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Sommerfest

von

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Kapitel 3

“Wie sieht es mit dir aus?”, richtet Elsa an Mario, der sich auf der Suche nach seiner Cousine umsieht.

“Ähm, ich wollte noch kurz mit Kumiko reden, was sie geplant hat, aber grundsätzlich würde ich mich schon noch gerne mit zu euch setzen. Ich habe euch alle echt schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen und es ist toll, euch hier getroffen zu haben.”

“Das finde ich auch.”

Die beiden sehen sich in die Augen und lächeln, bis Mario schließlich seinen Blick abwendet und nochmal herum sieht, bis er die Gesuchte schließlich findet.

“Ah, da ist sie ja. Komm mit, ich stelle dich vor.”

Und ehe Elsa es sich versieht, schließt sich Marios Hand um ihre und zieht sie mit sich. Ihr Herz schlägt schneller. Ihre Hand scheint perfekt in seine zu passen, zudem ist seine Haut so weich. Es ist schön. Zu ihrem Bedauern lässt er ihre Hand jedoch wieder los, als er vor seiner Cousine ankommt. Diese steht mit ein paar ihrer Kollegen zusammen und sieht von ihrem heutigen Begleiter zu der Frau neben ihm.

“Elsa, das ist Kumiko, meine Cousine, die hier arbeitet und mich heute mitgebracht hat. Kumiko, das ist Elsa, die Person, von der ich vorher überlegt habe, ob und woher ich sie kenne. Und ich kenne sie tatsächlich, wir waren zusammen in der Grundschule.”

Kumiko wirkt überrascht, ehe sie ihren Kopf leicht schräg legt.

“Ähm, gab es in der Grundschule nicht auch eine Elsa, die du, nennen wir es mal, sehr gemocht hast?”

“Ähm …”

Ein Kichern entkommt Elsa, als die Wangen des neben ihr Stehenden sich röten.

“Ah, ist sie das etwa?” Kumiko schlussfolgert auf die Reaktion Marios richtig und ihre Augen weiten sich, ehe sie seufzt. “Ernsthaft? Du warst damals total verknallt und jetzt erkennst du deine erste große Liebe nicht mehr? So groß kann diese Liebe wirklich nicht gewesen sein.”

“Halt die Klappe”, brummt Mario, dem das sichtlich unangenehm ist.

“Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass es mir genauso ging. Ich habe ihn auch nicht erkannt, obwohl er meine, was sagtest du? - erste große Liebe war. Also verzeih es ihm”, mischt sich Elsa ein.

Kumiko blinzelt verwundert, ehe sie laut lacht und auf die beiden deutet.

“Ihr beide passt zusammen. Na dann, schön, dass ihr euch wieder gefunden habt.”

Elsa und Mario wechseln einen Blick, ehe sie beide nicken.

“Ja, das denke ich auch.”

“Ich ebenso.”

“Na gut. Mario, ich würde mich auf den Heimweg machen. Kommst du mit oder willst du hier bleiben?”

“Ähm …”

Seine Cousine lacht, als Mario Elsa nachdenklich ansieht.

“Gut, ich habe verstanden. Viel Spaß euch noch. Und du”, sie blickt Elsa an, “überrede ihn, hierher zu wechseln. Ich fände es cool, wenn er hier arbeiten würde und wer weiß, du ja vielleicht auch.”

“Das könnte tatsächlich sein.” Elsa zwinkert ihr zu und tippt Mario an. “Kommst du dann mit mir mit?”

“Klar.” Er verabschiedet sich noch von seiner Cousine, ehe er mit Elsa zu den anderen geht, die bereits an einem Tisch sitzen und sich etwas zu essen geholt haben.

“Holt euch noch was, ehe alles weg ist.” Viktor deutet auf die Stände, wo das große Barbecue aufgebaut ist.

“Da mache ich mir gar keine Sorgen”, erwidert Elsa.

“Eindeutig nicht. Wir sind es gewohnt mit Horden an Fußballern zu grillen, daher wissen wir, dass man immer mehr Essen ordern sollte. Das haben wir glücklicherweise auch gemacht”, erklärt Mayumi und alle am Tisch beginnen zu lachen.

Nun ist es Elsa, die ihre Hand in Marios schiebt.

“Na dann, komm, stellen wir uns in der Schlange an.”

Als die beiden davon gehen, sehen die anderen ihnen hinterher.

“Das kommt mit ungefähr 15 Jahren Verspätung … vielleicht auch ein paar Jahre weniger.” Gregor legt sein Kinn auf seiner Hand ab.

