt noch viel nötiger als jemals zuvor, denn nach diesem Gefecht blieb ihm kein anderer Weg, als Pilot zu werden. Sein EX hatte eine immense Kraft entwickelt und er hatte die Kontrolle darüber völlig verloren....Und je mächtiger seine Gabe wurde, umso mehr konnte die Einsamkeit ihre kalten Finger nach ihm ausstrecken. Ich erinnere mich noch genau an die Worte derjenigen, die ihn einst gemocht und ihm geholfen hatten....

"Er ist anders als wir."

"Er ist nicht normal!"

"Ich fürchte mich vor ihm!"

Sie hatten recht damit. Galews EX lässt sich von Zorn leiten und wenn er seine Wut nicht bezähmen kann, überwältigt ihn das EX und seine Kraft weicht blinder Zerstörung, einem wahren Kampfrausch, in dem er weder Rücksicht auf seine Mistreiter noch auf sich selbst nimmt. Und das ist es, was er an sich verabscheut. Er verabscheut es, weil sich daraufhin aus Angst alle von ihm abgewendet haben - alle bis auf Ernest und mich. Nie hätte ich ihn im Stich lassen können, denn ich wusste um seinen Schmerz, um seine Verzweiflung, weil ihn die Natur mit dieser Gabe geschaffen hatte, für die ihn nun alle verurteilten, weil er sie nicht bezwingen konnte....freundliche Augen waren abweisend und furchtsam geworden, niemand konnte ihm mehr aufrichtig und voller Zuneigung ins Gesicht sehen....
 

Ich war früher ein stilles und zaghaftes Mädchen und beschäftigte mich lieber mit mir selbst, bis ich Gareas zugeteilt wurde. Er war so geradeheraus und ließ sich nichts bieten. Er hat mir beigebracht, für mich selbst einzustehen und mich nicht von anderen bevormunden zu lassen. Wenn mich die übrigen Lotsen geärgert hatten, kam er zu mir, um mich zu trösten und er verteidigte mich stets, wenn mir Neid und Eifersucht entgegenschlugen, wenn ich bei einem Test die Beste war, denn bereits zu Beginn der Ausbildung war mein Standard immer ein wenig höher als der Durchschnitt gewesen. Anfangs dachte ich, ich könnte nicht mit diesem sturen Temperamentsbolzen auskommen, aber als er meine Tränen trocknete, wenn ich traurig war, als er mir die Hand reichte, um mir Mut zu machen und mich aufzuheitern, als er mit ruhiger Stimme auf mich einsprach und mich umarmte, da wusste ich, dass er ein wundervoller Mensch war, weitaus sensibler, reifer und verantwortungsbewusster, als man nach dem ersten Eindruck vermutete. Als alle sich von ihm abwandten, schrie er um Hilfe....doch keiner hörte es. Außer Ernest und mir. Ich frage mich noch immer, warum niemand seine herzzerreißenden Schreie vernahm....oder wollten sie es einfach nicht hören?

"Komm mit, Galew. Lass Doktor Croford den Bluterguss behandeln."

"Das tut nichts....ich verstehe ihn. Sogar Elia hat versucht, mich aufzuhalten....aber sieh her, Leena! Ich zittere immer noch! Was bedeutet das bloß? Werde ich als Tötungsmaschine enden, wenn es mir nicht gelingt, diese verdammte Kraft zu bändigen?!"

"....Soll ich dir mal etwas verraten? Ich weiß genau, wovon er gesprochen hat. Du kämpfst, als ob du....sterben wolltest."

Jetzt habe ich es doch gesagt! Eigentlich hatte ich es dabei bewenden lassen wollen, aber ich ertrage es nicht mehr. Wenn er nicht endlich erfährt, dass es jemanden gibt, dem er mit seinem Tod grausam weh tun würde, dann wird er immer und immer wieder ausrücken und sich sein Ende wünschen, nur um die schreckliche Leere in seinem Inneren und seinen Hass auf sein EX vergessen zu können....er wird mich zurücklassen....ohne zu wissen, wie sehr ich ihn liebe....
 

~~ Gareas' POV ~~
 

"Komm mit, Galew. Lass Doktor Croford den Bluterguss behandeln."

"Das tut nichts....ich verstehe ihn. Sogar Elia hat versucht, mich aufzuhalten....aber sieh her, Leena! Ich zittere immer noch! Was bedeutet das bloß? Werde ich als Tötungsmaschine enden, wenn es mir nicht gelingt, diese verdammte Kraft zu bändigen?!"

Mir ist klar, dass diese Worte Leena schockieren, aber ich kann nicht anders. Bevor mein EX unkontrollierbar wurde, hatte ich eine Menge Freunde, wurde bewundert und respektiert, aber nach dem Ausscheidungstest hatte sich alles verändert....sie sahen mich an, verachtungsvoll, ängstlich, unsicher, misstrauisch. "Er ist nicht normal!"

