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Truth Untold

Hanahaki - Wenn Liebe krank macht
von

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Eleven

Izuku ♣

 

Über das ganze Gesicht strahlend betrat ich das letzte Mal das Krankenhaus.

 

 

Heute würde mein Kacchan endlich entlassen werden. Nach fast einem Monat durfte er endlich nach Hause gehen, mit mir nach Hause gehen. Denn ab heute begann unser gemeinsames Leben.

 

Nachdem Kacchan meinen Brief gelesen hatte, den ich ihn nur aushändigte, da ich wusste, dass er dasselbe für mich empfand wie ich für ihn, hatte er mich nicht nur in einen innigen Kuss gezogen und sich tausend Mal dafür bedankt – Nein, er hatte mich auch direkt gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein wollte. Natürlich hatte ich seine Frage direkt bejaht! Ich käme nicht im Traum auf die Idee, dies zu verneinen. Nichts wollte ich sehnlicher, als mit ihm zusammen zu sein.

 

Seitdem waren wir ein Paar.

 

 

Danach hatten wir lange darüber geredet, wie es zu seiner Krankheit kam. Auch kamen viele andere Themen zwischen uns auf, immerhin hatten wir im Krankenhaus eine Menge Zeit, doch dieses war definitiv unser häufigstes und wichtigstes Thema.

 

Kacchan gestand mir, dass er mich damals auch schon geliebt hatte, als ich ihm erstmals meine Gefühle gestanden hatte. Doch wollte er sich diese nicht eingestehen, hatte sie verdrängt und verleugnet. Daher auch die ganzen Übergriffe auf mich, er wusste sich nicht anders zu helfen. Auch erklärte er mir, dass er genau wie ich nur auf das männliche Geschlecht stand und sich nur mit Mädchen vergnügte, da er es sich selbst beweisen wollte, dass es nicht so war. Es tat weh, das zu hören, doch konnte ich ihn auch verstehen. Der Blonde war noch nie gut darin mit Gefühlen umzugehen. Ein Eingeständnis seiner eigenen Gefühle und Bedürfnisse war eben wirklich nicht einfach. Ich verzieh ihm.

 

Seine Krankheit brach aus, als er von meinen Gefühlen für Shoto erfuhr. Es war schlimm für mich, das zu erfahren, so wollte ich ihn doch nur vergessen.

 

Vieles hätte anders zwischen uns laufen können, doch ich war froh, dass alles nun ein Ende hatte und wir endlich zusammen sein konnten. Kacchan wusste auch, dass er es mir schon viel früher hätte sagen müssen. So viel Leid, wie wir uns gegenseitig zugefügt hatten, weil keiner zu seinen Gefühlen stehen wollte, hätte vermieden werden können. Es hatte so lange gedauert, doch nun waren wir beinahe unzertrennlich.

 

Das Mira eines seiner Selbstbeweise war, hatte er mir erklärt. Das er an dem Tag, als ich Emotional zusammen gebrochen war, weil ich die beiden zusammen gesehen hatte eigentlich mit ihr für mich Schluss gemacht hatte, konnte ich ja nicht wissen. Kacchan erzählte mir, dass er es nicht länger ausgehalten hatte und die Sache mit ihr beendete, weil er sich dazu entschlossen hatte, mir die Wahrheit zu sagen. Ab dort wollte er bereits mit mir zusammen sein, doch hatte ich an diesem Zeitpunkt auch meine Gefühle für ihn wiedergefunden und ihn deswegen so lange gemieden. Auch das hatte ich ihm erklärt. Wir waren beide verdammt dumm, was unsere Gefühle betraf. Nun lachten wir nur noch darüber.

 

Was seine Krankheit selbst betraf, war sie noch immer präsent. Die Pflanze selbst war noch nicht verschwunden, doch mit jedem Kuss, jeder Zärtlichkeit und jedem liebevollen Wort, dass wir miteinander teilten, schrumpfte sie immer weiter. Bis sie endgültig verschwunden war, würde es noch eine Weile dauern. Ein Wachstum ging wohl schneller von statten, als der Rückzug. Der Arzt hatte uns berichtet, dass es wohl noch einige Monate dauern würde, bis sie gänzlich verschwunden und abgeblüht war.

