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Vom Schicksal erwählt!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Ich hoffe ihr seid nicht allzu nervös so kurz vor der Bescherung!
Um euch die Wartezeit etwas zu verkürzen… gibt es natürlich auch heute ein Kap für euch!

Viel Spaß damit! Komplett anzeigen

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Ein Lichtblick!

Ein Lichtblick!
 

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen drückte Kagome den Klingelknopf. Die bekannte Melodie ertönte aus der Gegensprechanlage. „Was wollen sie?“, hörte sie kurz darauf die bekannte tiefe Stimme. Seit dem Tag der Veranstaltung waren einige Tage vergangen. Tage, in denen sie weder von Sesshomaru noch von Inuyasha was gehört hatte. Kagome tat es immer noch furchtbar leid, wie der Abend für den jungen Mann geendet hatte. Sie hatte sich deshalb dazu entschlossen, ihn vielleicht etwas auf andere Gedanken zu bringen, war extra schon am frühen Morgen zu seinem Anwesen aufgebrochen. „Ich möchte zu Inuyasha Takanashi“, teilte sie daher ihr Anliegen mit. Wie schon die letzten Male wurde ihr der Eintritt gewährt. Es hatte also durchaus etwas Positives, dass sie schon ein paar Mal hier gewesen war.

„Hallo“, begrüßte sie einfach den Portier mit einem Lächeln, nachdem sie an ihm vorbeigeschritten war. „Der junge Herr war noch nicht hier“, wurde ihr mitgeteilt. Dies störte sie jedoch herzlich wenig. Sie konnte sich schon denken, dass Inuyasha im Moment nicht die beste Laune hatte. Doch vielleicht konnte sie da etwas nachhelfen. „Nicht schlimm, ich hol ihn einfach“, kam es daher fröhlich von der jungen Frau. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, lief sie auf die Treppe zu. Manchmal musste man jemanden dazu zwingen glücklich zu sein, schließlich gab es so Vieles, was die Welt strahlen ließ.
 

„Aufwachen, Schlafmütze“, wurden laut diese Worte durch sein Zimmer gerufen, bevor auch schon seine Decke von seinem Körper verschwand. „Geht’s noch?“, richtete sich Inuyasha so gut er konnte wütend auf. „Ja, es geht noch. Raus aus den Federn. Wir beide haben heute so einiges vor“, strahlte Kagome ihn freundlich an. Warum die junge Frau hier war, war Inuyasha schleierhaft. „Hast du nichts Besseres zu tun?“, motzte er daher los. Ihm war ihm überhaupt nicht nach irgendetwas zumute. Seit dem Tag, an dem er Kikyo wieder gegenüber gestanden hatte, war er wieder vollkommen deprimiert. Er hatte zu nichts Lust und schon gar nicht auf eine schier überglückliche junge Frau, die voller Tatendrang war. „Nein. Genau genommen habe ich mir extra den ganzen Tag für dich frei geschuftet“, teilte sie ihm mit und kletterte bei den Worten in sein Bett. „W… Was machst du da?“, wollte er von ihr stotternd wissen, als sie sich leicht über ihn gelehnt hatte. „Na was wohl. Ich schmeiß dich aus den Federn“, kam es ihr völlig von sich überzeugt von den Lippen. „Warte… du kannst das nicht“, protestierte er.

Doch die junge Frau hielt das nicht davon ab, ihn Stück für Stück näher an das Bettende zu schieben. „Das wollen wir doch mal sehen“, entgegnete sie und kletterte einfach über ihn drüber. Inuyasha musste schwer schlucken. Es war nicht gerade angenehm halbnackt vor einer jungen Frau zu liegen und dazu sich noch nicht einmal, alleine aus dem Bett bewegen zu können. „Gib mir mal deine Hände“, bat sie ihn anschließend. Scheinbar wollte sie es wirklich versuchen. „Lass mal. Ich ruf das Personal“, winkte er ab. Er merkte jedoch schnell, dass es nicht viel brachte sich gegen Kagomes Willen zu wehren. Sie musste einen ziemlichen Dickschädel haben, wenn sie glaubte, dass er mit ihr gehen würde. „Auf der Veranstaltung hast du dir aber auch von mir helfen lassen“, zog sie eine Schnutte, nachdem er einen Knopf betätigt hatte, der dem Personal signalisierte, dass er Hilfe benötigte.

