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On the Cusp

Teil Zwei der BtB-Serie
von

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Make it real

Der Klang von Shikamarus Schrei stach sich wie eine Klinge aus Eis durch Neji. 

 

Sie schnitt sich aufwärts durch sein Brustbein und grub sich mit der zweifachen Wucht von Shikamarus Faust zerfetzend in sein Herz. Der Klang erschütterte ihn, schockierte ihn, machte ihn vollkommen bewegungsunfähig. Seine Finger gruben sich in das Paneel an seinem Rücken, während sein Körper zu Stein erstarrte. 

 

Wieder und wieder explodierte der heisere Schrei in seinem Kopf. 

 

Fassungslos starrte Neji blicklos und mit weit aufgerissenen Byakuganaugen über Shikamarus Schulter. 

 

Der heftige Schmerz in seiner Niere – eine der Gefälligkeiten von Hitaro – war fort. Er spürte nichts mehr davon. Denn alles, was er fühlte, war das erschütternde Trommeln seines Pulses unter dem Mund des Schattenninjas, das Kratzen aufgesprungener Lippen gegen seinen Hals und das heiße Brüllen, das sich wie Feuer seinen qualvollen Weg nach außen brach. Und es brannte direkt durch Neji hindurch; versengte seinen Atem zu einem Ball aus Asche in seiner Kehle. 

 

Für einen entsetzlichen Moment konnte er nicht atmen, nicht denken. 

 

Bis ein weiterer blauweißer Blitz jenseits der Fenster flackerte. Donner krachte und rollte und erstickte das Echo von Shikamarus Schrei. Es reichte aus, um Neji aus seiner Schockstarre zu befreien und ihn aus dem Alarmzustand zu zerren, der seinen Fokus vernebelte. 

 

KONZENTRIER DICH!

 

Ruckartig kehrte die Luft zu ihm zurück. 

 

Hektisch blinzelnd ließ er seinen Blick über Shikamarus Arm wandern. Die ganze Hand und das Gelenk des Nara waren in das zersplitterte Paneel eingebettet. Venen traten entlang der schlanken Muskeln seines Unterarms und Bizeps hervor und seine olivfarbene Haut war schweißnass, mit Blut besprenkelt, zuckte und bebte. 

 

Neji blinzelte erneut.

 

Götter…

 

Sehr langsam und bedächtig atmete er ein und wehrte sich gegen den unmittelbaren Drang zu wüten und zu reagieren. Und die Ruhe kam schnell, milderte das Feuer in seinem Blut und beruhigte den gewaltbereiten Wirbel seines Chakras. 

 

Chakra…

 

Die Venen um seine Augen spannten sich an und seine Byakuganpupillen wuchsen und schrumpften, während er aufmerksam Shikamarus Körper scannte. Das schwarze Netzwerk, das er vorhin gesehen hatte, wie es entlang von Shikamarus Chakrapfaden vollkommen außer Kontrolle geraten war und sich in pures Chaos gestürzt hatte, war verschwunden; es war zurückgekehrt zu seinem trägen gleichmäßigen Mäandern.

 

Was zur Hölle war das? Es schien ihm nicht einmal bewusst gewesen zu sein.

 

Und Neji hatte noch niemals zuvor gesehen, dass Chakra so seltsam gerann, nur um sich dann sofort wieder zurück zu einem Zustand müßiger Zirkulation zu verflüssigen. Es bestürzte ihn. Aber was noch viel stärker war als seine Verwirrung, war seine Sorge. 

 

Denk nach. Begegne dieser Sache, reagiere nicht darauf.

 

Doch jede logische Antwort wies ihn an, Shikamaru von sich zu schieben. Er bereitete sich darauf vor, genau das zu tun, nur um sofort festzustellen, dass er es nicht konnte. Die Befehle, eine unmittelbare Distanz herzustellen, wollten einfach nicht ausgeführt werden und so verharrte er in einem Zustand der Paralyse, bis er aus irgendeinem instinktiven Willen heraus eine Hand hob und sie an Shikamarus unterem Rücken schweben ließ. 

 

Zögernd hauchte er einen kühlen Strom über die Schläfe des Nara. „Shikamaru…“

 

Shikamaru zuckte zusammen und gab einen angespannten erstickten Ton von sich und die Sehnen in seinem Hals waren steif und straff gezogen. Die Muskeln in seinem Arm verkrampften sich zu einer heftigen Beule und Neji senkte seinen Blick hinunter auf den geringen Raum zwischen ihren Körpern. Shikamarus Yukata war auf eine Seite gefallen und offenbarte einen Teil der sich heftig hebenden Brust und des bebenden Torsos, der in dem mageren Licht schimmerte. Sein zerfetztes Keuchen brach unregelmäßig aus ihm heraus und gegen Nejis Kehle; lauter als der hämmernde Regen an den Scheiben. 

 

„…tut mir nicht…“, krächzte er wieder und wieder. „Tut mir nicht…tut mir nicht…“

 

Nicht? Nicht was?

 

Etwas sagte Neji eindringlich, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um diese Frage zu stellen – oder überhaupt irgendeine Frage. Ein Verhör schrie geradezu nach einer Katastrophe. Und er hatte bereits mehr als genug Schaden angerichtet, indem er eine evasive Persönlichkeit wie Shikamaru in eine Konfrontation gedrängt hatte, von der er gedacht hatte, er könnte sie unter Kontrolle halten. 

 

Ein klarer Fall von arrogantem Genie, oder nicht?, höhnte Nejis Verstand. Kami, du Narr.

 

Den selbstverspottenden Gedanken vertreibend, schöpfte er langsam aus einem tiefen Reservoir der Ruhe. Aber er musste nicht lange warten. Shikamarus Atmung stabilisierte sich rasch und das leise Skandieren seiner Worte wurde zu einem gehauchten Wispern gegen Nejis Kehle.

 

‚Tut mir nicht…‘

 

Ganz langsam und mit unendlicher Fürsorge strich Neji mit der Handfläche Shikamarus Rücken hinauf, folgte der Kurve der Wirbelsäule des Nara, zog sie über blutroten Stoff und ließ sie weiter über ein bloßgelegtes Schulterblatt wandern, bis er Shikamarus Nacken erreichte. 

 

Er drückte sanft. „Shikamaru…“

 

Und Shikamarus Körper erschlaffte bemerkbar bei der Berührung, während die Luft in einer weiteren heißen Woge seinen Mund verließ. Defensiv zog er die Schultern nach oben, aber er begann nicht zu kämpfen. Stattdessen klatschte er seine andere Hand gegen die Wand neben Nejis Kopf, erbebte ein einziges Mal und stützte all sein Gewicht auf seine Arme, um ihre Hüften auseinander zu halten. 

 

Wenn auch unbewusst, war das wahrscheinlich ein kluger Zug. 

 

Stirnrunzelnd hörte Neji das Knacken und Knarzen von Holz und das Rascheln von Papier. Rasch spähte er auf die immer noch vergrabene Hand. Er musste dafür sorgen, dass Shikamaru den Druck davon nahm. 

 

Zärtlich drückte er erneut den Nacken des Schattenninjas. „Lehn dich an mich…“, sagte er leise. 

 

Beinahe sofort ließ Shikamaru seine Stirn in Nejis Halsbeuge sinken und sog einen langen tiefen Atemzug durch die Nase ein. Er presste sich zwar nicht weiter nach vorn, aber er zog sich auch nicht zurück. Und das ließ Neji auf Messers Schneide einer Entscheidung zurück, die er nicht treffen wollte; eine Wahl, entweder die Kontrolle zu übernehmen oder alles vollkommen unvorhersehbar entfalten zu lassen – eine qualvolle Welle nach der anderen.

