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Do it ... or not!

von

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Geschwisterliche Sorge

Seit über einer Stunde lag er auf seinem Bett und starrte die Decke an. Eine Hand hatte er hinter seinem Kopf und die andere ruhte auf seiner Brust. Wie konnte er erklären, was er hier tat? An sich musste er nichts erklären, schließlich fragte ihn niemand. Aber er wollte es für sich selbst erklären. Immerhin hatte er sie auch einfach so stehen lassen. Wie konnte Jamie damit umgehen?
 

„Du siehst aus, als hättest du eben einen geblasen bekommen ...“, erklang eine in seinen Ohren noch fremdwirkende Stimme. Mit dem nächsten Blinzeln sah Jamie daher auch an sich herab und erkannte seine neue Stiefschwester im Türrahmen. Diese zeigte ihm ein anzügliches Lächeln, der besonderen Art. Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch und setzte sich auf. Ein Bein zog er an und legte seinen Arm auf dem Knie ab. „Das siehst du in dieser Position?“, fragte er. Lara ließ ein kurzes Lachen verlauten. Sie trat in den Raum und schloss hinter sich die Türe. Ihre Hand ruhte auf der Türklinke, während sie wieder zu ihm sah. „Ja ... vielleicht ...“, ihre Lippen waren nach wie vor zu einem Lächeln geformt, „dieser ... verträumte Blick an die Decke. Der zufriedene Gesichtsausdruck“, sie ließ ihre Hand kreisen, als sie dann doch näher kam, „als wärst du einer Teenie-Romanze entsprungen.“ Erneut lachte sie amüsiert auf. Dabei verdüsterte sich sein Gesicht weiter. „Süß ...“, ließ Lara erneut verlauten.

„Was willst du?“, knurrte Jamie schließlich. Er mochte es nicht besonders, wenn Personen uneingeladen sein Zimmer betraten. Sie schien das aber von nichts abzuhalten. „Mum meinte, wir sollen uns besser kennenlernen“, sie setzte sich ungefragt auf sein Bett, „dein Vater unterstützte diesen Vorschlag ... also bin ich hier“, wieder dieses zuckersüße Lächeln. „Können wir das nicht wann anders machen?“, fragte er. „Ach ... wenn ich schon mal hier bin ...“, sie rutschte auf dem Bett etwas nach oben und kam ihm näher. Dabei rührte sich Jamie keinen Zentimeter, er beobachtete sie lediglich. Doch ihm fiel auf, dass da nicht diese Spannung war, wie sie zuvor bei Maya gewesen war. Dieser Moment war einzigartig. Und genau aus diesem Grund hatte er sie allein in der Bibliothek zurückgelassen. Es war zu viel für ihn gewesen. „Was ...?“, sein Blick wurde gelangweilter. „Wir ... könnten uns kennelernen“, ließ sie ihn verschwörerisch wissen und war nun dicht vor seinem Gesicht, „unsere Eltern vögeln miteinander ... da können wir das auch“, sprach sie, ohne rot zu werden.

Jamie blinzelte unbeeindruckt, „das ist direkt ...“ „Manch einer steht darauf ...“, schmunzelte sie. „Da frage ich mich, welche Sorte Mann das wohl ist ...“ Die andere zuckte mit den Schultern, „es sind genug, dass ich meinen Spaß habe ...“ „Ich gehöre nicht dazu. Für mich klingt es nach einem verzweifelten Versuch nach Aufmerksamkeit ...“, seine Worte waren lediglich ein Schuss ins Blaue. Aber sie brachten Lara zum Lachen, sodass sie sich zurücklehnte. „Ich gehe in den Club ... Lust mitzukommen?“, wollte sie wissen, dabei erhob sie sich wieder und deutete mit dem Daumen auf die Tür, während sie ihre andere Hand in die Seite stemmte. Wieder hob Jamie eine Augenbraue, „verzichte ...“, ließ er sie wissen und zurückfallen. Dabei bemerkte er noch kurz, wie sie die Augen verdrehte, „das nächste Mal nehm ich dich mit“, drohte sie noch, bevor er die Türe hörte.
 

Seufzend schloss Jamie die Augen und legte sich den Arm über die Augen. Dabei sah er wieder die geröteten Wangen von Maya vor sich. Ihr Blick, der so viel auszudrücken schien. Irgendetwas störte ihn daran. Unwillkürlich fragte er sich, wie viele dieses Gesicht bereits gesehen haben. Wie viele ihre Lippen berührt haben. Und wie vielen sie noch weitaus mehr gezeigt hatte. Aber warum interessierte ihn das? Vielleicht weil sie ihm so unnahbar erschien, dass er hoffte, es seien nicht zu viele? Der Wunsch drängte sich auf, dass er mit diesem Spiel an die Grenzen gehen wollte. Seine Forderungen mussten weiter gehen. Dabei hoffte er auch, dass sie weitergehen würde.



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