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Kyōryū Bōkenki Jura Tripper

Der Planet der Dinosaurier
von

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Die Flucht

Der nächste Tag brach an und er versprach wieder einmal voller Leben zu sein. Den Anfang machte Princess, die sich lautstark beschwerte. “Es ist so dunkel in diesem Loch und es riecht so grauenhaft! Das Zimmer gestern war wirklich viel angenehmer!” “Princess! Warum bist du nur immer so hysterisch? Manua hat uns doch erklärt dass wir hier sicherer sind!” Manua hatte die Kinder wieder in den Keller unter dem Rathaus gebracht, dann nach der Aktion der gestrigen Nacht war es nicht auszuschließen dass die Armee die Häuser durchsuchen würden um die Personen zu finden, welche die Dinos befreit hatten.

“Ich wäre auch lieber woanders.” setzte President seine Ansprache fort. “Es ist für uns alle nicht einfach. Wir müssen uns ruhig verhalten und warten.” Mit einem Seufzer setzte Princess sich wieder hin. “Nur nicht ungeduldig werden. Heute Nacht, wenn die Soldaten schlafen, verschwinden wir.” versuchte Boss sie aufzumuntern. “Aber bis es soweit ist, dauert es noch ne Weile.” “Wollen wir denn nicht auch schlafen?” fragte Timmid, der keine Idee hatte, wie man die Zeit sonst rumbringen könnte. Und da ihnen in der Nacht der Schlaf fehlen würde, wäre es doch eine vorzügliche Gelegenheit dem Schlafdefizit zuvor zu kommen. “Wir sitzen doch nur mal wieder in der Klemme weil ihr Pfeifen ne gute Tat vollbringen wolltet.” meckerte God unterstützt von Snake. “Ja, völlig richtig! Da lassen die die Dinos frei und mit etwas Pech werden dann wir alle gefangen genommen!” “Son Schwachsinn.” wehrte Boss sich für die versteckte Anschuldigung, er würde das Leben seiner Freunde leichtfertig riskieren. Zum Glück kam Manua gerade mit dem Essen herein. Die Kinder bedankten sich und waren hocherfreut. Endlich eine Abwechslung! Und mit gefüllten Mägen würden auch Boss und God weniger streiten.
 

In der Stadt erklang ein lautes Signal und die Soldaten standen Spalier. Denn durch das Stadttor ritt niemand anders als General Mosar höchstpersönlich. Er hatte von den Vorfällen der vorangegangenen Nacht erfahren, ebenso wie von den merkwürdigen, bunten Lichtern am Himmel. Das konnte nur eins bedeuten: Die Kinder versteckten sich in dieser Stadt.
 

“Habt ihr das Signal gerade gehört?” fragte Crybaby während er seinen Eintopf löffelte. Doch die anderen hatten nichts gehört. “Das hast du dir nur eingebildet.” meinte Tank bevor Gatcha die Aufmerksamkeit auf sich zog. “Ah, was ist das? Das schmeckt ja bitter!” “Grüne Peperoni, das müssen Peperoni sein!” antwortete ihr Blunder dem es sichtlich schmeckte. “Oder so ein bitteres Gewürz.” ergänzte Timmid. “Ich versteh nicht wie ihr dieses Zeug essen könnt!” sagte Gatcha und sah die Zwillinge an. “Iss es. Das wird dir gut tun, auch wenn es bitter ist. Reiß dich zusammen.” schalt Doc das kleine Mädchen. “Wir sollten nicht unhöflich sein. Manua hat das Essen extra für uns gemacht. Also alle schön aufessen!” ordnete President an. “Außerdem wissen wir nicht wann wir wieder etwas bekommen.” ergänzte God. “Häh? wie meinst du das?” fragte Silence und Snake unkte “Wenn die uns kriegen hat sich das mit dem Essen sowieso erledigt!”, nur um Schelte von Tiger zu beziehen. “Was soll denn das? Ihr schwingt hier große Reden, aber selbst esst ihr auch nicht auf!” “Ich krieg dieses Zeug nicht runter!” meinte God abwertend. Princess gab ihr bestes den Eintopf herunterzuwürgen, was ihr aber nur micht viel Anstrengung gelang. “Gibt es denn hier nichts anständiges zu Essen?” fragte sie mit einem Seufzer. “Zum Beispiel Brokoliröschen, Kartoffelkroketten, Rinderbraten, gebackene Forelle, von mir auch ne Pizza!” “Und ich will ein großes Stück Schokoladenkuchen zum Nachtisch!” setzte Gatcha noch einen drauf. “Ok. das nächste Mal backe ich dir einen.” versprach Tank. “Ehrlich?” fragten Princess und Gatcha zugleich. “Ja. Aber nur wenn du jetzt alles aufisst.” Die Vorfreude sank sichtlich. “Na gut…”

Young Lady stellte den halbvollen Teller auf den Boden. “Ich kann nicht mehr.” “Was ist los, ist dir schlecht?” fragte Crybaby besorgt. “Ja, ein bisschen.” antwortete sie.

God hatte keine Lust mehr herumzusitzen. Er ging zu Princess. “Komm, wir nehmen mal die unterirdischen Gänge unter die Lupe!” “Gute Idee!” fand Snake. “Gehn wir ein bisschen spazieren.” “Moment! Ihr könnt euch nicht einfach von der Gruppe entfernen!” wandte President ein, doch God wollte sich mal wieder nichts sagen lassen. “Solange wir nicht rausgehen ist das ok!” schnauzte er den Anführer an und schnappte sich Princess´ Hand. Freundlicher sagte er “Komm, gehen wir.” Princess stand auf. “Gut.” sie folgte ihm zur Tür. “Augenblick mal!” kam es noch von President, doch er wurde mal wieder ignoriert.