 

Instinkt brüllte ihn an, die Kontrolle zu übernehmen. 

 

Kontrolle.

 

Götter, er hatte sie bereits vollständig verloren, indem er hierher gekommen war, indem er hier blieb und indem er zuließ, dass sich Bedürfnis über Notwendigkeit stellte. Es widersprach jeder Regel, die er hätte aufstellen müssen. Doch selbst die hartnäckigsten und tiefsitzendsten Bedürfnisse wurden von etwas Stärkerem überwunden. 

 

Das Bedürfnis, unter Kontrolle zu bleiben, wurde von dem Bedürfnis ersetzt, einfach nur zu…

 

Bleiben…bleib.

 

Neji presste die Lider aufeinander und versuchte, all die Ängste abzuwehren, die dieses Wort auslöste. Die Zähne zusammenbeißend wandte er seinen Mund der so vertrauten Zickzack Haarlinie zu, während seine Finger von Shikamarus Nacken nach oben wanderten, um den Kopf des Nara zu streicheln. 

 

Das war genug Denken. Tu etwas.

 

Was denn tun? Shikamaru derselben Kante entgegen schubsen, von der der Schattenninja ihn zurück gezogen hatte?

 

Lass ihn allein. Das ist es, was du tun musst. Lass ihn vergessen…

 

Was für eine grausame Pointe der Ironie – erneut davon zu laufen, nicht weil es ihn nicht länger kümmerte, sondern weil es ihn zu sehr kümmerte. 

 

 Viel zu sehr…mehr als ich-

 

„Shit…“, wisperte Shikamaru plötzlich und schreckte Neji damit aus seinen Gedanken auf. 

 

Er neigte leicht den Kopf, um zu signalisierten, dass er gehört hatte und stupste zaghaft Shikamarus Wange mit der Nase an, um zu versuchen, das Kinn des Nara nach oben zu locken. „Rede mit mir, Shikamaru.“

 

Nichts. 

 

Neji hielt den Atem an und in seinen Ohren rauschte es, als er sie spitzte, um eine Antwort zu erhaschen, die nicht kam. 

 

Verdammt.

 

Finger aus Anspannung krallten sich hart in seinen Magen. Da er eigentlich Stille erwartet hatte, zuckte Neji leicht zusammen, als Shikamaru ein gebrochenes bebendes Kichern hören ließ, dem ein verspätetes Wimmern und ein reflexartiges Rucken seines Armes folgten. Holz ächzte und klapperte hinter dem Paneel. 

 

Shikamaru grollte leise: „Wie lästig…“

 

Das leise Schlagwort löste bei Neji einen plötzlichen Atemzug aus. Doch der kalte Griff in seinen Eingeweiden ließ ihn nicht los; denn trotz Shikamarus fragilem Versuch an Humor, konnte Neji deutlich das Spielen und Zucken von jedem Muskel fühlen, die sich im Kiefer des Schattenninjas bewegten. 

 

Körper lügen nicht.

 

Nejis Augen wurden weich. Zumindest so viel war an Shikamaru vorhersehbar. Er versuchte, erneut seinen Chamäleonakt aufzurichten und seine Sinne zusammen zu kratzen. 

 

Kontrolle wiederzuerlangen.

 

Hätte Neji das Wesen von Kontrolle nicht so gut verstanden und das Bedürfnis danach, sich zu verteidigen und sich aus jedem möglichen Winkel abzuschirmen, hätte er sich vielleicht überfordert und ratlos gefühlt. Doch alles, was er fühlte, war der überwältigende Drang zu beschützen. Und es hatte rein gar nichts mit Verpflichtungen, Befehlen oder objektivem Denken zu tun. Es fühlte sich instinktiv, angeboren und unausweichlich an. 

 

Das ist nicht meine Rolle…oder mein Recht.

 

Jetzt im Moment bestand seine Rolle darin, sich um die Schadensbegrenzung zu kümmern.

 

Wie passend…

 

Auf der Suche nach dem schnellsten Weg, die Situation so sicher wie möglich zu gestalten, folgte Neji Shikamarus Beispiel und klammerte sich an die Rettungsleine aus Humor. Zaghaft berührte er mit seinem Mund das Ohr des Nara und wog seine Worte sorgfältig ab, bevor er leise sprach. 

 

„Nicht gerade dein klügster Zug.“

 

„Sag bloß.“, murrte Shikamaru mit einer Stimme, die von Nejis Schulter gedämpft wurde. „Schreib das mit auf die Liste der Vandalismus-Bilanz…“

 

Neji hob eine Braue, erinnerte sich dann aber wieder an seine vorherige Einbruchstaktik. Doch ehrlich gesagt hätten ihn das zerstörte Eigentum oder die Erstattungskosten nicht weniger kümmern können. Das war eine Sache, die sehr leicht behoben werden konnte – es gab deutlich schlimmere Dinge, die hier im Argen lagen. 

 

Das Kratzen zertrümmerten Holzes erklang lauter hinter dem ruinierten Paneel und es rieb in der Bewegung von Shikamarus Faust übereinander, als er forschend seine Finger ausstreckte und krümmte. 

 

„Yep…“, wimmerte Shikamaru das Gesicht verziehend. „Das ist auf jeden Fall gebrochen…“

 

„Deine Hand?“

 

„Die auch.“

 

Die trockene Antwort lenkte Neji nicht von dem Zittern in Shikamarus Stimme ab; als würde sein Körper immer noch von dem Schrei taumeln, den er losgelassen hatte. Und Neji wusste, dass er das Echo dieses Schreis für Wochen hören würde – zusammen mit all den Worten, die an dessen Schmerz geknüpft waren. 

 

‚Manche Dinge gehören in die Schatten…‘

 

Was für Dinge? Vor was versteckte er sich? Die Fragen brachten das Bild von Shikamaru zurück, wie er im Becken um sich schlug; zerfressen von Furcht, während er sich trotzdem unbarmherzig unter Wasser hielt. 

 

Warum?

 

Neji hatte gesehen, wie das Herz des Nara raste, hatte durch Haut und Muskeln bis in den panisch hämmernden Kern gesehen. 

 

Was zur Hölle sucht dich heim, Shikamaru? Und warum jetzt?

 

Die Fragen jagten einen kalten Schauer über Nejis Wirbelsäule und weckten einen noch viel verstörenderen Gedanken. Hatte der brutale Exorzismus seiner eigenen Vergangenheit und ihrer Geister zu einer Wiederbelebung von Shikamarus geführt?

 

Dank dir beherrsche ich die Vier Uhr Morgens Albträume inzwischen verfickt nochmal perfekt…‘

 

Die Luft schwoll in Nejis Lungen an und hielt sich krampfartig darin. Beinahe hätte er einen Satz gemacht, als er den sanften Druck von Shikamarus Hand an seiner Hüfte spürte, dem ein zaghaftes Klopfen des Daumens des Schattenninjas folgte, der einen wohlvertrauten Rhythmus anschlug. 

 

Neji übersetzte die Nachricht in dieser Berührung ohne Umschweife: Atme.

 

Kummer und das Gewicht von Erinnerungen stürzten durch ihn und die Anspannung in seiner Brust erreichte seine Kehle. Er spürte, wie Shikamarus Lippen langsam über seinen Kiefer strichen, bevor sie sich zärtlich an seinen Pulspunkt legten. 

