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Kyōryū Bōkenki Jura Tripper

Der Planet der Dinosaurier
von

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Gefahr für Zans

Unbeirrt bahnte sich das Gefährt der Kinder seinen Weg durch den Urwald. Egal ob nun Lianen im Weg hingen oder morsche Baumstämme im Weg lagen, alles wurde fast schon mit Leichtigkeit durchbrochen.

Boss hatte immer noch keine Ahnung, wo er sich und seine Freunde denn nun hinbringen wollte, aber er hatte sich zumindest schon wieder soweit von seinem Schock erholt, dass er wusste, dass sie aus dem Unterholz hinaus mussten. Zwar zeigte “Sloughi 2”, wie sie ihr Transportmittel getauft hatten, nachdem Sloughi schon an das Boot vergeben war, noch genügend Saft an, aber auf einer Insel mit Dinosauriern und Soldaten mit altertümlichen Waffen gab es bestimmt weder Tankstellen um Benzin zu tanken noch Steckdosen um die Batterien von Sloughi 2 aufzuladen. Wie gut, dass das Gefährt Solarzellen integriert hatte - sie mussten nur noch freien, unverwachsenen Himmel finden, denn die Bäume schirmten das meiste an Sonnenlicht leider ab. Abgesehen davon bestand bei diesem dichten Baumbewuchs die Gefahr die Paneele kaputt zu machen.

Da, ein Fluss! Glücklich über seinen Fund brachte Boss sogar ein Lächeln zustande. Auf einem Fluss wuchsen bekanntlicherweise keine Bäume, somit Sonnenschein pur. So steuerte der Junge das Fahrzeug geradewegs in den Fluss hinein und ignorierte dabei, ein paar Dinosaurier, die dort gerade tranken.

Die Dinosaurier machten sich unter lautem Protest davon und Boss entspannte sich. In der Mitte des Flusses würden sie vermutlich auch erstmal sicher vor weiteren Raubsauriern sein - groß genug um diese Wassersaurier zu beheimaten war der doch nicht, oder? Fast schon war er versucht Silence zu fragen, aber der war damit beschäftigt sich daran zu erfreuen, dass einer seiner Träume wahr geworden war, da wollte Boss nicht stören. Es war zu niedlich zu sehen wie Silence mal aus diesem, mal aus jenem Fenster sah, den kleinen Flugsaurier nicht aus seinen Armen lassend. Boss und President, die beide wohl denselben Gedanken hatten, warfen zuerst einen Blick über die Schulter zurück zu Silence und schmunzelten sich dann gegenseitig an. Ein bekräftigendes Nicken. Nein, man musste die Gruppe ja nicht unnötig in Angst versetzen.

Sloughi 2 fuhr derweil gemächlich den Fluss hinauf. Der Fluss war zwar auch seicht genug, dass das Fahrzeug tatsächlich im Fluss fahren konnte, allerdings wäre auch ein höherer Wasserstand kein Problem gewesen. Als Amphibienfahrzeug gebaut, war es in der Lage sowohl zu Wasser als auch zu Land zu agieren.

Ab und an wurde die Stille von Silence durchbrochen, der immer, wenn er einen neuen Dinosaurier entdeckte, diesen auch benannte. Irgendwann brach auch God sein Schweigen. “Ich frag mich echt was mit dieser Insel los ist.”

“Das wüsste ich auch zu gerne. Ich habe leider keine Idee, warum zum Teufel hier Dinosaurier durch die Gegend laufen”, meinte Boss und sah an die Ränder des Flusses, wo immer mal wieder verschiedene Dinos liefen oder standen.
 

Im hinteren Teil des Fahrzeugs waren auch die anderen fleißig dabei entweder aus dem Fenster zu sehen, oder Doc dabei zuzugucken, wie sie in rasender Geschwindigkeit auf den Laptop einhackte, den sie noch vom Schiff hatten retten können. Immer wieder vermeldete der tragbare Computer, dass die Daten, die sie eintrug, nicht stimmen konnten, immer wieder erschien das Wort “Error” auf dem Bildschirm. “Ich versteh das nicht!”, sagte Doc und es klang ein bisschen, als würde sie langsam verzweifeln. “Unsere Navigationsdaten sind fehlerhaft!” President, der sich inzwischen zu den anderen nach hinten gesellt hatte, bemühte sich sie aufzumuntern. “Versuchs doch einfach noch einmal.”

Doc seufzte. Das würde doch auch nichts bringen! Aber sie wollte sich auch nicht auf eine Diskussion mit President einlassen. “Also gut. Noch einmal von vorn!”

Da tat sich auf einmal etwas. Die Software fand auf einmal wieder Zugang zum Netz und die nähere Umgebung wurde angezeigt. “Siehst du, man muss es nur lang genug probieren”, kam es von President, der zwar von Computern nicht wirklich viel Ahnung hatte, dieser Fakt ihn aber nicht wirklich interessierte. Doc hob eine Augenbraue und sah ihn kritisch an. Im Gegensatz zu dem meisten anderen hatte sie keinerlei Bedenken dem Clubchef mitzuteilen, wenn er mal wieder Müll redete oder sich in den Vordergrund stellte. Da verlangte der Bildschirm auch schon wieder ihre Aufmerksamkeit. Etwas kündigte sich an, direkt vorraus. “Wir steuern auf etwas Unbekanntes zu!”, rief sie vor Schreck aus. “Ausweichen nicht möglich!”

Der Laptop gab ein warnendes Piepen von sich, was President zu einem “Jetzt unternimm doch was!”, veranlasste, wobei nicht klar war, ob er von dem warnenden Piepen genervt war, oder verhindern wollte, dass ihnen allen etwas passierte. Vermutlich war es ein wenig von beidem. Doc, gefühlt in die Enge getrieben, brauchte einen Moment um sich zu Entscheiden, was denn nun die richtige Vorgehensweise sei. Nach einigen Schrecksekunden rief sie lauthals: “Vollbremsung!”

Gesagt, getan. Boss stieg auf die Bremse und da keiner wirklich darauf vorbereitet gewesen war, flogen alle wie Würfel durcheinander. “Was ist denn da los?” kommentierte President die Geräusche, die aus der Fahrerkabine drangen, als er sich wieder gefangen hatte.

Es waren Boss und God, die miteinander rangelten. Es schien, als wäre God der Initiator des Streites gewesen, denn offensichtlich hatte er sich auf den nichtsahnenden Boss gestürzt, als dieser die Bremsung beendet hatte. Mit einem “Ich mach dich fertig!”, drosch er auf seinen Kontrahenten ein. Was ihn zu dem Wutausbruch verleitet hatte war nicht ersichtlich und so rappelten sich President und Tiger auf und rannten nach vorne. “Hört sofort auf!”, rief der Clubchef, was allerdings weder Boss noch God wirklich interessierte. Beide prügelten so heftig aufeinander ein und schubsten sich herum, dass sie unbeabsichtigt die Tür öffneten und unter großem Getöse hinaus ins Wasser stürzten.

Im Wasser, das den Jungen an dieser Stelle bis zur Brust reichte, gingen sie weiter aufeinander los, begleitet von den Kommentaren der anderen. “Ja, los God, hau ihm eine rein!”, feuerte Snake seinen Freund an, während President nochmals lautstark verlangte, dass die beiden doch nun endlich aufhören sollten.

Tiger wurde das Ganze schließlich zu viel. Sie hatten schon genug Probleme an der Backe, da brauchten die beiden nicht auch noch ihren Zwist neu aufflammen lassen! Klären würden die beiden ihn in diesem Leben eh nicht mehr. “Komm Tank!”, rief sie und sprang, begleitet von den Worten “Ja, tut was!”, und Tank ins Wasser.

Tank schnappte sich God von hinten und hielt ihn fest während Tiger sich zwischen die Streithähne stellte um den beiden den Kopf zu waschen. “Haben wir heute nicht genug durchgemacht? Müsst ihr beiden jetzt auch noch unbedingt aufeinander einkloppen als gäbs kein Morgen mehr?” Sie sah die beiden an. “Hört jetzt endlich auf!”

“Dieser Schwachkopf da hat doch angefangen!”, meinte Boss empört.

