Zum Inhalt der Seite

Somewhere to belong

Dimitri x Byleth/f | Sylvain x Ingrid
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

In Garreg Mach wurde Byleth bereits erwartet. Seteth empfing die Erzbischöfin am großen Tor und nickte ihrer Begleitung kurz zu. In ihrer Abwesenheit kümmerte er sich um alle organisatorischen Angelegenheiten. Auf ihrem Weg durch die Flure grüßte sie Ritter, Nonnen und Kinder, die ihr entgegen kamen. Darunter waren auch Annette, die Magie und Zauberkunst im Kloster unterrichtete, und Mercedes, die sich um Waisen und vom Krieg traumatisierte Bürger kümmerte. Garreg Mach hatte sich bereits in kurzer Zeit verändert, nicht zuletzt dank aller Beteiligten aus dem Königreich von Fódlan und auch der Allianz von Leicester. Die beiden jungen Frauen grüßten auch Felix mit einem herzlichen Lächeln. Im Gegensatz zu vielen anderen, unbekannten Leuten, erwiderte er ihnen gegenüber diese Geste.

 

Byleths weißer Umhang wippte bei jedem Schritt auf ihrem Rücken. Sie trug im Gegensatz zur vorherigen Erzbischöfin kein Kleid, sondern eine edle Tunika, eine enge Hose und passende Stiefel – im Sommer manchmal auch etwas knapper. Bevor sie ihr Büro betrat, entließ sie Felix, sodass er sich nicht wegen ihrer Angelegenheiten langweilte. Als Seteth und sie alleine waren, brachte er sie auf den neusten Stand und fasste ihr die wichtigsten Anfragen zusammen. Eine davon war der Besuch zweier Gäste, die etwas mit ihr besprechen wollten. Sie entließ ihren Stellvertreter ebenfalls, um in Ruhe die Unterlagen durchzuschauen. Ein halbes Jahr war seit ihrem Sieg über Edelgard vergangen. In dieser Zeit hatte sich bereits so vieles verändert, auch wenn sie noch auf einem langen Weg waren, das neue Königreich aufzubauen. Aber die Menschen nahmen ihr Schicksal selbst in die Hände.

 

Ihr Blick huschte zu ihrem Ehering, ihre Gedanken flogen zu Dimitri. Mit ihr konnte er wieder Lächeln und dieser Anblick in ihrer Erinnerung ließen die Schmetterlinge in ihrem Bauch wild mit den Flügeln schlagen. Er hatte viel durchgemacht, doch gemeinsam überkamen sie alles.

 

Byleth schob den Stuhl zurück und ging um den großen Schreibtisch herum. Sie verließ den Raum und schritt gemächlich durch das Kloster. Immer, wenn sie nach Garreg Mach zurückkehrte, besuchte sie das Grab ihres Vaters. Sie vermisste ihn oft, wünschte sich in Gedanken, dass er Dimitri als König treffen könnte. Sie wünschte sich, dass er wusste, dass sie in guten Händen war. An seinem Grab angekommen, strich sie mit den Fingerkuppen über den Stein, fuhr seinen eingravierten Namen nach. Ein warmer Sommerwind wehte durch ihr Haar. Vielleicht war das ein Zeichen. Eine Bestätigung, dass er wusste, dass es ihr gut ging. Sie verharrte noch eine Weile an Jeralts Grab, bevor sie weiterging und das Leben im Kloster verfolgte.

 

Von der Brücke aus beobachtete sie ein paar Pegasus-Reiter beim Flugtraining. Auch wenn der Krieg vorbei war, bildeten sie in Garreg Mach weiterhin Krieger aus, die nicht nur dem Schutz des Allgemeinwohls, sondern auch beim Wiederaufbau des Königreichs halfen. Die Erzbischöfin spazierte weiter, ließ an verschiedenen Orten Erinnerungen an ihre ehemaligen Schüler Revue passieren. Dabei dachte sie auch an die Mitglieder der anderen Klassen, deren Leben zum Teil ein viel zu frühes und tragisches Ende genommen hatten. Byleth erlaubte sich, an ihre Gesichter, Namen und Geschichten zurückzudenken, um dies als Ansporn zu nehmen, anderen in ihrer Situation zu einer besseren Zukunft zu verhelfen.