 

Kacchan hustete zwar immer wieder ein Blütenblatt nach oben, doch war es mittlerweile harmlos. Kein Hustenschwall, der seine Lunge stark reizte, kein Blut das er mit hoch hustete, nur ein paar Blütenblätter.

 

Der Blonde erzählte mir oft, wie schlimm seine Anfälle waren. Wie schrecklich es war, diese auszuhusten - immer dann, wenn er mich mit Shoto zusammen gesehen hatte. Als er damals mein Glas mit seinen Blüten gesehen hatte, wie geschockt er zu diesem Zeitpunkt war, diese ausgerechnet bei mir zu finden. Ich konnte seinen Schock verstehen, dass wäre ich auch. Ich kicherte bei seiner Erzählung und berichtete ihm dabei, dass ich diese wirklich im Park gefunden hatte und sie so wahninnig schön fand. Nun, jetzt war mir klar, warum sie mich so faszinierten. Auch von meiner Recherche und dem Buch, dass sich noch in meinem Zimmer befand, hatte ich ihm erzählt. Kacchan versprach mir, dass er es lesen wollte, wenn er aus dem Krankenhaus entlassen werden würde. Ich freute mich darüber. So konnte ich es dem Buch verdanken, dass ich so schnell reagieren konnte und Kacchan damit sein Leben rettete.

 

Heute war der Tag endlich gekommen, wo ich ihn mit nach Hause nehmen durfte. Ich war so glücklich!

 

Zaghaft klopfte ich an seine Zimmertür, schob sie daraufhin nach innen auf und betrat sie glückselig. Mein strahlendes Grinsen, ließ sich kaum aus meinem Gesicht vertreiben. „Deku“, hörte ich seine dunkle Stimme meinen Namen sagen. Sofort bildete sich Gänsehaut auf meinen Armen. „Da bist du ja endlich“, beschwerte er sich, doch konnte ich auch das Lächeln in seinem Gesicht erkennen, dass sich bildete, kaum dass er mich sah.

 

Leicht quietschend, da ich mich so freute ihn zu sehen, rannte ich auf ihn zu und schlang meine Arme eng um seinen Torso. Lächelnd fing er mich auf. Mit mir in seinen Armen ließ er sich auf seinem Bett zurückgleiten, auf dem er bis zu meiner Ankunft gesessen und in sein Handy gestarrt hatte. „Hey Baby~“, nuschelte er an meinen Lippen „Hey~“, schnurrte ich wohlig auf und drückte meine Lippen auf seine. Wir küssten uns zärtlich, ließen uns dabei lange Zeit. Seine Hände fuhren meinen Körper rauf und runter, drückten mich immer wieder fester an sich. Ich genoss seine Berührungen an meinem Körper und auch den zärtlichen Kuss, den er mir schenkte. Unser Kuss dauerte genau so lange, bis uns ein räuspern voneinander trennte.

 

„Na ihr Turteltauben?“, hörte man den Arzt sprechen nachdem er den Raum betreten hatte und unsere Zweisamkeit unterbrach. Katsuki lächelte mich an, als wir uns voneinander lösten und streichelte mir leicht über meine Wange. Ich liebte es, wenn er so sanft zu mir war.

 

Daraufhin setzte sich Katsuki in seinem Bett auf und zog mich dabei auf seinen Schoß, hielt mich dicht bei sich, damit ich mich seelenruhig an ihn kuscheln konnte. Ein zufriedenes Seufzen entkam mir. Anfangs war es mir peinlich, wenn der Arzt uns so zusammen sah, doch mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt. Ich liebte es, wenn er mich an sich gedrückt festhielt und liebevoll meinen Rücken dabei streichelte.