“Weil du Schuld an unserem Unglück bist!”, rief God und bekam ein “Son Unnsinn!”, zurück. “Du hast doch den Kurs bestimmt! Dann sag mir mal in welcher Gegend wir uns befinden!”, rief God verärgert und Boss musste zugeben, dass er keine Ahnung hatte, wo sie waren. “Ach nein?”, kam es wieder von seinem Rivalen. “Deinem Egoismus haben wirs zu verdanken, dass wir nun hier sind!” Das wurde Tiger nun endgültig zu bunt. “Erst wars Crybaby, nun Boss?”, fuhr sie God an. “Junge, hör auf zu spinnen! Es ist scheißegal, wer daran Schuld ist, wichtig ist, dass wir es alle heil überstehen!”
 

Auch im Fahrzeug wurde diskutiert. Snake stellte sich mal wieder auf die Seite seines Freundes. “God hat völlig recht. Wenn wir Pech haben, kommen wir seinetwegen nie wieder nach Hause!”, nur um von Crybaby böse angestarrt zu werden. “Das ist nicht wahr. Wenn hier einer Schuld hat, dann sind es die Dinosaurier!” Was natürlich genauso Quatsch war, aber er konnte ja nicht zulassen, dass sein Bruder beschuldigt wurde!

Der aufkommende Streit wurde dadurch unterbrochen, dass Doc Tank, Tiger, Boss und God mit Hilfe des Mikrofons aus dem Wasser scheuchte. “Hey Leute, Achtung!,” ließ sie ihre Freunde über das Mikrofon wissen, nachdem sie bemerkt hatte, dass nicht weit von den Streithähnen etwas im Wasser schwamm. “Wenn euch euer Leben lieb ist, kommt sofort aus dem Wasser!”

Natürlich wusste das Mädchen nicht wirklich, ob da etwas Gefährliches im Wasser schwamm, aber angesichts der Tatsache, dass sie von Dinos umgeben waren, konnte man nicht vorsichtig genug sein! Abgesehen davon war es eine wunderbare Gelegenheit den Streit zumindest vorerst zu beenden.

Die vier machten, dass sie aus dem Wasser kamen. Schwer atmend standen sie am Ufer und starrten auf den Fluss, aus dem schließlich ein großer Fisch sprang, um sofort wieder in das kühle Nass einzutauchen.

“Voll doof die Insel”, beschwerte sich God, der sich eigentlich Siegeschancen ausgerechnet hatte. Doch er wagte es nicht Boss nochmal anzugreifen. Fürs Erste würde er es auf sich beruhen lassen müssen. “Hey God!”, unterbrach Boss seinen Gedankengang. “Glaubst du, dass wir überhaupt noch auf der Erde sind?”

Verblüfft starrte God ihn an. Der Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen. “Was?”, er folgte dem braunhaarigen Jungen mit seinen Blicken, der sich ein paar Stöcke zusammen suchte um seine Jacke über dem Feuer zu trocknen, dass Tank kurzerhand entfacht hatte. So abwegig war es eigentlich gar nicht, und dennoch fragte er, als sie zu viert um das Feuer saßen. “Wie kommst du auf die Frage?”

“Ich glaub, wir sind irgendwo anders gelandet. Der komische Sturm, die Dinosaurier, diese Soldaten… Ich weiß nicht. Ich sage euch, das hier ist nicht unsere Erde!”, teilte er den Kindern mit, die sich inzwischen zu ihm gesellt hatten. Einen kurzen Moment herrschte Stille und auch President, Princess, Doc und Snake setzten sich ans Feuer, in Gedanken versunken.

God brach in Gelächter aus. “Ich hab dich ja schon immer für bescheuert und abgedreht gehalten, das ist doch totaler Quatsch!”, rief er amüsiert und brachte Boss damit wieder in Rage. “Das reicht!”, rief er aus und wurde gerade noch von Tiger zurück gehalten. “Reiß dich zusammen!” Tank, dem der Gedanke überhaupt nicht gefiel, schlug sich auf Gods Seite. “Also ich finde die Idee auch ein wenig abwegig. Gehst du da nicht etwas zu weit?”, wollte er wissen und auch President fand den Gedanken abwegig. “Ja, wieso sollten wir nicht mehr auf der Erde sein?”

“Moment, die Möglichkeit besteht durchaus”, teilte Doc ihren Freunden mit, was alle sehr überraschte. “Wenn es auf der Erde eine Insel mit urzeitlichen Lebewesen gäbe, hätte man sie doch schon lange vor uns entdeckt”, erklärte das blauhaarige Mädchen. “Und außerdem funktioniert unser Navigationssystem nicht mehr richtig. Man könnte sagen, es hat die Orientierung verloren. Es ist nicht mehr in der Lage auch nur einen Ort zu benennen.”

“Ja, aber… Aber jetzt mal langsam!”, kam es verschreckt von Tank. “Und wo sind wir dann?” Doc verschränkte die Arme. “Nicht mehr auf der Erde.” Ein Raunen erklang. “Ich bin auch ihrer Meinung”, bekräftigte Princess die Theorie. God sprang auf. “Hört auf solche Märchen zu erzählen!”

“Ich bin bin fest davon überzeugt, dass der Sturm uns in eine andere Dimension verschlagen hat”, überraschte Princess die anderen mit ihrer Theorie. Tiger, die zwar nicht so ganz glauben konnte, dass sie in einer anderen Dimension gelandet waren, stellte fest: “Egal wann oder wo wir sind, merkwürdig ist es allemal.” Dies verlieh Boss neuen Auftrieb. “Seht ihr, die Mädchen denken genau wie ich. Wollt ihr etwa behaupten, dass sie auch alle bescheuert sind?”, fragte er und starrte God herausfordernd an. Der verschränkte die Arme und schnaubte. “Ist mir zu albern. Wenn Frauen anfangen zu denken kannst du gleich alles vergessen!”

Ein böser Fehler, dieser Satz. Aus Gedankenlosigkeit herausgerutscht, und die wurde gnadenlos bestraft. “Sag mal spinnst du?”, ging Princess auf ihn los, die Fäuste erhoben. God schreckte zurück, nur um gegen Tiger zu prallen, die ihre Fäuste knacken ließ, ein eindeutiges Zeichen was ihm gleich blühen würde. “Das ist Diskriminierung”, sagte sie mit einem Unterton der mehr als eindeutig klar machte, dass sie sich das nicht gefallen lies.

God sah so bemitleidenswert aus, in die Zange genommen, dass sich President bemüht fühlte ihn zu retten. “Darüber könnt ihr ein anderes Mal debattieren.” Zu Gods Glück trat auch Gatcha auf den Plan. Sie zupfte an Tanks Shirt und sprach ihn an. “Tank?” “Was ist denn los, Kleine? Musst du mal in die Büsche?” Jetzt bekam auch Tank Ärger. “Unerhört! Wie sprichst du denn mit einer Dame?” Tank seufzte. Heute ging aber auch jeder in die Luft! “Und ich wollte dir eigentlich verraten, dass der kleine Dinosaurier sprechen kann!” Verwundert starrten alle auf ihr Fahrzeug, in dem sich die meisten anderen noch befanden. “Was? Der Dino soll sprechen können?”, fragte Tank ganz verwundert. Das wurde ja immer noch verrückter!

Blitzschnell hatten sich alle wieder im Fahrzeug versammelt. Das wollten sie alle sehen.

Der Dino machte sich so klein wie er konnte und auch Silence krümmte sich ein wenig zusammen, wollte er doch seinen neuen Freund möglichst gut vor der Neugier der anderen beschützen. “Ich hab doch geahnt, dass der Kleine sprechen kann”, sagte Boss, der sich an zuvor erinnerte. Natürlich glaubten ihm die anderen kein Wort, was President wunderbar zusammenfasste. “Was du nicht sagst.”

“Er hat irgendwas über unser Auto gesagt”, erinnerte sich Boss. “Was hat er gleich nochmal gesagt, Silence?” Doch Blunder wollte nicht abwarten, bis die Älteren das ausdiskutiert hatten, und so sprudelte es aus ihm heraus. “Na klar kann unser Dino sprechen und er heißt Zans!”

