Nachwort zu diesem Kapitel:
Andere Versionen:
Doris Day:
https://www.youtube.com/watch?v=zeraTAJlPjg
Frank Sinatra:
https://www.youtube.com/watch?v=tItGjgFZpjk
Elvis:
https://www.youtube.com/watch?v=xtGt4Ypwj5s
Michael Bublé:
https://www.youtube.com/watch?v=0yhI35F2NB0&ab_channel=MichaelBubl%C3%A9
Bei der Gelegenheit kann ich vielleicht mal meine Weihnachtsgeschichte 2019 erzählen:
Da war ich also im Auslandssemester in Toulouse und hatte pünktlich um Mitternacht am 15. Oktober meine Weihnachtszugfahrkarten zurück nach Hause gebucht. Wer häufiger Bahn fährt, weiß, dass zu diesem Datum meist der Fahrplan fürs nächste Jahr freigeschaltet wird, sodass dies die erste Möglichkeit ist, Fahrkarten über diesen Tag hinaus zu buchen. Und ja, ich bin von Toulouse (Südfrankreich) nach Berlin mit dem Zug. Ich fliege nicht allein. Könnte eine Panikattacke auslösen, daher muss ich jemanden dabeihaben.
Jedenfalls startete Frankreich dann am 5. Dezember einen landesweiten Generalstreik, und wenn sie landesweit und GENERALstreik sagen, meinen die das auch. Das Land stand ein Stück weit still. Und wenn die Franzosen einmal angefangen haben zu streiken ...
Ich bekam dann also eine Benachrichtigung, dass meine Verbindung am Freitag vor Heiligabend über Bordeaux nicht fahren würde. Daher geh ich (allein!) zum französischen Schalter (wie Millionen andere auch) und frage, ob er mir das in IRGENDETWAS umtauschen könne, EGAL WAS, nur
irgendwas, das fährt, egal wann, egal wo, egal über welche Route. Er hat es geschafft, mich auf Donnerstag kurz nach sechs Uhr morgens umzubuchen, angepeilte Ankunft in Berlin je nachdem, welchen Zug ich in Süddeutschland (Karlsruhe, glaub ich?) erwischen würde, halb zehn oder halb elf am Abend desselben Tages. Mein Schnellzug von Toulouse nach Paris (in Frankreich muss man irgendwie immer über Paris) wurde zu einem Regio, der irgendwie sieben Stunden unterwegs sein sollte statt wie ursprünglich vier.
Ich hab meinen Eltern vorsichtshalber nichts gesagt, damit sie sich keine Sorgen machen, sie dachten, ich käme weiterhin am Freitag an (darauf werden wir noch zu sprechen kommen ...)
Weil so früh am Morgen in Toulouse keine Busse fahren, bin ich um fünf ca. 30 min zur nächsten U-Bahn gelaufen, bin zum Hauptbahnhof mit meinem Koffer, großen Rucksack und einer großen Weihnachtstüte (kein Euphemismus hier) und hab den Zug auch pünktlich erwischt und dachte, alles läuft super, bis plötzlich eine halbe Stunde Verspätung angezeigt wurde, und ich hatte in Paris nur knapp 30 Minuten Umstiegszeit D:
Hab also meinen Anschlusszug in Paris verpasst, da ich genau zu Abfahrt im Bahnhof Montparnasse ankam. Dann gab es irgendwie keine Taxis, in den Bus war kein Reinkommen und die Metro hat ja gestreikt. Es hat so lange gedauert, ein Taxi zu kriegen, dass ich sogar den Alternativzug verpasst hab, also war ich quasi im Pariser Ostbahnhof gestrandet. Weil es eh nichts zu tun gab, hab ich mich am Fahrkartenschalter angestellt, um zu fragen, was ich jetzt mit den schon einmal umgetauschten Fahrkarten anstellen soll, da kam nach ca. drei oder so Stunden die Nachricht, dass die französische Bahn (SNCF) einen Doppel-ICE für die Deutschen (oh GOTT, waren an dem Bahnhof viele wütende Deutsche, die über Weihnachten nach Hause fahren wollten!) "blockiert" hatte, der für alle "reserviert" war, die ihre Züge verpasst hatten oder deren Züge des Streiks wegen ausgefallen waren, Voraussetzung war also nur
irgendeine Art von Fahrkarte nach Deutschland. Es war mittlerweile 18 Uhr.
Der Zug fuhr (tatsächlich diesmal^^) nach Karlsruhe und mein einziges Ziel für diesen Tag war es, Frankreich IRGENDWIE zu verlassen, alles darüber hinaus war mir egal. In der Schlange am Schalter hatte ich eine nette Karin kennengelernt, die für einen Sprachkurs in Paris gewesen war und denselben Zug wie ich verpasst hatte, weil das Taxi für eine ungefähr 20-Minuten-Strecke mehrere Stunden gebraucht hat. Sie musste nach Frankfurt und wusste, dass ich nach Berlin wollte, und suchte mir eine weitere Verbindung raus, also sind wir in Karlsruhe in denselben Zug Richtung Dortmund umgestiegen, sie ist dann Frankfurt raus, ich hab im ICE-Portal Harry Potter geguckt und musste in Köln das Abteil wechseln, weil ich im falschen Teil saß. In Dortmund angekommen, bin ich endlich in einen Zug nach Berlin umgestiegen, wo ich von etwa zwei bis vier Uhr morgens ein bisschen geschlafen hab, nachdem der Kontrolleur meine Fahrkarte gesehen hatte.
Ich glaube, der Zug ist kurz vor sechs (ja, ich war mittlerweile über 24h unterwegs) im Berliner Ostbahnhof angekommen, von wo ich ein Taxi genommen hab, vielleicht ca. 12 Minuten, komplett grüne Welle -- einfach 35€. :'D
Irgendwann zwischen Karlsruhe und Frankfurt hatte ich meiner Mutter geschrieben, dass ich am nächsten Morgen ankommen würde, was sie um die Uhrzeit natürlich nicht mehr gesehen hat, dafür aber extrem früh am nächsten Morgen, sie hat extra Brötchen aufgebacken, damit ich Frühstück hatte, als ich ENDLICH nach über FÜNFUNDZWANZIG STUNDEN bei meinen Eltern angekommen war. :'D
Und lustigerweise hat niemand mein Klingeln gehört: Papa ist nicht aufgewacht und Mama hat nicht aufgemacht. :'D Also hab ich meinen Schlüssel rausgeholt, bin mit dem Aufzug hoch, zu Mama in die Küche, dickes Drücken, Mama hat mir eine Tasse Kaffee in die Hand gedrückt und ich bin Papa überraschen gegangen, der keine Ahnung hatte, dass ich schon da sein würde. Tja, war ja nur etwa 15h früher als angekündigt. :'D
Was lernen wir daraus? Französischer Streik ist beknattert. :'D Französischer Streik und Flugangst und Zugfahrt von Südfrankreich bis Berlin ist beknattert hoch drei. :'D
Mal schauen, wie es dieses Jahr wird ...
In dem Sinne!
Alles Liebe und bis morgen,
Tobie.
PS: Karin, für den unwahrscheinlichen Fall, dass du das hier siehst: Danke einfach. :'D Auch für die Brezel, hätte ich die nicht gehabt, wär ich einfach gestorben. :'D
PPS Hier hat's gestern wieder geschneit. ❤
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