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Stolen first moments.

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Happy Friday und weiter gehts 🎉

https://youtu.be/euwRr7Ezi5o?si=Dsr3S7p12deVhHhe Komplett anzeigen

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One step forward.

-‱- CORPSE - under the weather -‱-

 

Die Tage Zuhause vergingen wie im Flug. Ino und Hinata kamen mich fast tĂ€glich besuchen und auch mit Sasori haben ich jeden Abend telefoniert. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass er mich besuchen wollte, hat er die Grenze in meine PrivatsphĂ€re nicht ĂŒberschritten. Auch das Thema Uchiha haben wir gemieden, obwohl es mir wie ein grausamer Drahtseilakt vor kommt, nicht darĂŒber zu sprechen. Ich möchte wissen, was Izumi widerfahren ist und meine Neugier, bringt mich sicherlich noch einmal ins Grab. Was mir allerdings in der Woche schmerzlich bewusst wurde, dass es meinem Vater zunehmend schlechter geht. Ich habe ihn angefleht sich krank schreiben zu lassen, doch er hört nicht auf mich und möchte weiterarbeiten, obwohl wir beide wissen, dass es körperlich fast gar nicht mehr machbar fĂŒr ihn ist. Und trotzdem lĂ€sst er sich davon nicht abbringen. 

 

Erschrocken, reißt mich der zurĂŒckgezogene Stuhl, in die RealitĂ€t zurĂŒck. Mehrmals blinzele ich, bevor ich bemerke das mein Tischnachbar, nun neben mir sitzt. Ohne ein Wort zu sagen, packt er seine Schulsachen, auf den Tisch vor sich. Zwischen uns hĂ€ngt eine Kluft und dadurch, dass ich nicht auf seine Nachricht geantwortet habe, ist sie womöglich noch grĂ¶ĂŸer, als bei unserem letzten Streit. Und mit Sicherheit, hat Naruto oder sein Bruder, etwas ĂŒber den Tag im Krankenhaus verloren. Mein Blick heftet sich auf die EingangstĂŒr, des Klassenzimmers und der Uzumaki kommt hindurch. Als sich seine blauen Augen auf mich richten, kommt er lĂ€chelnd auf mich zu. "Guten Morgen. GehtÂŽs dir besser?" "Ja." Meine Stimme hört sich fremd an, distanzierter, als ich eigentlich möchte. Meine GefĂŒhle sind ein reines Durcheinander und die kurze Vertrautheit, ihm gegenĂŒber, ist einem Misstrauen gewachsen. Ganz unterbewusst, obwohl er mir keinen Anlass dazu gegeben hat. "Das freut mich zu hören." Kurz runzelt er die Stirn, bevor er mich wieder anlĂ€chelt. Er hat es gemerkt. "Du-" Naruto bricht den Satz ab und ich weiß, was er sagen möchte. "Tut mir leid, ich habe vergessen auf deine Nachricht zu antworten." Eine LĂŒge. Ich wollte ihm nicht antworten. Besser gesagt, ich konnte ihm nicht antworten. Nicht, nachdem ich gesehen habe, wie er auf Sasori und Dei reagiert hat. "Ach, schon gut. Ist halb so wild." Sein Blick heftet sich an seinen besten Freund, der teilnahmslos dort sitzt und sich mit seinem Handy beschĂ€ftigt. "Sehen wir uns spĂ€ter?" fragt der Uzumaki auf einmal und die dunklen Augen von Sasuke, richten sich kurz auf mich, bevor sie hinĂŒber zu Naruto gehen. "Ich bin mit Sakura verabredet. Wir mĂŒssen das Projekt voran bringen, da wir schon eine Woche im RĂŒckstand liegen." Überrascht weiten sich meine Augen und instinktiv liegt sein Blick nun auf mir. "Oh, dass leuchtet natĂŒrlich ein." Mir ganz und gar nicht. Das war nicht besprochen gewesen. Herr Hatake betritt das Klassenzimmer und der Blonde setzt sich auf seinen Platz. Als unser Lehrer, unserer Klasse eine Guten Morgen wĂŒnscht, wendet der Uchiha seine Augen von mir ab. Ich habe keine Kraft mich mit ihm auseinanderzusetzen, aber mir bleibt wohl nichts anderes ĂŒber, als es ĂŒber mich ergehen zu lassen. 