„Du hast den Rollstuhl geschoben“, stellte er mit missfallen fest. Immerhin hatte dies nichts mit der körperlichen Anstrengung zu tun, die nun auf sie warten würde. Kagome war eine junge zierliche Frau. Bestimmt hatte sie nicht die Kraft, ihn aus seinem Bett in den Rollstuhl zu bekommen. „Ich kann das aber“, stellte Kagome klar. Einfach packte sie seine Hände und zog ihn so in die sitzende Position. Mit wenigen Handgriffen hatte sie ihn so gedreht, dass seine Beine nun die Bettkante hinunterfielen. „Legst du deine Hände freiwillig um meinen Hals?“, fragte sie ihn und zog dabei eine Augenbraue hoch. Vielleicht sollte er ihr sagen, dass er es auch alleine schaffen würde. Wenn auch nicht ganz so schnell und adrett. „Wir können auch auf das Personal warten“, versuchte er es ein letztes Mal, Kagome von ihrer Idee weg zu bekommen. Doch eisern schüttete sie ihren Kopf. Seufzend ergab er sich seinem Schicksal. Seine Hände legte er um Kagomes Nacken und konnte so ihr gut duftendes Parfüm war nehmen. „Bereit?“, fragte sie, nachdem sie ihn ebenfalls umarmt hatte, um ihn leichter hochhieven zu können. „Wenn es sein muss“, kam es jedoch nur von ihm. Er hatte nach wie vor keine Lust auf dieses Spielchen.

Doch zu seiner Überraschung saß er wenige Minuten später in seinem Rollstuhl und eine breit grinsende Kagome stand vor ihm. „Und jetzt gehst du erstmal duschen, du riechst furchtbar.“ Inuyashas Augen verengten sich bei ihrer Aussage. Aber wirklich übel nehmen konnte er ihr diese nicht, immerhin hatte er in den letzten Tagen keine Lust irgendwas zu machen, nicht mal zu Duschen.
 

Wartend hatte Kagome im Eingangsbereich platzgenommen. Inuyasha hatte sich zwar mit etwas maulen ins Badezimmer begeben. Hilfe ihrerseits hatte er jedoch nicht annehmen wollen, doch das war vollkommen in Ordnung für sie. Es war einfach ein schönes Gefühl, dass erlernte endlich einmal anwenden zu können. Bevor Kagomes Eltern verstarben, hatte sie ein Studium zur Kinderärztin begonnen. Doch schon kurz nach ihrem Beginn war ihr Leben Kopf gestanden. Kagome musste ihre Ausbildung und damit ihren Traum aufgeben, um sich richtig um Sota kümmern zu können. Das Studium war einfach zu teuer gewesen und auch die Praxiszeiten waren nicht immer optimal, um sich um einen damals zwölfjährigen zu kümmern. „Kagome“, kam es überrascht von Rin, als sie zusammen mit ihrer Schwiegermutter aus einem der unzähligen Räume trat. „Hallo“, begrüßte sie die beiden einfach locker. Auf der Veranstaltung hatten sie beide ihr wahnsinnig geholfen und ihr eine Menge Angst genommen.