Es hallte in meinen Ohren wider, wie ein schlechtes Echo und es durchdrang mich und traf mein Herz, eine unglückliche, verzweifelte Zielscheibe, die nicht begreifen konnte, wie es möglich war, dass sich die Welt um sie herum in wenigen Momenten gewandelt hatte. Ich schien taub und blind für meine Umgebung zu sein, als ich das Schlachtfeld verließ, mein eigenes warmes Blut lief mir über den ganzen Körper. Aber ich war es nicht. Ich hörte jedes einzelne Wort und jedes glich einem Messerstich. Ich habe nie darum gebeten, EX zu besitzen!! Wie könnt ihr mich abweisen, nachdem ihr bisher so nett zu mir wart?! Warum?! Glaubt ihr, ich würde Menschen, die mir wichtig sind, verletzen?! Haltet ihr mich jetzt für ein Monster?! Sagt es schon, los!! Ich sehe euch an, dass ihr euch fürchtet!!
 

Die Tage nach dem Gefecht waren die schlimmsten, die ich je auf GOA durchlebt hatte. Einzig Ernest hielt zu mir....und Leena. Bisher hatte ich mich immer um sie gekümmert, wenn sie von den übrigen Lotsenanwärterinnen gehänselt worden war oder man ihr aus Neid gemeine Streiche gespielt hatte, wie zum Beispiel Reißzwecken im Bett oder in den Schuhen oder ein zerkratztes Notebook. Sie war ein sanftes und liebenswertes Mädchen, ein bisschen schüchtern und sehr fürsorglich und mitfühlend. Ich habe sie gelehrt, sich nicht von anderen herum schubsen zu lassen und sich zu verteidigen und auch einmal aus sich heraus zu gehen. Und es ist mir gelungen, sie wurde viel selbstbewusster und energischer gegenüber ihren Rivalinnen und verwies sie in ihre Schranken, ohne dabei den Kern ihres Wesens zu verlieren, das Hilfsbereite, Schwesterliche. Na ja, manchmal musste ich selbst es büßen, ihr Temperament entfesselt zu haben, da sie es wenn nötig auch auf mich anwandte, aber eigentlich machte es mir eine Menge Spaß, mich mit ihr zu streiten und sie ein bisschen zu necken und herauszufordern. Auch heute noch kann ich darüber meine Sorgen und meine innere Einsamkeit vergessen. Nur Ernest und sie haben je so etwas fertiggebracht....sie sind die einzigen, die meine zweite Seite kennen, mich als den betrachten, der ich wirklich bin.

Ihre wunderschönen dunkelblauen Augen ruhen bestürzt auf mir. Verzeih mir, Leena, dass ich so hart rede, aber es ist leider wahr....was wird, was kann aus mir werden, wenn ich mein EX eines Tages nie mehr unter eine halbwegs gute Kontrolle bekomme? Werde ich dann GIS in die Luft jagen und euch alle töten?! Ich stehe auf und meine Finger berühren meine Wange, auf der Ernests Schlag gelandet ist. Ich zittere nach wie vor, Nachwirkungen von meinem letzten Wutausbruch, der mich fast das Leben gekostet hätte....

"....Soll ich dir mal etwas verraten? Ich weiß genau, wovon er gesprochen hat. Du kämpfst, als ob du....sterben wolltest."
 

Mein Atem stockt und ich starre sie entsetzt an. Wie kann sie das wissen?! Aber nein....weshalb bin ich erstaunt? Vor ihr konnte ich doch nie etwas geheimhalten! Was soll ich ihr nun antworten? Sie hat recht. Ich hasse mein EX, weil es mir die Einsamkeit in die Brust gestoßen hat wie einen Dolch, sodass es blutet. Ich ertrage diesen Schmerz in mir nicht mehr....und das ist der Grund, warum ich mir den Tod wünsche. Ich halte es nicht aus, meine Zornattacken werden immer abrupter und ungebremster, ich drehe manches Mal sogar regelrecht durch. Damit bin ich für alle Beteiligten eine Belastung....besonders für Leena, die solche Angst um mich hat. Sie glaubt, dass ich es nicht weiß, aber ich weiß es doch. Ich sehe die Angst in ihren Augen, ich sehe, wie sie mein Leichtsinn und meine wiederholten Befehlsverweigerungen verärgern und sie zugleich erschrecken; ich sehe, wie sie mit großer Anstrengung ihre Tränen zurückzuhalten versucht, sobald ich in die Göttin einsteige, ich sehe, wie ihre Hände sich verkrampfen und das Kontrollpult umfassen wie einen Rettungsanker. Ich habe alles gesehen und mir ist, als müsste ich mich bestrafen für den Kummer, den ich ihr durch meinen Wunsch bereite. Ich bedeute ihr viel als Freund und Kamerad, das ist mir bewusst, aber in meiner Seele bin ich zermürbt und unendlich müde.