 

Ich verlasse den Klassenraum, um zur Kantine zu gehen, als sich ein Arm um meine Schultern legt. "Ich bin froh, dass du wieder da bist." sagt Kiba und drĂŒckt mich herzlich an sich. Auch Hinata taucht an meiner rechten Seite auf und hakt sich bei mir unter. "Ich auch." Sie lĂ€chelt mich an und erwidere ihr LĂ€cheln. So laufen wir zur Kantine, wo wir die anderen schon an unserem Stammplatz treffen. "Sakura." Choji springt von dem Stuhl auf und schlingt die Arme um mich. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Geht es dir wieder besser? Hast du noch Schmerzen?" Der Braunhaarige löst die Umarmung und fĂŒhrt mich zu dem Tisch. "Es geht mir gut, ich hab nur noch ein paar Prellungen. Die Schmerzen sind halb so wild." winke ich das Thema ab. Als ich meinen Blick auf meine beste Freundin, gegenĂŒber von mir werfe, wird mir flau im Magen. Dunkle Augenringe sind unter ihren Augen zu erkennen und ich weiß, es liegt an der Situation zwischen Shikamaru und ihr. Sie hatte Hinata und mir letzte Woche erzĂ€hlt, dass Shikamaru sich mit dem MĂ€dchen von der Party trifft. Ihre Worte haben sich in mein Gehirn gepflanzt, als sie gesagt hat, sie freut sich fĂŒr ihn. Eine LĂŒge, damit sie ihr Herz schĂŒtzt. Der Nara setzt sich neben sie und schiebt ihr einen Teller Pommes zu. Seine braunen Augen liegen wachsam auf ihr und ich bin mir ziemlich sicher, dass er bemerkt hat, dass etwas nicht stimmt. Die Woche in der ich abwesend war, hat sich etwas zwischen ihnen geĂ€ndert. Es mit dem bloßen Auge zu erkennen, dass sie sich zerstört und er seinen Teil unwissentlich dazu beitrĂ€gt. "Danke." sagt meine beste Freundin und ringt sich ein LĂ€cheln ab, was ihre blauen Augen nicht erreicht. "Kein Problem." Sie wendet sich ihrem Essen zu und wagt es nicht, ihn nochmal anzusehen. Ach Ino, dass macht es nur noch schlimmer. Hinata und ich vertreten die Meinung, dass sie es ihm sagen soll, doch sie weigert sich. "Also, wie war die Woche so ohne uns?" fragt Shino mich, als er sich neben mich setzt und einen Teller, mit einem gemischten Salat vor mich schiebt. Ich wende meinen Blick von der Blondine ab und antworte. "Langweilig." "Das wollen wir doch gehofft haben." Kiba lacht kurz und beißt in seinen Burger. "Und wie geht es deinem Vater?" fragt der Nara nun nach und Ino lĂ€sst klappernd ihr Geschirr auf den Teller fallen. "Ist das dein Ernst?" Ihr Tonfall ist schneidend und alle sehen sie ĂŒberrascht an. "Ino." versucht Hinata sie von einen Wutausbruch abzubringen. "Es war nur eine Frage." "Und sie unangebracht. Findest du nicht, dass es verletzend sein kann und das es vielleicht, die einzigen Momente sind, wo Sakura sich nicht damit auseinandersetzen muss." Shikamaru wendet sich ihr zu, völlig ĂŒberrumpelt von dem, was gerade passiert. "Ich finde Sakura kann das wohl selbst entscheiden. Und ich finde es nicht unangebracht, da wir befreundet sind und es mich interessiert, ob wir ihr helfen können." verteidigt er sich. "Leute, beruhigt euch." mischt sich Kiba ein und versucht einen Streit zu unterbinden. "Was ist nur los mit dir?" fragt der Nara und meine beste Freundin schiebt ihren Stuhl zurĂŒck. "Du bist unmöglich, dass ist los." Wutentbrannt stĂŒrmt sie davon und Hinata lĂ€uft ihr sofort nach. Teilnahmelos bleibe ich sitzen und starre auf meinen Salat vor mir. "Sakura." Shino legt seine Hand auf meine rechte Schulter und ich zucke zusammen. "T-tut mir leid." entschuldige ich mich sofort, da mich Shinos braune Augen ĂŒberrascht ansehen. "WofĂŒr entschuldigst du dich denn? Du hast doch gar nichts gemacht." sagt er sofort und ich presse meine Lippen, zu einer schmalen Linie zusammen. Es kommt mir aber so vor, als wĂ€re es meine Schuld. Seitdem mein Vater krank ist, geht alles nur noch den Bach runter. "Ich werde mal nach ihr sehen." Ich stehe auf und lasse die Jungs, an dem Tisch zurĂŒck. 