Auch Nerd stellte seinen Teller auf den Boden. “Warum suchen wir uns nicht n Plätzchen wo die Luft besser ist?” fragte er Young Lady. “Ich meine, dann würde es dir bestimmt besser gehen, glaubst du nicht auch?” “Tja…” das Mädchen überlegte noch als sich Nerd ihre Hand schnappte. “Los, gehen wir!” rief er und zog sie hoch. Die beiden verließen den Raum und auch Crybaby sprang auf. “Ich komm auch mit!” “Ich komm auch mit!” rief Blunder und Timmid und Gatcha sprangen mit ihm auf, froh um etwas Abwechslung. “Das ist für die Kleinen viel zu gefährlich!” meinte President verärgert, doch Boss beruhigte ihn. “Ich könnte ja den Aufpasser spielen.” mit diesen Worten stand er auf und folgte den Kleinen. Nun gab es auch für Tank und Tiger kein Halten mehr. Blitzschnell waren auch sie verschwunden. “Ihr könnt doch nicht alle einfach abhauen!” beklagte sich President und Zans kommentierte “Tja, ganz schön egoistisch!” “Ja und weißt du wer immer darunter leiden muss? Ich.” motzte President weiter. “Hab ich Recht?” er forderte Zustimmung von Doc ein, die stattdessen fragte. “Was tun wir?” “Was denkst du Zans?” wollte Silence wissen und bekam die Antwort die er hören wollte. “Alles ist interessanter als hier rumzusitzen.” Damit gab er den Startschuss. Doc sprang auf und auch Silence stand auf und schnappte sich Zans. Gemeinsam verließen sie den Raum. “Ihr könnt doch nicht!” Presidents Beschwerde folgte ihnen nach draußen. “Und wer räumt hier nachher auf? Na das habt ihr ja geschickt eingefädelt!” in der Tür drehte sich Doc nochmal um. “Bist du nicht sowieso mit aufräumen dran?” sie zwinkerte ihm zu. “Wir sehn uns dann später.” damit zog sie die Tür hinter sich zu. Nun waren nur noch President und Gonz übrig.

Die anderen erkundeten den Keller und dessen Abstellträume. “Was ist das für ein Raum?” fragte Boss, der sich einen der Räume gerade genauer ansah. “Sieht aus wie ne altmodische Küche!” meinte Tank, der die ineinandergestapelten Töpfe und Pfannen bemerkte. Er sah sich einen der Töpfe genauer an. “Dieser Topf ist auch nicht gerade das neueste Modell.” “Ob die hier irgendwann mal in diesen Gewölben gewohnt haben?” fragte Boss. “Wenn ja, muss das schon verdammt lange her sein!” kam es von Tiger. “Kommt mal her, hier sind so komische Werkzeuge!” rief Silence, der mit Doc im nächsten Raum spannendes entdeckt hatte. Die Gruppe besichtigte den nächsten Raum und Tiger war beeindruckt. “Oh man, das sind ganz alte Folterwerkzeuge!” “Folterwerkzeuge?” fragte Gatcha neugierig. “Genau!” erklärte Tiger. “Damit hat man im Mittelalter verdächtige Personen zum Reden gebracht.” Tank trat an einen der verstaubten Schränke hin und pickte eine Art Zange heraus. “Und damit hat man kleinen ungezogenen Kindern die Zunge durchlöchert!” Gatcha hielt sich die Hände vor den Mund und wich ein paar Schritte zurück. “Und das ist eine Guillotine.” erklärte Doc ein anderes, größeres Instrument. “N ganz schön großes Messer.” stellte Blunder beeindruckt fest. “Und was schneidet man damit?” fragte Timmid und Boss sah seine Stunde gekommen. Mit ernstem Ton erklärte er: “Ist doch ganz einfach! Damit hat man Jungs die nicht hören wollten, die Ohren abgeschnitten!” Doc musste sich zusammenreißen nicht laut loszulachen. “Tut das nicht weh?” fragte Silence verängstigt doch Boss wiegelte ab. “Ach, alles Blödsinn! Das waren doch nur Scherze. Kommt, lasst und weitergehen!” Die Gruppe machte sich auf zum nächsten Raum.

President räumte derweil die Teller zusammen. “Ist mal wieder typisch! Wir sind vierzehn Leute, da könnte mir ruhig mal einer helfen!” beschwerte er sich bei Gonz. “Anführer zu sein ist schon nicht einfach!” er hielt inne. “Moment! Vielleicht kommt Manua ja vorbei, das wär irre!” Er träumte lauthals ein wenig vor sich hin. “Ah, du bist allein? Das trifft sich gut! Ich wollte nämlich schon immer mal mit dir allein sein mein Lieber!” “Hör auf, du machst mich ganz verlegen!” Da Gonz nicht still sein wollte, schalt ihn President. “Sei doch mal still, jetzt kommt der aufregende Teil der Liebeserklärung!” er fuhr fort. “Oder bin ich vielleicht schon zu alt für dich?” “Viel zu alt? Was erzählst du da? Ich habe noch nie ein so wunderschönes Mädchen gesehn!” “Nein, ehrlich?” “Ja ganz ehrlich, Liebste. Manua, ich liebe dich!” Der bis über beide Ohren verschossene President hatte beide Rollen gespielt wie ein Theaterstück und setzte gerade zum Kuss in die Luft an als Manua die Tür aufriss und President stolperte. Zum Glück fing ihn Manua auf - mit ihrem Busen. President rappelte sich wieder auf so schnell er konnte und lief rot an. “Gonz!” schon er die Schuld auf den kleinen Triceratops. “Hör auf zu schreien du hast uns allen einen riesen Schrecken eingejagt!” Doch Manua hatte für so etwas keine Zeit. “Mosar ist hier, ihr müsst schnell aus der Stadt verschwinden! Auf der Stelle!”