Dennoch....was wäre wohl aus mir geworden, ohne so eine verständnisvolle und aufopferungsbereite Partnerin, die stets ein offenes Ohr für mich hat oder ein liebevolles Lächeln, wie ich es einst für sie hatte? Sie musste mich davor bewahren, die Schulregeln zu brechen, die Geduld der Lehrer über zu strapazieren oder mich gleich vollends bei ihnen auf die Abschussliste zu setzen. Genau wie Ernest war sie meine Unterstützung, meine Hilfe, mein Licht, mein Beistand, meine Wärme und meine Zuflucht....habe ich ihr eigentlich je dafür gedankt? Ich glaube nicht. Und das, obwohl sie einem ungehobelten, trinkfesten und unbeherrschten Vollidioten wie mir Mutter, Schwester und Freundin zugleich war. Hm. Ich habe ihr immer noch nicht geantwortet, sondern betrachte nach wie vor ihr hübsches Gesicht mit den saphirblauen Augen, der süßen Nase und den rot schimmernden Lippen, die von einer herrlichen Flut goldenen Haares eingerahmt sind. Auf einmal bemerke ich, wie sich Tränen ihren Weg nach oben bahnen, sie unterdrückt ein Schluchzen und langsam rinnen feuchte Perlen über ihre Wangen. Mir ist plötzlich, als packe eine eiskalte Hand mein Herz und umschließe es fest und schmerzend. Ich will sie nicht so sehen! Ich will ihr keinen Kummer bereiten, aber irgendwie mache ich immer alles falsch! Warum weint sie?
 

"Galew....ich....möchte nicht, dass du stirbst....selbst wenn du es dir wünschst....ist dir denn gar nicht klar....was ich empfinde?"

Ich schweige verblüfft.

Sie....etwas für mich empfinden? Wie könnte sie? Ich mache sie doch ständig nur unglücklich, ich verletze sie, ängstige sie....Leena nähert sich mir und umarmt mich leidenschaftlich. Sie duftet nach Blumen und eine wunderbare Wärme geht von ihr aus, eine Wärme, die mir so vertraut ist wie wohl nichts sonst....

"Ich liebe dich, Gareas."
 

~~ Leenas POV ~~
 

Ich spüre, wie er sich für einen Moment verkrampft und höre, wie er scharf die Luft einzieht, vermutlich vor Überraschung. Aber ich konnte nicht länger still bleiben, ich musste es ihm endlich gestehen! Lange Zeit verharren wir in dieser Haltung, ich eng an seine Brust geschmiegt, bis er mit einem Mal reagiert. Seine starken Arme umschlingen mich wie ein Gürtel und ich blicke verwirrt hinauf in seine brennenden hellgrünen Augen. Seine Finger spielen eine Weile mit den Ohrringen, die er mir damals auf GOA geschenkt hat, als Zeichen unsere Partnerschaft und unseres Zusammenhalts.

"Leena....", beginnt er, und seine Stimme klingt ungewohnt weich und sanft, "....ich habe diese vier Ohrringe von meinen Eltern bekommen. Sie trugen selbst ähnliche und als mein Vater von einem Victim getötet wurde, nahm meine Mutter den ihren ab und sperrte ihn in ein Kästchen, in dem sie alle Dinge aufbewahrte, die sie an ihre Beziehung erinnerten....gemeinsame Fotos, alte Liebesbriefe, Valentinstaggeschenke....derlei Sachen. Als sie schwer krank wurde und mich am Tag ihres Todes zu sich rief, übergab sie mir die Kombination von Schmuckstücken, die wir beide jetzt tragen. Sie erklärte mir, ich solle die ersten beiden selbst benutzen und die anderen weitergeben, wenn....wenn ich jemanden gefunden habe, der mir viel bedeutet. Damals, als du sie erhieltest, warst du mir bereits sehr wichtig, aber es scheint, dass meine Mutter eigentlich meinte, ich sollte sie an einen geliebten Menschen weitergeben."

"Dann wäre es besser, ich würde sie abnehmen...." erwidere ich traurig, da ich ihm offensichtlich nicht genug als Frau bedeute, doch er schüttelt den Kopf.

"Nein. Jetzt musst du sie erst recht tragen. Denn ich weiß endlich, wie wertvoll du mir wirklich bist. Ich habe lange die Augen davor verschlossen, aber das ist vorbei. Dein Geständnis hat meine letzten Zweifel ausgelöscht, meine Befürchtung, ich wäre nur ein guter Kamerad für dich. Zu erfahren, dass du mich als Mann liebst, ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe....denn....ich liebe dich auch. Ich liebe dich, Leena."

Mir werden die Knie weich und meine Hände verkrampfen sich im Stoff seiner Kleidung. Kein Laut dringt mir über die Lippen, aber sein Lächeln zeigt, dass meine Augen leuchten und dass er in ihnen alles lesen kann, was ich gerade nicht in Worte zu fassen vermag. Er zieht mich in einen zärtlichen, aber dennoch innigen Kuss und die Welt versinkt um mich herum. Ich glaube, dass wir füreinander bestimmt waren. Nichts wird uns mehr trennen.

Rome+Erts

Tja, ich bin zurück! Ich dachte wirklich, mir würde nichts mehr einfallen, aber ich habe es doch geschafft, das letzte Kapitel zu bewerkstelligen! Dieses Kapitel widme ich folgenden Personen:
 

Seela/Ikuhny: Danke für alle lieben Kommis, auch bei meinen anderen Storys! Es ist schade, dass wir schon so lange nichts mehr voneinander gehört haben! Aber ich bedanke mich noch einmal dafür, dass du alle meine Geschichten zu CFG gelesen und liebgewonnen hast!
 

Zarife: Von dir hab ich ja leider nichts mehr gehört, aber falls du das hier liest, sei gesagt, auch dir möchte ich für deine Unterstützung durch deine Kommis danken!
 