“Tja, wie sagt man? Was lange währt wird endlich gut.” Viktor zuckt mit seinen Schultern.

“Wann ist er weggezogen?”, fragt Mayumi.

“Ähm, da war er vierzehn? Vielleicht auch gerade fünfzehn, also vor ungefähr elf, zwölf Jahren.”

“Das müsste passen”, stimmt Viktor seinem Schwager zu.

“Also kurz bevor ich in Elsas Klasse kam. Aber selbst ich wusste von ihm. Schon lustig, dass sie sich nicht erkannt haben.” Mayumi grinst vor sich hin und erhält Zustimmung der Männer.

“Wer weiß, vielleicht entstehen die Gefühle von damals gerade wieder neu, zumindest wirken sie schon etwas verliebt, meint ihr nicht?”, fragt Conny, die gerade ihrer Tochter etwas zu essen klein schneidet.

“Ja, irgendwie schon.” Mayumi schmunzelt zufrieden. Es ist doch schön, wenn ihre beste Freundin endlich auch ihre große Liebe findet. Und vielleicht ist das ja ihre Liebe aus Kindertagen, wer weiß.

“Warten wir doch einfach mal ab, was passieren wird, die haben alle Zeit der Welt. Und ich will jetzt essen”, erklärt Viktor und wendet sich seinem Teller zu, was ein erneutes Lachen am Tisch auslöst.
 

~~~
 

“Vielen Dank Frau Daichi.”

“Sehr gerne, Frau Hameda und Herr Kito. Ich freue mich, dass Sie sich für uns entschieden haben.”

Elsa verabschiedet das Paar, das sich gerade bei ihr als Hochzeitsplanerin informieren hat lassen und gleich den Vertrag unterschrieben hat. Heute ist wirklich ein erfolgreicher Tag, das ist schon ihr zweiter Vertragsabschluss und es ist erst halb 11. Ach, generell sind die Tage erfolgreich gewesen. Mit einem Lächeln auf den Lippen muss sie an das Wochenende denken. Am Samstag war das große Sommerfest, das bis auf ein paar Kleinigkeiten hervorragend gelaufen ist. Dort ist sie auf Mario gestoßen und allein der Gedanke daran lässt ihr Herz wieder einen Satz machen. Es war einfach schön, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. Sie hatten eine tolle Zeit miteinander. Sie hatten den kompletten restlichen Tag, oder sollte man sagen, die Nacht? - miteinander verbracht. Nach dem großen Barbecue hatte es noch Musik gegeben und man konnte tanzen, was sie beide sicher fast zwei Stunden gemacht hatten. Danach waren sie noch lange zusammen gesessen und haben über die letzten Jahre geredet, in denen sie sich nicht mehr gesehen hatten. Gestern hatten sie sich kurzerhand zum joggen verabredet und waren am Strand gelaufen, in den Park bis zu der Stelle, an der die Kickers früher trainierten. Sogar bei der Kitahara hatten sie vorbeigeschaut. Zusammen waren sie ein Eis essen und Elsa muss zugeben, dass sie die Zeit mit ihm mehr als genossen hat, es war wirklich schön mit ihm und es ist keine Sekunde langweilig gewesen. Sie wollen sich dieses Wochenende wieder treffen, vielleicht würde sie zu ihm fahren, auch wenn es ein gutes Stück von hier entfernt ist. Gilt das eigentlich als Date? Das haben sie nicht so richtig besprochen, aber was soll es sonst sein? Er wird es doch nicht anders als sie empfinden, oder? Warum sonst sollte er sich mit ihr treffen wollen? Wenn es nur um das eine gehen würde, dann wäre das sicher schon dieses Wochenende passiert.

Elsa lächelt immer noch. Ach, sie wird es sicher herausfinden, gemeinsam mit ihm.
 

Sie nimmt die Blätter des gerade unterschriebenen Vertrags zusammen und tritt aus ihrem Zimmer in den Vorraum, wo eine große Theke steht, an der ihre Empfangsdame sitzt.

“Hey Minah, kannst du das hier einscannen und einen Ordner anlegen? Und dem Paar anschließend eine Kopie zukommen lassen? Im Kalender habe ich es schon eingetragen, aber vielleicht könntest du das nochmal überprüfen”, richtet sie an die junge, dort sitzende Frau und reicht dieser den Vertrag über die Theke hinweg.

“Klar, mach ich, Elsa.” Minah nimmt ihr die Papiere aus der Hand, ehe sie zur Seite in ihren Empfangsbereich deutet. “Da ist jemand für dich.”

Erstaunt dreht Elsa sich herum und gleich darauf weiten sich ihre Augen.

“Oh, Mario.”

“Hey Elsa.” Er steht auf und kommt auf sie zu. “Hast du vielleicht Zeit für einen Kaffee?”

Mit großen Augen blickt sie ihn an. Er trägt einen Anzughose, dazu ein helles Hemd und wirkt damit doch ein wenig anders als am Wochenende in der legeren Kleidung.

“Ähm, ja doch, ich denke schon. Minah, wann ist mein nächster Termin?”, wendet sie sich nochmal an ihre Empfangsdame.

“In zwanzig Minuten”, antwortet diese nach einem kurzen Blick in den Kalender.

Erneut wendet sich Elsa Mario zu.

