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Adventskalender 2020

All I Want For Christmas ...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
https://www.youtube.com/watch?v=dL71eMc1blw&ab_channel=IcebridyIze
Bing Crosby: I'll Be Home For Christmas
Dieses Kapitel ist ans Original angelegt, kein AU. Komplett anzeigen

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Türchen 4: I'll Be Home For Christmas (Cloud)


 

~ I'll be home for Christmas

You can plan on me ... ~
 

Cloud seufzte. „Wenn das so weitergeht, komm ich nie nach Hause.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf in den Nacken. Während er langsam ausatmete, betrachtete er den Himmel über sich. Er war grau und verhangen, eine dichte Wolkendecke hatte sich vor die Sonne geschoben.

Als keine Luft mehr in seinen Lungen war, die er ausatmen konnte, begann er, seine Umgebung zu betrachten. Die Einöde, in der er mit seinem Motorrad stand, war kaum zu beschreiben. Aus dem sandigen Boden wuchs beinahe nichts, um diese Jahreszeit noch doppelt nichts; karg lag die Landschaft unter dem kalten Himmel und unterschied sich fast nicht von den grauen Wolken. Wo er auch hinsah, war graues Nichts.

Nur ein paar Dutzend Meter vor ihm erstreckte sich von links nach rechts reines Weiß: Eine verboten lange Schafherde blockierte nicht nur die Straße direkt vor ihm, sondern auch jede Möglichkeit, einfach daran vorbeizufahren. Cloud konnte nicht fassen, was für ein banales Hindernis ihn am Weiterfahren hinderte: kleine weiche Schafe! Er hatte ohnehin schon so viele Stunden verloren, als er am Abend zuvor eine Brücke nicht überqueren konnte, weil sie vollkommen überflutet war und er bis zum nächsten Morgen hatte ausharren müssen; zurückzufahren und einen anderen Weg zu finden, hätte mindestens genauso lange gedauert.

„Wie lange können Schafe damit verbringen, eine Straße zu überqueren?“, murmelte er verärgert vor sich hin. Er hätte jetzt genauso gut längst zu Hause sein können. Er seufzte erneut und schloss entnervt die Augen. Zu Hause. Nicht hier in der Kälte irgendwo im Nirgendwo, sondern zu Hause; drinnen bei Tifa und den Kindern. Sie könnten im Warmen auf dem Sofa sitzen, Marlene und Denzel mit heißer Schokolade und Marshmallows, Tifa und er könnten sich vielleicht erwachsenere Getränke genehmigen ... Wenn vielleicht endlich der Schnee fallen würde, den der Himmel schon so lange ankündigte, würden sie drinnen die Wohnung mit Licht ausschmücken, um es angenehmer zu machen: Kerzen, Windlichter, Lichterketten, beleuchtete Sterne, so was eben. Alles wäre so behaglich und gemütlich, sie könnten sich von drinnen unter Decken das unangenehme Wetter draußen anschauen und sich freuen, einander zu haben, zusammen, kuschelig in der Wärme ...

Ein Blöken riss ihn aus seinem Tagtraum. Die Schafe waren immer noch nicht vorbeigezogen. Cloud suchte den Blick des Schäfers in der Ferne. Der schien auch nicht zu wissen und zuckte nur die Schultern.

Cloud seufzte.
 

~ I'll be home for Christmas

If only in my dreams ~


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Andere Versionen:
Doris Day: https://www.youtube.com/watch?v=zeraTAJlPjg
Frank Sinatra: https://www.youtube.com/watch?v=tItGjgFZpjk
Elvis: https://www.youtube.com/watch?v=xtGt4Ypwj5s
Michael Bublé: https://www.youtube.com/watch?v=0yhI35F2NB0&ab_channel=MichaelBubl%C3%A9