 

Ich betrete die Damentoilette im ersten Stock und höre sofort ein aufgebrachtes Schluchzen. "Ich hasse das. Wieso bin ich nur so?" höre ich die weinerliche Stimme von Ino und ich komme auf meine Freundinnen zu, die auf dem Boden sitzen. Hinata hat ihre Arme fest um sie geschlungen und ich setze mich langsam vor die beiden. "Es tut mir leid, ich bin eine schreckliche Freundin." entschuldigt sich die Yamanaka sofort bei mur und ich greife nach ihren HĂ€nden. "Nein, bist du nicht." "Du solltest es ihm sagen." kommt von Hinata und sie löst die Umarmung. "Es wird nur noch unertrĂ€glicher, wenn du es nicht tust." Die Hyuga sieht mich an und ich nicke. "Ich bin ihrer Meinung, du musst-"  "Ich kann nicht." unterbricht sie mich und weitere TrĂ€nen laufen ĂŒber ihre Wangen. "Es wĂŒrde ihn zerstören und mich auch. Alles wĂ€re kaputt und das nur weil ich meine dĂ€mlichen GefĂŒhle nicht im Griff habe." Ohne was zu sagen, schließen wir sie erneut in die Arme und weitere Schluchzer schĂŒtteln ihren Körper. Du wirst dich zerstören Ino. Das geht so nicht weiter. 

 

Der restliche Schultag zog sich wie Kaugummi. Alles zog an mir vorbei und meine Sorge, um Ino wuchs stĂŒndlich mehr an. Wie kann ich ihr helfen? Ich muss doch etwas tun können? "Treffen wir uns in der Schulbibliothek?" reißt mich die Stimme des Uchihas aus meinen Gedanken. Ich hatte ihn völlig vergessen und nicke nur, bevor ich meine Schulsachen zusammen packe und an ihm vorbeigehe. Er folgt mir nicht und ich mache mich allein, auf den Weg zur Schulbibliothek. 

 

