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Heroes Unite

von

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Kapitel 14

Cyborgs System fuhr wieder hoch. Nach der unerwarteten Zeitreise durch den bösen Geist hatte es sich kurzzeitig abgeschaltet und mit der Rückkehr seiner Sinne bemerkte der Halbroboter dann auch das stupsen an seinem Körper. Er öffnete die Augen und blickte in einen wolkenverhangenen Himmel. Da war wieder dieses stupsen. Sich den Kopf haltend richtete Cyborg sich auf und hörte gleich die erschrockenen Geräusche und hastiges zurück gestolpere. Er sah sich um. Ein paar Männer standen mit etwas Abstand um ihn herum und blickten ihn neugierig, überrascht aber auch etwas erschrocken an. „Uhm... hallo.“ sagte Cyborg, aber das schien die Männer nur noch mehr zu erschrecken. Als er aufstand wichen sie noch weiter zurück. „Uhm... Könnt ihr mir sagen, wo ich hier bin?“ Sie sahen ihn verständnislos an und dann fiel Cyborg ihr Kleidungsstil ins Auge. Sie trugen grob zusammen gelegte Felle. Ihre Haare waren ein wildes Durcheinander und Speere waren auf ihn gerichtet. Wohlmöglich als Schutz vor dem unbekannten Etwas, das er wohl darstellte. Modern sahen diese Männer ganz und gar nicht aus.

>Okay, Cyborg.< dachte Cyborg. >Du wurdest auf jeden Fall durch die Zeit geschleudert. Nur wo bist du? Und wann bist du?< Er sah die Männer wieder an, die ihn immer noch anstarrten. >Die wirken nicht wie aus der Zukunft.< dachte er, hob seinen Arm und tippte auf dem Bildschirm herum, der kurz darauf aufleuchtete, doch er bekam kein Ergebnis. Der Bildschirm auf seinem Arm zeigte nur Störsignale an, als sei irgendwas in dessen System nicht richtig. „Na wunderbar...“ grummelte Cyborg. Die Männer ließen ihn nicht aus den Augen. Ihn, das seltsame Etwas, was urplötzlich in ihre Welt gestolpert war.

„Vielleicht sind ja...“ murmelte Cyborg und zog seinen Communicator hervor. Doch alles, was der von sich gab war ein rauschen und ein Störbild, auf dem weiße und schwarze Pixel umher tanzten wie in einem wilden Schneesturm. Entweder, der Communicator war defekt, oder er war alleine hier in dieser Zeit. Wieder glitt sein Blick zu den Männern. Sie wirkten wie die Repliken der Höhlenmenschen aus den Museen. Also war er in der Steinzeit gelandet? Auf jeden Fall hatten sie noch nie so etwas wie ihn gesehen. So etwas gruseliges, fremdes. Naja, kein Wunder. Zukunft traf auf die Anfänge der Menschen. Wann kam sowas schon mal vor? Aber wie kommunizierte man mit Höhlenmenschen?

Cyborg rieb sich das metallene Kinn. Auf jeden Fall wirkte er bedrohlich auf sie. Aber wie sollte er ihnen diese Angst nehmen? Ein Stupser riss ihn aus seinen Gedanken, als sich einer der Männer vor getraut hatte und ihn mit seinem Speer angestupst hatte. Wahrscheinlich als Test, ob das komische Etwas ihm jetzt den Kopf abbeißen würde oder nicht und als Cyborg nichts dergleichen tat schlichen die Männer wieder näher, diesmal offenbar mit mehr Neugier als Vorsicht. Eine zögerliche Hand wurde ausgestreckt und sein Arm berührt. Das Gefühl seines metallenen Körpers schien den Urmensch neugierig zu machen. Er wandte sich an seine Freunde und schien mit ihnen zu sprechen. Nicht in grunzenden Lauten wie die moderne es gerne darstellte. Es war vielmehr eine grollende und kehlige Sprache, die Cyborg nicht verstand. Aber er konnte sich durchaus vorstellen, das der Höhlenmensch „Fasst mal an!“ zu seinen Kollegen gesagt hatte, denn jetzt rückten mehr Hände näher und berührten ihn.