 

„Wie lästig…“

 

Neji schluckte rau, während sich seine blassen Augen schlossen. „Sehr.“

 
 

~※~
 

 
 

Such weiter…

 

Neji durchkämmte die kleine Küchenzeile und suchte die Regale im Schein einer einzigen Wandlampe gewissenhaft ab. Das ambiente, aber nervig schummrige Licht frustrierte ihn in seinen Bemühungen, oder zumindest schob er es darauf, statt auf den steten Strom aus Gedanken und Warnungen, die ihn ablenkten und seine Konzentration stahlen. 

 

Geh. Geh jetzt.

 

Kopfschüttelnd hielt er die manuelle Form der Suche bei und weigerte sich strikt, sein Dōjutsu dafür zu nutzen. Eine Verzögerung gab ihm Zeit nachzudenken, Zeit, die Situation einzuschätzen.

 

Zeit, sich zu konzentrieren.

 

Seine Finger schlossen sich um eine kleine Box, die hinter eine Tüte Tiercracker verborgen war. Langsam zog er sie hervor und spähte auf das Erste Hilfe Symbol. Mission abgeschlossen. Auf dem Absatz machte er kehrt, um den leisen Flüchen und dem Geruch von Kaffee zu folgen, während er sich ununterbrochen darauf vorbereitete, den Schaden einzuschätzen, der sich auf der anderen Seite der Schlafzimmertür befand. 

 

Leise schob er das Paneel zurück und blieb im Türrahmen stehen. 

 

Shikamaru saß auf dem Futon und stierte mit genervter Miene in seine Kaffeetasse. Ein paar dunkle Strähnen waren seinem hohen Pferdeschwanz entkommen und rahmten die angespannte Neigung seines Kiefers wie scharfe schwarze Pinselstriche ein. Sein Yukata hing schief über seiner Brust und legte ein hervorstehendes Schlüsselbein und einen Teil seiner nackten Brust bloß, die sich in einem kontrollierten Rhythmus hob und senkte. 

 

Seine verletzte Hand ruhte auf seinem Schenkel. 

 

Nejis Augen folgten dem Faltenwurf des Yukata, wanderten über die skulpturierten Linien von Schenkel und Knie und senkten sich dann hinunter zu einer verkrampften Wade, in der sich ein Muskel in einem unruhigen Zucken anspannte. 

 

Konzentrier dich.

 

Neji blinzelte sich von dieser ablenkenden Richtung seiner Gedanken zurück und beschäftigte sich wieder mit der Angelegenheit, die auf der Hand lag – buchstäblich. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf Shikamarus Verletzung. 

 

Bring das schnell hinter dich.

 

Es begann mit einer hirnlosen, schwachsinnigen Frage, die sich so automatisch von seinen Lippen löste, dass er sich selbst für die Fähigkeit beglückwünschte, sie ohne das Gesicht zu verziehen stellen zu können.

 

„Hast du Schmerzen?“

 

Shikamaru warf ihm einen äußerst flachen und abgeschirmten Blick zu. „Nein Hyūga, es fühlt sich richtig gut an.“

 

Neji starrte zurück und weigerte sich vehement, sich wie der letzte Trottel vorzukommen. „Auf einer Skala von eins bis zehn.“

 

Eine von Shikamarus Brauen wanderte nach oben. „Eins wäre richtig gut?“

 

Das Schmunzeln, das sich auf Nejis Lippen zu stehlen drohte, erstarb an seinem Mundwinkel. Es war nichts weiter als ein kurzes Zucken, ungesehen in dem dämmrigen Licht. Beide Shinobi sahen sich für einen Moment einfach nur an. Und dann blinzelte Shikamaru und durchbrach den Kontakt auf dieselbe Weise, wie er es bereits vorhin getan hatte. 

 

Er senkte den Blick hinunter auf seinen Kaffee. 

 

Die ursprüngliche Frage blieb unbeantwortet und ließ Neji seine eigenen Schlüsse ziehen. Er schätzte, dass der Schmerz entweder tolerierbar war oder aber, dass es viel zu nervig für Shikamaru war, ihn auszudrücken, ohne dass dabei eine dritte Partei involviert werden würde. Shikamaru hatte bereits die Option ausgeschlossen, Ino für eine provisorische Behandlung zu wecken.

 

Viel zu lästig, hatte er gesagt.

 

Neji ging schwer davon aus, dass er auf das Verhör anspielte, das er anstelle einer Behandlung ohne neugierige Fragen erhalten würde. Kopfschüttelnd schob der Hyūga die Tür zu und schloss die Distanz, wobei er den Tic in Shikamarus Kiefer ignorierte und sich stattdessen auf den derzeitigen Zustand der Monoplegie des Schattenninjas konzentrierte. 

 

„Heb sie hoch.“, instruierte er und ging in die Hocke, während er das Medizinpäckchen auf dem Bett ablegte. 

 

Shikamaru stellte seinen Ellbogen auf das Knie und hob seine verletzte Hand ohne aufzusehen. Vorsichtig griff Neji nach dem Handgelenk des Nara, als die Venen seines Byakugans seine milchigen Augen umrahmten. Aufmerksam scannte er die verletzte Hand mit einem langsamen Blick. Er hatte bereits ein oder zwei Frakturen, aber keine Nervenverletzungen vermutet. 

 

Er hat Glück gehabt.

 

Trotz all dem Gemecker von Shikamaru über sündhaft teure beschädigte Einrichtung, war es dem hochwertigen Lack und dem biegsamen Adlerholz zu verdanken, dass der Schattenninja dem Risiko einer Nervenverletzung durch kleinere, viel bösartigere Splitter entgangen war. 

 

„Deine Nerven sehen gut aus, ebenso die Phalangen. Keine eingesunkenen Knöchel.“

 

„Gut zu wissen.“

 

„Du hast Knochenfissuren am dritten und vierten Metakarpalknochen.“

 

„Super.“

 

Neji strich zaghaft mit dem Daumen über Shikamarus Handgelenk; eine vollkommen unschuldige und unbeabsichtigte Berührung. Er spürte, wie der Puls einen Satz machte und bemerkte, wie sich Shikamarus Finger um die Tasse, die er in der anderen Hand hielt, anspannten. 

 

„Du musst bitte eine Faust machen.“

 

Shikamaru streckte mit einem Stirnrunzeln die Finger aus, bevor er sie zu einem lockeren Ball krümmte. Aufmerksam beobachtete Neji, wie die Knochen arbeiteten und prüfte, dass sich die Finger auch wirklich korrekt einrollten, ohne dabei zu überlappen. Keine Probleme.

 

„Es passt schon.“, murmelte Shikamaru und seine abgeschirmten Augen hoben sich, als Nejis Finger die Knochen auf seinem Handrücken nachzeichneten. „Morgen gehe ich einfach zu Ino oder Sakura, sodass sie mich ein bisschen mit Grün beglühen können.“

 

Neji blinzelte, während sich die zusammengezogene Haut um seine Augen wieder glättete. Akribisch machte er sich daran, die Hand des Schattenninjas zu verbinden; eine Aufgabe, die er mit automatischer Präzision bewerkstelligte, da er es bereits unzählige Male mit seinen eigenen Händen getan hatte. 

 

Shikamaru nippte an seinem Kaffee und schien ein intensives Interesse an dem schwarzen Inhalt zu haben. Das Aroma schwebte warm und kopflastig zwischen ihnen. Doch es konnte den Geruch nicht verschleiern, den Neji bereits vorhin wahrgenommen hatte. 