Miguel15: Ich weiß, ich weiß, unser email-Kontakt ist abgebrochen! Aber ich habe meinen Abschluss gemacht, suche jetzt nach einem Job und werde mit dem Studium anfangen. Ich hatte einfach keine Zeit mehr, zumal ich umgezogen bin und danach für lange Zeit kein I-net mehr hatte. Trotzdem bedanke ich mich für sämtliche E-mails und deine lieben Kommis und wünsche dir viel Glück für später!
 

Viva: Du gehörst zu den neueren Lesern, die mir ein Kommi geschrieben haben, nachdem diese Storysammlung schon lange on war! Ich bedanke mich!
 

Kiana: Bei dir dasselbe, vor allem, weil du dich ausführlich und gut geäußert hast! Das hat mich aufgemuntert! Vielen Dank!
 

Hera: *knuddel* Deine Kommis waren wirklich sehr sweet! Wie ich das mit dem Schreibstil mache? Äh....ein Teil ist wohl Begabung, der andere Übung....ich schreibe selbsterfundene Geschichten, seit ich schreiben kann! Auch vielen Dank für deine Kommis!
 

sweetbunny: Thank you für das Kommi! Ich freue mich immer, wenn ich Feedback kriege!
 

So, das war's! Ich habe keine Ahnung, ob das noch irgendjemand liest, weil das Update wirklich verdammt lange her ist, aber trotzdem hoffe ich auf ein paar Rückmeldungen! Mit diesem Teil ist die Short Storys-Sammlung abgeschlossen und ich bedanke mich noch einmal bei allen, die sie gelesen haben!
 

Rome + Erts
 

~~ Romes POV ~~
 

Ich beobachte aus dem Schatten heraus, wie Ausbilder Azuma dich anspricht. Er nennt zuerst deine Kenn-Nummer, doch dann benutzt er deinen richtigen Namen. Du wirkst nicht sonderlich überrascht, als er bekannt gibt, dass du als vollwertiger Pilot ausgewählt wurdest. Du hebst zwar die Augenbrauen, aber ich bin davon überzeugt, dass du damit mehr oder weniger schon gerechnet hast. Es ist nicht leicht, dich aus der Fassung zu bringen.

"In fünfzehn Minuten geht dein Shuttle zur GIS. Mach dich bitte bereit!" befiehlt der Kapitän, ehe er treppab in einem der unzähligen Korridore der Akademie verschwindet. Ich verfolge, wie Force, Sure und Aracd dich kameradschaftlich knuffen und Yoshino lächelt. Es war ihnen allen klar, dass du derjenige sein würdest, der den Schritt zum Piloten schafft. Es gab nie Zweifel darüber - selbst Aracd, der es bevorzugt, selbst im Mittelpunkt zu stehen, kann dir nicht absprechen, dass du das meiste Potential besitzt und das weiß er. Langsam schiebe ich mich aus der Dunkelheit in den Vordergrund, schlucke mühsam meine aufsteigenden Tränen hinunter. Nein! Ich habe beschlossen, das durchzustehen! Ich werde nicht weinen! Erts würde sich nur sorgen, wenn er etwas von meinem Kummer erfahren würde, also verberge ich ihn. Ich zwinge mich zu einem Lächeln, als du dich in meine Richtung drehst und mich bemerkst.

"Rome...."
 

Ich hole den Scanner aus dem Werkzeug-Behälter, den ich bei mir habe und fahre damit vorsichtig über die Markierung auf deinem rechten Handgelenk, bis sie verschwunden ist. Während ich das Gerät wieder einpacke, erkläre ich dir: "Deine ID als Mitglied der GOA ist gelöscht. Von jetzt an stehst du unter dem Befehl der GIS. Du....du wirst...."

Mir stockt der Atem und meine Stimme versagt beinahe automatisch. Offenbar habe ich die Nachricht, die ich dir mitteilen will, doch noch nicht so perfekt verarbeitet, wie ich dachte. Du musterst mich fragend und Besorgnis schleicht in deine Züge. Sieh mich nicht so an! Ich muss stark sein, um diesen Abschied ertragen zu können!

"....du wirst die Fluglotsin deines Vorgängers übernehmen....leider kann ich....dich nicht weiter unterstützen...."

Alles in mir krampft sich in Folge dieser Worte zusammen. Ich höre, wie du ungläubig die Luft einziehst, als könntest du es nicht fassen. Du redest mich an, aber ich bringe es nicht über mich, dir in die Augen zu sehen. Wenn ich doch bloß die Zeit zurückdrehen könnte, wir uns noch einmal neu kennen lernen könnten....aber was vorbei ist, ist vorbei. Man kann den Lauf der Dinge nicht ändern, ihn nicht bremsen. Du bist etwas Besonderes. Ich wusste von Anfang an, dass du Pilot werden würdest und es war mein Ziel, dich soweit zu bringen. Ich sollte glücklich sein....und ja, ich bin es auch. Trotzdem ist ein Teil meines Herzens in Trauer gehüllt, nur ein Teil von mir kann sich wirklich für dich freuen.
 

"Mein Körper ist nicht geeignet, um dich als Pilot zu begleiten. Ich habe eine zu schwache Konstitution und wäre so oder so nur als einfache Technikerin in Frage gekommen, niemals für den Posten eines vollwertigen Lotsen, der starkem Stress und einer hohen physischen wie psychischen Belastung ausgesetzt wird. Aber obwohl du das wusstest, hast du mich zu deiner Partnerin gemacht....Ich habe mir geschworen, dich zum Piloten zu machen und dich so weit zu bringen, wie dein Bruder es geschafft hat. Bis hierhin stand ich treu an deiner Seite....jetzt bist du Pilot. Hier....endet meine Aufgabe...."