“Zans?!” Doch Blunder interessierte auch die Zwischenfrage nicht und er erzählte weiter. “Er sagte sowas wie ‘Ich habe Angst, die beiden sind gewalttätig!’, stimmts Timid?”. Sein Bruder nickte stumm. Gewalttätig? Nein, das wollte Boss nicht hören. Ja, er war manchmal etwas rabiat, gerade wenn es um God ging, aber er war doch nicht gewalttätig! Um dieses für ihn unangenehme Thema schnell unter den Tisch fallen zu lassen versuchte er abzulenken. “Natürlich, jetzt erinner ich mich. Er hat gesagt, dass wir ein tolles Fahrzeug hätten.” Boss streckte seine Hand in Richtung Dino aus, doch Silence presste Zans nur noch fester an sich und drehte sich weg. “Nein! Bitte nicht anfassen, er kriegt nämlich ganz schnell Angst!”, er sah Zans an. “Aber du musst keine Angst haben, das sind Freunde!”

“Hat der Kleine wirklich gesprochen?”, wollte Princess wissen, die das Ganze nicht so wirklich glauben konnte. God glaubte kein Wort. “Phah, sprechende Dinosaurier, eine andere Dimension, jetzt bleibt mal hübsch auf dem Teppich!” “Du hast Recht, das finde ich auch,” pflichtete ihm Snake wie gewohnt bei. Dies wiederum entzürnte Gatcha sehr. Verärgert drehte sie sich zu den beiden um und schimpfte: “Und ob er sprechen kann!” “Komm, sag mal was!”, forderte Boss Zans auf, schon allein um God nicht Recht behalten zu lassen. Silence versuchte beruhigend auf seinen neuen Freund einzuwirken. “Zans, du kannst ruhig sprechen, sie werden dir nicht wehtun.”

Der Pterodon sah die Kinder kritisch an und seufzte laut. “Nun ja, ich finde, ihr veranstaltet einen ganz schönen Radau, Leute”, kam es schließlich aus dem Dinoschnabel und die Reaktion der Kinder war wie man es erwarten würde. Augen wurden aufgerissen, Kiefer klappten nach unten. Ein sprechender Dinosaurier!

Boss nutzte die Gunst der Stunde God eins reinzudrücken. “Na, habt ihrs alle gehört? Ich hab euch doch gesagt, dass der Dino sprechen kann!”, meinte er triumphierend und drehte sich zu seinen Freunden um. “Phah, als wenn du nicht genauso skeptisch am Anfang gewesen wärst!”, hielt Tiger verärgert dagegen. God hingegen stand ungläubig da und war nicht in der Lage Boss Kontra zu geben. “Ich glaubs nicht”, brachte er grad so heraus und Snake meinte in gewohnter Manier: “Ich auch nicht.”

“Sag mal, können alle Dinos auf dieser Insel sprechen?”, fragte Boss und wandte sich wieder Zans zu. Endlich jemand, der ihnen eine Antwort auf alle ihre Fragen geben konnte! Zans schüttelte den Kopf. “Ja wie… Wie kommt es, dass ausgerechnet du sprechen kannst?”, fragte President, der sich von seinem Schock wieder weitgehend erholt hatte. “Ich bin ein Stimmosaurus!”, verkündete der Pterodon und schon allein bei dem Namen war allen Kindern klar, dass es sich dabei um eine besondere Art von Dinosauriern handeln musste. Kein Wunder, bei diesem beinahe selbsterklärenden Begriff. “Ein Stimmosaurus?”, fragte Boss und versuchte die Info zu verarbeiten. Ob es davon noch mehr auf der Insel gab? In dem Moment als er fragen wollte, stellte Princess fest: “Dann bist du also was ganz besonderes!”, und schenkte dem kleinen Dino ein freundliches Lächeln, was Zans etwas aus der Reserve lockte. Er nickte und sagte: “Richtig.”

“Wo sind wir hier?”, wollte Crybaby wissen und auch diese Frage war schnell beantwortet. “Auf Noah.” Die nächste Frage war schon eine etwas größere Herausforderung. “Auf Noah? Und wo liegt Noah?”, wollte President wissen und sein Blick wanderte zu Boss, der sich seiner Frage anschloss. “Heißt etwa die Insel so?” Die Antwort gefiel den Kindern weniger. “So heißt diese Welt, und sie wird schon seit man sich erinnern kann so genannt.”

Damit bestätigte sich der vorherige Verdacht von Doc endgültig. “Also hat uns der Sturm tatsächlich in eine fremde Welt verschlagen.”, fasste Boss ihre derzeitige Situation zusammen. “Oh nein.”, meinte Cry Baby und auch die Zwillinge sahen sich beunruhigt an. “Und werden wir jemals zurückkehren können?”, fragte Blunder die Älteren, die ganz in Gedanken verloren dastanden und versuchten sich ihre Ängste nicht anmerken zu lassen. Als er keine Antwort bekam begehrte Blunder auf. “Hey, jetzt sagt doch was!”

Tank riss sich zusammen. “Keine Angst, das werden wir. Das Versprech ich dir!”, Natürlich war es ein leeres Versprechen und selbst Blunder wusste, dass keiner sagen konnte ob und wie sie wieder nach Hause kommen würden, aber es tat gut zu hören dass die Älteren die Hoffnung nicht verloren hatten.

God, der mit seiner Faust gegen die Innenverkleidung des Slaughi 2 schlug, weckte die anderen aus ihrer Trauer. “Was soll das Gefasel!”, brüllte der blonde Junge verärgert. “Selbst wenn er sprechen kann ist er trotzdem eine primitiver Kreatur die im Dschungel lebt. Was weiß der denn schon?!” “Ja, das meine ich auch, der redet doch nur Unsinn!”, bekräftigte Snake. “Ich glaube ihm kein Wort!”, Zans sah Silence an. “Dich mag ich ja, aber die anderen, die du deine Freunde nennst, das sind in meinen Augen Barbaren.”, sagte der Dino und brachte God damit zum kochen. Niemand nannte ihn einen Barbaren! “Was? Du nennst und Barbaren?!”, brüllte er und seine Stimme überschlug sich dabei fast. “Schrei doch nicht so!”, versuchte Silence zu intervenieren und bekam Unterstützung von Tiger, die sich vor God stellte, die Hände in die Hüften gestemmt und ihn zurechtwies. “Verdammt! Halt einfach mal deine Klappe.” “Was soll ich?”, fragte God, der nun zwar mit etwas weniger lauter Stimme sprach, allerdings nicht weniger verärgert war. “Wir müssen diesen kleinen Dinosaurier ganz viel fragen und es ist mir egal ob du ihm traust oder nicht!”, kam es von Boss, der die Allüren von God langsam wirklich satt hatte. “Du hast manchmal eine wirklich schreckliche Art an dir.”, hieb nun auch Princess in die Kerbe der anderen und konnte damit zumindest erreichen dass Gods Stimme wieder auf Normallevel sank. “Komm Snake, wir verziehn uns. Ich hab keinen Bock mit diesem Dino zu plaudern.”, mit diesen Worten verließ er das Fahrzeug und Snake folgte ihm. Boss drehte sich mit einem Seufzer zurück zu Silence und dem Dino und ging in die Hocke, dass er in etwa auf Augenhöhe mit Zans war. “Sag mal mein Freund, du kannst uns doch sicher helfen.”, begann er. “Und sagen wer die Soldaten gewesen sind.”

Mit der Reaktion hatte er allerdings nicht gerechnet. Zans erschrak sichtlich und hüpfte vor Angst beinah aus Silence Armen. Mit aufgerissenen Augen starrte er Boss an und begann vor Angst fürchterlich zu zittern. “Was hast du denn auf einmal?”, fragte Silence verwundert und bekam als Antwort “Angst! Ich habe Angst vor denen”, und einen in sich zusammen schrumpfenden Pteranodon der versuchte sich so klein wie möglich zu machen und sich ganz eng an seinen Freund schmiegte. Princess, die den Dino missverstanden hatte meinte mit sanfter Stimme: “Aber vor uns brauchst du doch keine Angst zu haben! Du kannst und helfen, erzähl uns von den Soldaten.”