 

„Uns hätte viel Ärger erspart bleiben können, wenn sie ihm eher ihre Gefühle gebeichtet hätten Herr Bakugou“, schimpfte sein Arzt mal wieder. Dies tat er tatsächlich sehr oft, vor allem wenn er uns so aneinander gepresst erwischte. Er hatte ja recht, doch ich war froh, dass wir endlich zueinander gefunden hatten. Sein betreuender Arzt händigte ihm seine Entlassungsunterlagen aus. „Ich weiß. Ich danke ihnen für alles, was sie für uns getan haben“, meinte Katsuki noch, drückte mir einen Kuss auf meinen Kopf. „Passen sie gut auf sich und ihren Freund auf, Herr Bakugou. Ich hoffe wirklich, dass sie nie wieder keimen wird. Bleiben sie ehrlich zu ihren Gefühlen und werden glücklich“, meinte der Arzt mit einem Lächeln und reichte Kacchan seine Hand. „Sie wird nicht mehr keimen, denn ich werde Deku meine ganze Liebe zu Füßen legen und die Welt dazu“, seine warme Stimme, seine Worte, ließen mein Herz ganz warm werden. Selbst sein verliebtes Lächeln konnte ich heraus hören. Erneut drückte er mir einen Kuss auf den Scheitel, diesmal länger und inniger. Ich verstärkte meinen Griff um seinen Körper, drückte mich näher an Kacchan. Wollte damit zeigen, wie viel mir seine Worte bedeuteten. „Viel Glück euch beiden. Ihr passt wirklich gut zusammen“, zwinkerte der Arzt uns noch zu, dass sah ich ihm Augenwinkel. Daraufhin verließ er den Raum. Mein Gesicht errötete ganz von selbst.

 

„Komm du kleiner Kuschelbär. Lass uns nachhause gehen“, ich nickte leicht, murrte unwillig, als er mich von sich schob. Katsuki schüttelte lächelnd mit dem Kopf und küsste mich dafür lange auf meinen Mund. Als er aufstand, streckte er mir seine Hand entgegen. Wahnsinnig gerne legte ich meine kleinere in seine große. Er zog mich an unseren verschränkten Händen auf die Beine. Als er dann seine Tasche schulterte, da er nicht wollte, dass ich sie für ihn trug, machten wir uns endlich auf den Heimweg.

 

Hand in Hand schlenderten wir durch die Gänge im Krankhaus, wobei ich mich immer wieder an seine Schulter lehnte. Ich war so glücklich!

 

Angekommen auf dem Parkplatz wurde wir schon von Mitsuki und Eijiro vor einem Auto erwartet. Kaum erblickte ich den Rothaarigen, riss ich mich von Kacchan los und umarmte ihn stürmisch.

 

Kirishima und ich waren uns in der Zeit in der Katsuki im Koma lag, sehr viel näher gekommen. Wir trauerten um dieselbe Person und kamen auch oft gemeinsam zu ihm. So freundeten wir uns immer mehr an, man konnte fast sagen, dass wir inzwischen sehr gute Freunde geworden waren. Wenn nicht sogar beste Freunde.

 

In der Zeit, als Kacchan noch im Koma lag, hatten wir uns oft darüber unterhalten. So erfuhr ich von Eijiro, dass er oft bei seinen Anfällen dabei war und auch von seinen Gefühlen zu mir wusste. Auch erzählte er mir, dass er ihn oft darum gebeten hatte sie mir mitzuteilen, doch dazu war es nie gekommen. Ich war sehr froh darüber in dem Rothaarigen einen neuen Freund gefunden zu haben, mit dem ich offen über meine Gefühle zu Kacchan reden konnte. Er war der Einzige, der über Hanahaki, der Krankheit von Katsuki Bescheid wusste. In der Zeit war Eijiro mein einziger Anker.

 

Noch bevor Katsuki ihm überhaupt schreiben konnte, dass er wach war, hatte ich Eijiro schon darüber informiert. Dieser war sofort zu dem Blonden gefahren, so war er auch der Erste, der ihn sah, nachdem Kacchan meinen Brief gelesen hatte.

 

Eijiro war für seinen besten Freund da und freute sich sehr für uns nachdem er erfahren hatte, dass wir nun zusammen waren. Er war wahrlich ein guter Freund für Kacchan, doch auch für mich geworden.