Ich setze mich an einen der Tische, der direkt vor dem großen Fenster steht und sehe nach draußen. Im Laufe des Tages hat es angefangen zu regnen, was zum heutigen Tag passt. Meine Gedanken sind trĂŒb, ich fĂŒhle mich absolut ausgebrannt. Die letzten Tage haben mir viel abverlangt, vor allem, wenn ich Dad nachts in seinem Bett weinen höre. Unsere Situation ist aussichtslos und ich weiß, er macht sich VorwĂŒrfe, hat Angst um mich, um das was noch kommt. Auch wenn er mir dies niemals sagen wĂŒrde. Ich verschließe die Augen und gebe dem Drang nicht nach, in sein Bett zu kriechen. Wenn ich das tun wĂŒrde, dann wĂŒrde er sich noch schlechter fĂŒhlen, als er es eh schon tut. "Sakura?" Jemand berĂŒhrt meinen Arm und ich schrecke zusammen. Meine Augen richtigen sich von dem Fenster ab und ich sehe Sasuke an, der neben mir steht. "Du wirkst neben dir." Verdammt. Das ist heute schon zu oft passiert. "N-nein, alles gut. Lass uns anfangen." Der Schwarzhaarige runzelt kurz die Stirn, bevor er sich gegenĂŒber von mir, an den Tisch setzt. "Ich habe die letzte Woche schon einmal vorgearbeitet." Er schiebt mir seine Unterlagen ĂŒber den Tisch und mein Blick fĂ€llt auf unser Thema. Vorurteile und wie sie entstehen? Passend. Da sitzen wir ja beide perfekt zusammen. "Ok. Soll ich gegenlesen?" frage ich nach und Sasuke nickt. "Ich schlĂŒssele weitere Stichpunkte auf, die wir als sachliche Gliederung miteinbeziehen können." Sofort fĂ€ngt er an, einzelne Stichpunkte auf den Block zu schreiben und ich fange an, seine Unterlagen zu lesen. Die Zeit vergeht, die Stille zwischen uns ist beruhigend und wir arbeiten beide an unserem Teil, wĂ€lzen uns durch BĂŒcher und dem Internet durch. Der Tisch ist ĂŒberseht mit Zetteln, die Stichpunkte und Gliederungen, einzelne Auflistungen enthĂ€lt. Ich lasse meinen Stift fallen und strecke mich ausgiebig, da mein Nacken, von meiner gekrĂŒmmten Sitzhaltung, schon steif geworden ist. Die dunklen Augen des Uchihas richten sich auf mich und ich sehe ihn an. "Was bedrĂŒckt dich?" Seine Stimme hallt in meinen Ohren und ziehe hörbar die Luft ein. "N-nichts." Ich setze ein gespieltes LĂ€cheln auf und er schĂŒttelt den Kopf. "Warum machst du das?" "Warum mache ich was?" frage ich dĂŒmmlich nach. "So zu tun, als ob es dir gut geht, obwohl es nicht der Fall ist." Mein Herz setzt kurz einen Schlag aus, da ich nicht damit gerechnet habe, dass er mich lesen kann wie ein Buch. "Hatten wir nicht ausgemacht, dass wir uns aus dem Leben, des anderen raushalten." erinnere ich ihn, an das GesprĂ€ch, was wir in der Damentoilette hatten. "Ich habe lediglich gesagt, dass ich nicht möchte, dass du zu mir nach Hause kommst." antwortet der Schwarzhaarige und ich sehe aus dem Fenster. Es regnet immer noch. "Das heißt, man hĂ€lt sich aus dem Leben des anderen raus. Wir sind nur hier, weil wir das Schulprojekt zusammen machen mĂŒssen." Ich halte meinen Blick stur nach draußen, da ich