 

„Du hast wieder geraucht.“

 

Shikamaru zuckte mit den Achseln und schwenkte seine Tasse kreisend herum. „Asuma.“

 

Nicht für eine einzige Sekunde kaufte Neji ihm das ab und hob eine mentale Braue. Gewissenhaft beendete er das Verbinden der Hand des Nara und legte das Erste Hilfe Set beiseite. Das ‚Klick‘ des Deckels erklang aufdringlich laut in dem stillen Raum. 

 

Shikamaru legte seine Hand auf dem Schenkel ab und krümmte den Daumen mit einem finsteren Blick. 

 

Neji begutachtete den genervten Ausdruck, während seine Lippen zuckten, ohne das Lächeln erscheinen zu lassen, das er eigentlich für seine nächsten Worte beabsichtigt hatte. „Wenn es dir irgendein Trost ist; ich bin mir sicher, dass du meinen Kiefer ausgerenkt hättest.“

 

Shikamaru erstarrte kurz und hob den Blick zu ihm. „Zu blöd, dass ich keinerlei Trost aus dem Wissen schöpfen kann, dass jemand anderes das beinahe getan hat.“

 

Nejis Gesicht spannte sich an. 

 

Dieser Kommentar traf auf einen viel zu empfindlichen Nerv. 

 

Er versuchte, den bedeutungsschweren Blick zu ignorieren, den Shikamaru auf seinen verfärbten Kiefer richtete. Energisch weigerte er sich, darauf zu reagieren und stattdessen legte sich eine ausdruckslose Maske über Nejis Züge. Doch sein Verstand stürzte sich sofort auf die Erinnerung an seinen Trotz gegenüber Hitaro und was es ihn gekostet hatte. Der Schmerz, den er verdrängt hatte, stach sich plötzlich warnend in seinen unteren Rücken. Seine Nieren taten weh und Übelkeit wogte durch ihn. Nichts davon zeigte sich auf seinem Gesicht; seine Miene blieb glatt und kontrolliert. 

 

Shikamaru summte und die Beiläufigkeit in seiner Stimme wurde von der Berechnung in seinen Augen ausradiert. „Mit wem hast du trainiert?“

 

Neji sagte nichts, doch sein Kiefer verkrampfte sich. Kurz richtete er seinen Fokus auf das Fenster und sah zu, wie der Regen über die Scheiben rann. Für eine lange Weile musterte Shikamaru ihn einfach nur, bevor sich seine Brauen mit einer sanften Falte zusammenzogen. Es war ein Ausdruck von Sorge, den Neji in seinen Erinnerungen eingerahmt hatte; zusammen mit all den anderen subtilen Nuancen von Shikamarus Mienen. 

 

„Schau mich nicht so an, Nara.“, seufzte Neji. „Es soll nicht deine Sorge sein.“

 

Shikamarus Braue zuckte nach oben. „Sagt der voyeuristische Heuchler, der seinen Hintern auf Rock Lee Art direkt durch eine Mauer in meine Angelegenheiten gebracht hat.“

 

Überrascht von diesem raschen Konter schnaubte Neji und suchte verblüfft nach einer Erwiderung. 

 

Erneut wandte er den Blick ab. 

 

Verdammt.

 

Shikamaru schmunzelte schief. „Na super. Wenn ich gewusst hätte, dass dich das zum Schweigen bringt, dann hätte ich mir selbst eine ganze Menge Ärger ersparen können.“ Um seine Worte zu unterstreichen, hob er seine bandagierte Hand. 

 

Neji versuchte, nicht darauf zu reagieren und bemühte sich energisch um Kontrolle über sein Gesicht, bevor seine Maske abrutschen konnte. Doch die stoische Miene bekam an den Mundwinkeln Risse, die ein leichtes Kräuseln verrieten. Es war nicht wirklich ein Lächeln. Als er zurück zu den dunklen Augen sah, die ihn beobachteten, verschwand es wie ein Geist.

 

„Ich habe vorschnell gehandelt.“, sagte Neji widerwillig, das zugeben zu müssen. „Aber ich hatte Grund dazu.“

 

„Achja?“, forderte Shikamaru ihn mit einem misstrauischen Blick heraus. „Ist das derselbe Grund, aus dem du mich beobachtet hast?“

 

Nejis Lippen spannten sich an, während sich sein Körper nach hinten neigte und sich seine Defensiven aufrichteten. Doch es trug nichts dazu bei, das grelle Rampenlicht abzuwehren, das Shikamarus Worte auf seine Schwäche geworfen hatten. Seine größte Schwäche. Aber er konnte es nicht leugnen. 

 

„Du kennst meinen Grund.“

 

Shikamaru senkte den Blick und schluckte schwer, bevor er seine Hand zwischen ihnen nach oben warf, als wollte er die Worte fortwischen. „Ich weiß einen Scheiß, wenn es um deine Beweggründe geht, Neji. Deinen Verstand verstehen zu wollen kostet mich beinahe meinen eigenen.“

 

„Beinahe?“, erwiderte Neji, während er rücksichtslos seinen Stolz an die Kandare nahm und darum kämpfte, seine Stimme sowohl ruhig, als auch kontrolliert zu halten. „So sah das von meiner Position nicht aus.“

 

Schnaubend und mit einem reumütigen Kichern kam Shikamaru auf die Beine und zwang Neji dazu, sich in einer fließenden Rückwärtsbewegung aufzurichten. Aufmerksam sah er zu, wie der Nara durch den Raum glitt, während seine Tasse zwischen seinen langen olivfarbenen Fingern hing, bevor er sie auf die verzierte Kommode neben dem Fenster stellte. 

 

Das entschiedene ‚Klack‘ der Keramik rang laut durch das Zimmer. 

 

„Von deiner Position aus.“, plapperte Shikamaru nach und Spott tropfte aus jedem gedehnt gesprochenen Wort. „Wo genau war das doch gleich? Hinter dieser unsichtbaren Linie, über die du dich entschieden hast, einen riesigen Sprung zu machen?“

 

Neji steckte den verbalen Hieb ohne irgendeine Reaktion ein. Doch in seinem Inneren traf der Sarkasmus hart und das vor allem wegen der Tatsache, dass Shikamaru diese zielsichere und unerschütterliche Fähigkeit besaß, sich an jedes von Nejis Worten zu erinnern und sie zu regenerierten Waffen zu verdrehen.  Es trieb die Widerhaken nur noch tiefer. 

 

Die Lippen des Nara bogen sich säuerlich. „Und der Grund für das Übertreten der Linie? Um alter Zeiten Willen? Oder stehst du so sehr auf Schmerzen?“

 

Neji spannte sich an, als die Worte tief in seinen Stolz schnitten – und in noch weit weniger geschützte Bereiche. Dennoch legte er seine Hände vollkommen gelassen an seine Seiten. „Du kennst meinen Grund.“

 

„Nicht wirklich.“

 

„Genauso wie du weißt, dass ich es nicht getan habe, um letztendlich hier zu stehen und Beleidigungen mit dir auszutauschen.“

 

Shikamaru stieß ein raues bitteres Lachen aus und strich ruckartig und zornig die losen Strähnen seines Haares aus seinem Gesicht, während er die Hüfte gegen die Kommode einknicken ließ. „Was denn? Hast du dein Tagespensum etwa schon erreicht, Hyūga?“

 

Nejis Lippen pressten sich zu einer flachen Linie zusammen. „An dieser Stelle hast du mehr als genug Gift für uns beide.“

 

„Gift?“, echote Shikamaru, als seine Braue schon beinahe grausam nach oben schoss. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du derjenige bist, der die Bordifacoum-Impfung bekommen hat.“

 

Oh, wie leicht es gewesen wäre, darauf einzusteigen. Nejis Wirbelsäule versteifte sich gefährlich und sein Stolz brüllte ihn an, den Köder zu schlucken und Shikamaru in diesem bitteren Spiel blutig zu prügeln. Kami wusste, er hätte den Nara von seinem hohen Ross holen können. Er hätte sie auf ein Spielfeld bringen können, auf dem er in der Vergangenheit nicht das geringste Problem gehabt hatte, es gewaltsam zu erobern. 