Irgendwann wurde das Cyborg zu viel. „Hey, lasst das!“ Die Höhlenmenschen wichen zurück und richteten wieder ihre Speere auf ihn. Oh na super. Er hatte sie wieder verschreckt. Aber das war wohl unvermeidbar gewesen. Diese Urmenschen hatten etwas wie ihn noch nie gesehen, geschweige denn gehört. Sie mussten sich wohl noch an das neue Etwas gewöhnen. Immerhin griffen sie ihn nicht an. Tja. Nur wie kam er jetzt in die richtige Zeit zurück? Ohne das Amulett des Zeitgottes oder den Stab, den Dannys böses Ich in seiner Gewalt hatte saß er wohl erst einmal hier fest und die einzige Gesellschaft die er so lange hatte... waren wohl diese Jäger.

 

Ein Knurren hinter Cyborg zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Die Jäger richteten ihre Speere in seine Richtung, aber offenbar nicht direkt auf ihn. Cyborg drehte sich um. Drei große, sandfarbene Raubkatzen standen da. Aus ihrem Oberkiefer ragten zwei Zähne, lang wie Dolche. Das waren ohne Zweifel Säbelzahnkatzen. „Wollt ihr Stress?“ Cyborgs Mund verzog sich zu einem lächeln und er erhob den Arm. „Die Zukunft sagt Hi!“ Doch in dem Moment, als er seine Kanone aktivieren wollte, schaltete sich sein System prompt ab. Die blau leuchtenden Teile auf seinem Körper hörten auf zu leuchten und wurden grau und Cyborgs Welt wurde dunkel.

 

Bereits zum zweiten mal an diesem Tag fuhr Cyborgs System wieder hoch. Während sein Blick sich aufklarte fragte sich der Halbroboter, wieso sein System ihm den Dienst quittiert hatte. Er hörte Geräusche. Knurren und brüllen aber auch das Geschrei von Menschen. Sein Blick fiel auf die Jäger, die in einem Halbkreis vor ihm standen und die Säbelzahnkatzen zurück drängten. Beschützten sie ihn? Zumindest wirkte es so, so wie sie die Bestien von ihm fort trieben.

Eine der Katzen hatte einen der Jäger erwischt und ihm mit einem Biss in die Kehle den Gar aus gemacht. Der Körper des Urmenschen sackte zusammen. Doch bevor die Säbelzahnkatze sich mit ihrem Opfer davon machen konnte, packte Cyborg den nun auf dem Boden liegenden Speer und stach nach ihr. „Hey!“ rief er. „Lass ihn los!“ Die Schnauze des Tiers verzog sich und sie wich zurück. „Hier geblieben!“ Cyborg machte einen Satz, packte sie am Nacken und hob sie hoch. Erschrocken fiel der Körper des Urmenschen aus dem Maul der Säbelzahnkatze. Cyborg drehte sich wild um sich selbst und schleuderte die Säbelzahnkatze meterweit davon. Die zweite, die mit einem Tatzenhieb nun die Jäger zurück gedrängt hatte machte einen Satz und schloss ihre Kiefer um seinen Arm. Die spitzen Reißzähne schrammten über das Metall des Halbroboters. „Netter Versuch!“ Wieder packte Cyborg das Tier und schleuderte es der ersten hinterher. Nun allein gegen die Urmenschen und das seltsame Ding drehte die dritte Katze um und rannte davon. Die Jäger rissen ihre Speere in die Luft und stießen Triumphgeheul aus. Mit einem „Boojah!“ stimmte auch Cyborg mit ein.

Doch dann versammelten sich die Höhlenmenschen um ihren gefallenen Freund und klagten. Ein Klagegeheul, wie noch niemand es je gehört hatte schallte durch die Prärie. >Also trauern auch Höhlenmenschen um ihre Toten.< dachte Cyborg während er die kleine Prozession beobachtete.