Das brachte Zans nur dazu sich noch weiter zusammen zu rollen und noch kleiner zu werden und hilflos sahen die Kinder sich an. Über die Soldaten würden sie von dem Dino wohl nichts erfahren.
 

Die Soldaten indes hatten Meldung an ihr Hauptquartier gemacht. Und da ein Vorfall von solchen Ausmaßen einen hochrangigen Offizier vor Ort erforderte hatte sich dein junger General namens Mosar der Sache angenommen. So schnell er konnte war er mit einer kleinen Flotte von Schiffen aufgebrochen, die von Plesiosauriern durchs Wasser gezogen wurden, um schneller vor Ort zu sein.

Mosar ließ die Dinosaurier antreiben um keine Zeit zu verlieren. Er konnte es kaum erwarten das seltsame Etwas in Augenschein zu nehmen von dem ihm berichtet worden war. Der General war insgesamt eine imposante Erscheinung. Größer als der Durschnitt, schlank und muskulös saß er in dem kleinen Schiff, das ihn weg von seiner Flotte, hin zur Sloughi brachte. Die langen Haare zu einem Zopf zusammengebunden und wie eine Kette um den Hals gelegt, fieberte er mit blitzenden Augen dem “Wunder”, wie seine Soldaten es beschrieben hatten, entgegen. Dass dieses “Wunder” bei genauer Inaugenscheinnahme nichts weiter als ein seltsames Schiff war, wie er es zuvor noch nie gesehen hatte, tat seiner Freude keinen Abbruch. Er ließ sich alles genau zeigen und von Spezialisten, die ebenfalls hinzugerufen worden waren, erklären. Die zerstörte Brücke gab einen kleinen Blick auf die Elektronik der Sloughi frei und Mosar sah es sich genauer an. Er streckte seine Hand nach den zerrissenen Kabeln aus und sagte. “Oh! Ich wusste zwar schon davon, aber das übertrifft meine Erwartungen.” “General, sie sollten Das Ding besser nicht anfassen!”, wurde eindringlich von einem der Experten gewarnt. “Warum nicht?” “Das ist ein böses Schiff. Ich rate ihnen dringend es nicht anzufassen!” Mosar konnte sich gerade noch vom seufzen abhalten. So viel zu den Experten, die für den König arbeiteten. Vielleicht ganz nette Leute, aber sie waren vom Kopf her doch etwas eingeschränkt. “Ein böses Schiff?”, fragte er verärgert. “Du Narr! Man sagte mir, Kinder hätten dieses Schiff gefahren. Das heißt, Kinder kriegen dieses Schiff unter Kontrolle.” “Eh… Na ja.”, antwortete der Experte, der nicht so Recht wusste wie er da nun rausmanövrieren konnte. Mosar setzte zum zweiten Schlag an. “Und wenn Kinder damit fertig werden, werden wir, das große Volk der Asente erst Recht damit fertig.” Er wandte sich an seine Soldaten. “Ich befehle euch, das Schiff gründlich zu untersuchen, habt ihr mich verstanden?” Der Experte schreckte verwundert zurück und ein Hauptmann erregte Mosars Aufmerksamkeit. “General, ich habe festgestellt, dass sie Schusswaffen mit unsichtbaren Kugeln besitzen!” “Schusswaffen mit unsichtbaren Kugeln?”, wiederholte Mosar und konnte kaum glauben was er hörte. Wäre das wahr, wäre das eine unglaubliche Waffe die er in die Finger bekommen musste. “Ja!”, wurde seine Nachfrage bestätigt und ein hungriges Lächeln war auf den Lippen des Generals zu erkennen. “Sie stehen also in der technischen Entwicklung auf einem hohen Niveau. Es ist nicht verwunderlich dass sie solche Waffen haben.”, dachte er laut und sah sich nochmal um. Dann richtete er seine Stimme wieder an seine Soldaten. “Solche Waffen brauchen wir auch. Wo befinden sich die Kinder jetzt?” “Wir suchen gerade die Umgebung nach ihnen ab.” Zufrieden mit der Aussage, schoss dem General noch was anderes durch den Kopf. “Der Stimmosaurus ist bei ihnen, nicht wahr?” “Ich glaube ja.” “Dann sucht sie jetzt sofort weiter. Wenn nötig, setzt die Luftwaffe ein. Vor allem will ich sie lebend! Beeilung!” Mit einem aus mehreren Kehlen erklingendem “Ja General!”, stoben die Soldaten davon und Mosar rieb sich die Hände. Der junge Stimmosaurus und mögliche hoch technologische Errungenschaften! Das wäre ein triumphaler Schachzug der sicher nicht nur sein berufliches Ansehen steigern würde. Noch während er darüber sinnierte welche Ehrungen es ihm wohl einbringen würde, würde er mit den Waffen UND dem Stimmosaurus am Königshof auftauchen, dachte sich einer der Experten, dass er es nun doch wagen sollte sich das Schiff genauer anzusehen. Wenn der General sagte dass es kein böses Schiff war, dann konnte man ja auch einen genaueren Blick drauf werfen. Der Mann fasste sich ein Herz und griff nach den Kabeln - und bekam einen Stromschlag. Er schrak zurück und setzte sich erstmal unsanft auf den Hosenboden während aus den Drähten die er unabsichtlich bewegt hatte einige Funken sprühten. Aus seinen Gedanken gerissen drehte sich Mosar zu dem Mann um und sah die Funken. Nicht minder überrascht als der Mann der am Boden sah, begutachtete er die Kabel und war höchst beeindruckt. “Fantastisch. Sie sind uns technologisch sehr weit voraus. Woher mögen sie nur kommen?”
 

Die Kinder derweil haderten immer noch mit ihrem Schicksal. Auch wenn es immer mal wieder Lichtblicke gab, waren sie doch sehr bestürzt darüber, dass sie wo auch immer waren, aber nicht mehr auf der Erde. “Wie kommen wir nur wieder nach Hause?”, jammerte Silence und störte damit President, der es sich auf einem Stein mehr oder minder bequem gemacht hatte und sich ununterbrochen die Haare raufte, versuchend zu verstehen was passiert war und wie es nun weitergehen sollte. So ganz wollte er sich einfach nicht mit seinem Schicksal abfinden. “Wir sind also in einer anderen Dimension gelandet.”, sagte er zu Boss, der vor ihm kniete und dessen Aufmerksamkeit ganz den Steinen galt die er in eine leere Konservendose warf. “Na du bist wohl immer noch skeptisch, was?”, meinte er beiläufig und es wirkte, als kümmerte es ihn nicht wirklich. Was President dazu veranlasste einen etwas schärferen Ton anzuschlagen. “Na wenn das stimmt, haben wir n ganz schönes Problem am Hals. Und ich hab keine Ahnung was wir dagegen tun können!”

Auch an anderer Stelle wurde Trübsal geblasen. “Was kann uns denn im schlimmsten Fall passieren?”, fragte Princess und starrte besorgt auf den Boden. “Tja, das wissen wir eben nicht.”, kommentierte Tiger und sah Boss zu, wie er weiter Steine in die Blechdose schnippte. Der wiederum unterbrach sein steiniges Vergnügen und sah zu Silence und Zans hinüber, die sich ans Flussufer verzogen hatten um sich zu unterhalten. “Noah…”, murmelte Boss, als ihm eine Idee kam. “Hey Silence!”, rief er und winkte den Jungen zu sich herüber. Brav, wie Silence war, verabschiedete er sich von Zans. “Ich bin gleich zurück”, und lief zu Boss hinüber. Das nutzten die Zwillinge und Gatcha aus, die in der Nähe gespielt hatten. Fröhlich, wie kleine Kinder eben nunmal auch in Krisensituationen sind, forderten sie Zans auf mitzuspielen.

Silence hingegen trat Boss und den anderen Älteren gegenüber und sah sie besorgt an. “Was ist?” “Hat er dir etwas erzählt was für uns wichtig sein könnte?”, wollte Boss wissen, doch Silence schüttelte den Kopf. “Worüber habt ihr denn gesprochen?”, wollte Princess wissen. “Zans hat mir eigentlich nur fragen über uns gestellt.”, war die Antwort, die President nicht zufrieden stellte. “Es sollte aber genau umgekehrt sein.”, sagte er mit strengem Ton und sein Blick verfinsterte sich. “Wir haben dich gebeten ihn über Noah auszuquetschen.” “Ja ich weiß.”, sagte Silence und seufzte. Was sollte er denn machen, wenn Zans nicht über seine Heimat reden wollte? Ihn zwingen? Das könnte er seinem Freund doch nie antun!
 