keine Kraft habe, mit ihm zu streiten. "Und was ist, wenn ich mich nicht aus deinem Leben raushalten möchte?" Was? Nun wende ich ihm doch mein Gesicht zu und versuche zu verarbeiten, was er gesagt hat. "H-hast du getrunken?" Aufgebracht fange ich an meine Sachen zusammenzupacken. "Nein." Er greift ĂŒber den Tisch, nach meinem Arm, um mein wildes einrĂ€umen, meiner Sachen zu unterbinden. "Du hasst mich und ich hasse dich. Du vertraust mir nicht und ich dir nicht. S-so ist es doch, oder nicht?" frage ich nach und sehe ihm in die dunklen Augen. "Und trotzdem fĂŒhlst du dich genauso angezogen, wie ich, ist es nicht so?" Ich reiße mich aus seinem Griff los und taumele nach hinten. Dummes verrĂ€terisches Herz! Hör auf damit, immer einen Satz auszusetzen, sobald er so etwas sagt. Es ist gelogen. Es ist eines seiner Spiele. "Ich empfinde lediglich Hass fĂŒr dich, nichts weiter." Als er von seinem Stuhl aufsteht, weiche ich von dem Tisch zurĂŒck. "Du lĂŒgst." "H-hör zu, es war ein langer Tag und wir sollten morgen weitermachen. I-ich packe jetzt meine Sachen und gehe nach Hause." Der Uchiha geht um den Tisch herum und mein Fluchtinstinkt wird aktiv. Gerade als ich an ihm vorbeilaufen möchte, um Abstand zwischen uns zu bringen, packt er mich bei Taille und drĂŒckt mich gegen den Tisch. "Sasuke." Ich lege meine HĂ€nde auf seine Brust und will ihn wegdrĂŒcken, doch ich kann es nicht. Mein Verstand schreit es sofort zu tun, doch mein Herz, fĂ€ngt wie wild an zu schlagen. "Wenn uns Herr-" Ich unterbreche meinen Satz, als er seine Stirn auf meine legt und die Augen schließt. Überrascht sehe ich zu ihm auf und bin absolut verwirrt, was er da gerade tut. "Es beruhigt mich." Seine Stimme ist kaum mehr als ein FlĂŒstern und ich frage mich, wie zerbrochen er in Wirklichkeit ist. Hat sein Vater ihm wieder etwas angetan? Das letzte Mal, als ich ihn so gesehen habe, war es auf Shikamarus Terrasse. Langsam lege ich meine Arme um ihn und ziehe ihn nĂ€her, in eine Umarmung. Ich bereite mich innerlich darauf vor, dass er mich wegstoßen könnte, aber er tut es nicht und legt seine Arme um mich, um mich noch nĂ€her an sich zu ziehen. "Es ist falsch." Seine Arme schlingen sich fester in mich, was absolut widersprĂŒchlich ist. Und obwohl mein Körper durch die Prellungen schmerzt, lasse ich ihn mich noch fester an sich drĂŒcken. Mein Herz droht zu explodieren, wenn er so weiter macht. "Ist es." bestĂ€tige ich seine Aussage und kann mich trotzdem nicht von ihm lösen. Es ist, als ob er seit langer Zeit, jemanden hat, um seinen Schmerz zu zeigen. Wir stehen einige Zeit aneinander geklammert, bis uns ein RĂ€uspern unterbricht. Sofort lösen wir uns voneinander und ich sehe Herr Tacker uns beide skeptisch ansehen. "Ihr solltet nach Hause gehen. Ich möchte die Bibliothek schließen." Der Uchiha sieht mich kurz an, bevor wir unsere Sachen zusammen packen und die Bibliothek, gefolgt von Herr Tacker verlassen. 