 

Irgendwie fand sich Cyborg etwas später inmitten der Höhlenmenschen wieder, den Gefallenen tragend, während die Jäger ihn irgendwie überredet hatten, sie zu begleiten, wo auch immer sie ihn hin führten. Möglicherweise zu ihrem Stamm. Aber ob die etwas seltsames wie ihn überhaupt akzeptieren würden?

Der Stamm der Höhlenmenschen lebte in einer recht geräumigen Höhle, die in einer Felswand saß. Frauen und Kinder sowie offenbar Alte saßen um ein Feuer oder bastelten an Speerspitzen oder bereiteten Felle und Knochen vor. Als sich die Jäger mit ihm, dem seltsamen Etwas näherten, verstummte der Stamm und alle Arbeit wurde ruhen gelassen. Augen lagen auf ihm und Cyborg war das langsam unangenehm. Einer der Jäger hielt ihn an und bedeutete ihm, den Gefallenen zu Boden zu lassen. Cyborg gehorchte, legte den Körper, den er getragen hatte zu Boden und wich dann zurück. Der Rest des Stammes versammelte sich um den gefallenen Freund und erneut hallte Klagegeheul durch die Wildnis. Cyborg hielt sich abseits und lies die Höhlenmenschen ihren Verlust beklagen. >Das ist nun mal die harte Realität.< dachte er. >Diese Menschen liegen irgendwann als Knochen irgendwo im Lager eines Museums.< Es war schon ein merkwürdiger Gedanke, an so etwas zu denken, jetzt, wo er die Besitzer solcher Knochen kennen lernen durfte. In der Gegenwart wäre es wohl undenkbar so etwas mit Verstorbenen zu machen aber in Zukunft würde sich wohl auch das wiederholen.

Cyborg riss sich von dem Gedanken los. Es war jetzt nicht die Zeit an so etwas zu denken. Er wandte den Blick zu der Höhle, in der der Stamm lebte. Alles war so primitiv im Gegensatz zu der Technik im Tower und in der Gegenwart. Ein primitives aber auch hartes Leben. Hier und da lagen Knochen herum, Felle oder halb fertige Speere. Auch konnte Cyborg an den Höhlenwänden Zeichnungen ausmachen. Höhlenmalereien. Ein Relikt dieser Gegenwart. Für die Menschen dieses Zeitalters war diese Zeit die Gegenwart. Für ihn die Vergangenheit und ein Cyborg wie er gehörte einfach nicht hier her.

Doch noch mehr Kopfzerbrechen bereitete ihm sein plötzlicher Systemabsturz als er seine Kanone hatte verwenden wollen. War das nur ein merkwürdiger Zufall gewesen oder hatte die Zeitreise seine Systeme gestört? Er hoffte jedenfalls, das es nur temporär war. Wenn er sich im Kampf nicht mehr auf seine Waffen verlassen konnte, dann hatte er ein Problem.

Er beobachtete, wie drei der Jäger ihren toten Kollegen aufnahmen und das Lager verließen. Bestatteten sie ihn oder brachten sie ihn einfach nur irgendwo hin? Aber das würde er wohl nie heraus finden. Nun näherte sich ihm der Rest des Stammes und beäugte ihn genauso neugierig und furchtsam wie die Jäger schon. Aber sie schienen irgendwie zu ahnen, das, wenn ihre Männer ihn her gebracht hatten, er ihnen wohl nicht feindlich gesinnt war. Cyborg lies sie ihn berühren, auch wenn er das nur bedingt duldete. Einmal anfassen pro Person war erlaubt.