„Was machst du denn hier?“, wollte Rin sofort wissen. Verständlich wenn man betrachtete, was Kagome eigentlich war, doch nicht am heutigen Tag. Heute war sie einfach nur sie selbst. „Ich mache einen Ausflug mit Inuyasha“, erklärte sie deshalb den beiden Frauen. Überrascht sahen sie sich gegenseitig an. Vermutlich konnten sie sich nicht vorstellen, dass dies wirklich funktionieren würde. „Ich denke nicht, dass Inuyasha im Moment große dazu Lust haben wird“, sprach seine Mutter wenig überraschend aus. Vermutlich spürte sie am deutlichsten, dass es ihrem Sohn alles andere als gut ging. „Und genau darum will ich, dass er mit mir etwas unternimmt“, lächelte Kagome zuversichtlich. Immerhin hatte sie es geschafft den jungen Mann aus seinem Bett zu werfen. Notfalls würde sie ihn einfach entführen, zumindest wenn er nicht freiwillig mitkommen wollte. „Na ob du dich da nicht übernimmst…“, meinte Rin, ohne jegliche Hoffnung zu verbreiten. „Wir müssen leider auch schon los. Wir müssen einen Termin für die Firma wahrnehmen“, entschuldigten sie sich anschließend bei Kagome. Schlimm fand sie es nicht, wieder allein hier zu sitzen, immerhin war sie hergekommen, um mit einer ganz anderen Person zu reden.
 

„Das ist nicht dein Ernst“, kam es sprachlos von Inuyasha, als sie gezielt an einer Bushaltestelle nahe seinem Elternhaus anhielten. „Wie hast du gedacht, dass wir hier wegkommen?“, stellte sie die Frage in den Raum. „Ich dachte du hast ein Auto“, stellte er deshalb klar. Immerhin hatte er sich überzeugen lassen mit ihr zu kommen. Dass er nun Busfahren sollte, passte ihm gar nicht. „Ich habe weder ein Auto, noch einen Führerschein.“ Überrascht weiteten sich Inuyashas Augen. Immerhin war Kagome bereits einundzwanzig, in diesem Alter hatten die meisten Menschen einen Führerschein. Zumindest in seiner Umgebung. „Wieso so ein Gesicht? Du hast mich doch durchleuchten lassen? Wie sollte ich mir sowas leisten können?“, prasselten Kagomes Fragen auf ihn ein. Beschämt wendete er seinen Blick ab. Er wusste, dass sie für das Geld so einiges mit sich machen lassen musste. „Entschuldige. Ich dachte, dass wäre selbstverständlich“, kam es leise über seine Lippen. Denn er verglich im Moment Kagomes Leben mit seinem Leben. Doch er hatte viele Privilegien, die sie nie haben würde. „Komm, der Bus ist da“, überging sie einfach seine Worte und half ihm dabei in den Bus zu kommen.
 

Fasziniert hatte Kagome den Kopf in die Luft gesteckt, sah einen Hammerhai dabei zu, wie er über ihnen vorbeischwamm. Nach vielen unzähligen Ideen, die Kagome in den Kopf geschossen waren, hatte sie sich dafür entschieden, mit Inuyasha ins Haus des Meeres zu fahren. Alles andere wäre mit dem Rollstuhl zwar möglich gewesen, doch für sie alleine zu anstrengend. Hier konnten die beiden ein bisschen die Tiere beobachten und sich vollkommen entspannen. „Du scheinst die Tiere ja sehr zu mögen“, staunte Inuyasha nicht schlecht, als sie ein paar Bilder von Seesternen machte, um sie später Sota zeigen zu können. „Ich finde das Meer und seine Bewohner wunderschön. Im Meer wird man nicht verstoßen, weil man anders ist. Alle behandeln sich gleich“, meinte sie und sah den vielen Fischen beim Schwimmen zu. Nicht alle sahen perfekt aus, doch sie gehörten zu der Gruppe. „Am Ende wird man doch vom Stärkeren gefressen.“ Kagomes Blick wanderte zu Inuyasha der teilnahmslos in das große Becken sah.

„Wieso bist du so niedergeschlagen? Wegen der Frau? Oder weil du dich selbst bemitleidest?“, konnte sich Kagome diesen Kommentar nicht verkneifen. Inuyasha hatte alles. Geld, eine liebende Familie und eine wunderbare Zukunft. Doch alles stieß er von sich, nur weil er verlassen wurde. „Wie würdest du dich fühlen, wenn du alles verlierst, was dir wichtig war?“, fuhr er sie an. Kagome war froh, etwas abseits zu stehen, so konnten wenigstens nicht alle Menschen hören, dass sie sich stritten. „Denkst du, ich habe es leicht? Dass bei mir alles rosig ist? Du hast gesehen und gehört, wie ich lebe und dennoch habe ich nicht aufgegeben“, kam es verletzt von ihr. Sie hatte ebenfalls viel verloren. Doch für Inuyasha zählte nur sein Leid. Er schien auch wirklich über ihre Worte nachzudenken, da er erstmal kein Wort sagte. Langsam setzte sie seinen Rollstuhl in Bewegung, um ihm einen ganz speziellen Ort zu zeigen.
 