Ein lastendes Schweigen senkt sich auf uns herab. Force und die anderen verschwinden im Flur und die Tür schwenkt hinter ihnen zu. Plötzlich bewegst du dich auf mich zu, schlingst deine schlanken Arme um mich, vergräbst dein hübsches Antlitz in meiner Uniform. Und ich spüre, wie ich den Kampf gegen meinen Schmerz, gegen meine Tränen verliere. Deine Stimme ist ganz nah, dein warmer Atem streift meine Haut: "Vielen Dank, Rome. Ich werde dich nie vergessen."

Deine Worte zersprengen meinen letzten Rest an Selbstbeherrschung, die Tränenflut schwillt in mir zu einem Sturzbach an und strömt unaufhaltsam fort. Wenn du jemanden berührst, kannst du deine Gedanken lesen und ich kann nur mental darum bitten, dass du es diesmal nicht tust.

"Es war mir eine Ehre...." flüstere ich, während mir brennende Tränen über die Wangen rinnen. Ich hoffe, dass du meine Gedanken in diesem Moment wirklich nicht liest, denn sonst würdest du erkennen, was mein tatsächlicher Wunsch ist. In Wahrheit will ich nämlich....bei dir bleiben. Aber ich kann nicht und ich darf nicht....vielleicht sehe ich dich nie wieder....doch ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Du bist ausgewählt worden und dein Ziel ist greifbar nahe.... Wie könnte ich mich jetzt dazwischen stellen?

"Viel Glück...."
 

Du zitterst ein bisschen. Was ist los mit dir? Ist es, weil meine Hände sich in deine Uniform gekrallt haben wie bei einem Ertrinkenden? Ja, ich ertrinke. Ich ertrinke in meinem Kummer, denn es tut so weh, dich gehen zu lassen....dich gehen lassen zu müssen! Ich kann nicht mehr für dich da sein, dir helfen, dich trösten, wenn dir die Anforderungen des Kampfes zu viel werden....aber ich bin zuversichtlich. Du wirst auch auf GIS Freunde finden, dein sanftes, einfühlsames Wesen erwirbt sich doch überall Sympathien. Du trittst einen Schritt zurück, deine Arme lösen sich von mir. Mit einem traurigen, aber entschlossenen Lächeln betrachtest du mich, deine grünen Augen leuchten mit einem Mal, wie von einer neuen Hoffnung erfüllt.

"Eines Tages, Rome. Eines Tages...."

Damit wendest du mir den Rücken zu und enteilst aus meinem Leben. Aber ich bin plötzlich weder kurz davor, zu schreien, noch sonst irgendetwas Unvernünftiges zu tun. Ich renne nicht zu meinem Quartier, auch meine Tränen wische ich nicht fort, weil ich sie gar nicht mehr bemerke. Denn deine letzten Worte sind ein Versprechen. Ich liebe dich, Erts.

Und eines Tages....werde ich wieder an deiner Seite sein....
 

~~ Erts' POV ~~
 

Die gut gemeinten Schläge von Force und Sure sind halbwegs zu verkraften, nur Aracd knufft etwas fester, als es unbedingt nötig ist. Ich verbeiße mir einen Laut des Schmerzes und lasse mir von Kapitän Azuma die abschließenden Instruktionen geben. Da entdecke ich Rome. Sie sieht ein wenig blass und erschöpft aus, sicher hat sie wieder zu viel gearbeitet. Was sie sich nicht alles aufhalst wegen mir! Ihre Mundwinkel ziehen sich in einem wunderschönen Lächeln auseinander und ich erwidere es ein wenig verlegen. Was ist nur mit ihr? Sie scheint so seltsam betrübt und ernst zu sein....welches Geheimnis lastet wohl auf ihrer Seele? Sie nimmt einen Scanner aus dem Behälter, den sie bei sich hat und entfernt damit die Kenn-Nummer auf meinem Handgelenk. Langsam löst sich die Zahl 05 in Luft auf und ich empfinde es geradezu als merkwürdig, sie nicht mehr zu tragen. Diese Geste macht mir noch stärker bewusst, dass etwas zu Ende geht und ein neuer Lebensabschnitt für mich beginnt.

"Deine ID als Mitglied der GOA ist gelöscht. Von jetzt an stehst du unter dem Befehl der GIS. Du....du wirst...."
 

Rome unterbricht sich, als wäre sie unfähig, weiterzusprechen. Ich spüre deutlich, dass etwas nicht in Ordnung ist, doch ich wage nicht, sie zu fragen. Wie verletzbar und angreifbar sie in diesem Moment wirkt, wie ein zerbrechlicher kleiner Vogel, der aus dem Nest gefallen ist und den man beschützen möchte....Ein Schatten liegt auf ihrem hübschen Gesicht und sie beißt sich auf die Lippen, ehe sie fortfährt: "....du wirst die Fluglotsin deines Vorgängers übernehmen....leider kann ich....dich nicht weiter unterstützen...."

