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Ineffable

von

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Kapitel 2 - Bring mir Kaffee

Schnee fiel aus seinen Haaren, als Crowley sich bewegte und sich auf die Ellenbogen abstützte. Sein Kopf dröhnte und pochte unangenehm. Daran war aber nicht der Alkohol Schuld, sondern etwas anderes, was ihn hart am Kopf getroffen und vor den Grabstein einer gewissen Mariebella Greyard befördert hatte, geliebte Frau, Mutter, Tante, Schwester...

Der übliche Schwachsinn, der eben auf so einem Stein stand.

Wäre er nicht so wütend, würde er vielleicht sogar den Anstand besitzen sich kurz bei Mariebella zu entschuldigen, aber da warteten größere Probleme auf ihn als nur ein angeschlagener Kopf mit einer vermutlich immer größer werdenden Beule.

Crowley spuckte ein paar Blütenblätter und geschmolzenen Schnee aus, die in seinem Mund gelandet waren. Die Erde unter ihm war wenigstens weich, wenn auch matschig, da das Grab noch nicht sehr alt zu sein schien. Vielleicht ein paar Stunden. Sein Hemd nahm diesen feuchten Dreck auch noch zu gerne auf.

Doch die Sauberkeit seiner Sachen interessierte ihn nicht. Da war Valentin mit dem er eine offene Rechnung hatte und egal, wie dreckig es werden würde, er würde immer wieder aufstehen. Was für ein Pech für den Engel, dass er eben ein Stehauf-Männchen war und so schwer zu vernichten, wie das schlimmste Unkraut im Garten eines jedes Gärtners. Doch eines musste er zugeben: Der Schlag war überraschend gewesen.

So schmerzhaft hatte ihn schon lange nichts mehr getroffen, körperlich zumindest und er hielt sich die Rippen. Keuchend vor Anstrengung ging sein Atem schwer und stoßweise.

Der kalte Schnee brannte auf Crowleys nackter Haut an den Händen. Als Schlange war er ohnehin bei kalten Temperaturen empfindlicher, bevorzugte er es doch warm und sonnig. Seine Kleidung war auch nicht unbedingt ideal für einen Spaziergang im Schnee.

Dünne schwarze Röhrenjeans, Bikerboots und ein halboffenes dünnes Hemd. Alles war nass und klamm. Selbst seine wildgewachsene Frisur war nass und vom Himmel fiel immer weiter dichter Schnee.

Irgendwo lag auch seine Sonnenbrille herum, die er schnell zwischen dem Grünzeug fand und eilig wieder aufsetzte. Seine Augen im Dunkeln hatten keine Probleme mit der Orientierung und ein klein wenig leuchteten sie auch, was ihm einen gehörigen Vorteil verschaffte.

Es gab nicht viele Engel, die so einen Schlag austeilen konnten und Valentin gehörte definitiv zu den Weichpflaumen von da oben, die es gab. Er gehörte nicht zu den Kämpfern und den kriegerischen Engeln, die eine Schlacht zogen, um das Böse zu bekämpfen.

Er war ein friedlicher Engel, der nur mit Liebespfeilen schoss, um Menschen romantische Gefühle zu bescheren. Aber einen Dämon von seiner Klasse vermöbeln? Nein, bestimmt nicht. Doch die Tatsache war, er hatte einen harten Schlag kassiert.

Leicht bewegte Crowley seinen Kiefer und gab ein Knurren von sich. Dass sein miserabler körperlicher Zustand mit daran Schuld sein konnte, dass er so hart eingesteckt hatte, daran dachte der Dämon nicht im Traum.

„Du Bastard", sagte er halblaut und knirschte mit den Zähnen. Er hatte die Nummer schon lange nicht mehr abgezogen, aber wenn Valentin das so wollte, dann würde er eben die harte Dämonennummer abziehen!

In seiner Hand bildete sich pure Hitze und gleichermaßen grollte es über ihnen. Ein Blitz zuckte über den dunklen Nachthimmel hinweg und erhellte für einen Moment den Friedhof mit den verwitterten Grabsteinen. Der Schnee mischte sich mit Regen und die Temperatur sank weiter. Die dicken Regentropfen waren unangenehm und kalt, aber ein Dämon musste tun, was ein Dämon eben tun musste.

Wenn Crowley eines gut konnte, dann war es Regen und Gewitter, aber noch etwas anderes konnte er gut.

Das hatte er seit Jahren nicht mehr getan, aber es wurde wohl wieder an der Zeit wirklich Böse zu werden. Er war ein Dämon in Satans Namen noch eins!

Sollte dieses weiß gefederten Geflügel da oben es ruhig merken! Sollte Aziraphale es merken, was er getan hatte! Sollte doch jeder im Himmel und in der Hölle es wissen, was für ein widerlicher Dämonenabschaum er doch war!

Sollte Gott es selbst merken!

Er war böse und das sollte jeder wissen!

Crowley konnte doch sowieso alle nur enttäuschen und er war auch nicht perfekt, sowie die anderen Lieblinge, die noch im Himmel waren. Er war nicht so wie Aziraphale, so lieb und brav. Er hatte die Hölle verraten und war allein, hatte seine eigene Seite. Niemand wollte ihn!

Er war weich geworden durch den Engel, ohne Frage! Viel zu weich und der Pfad des Böses lag so klar vor ihm, als würde dort ein Neonschild stehen mit der Aufschrift "hier entlang". Er war verdammt. Gott würde ihm nie verzeihen und Aziraphale würde nie begreifen, dass er nicht zum Engel taugte.

Er war ein Nichts.

Die Zerstörung und das Chaos waren alles, was er hatte. Die Finsternis war ein Teil von ihm und ebenso gut das Feuer der Hölle!

Unter seinen Fingern begann der Schnee zu schmelzen und der Grabschmuck trocknete unter der sengende Hitze aus bis ein kleiner Funke reichte, um es in Brand zu stecken. Warm und heiß loderten die Flammen auf und tanzten in die kalte Nachtluft. Der Duft von Tanne stieg in seine Nase als das Harz anfing zu kochen und zu verdampfen.

Sein Atmen ging immer noch schnell vor Anstrengung.

„Gott wird dich nicht retten", entkam es Crowley von den Lippen. Seine Stimme klang schwer und als hätte er Mühe sie zu benutzen. Er richtete sich zu voller Größe auf und straffte die Schultern. Seine roten Haare hingen ihm feucht im Gesicht, aber das spielte keine Rolle. „Pech gehabt, du wirst jetzt sterben."

Helles flammendes Licht strömte aus seinen Händen und bildeten eine Feuerkugel, die er spielend leicht in der Luft halten konnte, bereit sie dem Liebesengel entgegen zu werfen.

Sein Blick war auf den alten Engel mit dem Rauschebart fixiert, so dass er etwas anderes nicht bemerkte. Etwas, was ihn hätte warnen können und auch schon vor dem ersten Schlag hätte sagen können, dass Valentin nicht allein war. Aber Crowley war nicht in der Lage dazu die Anzeichen zu bemerken, so sehr hatte er die Scheuklappen auf.

„Verschwinde Dämon!", rief eine altbekannte Stimme, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ, „Lass ab davon im Namen des allmächtigen Gottes!"

Diesen Text hatte er genauso oder zumindest so ähnlich schon einmal gehört vor vielen, vielen tausend Jahren.

Mit einem Mal war sich der rothaarige Dämon der vielen Wassertropfen bewusst, die ihm über das Gesicht liefen. Eine davon kroch seinen Nacken entlang und fuhr seine Wirbelsäule hinunter. Die Hitze von dem brennenden Grabschmuck im Rücken vertrieb auch nicht die Kälte, die sich plötzlich ansammelte und der Feuerball in seiner Hand wurde kleiner und kleiner bis er dampfend erlosch. Hart schluckte er und sein Kehlkopf hüpfte vor Anstrengung auf und ab.

Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet und seine Schultern hingen mit einem Mal schlapp herab, als wäre jegliche Kraft aus ihm herausgewichen.

Es war wie ein Eimer kaltes Wasser, was über ihn geleert worden war.

Aus dem Augenwinkel konnte er den Engel bereits wahrnehmen und jetzt, wo er wusste, dass er da war, war es fast idiotisch gewesen, dass er es nicht bemerkt hatte, wie die Realität sich verändert hatte.

So oft hatte er die Szene in seinem Kopf abgespielt. So oft hatte er sich gewünscht die Stimme wieder zu hören. So oft war er aufgewacht und hatte sich gewünscht kein unsterbliches ewig lebendes Wesen zu sein, nur um den vielen Gedanken an den Engel zu entkommen, den er am meisten liebte. Wie oft hatte er sich den Wunschträumen hingegeben, dass sie sich wieder fanden und versöhnten.

Doch niemals hätte er so viel Kälte und Abscheu in der Stimme von Aziraphale vermutet, wenn sie sich trafen.

Das war seine persönliche Hölle. Die Bestätigung dafür, was er all die Zeit gedacht hatte. Er war Dreck unter den Füßen der anderen!

„Im Namen des allmächtigen Gottes befehle ich dir: VERSCHWINDE!", ertönte die Stimme von Aziraphale wieder.

Den Engel umgab ein helles Licht und Crowley konnte das Rascheln des Stoffes hören, als Aziraphale eine wegschickende Bewegung machte. Als ob das helfen würde, dass er die Flucht ergriff. Er stand eher kurz davor sich in eine Schlange zu verwandeln und sich so fest um den Engel zu wickeln, dass dieser nie wieder entkommen würde. Aber so etwas tat ein stolzer Dämon nicht!

Ein Dämon kuschelte nicht mit einem Engel!

Bei Gott und Satan…war das sein Schicksal? Ein Kampf mit seinem besten Freund? War das einer der Pläne von Gott? War das die eigentliche Strafe für seine Sünde?

Wenn das der ach so tolle Plan von Gott war, dann würde er ausnahmsweise mitspielen und dem Herrn da oben eine Show bieten, die sich gewaschen hatte. Dann sollte der Engel ihn eben vernichten, wenn es sein musste. Er war bereit zu gehen, wenn es das war, was aus ihnen geworden war und wenn es das war, was sein Engel noch für ihn empfand.