 

Während Katsuki noch ans Bett gefesselt war, gingen wir immer zu zweit in die Cafeteria essen. Auch in der Schule saß ich inzwischen vermehrt bei Eijiro und den Freunden von Kacchan. Der Rothaarige ließ mir hierbei nicht viel Mitspracherecht und meinte, das ich ja jetzt zu ihnen gehörte, da ich und Kacchan nun zusammen waren. Ich war sehr froh darüber, dass seine Freunde unsere Beziehung so akzeptierten. Zwar wusste die Schule noch nicht, dass wir nun zusammen waren, jedoch waren seine Freunde dank Eijiro eingeweiht und hatten auch kein Problem damit. Im Gegenteil sie nahmen mich sofort in ihre kleine Runde auf.

 

Katsuki störte sich auch nicht daran, wenn ich Eijiro so freudig begrüßte. Er freute sich eher darüber, dass wir uns so gut verstanden. So wusste er doch, dass mein Herz nur für ihn schlug.

 

~•~

 

 

Die nächsten beiden Wochen musste Katsuki noch zuhause bleiben, da er strikte Bettruhe pflegen musste, was er nicht wirklich einhielt.

 

Die erste Woche blieb er noch brav bei seinen Eltern zuhause und ich schaute täglich am Abend kurz bei ihm vorbei, doch das wurde ihm schnell zu blöd. Laut seiner Aussage, reichte ihm die kurze Zeit mit mir einfach nicht, so zog er recht schnell wieder im Internat ein. Zwar waren seine Eltern dagegen gewesen, doch das hatte meinen Dickkopf nicht davon abhalten können. So war Katsuki eben und dafür liebte ich ihn.

 

Die ersten beiden Nächte im Wohnheim hatten wir noch getrennt voneinander verbracht, doch schon am dritten Tag blieb er einfach bei mir in meinem Zimmer. Katsuki meinte, dass er keine Sekunde mehr ohne mich verbringen wollte, zu lange musste er darauf verzichten.

 

Anfangs fühlte ich mich noch unwohl dabei, neben ihm zu schlafen. Doch schon bald, gewöhnte ich mich daran, viel zu schnell. Wie denn auch nicht, in seinen Armen einzuschlafen war eines der Besten Dinge, die ich erleben durfte. Ich liebte es einfach in seinen Armen einzuschlafen. Mehr als ihn zu küssen und gekuschelt an ihn einzuschlafen traute ich mich allerdings noch nicht, doch Kacchan versicherte mir, dass er mir dafür noch alle Zeit der Welt geben würde. Katsuki war so wundervoll! Er wollte das mein erstes Mal etwas Besonderes wurde und dafür würden wir uns beide noch Zeit lassen.

 

Nun war der Tag gekommen, wann er wieder mit mir zusammen in die Schule ging. Da er die Nacht bei mir in meinem Bett verbracht hatte, musste er etwas früher aufstehen, damit er sich für die Schule fertig machen konnte. Den Schulstoff hatten wir bereits zusammen aufgeholt, so hatte Kacchan keine Probleme dem Unterricht zu folgen und musste auch nicht den Jahrgang wiederholen. Ich war erstaunt darüber, wie schlau Kacchan doch war, dass war mir bisher noch nie aufgefallen.

 

 

Gerade als ich fertig angezogen war, klopfte es kurz an der Tür und dieser bildschöne Mensch betrat mein Zimmer „Hey Engelchen“, begrüßte er mich und zog mich dabei in einen leidenschaftlichen Kuss. „Können wir los?“, fragte er an meinen Lippen. Ich nickte in Trance, verlor mich mal wieder in seinen Augen.

 

Beim Rausgehen hustete er kurz auf, nahm sich das Blütenblatt zur Hand das keinerlei Blutspuren mehr aufzuweisen hatte und stopfte es mir einfach in den Mund. „Hey“, murrte ich mit voller Mund, nahm es wieder aus meinem Mund. „Gehört ja irgendwie zu dir kleiner Nerd“, grinste er, kniff mir dabei fest in meine Wange. Ich zog einen Schmollmund „Ich bin nicht klein!“, beschwerte ich mich sofort. „Doch das bist du“, grinste er spitzbübisch und tätschelte zufrieden meinen Kopf. Das fiel ihm nicht schwer, da ich wirklich einige Zentimeter kleiner als er war. „Mein kleiner niedlicher Nerd“, mit einem Ruck zog er mich zu sich, überrumpelt stolperte ich gegen seinen Körper. So hatte ich nicht damit gerechnet.