In der Zwischenzeit hatte God das Pech nur auf Geheimausgänge zu stoßen - die leider nicht zu den richtig interessanten Orten führten. Eher zu Abstellkammern in irgendwelchen Häusern. Für Doc wäre es ja interessant zu sehen dass die Stadt unterirdisch vernetzt war, aber der feine Herr hatte daran kein Interesse. Er wollte DIE Entdeckung machen um sich dann hervortun zu können. Gerade hatte er wieder eine kleine Tür am Boden eines Ganges geöffnet. “Hey, seht euch das an!” rief er Princess und Snake herbei. “Schon wieder so ein Geheimraum!” Snake tauchte neben ihm auf um zu gucken, wurde aber rigoros von Princess beiseite geschoben. “Lass mich auch mal sehen!” Und die war begeistert von dem was sie sah. “Oh wie wunderschön!” Die drei waren in einem Ballsaal gelandet, ganz nach dem Geschmack der reichen jungen Dame. Sie sah sich um - große Fenster die viel Licht hereinließen, ein hübsch gefliester Boden und hübsche Bilder an den Wänden, das lud zum träumen ein. “Könnt ihr euch vorstellen wie traumhaft es sein muss in diesem Raum einen Ball zu geben?” schwärmte Princess. “An deinem Geburtstag werd´ ich dir zu Ehren einen Ball aufziehen der diesen Ort wie eine Besenkammer erscheinen lässt!” Gut, ein wenig Übertreibung war vielleicht in den Worten ihres Verlobten, aber er meinte es auch ehrlich. Er würde an Princess´ Geburtstag einen Ball ausrichten, schonmal allein um wieder gut zu machen dass sie diese Strapazen durchleiden musste! Und um sich wieder ins rechte Licht zu rücken, denn das Mädchen ließ ihn ab und an doch spüren, dass sie ihm die Schuld dafür gab dass sie nun ohne die gewohnten Annehmlichkeiten in einer fremden Welt festsaß.

Princess war begeistert. “Oh, wirklich?” Ein begeistertes Leuchten war in ihren Augen zu sehen. God duckte sich ein wenig und ging einen halben Schritt zurück. Mit niedergeschlagener Stimme sagte er: “Falls wir zurückkehren.” Das brachte Princess wieder in Rage. Sie drehte sich um und schnaubte beleidigt. “Oh ja, natürlich!” Doch schnell war das wieder vergessen und Princess lief in die Mitte des Raumes, knickste und begann zu einem Walzer den nur sie hören konnte zu tanzen. Der Ballsaal war zu hübsch um ihn sich einfach nur anzusehen. God sah ihr begeistert zu. Wie anmutig sie sich bewegte! Snake hingegen war das definitiv zu langweilig. Außerdem bemerkte er draußen etwas und so ging er zum Fenster um nachzusehen. Einer musste ja aufpassen!

Er erschrak fürchterlich. “Das ist ja seltsam... “ er ging in Deckung und wandte sich an God. “Sie blos nicht aus dem Fenster, da kommen immer mehr Soldaten!” “Was?” Natürlich ließ sich God nicht davon abhalten aus dem Fenster zu sehen, aber er tat es mit größtmöglicher Vorsicht um ja nicht entdeckt zu werden. Und was er unten auf dem Platz vor dem Gebäude sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Zweiundzwanzig Soldaten, die Spalier standen, in der Mitte ein Soldat dessen Uniform darauf hindeutete dass er etwas höher gestellt war. Und ein weiterer Armeeangehöriger den er schon einmal gesehen hatte und nicht so schnell wieder vergessen würde. Graue Haare, die offensichtlich ziemlich lang waren, sodass sie mit goldenen Ringen bestückt als eine Art Kette um den Hals des Mannes lagen, aufmerksamer Blick, der alles in seiner Umgebung wahrzunehmen schien und zur Uniform ein schwarzer Umhang, der von den großen Schulterplatten, welche den Mann noch massiver aussehen ließen, fast bis zu den Knöcheln reichte. God erkannte ihn wieder. Das war doch der Typ, der die Soldaten befehligt hatte die sie vor ein paar Tagen angegriffen hatten! Als Manua ihnen zur Hilfe geeilt war. Während Snake noch in Schockstarre am Fenster kauerte drehte sein Freund den Kopf. Princess! Das Mädchen tanzte nichtsahnend zum Fenster hin und die Gefahr war groß dass sie da draußen bemerkt werden würde. “Princess geh nicht zu nah ans Fenster!” Doch die war zu tief in ihrem Tagtraum als dass sie den besorgten Jungen gehört hätte. “Princess!” God sprintete los und riss das Mädchen mit sich zu Boden. Nicht die netteste Art, aber die schnellste und im Moment vermutlich auch die Sicherste. Nicht aufpassend wo er seine Hand hintat, starrte er nach draußen ob irgendwas zu hören war und man Princess´ überraschten Aufschrei gehört hatte. Scheinbar nicht, sehr gut. Doch Princess, die nicht wusste in welcher Gefahr sie gerade schwebten, bemerkte sehr wohl wo Gods Hand war. Viel zu nah an ihrer Oberweite!

Eine Ohrfeige brachte Gods Aufmerksamkeit zurück zu ihr. “Was soll denn das?!” fragte sie empört und God sprang erschrocken auf. “Sei nicht so laut, da unten sind Soldaten!” wies er sie leise an.

