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Schatten der Vergangenheit

von

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Missbraucht / 2

Ich mache bewusst die Kapitel kürzer, weil ich es so für mich einfach schreiben kann und euch so noch etwas schonen kann. Allerdings geht es im nächsten Kapitel in die Tiefe der Kurzgeschichte und ich setze Triggerwarnungen, damit ihr als Leser das Kapitel überspringen könnt. Es wird demnach auch etwas länger dauern, da ich nicht nur in die Tiefe gehe, sondern in die Tat selber und das aber nur durch die Sicht des Opfers.
 

⁕⁕⁕⁕⁕
 

Menschenmengen drängten sich an uns vorbei, immer wieder mussten Sabine und ich ausweichen, um endlich zu ihren gebrannten Mandeln zu kommen. Von Weitem drang dieser süßliche Geruch zu mir, setzte sich erst in meiner Nase fest und schließlich in meinem Gehirn, veränderte alles mit einem Hammerschlag. Die Welt um mich herum drehte sich, meine Sicht verschwamm und mir war, als würde ich jedem Moment kotzen.
 

„Hey Mädchen, kann ich dir helfen?“ Jemand sprach mich an, fasste mir an die Schulter und panisch schlug ich diese Hand weg.
 

„Fass mich nicht an!“, schrie ich so laut, dass Sabine sich umdrehte und einige anderen Passanten auch. Schnell trat sie auf mich zu. „Alles okay mit dir? Du wirkst ein wenig blass.“
 

Hektisch schüttelte ich den Kopf, konnte nicht antworten, da mein Hals wie zugeschnürt war. Panik überkam mich, ließ mich wie ein wildes Pferd handeln, was man in die Enge trieb. Weg, einfach nur weg, war mein Gedanke.
 

„Ich kriege keine Luft mehr.“ Ängstlich sah ich mich immer wieder um, sah zurück zu meiner Freundin, die sofort verstand und mich aus der Menge führte. „Ganz ruhig, ich bringe dich heim“, rief sie so laut, dass ich zusammenzuckte und ruckartig stehenblieb.
 

Wieder drehte sich alles um mich herum, die Stimmen wurden leiser, nur um im nächsten Moment wieder lauter zu werden. Eine Stimme stach besonders hervor, wirkte aggressiv, bedrohlich und mir war, als würde sie mich weit zurückwerfen. Jahre zogen an mir wie ein Film vorbei und ich befand mich genau da, wo alles begonnen hatte.
 

Auf dem Rummel, einem anderen und deutlich jünger. Automatisch drehte ich meinen Kopf und blickte entsetzt in das Gesicht meiner alten Chefin. Ihr markanter Bob war unverkennbar und ebenso das falsche Lächeln, was sie immer aufsetzte, wenn Kunden kamen, die nicht nach ihren Vorstellungen waren. Ein Biest war sie, der Wolf im Schafspelz und falsch obendrauf. Sie trug eine Teilschuld an dem, was mir passiert war. Sie und ihr toller Plan von einem Team, was privat genauso gut funktionieren musste, wie auf der Arbeit. Widerspruch duldete sie nicht und Ausreden schon gar nicht.
 

Ich hatte nicht mal Ausreden parat, musste dem folgen, was sie sagte und hatte obendrauf Angst, den Ausbildungsplatz nicht zu bekommen. Heute würde ich anders handeln, auf dieses verlockende Angebot verzichten und mich anderweitig umsehen. Damals war ich jung und naiv und das wurde mir zum Verhängnis. Diese Frau hat mein Leben genauso zerstört, wie dieses Monster, von einem Menschen. Sie und ihre schneidenden Worte, es wäre besser für mich, wenn ich mitkomme und lerne, dass ein Team zusammenhält. Egal, was kommen würde.
 

Von Zusammenhalt merkte ich nichts. Nicht ein Wort hatte sie gesagt, mich von oben herab angesehen und erwartet, ich habe zu funktionieren. Entweder war diese Frau ein Eisklotz, oder sie wollte es nicht sehen, was mir dank ihrer dreisten Art widerfuhr. Und nun stand sie wieder neben mir, hakte sich frech bei mir ein und tat so, als wäre ihre perfekte Welt in Ordnung. Sie führte mich gemeinsam mit unserer Kollegin und ihrem Mann in mein Verderben, über den Rummelplatz, der viel zu eng war. Schon jetzt merkte ich, wie ich kaum noch Luft bekam, immer wieder mit Menschen aneckte und mich dafür entschuldigte. Einige schenkten mir ein verständnisvolles Lächeln, andere böse Blicke und dann gab es jene, die mich direkt angingen.
 

Vermutlich stieß ich zuvor schon mit dem Monster zusammen, machte auf mich aufmerksam, ohne es zu ahnen. Irgendwo lauerte er bereits auf ein Opfer und mich sollte es treffen.



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