 

Als sie nach diesem Spaziergang in ihr Büro zurückkehrte, warteten vor ihrer Tür zwei bekannte Gesichter. Eine junge Frau mit blondem, zum Teil geflochtenem Haar und ein großgewachsener Mann mit roten Haaren, Ingrid und Sylvain, standen im Flur und unterhielten sich mit Felix, der ebenfalls wieder vor ihrer Tür stand. Das letzte Mal hatte sie die beiden nach der Ernennung Dimitris zum König gesehen. Viele seiner Freunde und Mitstreiter aus der damaligen Zeit trugen seitdem dazu bei, dass die Häuser dem neuen König treu blieben. Im Kloster hatte sie sie jedoch lange nicht mehr angetroffen. Als die beiden die Erzbischöfin entdeckten, wandten sie sich ihr zu. „Eure Majestät“, grüßte Ingrid und verbeugte sich förmlich. Diese respektvolle Seite konnte sie einfach nicht ablegen, egal wie nahe sie sich als Menschen eigentlich standen. „Schön, euch zu sehen“, antwortete Byleth lächelnd und öffnete die Tür zu ihrem Büro. „Seteth hat mich schon informiert, dass ihr zu mir wollt.“

 

Die Erzbischöfin trat voran und machte eine einladende Handbewegung. „Wir sehen uns dann später, Felix“, verabschiedete sich Sylvain von seinem Freund und trat hinter Ingrid ins Büro. Felix Blick traf auf den von Byleth, dann lehnte er sich lässig an die Wand – er war wie ein Schatten, auch wenn sie ihn weggeschickt hatte. Die Tür fiel leise ins Schloss.

 

Byleth nahm hinter ihrem großen Schreibtisch Platz. Sylvain und Ingrid setzten sich auf die andere Seite. „Ihr seht großartig aus“, sagte Ingrid und lächelte. Man sah ihr wohl an, dass sie derzeit sehr zufrieden war. „Danke. Das kann ich nur zurückgeben. Wie ist es euch in den letzten Monaten ergangen?“ Diesmal antwortete Sylvain: „Gut. Wir sind zu unseren Familien gereist und haben uns ein Bild der aktuellen Lage gemacht.“ Byleth nickte. „Braucht ihr Unterstützung aus dem Kloster?“ Die beiden tauschten kurze Blicke aus. „Danke für das Angebot. Vielleicht kommen wir darauf noch mal zurück. Aber eigentlich sind wir aus einem anderen Grund hier“, antwortete Ingrid. Die Königin konnte sehen, wie Sylvain unter dem Tisch nach der Hand seiner Freundin griff. „Eigentlich sind wir hier, weil wir heiraten wollen“, führte er ihre Aussage fort und grinste leicht verlegen. Und auch Ingrid lächelte mit geröteten Wangen.

 

„Das sind erfreuliche Botschaften“, antwortete die Erzbischöfin und sah zwischen den beiden hin und her. Sie wusste, dass sie sich bereits von Klein auf kannten. Vielleicht war genau das der Grund, dass Sylvain mit ihr sesshaft werden konnte. „Wollt ihr hier heiraten?“ Sylvain nickte. „Genau. Und wir wünschen uns, dass Ihr die Zeremonie abhaltet.“ „Diesen Wunsch erfülle ich euch sehr gerne. Sollen wir bei den Vorbereitungen helfen?“ Ingrid rutschte auf ihrem Stuhl vor. „Wir wollen das nicht groß machen. Nur wir beide und am besten schon morgen.“ Die Eile überraschte die Königin. „Wollt ihr nicht einmal Dimitri einweihen?“ „Ich denke Ihre Majestät hat gerade viel wichtigere Aufgaben“, winkte die Ritterin ab. „Ich verstehe. Dann spreche ich später mit Seteth, wann wir die Hochzeitszeremonie durchführen können.“ Diese Antwort schien das Paar zufrieden zu stimmen.