Snake unterdessen beobachtete die Zurechtweisung des kommandanten, der gerade seinen Bericht abgeschlossen hatte. “Das wäre dann alles, General.” der General schien nicht erfreut über das soeben gehörte. “Nun mein Freund.” fing er an. “Bisher ist es ihnen nicht gelungen den Verbrechern auf die Spur zu kommen, geschweige denn sie in Gewahrsam zu nehmen. Sie sind unfähig!” “Das tut mir sehr Leid, General.” kam es vom Kommandanten, der beschämt zu Boden blickte. “Der lange Aufenthalt auf dem Land ist ihnen wohl nicht bekommen. Ich sollte sie sie wieder in die Stadt versetzen, dann können sie wieder Stallknecht bei den Dinosauriern werden.” “Jawohl General.” kam es vom Kommandanten, der damit aus der Standpauke entlassen war. Der General richtete sich an die Soldaten. “Ich will, dass ihr endlich dieser Kinder habhaft werdet. Durchsucht die gesamte Stadt. Aber gründlich!” Mit einem “Ja, General!” verschwanden die Soldaten um die Stadt zu durchsuchen.
 

Young Lady, Crybaby und Nerd unterdessen waren durch die Geheimgänge bei einem Turm herausgekommen, an dessen Wänden eine Wendeltreppe ganz nach oben führte. “Hey, lasst uns lieber wieder zurück gehen.” schlug Crybaby vor der irgendwie ein ungutes Gefühl hatte. “Warum denn?” hielt Nerd dagegen. “Ich möchte gern wissen, was wir von dort oben alles sehn können!” er wandte sich an Young Lady. “Außerdem ist da oben bestimmt die Luft sehr gut und deine Übelkeit wird wie weggeblasen sein.” “Die anderen werden sich schon Sorgen um uns machen, kommt, lasst uns zurückgehen!” versuchte es Crybaby noch einmal, wurde aber von Nerd in energischem Tonfall abgeschmettert. “Halt die Klappe. Wenn du unbedingt zurückgehen willst, dann geh doch!” “Ich merke jetzt schon dass von da oben frische Luft kommt. Los!” ohne weiter auf die Streithähne zu achten, setzte sich Young Lady in Bewegung. “Bleib hier!” rief Cry Baby, wurde aber ignoriert. Nerd grinste. “Tschau, man sieht sich!” und lief Young Lady hinterher. “Wartet doch, die Soldaten werden euch schnappen!” meinte Crybaby und zuckte zusammen. War das etwa eine Hand auf seiner Schulter?! Jetzt war alles aus. Die Soldaten hatten sie erwischt!

Sein erschrockener Schrei ließ Young Lady und Nerd auf der Treppe innehalten und zurückschauen. Doch zum Glück war es nur Boss. “Oh man, hast du mich erschreckt!” beschwerte sich Crybaby bei seinem Bruder als er sich umgedreht und ihn erkannt hatte. “Tut mir Leid, das wollt´ ich nicht.” Entschuldigte sich Boss. “Ich hab´ euch überall gesucht. Kommt sofort zurück, wir wollen die Stadt doch schon verlassen.” “Was?” doch schon so ein früher Aufbruch? Waren sie nicht einstimmig der Meinung gewesen dass sie am besten in der Dunkelheit verschwinden würden? Da tauchte Tank aus dem Geheimgang auf. “Dafür ist es leider schon zu spät. In der ganzen Stadt wimmelt es nur so von Soldaten!” Das würde es wesentlich schwerer wenn nicht sogar unmöglich machen ungesehen aus der Stadt herauszukommen. “Sie suchen uns überall.” berichtete Tank weiter. “Es ist unmöglich zu fliehen!”
 

Tank hatte nicht übertrieben mit seiner Aussage dass überall Soldaten waren. Mosar hatte alle Soldaten, derer er habhaft hatte werden können, in die Stadt gerufen. Wenn man jetzt durch die Straßen ging, fühlte man sich zurecht beobachtet - an jeder Haustür stand ein Soldat mit einer Lanze Wache - bereit die Kinder zu schnappen sollte auch nur eine Nasenspitze von ihnen irgendwo hervorblitzen.

Die Kinder hatten sich wieder in dem Kellerraum versammelt und auch Manua war bei ihnen. “Entschuldigt bitte. Hätte ich euch früher vor den Soldaten gewarnt, müsstet ihr nicht an so einem ungemütlichen Ort ausharren.” entschuldigte sie sich doch President nahm ihr die Bürde von den Schultern. “Sag sowas nicht! Du kannst mir glauben, wir alle sind dir für deine Freundlichkeit unheimlich dankbar!” Damit hatte er zwar Recht, dennoch fühlte Manua sich unwohl in ihrer Haut. Auch weil Boss fragte: “Was meinst du, hast du ne Ahnung wie lange wir hier bleiben müssen?” “Ich weiß nicht. Zwei oder drei Tage, vielleicht aber auch etwas länger.” Die Kinder sahen betrübt zu Boden. So lange noch? So war das nicht geplant gewesen! Während der ein oder andere sich fragte ob man nicht doch vielleicht hätte schon früher aufbrechen sollen, gab es für Snake keine vornehme Zurückhaltung. “Und so lange sollen wir in diesem Loch hier untätig rumsitzen? Das halte ich aber nicht lange aus!” jammerte er und sah zu God hinüber, sich Hilfe erhoffend. Doch der dachte nicht daran und so konnte Tank seine meinung kundtun. “Einen Vorteil hat die Sache, hier unten sind wir wenigstens sicher!” “Völlig richtig, also entspannt euch Leute!” meinte Boss, dem es egal zu sein schien dass sie hier festsitzen würden. Er wirkte tiefenentspannt und fröhlich, fast so, als fände er es ganz angenehm in diesem Raum festzusitzen. Das brachte God nun doch auf die Palme. “Halt die Klappe! Du musst grad ne dicke Lippe riskieren, hättet ihr gestern nicht son Theater gemacht säßen wir jetzt nicht hier!” Tiger grummelte. Ja, das war zwar war, aber was brachten die Schuldzuweisungen jetzt denn noch? “Ich hasse solche Typen, die ständig über Dinge quatschen, die nicht mehr zu ändern sind!” machte sie ihrem Unmut Luft und auch God hielt sich nicht zurück. “Blöde Zicke!”

