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Worker Bees

von

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time to forget

Ein langer, langweiliger Arbeitstag voller Papierkram lag hinter Reno. Er hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft die letzten Berichte fertig zu stellen. Warum musste er auch immer alles bis zum Schluss aufheben? Ach ja, das lag vermutlich daran, dass er es hasste Berichte zu schreiben und anderen langweiligen Papierkram zu erledigen. Er streckte sich und warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits nach 18 Uhr. Da heute Freitag war und die meisten seiner Kollegen, so auch sein Partner Rude, schon um 16 Uhr den Heimweg angetreten hatten, war Reno einer der wenigen die sich noch im Shinra Hauptquartier aufhielten. Am Computer wählte der Rothaarige das Druckersymbol aus und unmittelbar danach spuckte der Drucker auch schon die Berichte aus. Danach fuhr Reno den Computer herunter und schaltete den Drucker ebenfalls aus. Anschließend raffte er sich auf und machte sich sogleich auf den Weg zum Büro seines Chefs, um die noch fehlenden Berichte einzureichen. Klar hätte er den Bericht auch einfach intern per Mail an seinen Vorgesetzten weiterleiten können, aber Tseng bestand nun mal darauf ihn auch in gedruckter Form vorliegen zu haben. Irgend so ein Bürokratie Tick des Schwarzhaarigen. War ja auch zu schwer es sich selbst aus zu drucken, wenn er es so haben wollte. Das hatte Reno noch nie verstanden. Aber half ja alles nichts. Tseng wollte es nun mal so und er hatte sich zu fügen. Er klopfte an die Tür. Wartete mit dem Eintreten bis er das okay bekam.

„Herein.“, ertönte Tsengs dumpfe Stimme. Er war oft noch weit nachdem alle anderen Feierabend hatten im Büro. Nicht weil er so faul war wie Reno und trödelte, nein ganz im Gegenteil. Tseng erledigte seinen Job immer gewissenhaft und ordentlich. Der Schwarzhaarige war so lange im Büro, weil er alles aufs penibelste genau erledigte und oftmals schon für den nächsten Tag vorbereitete. Das waren genau die Eigenschaften, die alle so an ihm schätzten und der Grund warum Tseng nun eben einmal der Anführer der Turks war. Reno drückte die Klinke herunter und trat ein.

Tseng sah von seinen Unterlagen auf.

„Du bist spät.“, kommentierte sein Vorgesetzter nach einem flüchtigen Blick auf die Uhr.

„Ich weiß, ich habs nicht eher geschafft.“, log Reno. Natürlich hätte er es pünktlich schaffen können, wenn er früher damit angefangen hätte und wenn er zudem nicht auch noch zusätzlich heute getrödelt hätte. Tseng schüttelte mit dem Kopf.

„Na gib schon her.“, sagte er genervt. Reno reichte ihm die Unterlagen. Erwartungsvoll schaute er seinen Gegenüber an, als dieser die Papiere entgegen nahm. „Ist noch was?“

„Willst du nicht auch Feierabend machen? Es ist doch schon recht spät. Wir könnten noch einen Trinken gehen und…“

„Das geht nicht.“ Unterbrach Tseng seinen Untergebenen. Seine Stimme klang kühl und abweisend. „Ich muss deine Berichte noch durcharbeiten und außerdem muss ich noch einige Sachen für die Besprechung am Montag vorbereiten.“

Reno schnaubte. Er hasste diese über korrekte Seite von seinem Chef. Konnte dieser nicht einfach mal ein bisschen Spaß haben? Seit Tseng Velds Posten übernommen hatte war er zu einem völlig anderen Menschen geworden. Immer einen Stock im Arsch. Wo war der Tseng geblieben den er so geliebt hatte? Mit dem er so viel Spaß gehabt hatte? Steckte dieses Seite immer noch in ihm? Reno wusste es nicht. Aber eins wusste er genau. Er musste sich damit abfinden, wie es jetzt nun einmal war. Er musste endlich versuchen zu vergessen, was zwischen ihnen gewesen war, denn es würde wohl nie wieder so sein.