„Okay, jetzt reichts aber!“ sagte er, als es ihm dann zu viel wurde. Die Gruppe wich zurück. Aber sie schienen seine Entscheidung irgendwie zu schätzen. Die Frauen kehrten zu ihren Arbeiten zurück, während die Kinder wieder zu spielen anfingen. Doch einer der Alten bot ihm ein Stück gebratenes Fleisch an, das er annahm. Was auch immer das einmal für ein Tier war, es schmeckte doch recht gut, obwohl es nicht gewürzt war. >Vielleicht Mammut.< überlegte Cyborg. Das wusste er von Höhlenmenschen. Sie jagten Mammuts für Fell, Fleisch und Knochen. Vielleicht sah er ja noch ein ausgewachsenes Mammut, wenn er schon Säbelzahnkatzen kennen gelernt hatte.

 

Irgendwann saß der Halbroboter am Feuer bei dem Stamm. Sie hatten ihn freundlich willkommen geheißen, auch wenn er ihre Sprache kein bisschen verstand. Sie benutzten nicht das grunzen wie es im Fernsehen oder anderweitig gerne benutzt wurde. Sie wirkten für die Zeit, in der sie lebten, doch intelligenter als gedacht und benutzten eine Sprache, die in Zukunft ausgestorben sein würde und er, Cyborg, war derjenige, der sie hören durfte.

Die Jäger machten sich irgendwann wieder auf den Weg, da sie bei ihrer ersten Jagd ja etwas ganz anderes gefunden hatten als etwas essbares. Einer von ihnen wandte sich an Cyborg und schien ihn einzuladen, der Jagd beizutreten und er stand auf und folgte ihnen. Natürlich konnte er auch bei dem Stamm bleiben und etwas über ihre Lebensweise erfahren, aber auf der anderen Seite konnte er den Jägern sicher helfen, Nahrung herbei zu schaffen und vielleicht sah er dann ja auch ein Mammut. Nun gut, wenn man Beast Boy kannte, konnte man jeden Tag ein Mammut sehen, wenn man wollte, aber wann sah man schon ein richtiges Mammut und kein grünes?

Er folgte den Jägern als Schlusslicht. >Aber wie verteidigst du dich, wenn dein System jederzeit zusammen brechen könnte?< fragte er sich. Es hatte sich kurzzeitig abgeschaltet, als er seine Waffen benutzen wollte. Also vielleicht würde es ja stabil bleiben, wenn er auf reine Kraft setzte, ohne Waffen? Das wäre herauszufinden. Cyborg war nur froh, das sein System zur Zeit stabil blieb.

 

Sie liefen schon einige Zeit. Das Lager war inzwischen weit entfernt und der Fährtenleser schien dann eine Spur gefunden zu haben, der sie nun folgten. Es überraschte Cyborg wie geübt die Steinzeitjäger bereits waren, aber er folgte ihnen weiterhin und er überlegte bereits, wie er ihnen helfen konnte, die Nahrung zu erlegen.

Irgendwann gebot der Fährtenleser ihnen, anzuhalten und sie stoppten. Die Jäger legten sich hinter einer Hügelkuppe auf die Lauer und auch Cyborg legte sich zu Boden und dort waren sie. Eine Herde wolliger, brauner Mammuts mit langen Stoßzähnen. Es war schon ein faszinierender Anblick diese Tiere zu sehen. Lebend. Die Jäger überblickten die Lage, schienen die Tiere zu mustern und abzuwägen, ob eines von ihnen erjagbar war. Für Cyborg sahen sie alle gleich aus, aber die Jäger schienen schnell ein erjagbares Tier ausgemacht haben. Eines der Mammuts stand etwas abseits der Herde und auf dieses schienen die Jäger es abgesehen zu haben. Die Jäger gaben sich jeweils bestimmte Zeichen, ehe sie näher schlichen. Cyborg hinterher. Seine Zeit würde sicher kommen, in der er ihnen helfen konnte.

Als sie nah genug waren, trennten sie das Mammut von der Gruppe. Jetzt sah Cyborg, warum es sich abseits hielt. Es hatte ein verletztes Bein und humpelte. Eigentlich tat es ihm Leid, aber seine Freunde mussten essen und dieses verletzte Mammut wäre später wohl oder übel anderen Raubtieren zum Opfer gefallen. Also würde er tun, was er tun musste.