“Hört endlich auf!” rief Manua verärgert und versuchte den Streit zu unterbinden. “Klar sollte euch auf jeden Fall sein: Ihr dürft auf keinen Fall nach draußen!” Sie stand auf. “Entschuldigt, aber ich muss zurück. Ich würde ja gern bei euch bleiben, aber ich muss leider an der Begrüßungsfeier teilnehmen. Tja, ich bin immer noch die Tochter des Bürgermeisters.” Es war ihr nicht anzusehen ob sie es wirklich bedauerte aus dem Kellerraum verschwinden zu können, jedoch glaubten die meisten ihr einfach ungefragt. Warum sollte sie denn auch lügen? Und so schlimm war ja auch God nichtmal, auch wenn er ständig einen Streit vom Zaun brach - oder hatten sie sich nur an ihn gewöhnt? President hielt sie noch auf. “Warte Mal!” er stand auf und hielt ihr Gonz entgegen. “Kannst du nicht irgendwas mit ihm anstellen? Er schreit die ganze Zeit, er wird uns noch verraten!” “Vielleicht solltest du mal lieb zu ihm sein und ihn streicheln.” schlug Tiger vor. “Ja, der scheint dich gefressen zu haben.” bemerkte Boss belustigt. Allerdings hatte er nicht ganz unrecht, denn auch wenn sich Silence sehr bemühte. Gonz schien eher einen Narren an President gefressen zu haben, wann immer der Junge in der Nähe war und Silence ihn ließ, lief er zu President hin. Der ermahnte die beiden. “Das ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt Witze zu reißen!” unterdessen war auch Silence aufgestanden und zu Manua gegangen. “Weißt du… Die Mutter von dem Kleinen ist erst vor kurzem gestorben. Bitte, finde eine neue Mutter für ihn.”

Nicht nur Manua war fast zu Tränen gerührt. Alle wussten wie sehr Silence an den beiden Dinos, die die Gruppe begleiteten hing. Es musste unglaublich schwer für ihn sein sich von Gonz zu verabschieden, auch wenn natürlich alle wussten dass es so besser war. Gonz gehörte zu anderen Triceratopsen, nicht zu Menschen die keine Ahnung hatten wie sie ihn aufziehen sollten. Manua nahm President das Tricertaopsbaby ab und versprach Silence: “Ich werde es versuchen.” Silence bedankte sich erfreut und danach verschwand Manua in die Dunkelheit des Geheimganges.
 

Nicht viel später ging die Sonne unter und der Empfang für General Mosar startete. Es war unüblich dass sich so ein ranghoher Offizier in eine solche Kleinstadt verirrte und so schnell wie unter König Alihares Herrschaft Köpfe rollten war es durchaus angebracht mit einem Empfang gut Wetter beim General und damit auch beim König zu machen. Die meisten Gäste amüsierten sich gut, allen voran der General. Natürlich hatte er sein Ziel noch vor Augen, aber einen Abend lang ausspannen würde ihm gut tun. Und seine Soldaten hatten die Straßen ja im Auge, somit würde seine Beute ihm nicht entwischen. Nur der Bürgermeister wirkte besorgt. Seine Tochter war bisher immer noch nicht aufgetaucht. Er fragte eines der Dienstmädchen. “Sag mal Mädchen, wo steckt denn Manua nur?” “Sie macht sich gerade für den Empfang zurecht. Sie müsste jeden Moment hier sein.” Nun gut, dann würde sie vermutlich gleich auftauchen. So ungestüm seine Tochter auch war, so zuverlässig und Pflichtbewusst war sie auch. Der Bürgermeister seufzte. “Warum brauchen Frauen eigentlich nur immer so unendlich viel Zeit um sich fertig zu machen?”

In Manuas Fall hatte sich das warten aber gelohnt. Als sie schließlich den Saal betrat waren die Gäste angetan von ihrer hübschen Erscheinung. In einem Rot-gelben Kleid mit bauchigem, langen Rock und einem Stöffernen rosa Gürtel um die Hüfte, dazu einen der Landestypischen Hüte auf dem Kopf gefiel sie nicht nur den Gästen, auch Mosar nahm sie wohlwollend wahr. Was für eine Schönheit!