Unterdessen hatten sich God, Snake und Nerd ins Bodenfahrzeug zurückgezogen. Nerd spielte mal wieder was und God sah missmutig durch die Windschutzscheibe. “Man, das ist vielleicht langweilig hier, Leute!”, es passte ihm überhaupt nicht, dass sie mehr oder minder auf der Stelle traten. Viel lieber hätte er jetzt was getan als darauf zu warten dass der Rest der Gruppe mit jammern fertig wurde. Abgesehen davon nervte ihn das Gedudel von Nerds Videospiel. “Kannst du nicht mal mit dem krach aufhören?”, rief er unwirsch nach hinten. Nerd drehte sich demonstrativ um und murmelte “Blödmann”, jedoch nicht ohne sein Spiel sogar noch ein bisschen lauter zu stellen. God drehte sich wieder um und grummelte ein wenig vor sich hin. “Solltest du dich nicht ein wenig mehr um Princess kümmern?”, fragte Snake, der das Mädchen gerade erspäht hatte und sich ein wenig Sorgen um sie machte. “Tss, is mir doch egal!”, sagte God, den harten Kerl spielend. Snake zuckte mit den Schultern. Wenn God nicht wollte, wollte er nicht. So ein Sturkopf. Der würde schon noch sehen was er davon hatte. Wenigstens schien sie gut mit den anderen auszukommen.
 

Princess indes war damit beschäftigt zusammen mit Boss, President und Tiger aus Silence herauszubekommen ob Zans nicht doch hatte irgendeine nützliche Information fallen lassen. Doch leider gab es da nichts. Silence konnte nur erzählen dass Zans immer wieder gesagt hatte, er hätte schreckliche Angst vor den Soldaten. “Tja…”, murmelte Boss und Princess fragte “Was ist denn?” “Vielleicht wird ja der Dinosaurier…”, wollte der braunhaarige Junge seinen Gedanken ausführen, als er von Silence unterbrochen wurde. “Er ist kein Dinosaurier!”, meinte Silence erbost und betonte dabei das Wort Dinosaurier besonders, um zu unterstreichen, dass es sich bei Zans nicht um einen gewöhnlichen Dinosaurier handelte. “Er ist ein Pterosaurier und heißt Zans, verstanden?”, Silence kannte ja schon wenn es um Dinosaurier allgemein ging keine Gnade, aber an Zans schien er wirklich einen Narren gefressen zu haben. Boss seufzte und bemühte sich Silence Forderung gerecht zu werden. “Vielleicht sind diese Soldaten ja hinter Zans her.”, führte er seinen Gedanken zu Ende.

“Was?!”, President schrak auf und auch in Tiger, die es sich auf einer Baumwurzel bequem gemacht hatte, kam Leben. “Dann wären wir alle in größter Gefahr.”, stellte sie fest. Princess wollte gerade etwas dazu sagen, als sie abgelenkt wurde. “Hey, Princess!”, wurde sie von God gerufen und sie drehte sich halb um, sodass sie den blonden Jungen im Blick hatte. “Was willst du denn von mir?”, wollte sie wissen. “Ich will dass du herkommst!” “Och nein.”, murmelte sie wenig begeistert, machte sich aber auf den Weg. Sie setzte sich neben God in die Fahrerkabine und fragte ihn “Also, was ist?” “Was gibt es eigentlich mit denen so viel zu bereden?” Princess lachte in sich hinein. Das war es also, God war mal wieder neugierig. “Ach nein, interessiert dich das?”, kam die spitzzüngige Gegenfrage von ihr. “Natürlich interessiert mich das!”, kam es verärgert zurück. “Ich bin immerhin dein Verlobter, und als solcher hab ich ein Recht…”, er wurde von seiner Verlobten unterbrochen. “Sprich nicht in diesem Ton mit mir! Ich habe dir gesagt dass ich noch nicht eingewilligt habe!”, belehrte sie ihn mit erhobenem Zeigefinger. “Du hast wohl schon vergessen dass du mich in diese verkorkste Situation gebracht hast und ich habe noch kein Wort der Entschuldigung von dir gehört!” God brach in Gelächter aus, entschuldigte sich aber. “Es.. Hihihi.. tut mir Leid! hihihi. Wirklich! Hihi.. Es tut mir ausgesprochen Leid!” Als er sich wieder erholt hatte meinte er in ernsterem Tonfall. “Ich als dein Verlobter fühle mich verantwortlich für dich!”, so ganz vom Haken lassen wollte er Prinzess nicht. Was dachte die sich eigentlich, die eigentlich schon feststehende Verlobung auf die Kippe zu stellen? “Glaub mir das! Das stimmt doch Snake? Wir haben gerade darüber gesprochen.”, holte sich God Rückendeckung bei seinem Freund und der log mal wieder wie gedruckt. “Jaja…” Princess allerdings kannte die beiden nur zu gut und gab nichts darauf. “Wirklich. Zu freundlich.” Da war sie wieder, die gefürchtete spitze Zunge. Nerd, der das Ganze beobachtet hatte, musste einmal mehr als Wutventil herhalten. “Was glotzt du denn die ganze Zeit so blöd?”, fauchte God und dann wandte er sich wieder Princess zu. “Und nun zurück zu den anderen. Worüber habt ihr die ganze Zeit gesprochen?” “Nun…”, Princess sah nach draußen und überlegte sich wie viel sie God eigentlich erzählen wollte. Da fiel ihr Blick auf Tank, der in einem großen Topf Suppe kochte und sie starrte Gedankenverloren dort hin.
 

Tank, der von Crybaby und Young Lady belagert wurde, freute sich, als Silence und Zans vorbeikamen. “Hey, das riecht wirklich gut!”, meinte Zans begeistert. “Es ist bestimmt gleich fertig!”, kam es begeistert von Silence. Young Lady, die ein Kochbuch aufgeschlagen hatte meinte “So. Was jetzt noch an unserem Essen fehlt ist ein Teelöffel Salz. Crybaby, holst dus mal bitte?” “Sicher!”, meinte der Junge, denn er konnte dem hübschen Mädchen keinen Wunsch abschlagen. Genau in dem Augenblick schnappte sich Tank eine Hand voll Salz und ließ es in die Suppe rieseln. Ein zweistimmiges “Nein!”, erklang und Tank blickte vom Topf auf. “Was ist?” “Das war viel zu viel! Im Buch steht ein Teelöffel und daran müssen wir uns halten!”, meinte Young Lady erbost und Crybaby stimmte ihr zu. “Sie hat Recht!”

Tank lachte nur. “Das ist doch nichts weiter als Dosenfutter!” Er tunkte seinen Finger in die Suppe um zu probieren. “Hmm, schmeckt lecker!”, befand er und holte den Rührbesen aus der Suppe. “Hier, probier doch mal!” “Ich kann mir nicht vorstellen dass das schmeckt!”, kam es von Young Lady die immer noch erbost den Kopf wegdrehte. Wie konnte Tank es nur wagen einfach so Salz in die Suppe zu streuen? Ja, gut, er konnte gut kochen, aber versalzen war eine Suppe unglaublich schnell. Und das ging doch nicht! Sie hatten schon genug Schwierigkeiten! Entrüstet stand sie auf und ging davon. “Warte Young Lady!”, meinte Crybaby und sprang auf. “Du bist ein echter Trampel!”, hörte Young Lady ihn sagen und freute sich ein wenig darüber dass er ihr so schnell zur Seite gesprungen war. Denn eigentlich wusste sie, dass sie überreagierte. Wie oft hatte Tank schon für sie gekocht und es war ihm gelungen? Aber im Moment lagen fast alle Nerven blank - mit Ausnahme derer des Koches. Allein Tank hatte die Ruhe weg. Er zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder der Suppe. Noch während Crybaby seiner Angebeteten hinterherlief und nach ihr rief, kam sein großer Bruder anspaziert. Er schnupperte und sagte: “Das riecht ja lecker!” Wenigstens einer der zu schätzen wusste was er tat! Tank freute sich sichtlich. “Finde ich auch.”
 