 

Wortlos laufen wir zusammen aus der Schule und bleiben am Schuleingang stehen, da es immer noch aus Strömen regnen. Was war das gerade? Unsicher geht mein Blick zu ihm hinauf, doch Sasuke scheint in seinen eigenen Gedanken gefangen zu sein. "M-möchtest du darĂŒber reden?" frage ich unsicher und er schaut mich an. "Besser nicht." Ich presse meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, bevor ich nochmal frage. "H-hat er es wieder getan?" Es kostet mich jegliche Überwindung und sein Gesichtsausdruck verĂ€ndert sich. Gerade als er sich von mir abwenden möchte, greife ich nach seiner linken Hand. "Es tut mir leid, i-ich hĂ€tte nicht-" Ich schĂŒttele den Kopf und der Schwarzhaarige drĂŒckt kurz meine Hand. Überrascht sehe ich zu ihm auf und in seinen Augen liegt zu viel Schmerz, zu viel Unausgesprochenes. "Es gibt nichts, was du tun kannst." Mein Herz bricht, wie es schon auf Shikamarus Terrasse gebrochen ist, als ich sein wahres Ich, zum ersten Mal gesehen habe. "Auch wenn du mir nicht vertraust, ich wĂŒrde dir zuhören, wenn du es möchtest." Er lĂ€chelt ganz kurz, bevor der Uchiha den Arm um mich legt und mich erneut gegen ihn drĂŒckt. "Wir sollten nach Hause." Er löst sich von mir und geht hinaus in den Regen. Unsicher sehe ich ihm nach, doch er bleibt stehen und dreht sich zu mir um. In weniger als ein paar Sekunden, ist er komplett durchnĂ€sst und seine dunklen Augen, sehen mich auffordernd an. Ohne groß darĂŒber nachzudenken, trete ich in den Regen und gehe auf ihn zu. Als ich vor ihm stehen bleibe, sehe ich zu ihm auf und ich beiße mir auf die Unterlippe. Meine Gedanken ĂŒberschlagen sich und ich warte darauf, dass er etwas tut, doch es passiert nichts. Er sieht mich nur an und seine Augen bleiben kurz auf meinen Lippen hĂ€ngen, bevor er mir in die Augen sieht. "Es ist wahrscheinlich dumm das zu sagen, aber könntest du mi-" Mehr bedarf es nicht und er ĂŒberwindet den Abstand zwischen uns, indem er mich kĂŒsst. Sein Rucksack fĂ€llt zu Boden, als er mir den rechten Arm um die Schultern legt, um mich nĂ€her zu ziehen. Irgendetwas hat sich in den Wochen zwischen uns verĂ€ndert, etwas, das ich selbst nicht verstehe. Ich greife mit meinen HĂ€nden in sein nasses Hemd und stelle mich auf die Zehenspitzen, um ihm entgegenzukommen. Und obwohl mir durch die nasse Kleidung, die KĂ€lte in die Knochen kriecht, fĂŒhlt es sich in seiner NĂ€he unsagbar warm an. Er löst den Kuss und sieht mich kurz an, bevor er seine Stirn an meine legt. "Wir sollten gehen, sonst wirst du noch krank." Sasuke löst sich von mir und greift nach seinem Rucksack und meiner Hand. Er geht los und ich folge ihm. 

 

Am Bahnhof angekommen, lĂ€sst er meine Hand los und es fĂŒhlt sich falsch an. "Sas-" "Sakura." Ich drehe mich um und erblicke meinen Vater, der unmittelbar hinter uns steht. "Dad." Wie konnte ich ihn nicht sehen. "Ich dachte du wĂ€rst schon Zuhause, Schatz." Seine grĂŒnen Augen, bleiben abschĂ€tzig auf Sasuke, hinter mir hĂ€ngen. "J-ja, w-wir haben an einem Schulprojekt zusammen gearbeitet und kommen gerade von der Schule." erklĂ€re ich und mein Körper fĂŒhlt sich verkrampft an. Ich rĂ€uspere mich und drehe mich zu dem Schwarzhaarigen um. "Dad, darf ich dir Sasuke Uchiha vorstellen. Wir sind in derselben Klasse." stelle ich ihn unbeholfen vor. Mein Vater reicht ihm die Hand. "Freut mich Sie kennenzulernen, Herr Uchiha." Sasuke ergreift seine Hand bestimmend. "Ebenfalls Herr Haruno." Sie lassen einander los und etwas unangenehmes baut sich zwischen uns auf. "Wir sehen uns morgen." sagt der Schwarzhaarige auf einmal und ich sehe zu ihm auf. "Herr Haruno, auf Wiedersehen." verabschiedet er sich und mein Vater sagt ebenfalls auf Wiedersehen, bevor sich Sasuke abwendet und den Bahnhof verlĂ€sst. Undefinierbar liegt der Blick meines Vaters auf mir und ich weiß, dass Unheil wird Zuhause ĂŒber mich einbrechen. 