Seine Hand ballte sich zitternd zur Faust, bereit sein dunkelstes Wesen hervorzulocken.

Crowley grinste diabolisch und seine Schultern fingen an zu beben. Zuerst war es nur ein stummes Lachen, ehe er lauter und lauter wurde und sein Lachen über die Stille des Friedhofs hallte und in der Nacht verklang.

Die Flammen des Brandes ließen seinen Schatten tanzen und warfen ein unruhiges Licht auf seine Rückansicht. Obwohl das Feuer so nahe war und ihm hätte helfen müssen die Kälte besser zu verkraften, nahm er es kaum wahr.

Sein Lachen verstummte, doch das freche Grinsen mit den weißen Zähnen blieb.

„Nö", war die lockere, grinsende Antwort auf den Befehl und mit einer lässigen Drehung wandte er sich dem weißhaarigen Engel zu. In seiner Sonnenbrille reflektierte sich das Feuer. Lässig schob der Dämon die Hände in die Hosentaschen.

Alles nur Show, um seine Unruhe zu verstecken.

Seine gelben Augen weiteten sich hinter den dunklen Gläsern vor Überraschung. Irgendwie hatte er nicht glauben können, dass dort sein Engelchen sein würde. Er hatte tief im Inneren erwartet, dass er sich nur verhört hatte.

Aber da war er mit ausgebreiteten Schwingen. Weiß, rein und in voller Pracht.

Aziraphale sah...gut aus.

Der Anzug war so hell, wie aus einer Waschmittelwerbung für weiße Wäsche und fast verschmolz er mit der Umgebung so unbefleckt wirkte es. Nichts war zu sehen von den creme- und erdfarbenen Tönen, die sein Engelchen früher gerne getragen hatte.

Das Haar war wie eh und je, kurz und in der selben Farbe wie seine Kleidung, etwas strubbelig und von allen Seiten abstehend. Die Fliege jedoch war geblieben, doch statt kariert zu sein, war sie ebenfalls schneeweiß und ohne Muster. Es erinnerte ihn an Muriel in ihrer möchtegern Polizeiuniform. Er hatte zudem abgenommen. Er sah genauso dünn aus, wie damals als Engel im Garten Eden. Etwas trainierter und selbstbewusster.

Im Gesicht hatte Aziraphale goldene Sprenkel, wie es die meisten Engel da oben trugen. Er strahlte Macht und Erhabenheit aus, wie er sie ewig nicht bei ihm gesehen hatte. Zuletzt hatte der Engel sehr menschlich gewirkt, was wohl an der langen Zeit auf Erde gelegen hatte. Doch nur fünf Jahre reichten aus, um ihn wieder zu einem Engel mit Stock im Arsch zu machen.

Er war kaum wiederzuerkennen.

In der rechten Hand hielt er sein flammendes Schwert. Es züngelte, wie wild und mit eisernem Griff hielt er es fest.

„Verschwinde von hier, Valentin! Ich regel das!"

Die kräftige und selbstbewusste Stimme des Engels erschreckte ihn ein wenig. Kein weicher Ton, keine Sanftmut. Nur ein kräftiger Befehl, dem der Liebesengel mit panischem, angstvollem Blick nur zu gerne nach kam und sich von diesem Planeten verkroch.

Sollte sich die Ratte doch verpissen! Vor ihm war jemand viel Besseres.

Hätte Crowley gewusst, dass es reichte einen anderen Engel zu treffen, damit Aziraphale angedüst kam, hätte er das schon vor Jahren gemacht! Eifersucht war doch das beste Mittel!

Aber besser spät als nie. Doch es war scheinbar nicht Eifersucht, die den Engel hierher trieben, sondern eine Aufgabe des Herrn, so ernst wie er drein blickte und vor allem so hart wie er ihn gegen den Grabstein gedonnert hatte. Sein Schädel pochte immer noch.

Anders als vor tausenden von Jahren, als er genauso aufgetreten war mit heiligem Licht und erhabener Stimme, erkannte ihn das Engelchen nicht wieder. Sein Gesicht nahm nicht die vertrauten Züge an, zeigte keine Regung der Wiedererkennung und auch sonst nicht, dass er das flammende Schwert ablegen würde.

Was war nur mit Aziraphale passiert? Wieso wirkte er wie ein Fremder?

„Nein? Du wagst es dich einem Diener Gottes zu widersetzen?", fragte er empört zurück und blies für einen Moment die Wangen auf. Scheinbar war doch nicht alles verloren. Die Reaktion war ihm vertraut. Aber dann hörte es auch schon auf.

„Nein, danke? Ist dir das lieber?", fragte Crowley spöttisch zurück, „Ich bin ein Dämon. Warum sollte ich auf dich hören?"

„Nun...weil ich ein Flammenschwert habe und ich werde nicht zögern es zu benutzen", erwiderte Aziraphale.

„Ach wirklich?" Er hob fragend eine Augenbraue. „Sag mal...ist das ein Witz?"

„Wieso sollte ich Witze machen?"

Der Engel ließ sich langsam zu Boden gleiten und seine Füße landeten lautlos im Schnee. Aziraphale klappte seine Flügel zusammen, wie eine von den Enten im St. James Park, wenn sie im Teich landeten. Dann verschwanden sie auch und der Engel wirkte wie ein Mensch, wäre da nicht das flammende Schwert, was er immer noch in der Hand hielt. Bedrohlich und mit scharfer Klinge.

Crowley deutete auf sich. „Hallo? Sag mal geht es dir gut, Engel? Ja, ich weiß, dass der Bart und die Haare mal wieder ab müssten, aber ich habe in all der Zeit noch nie einen Frisör gebraucht, weil du mir das immer gerichtet und darauf bestanden hast!"

„Warum sollte ich einem Dämon die Haare und den Bart frisieren?" Die Verwirrung stand Aziraphale deutlich ins Gesicht geschrieben und nun war es Crowley der die Stirn in tiefe Falten legte, den Mund aufklappte und wieder empört schloss. Hatte er da Abscheu gehört? Der Engel, der den Spaß seines Lebens hatte, wenn er ihm die Haare zu Locken frisieren, sie kürzen, flechten und bürsten durfte? Der Engel, der mit einer Rasierklinge darauf bestand seinen Bart zu trimmen und vorsichtig mit dem Messer über seine Wangen entlang ging und ihm bei den Frisuren der aktuellen Zeit half und das seit...seit…seit Ewigkeiten eben!

Dieser Engel hatte nun Abscheu in der Stimme?

Wer das auch war, es war nicht sein Aziraphale!

„Ich dachte, ich mache die Witze hier von uns beiden", erwiderte Crowley und legte leicht den Kopf schief. Sein Kinn reckte sich provozierend vor.

„Ich weiß nicht, für wen du dich hältst, Dämon", sagte Aziraphale und betonte dabei das Wort Dämon überdeutlich, „Aber ich kenne dich nicht und ich habe dich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen, geschweige denn..." Er machte eine kurze Pause und deutete auf seine eigenen Haare und den nicht vorhandenen Bart. „...dass ich einem Dämon helfen würde bei irgendwas. Weder bei den Sünden, noch bei den Haaren, damit das klar ist! Außerdem...selbst wenn wir uns kennen würden, würde ich nichts mit jemanden zu tun haben, der so...so...widerlich riecht und aussieht."

Autsch. Das saß.

Gut, er hatte sich gehen lassen, aber weder klebten Fliegen an ihm, als hätte er sich in Hundescheiße gewälzt noch sah er aus wie jemand von der Straße. Es war einfach nur alles wie wild gewachsen und durch die Erde, in die er gelandet war, sah es auch schlimmer aus, als es war. Nichts, was ein heißes Bad, frische Kleidung und die magischen Hände von seinem Engel nicht wieder hinkriegen würden.

Es gab keinen Grund so unter die Gürtellinie zu gehen.

„Oho...tun wir also so, als hätten wir uns noch nie gesehen? Spielen wir das Spiel, also? Ja?" Der wütende Tonfall von Crowley ließ sich nicht verstecken, dazu der Spott in seiner Stimme und er fing an auf und ab zu laufen, wie ein aufgedrehter Wolf in einem viel zu engen Käfig.

Er umkreiste den Engel. „Und nur fürs Protokoll: es sind fünf Jahre vergangen! Fucking fünf Jahre in denen du dich nicht einmal hast blicken lassen! Du bist Metatron wohl schön in den Arsch gekrochen, wenn ich mich dir so ansehe! Hast du da oben gut Karriere gemacht? Hast dich befördern lassen? Gratuliere. Lieber irgendwelchen heimtückischen toxischen Engeln hinterher rennen, als die Möglichkeit zu haben du selbst zu sein! Lieber lässt du deinen Buchladen im Stich und alles, was du liebst, als auf den Himmel zu verzichten. Als wäre das alles, was dich ausmacht."

Er schrie wütend in die Nacht hinaus und stellte zufrieden fest, wie Aziraphale zusammen zuckte bei seinen Worten.

„Möge dir vergeben werden."

„Das wird nicht passieren. Niemals", sagte Crowley noch immer wütend und man könnte meinen einen zischenden Laut am Ende zu hören, wie es bei einer Schlange der Fall war. Seine wahre Natur kam ein wenig hervor so aufgebracht, war er. „Das ist nämlich die Jobbeschreibung, um ein Dämon zu sein, Engelchen. Keine Vergebung. Niemals. Nie! Nicht mal am jüngsten Tag!"

„Und doch warst du mal einer von uns." Da war wieder diese sanfte Stimme, die an das Gute glauben wollte und versuchte das Gute zu sehen. Dahin hatte er sich also nicht verändert.

„Das ist sehr lange her, Engel. Also schlag dir das aus dem Kopf!"

„Außerdem weiß ich nicht, wovon du redest. Ich habe keinen Buchladen oder sonst irgendwas von dem, was du da behauptest! Ich kenne dich nicht!"