Mit Getöse und erhobenen Speeren gingen die Jäger auf das Mammut zu, doch auch, wenn es verletzt war, weigerte es sich, so leicht aufzugeben und es verteidigte sich. Diese Stoßzähne waren aber auch gefährliche Waffen und da wusste Cyborg, was er zu tun hatte! „Ich komme!“ rief er, rannte zu den Jägern und packte die wild um sich schlagenden Stoßzähne des pelzigen Elefanten. Da er nur auf seine Kraft zurück greifen konnte mobilisierte er alle Kräfte und drückte den Kopf des Mammuts zu Boden. Mit den Stoßzähnen nun fixiert gingen die Jäger auf das Mammut los. Während sie ihre Speere in es stießen schloss Cyborg die Augen. Das musste er jetzt nun wirklich nicht sehen.

Irgendwann gab das Mammut unter ihm nach und fiel zu Boden. Die Jäger versetzten dem Tier den letzten Stoß und mit einem dumpfen Dröhnen fiel der große Körper auf die Seite. Irgendwie verstand Cyborg Beast Boy jetzt, warum er kein Fleisch aß, wenn er an das Mammut dachte. Es würde ihn nicht zum Vegetarier machen, aber er würde durchaus etwas mehr Achtung vor Tieren haben. Die Jäger johlten ihren Erfolg in Richtung Himmel und dann umschwärmten sie ihn, offenbar um ihn zu loben und ihm zu danken. „Hey, nichts zu danken!“ erwiderte Cyborg. Jetzt mussten sie dieses riesige Ding nur noch zurück zum Stamm kriegen und das war seine Aufgabe. „Dann wollen wir mal!“ Cyborg packte einen der Stoßzähne und schleifte den Körper hinter sich her. Die Jäger blickten ihn verdutzt an, verstanden dann aber und setzten sich an die Spitze.

 

Der Stamm erwartete sie bereits zurück und als das Mammut in Sicht kam, freuten sich Frauen, Kinder und Alte. Mit so viel Fleisch waren sie erst einmal versorgt. Cyborg ließ den Stoßzahn los und setzte sich an das Feuer, während dem Mammut mit Steinwerkzeugen zu Leibe gerückt wurde. Auch das wollte Cyborg nicht sehen, also starrte er ins Feuer. >Wie komme ich wieder in meine Zeit?< fragte er sich. Er hatte sein Abenteuer gehabt, aber da war immer noch die Bedrohung, gegen die sie eigentlich kämpfen mussten.

Jemand trat an seine Seite. Es war eine der Frauen der Steinzeitmenschen. Sie hielt ihm ihre Hand entgegen. Darin lag eine Art Halskette aus irgend einer Art Faden. Knochen, Fangzähne und auch eine steinerne Pfeilspitze waren daran geknotet. Er nahm sie entgegen. Die Frau lächelte und gesellte sich dann wieder den anderen hinzu. Cyborg blickte auf die Halskette. Ein Geschenk seiner neuen Freunde? Schon irgendwie nett. Jetzt hatte er auch ein Souvenir aus dieser Zeit und er ließ die Halskette in dem Fach auf seiner Brust verschwinden. Dort war sie sicher, bis er sie im Tower ausstellen konnte.

 

Mit einem mal öffnete sich mitten in der Luft ein wirbelndes Portal, aus dem eine Gestalt geschleudert wurde, ehe es sich wieder schloss. Der weißhaarige Junge schlug mehrere male auf dem Boden auf, ehe er schlitternd einige Meter weiter zum liegen kam. Cyborg lief zu der Stelle, an der die Gestalt zum liegen gekommen war. Aufgewirbelter Staub verdeckte die Sicht auf den Neuankömmling und die Speere im Anschlag gesellten sich die Höhlenmenschen zu Cyborg.

 

Benommen richtete Danny sich auf. Den kleinen Dino immer noch an sich gedrückt. Er konnte immer noch nicht glauben, das er der Vernichtung durch den Meteor haarscharf entkommen war. Er hustete, als sich Staub den Weg in seine Kehle bahnte. War er wieder in seiner Gegenwart? Oder ganz wo anders? Er hörte Geräusche und konnte Gestalten durch den Staub ausmachen.