„Was wollen wir hier oben?“, wollte er wissen, nachdem sie mit ihm zu einer Aussichtplattform gefahren war. „Hier bin ich früher öfter gewesen. Zusammen mit meinem Vater“, flüsterte sie leise und setzte sich auf eine kleine Bank neben seinen Rollstuhl. „Weißt du… auch ich habe viel verloren. Meine Eltern und mein Großvater starben als ich achtzehn war. Das Haus und auch mein begonnenes Studium konnte ich mir einfach nicht mehr leisten. Die Beerdigungskosten und auch der Kredit schluckten alles, was ich bekam. Doch in all dem habe ich auch etwas Positives gesehen. Ich war nicht allein. Ich habe meine beste Freundin Sango in der schwersten Zeit meines Lebens kennengelernt. Sie war da… als es niemand mehr war“, begann Kagome ihm zu erzählen. Augenblicklich fühlte Inuyasha sich schlecht. Immerhin trauerte er seiner verloren Liebe nach, während ihre Eltern nie wieder kamen. „Ich will nicht sagen, dass deine Situation einfach ist, Inuyasha. Es ist bestimmt nicht schön in einem Rollstuhl zu sitzen. Doch du lebst. Du bist hier und so viele Menschen machen sich Sorgen um dich.“

Zum ersten Mal sah sie ihn wieder an. Inuyasha konnte die verräterischen kleinen Tränen in ihren Augen sehen. Kagome schien dieser Ort sehr viel zu bedeuten. „Es tut so weh“, gab er zu. Bis jetzt hatte er immer und immer wieder versucht seine Gefühle zu verbergen. Die Wut, die Trauer, aber auch seine Einsamkeit. Er hatte versucht es zu überspielen. Doch je glücklicher die Menschen in seiner Umgebung schienen, desto wütender wurde er. „Ich weiß… und keiner wird dir diesen Schmerz nehmen. Aber du kannst damit lernen umzugehen. Du musst nur das schöne in den Dingen sehen.“ Vorsichtig strich sie ihm eine Träne von der Wange. Inuyasha hatte nicht einmal mitbekommen, dass er begonnen hatte zu weinen. Doch Kagomes Worte lösten etwas in ihm aus. Viele Menschen litten in seiner Umgebung. Vielleicht sogar noch mehr als er selbst. Doch all das hatte er nicht sehen wollen. Er hatte seine Augen geschlossen und nur noch in seiner eigenen Welt gelebt.

„Wie hast du es geschafft weiter zu machen?“, wollte er von ihr wissen. Immerhin war sie so stark, trotz all dem Leid, welches sie durchmachte. „Schätze das, was du hast. Trauere nicht dem vergangen nach und siehe positiv in die Zukunft, auch wenn es nicht immer einfach ist.“ Mit einem kleinen Lächeln wandte sie ihren Blick wieder in den Horizont. Der Himmel hatte bereits eine rötliche Farbe angenommen. „Inuyasha… ich bin davon überzeugt, dass alles irgendwann für sich einen Sinn ergeben wird. Aber bis dahin, geh bitte lächelnd deinen Weg, hör auf dein Herz und glaube an Wunder“, richtete sie nochmals Worte an ihn. Währenddessen stand sie auf und ging zum Geländer, an welchem sie sich abstürzte. In diesem Moment sah Inuyasha zum ersten Mal wieder Licht in seinem so dunklen Gedanken. Ein Licht, welches stärker leuchtete als alles, was er bisher gekannt hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder für diese Woche!

Ich hoffe es hat euch gefallen und vorallem… hat euch die Wartezeit verkürzt!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin wünsche ich euch wunderschöne Feiertage und eine reiche Beschenkung! Komplett anzeigen

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