Auch Boss, Tank und Tiger bewunderten ihre Schönheit von einem sicheren Plätzchen aus. Einem Fenster, das leicht über einen der Geheimgänge zu erreichen war. Nur President spielte mal wieder den Angsthasen.”Manua wird wegen dieser Aktion bestimmt sauer auf uns sein!” “Ach, mach dir nur nicht ins Hemd.” wiegelte Boss ab. “Spionieren ist Strategie!” er beugte sich ein wenig weiter nach vorne. “Wahnsinn! Seht euch doch nur mal diese schwarzhaarige Superbraut an!” schwärmte er. So anders aussehend erkannte er Manua gar nicht. “Die ist ja echt stark!” pflichtete Tank ihm bei. “Und das nennt ihr den Feind ausspionieren.” murmelte President, warf aber selber einen Blick auf die schöne Frau. Bei genauerer Betrachtung fiel ihm etwas auf. “Häh?” Auch Tank erkannte es. “Leute… Das ist doch Manua!” Boss staunte nicht schlecht. “Die hat sich aber aufgedonnert. Der helle Wahnsinn!” Während die Jungs noch Manua beobachteten, die sich ganz angeregt mit den Gästen unterhielt, hatte Tiger was ganz anderes im Blick. “Seht mal dahinten!” sie machte die Jungs auf God und Snake aufmerksam, die die Geheimtür benutzten, die sie zuvor entdeckt hatten und sich zu den Tischen schlichen. “Ich glaubs nicht!” fasste sie ihre Beobachtung zusammen. “Alle von der Gruppe hatten doch die Anweisung, nicht rauszugehen!” meinte Boss und wurde sogleich von President zurechtgestutzt. “Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.” “Ja aber wir spionieren ja nur und klauen kein Essen!” verteidigte Boss seine Idee. “Trotzdem ein Risiko das wir nicht hätten eingehen müssen.” fand President.

God und Snake nutzten den folgenden Tanz um sich an den Tischen zu bedienen. “Man, das sieht aber lecker aus!” freute sich Snake und dah sich einen der Äpfel an die God gemopst hatte. “Wenn wir das unsrer verwöhnten Princess geben, regt sie sich ja vielleicht wieder ab!” “Halt die Klappe!” ermahnte ihn God. “Du quatscht mir in letzter Zeit zu viel!” Die Ermahnung war gerade rechtzeitig gekommen, denn kurz danach tanzten Mosar und Manua an dem Tisch vorbei. Und auch wenn der General im Moment nur Augen für die Schönheit in seinen Armen hatte, so wäre ihm Snakes Gequassel vielleicht doch aufgefallen.

“Wirklich wunderschön. Dein Körper ist geschmeidig wie eine lederne Peitsche.” “Tut mir Leid General.” wieß Manua das ehrlich gemeinte Kompliment zurück. “Für sie mögen Peitschen schön sein. Ich mag sie aber nicht!” Das gefiel Mosar noch mehr. “Du bist wie ein ungezähmter Dinosaurier.” “Sie haben eine sehr merkwürdige Art Komplimente auszusprechen.” wunderte sich Manua. “Ich werde dich schon zu zähmen wissen. Du wirst schon sehen, ein paar Minuten und du frisst mir aus der Hand.” war Mosar sich sicher doch er hatte sich getäuscht. Manua löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Empört drehte sie sich um und ging, was den General allerdings zum Glück amüsierte und nicht verärgerte. Doch jemand ganz anderes war verärgert. “So ein unverschämter Typ.” knurrte Boss. “Was hat der mit unsrer Freundin angestellt?”

An anderer Stelle übten sich Nerd, Young Lady und Crybaby ebenfalls in Ungehorsam. Warum sollten sie in dem muffigen Zimmer hocken bleiben, wenn die anderen auch davonschlichen? Die drei waren wieder zu dem Turm gegangen, in der Hoffnung dieses Mal bis ganz nach oben zu kommen. “Du weißt doch dass man uns verboten hat, rauszugehen, wir werden großen Ärger kriegen!” appellierte Crybaby an Young Ladys Vernunft, da er wusste dass Nerd garantiert nicht auf ihn hören würde. Doch auch die hörte nicht auf seine Ermahnungen. Da half nur den beiden zu folgen und sie hoffentlich vor aufkommenden Übel beschützen zu können.
 

Im Ballsaal hatten die Feierlichkeiten inzwischen ihren Höhepunkt erreicht und der Bürgermeister hielt eine kleine Ansprache. “Meine sehr verehrten Gäste. Ich darf sie um ruhe bitten. wie sie wissen, hat unsere Stadt heute hohen Besuch erhalten, dem zu Ehren dieser herrliche Empfang ausgetragen wird. Begrüßen sie mit mir: General Mosar!” Der General wurde mit lautem Klatschen gegrüßt und stellte sich neben den Bürgermeister. “Zuerst möchte ich dem Bürgermeister danken, dass er uns so freundlich aufgenommen hat.” begann Mosar mit seiner Ansprache, als das Klatschen verstummte. “Aber - eines will ich ihnen nicht verschweigen, verehrte Herrschaften. Wir sind nicht nur in ihrer Stadt um uns zu amüsieren!” Ein Raunen ging durch die Menge. “Auf Befehl des Königs sind wir hier um nach fremden Kindern und einem Stimmosaurus zu suchen. Bei den Kindern handelt es sich um Jungen und Mädchen die zusammen mit dem Stimmosaurus einen Umsturz planen. Wir haben Hinweise bekommen dass sie letzte Nacht hier gewesen sein sollen.” Mosar hielt die Hinterlassenschaften eines Feuerwerkskörpers hoch, die am vorherigen Abend dazu benutzt worden waren um die Dinos aus den Käfigen zu befreien und Boss schlug sich gegen die Stirn. Wie hatte er nur so dumm sein können und die Reste dort liegen lassen? “Wer sie gesehen hat oder weiß wo sich diese Störenfriede aufhalten, ist verpflichtet es uns sofort zu melden!” fuhr Mosar fort. “Wer Informationen verschweigt oder diesen Staatsfeinden Unterschlupf gewährt, wird hingerichtet! Das wars.” danach wandte er sich um und machte sich daran den Empfang zu verlassen, da er keine Veranlassung mehr sah dort zu bleiben. Er hatte wichtigeres zu tun. Er hatte den Raum schon fast verlassen, als Snake zu fest an dem Tischtuch zog an dem er sich in seiner Angst eingekrallt hatte und damit die Teller mit hinunterzog, welche mit lautem Geklapper am Boden landeten. Erschrocken sah der schlaksige Junge sich um. “Was solln wir blos tun?” fragte er doch auch sein Freund hatte keine Antwort darauf. Der wisperte: “Du Idiot!” Mosar drehte sich um und sah auf den Tisch. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu? Konnte es etwa sein dass er seinem Ziel ganz Nahe war? Er wies einen seiner Soldaten an, den Tisch genauer zu untersuchen - doch bevor dieser den Auftrag ausführen konnte, hatte Boss schon einen wagemutigen Plan zur Rettung von God und Snake ersonnen. Blitzschnell war er durch den Ganz zur Geheimtür am andren Ende des Saales gelaufen und hatte dadurch den Raum betreten. “Hier bin ich!” die Gäste sprangen zur Seite und gaben einen Blick auf den Jungen frei der Mosar offensichtlich herausforderte. Er musste von allen guten Geistern verlassen sein! “Ganz schön mutig!” stellte der General fest. “Na, erstaunt du Penner?” fragte Boss lauthals “Du denkst wohl du kannst dir hier alles erlauben!” mit diesen Worten warf er mit Schwung das auf den Boden was er in der Hand hielt - Böller. Die kamen auf dem Boden auf und knallten lautstark los, was die Gäste in Panik ausbrechen ließ. Kreuz und Quer liefen sie durcheinander und suchten Schutz. “Unverschämtheit!” rief Mosar und wollte gerade auf Boss losgehen, als Manua die schwache Dame gab und sich gegen Mosar fallen ließ. Dies gab Boss sowie God und Snak die Möglichkeit unbemerkt in den Geheimgängen zu verschwinden. Mosar schubste Manua von sich weg und rappelte sich auf. “Riegelt sofort alle Ein- und Ausgänge ab. Niemand darf hier rauskommen!” befahl er und verließ den Raum. Manua sah ihm noch etwas nach und grinste innerlich. So würde er die Kinder nicht in die Finger bekommen. Dann folgte sie Boss durch die Geheimtür.