 

Seine Hand legte sich in meine Halsbeuge, kraulte mit den Fingerspitzen durch die Haare in meinem Nacken „Ich liebe dich“, hauchte er knapp vor meinen Lippen, ließ diese mit seinem warmen Atem kribbeln. Aufregung zuckte durch meinen Körper, mein Blick fiel von selbst von seinen Augen nach unten zu seinen Lippen und vorsichtig wieder nach oben. „Ich liebe dich auch“, hauchte ich leise, in meinen Gedanken küsste ich ihn bereits. Nichts tat ich lieber, als von seinen sündhaften Lippen zu kosten. So überbrückte ich den minimalen Abstand und beanspruchte seine Lippen für mich. Zärtlich massierten unsere Lippen übereinander, beide legten wir all unsere Gefühle, die wir füreinander hegten in diesen Kuss. Kaum das wir uns wieder voneinander lösten, versank ich förmlich in seinen warmen Seelenspiegeln.

 

„Los wir kommen noch zu spät“, fest schlug er mir auf meinen Po, sodass ich aus meiner Starre hochschreckte und ihn böse anfunkelte. Katsuki lachte nur leise, griff dann grinsend nach meiner Hand, verschränkte unsere Finger ineinander und zog mich aus dem Zimmer. Taumelnd folgte ich dem schönen Mann. Ich war ja so verliebt in ihn!

 

Ich torkelte ihm hinterher und hatte dabei wohl Herzen in meinen Augen. Mein Herz schlug warm und schnell in meiner Brust und ließ meinen Bauch kribbeln.

 

Das Frühstück ließen wir aus, dafür war es ohnehin bereits zu spät. So machten wir uns auf den direkten Weg in die Schule. Viele Schüler blickten uns an, da Kacchan noch immer meine Hand in seiner hielt und sie auch nicht loslassen wollte. So fest wie sein Druck war, ging ich davon aus. Dabei hatte ich meinen Griff gelockert, falls er es sich doch anders überlegen sollte. Doch das tat Kacchan nicht.

 

Der Unterricht bis zur Mittagspause war merkwürdig. Katsuki sah ständig zu mir zurück und zwinkerte mich an. Er versteckte seine Zuneigung mir gegenüber nicht, teilte sie mir offen mir, ganz egal, was die anderen davon hielten. Mir war das unangenehm und doch freute ich mich darüber. Die meisten in unserer Klasse wussten bereits, das wir zusammen waren, so störte es auch keinen. Diejenigen, die es nicht wussten, sahen uns einfach an. Ich konnte es nicht beurteilen, was sie von uns dachten, es ließ mich unwohl fühlen. Wir galten nun beide offiziell als schwules Paar und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.

 

Mit Kacchan darüber zu reden, konnte ich gerade auch schlecht.

 

Der Weg zur Cafeteria unserer Schule war genauso schwierig. Sämtliche Blicke lagen auf uns, ich mochte das nicht, doch Kacchan schien das nicht zu stören. Er hielt meine Hand als hätte er nie etwas anderes getan, so drückte ich mich nur unwohl gegen seinen Arm. Ich mochte die Blicke der anderen auf uns nicht.

 

In der Mensa nahm er mich automatisch mit zu seinem Tisch, wahrscheinlich wollte er nur nicht, dass ich bei Shoto saß. Dabei war dieser doch mit seinem Freund beschäftigt. Es lag wohl daran, dass Katsuki es nicht ertrug, mich bei dem Rotweißhaarigen zu sehen. Nach allem, was passiert war, auch verständlich. Er wollte uns verkuppeln, obwohl er wusste, dass er dabei sterben würde. Aus Liebe entschied er sich für den Tod. Dabei konnte ich nur mit ihm richtig glücklich sein. Ich hatte Kacchan bei unserem Gespräch gesagt, dass ich nur mit ihm glücklich sein konnte, sein Tod hätte daran nichts geändert.

