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The birth of a hero

... that meets a dragon (ChildexZhongli)
von

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Weniger einsam

Weil Childe keine Lust mehr hatte, in Gedanken zu versinken trat er in die nächste Kneipe und wollte sich eigentlich nur einen Drink genehmigen, auch zur Feier des Tages. Doch was er dann beobachten musste, erschien ihm zu surreal, um wahr zu sein. Dort saß Zhongli an einem Tisch, oder hing viel mehr. Mehrere Gläser standen auf seinem Tisch. Er hatte wohl den ein oder anderen Osmanthuswein zu viel.
 

“Ich hoffe es war richtig. Dann kann ich euch alle auch irgendwann wieder sehen”, sagte er, oder zumindest war es das, was Childe verstand. Für einen Moment war er sich nicht sicher, ob er hingehen sollte und nachfragen sollte. Er entschied sich aber dagegen, weil er diskret sein wollte. Er wusste nicht, ob Zhongli wollte, dass er ihn so sah. Vielleicht sollte er sich nur einen Drink holen, und schnell verschwinden. Er steuerte auf die Bar zu, um sich etwas zum Mitnehmen zu holen, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass der Wirt auf den Tisch zusteuerte, wo Zhongli saß.
 

“Hier ist Ihre Rechnung. Wir haben bald Sperrstunde”, sagte er und legte einen Zettel auf den Tisch. Childe beobachte, wie sich Zhonglis Augen weiteten und er daraufhin hilflos ein paar Mora-Münzen auf den Tisch legte.
 

“So viel Mora hab ich leider nicht”, lallte er verlegen, “kann ich es anschreiben lassen?”
 

“Das hätten Sie sich vorher überlegen müssen, bevor Sie so viel getrunken haben. Wir machen das normal nicht mit Anschreiben”, erwiderte der Wirt ungehalten.
 

“Entschuldigen Sie bitte”, mischte Childe sich ein und stellte sich daneben. “Erlauben Sie, dass ich die Rechnung übernehme.”
 

Er genoss es, wie Zhongli aufsah und ihn mit seinen großen goldbraunen Augen dankbar anschaute.
 

“Childe! Was machst du denn hier?”, erwiderte er fröhlich und … etwas sehr betrunken und konnte sein Glück wohl nicht fassen. Während Childe den entsprechenden Betrag auf den Tisch legte, wurde sein Lächeln immer breiter.
 

“Ich helfe dir aus der Patsche, mein Freund. Du hast wohl ein bisschen viel getrunken. Soll ich dich nach Hause begleiten?”, fragte Childe mit einem Zwinkern und reichte ihm seinen Arm. Zhongli hakte sich ein.
 

“Das ist lieb von dir, aber es ist ein ganzes Stück bis zu mir... “, sagte er verlegen lächelnd, “und ich kann nicht gut laufen...”
 

“Dann gehen wir eben zu mir und du bleibst da”, beschloss Childe völlig pragmatisch. So würde Zhongli alleine nicht mal fünf Meter weit kommen.
 

“Du musst mich nicht extra zu dir einladen, aber ich würde mich freuen. Ich bin ein wenig einsam”, redete Zhongli einfach frei von der Seele weg. So hatte Childe ihn noch nie erlebt.
 

“Ich auch”, kam es ihm einfach über die Lippen. Immerhin hatte er hier keine Freunde. Und er fand es irgendwie traurig, dass er heute Nacht alleine etwas getrunken hätte, sowie Zhongli es getan hatte. Vielleicht hatte er in der Kneipe von seinen Freunden gesprochen, die er wieder sehen wollte. Wer auch immer diese waren. Childe musste an seine Familie und an die Rekruten, mit denen er sich gut verstanden hatte, denken. Er hatte sie auch ewig nicht gesehen. Doch bevor er nun auch wieder an Pulcinella denken konnte, spürte er eine Berührung, die er so nicht erwartet hatte. Zhongli zog ihn einfach in seine Arme und umarmte ihn fest.
 

“Lass uns zusammen einsam sein”, hauchte er die Worte nah an seinem Ohr. Childe konnte nicht umhin, eine Gänsehaut zu bekommen. Für ein Moment machte sein Herz einen Hüpfer. Er legte die Arme um Zhongli und drückte ihn ebenfalls fest an sich. Für einen Moment blieben sie so stehen, schweigend.
 

Aber weil Childe nicht wusste, warum eigentlich, ließ er ihn wieder los und ging den letzten Rest mit ihm zu seiner Bleibe.
 