 

Byleth wollte gerade weitersprechen, als sich die Tür öffnete und Shamir eintrat. „Entschuldigt die Störung, Erzbischöfin. Ihr habt einen Gast. Er wartet in der Bibliothek.“ Shamirs Stimme und ihr Blick verrieten, dass es sich um eine dringende Angelegenheit handelte. Nach dem Krieg war die Söldnerin dem Kloster und ihr als neuer Erzbischöfin treu geblieben. Sie war ihre Augen und Ohren an den Grenzlanden. „Entschuldigt mich“, sagte Byleth an Ingrid und Sylvain gerichtet. „Ich komme auf euch zu, sobald ich mit Seteth gesprochen habe“, versprach sie, bevor sie mit Shamir den Raum verließ.

 

In der Bibliothek war niemand anzufinden, als die Erzbischöfin den Raum betrat. Doch als sich die Tür schloss, lugte ein dunkler Haarschopf zwischen mehreren Regalen hervor. Grüne Augen betrachteten sie feixend. „Teach! Lange nicht mehr gesehen!“ Sie glaubte kaum, wen sie dort sah: Niemand anderen als Claude von Riegan.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Swanlady
2021-10-30T13:06:53+00:00 30.10.2021 15:06
Sorry, dass es etwas dauert, aber nun raffe ich mich unbedingt endlich mal auf, um das nächste Kapitel zu kommentieren <3
Ich habe die Geschichte gleich nach dem Wichteln regelrecht verschlungen und irgendwie ist es auch toll, sie nochmal häppchenweise zu genießen und gewisse Szenen im Kopf herumschwirren zu lassen :D Ich hatte stellenweise richtig das Setting des Spiels vor Augen, die random NPCs, die einen mit „hey you“ ansprechen oder genervt seufzen, wenn man an ihnen vorbeiläuft. Herrlich!
Du hast auch so viele meiner Lieblinge eingebaut, egal wie kurz oder lang ihre Auftritte waren, was mich so gefreut hat. ;o; Das und die vielen kleinen Details, wie die verschiedenen Orte, oder die Pegasus-Ritter, die man von der Brücke aus sieht. Das hat Garreg Mach so schön lebendig wirken lassen!

Hachja, Sylvgrid. <3 Ich mochte es sehr, dass die zwei sich mit ihren Hochzeitsplänen an Byleth wenden, es ist absolut logisch. Und ich hatte bei sämtlichen von Ingrids Aussagen ständig ihre typische Tonlage im Kopf, was ein toller Beweis ist, dass sie einfach wunderbar authentisch war. :)

Shamir!!! Eine Sekunde taucht sie auf und mein Herz überschlägt sich vor Freude. *lach*
Aber es hat mich so gaaar nicht gewundert, dass Claue einen Cliffhanger-Auftritt haben musste! Dass er vorkommen würde, dafür hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt, einfach weil ich wusste, dass du es bist und du ohne Claude nicht kannst, hihi. :DD
Antwort von:  SarahSunshine
06.11.2021 15:22
Mach dir keine Gedanken. Es ist wieder die Zeit im Jahr, in der (mir) alles schwerer fällt als sonst.

Ich finds super, dass du dich so in der Welt wiedergefunden hast. Manchmal habe ich Angst, dass meine Beschreibungen nicht ausreichen, um jemanden mitzureißen.

Ich hab mir für Ingrid und Sylvain auch extra noch mal ihre ganzen Support-Videos angeguckt, um mich so richtig reinfühlen zu können. Umso mehr freue ich mich, dass ich sie in deinen Augen auch gut getroffen habe.

Und ich wollte unbedingt ein paar deiner Lieblinge einbauen und da stand Shamir ganz oben auf der Liste. Für sie hatte ich einfach den perfekten Job. Und ja, Claude sollte ein bisschen Mysterium reinbringen <3


Zurück