 

Während wir aßen, wurden wir von den blicken nicht verschont. Viele gingen absichtlich öfters bei uns vorbei. Ich verstand es nicht und es machte mir Angst. Ein Junge blieb an unserem Tisch stehen und blickte kurz verächtlich zu mir bevor er zu Katsuki sah. „Bakugou?“, nannte er ihn bei seinem Namen. Kacchan sah auf „Was willst du?“, knurrte er wenig interessiert. „Ist es war, dass du das Ufer gewechselt hast?“, fragte er gerade heraus. Ich verschluckte mich, auch alle anderen am Tisch husteten bei der direkten Frage nur Kacchan blieb ruhig. „Was geht dich das an?“, blaffte er nur, schlug sein Besteck fest auf den Tisch. Ich zuckte bei dem Knall zusammen, sah ihn dann leicht verschreckt an und wartete auf seine Antwort. Ich war Aufgeregt und gekränkt zugleich. Ob er jetzt zu mir stand oder stritt er mich ab, um seinen Ruf zu wahren? Mir war seine Antwort wichtig. Denn in der Mittelschule, war ihm sein Ruf wichtiger, als seine Gefühle, die er für mich hegte. Meine Hände begannen zu schwitzen, so aufgeregt war ich.

 

„Ich bin nicht der Einzige, den das interessiert“, fuhr er mit scharfem Ton fort, verzog dabei keine Miene.

 

Nun standen mehrere auf und gesellten sich zu uns an den Tisch, ich fühlte mich immer kleiner. So viel Aufmerksamkeit mochte ich nicht, dennoch interessierte mich die Antwort meines blonden Freundes. „Stimmt es Katsuki? Hast du deswegen mit mir Schluss gemacht?“, kam nun auch noch Mira - seine Ex-Freundin zu uns an den Tisch.

 

Kacchan sah mir lange in die Augen, schien aus meinem Gesicht lesen zu versuchen, was er nun tun sollte. Plötzlich stand er einfach auf, die Personen an unserem Tisch wichen respektvoll zurück. Er umrundete den Tisch und blieb direkt neben mir stehen. Ängstlich sah ich zu ihm hoch, doch konnte ich in seinem Gesicht keine Emotionen lesen, so schluckte ich bloß. Als er dann auch noch grob meinen Arm packte und mich hoch auf meine Beine zog, bekam ich es mit der Angst zu tun. Das war noch untertrieben, ich bekam Panik!

 

Was war, wenn er mich jetzt schlug vor der ganzen Schule, genauso wie damals! Da war ich mir schon fast sicher, dass er mich jetzt verprügeln würde, nur um zu beweisen, dass sie alle falsch in ihrer Annahme waren. So tat ich das erste, was mir in dieser Situation in den Sinn kam, ich kniff die Augen zusammen und erwartete bereits den ersten Schlag.

 

Im ganzen Saal wurde es mucksmäuschenstill.

 

 

Der erwartete Schlag blieb jedoch aus, stattdessen spürte ich seine warme Hand zärtlich auf meiner Wange, wie er sanft über meine Haut streichelte. Nun öffnete ich zaghaft meine Augen nur um in seine liebevollen roten zu blicken. Kaum trafen sich unsere Blicke, lagen seine Lippen auch schon fest auf meinem Mund. Mit der anderen Hand zog er mich an meiner Hüfte näher zu sich, meine Hände landeten ganz von selbst auf seiner Brust.

 

Zaghaft löste Katsuki den kurzen Kuss wieder und rieb verführerisch seine Lippen aufeinander, bevor er nach meiner Hand griff und diese miteinander verflocht. Mein Herz pochte sofort wieder schneller, als ich dann auch noch seine nächsten Worte vernahm, begann es gar zu rasen.

 

„Reicht euch das? Ich und Deku sind zusammen, wir lieben uns und das wird sich auch nicht mehr ändern“, erklärte er laut und deutlich. Die Dominanz in seiner Stimme, hallte regelrecht durch den stillen Raum. Absolut jeder sah zu uns.

 

Mit seiner zweiten freien Hand, streichelte er sanft über mein Gesicht und schob zärtlich eine Strähne aus meiner Stirn. Mein Bauch kribbelte, damit hatte ich nicht gerechnet. „Hat damit jemand ein Problem?“, schrie er durch die Mensa, sah sich jeden einzelnen mit wütend verzehrtem Gesicht an. Eine Weile sah ich den Mann vor mir noch an, dann ließ auch ich meinen Blick durch den Raum schweifen, bis dieser bei Shoto hängen blieb.