 

Nein.

 

Neji sog langsam Luft ein und atmete sie ruhig aus; reinigte seinen Körper mit einem einzigen Atemzug von dieser toxischen Gewalttätigkeit.

 

Shikamaru feixte mit eisharten Augen angesichts dieser Darstellung von Gefasstheit. „Gratulation, Hyūga. Was hat das deinen Stolz gekostet?“

 

Der Sarkasmus rollte von Nejis Defensiven ab wie Rauch von Stahl. Er bedachte Shikamaru mit einem langen, beständigen Blick, bevor er sanft zu sprechen begann: „Und was war der Preis, den du gezahlt hast, Shikamaru? Hast du deinen Frieden für die Hoffnung eingetauscht, dass ich den meinen finden würde?“

 

Shikamarus Augen wandten sich so schnell ab, dass sein Kopf der Bewegung folgte und er sein Gesicht wegdrehte, um verstecken zu können, was über seine Miene huschte. Mit seinen Fingern strich er über eine Reihe winziger Glasflaschen, die auf der Kommode neben einer Öllampe standen. 

 

„Frieden…Bruchstücke, Teile…“, murmelte er abgelenkt, hakte Flaschen zwischen seine Knöchel und schob sie umher wie Shogiteile, um die Anordnung zu einem Quadrat zu verändern. „Das ist es, in was wir handeln, oder?“

 

Neji sah ihm schweigend zu. Worte schwebten und kitzelten auf seiner Zunge, doch er schluckte sie hinunter. Sein Schweigen zog Shikamarus Aufmerksamkeit zu ihm, wobei der Seitenblick verschlossen und abgeschirmt war – aber etwas weit weniger Definiertes flackerte direkt unter der Oberfläche. 

 

„Sind schon ein gutes Team, oder? Ich bin kalkuliert und du bist kontrolliert.“ Ein weiteres Tanzen seiner Finger und die Flaschen standen wieder ordentlich in ihrer ursprünglichen Anordnung. „Wir machen schon einen ziemlichen Aufstand mit diesem ganzen Spiel, huh?“

 

„Das ist nicht wahr.“

 

„Schwachsinn!“, spie Shikamaru mit aufblitzenden Augen aus und ein Schwung seiner Hand sandte die Flaschen schmetternd und klirrend durch das Zimmer. „‘Unsere Schicksale sind hierin festgelegt!‘“ Er wirbelte zu Neji herum und lachte in sardonischem Erstaunen. „Du bist ein gottverdammter Lügner, genauso wie ich. Na, wie ist das für deine kostbare Entwicklung, Hyūga? Es kann gar nicht mehr rückwärts gehen.“

 

Neji sagte gar nichts zu seiner Verteidigung, was dafür sorgte, dass sein Stolz ihn vollkommen zerriss. Doch hier stand weit mehr auf dem Spiel als der Stolz, der ihn fast das Leben gekostet hatte. 

 

Und so schmerzhaft es auch war, besagten Stolz zu opfern; die stille Taktik funktionierte. 

 

Shikamaru starrte ihn in bitterer Verwunderung an und Emotionen huschten viel zu schnell über sein Gesicht, um sie einordnen zu können; etwas, das nah an Zorn war und von Alarm und Furcht zu Fall und direkt wieder zu Wut gebracht wurde. 

 

Gut.

 

Zorn konnte Neji verstehen, denn er hatte sich oft genug in dessen Gesellschaft befunden. Er wusste, wie man ihn unterhielt, ihn nährte und Wirt für die Rage spielte. Und mit diesem Wissen beobachtete er mit nichts als ruhigen Verständnisses. Er nahm sich einen bedächtigen Moment, um Worte aneinander zu knüpfen, die Shikamaru nicht packen, verdrehen und in Waffen verwandeln würde. 

 

Ich weiß, wie es ist zu kämpfen…und warum du es tust…

 

Traurig schüttelte Neji den Kopf. 

 

„Bei all den Lügen zwischen uns, Shikamaru, sind keine annähernd so beleidigend für mich, wie die Wahrheiten, die du verdreht hast.“, intonierte Neji sanft und fuhr fort, als Shikamaru stumm blieb. „Und ich wäre zornig, wenn ich nicht wüsste, dass du solche Angst hast.“

 

Die Reaktion darauf kam unmittelbar. 

 

Shikamarus Augen wurden mit einem aufgeschreckten Aufblitzen rund und die Muskeln in seinem Hals zogen sich ruckartig straff. Neji nahm diese panische Reaktion mit einem empfindlichen Schmerz hinter seinen Rippen in sich auf. Er ließ nicht zu, dass seine Augen diesen Kummer preisgaben und sah den Schattenninja weiterhin mit unlesbarer Regungslosigkeit an. 

 

Und da sich Shikamaru von dieser Regungslosigkeit bedroht fühlte, zog er sich davor zurück. 

 

Er entfernte sich von der Kommode; hingezogen zu den Schatten in den Ecken des Raumes, während er mit langsamen Schritten in ihre dunklen Vorhänge ein und aus lief und sich mit den Handflächen über seine mageren Wangen rieb. 

 

Neji musterte ihn wie das Epitom von Kontrolle, wenn nicht Ruhe. Doch der Drang, etwas zu tun trieb ihn in den Wahnsinn. Allerdings hoffte er, dass seine Worte an diesem Punkt lauter sprachen, als irgendeine Handlung, die er vielleicht in Betracht gezogen hätte.

 

Warte es ab…

 

Und das tat er. Geduld schlug in ihm Wurzen und er sah zu, wie Shikamaru zwei ziellose Umlaufbahnen in dem Zimmer beschrieb, die letztendlich wieder bei dem Futon endeten. Dort drehte sich der Schattenninja und sank kraftlos und kopfschüttelnd auf den Rand des Bettes. 

 

Neji wartete einen Herzschlag, bevor er sich ihm zuwandte und vorsichtig die Spannung testete. 

 

Shikamaru reagierte darauf, indem er jede Chance auf Konfrontation blockierte. Er schloss die Augen, stützte die Ellbogen auf seine Knie und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht, während er schwer hinein seufzte. Als er weiter beobachtete, konnte Neji deutlich an dem glasigen Starren des Schattenninjas erkennen, dass sich seine Konzentration nach innen gerichtet hatte. 

 

Ein Rasseln aus Regen und Wind, die gegen die Scheiben schlugen, durchbrach den Bann. 

 

Kurz schniefend schüttelte Shikamaru den Kopf und griff weiter nach oben, um seine Fingerspitzen gegen seine Haarlinie zu pressen, während sich seine Daumen in die Schläfen gruben, als könnte er sie durchstechen. 

 

Neji konnte nur erahnen, in welcher Geschwindigkeit sein Verstand gerade raste. 

 

Eine Meile in der Minute…so wie immer…

 

Stress schien lauter als der grollende Sturm aus ihm zu rollen. 

 

Und Neji stand im Zentrum von allem; vollkommen gefasst im Angesicht von etwas, das wie ein Zyklon um die Ränder seiner Kontrolle peitschte und ihn in einem Tauziehen zwischen ‚Stellung halten‘ und ‚Distanz schließen‘ vor und zurück zerrte. In den entgegengesetzten Gefühlen, die der Nara in ihm auslöste, war keinerlei Versöhnung zu finden. 