Crowley war mit wenigen Schritte direkt vor ihm und packte den Engel wütend am Kragen. Hart stieß er ihn gegen einen großen Grabstein. Ein Schlag auf den Hinterkopf könnte vielleicht helfen, damit Aziraphale mit diesem Spiel aufhörte!

Zischend fiel das Schwert zu Boden und ließ den Schnee schmelzen, ehe es erlosch.

Crowley war ihm so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen berührten und da war tatsächlich Angst in dem Blick von Aziraphale. Etwas, was er damals vor vielen Jahren nicht gehabt hatte. Damals hatte er ihn direkt angesehen, aber von Angst keine Spur.

Dieser Blick war ein Stich in sein dunkles Herz.

„Du bist ganz schön scheinheilig", knurrte er, „Tu nicht so, als wärst du auf der besseren Seite. Muss ich dich an die vielen ertränkten Kinder erinnern bei der Flut? An die armen Menschen, die dein Gott hat alle sterben lassen? Die Folter und den Tod am Kreuz bei seinem eigenen Sohn? An die Sklaven, die mit Moses in die Wüste geflohen sind? Es war dein Gott, der die Plagen schickte! An die Kreuzzüge bei denen unzählige Menschen gefoltert, getötet und missbraucht wurden, an die Hexenverfolgungen? Oder an die Päpstin oder Jeanne d‘Arc, die für eure Seite gekämpft haben und die ihr bereitwillig geopfert habt? Das waren nicht wir Dämonen, die das verbockt haben! Dieses Blut klebt an den Händen des Himmels. Du standes jedes Mal neben mir, Engel, wir haben die Geschichte gesehen, das Leid, die Kriege, die Folter, die Hungersnöte, den Frieden und nach all dem, willst du mir immer noch sagen, der Himmel wäre toll?"

„Ich bin Heiliger als du es bist und nimm deine dreckigen Finger von mir, du widerliche Kreatur!" Aziraphale stieß ihn tatsächlich von sich. Doch das wäre auch nicht nötig gewesen.

Die Worte hatten gesessen und Crowley war froh, dass es nicht nur dunkel war, sondern auch die Sonnenbrille den Schmerz in seinen Augen verdeckte.

Wieder musste der Dämon hart schlucken und sich Mühe geben die Tränen zu unterdrücken.

Erkannte ihn sein Engel wirklich nicht mehr? Hatte er wirklich alle Erinnerungen gelöscht? Freiwillig, um dem Himmel ein guter Diener zu sein und nicht mehr an ihn zu denken?

War der Kuss so...schrecklich gewesen, dass er lieber alles vergessen wollte?

„Du bist so lächerlich, Engel", stieß er zischend wie eine Schlange hervor und trat ein paar Schritte zurück. Er musste Atmen, Platz haben für sich und Abstand. Abstand zu diesem Engel, der sein Herz erneut in Stücke reißen wollte.

Hätte er in seine Brust gepackt und es herausgezogen, hätte es nicht weniger weh getan. Selbst der Blutadler der Wikinger wäre ein Spaziergang im Gegensatz zu diesem Schmerz.

„Ich weiß gar nicht, warum ich noch mit dir rede", murmelte er halblaut.

„Ich habe auch nicht darum gebeten mit dir zu reden, Dämon. Du hast Valentin angegriffen und ich bin hier, um dich dafür zur Rechenschaft zu ziehen!"

„Ja, schön. Können wir damit verbuchen, dass...dass..." Dass er ihm das Herz gebrochen hatte. „...ach vergiss es! Wir sind über sechstausend Jahre Freunde und du willst so tun, als ob es das nie gegeben hat! Schön!"

„Wir sind keine Freunde! Wir sind ein Engel und ein Dämon und wir stehen nicht auf der gleichen Seite und haben nichts miteinander zu schaffen. Ich kann Dämonen auf den Tod nicht ausstehen!"

„Doch, du hast mich gemocht!", erwiderte Crowley trotzig und seine Stimme klang brüchig. Wie viel Folter musste er noch ertragen? Wie viel Zurückweisung noch? „Wir standen auf unserer Seite!", zischte er ihm zu, ein wenig verzweifelt und trat noch einmal näher heran.

Doch die blauen Augen zeigten nur Abscheu und Ablehnung. Mit einer fließenden Bewegung nahm der Engel das Schwert wieder auf und die Flammen züngelten augenblicklich über die Klinge.

„Es gibt kein uns, Dämon, hör mit deinen Lügen auf!" Dem Schwerthieb konnte Crowley nur um Haaresbreite ausweichen.

Das Herz in seiner Brust hämmerte, wie verrückt. Noch nie hatte Aziraphale ihn angegriffen. Ihre Kräfte hoben sich eigentlich gegenseitig auf und sie gingen dann getrennte Wege. Er fälschte die Papiere an die Zentrale und damit war das Thema erledigt.

Doch Aziraphale schien es diesmal darauf anzulegen zu kämpfen.

„Komm schon, Engel! Hör auf damit zu spielen, ehe du dir noch in den Finger schneidest!" Er versuchte scherzend zu klingen, doch in seiner Stimme klang auch Sorge mit. Das wurde ziemlich brenzlig und im Gegensatz zum Engel hatte er keine Waffe bei sich. Doch er konnte eine Sache tun.

Crowley schob die Sonnenbrille kurz nach oben und sah den Engel mit seinen gelben Augen an. Er grinste zufrieden, als er die kurze Angst aufblitzen sah.

Auch hier hatte sich nichts verändert. Sein Engel hatte noch immer Angst vor seinen Augen, wenn sie in der Dunkelheit glimmten. Nur kurz, aber es reichte.

Zeit genug, um etwas Abstand zwischen sich und dem Schwert zu bekommen.

„Komm schon, Aziraphale, erinnere dich! Oder hör auf so zu tun, als kennst du mich nicht!" Ablenkung! Er brauchte Ablenkung!

„Was ist deine Lieblingsfarbe?", fragte er.

„Gelb!", antwortete der Engel sofort und trat näher, um wieder mit dem Schwert zuzuschlagen.

„HA!" Crowley wies mit dem Finger auf sein Gegenüber. "Meine ist blau und weißt du, wieso? Weil deine Augen blau sind! Du hast sogar meinen Bentley gelb gemacht, als du ihn gefahren bist, weil du die Farbe so magst!"

„Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Ich bin noch nie einen...Bentley gefahren." Der nächste hieb folgte und Crowley wich geschickt aus. Der schneebedeckte Boden war rutschig und er musste aufpassen.

„Komm schon, Aziraphale, streng deine grauen Zellen an!", forderte er heraus, „Du hast dir mit meiner Hilfe einen Facebook Account gemacht und du liebst diese Motivationszitate und liebevollen Sprüche. Unser gemeinsames Hobby ist es ins Museum zu gehen und uns darüber zu amüsieren, wie falsch einige Informationen zu den Stücken sind und uns zu erinnern, was wir in den Epochen erlebt haben. Komm schon!"

Crowley wich erneut der scharfen und heißen Klinge aus. Der Boden war ziemlich trickreich, wenn man rückwärts gehen musste und alles voller Schnee war.

Der Dämon schob sich ein paar feuchte Haare aus dem Gesicht.

„Bei Filmen wirst du immer emotional, deine Lieblingsspeise sind Crêpes, wir essen gerne im Rizz..." Kurz musste der Dämon Luft holen und vollführte eine elegante Drehung. Er packte das Handgelenk von Aziraphale und drehte ihm den Arm auf den Rücken. „In deinem Laden hast du eine große Wasserflasche mit Trackingfunktion, nur damit du nicht dehydrierst. Mich versuchst du auch dazu zu überreden, aber ich habe seit 1952 kein Wasser mehr getrunken und das war auch nur Regenwasser, das in meinen Mund gekommen ist."

„Engel können nicht dehydrieren und Dämonen auch nicht!"

„Genau das habe ich dir auch gesagt und dennoch machst du diesen Unsinn!" Crowley grinste neckisch und neigte sich ein Stück nach vorn. Er hauchte einen Kuss auf den Nacken des Engels. Er hatte ihn einmal geküsst, wieso also nicht wieder und dann an einer anderen Stelle?

Vielleicht war das ja sowas wie eine verzauberte Dornröschennummer. Ein Kuss und alles wurde wieder gut!

Aziraphale wischte sich angewidert über die Stelle und wandte sich in seinem Griff.

Oder auch nicht.

Er konnte sogar den Schauder spüren, den der Engel ergriff.

„Was haben die da oben mit dir angestellt?", fragte er ein wenig überfordert und frustriert. Geduld war nicht seine Stärke. Das war aber bei keinem Dämon der Fall, den er kannte. „Himmel...was soll ich dir sonst noch erzählen, um deine grauen Zellen anzukurbeln?" Ihm fielen da viele Geschichten ein. Bei über tausend Jahren Geschichte kein Wunder. Sie hatten so viel erlebt. „Deine Vorliebe zum Essen hast du mir zu verdanken. Wegen mir hast du Fleisch probiert. Du...liebst Bücher und hast einen gottverdammten Buchladen, denn du 1800 eröffnet hast! Du hasst es, wenn ich mit dem Auto zu schnell fahre. Du ermahnst mich immer langsamer zu fahren und wenn du im Auto bist, fahre ich auch unter hundert...nur für dich!"

Er tippte dem Engel auf dem Rücken mit den Fingern entlang.

„Ich..."

Gespannt auf die Erwiderung wartete Crowley. Doch da passierte nichts außer, dass sie beide nass vom Schneeregen wurden. Die Kälte kroch ihm in die Knochen und als Schlange fand er das nicht so geil. Die winterliche Kälte war unangenehm und normalerweise kleidete er sich bei dem Wetter viel passender. Er konnte sich auch drauf verlassen, dass der Engel vor ihm im Laden immer etwas Warmes hattes, damit er schnell wieder auftaute, wie warmen Wein oder eben eine heiße Schokolade.