“Es reicht für einen Kaffee, aber ist es für dich okay, wenn wir den hier trinken?”

“Klar”, antwortet Mario lächelnd und beobachtet, wie sie in die Ecke läuft, wo er gerade noch auf einem gemütlichen Sessel gewartet hat. An der Wand steht eine große Kaffeemaschine, die sehr edel wirkt.

“Viktor hat uns das gute Ding damals als Einweihungsgeschenk besorgt. Er hat gesagt, wir dürften uns wünschen, was wir wollten. Und nachdem eine Malediven-Reise dann doch nicht das richtige war, in seinen Augen übrigens”, sie zwinkert Mario zu, der lachen muss, “hat Maya gemeint, dass sie gerne die gleiche Kaffeemaschine wie ihr Ehemann beziehungsweise damals noch Verlobter, hätte. Natürlich konnte er uns nicht die gleiche Kaffeemaschine, wie sie bei ihnen drüben steht, schenken, das Ding ist ja riesig, hast du sie am Samstag beim Sommerfest gesehen? Die in der Kaffeebar in der Ecke der Kantine.”

“Oh, ja, die habe ich gesehen. Und auch einen Kaffee davon getrunken, der war gut.”

“Sehr schön zu hören, denn die hier”, Elsa klopft auf die Maschine, “ist quasi die kleine Schwester, ein um einiges kleineres Modell, macht aber genauso guten Kaffee. Also, was willst du haben?”
 

Ein paar Minuten später sitzen sie gemeinsam in Elsas Büro und Mario lässt seinen Blick interessiert über alles gleiten. Es ist hell eingerichtet. Auf einer Seite steht ihr Schreibtisch mit einem flachen PC-Bildschirm, auf der anderen Seite des Raumes steht ein helles Sofa, diesem gegenüber zwei Sessel und dazwischen ein Couchtisch. An den Wänden hängen Bilder und hinter dem Schreibtisch stehen Regale an der Wand. Es gefällt ihm.

“Also, was führt dich her?” Elsa lässt sich neben Mario auf das Sofa sinken und stellt ihre Cappuccino-Tasse auf den Couchtisch, wo auch Marios Kaffeetasse steht.

“Das hier”, erklärt der Gefragte und zieht die Tasche heran, die vorher über seiner Schulter gehangen hat und die er neben das Sofa gestellt hat, ehe er sich auf dieses setzte. Er zieht einen dünnen Stapel Blätter hervor und reicht sie Elsa, die diese neugierig entgegennimmt. >Arbeitsvertrag< prangt ihr entgegen.

“Oh, fängst du wirklich hier an?”, fragt sie ihn mit leuchtenden Augen.

“Ja.” Er lächelt. “Weißt du, die Führung von Kumiko hat mir sehr gefallen, eigentlich sehr viel, wenn nicht sogar alles an der Firma. Zudem, vielleicht habe ich es ja schon gesagt, das Thema, das sie behandeln und bearbeiten interessiert mich sogar sehr. Und wieder hier zu wohnen hat auch einige Vorteile. Meine Eltern sind ja vor fast zwei Jahren wieder zurückgezogen, dann könnte ich sie öfter sehen. Meine alten Freunde wohnen ja auch noch hier und ich würde mich freuen, sie wieder zu treffen. Viktor und Gregor wollen, dass ich bei ihnen in der Fußballmannschaft mitspiele, Viktor meinte, Maya, ähm, Mayumi freut sich sicher, wenn er nicht jeden Sonntag auf irgendeinem Fußballfeld herumhampelt. Und dann ist da noch etwas …”

Elsas Herz nimmt bei seinem Blick einen erneuten Takt zu.

“Und das wäre?”, fragt sie leise. Ihre Augen weiten sich, als sich seine Hand auf ihre legt.

“Du, Elsa. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin unglaublich froh, dich wieder getroffen zu haben und dieses Mal will ich meine Chance, wenn ich denn eine habe, nicht vertun. Ich will dich kennenlernen, vielleicht, nein, ziemlich sicher auch mehr als das. Ich will, dass du ein Teil meines Lebens bist. Dich wieder getroffen zu haben, irgendwie hat sich das mehr nach Nachhausekommen angefühlt, als alles jemals zuvor. Ich fühle mich bei dir unglaublich wohl und ich will es nicht nochmal riskieren, dich noch einmal zu verlieren. Ja, ich weiß, es ist vermutlich viel zu früh, das zu sagen, immerhin haben wir uns erst am Samstag wieder getroffen und das nach so langer Zeit, aber mein Herz sagt mir, dass du die Richtige bist.”

Seine Augen sind die ganze Zeit über ernst auf ihre gerichtet. Erneut macht Elsas Herz einen Satz und sie kann nicht anders als zu lächeln.

“Du hast eine Chance, Mario. Mehr als dass es nur eine Chance ist, denn mir geht es auch so. Ich … du weißt nicht, wie glücklich du mich gerade machst.”

Auch seine Augen beginnen zu leuchten. “Vielleicht habe ich eine Ahnung”, schmunzelt er, ehe er sich zu ihr beugt. “Dann darf ich das?”

“Du darfst nicht nur, du sollst”, erwidert Elsa leise, und greift nach seinem Hemdkragen, ehe sie den letzten Abstand überwindet und dann treffen sich, nach so vielen Jahren, endlich ihre Lippen.
 