Boss war inzwischen wieder zu den anderen gestoßen und kassierte einmal mehr Schelte von President. “Bist du denn wahnsinnig? Du hast uns alle in riesengroße Gefahr gebracht!” “Ich hatte keine Wahl.” hielt Boss dagegen. “Ihr sagt den anderen Bescheid. Tiger, hol bitte sofort das Auto.” Tiger nickte und wollte sich gerade auf den Weg machen, als Manua hinter ihnen auftauchte. “Ihr könnt meinen Dinosaurier haben!” “Ich glaube nicht dass das gut ist. Wir dürfen dir nicht noch mehr Schwierigkeiten machen!” wandte President ein, doch Manua hatte ein unschlagbares Argument. “Aber wenn ich meinen Dinosaurier nehmt, könnt ihr euer Fahrzeug viel schneller holen! Ihr dürft keine Zeit verlieren!” “Aber das können wir doch nicht annehmen!” meinte President doch Boss ignorierte ihn. “Wir danken dir.” “Aber Boss!” Auch Manua ignorierte President, jetzt war nicht die Zeit für Höflichkeiten. “Folge mir.” meinte sie und lief voraus, Boss und Tiger hinterher. “Passt gut auf euch auf!” Tank sprintete in die andere Richtung davon und President folgte ihm nach kurzer Überlegung.
 

Inzwischen hatten Young Lady, Nerd und Crybaby die Spitze des Turms erreicht und blickten von oben auf die schlafende Stadt und die Umgebung herab. Sie waren hoch genug dass sie das ganze Land bis hin zum Meer überblicken konnten und genossen die Aussicht. “Ich würde zu gerne wissen, wo unser Zuhause ist.” sagte Young Lady. “Ich weiß es auch nicht. Ist auch schwer zu sagen, wir sind in einer anderen Welt. Unser Zuhause ist bestimmt weit weg.” merkte Nerd an, doch Crybaby ließ seine Fantasie ein wenig spielen. “Vielleicht dort oben, sieh mal.” er zeigte mit dem Finger in den Himmel. Dort wo dieser wunderschöne Stern leuchtet.” Nerd lachte ihn aus. “Quatsch. Du willst dich doch nur wichtig machen.” Doch Young Lady sah in den Himmel und begann zu weinen. “Ich will nach Hause. ich will wieder zurück. Zurück nach Hause.” “Nicht traurig sein.” versuchte Crybaby sie zu trösten.
 

Boss, Tiger und Manua waren inzwischen bei den Dinosaurierställen angekommen. Doch da folgte der nächste Schreck. “Hier stehn überall Wachen, wir haben keine Chance!” ärgerte sich Tiger. “Ich werde sie ablenken!” beschloss Boss und rannte davon, in den Ohren noch Tigers Warnung. “Sei vorsichtig!” Doch Vorsicht hatte er nicht in seinem Repertoire. Wenn dann schon mit ganzem Einsatz. “Hey ihr Witzfiguren, hier drüben!” Er sprang hinter einem Busch hervor. “Glaubt ja nicht dass ich vor euch Angst habe!” er streckte den Soldaten die Zunge raus und rannte dann davon. “Halt, stehen bleiben!” riefen die Soldaten und rannten hinterher. Tiger und Manua holten derweil den Dino aus seinem Stall. Geschickt riss Manua ihr Kleid ein und schwang sich dann auf den Dino bevor sie Tiger hinter sich aufsitzen ließ. “Los!”

Die beiden durchbrachen die Absperrungen aus Soldaten, die die Tore und Straßen der Stadt bewachten und waren blitzschnell über die Stadtmauer verschwunden.
 