„Ich bin ein Engel des allmächtigen Gottes. Ich verkehre nicht mit Dämonen und ich werde dich zurück in die Hölle schicken!"

Sein kleiner Engel hatte mehr Mumm in den Knochen, als er zugeben wollte und es war schon ein wenig beeindruckend, wie er sich wehrte.

Ergeben seufzte Crowley und drehte den Engel zu sich herum. Er packte auch das zweite Handgelenk, damit ihn das Schwert nicht treffen konnte. Die Wärme, die es ausstrahlte, war immerhin ein angenehmer Nebeneffekt.

„Hör zu...du bist mein Engel", sagte er ernst und knurrend, „Und du hast mich verlassen. Du wolltest lieber in den Himmel gehen statt bei mir zu bleiben und verdammt noch mal...in Gottes...in Satans...im Namen von irgendwem. Sieh mich an! Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du all das vergessen hast!"

Sein Atem bildete kleine Wolken zwischen ihnen und Crowley atmete hörbar ein und aus. Es fiel ihm schwer zu sprechen. Das letzte Mal war es bei ihrem Gespräch gewesen und da hatte er schon nicht den Mut gehabt alles zu sagen.

„Ich kenne dich nicht! Ich habe dich noch nie gesehen, du Werkzeug Satans!"

„Doch, Engel, irgendwas haben sie mit dir gemacht und wenn ich es gewusst hätte, dann...dann hätte ich dich in mein Auto geschleppt und wäre mit dir sonst wohin gefahren. Hauptsache du bleibst du", sagte er schwermütig und irgendwie lief seine Nase. Seine Augen trübten sich.

Himmel, es war doch noch gar nicht Zeit sich zu häuten!

Normalerweise konnte er es spüren, wenn die Zeit gekommen war sich etwas mehr zurückzuziehen, weil die Augen trüber wurden und sich die Haut von ihm abschälte. Meist war er dann auch gereizter als sonst, weil seine Haut unbeschreiblich juckte und er auch keine Lust auf Alkohol oder Essen hatte. Als Schlange funktionierte das auch besser als wenn er ein Mensch war und in dieser Zeit wollte er niemanden sehen oder sprechen. Auch nicht den Engel. Er rollte sich dann gerne in seiner Wohnung zusammen und überstand die Zeit in seinem Bett.

Es war ihm unglaublich unangenehm, wenn er sich in dieser Phase befand und war es doch mal nötig den Engel zu treffen, dann versuchte er das alles zu überspielen und als Dämon war schlechte Laune ohnehin ein Normalzustand.

„Mit mir hat Niemand was gemacht!", fauchte der Engel ihm gegenüber und er drehte seine Hand ein Stück. Um Haaresbreite verfehlte das Schwert sein Gesicht. Doch ein Teil seines Bartes fing etwas Feuer, so dass Crowley zurück sprang und die Glut ausklopfte.

„Verdammt! Siehst du wie gefährlich dieses Ding ist?", fragte er und deutete mit einem Finger auf das Flammenschwert.

„Du kannst mich nicht in Versuchung führen, Dämon!"

„Schon wieder diese Nummer? Crowley! Mein Name ist Anthony J. Crowley!", sagte er ungeduldig und machte einen Hüpfer zur Seite, um den Flammen auszuweichen. Es wäre so leicht den Engel anzugreifen, aber...es war Aziraphale. Der Engel, der ihm am meisten etwas bedeutete! „Und den Namen kennst du! Diesen Namen habe ich seit den Vierzigern und Crowley schon seit tausenden Jahren!"

„Nein, kenne ich nicht und mir ist es egal, ob du Asmodeos, Crowley oder sonst wie heißt!"

„Ach verdammt, Engel", fluchte er und atmete hörbar tief durch, „Wir waren so gute Freunde, dass ich dich sogar eingeladen habe, dass wir zusammen wohnen nach der Beinahe-Apokalypse."

„Apokalypse?" Die Stirn des Engels legte sich in Falten und zum ersten Mal seit sie aufeinander getroffen waren, senkte Aziraphale das Schwert.

„Ja!", rief er freudig aus, „Ja, genau. Wir haben Adam geholfen und die Apokalypse verhindert. Deshalb wurden wir beide verbannt. Wir haben die Plätze getauscht, um den Strafen zu entgehen und unsere Ruhe zu haben. Wir hatten ein Leben zusammen! Komm schon...erinnere dich!"

Das Herz des Dämons hüpfte und er sah den Engel hoffnungsvoll an.

„Ich....ich bin mir nicht sicher...aber..." Die Selbstsicherheit verschwand.

Erwartungsvoll sah er den weißhaarigen Engel an.

„Ja, komm...erinnere dich!"

Aziraphaele sah aus, als hätte er Kopfschmerzen. Ein milder Preis, wenn er sich dafür erinnerte und die würden auch von alleine weggehen.

„Da war ein brennendes Auto..."

„Ach komm schon! Genau das! Aber ich nicht?" Das war doch wirklich ein Witz! Ein ganz gemeiner, schlechter Witz!

„Und...ein Bus...ich saß in einem Bus..."

„Ja?" Crowley umfasste die Schultern des Engels und nickte ihm aufgeregt zu.

„...mit..."

„MIR! Verdammt noch mal! Wir sind die ganze Nacht bis nach London zurückgefahren mit diesem gottverdammten Bus und dein Buchladen war abgebrannt, genauso wie mein Auto. Komm schon, Aziraphale...streng dich weiter an!"

Leicht rüttelte er an den Schultern von seinem Engel und dieser sah verwirrt aus. Benommen sah er sich um, als würde er seine Umgebung zum ersten Mal wahrnehmen.

„Du warst ein Engel..."

„Leider ja. Aber könntest du dich bitte mal an das wesentliche und wichtigste erinnern?" Ein drängelnder und besorgter Tonfall hatte sich in seine Stimme gemischt und die Augen des Dämons huschten über den Friedhof, zu den Grabsteinen und zu den einzelnen tanzenden Lichtern der Grabkerzen, die in der Dunkelheit schimmerten.

Das Gabgesteck von Mrs. Mariebella Greyard brannte noch immer und sie beide hatten einiges an Abstand davon genommen, dass zwar die Flammen ein wenig Licht brachten, aber die Wärme nicht mehr zu spüren war, die er gut gebrauchen könnte, um sich besser zu fühlen.

Die blauen Augen des Engels suchten die Dunkelheit ab. „Ich war schon mal auf einem Friedhof...das war aber nicht dieser und auch nicht diese Zeit...und du warst weg..."

Erkenntnis schwang in der Stimme des Engels mit. Er schien sicherer zu werden, was seine Erinnerung betraf.

Langsam, in den Augen des Dämons viel zu langsam, nahmen wieder die sanften Züge in dem Gesicht seines Gegenübers Gestalt an. Etwas hilfesuchend schaute er Crowley an.

Da war also sein Engelchen und ein kurzes, erleichtertes Lächeln huschte über seine Mundwinkel. Er spürte seine Augen brennen. Doch all das war jedoch schnell wieder verschwunden. Crowley verzog bei der genannten Erinnerung die Lippen und eigentlich auch das ganze Gesicht.

„Ja...Laudanum...bin nicht freiwillig gegangen", sagte er mit einer grinsenden Entschuldigung und sog scharf die Luft durch die Zähne ein, als er sich an diesen unangenehmen Teil erinnerte. Laudanum hatte wirklich keine gute Wirkung auf ihn und das hatte die Hölle auch schnell bemerkt gehabt.

„Es war gruselig dort..." Der Engel tippte mit dem Finger nachdenklich in der Luft herum und die Stirn zog sich tiefer in Falten.

„Weißt du was, Engel, wir gehen jetzt in meine Wohnung und dann kannst du dich an alles erinnern. Es ist Scheiße kalt hier!"

„Und du magst keine Kälte", schlussfolgerte er langsam.

Bei allen Höllenkreisen! Das wurde ein Planet auch noch mal alt!

„Ja, genau und jetzt lass uns abdüsen!", presste er zwischen den Zähnen ungeduldig hervor. Crowley umfasste das Handgelenk seines Engels. Bereit ihn mitzuziehen und nicht mehr los zu lassen.

„Weil...du eine Schlange bist..."

„Ja, deine Lieblingskuschelschlage und ich winde mich später gerne um dich, wenn es dir hilft, dich zu erinnern. Aber komm jetzt! Du kannst dich auch unterwegs erinnern!" So langsam wurde es mehr als nur ungemütlich und die Temperaturen zerrten an seinen Nerven. Ein drängelnder Tonfall lag in seiner Stimme. Dazu lag etwas in der Luft, was ihm nicht geheuer war und ihn nervös auf und ab tippeln ließ, als würde er in einer Kirche auf geweihtem Boden stehen.

„Nein...warte..." Der unsichere Tonfall ließ ihn innehalten und leicht mit den Augen rollen. Eine der schlechten Angewohnheiten von Aziraphale war es manchmal den ernst einer Lage zu unterschätzen und nicht zum ersten Mal hörte der Engel ihm nicht zu. Das war im Buchladen genau das gleiche gewesen. Statt auf ihn zu hören und die Warnung mit den Dämonen ernst zu nehmen, wollte er lieber tanzen!

„Was denn noch? Aziraphale, hier stimmt etwas nicht und zwar ganz und gar nicht", knirschte der Dämon mit den Zähnen und seine Schultern spannten sich an. „In meiner Wohnung sind wir in Sicherheit! Deine Erinnerungen holen wir später und kümmern uns darum, was die da oben mit dir angestellt haben, Engel. Ich habe keine Lust zu Schaden zu kommen!"

Sein Tonfall wurde noch drängelnder und etwas aggressiver.

Warum musste dieser Engel nur ein Trödelengel sein?

Der Engel an seiner Hand stöhnte vor Schmerz und sank auf die Knie. Das Schwert in seiner Hand fiel erneut zu Boden und Aziraphale hielt sich den Kopf, krümmte sich vor Schmerzen und Crowley konnte nur hilflos zusehen.

„Mein Kopf..."