Eine hatte sich mal wieder von der Gruppe abgesondert - Doc. Die anderen waren das schon von ihr gewohnt und hatten deswegen nichts gesagt. Wenn es irgendwo was zu erforschen gab, war Doc die erste, welche, fasziniert von allem um sie herum, mit großen, forschenden Augen die Umgebung erkundete und dabei ihre Freunde fast komplett vergaß. So auch jetzt wieder. Mutterseelenallein spazierte sie durch das Dickicht - ungeachtet der Gefahren die dort lauern konnten. Aber diese Pflanzenvielfalt die es hier zu bestaunen gab! Da war vollkommen in ihrem Element. Behutsam nahm sie gerade eine Blume in die Hand um sie gänzlich zu erkunden, als Young Lady und Crybaby hinter ihr vorbei spazierten, auf nichts achtend. Das erstaunte sie doch sehr. Young Lady war normalerweise nicht die Person, die einfach so von der Gruppe wegging und dann auch nicht mit einem derart verärgerten Gesichtsausdruck! Sie hatte ihre Emotionen doch eigentlich besser unter Kontrolle? Neugierig folgte Doc den beiden. Pflanzen waren interessant, doch das versprach interessanter zu werden. Erstaunt hörte sie Young Lady zu die sich lautstark beschwerte. “Manchmal ist Tank ein richtig ungehobelter, dummer Junge. Ich wollte doch nur dass das Essen allen schmeckt! Aber er…”, wahrscheinlich wäre die Schimpftirade noch ziemlich lang geworden, wenn das Mädchen in seiner Rage nicht einen Abhang übersehen und ins Leere getreten wäre. Mit großem Geschrei verlor sie das Gleichgewicht, landete unsanft auf dem Hintern und schlitterte den Abhang hinab. Es dauerte nicht lange und sie war unten angekommen und jammerte “Mein Hintern!” Crybaby war entsetzt. Hoffentlich hatte seine Angebetete sich nichts getan! Todesmutig hüpfte auch er den Abhang hinunter, gefolgt von Docs ungläubigen Blick. Angenehm war es nicht gewesen den Abhang hinunter zu schlittern, aber so konnte er wenigstens überprüfen dass Young Lady nicht verletzt war. “Du bist ein Gentleman!”, bedankte sich Young Lady erfreut, nur um erneut zu erschrecken, als plötzlich nur ganz knapp vor den beiden ein Dinosaurierfuß auf den Boden stampfte. Er gehörte zum Glück einem friedfertigen Pflanzenfresser der mehr Interesse an seinem Futter hatte als an den beiden Menschlein, die erschrocken an der riesigen Echse hochstarrten.

Doch auch wenn der Dinosaurier ihnen nichts zu tun schien, Young Lady und Crybaby hatten trotzdem Angst. Zitternd nahm der Junge seine Angebetete in die Arme und hoffte dass sie heil aus der Sache rauskommen würden. Auch auf Docs “Hey, seid ihr verletzt?”, konnte keiner der Beiden eine Antwort geben, zu sehr waren sie in ihrer Angst gefangen. “Sagt was!”, rief Doc besorgt, doch sie bekam immer noch keine Antwort. “Was ist passiert?” Nun war es ihr zu doof. Sie ergriff eine Liane die sich den steilen Hang runterschlängelte und kletterte daran runter. “Nun sagt schon, was habt ihr denn?”, rief sie zu den beiden hinunter, die immer noch den Dinosaurier anstarrten der den Kopf schüttelte und sich umsah wo es wohl noch mehr Futter geben mochte. Hier wohl nicht, und so trat er den Rückzug an. Zwei Schritte zurück und dann drehte sich der ganze Dino und stapfte nach rechts davon. Doc, die inzwischen unten angekommen war fragte besorgt: “Hey, was ist denn los mit euch?” Die drei blickten auf eine Herde Triceratops, die gerade friedlich vor sich hin grasten. Rund 30 dieser Echsen grasten entlang des Flussufers und schenkten den Menschen keinerlei Beachtung. “Was sind denn das für welche?”, fragte Doc, die sich fragte, ob von den Echsen die gut die dreifache Höhe der Kinder erreichten, wohl irgendeine Gefahr ausgehen würde. “Das sind Triceratops.” meinte Crybaby, der Young Lady aufhalf. Triceratops also. Den Begriff hatte sie schon mal gehört. Pflanzenfresser und damit als ungefährlich einzustufen. Auch Crybaby bestätigte ihre Vermutung. “Von denen hab ich schonmal was gehört. Das sind Pflanzenfresser, wie Elefanten! Wenn wir sie nicht stören, werden sie uns auch nichts tun.” Er beobachtete die Dinos noch etwas und nahm dabei unbewusst Young Lady in den Arm, die sich von dem Schreck noch erholen musste. Als die beiden bemerkten was sie da taten, sprangen sie blitzschnell auseinander und liefen rot an. Doc sah die beiden verwundert an und seufzte dann. Als wenn es nichts wichtigeres gäbe! Sah doch jeder dass die beiden sich mochten, warum also standen sie nicht einfach dazu?
 

Der Rest der Gruppe erfreute sich am Duft der Suppe die vor sich hin köchelte. “So langsam krieg ich Hunger!”, meinte Zans und lächelte in Vorfreude auf das leckere Mahl. Auch Boss, Tiger, President und Silence, die sich um die kleine Feuerstelle versammelt hatten starrten auf den Topf. “Genug umgerührt Tank! Lass uns essen!”, forderte Boss, der auch schon Hunger verspürte. Nur President, der mit in die Hüften gestemmten Hände dastand, beugte sich herunter und beschwerte sich. “Ihr seid vielleicht gut! Wir haben ein riesen Problem an der Backe und ihr denkt nur ans Essen!” “Du bist doch der Anführer, also musst du auch das Problem lösen.”, kam es mit einem Grinsen von Boss, der nicht bereit war in Presidents überbordende Sorge mit einzusteigen. Im Gegensatz zu President, der seinen Kopf teilweise direkt in Problemen vergrub, dachte Boss nicht im Geringsten daran sich den schönen Moment kaputt machen zu lassen. Schon gar nicht wenn er was leckeres zu Essen vor der Nase hatte! “Na toll.”, maulte President, wenig begeistert. “Wenn die Soldaten wirklich hinter Zans her sind, sind auch wir in Gefahr.”, wies Tiger Boss mit ernstem Gesichtsausdruck zurecht. Derartige Zurechtweisungen passierten zu selten, als dass sie nicht Ernst genommen wurden. Normalerweise schlug sich Tiger nur zu gerne auf Boss´ Seite, weil er einfach wesentlich lockerer und lustiger war. Aber dieses Mal hatte President leider nicht unrecht mit seiner Nörgelei und Boss´ Ignoranz konnte sie in noch größere Schwierigkeiten bringen, als es eh schon der Fall war. Tiger wollte gerade zu weiteren Worten ansetzen, als God die kleine Gruppe störte. Mit Gewehr in der Hand stellte er sich vor seine Kameraden und sah in erstaunte Gesichter. “Was soll den das God, was hast du vor?”, fragte Boss bewusst mit ruhiger Stimme. Bei dem blonden Jungen waren die Nerven noch angespannter als bei President und jemanden mit Gewehr in der Hand reizte man nicht. Vor allem jemand der schon unter Beweis gestellt hatte dass er nur in groben Zügen wusste wie man mit dem Gewehr ordentlich umging. God lud die Winchester durch und zielte auf Zans.

