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The birth of a hero

... that meets a dragon (ChildexZhongli)
von

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Unerwartet

Inzwischen hatte Childe endlich vernünftige Aufträge von den Fatui erhalten. Er durfte Steuern eintreiben und machte das natürlich auf seine Weise... und auch Schatzräuber dingfest machen. Endlich durfte er wieder kämpfen. Das hatte ihm nun wirklich gefehlt. Trotzdem war es nicht der große Coup, auf den er gehofft hatte, um sich als Harbinger zu beweisen, aber immerhin.
 

Außerdem hatte er Zhongli öfter wieder gesehen, sie waren inzwischen auch beim Du angelangt. Trotzdem rutschte ihm manchmal noch “Herr Zhongli”, oder wie er ihn scherzhaft nannte; “Herr Lehrer” über die Lippen. Zhongli schien es ihm nicht übel zu nehmen. Es war immer schön, wenn sie nach ihren Sightseeingtouren noch etwas essen gingen, auch wenn Childe nur langsame Fortschritte mit den Stäbchen machte. Er konnte öfter nicht umhin, Zhongli anzustacheln, dass er ihn am Ende einfach fütterte und genoss es jedes Mal. Er liebte es auch sonst, ihn zu necken, weil Zhongli dann immer so lustig verwirrt guckte. Dabei sah er irgendwie niedlich aus. Und schon wieder war das Bild in seinen Gedanken. Er legte den Kopf schief und lächelte. Eigentlich wusste er nicht, warum er so oft an ihn denken musste, aber ihm war wohl schon wieder langweilig. Die Aufträge gingen zu Neige, und obwohl er Liyue inzwischen ziemlich gut kannte, und immer gerne einschritt sobald sich eine Gelegenheit für einen Kampf auftat, passierte so gut wie nichts Zweifelhaftes in der friedlichen Stadt.
 

Eines Tages fand ein gewisses Ritual in Liyue statt. Es hatte mit dem Geo Archon, Rex Lapis, zu tun. Er hätte einfach Zhongli nochmal fragen sollen, worum es sich genau handelte, aber er fand es zu aufdringlich, jeden Tag vor seiner Tür zu stehen. Also beschloss Childe, es sich einfach selbst anzusehen. Auf der Yujing Terrasse waren viele Leute versammelt. Und eigentlich hatte er auch nur ein halbes Auge drauf, weil er viel zu beschäftigt war, nebenbei an Zhongli zu denken und ihn inmitten der Beteiligten zu suchen. Doch er konnte ihn nicht entdecken. Komisch, dabei hatte er wirklich gehofft, ihn hier zu treffen – rein zufällig, versteht sich... immerhin war gefühlt die ganze Stadt hier und ihm lag die Hafenstadt doch sehr am Herzen... aber vielleicht musste er viel arbeiten, wer wusste das schon. Plötzlich jedoch geschah etwas absolut Seltsames. Der Körper von Rex Lapis stürzte plötzlich bewegungslos vom Himmel herab. Es erinnerte ihn an das Wesen auf der Straße bei seiner Anreise aber es wirkte größer. Vielleicht gab es solche Drachenwesen hier öfter. Doch bevor er genauer schauen konnte, brachen alle in Panik aus. Es hieß plötzlich, dass Rex Lapis tot sei und ermordet wurde. Childe war komplett verwirrt. Wie konnte ein Archon einfach so sterben? Der Cryo Archon, die Zarin, war zwar menschlich, aber so mächtig, dass Childe nicht glaubte, dass der beste Kämpfer in Snezhnaya – also vielleicht er selbst, es hätte mit ihr aufnehmen können. Das hätte er auch nie gewagt und beugte in Ehrfurcht vor ihr das Knie. Aber wer würde es schon mit so einem gigantischen Drachen aufnehmen? Natürlich suchten die Millelithen, Liyues Garde, nach dem Schuldigen. Aus dem Augenwinkel bemerkte Childe, dass sie es plötzlich auf eine kleine Person mit einem noch kleineren fliegenden Begleiter abgesehen hatten. Das waren doch Kinder. Wie sollten sie mit dieser Sache etwas zu tun haben?
 

Aus einem Gefühl heraus, es könnten auch seine kleinen Geschwister sein, beschloss er zu helfen. Und so stellte er sich zwischen die beiden Kleinen und die Millelithen-Soldaten und zögerte auch nicht, diese anzugreifen. Letzlich verhalf er den beiden Reisenden, so wie er dann erfuhr nachdem sie sich einander vorgestellt hatten, zur Flucht. Ob die beiden keine Hilfe von einem Fatui annehmen wollten, war ihm egal. Letztlich taten sie es ja doch. Er hatte nämlich Ungerechtigkeit noch nie leiden können und so schickte er sie zu den Adepten, von denen ihm Zhongli erzählt hatte, dass sie Liyue beschützten. Zufällig besaß er einen Passagierschein, um zu den Adepten zu gelangen. Diesen hatte ihm Signora gegeben, dass er es sich anschauen sollte. Er war sich sicher, dass er diesen nicht hätte weiter geben dürfen, aber er tat es trotzdem. Natürlich blieb das nicht unbeobachtet.
 

“Wer war das? Was hast du den beiden gegeben?”, fragte Signora, die gerade aus der Bank des Nordens kam und offenbar ein Teil der Unterhaltung mitbekommen hatte.
 