„Dann viel Spaß noch, ich hau dann mal ab.“, winkte Reno. „Schönes Wochenende.“

Mit diesen Worten verließ der Turk das Büro. Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Ihm war durchaus bewusst wie sehr Tseng es hasste, wenn Reno das tat. Und genau aus diesem Grund schmiss er mit voller Absicht die Tür mit aller Wucht zu. Sollte er ruhig merken wie angepisst er gerade war. So langsam wie nur irgendwie möglich ohne dass es albern wirkte, lief Reno durch den Flur, auf den Aufzug zu. An ihm angekommen betätige er den Knopf. Reno drehte sich nach hinten um und spähte in den Flur. Nichts. Mit einem Ping Kündigte der Fahrstuhl an, dass er angekommen war. Reno stieg ein. Ein weiter Blick in den Flur. Wieder regte sich nichts. Ein seufzen entkam ihm. Worauf wartete er eigentlich? Es würde ja doch nichts geschehen. Tseng schien heute nicht in bester Laune gewesen zu sein. Der Turk hatte gerade den Knopf gedrückt der ihn ins Erdgeschoss befördern würde, als er hörte wie die Bürotür seines Chefs aufging. „Reno.“, hallte Tsengs Stimme durch den leeren Flur. Hatte er da gerade richtig gehört oder bildete er sich das nur ein? Eilige Schritte waren wahr zu nehmen. Tatsächlich. Er hatte sich nicht verhört. Hatte er es sich doch anders überlegt? Die Aufzugtür schwang langsam zu. „Warte mal.“, die Stimme seines Chefs klang deutlich näher. Reno, wollte gerade auf den Knopf drücken, der die Aufzugtür erneut öffnen würde – doch es war bereits zu spät. Die Tür schloss sich noch bevor Reno den Knopf erreicht hatte und der Fahrstuhl setze sich in Bewegung. Erneutes seufzen von dem Rothaarigen. Vielleicht war es auch besser so. Er wusste wo das geendet hätte. Sie wären wieder in Tsengs Büro gelandet und hätten heimlich wilden Sex gehabt. Auf der einen Seite hatte er es eben genau darauf anlegen wollen, da das letzte Mal einige Zeit hinter ihm lag. Wiederum auf der anderen Seite, wenn Reno ehrlich zu sich selbst war konnte er das nicht mehr länger. Der Sex mit ihm war zwar der Hammer. Doch das reichte Reno nicht. Er hatte schon immer mehr gewollte. Wie er diese Heimlichkeiten gehasst hatte. Nur seinem Partner Rude, hatte er sich anvertraut. Er hatte gewollte dass Tseng endlich zu seinem Verhältnis mit ihm stand. Schon oft waren sie deswegen aneinander geraten und als dieser dann noch Velds Posten übernommen hatte, war es das endgültige aus für ihre Beziehung gewesen. Nachdem Tseng ihm eingeschärft hatte, ja kein Wort über die beiden zu verlieren, war ihr Verhältnis von nun an eher kühl und distanziert. Die meiste Zeit zumindest. Von außen merkte keiner der Kollegen den Unterschied. Tseng war was seinen Job anging schon immer sehr professionell und hatte, sehr zu Renos Leidwesen, berufliches und privates strickt getrennt. Das ganze war jetzt bereits über zwei Jahre her und nagte immer noch an dem rothaarigen Turk. Was auch kein Wunder war, da sie nach einiger Zeit wieder damit begonnen hatten, hin und wieder miteinander ins Bett zu steigen. Der einzige Unterschied zu vorher war, dass danach jeder ohne ein weiteres Wort seiner Wege ging und der Schwarzhaarige bis zur nächsten Annäherung nur noch kühler zu ihm war.

Der Aufzug erreichte das gewünschte Ziel. Mit einem Ping öffneten sich die Fahrstuhltüren. Reno trat in die Eingangshalle des Hauptquartiers und von dort aus nach draußen. Eine leichte, frische Brise wehte ihm entgegen. Heute Abend würde er um die Häuser ziehen und sich betrinken und sich vielleicht auch das ein oder andere Mädel suchen mit dem er seinen Spaß haben konnte. Er wollte den Schmerz betäuben – wenigstens einfach nur für einen Moment vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mopsfloh
2021-12-22T17:42:24+00:00 22.12.2021 18:42
Huhu, klingt interessant und macht Spaß auf mehr :)
Schon mal frohe Weihnachten 🎄
Von:  LightAngel87
2021-12-22T15:45:42+00:00 22.12.2021 16:45
Hallo! Sehr schöner Anfang ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Ich wünsche schon mal schöne Weihnachten.


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