 

Und der letzte Zug kam, als Shikamaru den Blick hob. 

 

Neji stockte der Atem. 

 

Diese dunklen Augen sahen ihn direkt an und schimmerten dabei wie lackiertes Ebenholz. 

 

Ohne nachzudenken setzte sich Neji in Bewegung. Ein einziger langer Schritt brachte ihn in Reichweite und er ließ sich auf ein Knie sinken, bis er Shikamaru auf Augenhöhe begegnete. Schlaff fielen die Hände des Nara zwischen seinen Knien nach unten, während dunkle Augen über Nejis Gesicht wanderten. 

 

Keiner der beiden Shinobi sagte etwas. 

 

Schweigend musterten sie sich gegenseitig und Zeit versank in eine Art unheimlichen Stillstand. Auf der anderen Seite des Zimmers begann der wabernde Dampf von Shikamarus Tasse abzukühlen und löste sich im Nichts auf. Draußen verstummte das Rollen des Donners und das Prasseln des Regens auf der Veranda verschwand unter rhythmischem Herzschlag und dem Summen von Blut. 

 

Ein Hauch von Licht wurde von Nejis Hitai-ate reflektiert. 

 

Shikamarus Augen richteten sich zur selben Zeit nach oben, als sich seine bandagierte Hand hob. Mit den Fingerspitzen strich er zaghaft über den kalten Stahl des Hitai-ate, bevor er seinen Daumen unter die Metallplatte hakte und aufwärts schob. 

 

Neji versteifte sich. 

 

Shikamaru bemerkte die Reaktion und lenkte seine Berührung um. Mit einem leicht schwieligen Daumen fuhr er unter einem mondsteinhaften Auge entlang, dann hinunter über den hohen Grat von Nejis Wangenknochen und bis zu seinem Mundwinkel. 

 

„Ich brauche deinen Grund nicht.“, raunte Shikamaru. „Und ich will es niemals wissen.“

 

Neji blinzelte langsam um zu signalisieren, dass er verstanden hatte. 

 

Ein trauriges Lächeln berührte einen Mundwinkel des Nara. „Was zur Hölle macht mich das? Heuchlerisch?“

 

Neji neigte mit einem leichten Kippen des Kiefers seinen Kopf in Shikamarus Berührung. „Menschlich.“

 

Und das war genug. Genug, um die Veränderung in Shikamarus Atmung zu spüren. Neji und Shikamaru lehnten sich zur selben Zeit nach vorn und legten ihre Stirnen aneinander, wie sie es in der Vergangenheit unzählige Male getan hatten. Im Tandem bebten Atemzüge aus ihnen; warm und wortlos und dennoch lauter und wahrer sprechend als es Gewalt oder Gift jemals könnten. 

 

Sie packten den Nacken des jeweils anderen und verankerten sich nah beieinander. 

 

Beinahe zu nah. 

 

Shikamarus Körper verschloss sich, als wollte er sich davon abhalten, nach vorn zu fallen. Doch nichts auf der Welt konnte Neji davon abhalten, zurück zu fallen – zurück in ein Fühlen, das er nicht bekämpfen konnte. Es rasselte und zerrte heftig an den Ketten um sein Herz; ließ ihn glauben, dass er alle Bande zerbrechen konnte außer das eine, das ihn genau hier hielt. 

 

Wie kann ich an dich gekettet sein…und mich dennoch so frei fühlen?

 

Und dann spürte er, wie Shikamarus Finger nach unten glitten und unschuldig seine Haut massierten, bevor sie unter den Kragen seines Yukata tauchten und jedem einzelnen Wirbel folgten, bis ihr Zielort Neji Sekunden zu spät bewusst wurde. 

 

Sie strichen liebevoll über seinen Chakra geladenen blinden Fleck. 

 

Die Reaktion erfolgte sofort. Lust erblühte und rollte über Nejis Schulterblättern und seinen Rücken hinunter, knisterte durch verletzte Muskeln und wirbelte über Haut wie Staub und Asche, die ein Brennen androhten. 

 

Neji biss die Zähne zusammen und bog sich mit einem Zischen nach hinten. 

 

Shikamarus Atem spielte gegen seinen Mund. „Sag mir, dass du das fühlst…“

 

Götter im Himmel, er fühlte es. 

 

Es nährte diese urtümliche Sehnsucht tief in der Magengegend des Hyūga und drohte, einen Hunger zu wecken, der in seinem Bedürfnis viel zu gierig war, um so einfach kontrolliert zu werden. 

 

Kontrolle…

 

Kopfschüttelnd atmete Neji langsam durch die Nase und seine Opalaugen flatterten zu einem Halbmast auf. „Schubs mich nicht, Shikamaru.“, raunte er zurück. 

 

Shikamaru knurrte gegen seine Lippen und grub seine Finger, die an den Nacken des Hyūga zurück gekehrt waren, hart in die Haut. „Sag mir einfach nur, dass du es fühlst.“

 

Neji spannte sich angesichts der rauen Kante in seiner Stimme an. Er zog sich etwas zurück, um die Augen des Nara zu suchen. Doch er erhielt keine Gelegenheit, einen Blick auf das zu erhaschen, was in ihnen stand. Shikamarus Wimpern senkten sich wie eine Tür, die Neji vor der Nase zugeschlagen wurde und jeden Zutritt verwehrte. 

 

„Verstecke dich nicht vor mir, Shikamaru.“

 

„Sag mir, dass du es fühlst.“

 

Neji legte den Kopf zur Seite und strich mit seinem Daumen über Shikamarus Kiefer, bevor er das Kinn des Nara nach oben neigte, sodass ihre Lippen aneinander stupsten. Es war nur der Hauch einer Berührung, aber in der Sekunde, als ihre Lippen übereinander strichen, spürte Neji, wie Shikamarus Atem heftig stockte und zitterte. 

 

„Es fühlen…“, murmelte Neji, während er Shikamaru durch dichte Wimpern musterte. „Oder dich fühlen?“

 

Shikamaru antwortete nicht. 

 

Verwirrung und Besorgnis wuschen eiskalt über Neji hinweg und milderten die Hitze in seinem Blut. Er blinzelte und zog fragend den Kopf zurück. Sein Körper zitterte vor Anspannung und Erregung und die Luft war so schwer mit beidem, dass es sich anfühlte, als würde Elektrizität über seine Haut tanzen. 

 

Gott, wie kannst du mich nur fragen, ob ich das fühle?

 

Ihm blieb keine Zeit, seine Gedanken auszusprechen. Shikamarus Lider hoben sich und das leichte Kräuseln seiner Lippen war sowohl zynisch als auch müde; doch der Ausdruck war von der tiefen Traurigkeit in seinem Blick verwässert. Und es war diese Traurigkeit, die dafür sorgte, dass sich Nejis Augen mit Verstehen weiteten.

 

„Dieser Verstand von dir…“ Mit den Fingern strich er über die markante Kante von Shikamarus Wangenknochen und folgte der verblassenden Narbe. „Denkst du, dass du hiervon aufwachen wirst, Shikamaru?“

 

Den Kopf abwendend schloss Shikamaru kummervoll die Augen. 

 

Die Reaktion schmerzte Neji. Er schluckte die Enge in seiner Kehle hinunter, fuhr mit seinen Lippen über das freigelegte Ohr des Schattenninjas und erwärmte dabei den kühlen Stecker, der dort hinein gepierct war. 