 

Die Zugfahrt verlief schweigend und als mein Vater, die HaustĂŒr hinter mir schließt, fĂŒhlt sich mein Schicksal besiegelt an. "Ich möchte, dass du dich nicht mehr mit diesem Jungen triffst." Was? "Dad. Es ist nur ein Schulprojekt-" "Es ist mir egal, was es ist Sakura. Ich verbiete dir, dich mich diesem Jungen zu treffen." sagt er bestimmend und ich verstehe es nicht. "W-warum? Er hat doch gar nichts gemacht." "Ich habe gesehen, wie du ihn angesehen hast." Ich verschrĂ€nke die Arme vor der Brust und runzele die Stirn. "Ich möchte das du dich von den Uchihas fern hĂ€ltst." "Das werde ich nicht tun." kommt es mir trotzig ĂŒber die Lippen. "Sakura, dieser Junge wird dir weh tun und wenn er es nicht tut, dann tut es spĂ€testens seine Familie und das lasse ich nicht zu." "Was ist denn mit seiner Familie?" frage ich nun und ĂŒbergehe seine andere Aussage. "In dieser Familie haust der Teufel." Ich habe noch nie so viel Abscheu in den Augen meines Vaters gesehen. "Geh duschen, sonst wirst du noch krank." Und damit ist das GesprĂ€ch beendet und er geht schwerfĂ€llig ins unseren Ess- und Wohnbereich. UnschlĂŒssig bleibe ich noch einige Sekunden im Flur stehen, bevor ich ins Bad gehe. 

 