Bei der Gelegenheit kann ich vielleicht mal meine Weihnachtsgeschichte 2019 erzählen:
Da war ich also im Auslandssemester in Toulouse und hatte pünktlich um Mitternacht am 15. Oktober meine Weihnachtszugfahrkarten zurück nach Hause gebucht. Wer häufiger Bahn fährt, weiß, dass zu diesem Datum meist der Fahrplan fürs nächste Jahr freigeschaltet wird, sodass dies die erste Möglichkeit ist, Fahrkarten über diesen Tag hinaus zu buchen. Und ja, ich bin von Toulouse (Südfrankreich) nach Berlin mit dem Zug. Ich fliege nicht allein. Könnte eine Panikattacke auslösen, daher muss ich jemanden dabeihaben.
Jedenfalls startete Frankreich dann am 5. Dezember einen landesweiten Generalstreik, und wenn sie landesweit und GENERALstreik sagen, meinen die das auch. Das Land stand ein Stück weit still. Und wenn die Franzosen einmal angefangen haben zu streiken ...
Ich bekam dann also eine Benachrichtigung, dass meine Verbindung am Freitag vor Heiligabend über Bordeaux nicht fahren würde. Daher geh ich (allein!) zum französischen Schalter (wie Millionen andere auch) und frage, ob er mir das in IRGENDETWAS umtauschen könne, EGAL WAS, nur irgendwas, das fährt, egal wann, egal wo, egal über welche Route. Er hat es geschafft, mich auf Donnerstag kurz nach sechs Uhr morgens umzubuchen, angepeilte Ankunft in Berlin je nachdem, welchen Zug ich in Süddeutschland (Karlsruhe, glaub ich?) erwischen würde, halb zehn oder halb elf am Abend desselben Tages. Mein Schnellzug von Toulouse nach Paris (in Frankreich muss man irgendwie immer über Paris) wurde zu einem Regio, der irgendwie sieben Stunden unterwegs sein sollte statt wie ursprünglich vier.
Ich hab meinen Eltern vorsichtshalber nichts gesagt, damit sie sich keine Sorgen machen, sie dachten, ich käme weiterhin am Freitag an (darauf werden wir noch zu sprechen kommen ...)
Weil so früh am Morgen in Toulouse keine Busse fahren, bin ich um fünf ca. 30 min zur nächsten U-Bahn gelaufen, bin zum Hauptbahnhof mit meinem Koffer, großen Rucksack und einer großen Weihnachtstüte (kein Euphemismus hier) und hab den Zug auch pünktlich erwischt und dachte, alles läuft super, bis plötzlich eine halbe Stunde Verspätung angezeigt wurde, und ich hatte in Paris nur knapp 30 Minuten Umstiegszeit D:
Hab also meinen Anschlusszug in Paris verpasst, da ich genau zu Abfahrt im Bahnhof Montparnasse ankam. Dann gab es irgendwie keine Taxis, in den Bus war kein Reinkommen und die Metro hat ja gestreikt. Es hat so lange gedauert, ein Taxi zu kriegen, dass ich sogar den Alternativzug verpasst hab, also war ich quasi im Pariser Ostbahnhof gestrandet. Weil es eh nichts zu tun gab, hab ich mich am Fahrkartenschalter angestellt, um zu fragen, was ich jetzt mit den schon einmal umgetauschten Fahrkarten anstellen soll, da kam nach ca. drei oder so Stunden die Nachricht, dass die französische Bahn (SNCF) einen Doppel-ICE für die Deutschen (oh GOTT, waren an dem Bahnhof viele wütende Deutsche, die über Weihnachten nach Hause fahren wollten!) "blockiert" hatte, der für alle "reserviert" war, die ihre Züge verpasst hatten oder deren Züge des Streiks wegen ausgefallen waren, Voraussetzung war also nur irgendeine Art von Fahrkarte nach Deutschland. Es war mittlerweile 18 Uhr.
Der Zug fuhr (tatsächlich diesmal^^) nach Karlsruhe und mein einziges Ziel für diesen Tag war es, Frankreich IRGENDWIE zu verlassen, alles darüber hinaus war mir egal. In der Schlange am Schalter hatte ich eine nette Karin kennengelernt, die für einen Sprachkurs in Paris gewesen war und denselben Zug wie ich verpasst hatte, weil das Taxi für eine ungefähr 20-Minuten-Strecke mehrere Stunden gebraucht hat. Sie musste nach Frankfurt und wusste, dass ich nach Berlin wollte, und suchte mir eine weitere Verbindung raus, also sind wir in Karlsruhe in denselben Zug Richtung Dortmund umgestiegen, sie ist dann Frankfurt raus, ich hab im ICE-Portal Harry Potter geguckt und musste in Köln das Abteil wechseln, weil ich im falschen Teil saß. In Dortmund angekommen, bin ich endlich in einen Zug nach Berlin umgestiegen, wo ich von etwa zwei bis vier Uhr morgens ein bisschen geschlafen hab, nachdem der Kontrolleur meine Fahrkarte gesehen hatte.
Ich glaube, der Zug ist kurz vor sechs (ja, ich war mittlerweile über 24h unterwegs) im Berliner Ostbahnhof angekommen, von wo ich ein Taxi genommen hab, vielleicht ca. 12 Minuten, komplett grüne Welle -- einfach 35€. :'D
Irgendwann zwischen Karlsruhe und Frankfurt hatte ich meiner Mutter geschrieben, dass ich am nächsten Morgen ankommen würde, was sie um die Uhrzeit natürlich nicht mehr gesehen hat, dafür aber extrem früh am nächsten Morgen, sie hat extra Brötchen aufgebacken, damit ich Frühstück hatte, als ich ENDLICH nach über FÜNFUNDZWANZIG STUNDEN bei meinen Eltern angekommen war. :'D
Und lustigerweise hat niemand mein Klingeln gehört: Papa ist nicht aufgewacht und Mama hat nicht aufgemacht. :'D Also hab ich meinen Schlüssel rausgeholt, bin mit dem Aufzug hoch, zu Mama in die Küche, dickes Drücken, Mama hat mir eine Tasse Kaffee in die Hand gedrückt und ich bin Papa überraschen gegangen, der keine Ahnung hatte, dass ich schon da sein würde. Tja, war ja nur etwa 15h früher als angekündigt. :'D
Was lernen wir daraus? Französischer Streik ist beknattert. :'D Französischer Streik und Flugangst und Zugfahrt von Südfrankreich bis Berlin ist beknattert hoch drei. :'D
Mal schauen, wie es dieses Jahr wird ...
In dem Sinne!
Alles Liebe und bis morgen,
Tobie.

PS: Karin, für den unwahrscheinlichen Fall, dass du das hier siehst: Danke einfach. :'D Auch für die Brezel, hätte ich die nicht gehabt, wär ich einfach gestorben. :'D

PPS Hier hat's gestern wieder geschneit. ❤ Komplett anzeigen

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