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Do it ... or not!

von

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Ein Treffen im Park

Mit gesenktem Kopf saß Maya auf einer Bank im Park. Sie überlegte, ob das für sie wirklich in Ordnung ging. Louie war jemand in ihrem Leben, der ihr äußerst wichtig war. Denn er war immer da. Bislang hatte sie ihn nirgendwo mit hingenommen. Natürlich, schließlich hatte sie keine Freunde, denen sie ihm zeigen konnte. Außer Simon ... Er wusste selbstverständlich von dem Hund. Als sie an ihren besten Freund dachte, seufzte sie bedrückt. Als würde es ihr Hund spüren, erhob er sich und setzte sich vor sie. Bis dato war er neben der Bank gesetzt, doch er besaß die unglaubliche Gabe, ihre Stimmung richtig zu deuten. Allein dieser Umstand brachte sie schon zum Lächeln. Sie hob die Hand und kraulte ihn hinter dem Ohr. Ja, er war immer da, wenn sie ihn brauchte und es ihr schlecht ging oder sie nicht gut schlief. Und eben weil er eine solch wichtige Bedeutung für sie hatte, war sie auch äußerst vorsichtig.
 

Sie rang mit sich, ob sie das wirklich wollte. Daher tat Maya etwas, was sie normalerweise nie tat: Sie kaute auf ihren Nägeln. Eine schreckliche Angewohnheit. Doch letztlich antwortete Maya ... Nach dem Abendessen müsste sie sowieso noch einmal mit Louie rausgehen. Er konnte immer noch sagen, ihm wäre der Weg zu weit. Aber das verneinte er.
 

Daher saß Maya nun auch hier auf der Bank und war erneut kurz davor, auf ihrem Daumennagel zu kauen. Aus diesem Grund vergrub sie ihn in ihrer Hand und drückte zu, damit sie gar nicht erst auf den Gedanken kam. „Jetzt lernst du auch jemand neuen kennen“, murmelte sie nachdenklich, während sie ihn weiter hinter dem Ohr kraulte. Ein merkwürdiges Gefühl, sich mit jemandem zu treffen. Noch dazu die gleiche Person zweimal an einem Tag. Und dann auch noch Jamie Valmont. Was sollte man dazu noch sagen. Sie kam mit diesem Gedanken nur bedingt zurecht. Wäre ihr vielleicht Lisa lieber gewesen? Eine Streberin wie sie im Buche stand und man sie sich vorstellte: immer mit einem Stapel Bücher auf dem Arm, einer Brille und zwei Zöpfen. Ihre Schuluniform trug sie komplett regelkonform und zeigte kaum nackte Haut. Das lag aber an ihren Eltern, diese waren höchst christlich. Sollte es ein männlicher Mitschüler sein, hätte sie vermutlich mit einem der Nerds gerechnet. Aber letztlich war dem nicht so.
 

„Bist du eingeschlafen?“ Die Stimme ließ die Schwarzhaarige zusammenfahren und erschrocken aufsehen. Als sei sie ein Reh und würde in das Scheinwerferlicht eines Autos sehen. Das rief wieder dieses verschmitzte Lächeln auf sein Gesicht, was wiederum Maya stocken ließ. Irgendwie ... es gefiel ihr. Aber sie musste sich zusammenreißen. Hier ging es lediglich darum, dass sie etwas zurückhaben wollte – wie schon vorher an diesem Tag. Daher nahm ihr Gesicht auch wieder ernstere Gesichtszüge an. Jamie lachte kurz, „jetzt schau doch nicht so ...“, überheblich musterte er sie. Ja, damit hatte sie mehr gerechnet, mit diesem Blick von oben herab. „Ich mochte die Zeichnung und konnte nicht wiederstehen“, dabei fiel sein Blick auf den Hund, der ihn misstrauisch beäugte. „Trotzdem gibt dir das nicht das Recht, einfach eine Seite herauszureißen“, knurrte sie tatsächlich. Das ließ nicht nur ihn überrascht aufsehen, auch Louie meldete sich mit einem fragenden Ton. „Stimmt ... aber vielleicht wollte ich das, damit ich einen Grund habe, dich wiederzusehen ... oder weil ich es mochte ...“, er hob eine Hand und fuhr sich mit dem Finger über die Lippe. Langsam ... Und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Maya schluckte bei dem Anblick schwer. „Es ist ein Spiel für dich ...“, stellte sie fest. „Mh ... könnte man vermutlich sagen ... und es macht Spaß ...“, da ging er in die Knie und war nun mit Louie auf Augenhöhe, „also ... wer ist das?“ Von ihm sah die junge Frau zu dem Hund, „Louie ...“ „Also ein er ..“, er hob dem Tier die Hand entgegen und ließ diese beschnuppern, „deine Zeichnung ist genauso süß wie das Model“, grinste er. Erneut ein fragender Ton des Hundes. „So wie ich dich einschätze, dein engster Freund“, Jamie hob den Blick und schien die Antwort in ihren Augen zu lesen, „sollen wir etwas spazieren?“, er drückte sich hoch und trat zurück.