Die Kinder sprangen auf und Silence versuchte den Dino mit seinem Körper zu schützen. “Hey, bist du verrückt geworden?”, fragte er erschrocken. “Silence, geh aus dem Weg!”, wies God den Dinosaurierfan herrisch an. “Niemals!”, kam es empört zurück und der kleine Junge hielt Gods verärgertem Blick stand genauso wie er sich nicht anmerken ließ wie sehr er sich vor dem Gewehr fürchtete. Aber er würde seinen neuen Freund nicht einfach so im Stich lassen! “Bist du von allen guten Geistern verlassen?”, schrie Princess, die mit Snake nur ein paar Schritte hinter God stand. “Es ist für uns alle die einzige Lösung!”, machte God seiner Wut lautstark Luft und auf wenn Boss ihn gut verstehen konnte und auch schon überlegt hatte, ob es nicht besser wäre, Zans loszuwerden, sprang er auf und schob sich zwischen das Gewehr und Silence. Auf diese Weise würden sie das Problem nicht lösen, denn Silence würde den Dino durch Gewaltandrohung nicht hergeben, ganz gleich wie unvernünftig es war. Tatsächlich schien es, als würde Silence mit jedem Versuch, den Dino und ihn zu trennen, noch mehr mit dem Flugsaurier zusammenwachsen. “Leg sofort das Gewehr weg!”, forderte Boss God auf und wurde von dessen Antwort überrascht. “Auf keinen Fall! Wie Tiger schon sagte, wenn die Soldaten den Dino suchen, dann sind auch wir in Gefahr!”, God der sich um seine Kameraden sorgte? Das wäre ja das erste Mal! Allerdings konnte man in seinem Blick sehen, dass er es Ernst meinte. “Woher wollt ihr überhaupt wissen, dass die Soldaten Zans suchen?”, verlangte Silence zu wissen und drückte seinen Freund an sich. “Nun ja…”, begann President und Tiger schnitt ihm das Wort ab. “Reine Logik. Er hat Angst vor den Soldaten und du hast ihn unter dem Flügel eines Flugdinos gefunden der von den Soldaten mit einem Pfeilhagel getötet wurde. Natürlich, es könnte auch anders sein, aber es spricht doch…”, God unterbrach Tigers Erklärung und forderte Silence nochmal auf Zans herauszugeben, zum Schutz der Gruppe. “God, du musst ihn doch nicht gleich umbringen!”, versuchte Boss zu intervenieren. Klar, es war sicherer wenn Zans nicht bei ihnen war, aber man würde ihn ja auch einfach fortschicken können anstatt ihn hier vor den Augen der Kleinen zu erschießen, die gewiss ein Trauma davontragen würden. Auch President sah die Gefahr und bekräftige Boss´ Worte. “Nur weil etwas oder jemand eine Gefahr ist, muss man das oder die Person nicht töten!” God wich zurück ohne das Gewehr zu senken, doch er zeigte damit deutlich, dass er gewillt war auf Boss und President zu hören. Letzterer beugte sich zu Silence hinunter und versuchte ihn zu überzeugen. “Silence, hast du gehört? Wir werden Zans gehen lassen.” Doch Silence war der Vernunft nicht zugänglich. “Wir können ihn nicht fortschicken! Er ist verletzt und hätte gegen die Soldaten nicht die geringste Chance!” Damit war die Chance die God ihnen gelassen hatte verspielt. Mit schnellen Schritten schob er sich an Boss vorbei und riss Zans mit den Worten “Schluss jetzt, er ist eine Gefahr für uns!”, aus Silence Armen. Er schleuderte den kleinen Pteranodon zu Boden und schrie ihn an. “Mach dass du wegkommst du Dino, los, mach schon!” Silence versuchte God aufzuhalten, doch war er machtlos gegen den Jungen der so viel größer und stärker war als er. “Ich weiß aber doch gar nicht wo ich jetzt hinsoll!”, kam es traurig von Zans als er sich aufgerappelt hatte. “Gut, dann töte ich dich eben.”, meinte God, der genug von dem Theater hatte. Gebannt starrten die übrigen auf God und fragten sich ob er wirklich Ernst machen würde. Er war ja als kalt, egoistisch und herzlos bekannt, aber war er wirklich ein kaltblütiger Killer? Er legte wieder an und zielte auf den Dino. “Sag Lebewohl!”, kam es von ihm, kurz bevor Boss sich von hinten mit einem “Nein, tus nicht!”, auf ihn stürzte und das Gewehr in die Höhe riss, noch bevor God den Schuss auf den Dino abgeben konnte. Stattdessen schoss er in die Luft und diese war kurzzeitig erfüllt von Geschrei der in den bäumen lebenden Dinos die allesamt aufgeschreckt aufstoben und davonflogen.

Der Schuss hallte durch den Wald und schreckte auch die Triceratops auf - und mit ihnen, Doc, Crybaby und Young Lady, die sich überrascht ansahen. Doch leider hatten nicht nur die drei und einige Dinos den Schuss gehört, auch die Soldaten, die den Wald nach den Kindern durchsuchten war das für sie ungewöhnliche Geräusch aufgefallen. Sie trieben ihre Reitdinos zu Höchstleistungen an um schnell zu denen zu gelangen, die sie finden sollten.
 

Silence hatte sich während des Gerangels an God vorbeigeschoben und rannte zu Zans um ihn wieder in die Arme zu nehmen. God, dem Boss inzwischen die Winchester abgenommen hatte brüllte verärgert. “Warum hast du das getan?”, und die Situation wurde ungewollt von Tiger verschärft, welche die Schuld ganz klar bei Boss sah. “Und warum hast du zugelassen dass er schießt? Die Soldaten haben den Schuss bestimmt gehört!”, was President in Panik verfallen ließ. “Jetzt wird es ernst für uns!”

Doc, Young Lady und Crybaby, die sich nachdem sie den Schuss gehört hatten, auf den Rückweg gemacht hatten, stießen zum Rest der Truppe. “Sagt mal - was war das gerade für ein Schuss?” fragte Crybaby besorgt, doch keiner schenkte ihm Beachtung. “President, wir müssen sofort von hier verschwinden!” forderte Boss seinen Kumpel zum Handeln auf. “Und zwar ganz schnell!”, fügte Princess bestimmt hinzu. President war mit ihnen einer Meinung. “Ja, das werden wir auch tun. Achtung!”, rief er allen zu. “Alle Mann in das Auto!”

Tank löschte das Feuer mit seinen Schuhen und schnappte sich den Topf. “Na prima. Und ich hatte sowas schönes gekocht!”, Doch lange hielt sein Ärger nicht vor, denn Gatcha sprach ihn an. “Tank? Sieh mal da!” sie deutete in den Himmel, wo drei Flugsaurier zu sehen waren, eindeutig mit Menschen auf ihrem Rücken. “Oh nein!”, rief Tank vor Schreck als er nach oben sah. “Sie haben uns gefunden!”

Noch während die Kinder ins Fahrzeug stürmten, verstreute einer der Soldaten farbigen Sand in der Luft um die Stelle zu markieren an der sich die Gruppe gerade befand. Boss stürmte in die Fahrerkabine, doch dort hatte schon God Platz genommen. “Setz dich. Ich fahre!”, wies er Boss an, welcher tat wie ihm geheißen. “Willst dich wohl wieder einschleimen.”, kommentierte er Gods Vorhaben und bekam prompt die Retourkutsche. “Quatsch nicht! Ich will nur verhindern dass du wieder fährst!”, Er stieg aufs Gaspedal und das Gefährt legte einen Blitzstart hin, hinein in den Wald. In der Hektik achtete God nicht wirklich darauf wo er langfuhr und so war die Flucht etwas holprig. Was das Gefährt nicht überfahren konnte wurde von den Reifen unsanft beiseite geschoben und Boss krallte sich auf dem Beifahrersitz fest. “Hey! Fahr gefälligst etwas vorsichtiger!” “Klappe Man!”, bellte God zurück der sich wirklich konzentrieren musste nicht die Beherrschung über das Gefährt zu verlieren.

Doch es nützte alles nichts, die Soldaten waren ihnen auf den Fersen. Die Flugsaurier hatten sie gut im Blick und die berittenen Soldaten holten schnell auf, da sie nicht an die breiten Wege gebunden waren die das Gefährt brauchte, sondern auch dünnere Wege benutzen konnten oder auch gut durchs dichte Unterholz kamen.