 

„Das hier ist kein Traum. Sieh mich an Shikamaru…“, wisperte Neji. „Sieh mich…“

 

Shikamarus Körper spannte sich gegen ein Erschauern an und Neji hakte einen Daumen hinter den Kiefer des Schattenninjas, um das Flattern seines Pulses zu spüren. 

 

Körper lügen nicht…

 

Shikamarus Atmung halbierte sich und seine Worte waren noch leiser als ein Wispern; nicht dazu gedacht, von irgendjemandem gehört zu werden. „Ich sehe dich immer; die ganze Zeit.“

 

Nejis Gesicht verzog sich qualvoll. Sehnsucht und Verständnis stiegen in ihm auf und sickerten wie Blut durch die Risse, die sich in sein Herz brachen. „Aber du fühlst mich nicht immer, oder?“

 

Ein erstickter Klang verfing sich hinter Shikamarus Zähnen, während er den Kopf schüttelte. „Nicht, Neji.“

 

„Nicht was?“ Neji senkte seine Lippen hinunter zu der Mulde am Hals des Nara und hauchte seinen Atem in die flache Senke, die sich vertiefte, als der Schattenninja schluckte. „Es real werden lassen?“ Zaghaft kratzte er mit den Zähnen über ein bloßgelegtes Schlüsselbein. 

 

Shikamaru zischte und der Klang schoss scharfe dunkle Erregung Nejis Wirbelsäule hinunter. Süchtig machendes und pures Verlangen begann in seinem Blut zu kribbeln. Es schrie nach dem heftigen Kick eines Gegenmittels, das von demselben Gift kam. Diese drogenähnliche Begierde, zu der ihn schon allein der Geruch von Shikamarus Haut lockte. 

 

Selbst meine Erinnerungen an dich…sind nichts weiter als Geister…im Vergleich hierzu…ich will, dass es real ist…

 

Neji strich mit den Lippen über die straffen Sehnen in Shikamarus Hals. Mit offenem Mund hauchte er langsame phantomhafte Küsse über jede Seite seiner Kehle und liebkoste die Haut mit nichts weiter als dem feuchten Rollen seiner Atmung und dem leichten Zwicken seiner Lippen in eine erregte Rötung, bis er hörte, wie der Nara durch die Nase keuchte. 

 

Neji knurrte angesichts der hektischer werdenden Atemzüge. 

 

Ich will es…

 

Und dann fühlte er es. 

 

Verlangen. Bedürfnis. 

 

Sie stiegen unaufhaltsam in ihm auf, fluteten sein Netzwerk in Wellen schwerer Hitze und schickten eine pulsierende Empfindung wie warmen Honig in einem harten Pochen zwischen seine Beine. Es verschlang Angst und drohte, Bewusstsein und Kontrolle fort zu sengen und stattdessen eine fleischliche, dominante und glühende Begierde in Flammen zu setzen. 

 

Ich will, dass du unter mir brennst…

 

Nejis Mund hielt mit bloßen Zähnen gegen die Unterseite von Shikamarus Kiefer inne und seine Zungenspitze zog einen heißen nassen Pfad über den Pulspunkt. 

 

„Shikamaru.“, schnurrte er und liebkoste jede einzelne Silbe mit einem tiefen sinnlichen Murmeln. „Gott weiß, ich werde dafür sorgen, dass du das hier fühlst…“

 

_________________________

Oh yeah, ich denke, ihr wisst alle, was als nächstes kommen wird ;) 

Nochmal ein paar sehr intime Momente zwischen Shikamaru und Neji, die wieder sehr viel über diese tiefe Verbindung der beiden aussagen, finde ich. Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel so gut gefallen hat, wie mir, als ich es geschrieben habe :)

Freu mich natürlich wie immer riesig über ein paar Kommentare und möchte mich ganz herzlich für das zehnte Sternchen bedanken, ich habe mich abartig gefreut! <3
 

Vielen vielen Dank wie immer an alle meinen lieben Reviewer/innen und Leser/innen <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lady_Ocean
2021-08-23T13:36:01+00:00 23.08.2021 15:36
Shikamarus Schrei muss echt markerschütternd gewesen sein. Mir tut es in der Seele weh, ihn so zu sehen. Aber vielleicht hat Neji hier für den Augenblick erreicht, was er wollte. Shikamaru hat endlich einmal ein Stück weit losgelassen, hat den Schmerz rausgelassen, den er sich immer verbietet. Und Neji hat im Folgenden wirklich sehr elegant reagiert, um sie beide wieder auf sichereres Terrain zurückzubringen. Mit der Schadensbekämpfung hat er im Prinzip ganz genau das gemacht, was Shikamaru zuvor definiert hat: bekannte Grenzen zu ziehen. Humor ist ein Feld, das ihnen beiden vertraut ist. Und es ist ein Feld, das sich auf der Ebene von Freundschaft abspielt (vor allem in ihrem Fall). Mit seinem Kommentar hat Neji also Shikamaru Orientierungspunkte in die Hand gegeben, inmitten all des Chaos, das gerade um ihn herumgewirbelt war. Genauso hatte es Asuma am Abend zuvor bei Ino geschafft, ihr Halt über sich selbst zurückzugeben, fällt mir da gerade ein. Humor hilft viel. Und selbst wenn es nicht Humor ist - bekannte Themen, die sich auf sicherem Boden, abseits der Probleme, die einen gerade erdrücken, abspielen, sind immer ein willkommener Rettungsring, wenn man gerade nicht über eine bestimmte Sache sprechen kann oder möchte.
Und apropos "Rettungsanker": Dass Neji plötzlich wieder vergessen hat zu atmen, als er über den möglichen Auslöser von Shikamarus Zustand nachgedacht hat, ist vielleicht auch ein gewisser Rettungsanker für Shikamaru. Neji an die Atmung zu erinnern, auf seine subtile, aber längst routinierte Art, ist auch ein festes Muster zwischen ihnen. Und es ist eine Sache, bei der er helfen kann. Mit seinen eigenen überwältigenden Problemen, die er einfach nicht unter Kontrolle bekommt, fühlt er sich jämmerlich ausgeliefert, machtlos. Da tut es gut, wenn es Dinge gibt, bei denen man nützlich sein kann. Auch wenn es nur etwas Kleines ist. Eventuell ist Neji das auch (in Ansätzen?) bewusst. Du, Scatach, hattest ja auch den Denkanstoß gegeben, dass Neji fürchten könnte, dass Shikamaru sich in die Hyuga-Angelegenheiten einmischt, wenn er erfährt, was Hitaro tut. Gerade kam mir der Gedanke, dass das sehr gut möglich ist. Es würde Shikamaru das Gefühl geben, etwas bewirken zu können, selbst wenn es kein ausgeklügelter Plan ist (und eigentlich weiß er ja, dass er in Bezug auf Neji oft genug nicht klug bzw. kalkuliert handelt). Und wenn er sich dann aus reiner Verzweiflung weismachen würde, dass er was Gutes bewirken könne, bei den Hyuga reinplatzt, wäre das nächste Desaster vorprogrammiert.
Dennoch ist es schade, dass Neji Shikamarus Interesse abblockt - auch wenn er es vielleicht abblocken muss. Es treibt halt einen weiteren Keil zwischen sie, wischt die Nähe wieder fort, die sich gerade erst zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Im Prinzip ist das hier eine Fortsetzung des endlosen Hin und Her, welches wir die ganze Zeit schon zwischen den beiden beobachten können. Was es auch so ein Drama macht, sich das ganze mit anzugucken. In dem einen Moment denkt man sich noch: 'Awwwwwww' und 'Ja! Kommt euch wieder näher! Öffnet euch!' und im nächsten Moment ist es wieder: 'Au, das tat weh.' und 'Och nöööööööööö. T_T' Unglaublich, wie oft sie zwischen diesen beiden Modi wechseln, ohne dass der Biss und die Kälte zu einem Hollywood-Drama eskalieren (bei meinen Eltern wäre das regelmäßig eskaliert. Mit jedem einzelnen Anlass ^^°), aber auch ohne dass der Funke so weit auflodert, dass eine heiße Flamme aus ihm wird, die keiner von beiden noch aufhalten kann. Wobei sie zu Beginn einmal kurz davor standen. Bis die Angst in Nejis Augen getreten ist und Neji, der ohnehin schon tiefbesorgt um Shikamaru gewesen war, in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Alles weitere konnte echt kein guter Nährboden für haltlose Liebkosungen und ein bedingungsloses Einfordern von Nähe sein. Wobei die Karten jetzt ja wieder etwas neu gemischt wurden. Und die Zeichen stehen eindeutig. :D Gott, ich PLATZE vor Spannung auf das nächste Kapitel! Und ich glaube, diesmal wird Neji wieder die meiste Zeit über die Führung übernehmen (hatte er in der Vergangenheit auch schon, aber nicht aus so triftigen Gründen) und ich bin gespannt, wie er Shikamaru in die Gegenwart zurückholen will. Ich vermute jedenfalls etwas sehr Romantisches, Emotionales. ^^