Ich atme geräuschvoll ein und mir ist, als greife eine unsichtbare kalte Hand nach meinem Herzen. Mit einem Schlag ist mein Kopf wie leergefegt, ich weiß nichts mehr zu sagen. Ich habe den Eindruck, als sei mein Körper gelähmt, denn alles in mir versteift sich. Meine Stimme klingt fast ein wenig erschrocken und bestürzt, als ich ihren Namen ausspreche. Mein Blick begegnet ihren tiefen dunkelbraunen Augen, die so voller Wärme, Güte und Liebenswürdigkeit sind....und etwas in mir schreit auf.

"Mein Körper ist nicht geeignet, um dich als Pilot zu begleiten. Ich habe eine zu schwache Konstitution und wäre so oder so nur als einfache Technikerin in Frage gekommen, niemals für den Posten eines vollwertigen Lotsen, der starkem Stress und einer hohen physischen wie psychischen Belastung ausgesetzt wird. Aber obwohl du das wusstest, hast du mich zu deiner Partnerin gemacht....Ich habe mir geschworen, dich zum Piloten zu machen und dich so weit zu bringen, wie dein Bruder es geschafft hat. Bis hierhin stand ich treu an deiner Seite....jetzt bist du Pilot. Hier....endet meine Aufgabe...."
 

Der Planet Zion strahlt durch das Fenster hinter mir und ich spüre seine mächtige Aura, die mich förmlich zu rufen scheint. Ich registriere kaum, dass die anderen Top-Schüler uns allein lassen, meine Kehle ist trocken und meine Lippen werden spröde.

Rome....

....wird mich nicht begleiten.

Diese Erkenntnis drückt wie ein Fuder Steine auf meine Brust und ich weiß nicht, ob ich meine Wut hinaus brüllen oder meine Faust gegen die Scheibe donnern soll. Das wäre eine ziemlich untypische Reaktion für mich, das gebe ich zu, aber im Moment hat sich mein rationales Denken abgeschaltet. Immer wiederholt sich das schreckliche Echo in meinen Ohren: "Hier endet meine Aufgabe...." - "Hier endet meine Aufgabe...." Aber nein, sie endet nicht! Ich hatte angenommen, dass du mit mir gehen würdest, Rome! Warum musst du bleiben? Das....ist einfach nicht fair! Seit ich auf GOA bin, warst du immer für mich da, unverrückbar, eisern, wie ein Engel, der nicht von seinem Schutzbefohlenen weicht....Ich nähere mich dir. Es ist vielleicht nicht recht von mir, aber ich möchte wissen, was du in dieser Sekunde unseres Abschieds empfindest. Ich sollte mein EX nicht auf diese Weise nutzen, aber wenn ich doch von dir getrennt werde, wie könnte es dann falsch sein? Ehe ich es verhindern kann, haben dich meine Arme bereits umschlossen und ich presse dich an mich, voller Furcht, dass du davonlaufen könntest, wenn ich dich jetzt freigebe. Du bist so warm....und dein Duft ist noch der gleiche wie an dem Tag, da ich dich zum ersten Mal traf....Du warst so schüchtern und sanft, und doch steckte eine unbezwingbare Willenskraft in dir, eine Kraft, die ich stets bewundert habe. Du warst mir Schwester und beste Freundin in einem....und manchmal hatte ich die vage Hoffnung, du könntest eines Tages noch mehr für mich sein....
 

"Vielen Dank, Rome. Ich werde dich nie vergessen."

>>Bitte....lies jetzt nicht meine Gedanken....<< erklingt es in meinem Kopf und ich bin traurig, dass du es vermeiden möchtest, dich mir zu offenbaren. Ich sollte deinen Wunsch respektieren, aber der Kummer in deinem Herzen und die Tränen, die ich fühle, machen es mir schier unmöglich. Wie soll ich dich trösten, wenn ich nicht den Grund deiner Verzweiflung kenne? Selbst wenn wir uns trennen müssen, möchte ich noch etwas für dich tun können, ehe wir uns eventuell nie mehr wiedersehen....Ich taste mich vor, behutsam, spüre, wie deine zarten Finger sich im Stoff meiner Schuluniform verkrampfen.

"Es war mir eine Ehre....viel Glück...."

Und da bin ich, angelangt an meinem Ziel. Deine Gedanken erstreckten sich vor mir wie ein weites Feld und ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Eine Welle des Glücks schwappt in mir nach oben und ich möchte herumtanzen und singen und viele andere alberne Dinge tun, da mein Innerstes gerade überläuft. Ich habe mich in dich verliebt, Rome....aber jetzt zu begreifen, dass du meine Gefühle teilst, das ist wunderbarer als alles, was ich bisher erleben durfte. Ich weiß, dass eine schwere und gefährliche Aufgabe auf mich wartet, die meinen Tod bedeuten könnte. Aber wenn ich mich anstrenge, werde ich auch überleben - zumal ich einen Grund habe, warum ich am Leben bleiben will. Weil du auf mich warten wirst, egal was kommt. Du willst bei mir bleiben und ich möchte es auch, doch noch steht der Krieg zwischen uns. Doch wenn ich dich schützen kann, so werde ich kämpfen und Zion verteidigen....für eine Zukunft, an die ich glauben kann....für eine Zukunft an deiner Seite....
 