Hustend stand er auf und klopfte sich Staub und Dreck von seinem Körper. Was für eine Landung... Er blickte hinab auf Spooky. Dem Jungtier schien es gut zu gehen und das erleichterte ihn. Doch andererseits wurde ihm jetzt wieder bewusst, das er ein Wesen aus seiner eigenen Zeit entwendet hatte. Aber er hatte es nicht übers Herz gebracht, ihn dem Tod zu überlassen.

 

Langsam legte sich der Staub und die Gestalt wurde erkennbarer. Cyborg glaubte seinen Augen nicht. „Danny?“ Der Geisterjunge wandte sich dem Halbroboter zu. „Cy?“ kam die Antwort und er taumelte auf ihn zu. Die Höhlenmenschen rückten näher, die Speere immer noch auf Danny gerichtet. „Wartet!“ Cyborg stellte sich den Speeren in den Weg. „Das ist ein Freund!“ Die Jäger sahen sich an, dann wieder auf Cyborg und den Fremden und senkten die Speere. Offenbar hatten sie verstanden.

Danny bemerkte die Jäger. „Wer sind die denn?“ fragte er. „Höhlenmenschen.“ antwortete Cyborg. „Wir sind hier in der Steinzeit.“ Also doch nicht in seiner Gegenwart. „Verstehe...“ sagte er und da bemerkte Cyborg den kleinen Dinosaurier. „Sag mal... ist das da was ich denke, was es ist?“

„Ein Dinosaurier? Ja.“ antwortete Danny. „Und ja, er und ich sind dem Meteor, der die Ära der Dinosaurier beendet hat gerade so entkommen.“

„Dude!“ entfloh es Cyborg begeistert aber auch schockiert. „Er heißt Spooky.“ fuhr Danny fort. „Ich weiß, ich hätte ihn nicht mitnehmen dürfen... Aber ich konnte nicht anders.“

„Darüber machen wir uns Gedanken, wenn wir die anderen aufgetrieben und deine böse Seite besiegt haben.“ Cyborg legte ihm die Hand auf die Schulter. „Du hast die Sanduhr?“ Danny hob das Amulett an. „Ja. Aber beinahe wäre ich zu einem Fossil geworden, da ich es in der Zeit, in der ich war, verloren hatte. Spooky hier hat es im letzten Moment gefunden und damit schulde ich ihm mein Leben.“ Der kleine, weiße Dinosaurier gab Danny eine sanfte Kopfnuss, als wolle er sagen „Gern geschehen!

Cyborg streckte den Finger aus und berührte den kleinen Spooky am Kopf. Leider konnte er seine Haut nicht spüren, da seine Hände aus Metall waren. Sein Dasein als Cyborg hatte ihm nie ganz gefallen. Cyborgs sehnlichster Wunsch war es, wieder menschlich zu sein, aber die Welt und seine Freunde brauchten ihn, wie er war. Er hoffte nur, das er seine Waffen nun wieder verwenden konnte ohne einen Systemabsturz zu riskieren.

„Wir müssen die anderen einsammeln.“ sagte Danny dann. „Komm. Wir reisen gleich weiter!“ Cyborg wandte sich dem Stamm zu. „Also dann.“ sagte er. „War nett, euch kennen gelernt zu haben. Aber wir müssen weiter!“ Die Jäger rissen ihre Speere johlend in Richtung Himmel. Während Danny die Sanduhr erneut aktivierte, umfasste Cyborg seinen Oberarm. Mit dem anderen Arm hielt Danny weiterhin Spooky an sich gedrückt. Die Sanduhr begann zu leuchten und die Umgebung sowie die Höhlenmenschen verschwammen in einem Wirbel aus Farben, als es sich anfühlte, als würde eine riesige Hand sie packen und mit einem Ruck durch die Zeit zu ziehen.



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