GrĂŒbelnd sitze ich auf meinem Bett und halte mein Handy, in der Hand. Dad und ich haben ĂŒber unsere Auseinandersetzung nicht weiter gesprochen. Wir haben zusammen gegessen und ich habe mich danach in mein Zimmer zurĂŒckgezogen, um Hausaufgaben zu machen. Ich entsperre mein Handy und scrolle durch die Kontakte, bis mein Finger ĂŒber dem Namen von Sasuke hĂ€ngen bleibt. Mach ich’s, mach ich’s nicht. Auf einmal klingelt mein Handy und der Name, auf dem mein Finger gezeigt, taucht auf einmal, auf meinem Bildschirm auf. Zögernd nehme ich den Anruf entgegen und lege mir das Handy ans Ohr. "Hallo?" sage ich leise und ich höre ein Rascheln im Hintergrund. "Hey." Bei seiner dunklen Stimme, stellen sich alle meine KörperhĂ€rchen auf. "W-warum rufst du an?" Er seufzt und ich setze mich aufrechter in mein Bett. "Hast du Ärger bekommen?" fragt er nun nach und ich lĂ€chele kurz. "Wie kommst du darauf?" "Dein Vater sah nicht begeistert aus, als er meinen Namen gehört hat." Direkt ins Schwarze. "War er nicht. Deine Familie scheint einen gewissen Ruf wegzuhaben." sage ich ohne nachzudenken und bemerke meinen Fehler sofort. "T-tut mir leid, dass hĂ€tte ich nicht sagen sollen." Er lacht kurz, was mein Herz schneller schlagen lĂ€sst. "Hat sie." bestĂ€tigt er meine Aussage. "Wie geht es dir damit?" "Ok." Eine ehrliche Antwort. Die ehrlichste, die wahrscheinlich je von ihm bekommen habe. "Ok ist aber nicht gut." "Es ist schon lange nicht mehr gut. Das wars noch nie." Ich atme hörbar ein. "Du solltest dich daraus halten." sagt er nun und ich lasse mich zurĂŒck in meine Kissen sinken. "Und was, wenn ich nicht will?" Lange bleibt es still und ich habe das GefĂŒhl, er wird gleich auflegen. "Sakura." sagt Sasuke leise und ich fange an, auf meiner Lippe zu kauen. "Hast du nicht gesagt, dass wir uns aus dem Leben des anderen raushalten." greift er meine Aussage von heute auf. "Und trotzdem hast du gesagt, du willst es nicht." Was ist das zwischen uns? "War das gelogen?" frage ich nun nach und er seufzt. "Nein und trotzdem wĂ€re es besser, wenn wir es tĂ€ten." "Und was ist, wenn ich es nicht möchte?" Mein Herz schlĂ€gt mir bis zum Hals, da ich mit so einer Unterhaltung, nach den ganzen Wochen, nicht gerechnet habe. "Du bist mein Untergang." sagt er auf einmal und ich höre erneut ein Rascheln. "Laut meinem Vater, bist du eher meiner." Er schnaubt und ich lache kurz auf. "Du warst meiner schon, als ich dich auf Narutos Geburtstag gesehen habe." gesteht Sasuke mir und ich lĂ€chele. "Tut mir leid, dass ich dir mein Bier ĂŒbergeschĂŒttet habe." entschuldige ich mich fĂŒr die Aktion, weil ich die Fassung verloren habe. "Ich hab’s verdient. Ich war nicht nett gewesen." "Du warst ein Arschloch." unterstreiche ich seine Aussage. "Übertreib es nicht." Das bringt mich zum Lachen und ich kann hören, wie er schmunzelt. "Also, wie geht es jetzt weiter?" fragt er nun und ich werde still. "I-ich weiß nicht." "Dann sind wir ja schon zu zweit." Wenigstens ist er genauso ratlos, wie ich mich fĂŒhle. "Vielleicht sollten wir einfach abwarten, was geschieht." schlage ich nun vor und ich kann mir schon vorstellen, wie er wieder die Stirn runzelt. "Ich denke, dass ist keine gute Idee." sagt er nun und ich setze mich auf. "Vertraust du mir?" "Nein." Seine Antwort trifft mich unvorbereitet und ich möchte auflegen, doch seine nĂ€chste Antwort lĂ€sst mich inne halten. "Aber ich werde es versuchen." Meine ZimmertĂŒr geht auf und mein Vater sieht hinein. "Mit wem telefonierst du?" "Mit Ino." sage ich schnell und ich höre am anderen Ende der Leitung, ein Lachen. "Gute Nacht Sakura." Er legt auf und ich sage, obwohl er nicht mehr dran ist, ein Gute Nacht Ino und sehe meinen Vater an. "Du solltest schlafen, es ist spĂ€t." Er schließt die TĂŒr und ich bin mir sicher, dass er mir meine LĂŒge nicht geglaubt hat. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  stoffelfuchs
2024-04-29T10:43:49+00:00 29.04.2024 12:43
Uuuuuuh das wird noch richtig spannend mit den beiden. =) Ich freue mich, dass sie sich weiter angenĂ€hert haben. Die verletzte Seite von Sasuke ist super, ich hoffe, dass er sich Sakura gegenĂŒber weiter öffnen kann.
Ich freue mich auch das nÀchste Kapitel! Danke dir! (:
Antwort von:  Hey_Nana
30.04.2024 08:59
Danke fĂŒr dein Kommi 😊
Ja, die Sache zwischen den beiden wird ernster und freut mich, dass dir die Seite von Sasuke gefĂ€llt 🙈
Von:  AloneIntheDark
2024-04-27T17:10:17+00:00 27.04.2024 19:10
Super Kapitel 😊 freue mich wenn es wieder weiter geht 😁 Liebe GrĂŒĂŸe
Antwort von:  Hey_Nana
30.04.2024 08:57
Danke schön 😊
Von:  franny
2024-04-27T05:15:33+00:00 27.04.2024 07:15
Tolles Kapitel!
Ich freue mich sehr auf das nĂ€chste!😊
LG Franny
Antwort von:  Hey_Nana
30.04.2024 08:56
Danke schön 😊
Von:  Sesha
2024-04-26T16:14:19+00:00 26.04.2024 18:14
Oh eine interessante Wendung was Sasuke und Sakura angeht.
Hmm ich frag mich langsam echt was die Uchiha Familie fĂŒr einen Ruf hat, bin gespannt :)
Antwort von:  Hey_Nana
30.04.2024 08:56
Vielen Dank 😊
Wird demnĂ€chst ein wenig aufgeklĂ€rt, zumindest, was in der Uchiha Familie schief lĂ€uft 🙈


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