Die Angst saß dem Jungen im Nacken und so fuhr er so schnell er konnte bis er schließlich aus dem Wald herausschoss. Vor ihnen zog gerade eine Herde Triceratops vorbei, die, aufgescheucht durch etwas, offensichtlich um ihr Leben rannten. Die Luft erfüllt von den Schreien der verängstigten Triceratops und der bebende Boden hatten die Herde zwar schon früh angekündigt, aber das Fahrzeug war einen Abhang hinuntergesaust und God hatte zu spät reagiert. Er bremste so gut er konnte, riss das Steuer herum, doch er konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Mit voller Wucht und Breitseite krachte das Fahrzeug der Kinder in einen Triceratops und riss die Echse von den Beinen.

Doch das stoppte zwar das Fahrzeug, jedoch nicht das Unglück dass die Gruppe zu verfolgen schien. Boss sah aus dem Fenster und sah die Soldaten die sie eingeholt hatten. “Achtung Soldaten!”, setzte er an und sah zu God hinüber der vergeblich versuchte das Fahrzeug zu starten. “Wieso fährst du nicht?!” “Es springt nicht mehr an!” “Verdammt!”

Da half nichts, sie würden vorerst nicht wegkommen. Die Herde zog an ihnen vorbei und die Soldaten umstellten langsam aber sicher das Fahrzeug. Tank und President stürzten in die Fahrerkabine, während Boss unter das Lenkrad krabbelte um zu schauen ob er den Fehler finden konnte. “Was ist, kannst dus reparieren?”, fragte Tank besorgt und Boss kam unter dem Lenkrad hervor. “Da ist beim Zusammenstoß was kaputt gegangen. Ich brauch für die Reparatur mindestens ne halbe Stunde, wenn nicht mehr!” “Eine halbe Stunde? Das ist zu viel, so viel Zeit haben wir nicht!”, sagte President besorgt. Im hinteren Teil des Wagens bewaffneten sich Tiger und Snake. Es würde wohl auf eine Auseinandersetzung hinauslaufen und ohne ihre Schusswaffen würden wohl nicht nicht mal die sportlichsten und stärksten von ihnen auch nur den Hauch einer Chance haben. “Es ist also hoffnungslos.”, stellte Tiger fest und lud die Winchester. “Die haben nur Pfeil und Bogen. Wir haben ne Chance!”, gab Snake zu bedenken, der sich weigerte so schnell aufzugeben. President drehte sich zu den Beiden um. “Nein, wir müssen gar nicht gewalttätig werden. Wenn sie Zans haben wollen werden wir ihn ausliefern und mit ihnen verhandeln.”, versuchte er es einmal wieder mit einem diplomatischen Ansatz, der allerdings von einem böse dreinguckenden Silence abgeschmettert wurde. “Ich glaube, selbst wenn wir Zans ausliefern, wird uns das nicht retten.”, warf Boss ein, der auf dem Weg war um sich das Werkzeug aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs zu holen. “Wir sind für diese Soldaten Eindringlinge. Glaubst du wirklich die würden uns so einfach wieder gehen lassen?” Diesen Gedanken konnte jeder nachvollziehen und sogar God widersprach nicht. “Und was jetzt?”, fragte President nach einer oder zwei Minuten der Stille. Boss grinste. “Du scheinst ja ne Idee zu haben.”, stellte Princess fest, froh, dass es zumindest einen Hoffnungsschimmer gab. Boss zwinkerte ihr zu. “Du hast es erkannt.”

Die Soldaten hingegen wähnten sich siegessicher. “Kinder!”, rief einer von ihnen. “Kommt heraus!” “Ergebt euch freiwillig!”, kam es von einem anderen. Doch die Kinder dachten nicht daran. Denn das Sloughi 2 hatte eine Besonderheit. In der Fahrerkabine, über den Fahrersitzen, war ein Gitter angebracht, das stabil genug war dass sich mehrere Personen darauf stellen konnten. Über diesem Gitter war ein Schiebedach, welches sich elektrisch öffnete und ein Fenster aufmachte, welches Boss nutzte. Er stützte sich mit den Armen auf der Fahrzeugkarosserie ab und sah auf die Soldaten hinunter. Er hatte die volle Aufmerksamkeit. Wunderbar! “Kommt ihr doch rein!”, rief er frech und streckte den Männern dazu noch die Zunge raus. Der Hauptmann der Truppe wunderte sich lauthals. “Was soll das denn?!”, mit einem derartigen Verhalten war er scheinbar noch nie konfrontiert worden. Von unten rief Young Lady besorgt “Boss, bitte! Pass auf!”, nicht dass sie ihn in einem unbeobachteten Augenblick mit einem ihrer Pfeile erwischen würden. Das Fahrzeug würde zwar auch Tank wieder fit bekommen und das vermutlich sogar besser als Boss, der gute Kenntnisse über das Fahrzeug besaß. Aber Tank hatte sich ein wenig genauer damit auseinander gesetzt, weswegen er auch seinem Freund das Werkzeug aus der Hand genommen hatte, als dieser sagte er hätte eine Idee. “Ich glaubs nicht…”, murmelte Crybaby, der zwar gewohnt war dass sein Bruder sich dann und wann daneben benahm, aber dennoch jedes Mal aufs Neue geschockt war. “Was hast du denn nur vor?”, fragte President und sah zweifelnd zu Boss und Tiger hinauf, welche inzwischen neben ihrem Freund Platz genommen hatte. Boss lachte nur. “Wir werden uns mal nen Spaß erlauben! Los Tiger, zeigs ihnen!” Die Rothaarige nickte und brachte sich in Position. “Alles klar!”

Boss sah zu den Soldaten hinunter und rief: “Ihr da, passt gut auf! Wir zeigen euch jetzt wozu wir im Ernstfall in der Lage sind!”, Das Stichwort für Tiger, die zielte, schoss und traf. Und zwar den Gurt der den Sattel eines der Pterosaurier hielt, die über ihnen kreisten. Der Flugdino erschrak, drehte ab und sein Reiter verlor das Gleichgewicht und rutschte vom Rücken seines Dinos. Gerade noch konnte er sich an einem Bein des Dinos festhalten um nicht abzustürzen. Nach dem gelungenen Schuss richtete Tiger die Waffe in Richtung der Soldaten am Boden. Boss verschränkte die Arme und rief “An eurer Stelle würde ich es mir überlegen ob ihr euch mit uns anlegt!” “Das ist doch diese Zauberwaffe!”, stellte der Hauptmann fest und ließ seinen Dino umdrehen. Er war schlau genug sich und seine Männer nicht zu gefährden. Er befahl den Rückzug und schon nach kurzer Zeit waren die Soldaten verschwunden. “Wir haben sie tatsächlich in die Flucht geschlagen!”, jubelte Boss. “Das war wirklich ne starke Nummer!”, gab President zu. Er hatte gewusst, dass Tiger gut schießen konnte - immerhin hatte sie schon einige Preise bei Wettbewerben gewonnen - aber das hatte er jetzt nicht von ihr erwartet.

Nachdem Boss und President bei der Reparatur halfen, war diese auch schneller abgeschlossen als Boss zuerst gedacht hatte und so stießen die drei recht schnell zu den andren, die sich in der Zwischenzeit um den Dino gekümmert hatten der von God angefahren worden war. Leider war jede Hilfe zu spät gekommen und der Triceratops war verstorben. Nun stand die versammelte Mannschaft vor der Echse und versuchte die Tränen zurück zu halten.

“Kommt Leute, wir müssen weiter!”, meinte Boss, der nicht mitbekommen hatte, was in der Zwischenzeit passiert war. Tank, der schneller geschalten hatte, drehte sich mit einem herzzerreißenden Blick zu seinem Freund um. Da wurde auch Boss ganz anders zu Mute. Er trat näher und auch er wäre beinahe in Tränen ausgebrochen. Der verstorbene Triceratops war scheinbar Mutter eines frisch geschlüpften Jungtiers gewesen, das nicht verstand was mit seiner Mutter passiert war. Immer wieder stupste der kleine Dino seine Mutter an und rief ihr in seiner Sprache zu, sie solle doch aufstehen. Keiner traute sich das Wort zu ergreifen und so starrten sie im Licht der untergehenden Sonne auf diese zutiefst traurige Szenerie, innehaltend, dem Triceratops die letzte Ehre erweisend.



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