Ihre Antwort war, dass sie aufstand. „Wenn nicht, bekommen ich die Zeichnung wohl nicht zurück“, erwiderte sie. Ein Zucken seiner Schultern, während er bereits in eine Richtung vorging. Zunächst folgte sie ihm mit etwas Abstand, während Louie frei herumlief. Diese Situation war ungewohnt, denn er war viel freundlicher, als sie gedacht hätte. Zumindest aktuell. Vielleicht hatte das auch einen Hintergedanken ...? Oder bildete sie sich zu viel ein? „Wieso bist du so ... freundlich?“, wollte sie schließlich wissen. Natürlich blieb er für seine Antwort stehen und wandte sich um, sah dabei aber zunächst nur über seine Schulter. Doch in seinen Augen lag wieder dieses glitzern und ein herausforderndes Grinsen lag auf seinen Lippen. In einigem Abstand blieb auch Maya stehen. Die Verunsicherung durch seinen Blick versuchte, sie zu unterdrücken. Trotzdem erkannte er es. Daher wandte sich Jamie um und trat näher. Viel zu nah. Dicht vor ihr blieb er mit seinem Gesicht, „ich weiß nicht“, raunte er und ließ ihr Herz stocken, ehe es aufgeregt schlug, „vielleicht möchte ich dich näher kennenlernen“, sprach er ruhig und leise, „vielleicht möchte ich ... dieses Spiel spielen.“ Der junge Mann kam ihr weiterhin näher, indem er seine Hand hob und eine ihrer Haarsträhnen ergriff. Ihr Mund öffnete sich leicht und war trocken. Sie wusste nichts zu erwidern. „Es macht Spaß und das würde ich gerne weiterführen ...“, er ließ die Haarsträhne durch seine Finger gleiten und fuhr mit seiner Hand zu ihrem Kinn, um es weiter anzuheben. Dabei kam er ihr nun auch mit dem Gesicht näher. Viel zu sehr in seinen Augen gefangen, schaffte es Maya nicht, sich zu rühren oder zurückzutreten. So nah war ihr noch nie jemand gekommen. Daher machte sich leichte Panik in ihr breit. „Oder siehst du das anders?“, fragte Jamie, als er kurz vor ihren Lippen stoppte. Sein Atem strich dabei ihr Gesicht und immer wieder hielt sie dabei die Luft an. „Lass es uns weiterspielen ... Gib mir eine Aufgabe ... eine richtige ...“, verlangte er.
 

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Ihr Blick und ihre Haltung waren schon wirklich niedlich. Er sah seine Wirkung auf sie. Maya war wirklich ein kleines graues Mäuschen. Und er war die Schlange, die sie in Versuchung führte. Oh ja, er wollte sie in Versuchung führen. Er wollte mit ihr spielen. Es interessierte Jamie, wie weit sie gehen würde – wie weit er sie bringen konnte. Daher hoffte er auch, sie würde darauf einsteigen, sollte das nicht der Fall sein, würde er sie schon dazu bringen. Sein Blick lag weiterhin eindringlich auf ihr. Er spürte die Wärme, die von ihr ausging. Diese Hitze. Das hatte auch Auswirkungen auf ihn. Normal würde er es sich einfach nehmen und würde sie hier und jetzt dazu bringen, ihm gänzlich zu verfallen. Aber er hielt sich zurück, da er sie zu seinem Spielzeug machen wollte. „Sag ... was soll ich machen?“, hauchte er und bewegte seinen Kopf minimal. Zufrieden sah er, wie sie wieder erstarrte. Da veränderte sich etwas in ihrem Blick, was in ihm Neugierde auslöste, da er ihre Antwort hören wollte. Ihr Blick senkte sich und schien auf etwas zu fallen. Die Kette, die er um den Hals trug. „Gib mir die Kette“, ihre Stimme klang heiser. Es kostete sie Überwindung, das zu sagen. Zufrieden lächelte er und löste sich von ihr, um sich die Kette abzunehmen. Maya streckte ihm die Hand entgegen. Jedoch beachtete er sie nicht weiter, sondern kam ihr wieder näher. Selbstverständlich unabsichtlich strich er an ihrem Hals entlang und schloss das Schmuckstück in ihrem Nacken. Schon wieder diese Hitze und ihre Rehaugen. Um noch eins oben drauf zu setzen, kam er ihr erneut näher, „ich hoffe du passt gut darauf auf und gibst mir eine Aufgabe“, er raunte es erneut gegen ihre Lippen, „du kannst mir ja eine Nachricht schreiben, sobald du es weißt ...“ Jamie löste sich und war zufrieden mit seiner Wirkung. Erneut musterte er sie zufrieden, „ich werde dann nach Hause gehen ... ich wünsche dir einen schönen Abend ...“



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