Ich halte dich ganz fest, um diese Berührung in meinem Gedächtnis zu verankern, denn sie wird für eine lange Zeit genügen müssen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich dich anblicke. Vereinzelte Tränen rinnen noch über deine Wangen und dein Haar ist ein wenig zerzaust. Ein paar vorwitzige Strähnen haben sich aus dem Zopf gelöst, aber nichtsdestotrotz ist die Stärke in dir spürbar, egal, wie verwundbar du in dieser Sekunde wirken magst.

"Eines Tages, Rome. Eines Tages...."

Damit verabschiede ich mich von dir. Nicht besonders einfallsreich, das räume ich ein, aber diese Worte kommen direkt von meinem Herzen. Und ich weiß, dass du sie verstanden hast. Du hast mich immer verstanden, wie es wohl sonst kaum ein zweiter kann. Du weißt sehr gut, dass das ein Versprechen ist. Eines Tages....werde ich wieder an deiner Seite sein....
 

~~ Romes POV ~~
 

Ich bin überaus stolz, als du durch die Halle marschierst, an den salutierenden Anwärtern und Lotsen vorbei. Dein Gang ist entschieden und ruhig und nichts lässt darauf schließen, dass du nervös sein könntest. Die Hymne wird gesungen und Azuma-san wünscht dir noch alles Gute.

"Erts....pass auf dich auf."

"Vielen Dank, Herr Ausbilder."

Du wirfst einen letzten Blick über die Schulter zurück und er gleitet hinüber in meine Richtung. Ich lächele zärtlich und ich erkenne, dass auch deine Mundwinkel sich anheben, ehe du einsteigst. Die Türen des Shuttles klappen mit einem leisen Zischen zu und der Antrieb wird gezündet. Die Maschine leitet die Startsequenz ein und fliegt davon, bis nur noch ein kleiner glitzernder Punkt in der Schwärze des Alls zu sehen ist. Du bist nicht allein, Erts....viele werden in Gedanken bei dir sein. Auch ich werde unter ihnen sein, für dich beten, mich deiner erinnern und auf dich warten. Die Zeremonie ist vorüber und ich suche mein Quartier auf, um meine persönlichen Habseligkeiten zusammenzupacken. Ich werde in einen anderen Teil von GOA übersiedeln, wo keine Lotsen, sondern Lehrerinnen ausgebildet werden. Auch auf mich wartet also eine neue Aufgabe und ich werde mir die größte Mühe geben, um sie bestmöglichst zu erfüllen. Natürlich bist du nun fort, aber alles, was zwischen uns geklärt werden musste, ist nun geklärt. Ich kenne dich zu gut, um die Bedeutung deiner letzten Worte nicht zu begreifen. Es klopft und Una und Kyoko betreten das Zimmer, das ich mit ihnen gemeinsam bewohnt habe. Wenig später schieben sich sogar Carres und Bellarcha herein und ich sage ihnen Lebewohl. In den Mittagspausen können wir uns sicher weiterhin treffen und uns austauschen. Ich nehme meinen Koffer, streife mir die Jacke der Uniform über und suche die Verantwortliche für die Lehramtsausbildung auf. Sie begrüßt mich freudig und begleitet mich zu dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Während man mir meinen Stundenplan aushändigt und mich mit den wichtigsten Informationen versorgt, sehe ich mich in dieser noch unbekannten Abteilung der GOA um. Es wirkt hier etwas weniger streng und steril als auf der Kampfstation, wofür ich dankbar bin. Während die Dame weitere Erklärungen abgibt, trete ich ans Fenster und lasse meine Augen durch die undurchdringliche Dunkelheit schweifen. In der Ferne kann ich die Silhouette von GIS erkennen. Das ist der Ort, zu dem du jetzt unterwegs bist, der Ort, an dem du dich dem Feind stellen und dich beweisen wirst. Es ist eigenartig, aber ich habe plötzlich das Gefühl, als würdest du mich von deinem Shuttle aus ebenfalls beobachten, obwohl ich das nur vermuten kann. Trotzdem.
 

Ich glaube, dass du jetzt soeben an mich denkst. Dich fragst, wie es mir ergehen mag. Es ist alles in Ordnung, sorge dich nicht, Erts. Du wirst ein erfolgreicher Pilot sein und Zion beschützen....für die Menschheit. Für den Frieden. Und für eine glückliche Zukunft....unsere Zukunft, nicht wahr? Du wirst deine Worte niemals vergessen, ich weiß es. Denn sie sind ein Versprechen, das du halten wirst.

"Eines Tages, Rome. Eines Tages...."