Crowley stützte ihn so gut es ging und versuchte ihm Halt zu geben, ihn wieder aufzurichten, doch es war, als würde er zu Boden gezogen werden.

„Komm schon, reiß dich zusammen", sagte er eindringlich, „Oder..."

Was oder?

Würde er ihn hier liegen lassen? Niemals!

So sauer er auch war, er würde ihn nie im Stich lassen.

„...oder ich rede nie wieder mit dir!" Die Worte, die ihn damals motiviert hatten aufzustehen, als Satan gekommen war, um den Antichristen zu bestrafen. Vielleicht half es auch seinem Engel, wenn er ihm diese Drohung an den Kopf warf?

Wenn das hier vorbei war, würde er auf jeden Fall Alkohol brauchen. Die ganze Situation zerrte so an seinen Nerven, dass es sich langsam anfühlte, als würde man mit Schmiergelpapier über seine Haut kratzen.

Als der Engel nach einer gefühlten Ewigkeit den Blick hob, waren die harten Züge zurück. „Besser wäre es! Ich habe nichts mit Dämonen zu schaffen!"

Der Engel umgriff schneller das Schwert als Crowley begriff, was vor sich ging. Pure Entschlossenheit lag in den blauen Augen des Engels.

„Verdammt...!", fluchte der Rothaarige und die scharfe Klingenspitze streifte über sein schwarzes Hemd, riss es auf und kratze die Haut darunter an. Die Engelsklinge brannte und Crowley schrie vor Schmerz auf. Die Wunde gab ein zischen von sich und dampfte, was in Form einer kleinen Rauchwolke zu sehen war.

„Mich wirst du nicht in Versuchung führen, elender Dämon! Ich höre nicht auf dein Geschwätz!"

Crowley wich zurück. Das war nicht gut!

„Aziraphale, komm zu dir!", flehte er und spürte im nächsten Moment den harten Stein in seinen Knien, der ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Rücklings fiel der Dämon nach hinten und wirbelte Schnee auf.

Dicke Flocken landeten auf seinem Gesicht, die aus dem Himmel fielen. Sein Regen und das Gewitter hatten schon längst aufgehört seit er versuchte zu Aziraphale durchzudringen. Kalt blieb es dennoch und die Nässe an seiner Kleidung machte es nicht besser. Schwer atmend starrte er in den dunklen Nachthimmel.

Crowley schloss angespannt die Augen, spürte seinen Herzschlag überdeutlich in seiner Brust. Die Adern an seinem Hals pochten und alles, was er Aziraphale entgegen zu setzen hatte, wäre ein Schnellball.

Etwas anderes könnte er auch nicht vollbringen. Nicht ohne ihn zu verletzen. Großartig!

Was für eine Ironie, dass er direkt auf einem Friedhof sterben würde, hingerichtet von einem Engel. Da brauchte dieser ihn nur noch in ein Grab werfen und Ende, aus, vorbei.

Er öffnete die Augen und sah Aziraphale über sich. Das Schwert erhoben, kampfbereit und mehr als bereit ihn zu vernichten.

„Habe ich dir je gesagt, wie großartig du aussiehst?", fragte Crowley leise und der Engel über ihm hielt in der Bewegung inne. Die Klinge stoppte nur ein paar Zentimeter über seinem Herz.

„Was...?" Die Entschlossenheit wandelte sich in Unglauben, Verwirrtheit und Schreck.

Der Dämon sah in die blauen Augen seines Engelchens und wie wild diese hin und her huschten, als suchten sie eine Erklärung.

„Ich...ich...was tue ich hier?", flüsterte Aziraphale und betrachtete voller Unglauben die Engelsklinge in seiner Hand. Die Flammen hörten auf zu züngeln und er warf es zur Seite, weit weg, als könnte er nicht glauben, was er grade getan hatte oder beinahe hätte tun wollen.

„Gott sei Dank", hauchte der Dämon am Boden und sah erleichtert aus. Die Anspannung wich aus ihm heraus.

„Hast du das grade wirklich gesagt?"

Die warmen Hände des Engels fühlten sich gut auf seinem Gesicht an.

„Offensichtlich, Engel." Leicht berührte seine Hand die des anderen. „Schön, dass du wieder da bist."

„Oh Crowley..." Der Unglaube lag noch immer im Gesicht von Aziraphale. „Es tut mir so leid. Was habe ich getan? Ich war kurz davor dich zu..."

„Wie gut, dass ich ein Überlebenskünstler bin, was", grinste er zurück und richtete sich auf. Seine Schulter schmerzte von der Klinge und besorgt zog er den Stoff etwas zur Seite. Die Wunde war rot und wirkte entzündet. Nichts, was nicht heilen würde durch ein kleines Wunder.

Doch den Schmerzenslaut konnte er nicht unterdrücken.

„Was tue ich hier?"

„Fragst du das grade wirklich?" Crowley klang angepisst.

„Ja...ich...ähm...also..." Da war wieder das unsichere Gestammel und das Spielen mit seinen Händen, wenn er nervös wurde. Er griff nach dem Zipfel seines weißen Jacketts und knetete den Stoff.

„Du hast versucht mich abzumurksen mit deinem flammenden Zahnstocher! Das ist los! Sieh dir mein Hemd an! Komplett ruiniert!", schimpfte Crowley los und zupfte demonstrativ an dem gerissenen Stoff. „Ich habe die letzten Minuten damit zugebracht dich daran zu erinnern, wer ich bin, verdammt noch mal!"

„Ich habe dich verletzt. Es tut mir leid...lass mich dir helfen", bat der Engel und reichte ihm die Hand, um ihn aufzuhelfen. Gleichzeitig machte er mit der anderen Hand eine Bewegung und die Wunde schloss sich. Der Schmerz ließ augenblicklich nach und das Hemd sah aus, als wäre dort nie etwas gewesen.

Crowley nahm es mit einem Brummen hin. Eine kleine Entschuldigung dafür, was hier grade ablief. Aber nicht annähernd genug für die letzten Jahre.

„Jetzt lass uns abhauen, Engel", sagte er bestimmend, stand auf und schaute sich auf dem Friedhof um. Noch immer war die Luft so anders. Das gefiel ihm nicht und er hatte keine Lust noch mehr Engel zu treffen. Valentin war eine Sache. Aziraphale eine andere und weitere Engel noch mal eine andere Nummer!

Er konnte gut und gerne auf diesen Stress verzichten.

Crowley klopfte sich etwas von dem Schnee von der Kleidung und versuchte sie zu richten so gut es ging.

„Crowley...du...du siehst furchtbar aus", bemerkte Aziraphale vorsichtig, „Deine Haare und der Bart..."

"Ja...ich weiß...wild gewachsen.", wank Crowley ab, als wäre es nichts besonderes. Er strich sich über den angesengten Bart und ein paar Haare zurück, die wild in seinem Gesicht hingen. Nichts was sein Engel nicht wieder richten konnte.

Es gab keinen Grund für Aziraphale darauf jetzt herumzureiten, wieso er so vernachlässigt aussah. Da gab es bessere Momente dafür, als nachts auf einem beschissen kalten Friedhof.

Wessen Schuld das auch noch war, dass er sich so hatte gehen lassen, verschwieg Crowley erstmal. Der Engel musste vorrangig seine Erinnerungen wieder kriegen und dann konnten sie darüber sprechen, wieso er sich so vernachlässigt hatte.

Mit einem fast sanften und sehnsuchtsvollen Blick schaute er Aziraphale an und spürte die warme Hand von dem blauäugigen Engel, die seine ergriff. Es wärmte ihn und er sehnte sich danach, sich an die Schulter des Engels zu kuscheln und sich zu wärmen. Er fühlte pure Erleichterung ihn wieder zu sehen, während gleichzeitig die Wut mit den Vorwürfen nur darauf wartete auf Aziraphale einzuschlagen. Da gab es einiges zu klären zwischen ihnen.

Doch im Moment überwog die Freude einfach, diesen naiven Engel wieder zu sehen. So sehr, dass sich wieder seine Augen trübten. Das musste die Kälte sein! Nichts anderes!

„Sehr gut gemacht, Aziraphale. Du hast den Dämon gefunden. Jetzt vernichte ihn, wie ich es dir gesagt habe!"

Die alte brüchige Stimme hinter ihm, ließ Crowley zusammenzucken. Er kannte diese Stimme. Diese Stimme klang für ihn, als würde man mit einer Gabel auf einer Schiefertafel kratzen und in dem Moment wünschte er sich, dass er mal wieder schlechter hörte. Aber genau in so einem Moment hatte er ein ausgezeichnetes Gehör.

Die Stimme hinter ihm war bestimmend, kühl und kein bisschen warmherzig, wie das gebrechliche Aussehen es einem gerne weißmachen wollte.

Crowley verzog so demonstrativ das Gesicht, dass er den Abscheu nicht mal versuchte zu verstecken, den er gegenüber Metatron empfand. Noch ein Engel bei dem er eine Rechnung...nein...zwei...offen hatte.

„Metatron, altes Haus!", sagte er lautstark und drehte sich herum und ließ damit widerwillig die Hand von Aziraphale los. Selbstsicher und das Kinn stolz nach vorne gestreckt, schaute er in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Die Schultern schoben sich ein Stück zurück und Crowley versuchte die lässige Haltung zu bewahren, während alles in ihm schrie sich in eine riesige Schlange zu verwandeln und diesem Engel mit seinen Giftzähnen zu beißen.

Als Schlange wäre es ein leichtes blitzschnell zuzubeißen und sein tödliches Gift unter die Haut des alten Engels zu jagen.

Crowley konnte sogar schon spüren, wie seine Zunge sich teilte und sich die Schuppen über seine Hand zogen. Doch er musste sich konzentrieren und nicht den animalischen Instinkten nachgeben.

Ein wenig schützend schob er sich vor dem Weißhaarigen, doch statt hinter ihm zu bleiben, trat der Engel neben ihn.