In der Zwischenzeit packten die anderen alles Zusammen. “Oh! Hat jemand meinen Rucksack gesehen?” fragte Gatcha, die sich von der allgemeinen Panik hatte mitreißen lassen. “Auf deinem Rücken, Schätzchen.” antwortete ihr Princess, die gerade einem der Zwillinge half. “Jetzt macht schon, beeilt euch!” trieb President die Gruppe zur Eile an, als die Tür aufging und Boss eintrat. Tank erwartete ihn schon. “Boss, schlechte Nachrichten. Young Lady, Crybaby und Nerd sind verschwunden!” “Wie konnte das passieren?” wollte Boss wissen. “Na los, komm, wir suchen sie!” schlug President vor doch Boss schüttelte den Kopf. “Nein, das kommt nicht in Frage. Wir wissen nicht wann die Soldaten hier sind. Jede Minute ist kostbar! Jetzt passt mal auf. Ich mach mich allein auf die Suche und ihr verschwindet durch den unterirdischen Gang. Also wir sehn uns dann später!” und weg war er wieder. “Der spielt schon wieder den Helden.” grummelte God vor sich hin und keiner widersprach ihm. Es war ja wirklich rührend wie sich Boss immer um seinen kleinen Bruder sorgte, aber mit seinem Heldenmut ging er nicht nur God gehörig auf die Nerven. Manchmal hätten auch die anderen ihn gerne einfach irgendwo angekettet dass er keine Dummheiten mehr machen konnte. Denn seine Aktionen waren zwar immer voller guter Absichten, brachten ihn und seine Freunde aber auch sehr oft in Schwierigkeiten.

Boss kümmerte das nicht. Für ihn ging es jetzt einzig und allein darum die drei Vermissten zu finden und sicher zu den anderen zu bringen. Über mögliche Konsequenzen dachte er eigentlich nie nach, zu sehr war er daran gewöhnt dass das andere für ihn übernahmen und ihn dann im Zweifelsfalle schon aufhielten. Zuhause seine Eltern, unterwegs oftmals Crybaby oder aber seine Freunde und bei Clubaktivitäten war es President der darauf aufpasste dass er es nicht zu toll trieb. Seine Gedanken kreisten vor allem um seinen kleinen Bruder. “Sei bitte in diesem Turm dort oben, Bruderherz!” dachte er und legte noch einen Zahn zu.

Bald hatte er den Turm erreicht und sprintete nach oben. Zum Glück waren die drei wo er sie vermutet hatte! “Da seid ihr ja!” keuchte er. “Was ist denn los?” fragte Crybaby verwundert. Außer Atem schaffte Boss nur ein paar Worte. “Wir müssen weg!” Doch es war zu spät, die Soldaten hatten sie entdeckt. “Da oben” erklang es von unten. “Sie sind auf dem Turm!” “Das wollte ich eigentlich vermeiden. Sie haben uns entdeckt!” sagte Boss wenig erfreut, aber zumindest wieder zu Atem gekommen

Während die Soldaten in den Turm stürmten, hatten Manua und Tiger es zurückgeschafft. Von den Soldaten unbemerkt brachten sie das Fahrzeug in die Stadt. Tiger biss sich nervös auf die Lippe. Ob sie es noch rechtzeitig geschafft hatten? Gut sah es jedenfalls nicht aus, denn noch während Boss und die anderen die Wendeltreppe nach unten rannten, rannten die Soldaten sie nach oben. “Was machen wir jetzt?” fragte Crybaby besorgt seinen Bruder, darauf hoffend dass dieser einen genialen Plan hatte. “Was sollen wir schon machen, weg hier!” meinte der und trieb die anderen die Treppe wieder nach oben. Zum Glück kam Manua zu ihrer Rettung. Während Tiger half alles ins Fahrzeug zu verladen, hatte Manua gehört dass man die Kinder auf dem Turm gesehen hatte und war auch dorthin geritten. Mit ihrem Dino rannte sie die Treppe hoch und schubste alles was ihr im Weg stand einfach weg. Denn mit einem ausgewachsenen Dino, selbst mit einem vergleichsweise kleinen Pflanzenfresser wollten die Soldaten sich nicht anlegen. Selbst die kleinsten Dinos waren vergleichsweise zäh und kräftig und konnten wirklich großen Schaden anrichten mit ihren Zähnen und Klauen. Ein Glück für die Kinder dass Manuas Reitdino nicht gerade klein war, denn so fanden sie alle Platz auf seinem Rücken. Gerade als die Soldaten auf dem Turm ankamen, machten die Kinder sich davon. Der Dino trug sie sicher über Häuserdächer bis fast zum Boden. Auf dem letzten Dach rutschte er und fiel ein Stück weich, doch der Aufprall wurde wich gefedert von einem Tuch, das einen mobilen Stall der Soldatendinos bedeckte. Die Dinos machten sich auf und davon und die Kinder flüchteten ins Fahrzeug das gerade in diesem Augenblick an dieser Stelle vorbeigefahren war. Gemeinsam mit Manua und ihrem Dino traten sie die Flucht an. Sie schafften es zusammen noch zum Stadttor, wo die Kinder vorausfuhren und eine schreckliche Szene beobachteten. Als Manua ihnen folgen wollte, erwischte ein Netz, das ein Soldat nach ihr geworfen hatte, sie und zog sie von ihrem Dino. Hart schlug sie auf dem Steinboden auf und konnte sich nicht mehr befreien. Boss, der schon fast wieder umdrehen wollte wurde von Manua abgehalten. Würden die Kinder jetzt nicht fliehen, hätten sie schlechte Chancen den Soldaten zu entwischen. “Los, fahrt weiter!” rief Manua und Tiger trat aufs Gaspedal. So hatten sie zumindest die Möglichkeit die Soldaten auf ihren Dinos abzuhängen.



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