“Gar nichts. Ich habe ihnen nur den Weg erklärt”, erwiderte Childe unschuldig.
 

“Ich habe es genau gesehen, dass du einen Passagierschein in der Hand hattest”, sagte sie kalt und ihre Augen wurden immer schmaler, “Ich denke du solltest dir besser überlegen, was du sagst, Tartaglia.”
 

“Ah, so wie Sie... gut. Dann sage ich, dass wir doch neue herstellen können, das waren doch Ihre Worte”, erwiderte er schulterzuckend, mit einem unbedarften Lächeln. Sie fauchte daraufhin leicht und verzog das Gesicht.
 

“Das werden wir auch. Und wir werden sie brauchen. Du wirst das übernehmen”, meinte sie schulterzuckend.
 

“Und wofür? Das weiß ich ja nicht mal...ich mach gar nichts”, Childe verschränkte trotzig die Arme.
 

“Ich weiß genau, wie du meinen Kollegen jahrelang manipuliert hast, aber ich verspreche dir, bei mir zieht das nicht. Du wirst dich um die Passagierscheine kümmern, warum hat dich auch nicht weiter zu interessieren. Bei weiteren Widerworten könnte ich sonst möglicherweise in einem Gespräch mit der Zarin zum Ausdruck bringen, dass du nicht bereit bist, zu kooperieren und wette, das willst du nicht”, sagte sie emotionslos. Childe blickte sie mit großen Augen an. Er konnte nicht fassen, wie kalt, brutal und berechnend diese Frau sein konnte.
 

“Ich würde nur gerne mehr für die Zarin und Snezhnaya tun, und das wissen Sie”, sagte er und senkte den Blick.
 

“Gut. Dann gebe ich dir einen Auftrag, Childe...”, sagte sie und trat einen Schritt näher auf ihn zu, dann packte sie ihn grob am Arm. Childe blickte auf.
 

“Du hast ja bestimmt mitbekommen, was in der Stadt passiert ist. Finde Rex Lapis’ toten Körper und sein göttliches Herz – du weißt, wir könnten es gut gebrauchen”, sagte sie süffisant. Dann ließ sie ihn los.
 

“Zu Befehl”, erwiderte Childe und grinste schief. Das sollte doch ein Leichtes sein.
 

#
 

Als er nachts durch die Straßen ging, war Childe zufrieden. Den ganzen Abend hatte er daran gearbeitet, Informationen zusammen zu sammeln und hatte so einiges in Erfahrung gebracht. Zwar noch nicht genau, wo die Qixing den Körper des toten Archons versteckten, aber das würde er auch noch herausfinden. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte er zwar schon, einen solchen Auftrag auszuführen, aber naja... Rex Lapis war tot und sein göttliches Herz brauchte er auch nicht mehr, was sprach schon dagegen, wenn sich die Fatui es sich einfach nahmen?
 

Doch plötzlich, aus heiterem Himmel, drängte sich Zhongli wieder in seine Gedanken. Childe wusste erneut nicht, warum. Und zwar dachte er einfach an ihn, wie er einfach da saß und Tee trank. Er sah entspannt und wunderschön aus. Wahrscheinlich, weil er wusste, dass Childe mal wieder die Rechnung zahlte. In den vergangenen Treffen war es so oft dazu gekommen, dass Zhongli sein Portemonnaie vergessen, verlegt, oder nicht genug Mora dabei gehabt hatte, dass Childe irgendwann nicht mehr nachfragen wollte und einfach immer bezahlt hatte. Als Harbinger verdiente er ja genug und Zhongli hatte ihm so viel beigebracht... es war ein wenig seltsam, aber es war einfach passiert. Ebenfalls seltsam war, dass er nicht mehr aus seinen Gedanken weichen wollte. So oft hatte er noch nie an einen Mann gedacht, außer an Pulcinella vielleicht. Aber von diesem war er auch abhängig gewesen und wollte stets sicher gehen, dass er alles richtig machte, was er von ihm verlangte... außerdem sorgte Pulcinella bei ihm des Öfteren für Kopfschmerzen, da er nicht wusste, wie er ihn einschätzen sollte. Bei Zhongli wusste er das zwar auch nicht so genau, aber er zerbrach sich nicht den Kopf über ihn, sondern dachte einfach an die schöne Zeit mit ihm... Als er so darüber nachdachte, fiel dem jungen Harbinger auf, dass er schon lange nicht mehr an Pulcinella gedacht hatte, und sicher jetzt auch nur, weil Signora ihn vorhin erwähnt hatte. Das hatte ihn nämlich ziemlich wütend gemacht. Hatte Pulcinella ihn fortgeschickt, weil er ihn manipuliert hatte? Wie so ein schwer erziehbares Kind einfach weiter gereicht? Er fühlte sich unwürdig behandelt auf ganzer Linie. Irgendwie hoffte er, dass er hier in Liyue bleiben konnte und Pulcinella nie wieder sehen musste. Und doch verletzte es ihn immer noch... sein stolzer Gang, seine kühle Art, sein verschlagenes Grinsen... Childe versuchte, die Erinnerung mit Gedanken an Zhongli zu überdecken, aber es wollte nicht ganz funktionieren...



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