„Euer Hochwürden, was tut Ihr hier?" Aziraphale sah fragend den alten Mann mit dem dunklen Mantel an, der dort neben dem abgebrannten Blumenschmuck stand und einen Kaffeebecher in der Hand hielt, als würde er nur mal eben einen Spaziergang machen.

„Nun, ich beobachte, wie du deinen ersten Auftrag erledigst. Das tue ich hier!", fuhr er ihn an und Crowley hasste diesen Tonfall. Diesem Engel hatte wohl noch Niemand gesagt, dass er die Klappe halten sollte!

Metatron war ein Arschloch-Engel, wie er im Buche stand. Er ruhte auf sich auf den Stand und den Privilegien aus, die er als Stimme Gottes hatte und niemand wagte es ihm zu widersprechen.

Grund genug erneut für den Dämon das Gesicht angewidert zu verziehen, als hätte man ihm Karottensaft vorgesetzt.

„Aber...nun...ähm...was meint Ihr mit...vernichten?" Die Bestürzung in der Stimme von Aziraphale war deutlich zu hören. „Ich verstehe nicht...welcher Auftrag? Und wieso bin ich auf einem Friedhof? Ich war doch eben noch...in Soho und im Laden...und es war...Tag...Sir, Eurer Hochwürden, habe ich...etwas falsch gemacht?"

Crowley warf einen fragenden Blick auf den Engel neben sich. Wie bitte?

Ihm fielen da ein paar Antworten auf die Fragen ein, was der Engel hier tat und dass er nicht eben noch im Buchladen gewesen war, aber die Antwort von Metatron interessierte ihn brennender.

Der oberste Engel sah verärgert aus und seine Lippen bildeten eine schmale Linie. „Nun, ob du etwas falsch gemacht hast, werde ich noch sehen, aber jetzt beweg dich hier rüber, los jetzt!"

Der zischende, drohende Tonfall war aus Crowley schneller heraus gekommen, als er sich selbst ermahnen konnte ruhig zu bleiben. Normalerweise war er gelassener, aber heute war eine Ausnahmesituation. Einen emotionalen Ausbruch durfte auch ein Dämon haben.

„Rede nicht so mit meinem besten Freund!", fauchte er und seine Schlangenzunge schnellte heraus.

„Crowley, beruhig dich! Es wird sich alles klären. Ich bin sicher seine Heiligkeit hat eine Erklärung dafür!"

Der hilflose Versuch Metatron in ein gutes Licht zu rücken, prallte an ihm ab.

„Auf die bin ich ja mal wahnsinnig gespannt, Engel", knurrte er wütend und seine angestauten Emotionen konnten sich nicht mal ansatzweise beruhigen, wie es vielleicht hilfreicher gewesen wäre.

Es war wie der Bruch bei einem Staustamm. Zuerst tröpfelte es nur langsam durch die feinen Risse der Mauer und dann kam die Sintflut, die alles niederriss und zum Einsturz brachte. Die Mauer, die er um sich errichtet hatte, fiel in sich zusammen, wie ein Kartenhaus und es riss ihn jetzt mit sich. Die letzten frustrierenden, einsamen, dunklen Jahre ohne Aziraphale fluteten über ihn hinweg und er hatte keine Kontrolle über das auf und ab der Gefühlsachterbahn.

Dieser alte Engel war ein rotes Tuch für ihn und er reagierte darauf wie ein gereizter Stier.

„Du vergisst dich, Crowley!", fuhr ihn Aziraphale an, „Du wirst zu einer Schlange!"

„Weil er eine ist! Du darfst ihm nicht trauen, Fürstentum Aziraphale und jetzt komm hierher!"

Als wäre sein Engel irgendein Hund, dem man Befehle erteilen konnte und der brav Beifuß machte! Es reichte langsam! Knurrend und bedrohlich baute sich der Dämon auf und nahm immer mehr die Gestalt der großen rotbäuchigen Schwarzotter an bis er gänzlich die menschliche Gestalt verloren hatte.

Bedrohlich bäumte er sich auf, zischte und öffnete sein Maul. Die Giftzähne waren nach vorne geschlagen und die ersten Tropfen liefen heraus. Der Schnee schmolz unter der Stelle und der Boden verfaulte durch das Gift, als wäre es eine Säure. Brodelnd und blubbernd wich das Leben aus der Erde und hinterließ nichts als einen fauligen Geruch.

„Siehst du, Aziraphale. Er vergiftet alles, was in seine Nähe kommt. Wir müssen ihn töten! Er hätte beinahe Valentin getötet."

„Nein, ich weiß, dass er nicht so ist und es gab sicher einen Grund wegen Valentin. Crowley würde niemals einen Engel töten!" Panisch sah das Engelchen zwischen der Stimme Gottes und seinem besten Freund hin und her. „Crowley, beruhige dich!"

Die Zunge der Schlange schnellte raus und witterte in der Luft, ob sich etwas verändern würde. Er lokalisierte damit seinen Engel und Metatron. Als Schlange konnte er zwar auch sehen, aber nicht ganz so gut und sein Gehör war richtig beschissen. Er konnte nur noch die Bodenschwingungen spüren, die Bewegungen von Metatron und dem weißhaarigen Engel. Ein Grund, weshalb er den Zustand nur selten wählte.

Aziraphale lief an ihm vorbei und stand genau zwischen ihnen.

Metatron räusperte sich, als würde er gleich vor einem Publikum eine Rede halten wollen.

„Nun, Crowley, der Auftrag lautete, dass der Dämon gefangen und getötet wird, der Valentin angreifen wollte. In Anbetracht eurer...nunja...Bekanntschaft...lässt es sich sicher regeln, dass wir das anders klären können."

„Siehst du, Crowley!" Sein Engel sah hoffnungsvoll zu ihm, doch er traute dem nicht und wollte sich auch noch nicht beruhigen lassen. Fünf Jahre dämonische Wut brauchte einfach auch mal Platz!

Damals hatte Metatron es geschafft, Aziraphale einzunehmen und ihn dazu zu bringen alles hinter sich zu lassen. Noch mal nicht!

„Ach ehe ich es vergesse...ich habe hier etwas für dich." Der Metatron wirkte wieder wie ein älterer harmloser Mann, der nicht bis vor wenigen Augenblicken den Befehl zu seiner Tötung erteilt hatte.

„So? Was denn?", fragte Aziraphale verwirrt, aber mit diesem hoffnungsvollen Unterton, dass es etwas Gutes war.

„Den Becher Kaffee, den du so magst. Ich dachte, da es nach langer Zeit wieder ein Besuch auf der Erde ist, könntest du ihn gut gebrauchen. Soviel ich weiß warst du zwar hier unten, aber hast das alles nicht so genießen können und vielleicht muntert dich die Begegnung mit deinem alten Freund ja etwas auf, dass es dir wieder besser schmeckt."

Diese freundliche Geste ließ Crowley zischen. Wie war das?

Der Engel war auf der Erde gewesen und hatte es nicht mal für nötig gehalten nach ihm zu sehen, anzurufen oder sich zu treffen! War er wirklich so wenig wert in den Augen des Engels?

Sein Herz pochte schmerzhaft in der Brust und er hätte nicht gedacht, dass es noch mehr weh tun könnte, als ohnehin schon.

Zischend schnellte seine Zunge heraus. „Sag, dass das nicht wahr ist!", zischte Crowley als Schlange wütend.

„Nein, ich…ich sagte doch, ich war eben noch im Buchladen und...!", verteidigte sich der Engel hilflos und nahm den Becher in die Hand, den Metatron ihn nachdrücklich reichte.

„Mit einem Schuss Mandelsirup, wie du ihn so magst", sagte Metatron ruhig, als würden sie grade gemütlich in einem Café sitzen und keine Riesenschlange bedrohend die Giftzähne zeigen. Er nickte aufmunternd zu dem Becher hin. „Aber da siehst du es, was ich immer gesagt habe. Dämonen geben keine guten Freunde ab."

„Wir kennen uns aber nunja...schon...seit...seit...ewig...eben", murmelte Aziraphale betroffen und schob etwas Schnee mit dem Fuß zur Seite. Unsicherheit schwang mit, wie immer, wenn er in einer Situation war, die zu Streit führen könnte und wo er niemandem weh tun wollte.

Der Metatron gab einen Laut von sich, der deutlich machte, wie wenig er von dieser Beziehung hielt. Arroganter Bastard!

Die Augen der Schlange verengten sich kurzzeitig und er ließ von der drohenden Haltung nicht ab.

„Crowley, jetzt sei bitte nicht albern und beruhig dich wieder. Ich bin sicher, wir können das klären, ohne dass du...naja...du weißt schon..."

Sterben musst?

Er war schon gestorben, als der Engel gegangen war. Er war innerlich tot. Da gab er nichts drauf, ob es nun auch körperlich sein würde.

„Trink erstmal den Kaffee und dann reden wir weiter. Vielleicht sollte sich dein Freund erstmal beruhigen."

„Das klingt...vernünftig. Mit Wut erreicht man selten etwas." Ein kurzes Lächeln von Aziraphale war zu sehen, ehe er unsicher zu dem Dämon sah.

Musste der Engel jetzt wirklich wie ein schlechter Sprüchekalender klingen?

„Lass mich das eben regeln. Genieß du ruhig den Kaffee und wärm dich auf." Die Fürsorge in der Stimme des alten Mannes machte ihn wütend. Es war seine Aufgabe sich um den Engel zu kümmern! Nur seine und niemandes sonst!

„Was werdet Ihr tun?"

„Deinem Freund helfen wieder menschliche Gestalt anzunehmen. Ich glaube, dann ist es leichter zu reden als mit einer...monströsen Schlange." Das Zögern machte deutlich, dass ihm etwas anderes auf der Zunge gelegen hatte als monströse Schlange und Crowley war alt genug, um einige der Beleidigungen der Engel gegenüber Dämonen zu kennen.

Wenn der Metatron nicht aufpasste, würde er als Chicken Nugget enden!

Wieder züngelte seine Zunge heraus und er bewegte sich auf dem kalten Boden geschmeidig vor und zurück.