“Hier kannst du dich erstmal ausruhen und ausschlafen. Wenn du dich erfrischen möchtest, kannst du auch gerne mein Badezimmer nutzen. Fühl dich wie Zuhause”, bot er ihm gastfreundlich an. In Snezhnaya machte man das schließlich so. Zhongli lächelte leicht und schien sehr dankbar zu sein. Drinnen angekommen, zog Childe seine Schuhe und Jacke aus, dann hängte er seine sowie Zhonglis Sachen weg.
 

“Ich würde gerne ein Bad nehmen, wenn das geht... mir tut alles weh”, meinte Zhongli nach einem Moment, nachdem er ins Badezimmer gelinst hatte.
 

“Natürlich”, erwiderte Childe. Er ging ins Bad und ließ schon mal das Wasser ein. Mit seiner Elementarfähigkeit konnte er es etwas beschleunigen. Zhongli setzte sich auf den Wannenrand und sah ihm neugierig zu. Er wirkte irgendwie nicht so regungslos und gefasst wie sonst. Und das nicht weil er betrunken war... nein, sondern eher, weil ihm ein Stein vom Herzen gefallen war. Childe konnte das spüren... aber er wollte nicht so aufdringlich sein und fragen warum. Vielleicht würde er es noch erfahren.
 

“Möchtest du Schaum?”, fragte er nach einem Moment. Als Zhongli nickte, begann er den Badezusatz mit seiner Elementarkraft im Wasser zu verwirbeln.
 

“Danke”, sagte Zhongli lächelnd. Dann ließ er sein Hemd von den Schultern gleiten. Childes Blick war wie festgefroren und er konnte den Blick nicht von seinem Körper abwenden. Er wusste für einen Moment nicht, wie ihm passierte und warum er es so ansprechend fand, wie Zhongli sich vor ihm entkleidete. Nervös sprang er zur Tür.
 

“Ich geh dann mal. Viel Spaß beim Baden!”, rief er fröhlich und winkte ihm zu. Dann machte er schnell die Tür hinter sich zu und atmete auf. Er wollte es sich gerade gemütlich machen, als er eine Stimme aus dem Badezimmer hörte.
 

“Childe?”, rief Zhongli ihn. Nett wie er war, ging er natürlich zurück zu ihm und sah, wie Zhongli bereits im dichten Schaumberg versunken war und sein Bad genoss.
 

“Sagst du mir noch, welches Handtuch ich benutzen darf?”, fragte er ihn mit einem leichten Lächeln. Childe blinzelte, weil er sich schon wieder dabei ertappte, dass er ihn angestarrt hatte, und wurde rot.
 

“Ja, natürlich...”, murmelte er und legte ihm ein frisches Handtuch neben die Wanne.
 

“Und noch mal danke für das Bad. Ich genieße es sehr”, sagte Zhongli mit einem Lächeln.
 

“Gerne. Du sollst dich hier doch wohl fühlen”, erwiderte Childe und lächelte. Weil ihm danach war, ließ er aus dem Wasser der Wanne einen kleinen Fisch aufsteigen, den er mit seiner Elementarkraft formte. Zhonglis Augen wurden groß.
 

“Ohhh... das ist so schön. Kannst du hier bleiben und noch mehr davon machen?”, fragte er neugierig und stupste den Fisch aus Wasser an.
 

“Soll ich auch noch mit in die Wanne dazu kommen?”, fragte Childe frech und schnipste etwas Schaum in Zhonglis Gesicht.
 

“Dann würde die Wanne überlaufen”, erwiderte Zhongli schulterzuckend. Childe schüttelte lächelnd den Kopf. Doch weil Zhongli es sich so sehr wünschte, konnte er nicht umhin, sich auf den Wannenrand zu setzen und weitere Wassertiere für ihn zu machen. Er wollte ihn doch glücklich sehen und nicht so traurig wie in der Kneipe vorhin... und wenn er so lächelte... Childe konnte es kaum glauben, wie wunderschön er dann aussah...
 

Irgendwann schien Zhongli jedoch in der Wanne einzuschlafen. Er sank jedenfalls bedrohlich tiefer ins Wasser. Childe hielt ihn fest und versuchte, ihn zu wecken.
 

“Hey, nicht einschlafen. Sollen wir ins Bett gehen?”, fragte er und lächelte sanft.
 

“Hmm ja, ich bin müde”, murmelte Zhongli. Childe lachte.
 

“Dann komm raus aus der Wanne und mach dich fertig. Ich warte drüben auf dich”, sagte er lächelnd. Dann ging er aus dem Bad und legte sich aufs Bett. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Zhongli einfach bei ihm war. Aber damit hatte er recht behalten... er fühlte sich jetzt zum ersten Mal in Liyue weniger einsam.



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