~~~Ende~~~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,

das war es wieder einmal mit einer neuen Geschichte :)
hoffe, sie hat euch gefallen ^^

die nächste startet wie gewohnt am Freitag ;)

Eure tasha Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Moorleiche
2022-07-15T17:42:10+00:00 15.07.2022 19:42
Ein wirklich schönes Ende. Die beiden haben von Anfang bis Ende wundervoll harmoniert. Mir gefällt es, dass beide nicht sofort über sich her gefallen sind und die Gefühle und Gedanken im Vordergrund standen.
Antwort von:  Tasha88
15.07.2022 20:30
Es freut mich, dass es dir gefallen hat :3
Ich danke dir vielmals fürs lesen und kommentieren ^^
Von:  Centranthusalba
2022-07-13T12:48:26+00:00 13.07.2022 14:48
Soso, Viktor „hampelt“ also auf dem Fußballplatz rum, nach eigener Aussage. Ist ja interessant. 😎(Mein selektives Lesen😂)
Und Elsa als Kaffeeexpertin, gefällt mir.😄

Andere über das Pärchen reden lassen ist immer lustiger als das Paar selbst. Hihi. Kein Wunder, dass nur der Hunger das stoppen konnte.

Das war doch eine sehr hübsche Geschichte, Tasha. Mal wieder so in einem ganz anderen Umfeld, unter anderen Vorzeichen.

Vielleicht wird das kommende Treffen der beiden hier ja ein „Blind-Date“ 😄😄😄
Antwort von:  Tasha88
13.07.2022 14:53
:)
ich kenne das selektive Lesen ... wo steht Mario `? Wo? Wo?
ah, ich kenne auch selektives Musikvideo schauen .. .wie, Siwon ist kaum dabei? Uninteressant XD
ah, da ist er mehr dabei - tolles Video XD

Viktor legt natürlich eine Glanzleistung hin ;)
und Elsa ist doch ne Kaffeeexpertin - es gibt Sachen, die sind, wie sie sind, egal in welcher Geschichte ;) so wie Viktor NIEMALS bescheiden sein kann ^^

und danke dir ^^ freue mich, wenn die Geschichte gut angekommen ist - wie du sagst, mal wieder etwas anderes ;)

und Blind-Date ... ähm ... hmm ... willst du auf etwas hinaus oder wirfst du gerade absichtlich unabsichtlich meinen Kopf an? ;p
Antwort von:  Centranthusalba
13.07.2022 14:57
Nein, wollte ich nicht anwerfen (wenns trotzdem tut…bitteschön😆). Elsa denkt doch hier über das nächste Date nach. Und da sie sich ja zuerst nicht erkannt hatten, dachte ich an „Blind-Date“ Also tatsächlich blind-blind 😂
Antwort von:  Tasha88
13.07.2022 15:00
ahhh XD

aber blind date ... ich schreibe dir XD
Antwort von:  Centranthusalba
13.07.2022 15:14
Ach und herrje… jetzt erst bemerkt! Präsens!!😎👍🏻
Antwort von:  Tasha88
13.07.2022 15:32
😂😂😂😂😂😂 So viele Geschichten sind in letzter Zeit in Präsens 😂😂😂

Alles deiner wegen


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