„Crowley, lass dir helfen, bitte!" Flehentlich sahen ihn die blauen Augen an und die stumme Bitte konnte er nicht ignorieren. Die Luft war fast voll von diesem flehentlichen Gefühl und Crowley war schon bereit sich wütend und widerwillig wieder zurückzuverwandeln. Er spannte sich an und wollte schon mit der Rückverwandlung anfangen. Doch dazu kam es nicht.

Ein heller Blitz traf ihn in der Brust und riss ihn zu Boden.

Schreiend fiel er zurück und spürte eine weitere Veränderung der Luft. Crowley konnte nicht so schnell sagen, was passiert war, ehe er auch schon in einem ausgehobenen Grab landete und der Sarg ihn mit offenem Deckel empfing.

Hart schlug er mit dem Rücken auf einen viel zu weichen, matschigen Körper unter sich und dessen Knochen knacken. Dreck wirbelte auf und er musste husten. Nicht zuletzt, weil dieser Geruch ihn würgen ließ.

„Bastard!", schrie er in den Nachthimmel, den er als einziges aus der Position sehen konnte. Leicht dreht er den Kopf zur Seite und entdeckte neben sich das halb verfaulte Gesicht einer Frau. Maden krabbelten an der Leiche entlang und krochen zu dem frischen Fleisch rüber.

Angewidert schüttelte er das Getier ab und versuchte sich zu rühren. Doch etwas hielt ihn im Sarg gefangen. Er konnte sich kaum bewegen.

„Nun, Aziraphale", sagte Metatron und Schritte knirschten über den Schnee, „Dass der Dämon gefangen wurde, ist dein Verdienst. Meinen Glückwunsch. Den Auftrag hast du großartig abgeschlossen."

„Oh vielen Dank, Hochwürden."

Wirklich? Verriet Aziraphale ihn erneut?

Crowley war wirklich wütend und sein Körper fing an zu dampfen. Er schrie lautstark, dass der Boden um ihn herum bebte.

„Soll sich diese elende Kreatur ein wenig abkühlen und zur Besinnung kommen", sagte Metatron. Der alte Engel trat zusammen mit Aziraphale in sein Blickfeld und sie starrten zu ihm herunter als wäre er ein ekliges Tier.

„Gute Idee. Der Sarg ist äußerst passend für ihn", meinte Aziraphale kühl neben ihm und der Blick war so kalt, wie die Nacht um sie herum.

Das Herz gefror ihm in der Brust und er sah verständnislos Aziraphale an. Was war jetzt wieder los? Eben hatte sich dieser Engel an ihn scheinbar erinnern können und jetzt wollte er ihn hier drin liegen lassen?

„Engel, hör auf Spiele zu spielen und hilf mir hier raus!", fauchte er und sah knurrend Metatron an. Dieser elende Mistkerl!

„Warum sollte ich einem Dämon helfen?"

Fassungslos sah er ihn an und die Engelsklinge blitzte wieder auf.

„Soll ich dem ein Ende machen, Hochwürden?"

Crowleys Herz pochte und er konnte kaum atmen. Innerlich stieß er tausend Flüche aus.

„Aziraphale, lass den Unsinn!"

Der Engel ignorierte seinen Schrei und sah erwartungsvoll Metatron an. Dieser schüttelte nur den Kopf. "Nein, ich glaube, wir können es dabei belassen. Den Papierkram will niemand haben, wenn wir ihn jetzt töten und wir müssten uns der Hölle gegenüber erklären. Nein, nein...es ist besser wir lassen ihn hier und verschwinden. Valentin ist in Sicherheit."

„Wie Ihr wünscht", sagte der Engel demütig.

„Aziraphale!", schrie Crowley und hoffte, dass er wieder zu ihm durchdringen konnte.

„Geh schon mal vor. Ich muss noch etwas hier auf der Erde erledigen." Die Stimme des Mannes war ruhig und Crowley konnte aus seiner unbequemen Liegeposition sehen, wie er die Hand auf die Schulter des Engels legte.

„Aziraphale!", schrie er erneut und Panik breitete sich aus. Sein Herzschlag dröhnte in seinen Ohren und er stemmte sich gegen das, was ihn in diesem Sarg hielt.

„Nur bevor du gehst...", hielt Metatron ihn noch auf, „Ich möchte dich bitten den Boden hier heilig zu sprechen. Ich denke, das wird diesem Monster eine Lehre sein sich nicht mehr mit uns anzulegen. Außerdem hätten wir dann einen Platz, wo andere Engel sicher sein können vor den Dämonen außer in den Kirchen, die leider immer seltener werden und immer weniger heilig sind."

Nein, nein, nein, nein! FUCK!

Crowley atmete zischend ein und aus. Er brauchte einen Plan. Einen schnellen, effektiven und gewaltigen Plan!

„Aziraphale, tu das nicht!", schrie er panisch und konnte sich kaum rühren. Metatron hatte ihn mit dem Blitz, der ihn getroffen hatte, festgenagelt. Das hier würde sein Grab werden, wenn er nicht verschwand und den Friedhof hinter sich ließ. Er konnte nicht mal ein dämonisches Wunder wirken, weil etwas ihn blockierte.

„Natürlich, kein Problem." Aziraphale schloss kurz konzentriert die Augen und bewegte seine Hand in der Luft.

Sofort spürte der Dämon im Grab die Veränderung. Der Boden auf dem er lag fühlte sich an, als würde er auf einem heißen Kirschkernkissen liegen und die Wärme breitete sich weiter aus, schien langsam zu kochen und brannte auf seinem Körper.

Scharf sog er die Luft ein und blinzelte zu Aziraphale hoch.

Wie konnte er das tun?

Über hundert Jahre lang hatte er sich geweigert ihm Weihwasser zu geben, weil er nicht wollte, dass ihm etwas passierte und jetzt sprach er ohne zu zögern den Boden heilig, wohl wissend, welche Qualen das für ihn bedeutete.

„Aziraphale!", schrie er erneut, „Aziraphale!"

Die Atmung ging hörbar ein und aus. Die Hitze drohte seinen Körper zu versengen. Es war unangenehm und er wandte sich vor Schmerz, bog sich unter den Stellen, die er berührte und konnte nicht entkommen.

„Azi...raphale!", schrie er keuchend. Der Schmerz brannte auf seiner Haut, trotz der Kleidung, die er trug. Schweiß trat auf seine Stirn und er stöhnte vor Anstrengung. Er würde nicht vor Schmerz schreien. Diese Genugtuung würde er Metatron nicht geben!

Aziraphale warf einen kühlen, arroganten Blick zu ihm herunter, ehe er dem Metatron zunickte und sich in ein helles Licht auflöste.

„ENGEL! Komm zurück!", schrie er lautstark und seine Stimme hallte in der Nacht wider. Er war alleine mit der Stimme Gottes. Seine Kehle brannte und er spürte das Brennen von heißen Tränen in seinen Augen.

Wie konnte Aziraphale ihm das antun? Waren die letzten sechstausend Jahre nichts wert? Warf er das alles lieber weg, als an ihrer Freundschaft festzuhalten?

Wollte er sich nicht erinnern, wer er war?

„Verdammter Engel!", schrie er und unterdrückte das Schluchzen.

„Du siehst es selbst, Crowley...oder wie auch immer du dich nennen magst", sagte Metatron kühl und der finstere Blick war fast schon angsteinflößend, „Es war schon richtig, wie Aziraphale sich entschieden hat. Mir war klar, dass du es ablehnen würdest, wieder in den Himmel zu kommen. Du hast ohnehin nicht dazu gepasst mit deinen querulanten Fragen. Einen Störenfried wie dich können wir da oben nicht brauchen und Aziraphale braucht dich auch nicht. Kehr zurück in die Hölle, wo der Allmächtige dich hingeschickt hat. Du bist es nicht wert ein Engel zu sein und du solltest es auch nicht wagen, weitere Engel ins Verderben zu locken. Wenn du Aziraphale wirklich...liebst...sollte ein Dämon, wie du überhaupt dazu in der Lage sein, dann lässt du die Finger von ihm und hältst dich von ihm fern." Ein höhnendes Lachen war zu hören. „Ein Engel und ein Dämon, was glaubst du, was das für Konsequenzen hätte. Du hast Aziraphale mehr als einmal in eine Notlage gebracht. Willst du wirklich, dass er alles verliert? Du kannst ihm nicht das bieten, was er braucht und was der Himmel ihm geben kann. Ich kümmere mich um ihn und er wird zu einem perfekten Engel werden im Dienste des Herrn und all seine Sünden werden ihm vergeben."

Crowley schluckte schwer.

Er hatte Aziraphale nie in Sünde führen oder ihm Schaden wollen. Das, was er getan hatte, war in seinen Augen keine Sünde gewesen. Er hatte immer nur Entscheidungen offen gelegt, dass es noch andere Wege gab, einen eigenen Willen und...dass man immer eine Wahl hatte. Egal, ob man Kinder töten sollte, eine Frau verführen sollte um von einem gottverdammten Apfel zu essen oder ob er ein Telefonnetz lahm legte, damit die Leute sich wieder unterhielten.

Er hatte auch immer eine Wahl gehabt, die Regeln zu umgehen und seinen Weg zu gehen.

Crowley wollte nur das Beste für seinen Engel und das hieße wohl auch, dass er ihn gehen lassen musste, wenn es sein Wunsch war.

Die Tränen flossen an seiner Schläfe entlang und mischten sich mit dem Schnee, der auf ihm schmolz.

Ihm war bewusst, dass er kein guter Engel gewesen war, dass seine Fragen auf Missfallen gestoßen und er sich mit den falschen Leuten abgegeben hatte, die eine Revolution geplant hatten. Er hatte keinen Rückzieher mehr machen können, als ihm das bewusst geworden war.

Aber er wollte nicht zurück zu diesen toxischen Engeln!

Kräftig holte er Luft und stieß diese wieder aus. Weiße Wolken bildeten sich vor seinem Mund. Er atmete so schnell ein und aus, als hätte er einen Marathon hinter sich. Dabei war es dieser unendliche Schmerz, der durch seinen Körper zog.