 

Mein bester Freund lächelte mir zuversichtlich zu und nickte kaum merklich zur Bestätigung. Ich erwiderte ehrlich sein Lächeln, nickte etwas um ihm eine stille Bestätigung zu geben, dass es mir gut ging. Mit Kacchan an meiner Seite konnte es mir nur gut gehen.

 

Mein Blick fiel wieder zurück zu dem Blonden, der gerade der ganzen Schule unsere Beziehung bekannt gegeben hatte. Leicht lehnte ich mich an ihn, ich konnte gerade nicht glücklicher sein.

 

Kacchan stand zu mir. Er verleugnete uns nicht länger und darüber war ich mehr als nur froh. „Ich liebe dich“, hauchte der Blonde liebevoll, rieb dabei seine Nase etwas an meinem Ohr entlang, was mir eine Gänsehaut einbrachte. „Denk nie wieder, ich würde nicht zu dir stehen. Du bist alles was ich brauche, alles was ich will“.

 

„Danke. Danke das du bei mir bist. Ich liebe dich auch, so wahnsinnig sehr“, hauchte ich ehrlich, schlang meine Arme um seine Schulter und küsste ihn erneut. Mit so einer Hingabe, dass wir beide nicht mehr damit aufhören konnten. Eng umschlungen standen wir vor den ganzen Schülern und küssten uns.

 

Mit diesem Kuss zeigten wir allen, wie sehr wir uns liebten. Wie lang unser Weg war und das sich keiner zwischen uns stellen konnte. Denn dieser Mann gehörte mir alleine.

 

Er gehörte an meine Seite, genau wie ich an seine gehörte.

 

 

 

And i still want you

 

 

~°~•Ende•~°~

 

Hier wären wir am Ende meiner Kurzgeschichte angelangt :)

Ich hoffe euch hat diese kleine Reise gefallen! Danke für das liebe Feedback, damit hab ich so gar nicht gerechnet! Hab mich wirklich sehr über jedes einzelne sehr gefreut, auch wenn ich mit dem Antworten hinterher bin. Ich hab meistens nur geupdatet und zu mehr kam ich dann nicht mehr. Meine Heartbeat Leser wissen ja, dass ich derzeit zu so nichts komme xD Hach ja <3 Nicht böse sein, bald kommt das Update auch dort!

 

Das war meine erste Geschichte so ganz ohne Smut.. glaubt mir ich hab diesen im Kopf :D Hab auch lange darüber nachgedacht, ob ich ihn noch anfügen soll. Doch Realtalk das passt nach dem ganzen Drama auch gar nicht. Daher werde ich es auch genauso belassen! Sie werden das schon hinbekommen. Sie haben ihr Leben lang Zeit dafür, diese Liebe wird ewig halten :)

 

Wir lesen und hoffentlich bald wieder!

 

Eure Seiyna ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2023-05-14T14:12:24+00:00 14.05.2023 16:12
Eine fantastische Story mit viel Gefühl und auf und abs ich habe jedes Kapitel genossen.

Ich finde auch das es ein gelungenes Ende ist und man braucht ja nicht immer smut, ich bin da auch deiner Meinung es hätte auch nicht wirklich gepasst. Vielleicht später wenn du Lust hast und ein OS schreibst in dem die beiden zusammen ziehen oder so als Sidestory dazu.

Ich freue mich schon darauf was du als nächstes geplant oder im Hinterkopf hast.

Fühl dich gedrückt
Antwort von:  Seiyna-chan
18.05.2023 20:06
heey freut mich, wenn dir die Story und auch das Kapitel gut gefallen haben! Ich habe mich ja vollständig in die gesamte Geschichte verliebt :) Aber glaub das hab ich mit jeder Geschichte. Zurzeit habe ich nicht die Zeit für eine Geschichte und auch noch nichts angefangen. Aber als kleiner Spoiler.. mein nächstes Projekt wäre eine Omegaverse :D Die eig auch schon sehr lange in meinem Kopf ist. Vorrangig habe ich aber geplant Heartbeat fertig zu stellen. :)


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