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Kommentare zu dieser Fanfic (41)
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Von:  Yinyin24
2015-11-19T06:26:50+00:00 19.11.2015 07:26
Eine erstaunlich schöne Geschichte mir war schon klar daß Kizna und Zero ein Paar werden. :) Ich mag Candidate of Godess hab ich früher gerne auf Viva geguckt. Würde es nochmal sehen. Hab nur die folgen nucht gesehen wie und wann die zs kommen? *-* Eigentlich heißt das Katzenmädchen Kizuna und nicht Kizna da fehlt ein u zwischen z und n. Hab das anime gesehen und sie heißt 100% tig Kizuna. *-* Danke! LG yinka
Von:  Hika_
2010-11-28T18:21:13+00:00 28.11.2010 19:21
Zum Kapitel:
so ich hab dieses Kap jetzt ganze 10mal hintereinander durchgelesen und es ist immer noch so schön wie bei 1. Mal <33
Ich bin dir echt dankbar für dieses Kapitel, das so schön geschrieben ist!
Ich denke du hast Gareas Gefühle echt gut getroffen (als er an die Erignessen nach dem Ausscheidungskampf denkt ;.;)

Ich bin immer noch völlig "aus dem Häuschen"...und könnt das Kap gleich noch mal lesen <3
richtig, richtig fantastisch!!!
*garnicht genau weiß wie sie ihre begeißterung ausdrücken soll*
>_____<'

glg
~Sapphire


PS:
zu FF allgemein:
Ich hab ja schon gesagt wie sehr ich deine Art zu schreiben mag, aber ich wollte nochmal speziell sagen wie toll du die Gedanken und Gefühle der Lotsen und Piloten rüberbringst!
Die Angst der Mädchen um 'ihre' Jungs und ihr Denken sie dürften ihnen ihre Gefühle nicht gestehen um sie nicht zu gefärhden...
man kann sich wunderbar in sie rein versätzen!!
Und ich wollt dir für 3 besondere Kaps danken ^^
Weil du es geschaffts hast meine 3 fav Pairings so großartig zu verkuppeln!! <3
XD
Leene/Gareas <3
Kizna/Zero
Phil/Rio
vielen Dank dafür
*überfreue*
Von:  Hika_
2010-11-28T17:26:05+00:00 28.11.2010 18:26
ein wundervolles Kap!!
Du kannst so fantastisch lebendig schreiben...es macht einfach riesen Spaß deine Kapitel zu lesen!!
Rio und Phil sind einfach sooo süß zusammen und ich bin froh das du ihnen ein Kap gewidmit hast!!
danke <3

lg
~Sapphire
Von:  Hika_
2010-11-28T16:54:11+00:00 28.11.2010 17:54
awww wie süß!! *____*
dein Schreibstiel ist toll- macht echt Spass zu lesen!!
Kizna und Zero sind einfach der Hammer und du hat beide super gut geschrieben!
Ich finds klasse gemacht! ^^
Jetzt freu ich mich schon auf die nächsten Kapitel der FF <33

Von:  Juri
2009-09-09T20:51:12+00:00 09.09.2009 22:51
Ooooh total süüß :)
Ich mag die Szene total gerne wo er sagt dass er auf eine Ohrfeige will :D
Du hast das alles echt toll zusammengefasst und wunderschön ergänzt!
Dein Schreibstil gefällt mir, passt irgendwie zur Aussage "Wer träumt, dem wachsen Flügel" ;)
Von: abgemeldet
2009-08-26T21:14:46+00:00 26.08.2009 23:14
Oh man wie süßßß!!!! ^^
Einfach knuffig die Beiden!!! *g*
LG
SunShine
Von:  DarkDragon
2006-06-25T18:56:41+00:00 25.06.2006 20:56
ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, als ich den Titel sah,dachte ich das ich er sofort lesen muss (sehr großer Gareas + Leena Fan). Und auch wie du die Gefühle beschreibst wundervoll, großartig.
Von:  Yumi-san_89
2006-05-20T15:08:32+00:00 20.05.2006 17:08
Super FF! Die beiden gehören einfach zusammen^.^
Von: abgemeldet
2005-11-20T14:22:12+00:00 20.11.2005 15:22
Wow, ich war lange nicht mehr hier in der CFG-FF-Abteilung (tolles Wort XD)
Mit dem Kapitel hast du einen wirklich schönen Abschluss geschafft. Nicht nur, weil es hier auch um Abschied nehmen geht, sondern auch weil es wunderbar geschrieben war.

Die Szene, in der Rome von Erts Abschied nimmt ist mit eine der traurigsten (und ausbaufähigsten) im ganzen Manga. Ausbaufähig vorallem deshalb, weil nur Romes Gedanken recht deutlich rübergebracht werden. Von Erts erfährt man im Manga nur, dass er über die Nachricht eine neue Lotsin zu bekommen erschrocken ist und es ihm schwer fällt Rome zurück zu lassen. Aber sonst...er sagt nicht wirklich viel und man kann nur spekulieren, was er in diesem Augenblick denkt. Gut, gehofft, dass er Rome zumindest etwas mag habe ich schon. Für mich sind die beiden ein perfekties Paar (auch wenn es immer mal wieder heißt, Erts und Zero würden besser zusammen passen -.-).
Aber du hast es in der ersten FF die ich zu diesem Teil gelesen habe sehr schön dargestellt und beschrieben, welche Gefühle Erts für seine (nun Ex-) Partnerin hat. Einfach wunderbar traurig romantisch das Ganze. Man kann gar nicht anders und den beiden zu wünschen, dass sie irgendwann doch noch zusammen sein können.

Grüße,
Kiana
Von: abgemeldet
2005-07-30T07:40:36+00:00 30.07.2005 09:40
*freu* es gib ja nicht sehr viele FF zu diesen Paaring-.- nagut das liegt sicher daran das es allgemein wenig FF zu CfG gibt.
Ist jeden falls das beste Paaring von allen.


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