Wieder schrie er den Namen des Engels in der Hoffnung, er käme zurück und würde sich erinnern. Wieder und wieder. Aber er kam nicht.

Konnte Aziraphale wirklich freiwillig die Erinnerungen an ihn gelöscht haben?

Angestrengt verzerrte Crowley das Gesicht und presste die Zähne aufeinander.

„Nun, Crowley, ich denke, es ist genug gesagt. Leb wohl und möge Gott dir vergeben.“ Der kalte Blick des Engels verhieß nichts Gutes und sein Herz sprang wie verrückt in seiner Brust. Erneut zog das Donnergrollen über den Friedhof.

Zorn und Enttäuschung luden die Luft um ihn statisch auf, dass es knisterte.

„NEIN!“, schrie er, „Was habt ihr mit Aziraphale gemacht?“

„Nichts“, war die prompte Antwort und der Engel sprang zur Seite, als ein Blitz auf den Grabstein einschlug und ihn spaltete.

Crowley konnte die Elektrizität und die pure Energie fühlen, die durch seine Wut und Verzweiflung entfacht wurde.

„Halte dich von Aziraphale fern“, knurrte der Alte in einem warnenden Unterton und mit einem Wink seiner Hand krachte der Sargdeckel über ihn zusammen.

Dunkelheit legte sich über ihn.

„Das ist meine letzte Warnung, Gefallener.“

„Lass mich hier raus!“, schrie Crowley in die Finsternis und bäumte sich auf. Das Holz über ihn knarzte und Erde rieselte durch die Lücken. Feiner Staub und Dreck landete auf seinem Gesicht und brannte, als würde jemand eine Zigarette auf seinem Gesicht ausdrücken. Er spuckte und der faule Geruch der Leiche stieg in seine Nase und Mund, dass ihm schlecht wurde. An seiner Wange spürte er eine Made entlang kriechen und wischte sie mit der Hand fort.

„Lass mich hier raus!“, schrie er und seine Worte wurden von der dicken Schicht Erde, die über ihm lag, verschluckt. Seine Faust schlug gegen das Holz und ließ weitere Erde auf ihn rieseln. Der Blitz schlug oben erneut zu. „Aziraphale!“

Crowley wusste und spürte, dass auch der Metatron gegangen war. Niemand hörte ihn und sein Flehen.

Gott würde ihn nicht retten.

Die Leute aus der Hölle auch nicht. Der Boden war heilig und kein Dämon hatte genug Mumm in den Knochen, um ihn hier herauszuholen. Schon gar nicht einen Geächteten.

Er knurrte wütend und die Tränen brannten noch heißer auf seinem Gesicht.

„AZIRAPHALE!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo,

hier ist Frigg. Grüßt euch!

Mein erstes Nachwort zu diesem Kapitel und dem vorherigen und ich werde nur wenige Worte nutzen, denn im Grunde möchte ich euch nur ans Herz legen, dass ihr die Kapitel mit etwas Musik hört. Während ich geschrieben habe, liefen mehrere Lieder auf und ab.

Sadame
I hate myself
Strong For Somebody Else
See you in hell
Good Omens Intro
Good Omens Ending S2E6
Good Omens Ending S1E1
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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alistor
2023-08-15T14:06:29+00:00 15.08.2023 16:06
Hi
Der Wahnsinn
Auf die Idee mit der Kaffee Manipulation, mit Gedanken Löschung wäre ich nicht gekommen, ist Metatron aber durchaus zuzutrauen

Der Blick den er Crowley geschenkt hatte als Aziraphale in den Aufzug stieg, ließ nichts gutes ahnen

Nur… wie kommt Crowley aus dieser Situation wieder raus? Die einzige Möglichkeit wäre Gabriel und Beelzebub als Hilfe

Seit Good Omens 2 erschienen ist, hab ich auch wieder Lust zu schreiben. Habe eine andere Theorie dazu. Doch zuerst muss ich die anderen Kapitel fertig schreiben
Danke für deine Hilfe, mich zu motivieren, mich dranzusetzen.
Deine Fanfic ist schon in meinen Favoriten und freue mich schon sehr darauf, zu erfahren was noch so passiert.
Liebe Grüße Alistor
Antwort von:  Frigg
15.08.2023 17:41
Heihei!

Vielen Dank für den Kommentar! Ich baue die Kaffee Idee sogar noch weiter aus. Muhahaha. :D

Wie ist denn deine Theorie?
wir können uns gerne austauschen, wenn du magst :)

Ha ha...freut mich, wenn ich dich motivieren kann. Ich suchte die Serie rauf und runter, um mich in die Charaktere zu versetzen und das sowohl mit englischer als auch deutscher Synchro, weil David Tennant dem noch mal im englischen noch mal mit der Betonung gut rein kickt in der Rolle. Vor allem der schottische Akzent im englischen ist gut :D

Und ich plotte schon fleißig Kapitel 3. Es wird also spannend bleiben. :D Und nein Gabriel und Beelzebub kommen nicht vor. Ich mag das Pair nicht ^^"
Antwort von:  Alistor
15.08.2023 18:15
Ich suchte auch 😁
Die erste Staffel habe ich mir auch zusätzlich auf Englisch reingezogen und das werde ich die zweite auch noch machen

Kann ich verstehen. An unsere Lieblinge kommt kein anderes Pair ran. Die sind auch nicht so interessant und voller Leidenschaft wie Crowley und Aziraphale

Die Theorie
Ich denke das Aziraphale im Aufzug gemerkt hat, dass was nicht stimmt
Aber einen Rückzieher machen? So könnte er erfahren was der Himmel gerade vor hat, um im entscheidenden Moment Crowley zu schützen sollte es erforderlich sein
Ich muss noch ein bisschen darüber nachdenken, denn Metatron hatte eine Wiederkehr erwähnt und dass bedeutet, die Menschen bekommen eine neue Chance. Die Sünden werden vergeben. Was passiert dann mit den Dämonen? Werden sie was dagegen tun? Wenn ja was und steht ihnen Crowley im Weg?
So viele Fragen…
Austausch ist immer schön
Scheint nicht so viele Good Omens Fans hier zu geben
Antwort von:  Frigg
15.08.2023 18:47
Alistor

Ich hab mit beidem schon auf Englisch angefangen und hole mir jetz das englische Manuskript, weil da Cut Scene mit bei sind, wie z.B. dass Crowley an der Wand, Decke oder im Bett schläft :D

Crowley und Raphi sind non plus ulta. Ich habe eben auch mein Kapitel 1 als Hörbuch aufgenommen und lade es grade in Youtube hoch :D

Ja leider ist das Fandom in Deutschland sehr klein, aber auf Tumblr geht die Post ab. Es sollte auch mal ein zweites Buch geben, aber dazu sind Terry und Neil nie gekommen und der Plott für das zweite Buch kommt jetzt in Staffel 2 und 3 rein. :D

Ich liebe vor allem die historischen Szenen der Serie.

Ich denke auch, dass Raphi Zweifel an seiner Entscheidung hat und keinen Rückzieher machen kann. Die zweite Niederkunft hieße ja, dass noch mal ein Sohn Gottes zur Erde käme, wenn ich richtig im Thema bin. Dann könnte es definitv noch mal Klarheit bringen, wer Crowley vor seinem Fall war. Das wäre mega spannend. Lucifer scheidet definitv aus, da er diesen selbst erwähnte in Staffel 1.
Antwort von:  Alistor
15.08.2023 20:02
Ich bin so froh dass es endlich weiter geht mit den beiden

Ich mag die historischen auch gerne und ich liebe Crowleys Frisuren
Vor allem wenn sie lang sind
Als ich das erste mal Good Omens geschaut hatte, reanimierte es meine Obsession mit roten Haaren und hab mir meine auch wieder gefärbt

Es könnte auch der gleiche Sohn wieder sein. Wer weiß. Immerhin heißt es er würde an Gottes Seite sitzen und es bräuchte dann keinen zweiten Sohn dafür
Was ist außerdem mit Muriel? Was für eine Rolle wird sie noch spielen?
Auf jeden Fall möchte Metatron doch noch einen Krieg zwischen den Engeln und Gefallenen heraufbeschwören
Das ist sicher.

Oh ich höre es mir gern mal an auf YouTube. Wie heißt du dort?

Crowley an der Decke 🤣 kann ich mir sehr gut vorstellen
Wenn du es hast würdest du mir davon erzählen?
Antwort von:  Frigg
15.08.2023 21:08
Alistor

Ich liebe Crowleys Frisur aus dem Garten, dann bei Moses, Rom, die 40iger, die zurückgebundene Frisur die noch halblang war, dann die kurzhaar <3 Schmacht schmacht macht...er is ein softy bad boy

Ich hab seit über 10 Jahren rote Haare (auch in den Genen, aber kommt bei mir nicht durch, weshalb ich nachfärbe) und nachdem ich jetzt Staffel 2 geschaut habe, hab ich überlegt auch ein Female Crowley zu machen. Ich verstehe seine Macken, seine Sprüche sind gefühlt mein Alltag, er will böse sein, ist aber nett...und sein Kleidungsstil ist auch schon seit Jahren meiner. Also lets go. Meine beste macht mir dafür ein Aziraphale. Sie hat von Natur aus das weißblonde und seinen Kleidungsstil. Das wird unser erstes Cosplay und dann auch noch mit Wohlfühlen.
Letzte Woche hab ich beim Frisör auch mal geschaut, wie mir die haarfarbe aus Staffel 2 steht. Den Farbcode hab ich im Net entdeckt und es sieht insane mega geil aus.

Klar. Youtube ist das hier : https://www.youtube.com/watch?v=2jRnEwfBMsk&feature=youtu.be

Ich kann mal gucken, ob ich es nicht sogar schon online als Passage gefunden habe. Ich hab mir so viel gespeichert aus dem Netz...ich muss das mal alles sortieren XD Hast du Discord oder so, dass ich dir das Bild schicken kann?


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