Und man merkt auch wieder, wie sehr sich die Rollen der beiden inzwischen vertauscht haben, wo nun Shikamaru fragt: "Was zur Hölle macht mich das?" und Neji derjenige ist, der antwortet: "Menschlich." Diese Stelle war für mich auch einer der wichtigsten Punkte in diesem Kapitel. Aber "Make it real" ist definitiv eine noch bessere Wahl für den Titel. Wirklich unglaublich, wie du die Essenz der Handlung immer einfängst.

Und: Als Neji und Shikamaru über das Ausmaß an Schmerzen in Shikamarus Hand geplänkelt haben, musste ich schmunzeln. Das war wieder so niedlich, so typisch für die beiden. Das sind so diese Szenen, die ich wahrscheinlich genauso vermisst habe wie die beiden selbst. Nach Shikamarus "Eins wäre richtig gut?" hat mein Kopf für Neji noch "Kommt drauf an, ob du masochistisch veranlagt bist" hinzugefügt. ^^
Antwort von:  _Scatach_
23.08.2021 20:55
Ja, Shikamarus Schrei hat Neji wirklich bis ins Innerste getroffen! Im Grunde hat Neji in gewisser Weise tatsächlich erreicht, was er wollte. Aber so etwas hätte Neji niemals erwartet. Er ist wieder mal geschockt, wie heimgesucht Shikamaru offensichtlich ist.
Humor ist tatsächlich ein sehr wichtiges Spielfeld zwischen den beiden. Und es ist vor allem deswegen so etwas besonderes, weil sich Neji mit NIEMANDEM sonst humorvoll benimmt. Er ist ja sonst immer der zugeknöpfte arrogante Hyūga. Nur bei Shikamaru legt er diese Maske ab und Shikamaru weiß das, was diese Augenblicke nur umso kostbarer für beide macht.

Mh, so habe ich tatsächlich noch gar nicht betrachtet, aber es macht auf jeden Fall total Sinn, dass es für Shikamaru wie eine Rettungsleine ist, dass er in ein gewohntes Muster zurückfallen kann, indem er mit dem Daumen den Takt für Nejis Atem vorgibt. Es bringt sie auf eine gewisse Weise auch wieder zurück auf bekanntes Terrain. Finde ich richtig spannend den Gedanken *-* :)

Oja, das Risiko ist SEHR groß, dass sich Shikamaru einmischen würde, wenn er wüsste, wer Neji das angetan hat, vor allem in seinem jetzigen labilen Zustand. Wenn er klar denken könnte und nicht so labil wäre, dann würde er sich zwar auch einmischen WOLLEN; würde sich aber erstmal zurückhalten, weil er ja eben auch mehr als gut weiß, dass Neji es überhaupt nicht leiden kann, wenn man sich in seine Angelegenheiten mischt. Wenn er psychisch stabil wäre, würde Shikamaru wohl erst einschreiten, wenn er merkt, dass es für Neji wirklich lebensbedrohlich oder die Situation nicht länger tragbar ist.

Stimmt schon, es ist wirklich eine Fortsetzung dieses 'EIn Schritt vor, zwei zurück' ^^ Freut mich aber, dass es eben nicht zu einem Hollywood Drama wird :D *Puh* ^^

Haha, ja ich hoffe, dass das nächste Kapitel morgen kommen wird. Gerade bin ich echt ziemlich mit Urlaubsvorbereitungen beschäftigt -.-' Und außerdem bin ich bei solchen Kapiteln immer noch kritischer mit mir selber als sowieso schon ^^ Bei Lemon bin ich immer MEGA unsicher...

Ja, das ist auch einer der absoluten Schlüsselaugenblicke in dem Kapitel. Und ich hatte tatsächlich länger gehadert, wie ich das Kapitel betiteln soll. Freut mich aber sehr, dass dir 'Make it real' so gut gefällt und ich bin richtig rot geworden wegen des Kompliments!! <3 Vielen vielen Dank, es freut mich sehr, dass du meine Titel so passend findest.

Haha, ja das sind immer so ein bisschen die leichten lockeren Momente zwischendurch ^^ Schön, dass es dir so gut gefallen hat :)

Vielen lieben Dank wieder für deine wunderbaren Kommentare *-*
Von:  SasukeUzumaki
2021-08-22T18:33:41+00:00 22.08.2021 20:33
Hey Scatach 😊

Ohje wow was für ein Kapitel 😯 da fehlen mir ja fast die Worte bei den ganzen Gefühlen. Ich kann echt verstehen das es dir beim schreiben sehr gefallen hat, mir beim lesen auch. 😁

Uiuiui ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel *hust 😅 aber ich frage mich ob es wirklich so gut ist oder ob es die ganze Sache nochmal schwerer macht 😣 ich hoffe für die beiden natürlich nur das beste 🥰

Ich liebe die Btb Serie und deinen schreibstil total. Man merkt wirklich wieviel dir das alles bedeutet und mit welcher Hingabe du schreibst. Es ist sehr inspirierend. 😍☺

Liebe Grüße ❤

SasukeUzumaki
Antwort von:  _Scatach_
24.08.2021 19:08
Hey :)

Awww, vielen Dank, es freut mich sehr, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat :)

Haha, ja, ich hoffe, dass du das nächste Kapitel mindestens genauso mögen wirst :D
Mh, deine Sorge ist auf jeden Fall berechtigt, aber spoilern will ich dich hier nicht ;)

Oh Gott, vielen vielen Dank für dieses liebe Kompliment!!! *-* Das bedeutet mir wirklich viel. :)

Ganz liebe Grüße,
Scatach <3
Von:  Scorbion1984
2021-08-20T19:25:05+00:00 20.08.2021 21:25
Ein sehr emotionales Kapitel, der Kampf ihre Gefühle zu zulassen ist nicht so leicht für sie .
Traurig ist aber auch das sie in der Vergangenheit festsitzen ,das sie immer noch ihren Weg bestimmt .
Antwort von:  _Scatach_
24.08.2021 19:06
Nein, Gefühle zuzulassen und sie vor allem zu zeigen, ist wirklich alles andere als einfach für die beiden, das stimmt.
Zumindest Neji hat ja schon angefangen, sein Leben nicht mehr von seiner Vergangenheit beeinflussen zu lassen.


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